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50 Jahre Klausenhof: Ehemalige berichten - Akademie Klausenhof

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Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> � Nr. 1 · März 2009 K 6135<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Klausenhof</strong>:<br />

<strong>Ehemalige</strong> <strong>berichten</strong><br />

Viele Menschen haben<br />

eine oft entscheidende<br />

Zeit in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> verbracht -<br />

für einen neuen Beruf<br />

gelernt, sich auf das Arbeitsleben<br />

vorbereitet,<br />

eine Perspektive bekommen.<br />

Rückblick<br />

und viel<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> nutzt<br />

das Jubiläumsjahr zur<br />

Rückschau und um sich<br />

für die Zukunft zu rüsten.<br />

Fernsehen, Radio, Zeitungen - viele<br />

Medienvertreter waren gekommen,<br />

als die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> in einer<br />

Pressekonferenz ihre Pläne für<br />

das Jubiläumsjahr vorstellte. Dieses<br />

Interesse zeigt: der <strong>Klausenhof</strong> ist<br />

bekannt. Es sei schon ein besonderer<br />

Grund zu feiern, betonte <strong>Klausenhof</strong>direktor<br />

Dr. Alois Becker vor<br />

den Journalisten, dass eine unabhängige<br />

Bildungsinstitution, die seit ihrer<br />

Gründung ohne finanzkräftigen<br />

Träger im Rücken ausgekommen ist,<br />

immer noch erfolgreich ist. Es habe<br />

schon immer Aufs und Abs gegeben,<br />

etwa als Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> die<br />

Neues<br />

Die Geschichte der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

begann mit sogenannten<br />

"Bundeskursen", bei denen junge<br />

Landwirte und Landfrauen aus<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz geschult wurden, sich in<br />

Kirche und Politik zu engagieren.<br />

Diese intensive Zeit hat viele geprägt,<br />

<strong>berichten</strong> die <strong>Ehemalige</strong>n, bis<br />

Ausbildung von Entwicklungshelfern<br />

im <strong>Klausenhof</strong> endete oder in letzter<br />

Zeit der große Einbruch bei den<br />

von der Bundesagentur für Arbeit<br />

geförderten Maßnahmen. Aber dem<br />

<strong>Klausenhof</strong> sei es immer gelungen<br />

neue Wege zu finden. Heute folgen<br />

die Höhen und Tiefen in schnellerer<br />

Folge, und im Unterschied zu damals<br />

müsse man viel mehr Projekte<br />

akquirieren, da die Regelförderung<br />

immer geringer werde. Aber auch<br />

in dieser Übung sei der <strong>Klausenhof</strong><br />

recht erfolgreich, wie etwa das regionale<br />

Projekt INISS zur Bundesinitiative<br />

Perspektive <strong>50</strong>plus zeige.<br />

Modernisiertes<br />

Erscheinungsbild<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> wird in dem Jubiläumsjahr<br />

zunächst sein Erscheinungsbild<br />

erneuern. Dazu gehört etwa ein<br />

heute. Ähnliches gilt für die Kurse<br />

für Entwicklungshelfer, die der <strong>Klausenhof</strong><br />

in den 60er <strong>Jahre</strong>n durchführte.<br />

Die <strong>Ehemalige</strong>n können sich<br />

bis heute gut an die geleistete Bildungsarbeit<br />

und die gute Gemeinschaft<br />

im damaligen <strong>Klausenhof</strong> erinnern.<br />

Auch in den folgenden zwei<br />

Jahrzehnten, als der <strong>Klausenhof</strong> sei-<br />

neues Logo, eine neue Homepage,<br />

neue Prospektgestaltung. Außerdem<br />

sind eine Jubiläumsfeier, ein Tag der<br />

offenen Tür, <strong>Ehemalige</strong>ntreffen, eine<br />

Wallfahrt nach Flüeli sowie ein Mit-<br />

<strong>Klausenhof</strong> Helau<br />

Ein voller Erfolg war die Beteiligung<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> bei den<br />

diesjährigen Karnevalszügen in Rhede<br />

und Dingden. Der Wagen wurde<br />

in wochenlanger Arbeit von den<br />

Kursteilnehmenden und Mitarbeitenden<br />

in den Werkstätten gefertigt.<br />

Rund 20 Mitarbeitende zogen an<br />

den tollen Tagen mit und verteilten<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> beim Karneval<br />

ne berufliche Bildung und die Integrationskurse<br />

begann, blieb der<br />

<strong>Klausenhof</strong> nicht nur ein "Durchlauferhitzer,"<br />

sondern ein Ort, in dem<br />

Menschen oftmals eine ganz neue<br />

Perspektive für ihr persönliches und<br />

berufliches Leben erhalten haben.<br />

Siehe die Beispiele auf den<br />

Seiten 3 bis 6<br />

<strong>Klausenhof</strong>direktor Dr. Alois Becker hisst die Fahne mit dem neuen <strong>Klausenhof</strong>logo,<br />

unterstützt von den beiden Auszubildenden Sonja Stratmann<br />

und Lisanne Angenent (v. li.)<br />

arbeiterfest geplant. Eine Aktion ist<br />

bereits erfolgreich gelaufen: Der<br />

Auftritt des <strong>Klausenhof</strong>s bei den<br />

Karnevalszügen in Rhede und Dingden.<br />

Kamelle aller Art an die Jecken am<br />

Straßenrand. Mit dabei als <strong>Klausenhof</strong>-Dreigestirn<br />

war jedesmal die<br />

Geschäftsleitung mit Direktor Dr.<br />

Alois Becker, seinem Stellvertreter<br />

Dr. Hans Amendt und Verwaltungsleiter<br />

Rudolf Schott. Es war das erste<br />

Mal überhaupt, dass sich die <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> beim Karnevalzug<br />

beteiligt hat.<br />

Mehr dazu auf Seite 8<br />

Der Referatsleiter "Modernisierung<br />

der Arbeit" im Ministerium<br />

für Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales in NRW, Wilhelm<br />

Riepert, gehörte 1979 zu den<br />

ersten Teilnehmenden des Praxisseminars<br />

"Personalwesen<br />

und EDV".<br />

Siehe Seite 4<br />

In dieser Ausgabe<br />

Jubiläum<br />

Neues Logo mit viel<br />

Dynamik<br />

Seite 2<br />

Homepage<br />

Kurse ganz einfach<br />

finden<br />

Seite 2<br />

Ehrenamt<br />

Modellprojekt zur Altenhilfe<br />

Seite 2<br />

Projekt<br />

Hilfen zum<br />

Berufseinstieg<br />

Seite 6<br />

<strong>50</strong>plus<br />

Mit Farbe und Stil zum<br />

Erfolg<br />

Seite 7<br />

Interkulturelle Pädagogik<br />

Wissen schafft<br />

Verständnis<br />

Seite 7<br />

SonntagMorgen<br />

Ein weinendes Kamel<br />

Seite 7<br />

Gasttagungen<br />

Bischof Mixa zu Besuch<br />

Seite 8<br />

Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt.<br />

Herausgeber: <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

gGmbH, Dingden, <strong>Klausenhof</strong>str. 100<br />

46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890<br />

Fax: 02852/89-3300<br />

info@akademie-klausenhof.de<br />

www.akademie-klausenhof.de<br />

Verantwortlich: Dr. Alois Becker<br />

Redaktion: Dr. Michael Sommer<br />

Druck: L.N. Schaffrath, Geldern


Auf ein Wort<br />

<strong>Klausenhof</strong>-Direktor<br />

Dr.Alois Becker<br />

Vergangenheit<br />

trifft Zukunft<br />

Seite 2<br />

Große Ereignisse werfen ihre<br />

Schatten voraus, sagt ein<br />

Sprichwort. So ist es auch in<br />

unserem Haus. Seit dem letztem<br />

Jahr überlegen und planen<br />

wie die Gestaltung unseres<br />

großen Jubiläums.<br />

Unser Erscheinungsbild haben<br />

wir überarbeitet und vorsichtig<br />

neu gestaltet. „Evolution<br />

statt Revolution“ lautete die<br />

Devise des Grafikers. Das Ergebnis<br />

kann sich unseres Erachtens<br />

sehen lassen. Wir hoffen,<br />

dass es auch Ihnen gefällt.<br />

Das Jubiläumsjahr bietet wahrscheinlich<br />

die letzte große Gelegenheit,<br />

die Kursteilnehmenden<br />

und Mitarbeitenden aus<br />

den Gründungsjahren einzubeziehen.<br />

Die Feiern richten sich<br />

demnach besonders an diese<br />

<strong>Ehemalige</strong>n. „Vergangenheit<br />

trifft Zukunft“ könnte daher<br />

das Motto lauten. Unsere jetzigen<br />

Mitarbeitenden erfahren<br />

dann etwas über die früheren<br />

Zeiten und die „<strong>Ehemalige</strong>n“<br />

erleben den heutigen <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Wir möchten alle <strong>Ehemalige</strong>n<br />

aus allen fünf Jahrzehnten zu<br />

unseren Festen herzlich einladen.<br />

Leider verfügen wir nur<br />

über wenig und zudem veraltetes<br />

Adressmaterial aus den<br />

ersten 10-15 <strong>Jahre</strong>n. So wären<br />

wir sehr dankbar, wenn Sie uns<br />

mit aktuellen Anschriften weiter<br />

helfen könnten. Und geben<br />

Sie bitte diese Botschaft weiter.<br />

Auch an Berichten aus dieser<br />

Zeit sind wir interessiert (in<br />

den Aufbaujahren hat man wenig<br />

an spätere Jubiläen gedacht...).<br />

Aus vielen Briefen, Karten<br />

oder Mails wissen wir, dass für<br />

viele die Kursteilnahme in der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> eine<br />

wichtige und manchmal Weichen<br />

stellende Zeit war.<br />

Diese Ausgabe ist daher den<br />

Absolventen/-innen aus der<br />

bunten Bildungswelt der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> gewidmet,<br />

unvollständig und teilweise zufällig<br />

die Auswahl. Wir werden<br />

aber die Serie fortsetzen. Auch<br />

hier gilt: Bitte melden Sie sich<br />

unter info@akademie-klausenhof.de<br />

oder 02852-89-1312<br />

oder 1313.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Projekte. Nahezu jeder Mensch in<br />

Deutschland wünscht sich, in seinen<br />

eigenen vier Wänden alt zu werden.<br />

Häufig scheitert dieser Wunsch aber<br />

gerade an altersbedingten Veränderungen<br />

im Alltag. Ältere haben beispielsweise<br />

Schwierigkeiten mit der<br />

richtigen Dosierung und Einnahme<br />

von nötigen Medikamenten oder<br />

verstehen amtliche Briefe oder Telefonate<br />

nicht. Gerade hier will ein<br />

neues Modellprojekt der Gemeinde<br />

Schermbeck ansetzen.<br />

Gemeinsam mit dem <strong>Klausenhof</strong><br />

und unter der Federführung der<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Neues Logo mit<br />

viel Dynamik<br />

Zum <strong>50</strong>-jähri gen Ju -<br />

biläum hat sich der<br />

<strong>Klausenhof</strong> ein neues<br />

Logo gegeben.<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>. Das alte<br />

Logo bleibt erhalten, doch mit ganz<br />

neuer Dynamik: Wie Schwungräder<br />

umgreifen zwei Halbkreise das bewährte<br />

Motiv, das seit den 70er<br />

<strong>Jahre</strong>n Bestand hat und sich aus den<br />

Kürzeln A(kademie) K(lausenhof)<br />

mit einem integrierten Kreuz als<br />

Zeichen für Zugehörigkeit zur ka-<br />

Kurse ganz einfach finden<br />

Die Homepage der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> wurde<br />

optisch und technisch<br />

komplett überarbeitet.<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>. Wer im<br />

Angebot der <strong>Akademie</strong> nach einem<br />

Die neue Homepage der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Modellprojekt zur Altenhilfe<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> ist Partner<br />

beim Projekt "Nachbarschaftsbetreuer"<br />

der<br />

Gemeinde Schermbeck.<br />

tholischen Kirche zusammensetzt.<br />

Dieses gut bekannte Zeichen wollte<br />

man nicht aufgeben, und so hat der<br />

Hamminkelner Grafiker Hubert<br />

Baumann das alte Logo um das neue<br />

passenden Kurs sucht, der hat es<br />

jetzt viel einfacher: Durch eine neue<br />

Gliederung nach "Bildungsangeboten"<br />

und einer Liste mit<br />

Stichworten aller Kurse ("Kurse<br />

von A bis Z") gelangt man nun unmittelbar<br />

zur jeweiligen Kursbeschreibung.<br />

Von da aus kann man<br />

Universität Witten-Herdecke sollen<br />

in Zukunft ehrenamtliche Nachbarschaftsbetreuer<br />

ausgebildet<br />

werden.<br />

Dabei gehe es nicht darum, den<br />

Nachbarn im Haushalt zu unterstützen,<br />

sondern als Mittler beratend<br />

tätig zu werden, damit der<br />

Betroffene weiß, wo er welche Leistungen<br />

in Anspruch nehmen kann.<br />

"Unser Projekt soll dazu beitragen,<br />

stationäre Folgekosten in der Kranken-<br />

und Pflegeversicherung zu verringern",<br />

sagt Friedhelm Koch,<br />

Wirtschaftsförderer der Gemeinde<br />

Schermbeck. Damit entspreche das<br />

Projekt dem Leitsatz der Pflegeversicherung:<br />

"ambulant vor stationär".<br />

Zu einem ersten Workshop trafen<br />

sich die Projektmacher in der Aka-<br />

Element erweitert. Extra für das<br />

Jubiläumsjahr gibt es außerdem eine<br />

eigene Variante, die die Zahl "<strong>50</strong>"<br />

mit integriert.<br />

Mit dem Logo wurde auch gleich<br />

die Gestaltung der Prospekte geändert.<br />

Alle erhalten (wie bisher auch<br />

schon) ein einheitliches Aussehen<br />

mit je nach Fachbereich entsprechenden<br />

farblichen Varianten. Neu<br />

ist, dass ein je passendes Bildmotiv<br />

abgedruckt ist. Auf die neue Linie<br />

angepasst wird auch die Hausbroschüre<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />

sich direkt anmelden oder weitere<br />

Informationen über die jeweilige<br />

Fachbereichsseite einholen. "Zum<br />

ersten Mal sind nun alle Kursangebote<br />

- ob lang- oder kurzfristige -<br />

nach einem einheitlichen Muster<br />

erfasst", so der zuständige Referent<br />

für Öffentlichkeitsarbeit Dr. Michael<br />

Sommer. Hinzu kommen noch die<br />

Darstellungen des Gesamthauses<br />

und der jeweiligen Fachbereiche.<br />

Wie bisher sind auf der Eröffnungsseite<br />

aktuelle Nachrichten und Termine<br />

zu lesen. Über ein Online-Redaktionssystem<br />

können alle Elemente<br />

von den jeweiligen Fachbereichen<br />

gepflegt werden. Neu ist auch, dass<br />

diejenigen, die aus anderen Ländern<br />

die Seite aufrufen, direkt zur entsprechenden<br />

Sprachvariante kommen.<br />

Hier finden sich vor allem Informationen<br />

zum Angebot "Deutsch<br />

als Fremdsprache": Neun Sprachen<br />

sind schon realisiert, weitere sollen<br />

folgen. Für die technische Umsetzung<br />

der Seite sorgte die Firma<br />

Scieno (Siegburg).<br />

Direktor Dr. Alois Becker begrüßte die Projektmitarbeiter aus Schermbeck<br />

zu ihrer Auftaktveranstaltung im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

demie <strong>Klausenhof</strong>, um offene Fragen<br />

zu diskutieren und an Fallbeispielen<br />

konkrete Hilfen durchzusprechen.<br />

Im Rahmen des Projektes, das auf<br />

Zuschüsse aus dem Bundesfamilien-<br />

Feste<br />

feiern<br />

Ein Fest will gebührend gefeiert<br />

werden: Am 2. Juli 2009<br />

findet der offizielle Festakt,<br />

voraussichtlich mit der NRW-<br />

Ministerin für Schule und<br />

Weiterbildung, Barbara Sommer,<br />

und Weihbischof Franz-<br />

Josef Overbeck (Münster)<br />

statt. Ein Tag der offenen Tür<br />

im <strong>Klausenhof</strong> Dingden ist für<br />

den 23. August geplant.<br />

Am darauf folgenden Wochenende<br />

steht ein Mitarbeiterfest<br />

auf dem Programm,<br />

und im Herbst eine Wallfahrt<br />

nach Flüeli, zum Namenspatron<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>,<br />

Klaus von der Flüe.<br />

Außerdem ist für das Jubiläumsjahr<br />

eine ganze Reihe von<br />

unterschiedlichen Fachtagungen<br />

geplant sowie Versammlungen<br />

von Verbänden, in denen<br />

die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Mitglied ist.<br />

Treffen<br />

<strong>Ehemalige</strong>r<br />

Zum <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum<br />

lädt die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

zu <strong>Ehemalige</strong>ntreffen ein. Geplant<br />

ist, dass an fünf Wochenenden<br />

die <strong>Ehemalige</strong>n<br />

eines jeweiligen Kurs typs zum<br />

<strong>Klausenhof</strong> kommen und hier<br />

auch - zu günstigen Tarifen -<br />

übernachten können:<br />

24.-26. April: "Führungskräftekurs"<br />

Januar-April 1963<br />

27.-28. Juni: Qualifizierungs-<br />

und Umschulungskurse für<br />

Akademiker, Vorbereitungskurse<br />

auf die Begabtensonderprüfung<br />

1.-3. Juli: Entwicklungshelfer-<br />

Kurse 1959-1970, Bildungsreferenten,<br />

<strong>Akademie</strong>kurse<br />

22.-23. August: Berufliche Rehabilitation<br />

und alle Kurse<br />

ohne speziellen Termin<br />

12.-13. September: Junge Migranten<br />

Anfragen:<br />

info@akademie-klausenhof.de<br />

ministerium, dem Kreis und der<br />

Euregio hofft, wird der <strong>Klausenhof</strong><br />

in Zukunft die Qualifizierung der<br />

ehrenamtlichen Nachbarschaftsbetreuer<br />

übernehmen.


Mit "Bundeskursen für<br />

nachwachsende Führungskräfte"<br />

begann die<br />

Bildungsarbeit im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Führungskräfte. Als Kardinal<br />

Frings bei der Einweihung 1959<br />

Haus für Haus segnete, stutzte er<br />

bei "Haus Bayern" kurz und sagte:<br />

"Hier brauche ich wohl mehr Weihwasser".<br />

An diese schöne Geschichte<br />

erinnert sich Hans Heitlinger aus<br />

Eppingen noch heute gern. Er besuchte<br />

damals den ersten "Bundeskurs"<br />

und erlebte so die offizielle<br />

Eröffnung mit. Drei Monate dauerte<br />

Hans Heitlinger<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Der entscheidende<br />

der Lehrgang, der den Nachwuchs<br />

aus der katholischen Landjugendbewegung<br />

fit für die Verbandsarbeit<br />

machen sollte. Die jungen Leute,<br />

die von ihren Höfen aus ganz<br />

Deutschland, Österreich, Südtirol<br />

und der Schweiz zum <strong>Klausenhof</strong><br />

kamen, erhielten hier eine vollkommen<br />

neue Lebensperspektive. "Vor<br />

allem Dr. Jochen Schmauch war der<br />

Zeit weit voraus", er habe ihnen die<br />

Bedeutung von Freiheit und Unabhängigkeit<br />

vermittelt, während<br />

<strong>Klausenhof</strong>gründer Prälat Wilhelm<br />

Wissing eher für Disziplin und<br />

Ordnung eintrat.<br />

In den folgenden <strong>Jahre</strong>n wurde<br />

Heitlinger Mitglied im Kreistag, war<br />

Anstoß jedem Landwirt eine Pflichtabgabe<br />

im Vorstand des Diözesanrats Freiburg,<br />

Mitglied der gemeinsamen<br />

Synode in Würzburg, Diözesanvorsitzender<br />

des katholischen Landvolks<br />

und wäre als Direktkandidat<br />

fast in das Europaparlament gekommen.<br />

Heute hat sein Sohn Georg<br />

nicht nur den Geflügelhof mit 40.000<br />

Tieren übernommen, sondern auch<br />

die rebellisch-politische Ader des<br />

Vaters: Georg Heitlinger ist derjenige<br />

Landwirt, der gerade bundesweit<br />

dadurch Furore gemacht hat, dass<br />

er erfolgreich vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

gegen die Centrale<br />

Marketing-Gesellschaft der deutschen<br />

Agrarwirtschaft (CMA) geklagt<br />

hat, die nun nicht mehr von<br />

einfordern kann.<br />

Heitlinger ist nicht der einzige aus<br />

diesem Kurs, der politische Karriere<br />

gemacht hat. Paul Breloh etwa<br />

schaffte es bis zum persönlichen Referenten<br />

von Bundeslandwirtschaftsminister<br />

Ignaz Kiechle und Hans<br />

Weber zum langjährigen Geschäftsführer<br />

der katholischen Landvolkbewegung<br />

in Deutschland. Auch Hermann<br />

Kroll-Schlüter, Mitglied im<br />

Vorstand des <strong>Klausenhof</strong>s, besuchte<br />

einen solchen Kurs im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Kroll-Schlüter war von 1991 bis<br />

1998 Staatssekretär im sächsischen<br />

Landwirtschaftsministerium und<br />

Bundestagsmitglied von 1972-1990.<br />

<strong>Klausenhof</strong> als Tor zur Welt<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> war lange<br />

Zeit Vorberei tungsstätte<br />

für Entwi cklungs<br />

helfer - ein <strong>Ehemalige</strong>r<br />

erinnert sich.<br />

Entwicklungshelfer. Seine Tante<br />

habe ihm immer Missionszeitschriften<br />

mitgebracht, erinnert sich Franz<br />

Weichsler, das habe in ihm die Lust<br />

geweckt, in den Entwicklungsdienst<br />

zu gehen. Nach seiner Ausbildung<br />

im Bereich Werkzeugmaschinenbau/<br />

Stahlbau kam der Österreicher aus<br />

Wilhering 1969 zum <strong>Klausenhof</strong>,<br />

obwohl die technischen Berufe eigentlich<br />

in Köln stationiert waren.<br />

Dort war aber kein Platz mehr frei<br />

und so wurde er kurzerhand zum<br />

<strong>Klausenhof</strong> geschickt, obwohl dort<br />

eigentlich die Ausbildung im land-<br />

wirtschaftlichen Bereich erfolgte.<br />

"Das machte aber weiter nichts, da<br />

vor allem allgemeine Themen, wie<br />

das Leben in fremden Kulturen zu<br />

meistern ist, im Vordergrund standen.<br />

"Wir sind im <strong>Klausenhof</strong> sehr<br />

gut aufgenommen worden", erinnert<br />

er sich noch heute. Er habe dort sogar<br />

seine künftige Ehefrau Mathilde<br />

kennen gelernt, die denselben Kurs<br />

besuchte. Vor allem die Gemeinschaft<br />

war hervorragend gewesen.<br />

Öfter seien sie zum Tanzen hinunter<br />

ins Dorf nach Dingden gezogen<br />

oder hätten sich im Klubraum des<br />

<strong>Klausenhof</strong>s unterhalten. Bis heute,<br />

erzählt Franz Weichsler, trifft sich<br />

der Kurs alle fünf <strong>Jahre</strong>.<br />

Nach der Zeit im <strong>Klausenhof</strong> ging er<br />

für fünf <strong>Jahre</strong> nach Bombay und baute<br />

dort eine technische Schule auf,<br />

"die es bis heute noch gibt und her-<br />

Aussendung von Entwicklungshelfern durch den damaligen <strong>Klausenhof</strong>direktor<br />

Dr. Jochen Schmauch<br />

Gerhard Flemig besuchte<br />

1970 den ersten beruflichenUmschulungslehrgang<br />

im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Umschulung Reha. Mit der Landwirtschaft<br />

ging es damals, Ende der<br />

60er <strong>Jahre</strong> bergab, kleine Höfe, wie<br />

der von Gerhard Flemig, waren<br />

nicht mehr überlebensfähig. Da kam<br />

der neue Umschulungskurs von<br />

Landwirten zu Bürokaufleuten gerade<br />

recht. Zwei <strong>Jahre</strong> lernte Flemig<br />

dort - eine Zeit, an die er sich gerne<br />

erinnert: "Es war sehr familiär, wir<br />

hatten guten Kontakt zu den Mitarbeitern<br />

und auch zu den anderen<br />

vorragend arbeitet." Danach wechselte<br />

er in die Industrie und war für<br />

seinen Arbeitgeber hauptsächlich<br />

bis zur Pensionierung letztes Jahr in<br />

der ganzen Welt tätig. Auch für diese<br />

Tätigkeit habe ihm das Wissen, was<br />

im <strong>Klausenhof</strong> vermittelt wurde<br />

"außerordentlich genutzt".<br />

Besonders eng mit dem <strong>Klausenhof</strong><br />

ist Alfred Standfest verbunden, der<br />

Bürokaufmann der ersten Stunde<br />

Kursen." Durch die Entwicklungshelfer<br />

im <strong>Klausenhof</strong> habe er so sein<br />

Interesse für internationale Arbeit<br />

gewonnen. Daraus ist heute seine<br />

ehrenamtliche Tätigkeit als Vermittler<br />

für Freiwilligendienste in aller<br />

Welt entstanden.<br />

Nach der <strong>Klausenhof</strong>zeit ging es zunächst<br />

nach Berlin zu Siemens, dann<br />

fasste er den Plan, Lehrer zu werden.<br />

Dieser Weg ging wieder über<br />

den <strong>Klausenhof</strong>: Er absolvierte einen<br />

<strong>Klausenhof</strong>-Kurs zur "Begabtensonderprüfung",<br />

die dann zu einem<br />

Studium berechtigte, den letzten<br />

dieser Art, der noch im <strong>Klausenhof</strong><br />

lief. Nach seinem Studium<br />

und der Referendarzeit waren Pädagogen<br />

allerdings nicht mehr ge-<br />

fragt, und so wurde er 1982 einer<br />

der ersten arbeitslosen Lehrer in<br />

NRW. Ein Zustand, der nicht lange<br />

anhielt. Er fand eine Stelle beim Be-<br />

1967 seine Ausbildung zum Entwicklungsdienst<br />

im <strong>Klausenhof</strong> erhielt.<br />

Auch er lernte seine künftige Frau<br />

Helma im <strong>Klausenhof</strong> kennen. Nach<br />

seiner Entwicklungshilfezeit in Neuguinea<br />

wurde er 1975 als Mitarbeiter<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> angestellt,<br />

zunächst zuständig für die<br />

Heimleitung der Nebenstelle in Issum,<br />

später in Dingden.<br />

Weg zum Studium<br />

Elisabeth Bußmann,<br />

jetzt Präsidentin des<br />

katholischen Familienbundes,<br />

besuchte Anfang<br />

der 70er <strong>Jahre</strong> einen<br />

Vorbereitungskurs<br />

auf die Begabten-Sonderprüfung.<br />

PH-Kurse. "Das war eine Weichenstellung",<br />

sagt Elisabeth Bußmann,<br />

heute Leiterin der Heimvolkshochschule<br />

"Gottfried Könzgen"<br />

in Haltern. Sie kam von einem<br />

Bauernhof und hatte bereits mit 13<br />

<strong>Jahre</strong>n nach acht Volksschuljahren<br />

die Schule beendet. In Gesprächen<br />

wurde sie bald darauf hingewiesen,<br />

doch Lehrerin zu werden. Der Weg<br />

zum Studium ging damals auch über<br />

die "Begabten-Sonderprüfung", und<br />

der <strong>Klausenhof</strong> bot einen entsprechenden<br />

Vorbereitungskurs an. "Vor<br />

allem das politische Bewußtsein,<br />

verbunden mit der Einsicht zu handeln",<br />

sei dort vermittelt worden.<br />

Anschließend studierte sie Lehramt<br />

und ging später in die Erwachsenenbildung.<br />

Außerdem ist sie Präsidentin<br />

des katholischen Familienbundes<br />

und wurde 2008 mit dem Bundesverdienstorden<br />

ausgezeichnet.<br />

Elisabeth Bußmann<br />

rufsförderungswerk Düren, wo er<br />

bis heute tätig ist, zuletzt bei den Integrationskursen<br />

für Migranten und<br />

der Förderung von Jugendlichen.<br />

Teilnehmende des ersten Umschulungskurses Bürokaufmann/-frau<br />

Seite 3<br />

Bildung für die<br />

Landjugend<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> startete 1959<br />

als "Deutsche Landjugendakademie<br />

<strong>Klausenhof</strong>". Schwerpunkt<br />

war vor allem die Weiterbildung<br />

von Mitgliedern der<br />

Katholischen Landjugendbewegung.<br />

Der "Bundeskurs für<br />

nachwachsende Führungskräfte"<br />

dauerte rund drei Monate und<br />

wurde streng getrennt für junge<br />

Frauen und Männer durchgeführt,<br />

Der Kurs hatte zwei<br />

Schwerpunkte: "Soziale Probleme<br />

des Landes" und "kultur-<br />

und kommunalpolitische Fragen<br />

des Landes". Neben den Vorträgen<br />

gab es eine Reihe von Besuchen,<br />

Praktika, eine mehrtägige<br />

"Lehrfahrt" zu sozialen Einrichtungen<br />

im Ausland und eine<br />

Fahrt nach Berlin. Der Besuch<br />

kostete immerhin 4<strong>50</strong> DM.<br />

Bald entwickelten sich auch<br />

weitere Angebote, wie z.B. eine<br />

Ausbildung zum "Bildungsreferenten"<br />

.<br />

Vorbreitungskurse<br />

für Entwick lungshelfer<br />

1960 starteten die "Vorbereitungskurse<br />

Entwicklungshilfe",<br />

die im <strong>Klausenhof</strong> für die katholische<br />

"Arbeitsgemeinschaft<br />

für Entwicklungshilfe" (AGEH),<br />

durchgeführt wurden. Der<br />

<strong>Klausenhof</strong> war für landwirtschaftliche<br />

Fachkräfte zuständig<br />

weitere Bereiche wurden in<br />

Köln, Sölden und Bensberg abgewickelt.<br />

Auf dem Programm<br />

des sechsmonatigen Kurses<br />

standen zum einen Informationen<br />

über die Kultur, Geschichte<br />

und Landwirtschaft der Entwicklungsländer,<br />

zum anderen<br />

Entwicklungspolitik, Berufspädagogik,<br />

Sozialkunde und Theologie.<br />

Hinzu kamen Sprachunterricht,<br />

ein Kurs über Tropenmedizin,<br />

praktische Arbeit in verschiedenenHandwerksbetrieben<br />

und Exkursionen. 1972<br />

wurde die Ausbildung komplett<br />

nach Köln verlegt.<br />

Vorbereitung zur Begabtensonderprüfung<br />

Rund sechs Monate dauerte<br />

der Vorbereitungskurs zur "Begabtensonderprüfung",<br />

den der<br />

<strong>Klausenhof</strong> von 1971 bis 1976<br />

anbot. Mit diesem Lehrgang<br />

konnten sich alle ohne Abitur<br />

auf die Sonderprüfung vorbereiten,<br />

die dann zu einem Lehrer-<br />

Studium an der pädagogischen<br />

Hochschule (PH) berechtigte.<br />

Wer zwischen 25 und 40 <strong>Jahre</strong><br />

alt war, wer eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung vorweisen<br />

konnte und wer sich nach Meinung<br />

zweier Gutachter für ein<br />

Studium besonders eignete, der<br />

konnte sich zum Ausnahme-<br />

Exa men melden. Geprüft wurde<br />

in der Regel in einem selbstgewählten<br />

Fach; außerdem war<br />

eine gewisse Allgemeinbildung<br />

vorzuweisen.


Seite 4<br />

Akademikerkurse<br />

1979, als vor allem Soziologen/<br />

Sozialwissenschaftler immer häufiger<br />

keine Anstellung mehr fanden,<br />

starteten die Lehrgänge für<br />

Arbeit suchende Akademiker in<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> mit<br />

dem Praxisseminar "Personalwesen<br />

und EDV". Das Programm<br />

wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem damaligen Landesarbeitsamt<br />

NRW und Wirtschaftsunternehmen<br />

entwickelt. Der<br />

Kurs dauerte neun, später zwölf<br />

Monate, und 70 % bis 90 % der<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

haben anschließend einen Arbeitsplatz<br />

gefunden. Wichtiges<br />

Element war das dreimonatige<br />

Praktikum. Bis zum Ende des<br />

Kurses 2002 haben rund 600<br />

Personen den Kurs besucht. <strong>Ehemalige</strong><br />

dieses Kurses sind daher<br />

in Personalabteilungen vieler Firmen<br />

zu finden. 1987 folgte der<br />

21monatige Umschulungskurs<br />

"Ver lags kaufmann/-frau". Kurzzeitig<br />

bot der <strong>Klausenhof</strong> außerdem<br />

eine Umschulung "Medien kaufmann/-frau"<br />

an. Auf Grund veränderter<br />

Förderpolitik der Bundesagentur<br />

für Arbeit existieren<br />

diese Angebote heute nicht<br />

mehr.<br />

Integrationskurse für<br />

junge Migranten<br />

Die "Kurse zur Verbesserung der<br />

Integrationschancen", wie sie früher<br />

hießen, sind bis heute ein<br />

Klassiker im Bildungsangebot des<br />

<strong>Klausenhof</strong>s. 1976 führte der<br />

<strong>Klausenhof</strong> im Auftrag der spanischen<br />

Botschaft diesen Kurs mit<br />

dem Ziel eines Schulabschlusses<br />

durch. Nahmen im ersten Jahr<br />

nur spanische Jugendliche teil,<br />

öffnete sich der Lehrgang bald<br />

für alle klassischen "Gastar beiter"-Länder<br />

und für Aussiedler.<br />

Lange Zeit förderte das Bundesarbeitsministerium<br />

diese Lehrgänge.<br />

In Spitzenzeiten nahmen<br />

rund 300 Jugendliche pro Jahr<br />

teil. Später öffnete sich der Lehrgang<br />

für Jugendliche aus aller<br />

Welt, die in Deutschland leben.<br />

Hinzu gekommen sind auch spezielle<br />

EU-geförderte Kurse für<br />

junge Flüchtlinge aus Krisen- und<br />

Kriegsgebieten sowie Jugendintegrationskurse.<br />

Ziel der Kurse ist<br />

es immer, die Jugendlichen für<br />

eine Ausbildung fit zu machen. Im<br />

Zentrum dabei stand und steht<br />

heute noch der nachträgliche Erwerb<br />

eines Schulabschlusses<br />

(Hauptschule, mittlerer Schulabschluss/Fachobersschulreife).<br />

Kursprospekt aus den 90er<br />

<strong>Jahre</strong>n.<br />

Doktor statt<br />

arbeitslos<br />

Arif Shoshi ist mittlerweile<br />

Privatdozent an<br />

der Universität Bielefeld.<br />

Als Migrant erlangte<br />

er im <strong>Klausenhof</strong> die<br />

Fachoberschulreife.<br />

Jugendliche Migranten. "Summa<br />

cum laude" - mit der Auszeichnung<br />

des "höchsten Lobes" schloss Arif<br />

Shoshi im Jahr 2003 seine Promotion<br />

zum Doktor der Physik an der<br />

Universität in Heidelberg ab. Den<br />

Grundstein für seine steile Karriere<br />

legte der junge Mann, der einen<br />

Großteil seiner Kindheit im Kosovo<br />

verbrachte, in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Im Jahr 1989 vermittelte ihn<br />

die Ausländerberatungsstelle in<br />

Bamberg hierhin. Zunächst nahm er<br />

in Rhede an einem sprachlichen Vorbereitungskurs<br />

teil und belegte anschließend<br />

in Dingden einen Kurs<br />

zur Fachoberschulreife. Seine<br />

Schullaufbahn setzte der Wissenschaftler<br />

am Oberstufenkolleg in<br />

Bielefeld fort, erwarb dort das Abitur,<br />

studierte Physik und gibt sein<br />

Wissen nun als Privatdozent an die<br />

Studenten weiter.<br />

Der Werdegang von Shoshi ist<br />

zwar eine Ausnahme, aber er zeigt<br />

dennoch deutlich: Ohne die Zeit im<br />

<strong>Klausenhof</strong> mit ihrer intensiven Bildungsarbeit<br />

hätten die Jugendlichen<br />

überhaupt keine Chance gehabt. Für<br />

viele Absolventinnen und Absolventen<br />

war der Schulabschluss die Tür<br />

zu einer Berufsausbildung. Sonay<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> war der<br />

Viele Arbeit suchende<br />

Akademiker haben im<br />

<strong>Klausenhof</strong> eine neue<br />

Perspektive erhalten.<br />

Hochschulabsolventen. Die Kurse<br />

für arbeitslose Akademiker waren<br />

eines der Erfolgsmodelle in der Geschichte<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

(s. li.). Dr. Kurt Tohermes ist ein<br />

gutes Beispiel dafür: Er studierte zunächst<br />

Sozialwissenschaften und<br />

Theologie, fand danach nur eine<br />

Halbtagsstelle als Lehrer ohne<br />

Chance auf Übernahme. Er hielt sich<br />

dann mit Jobs über Wasser, bis<br />

er1988 von dem neu eingerichteten<br />

Umschulungskurs "Verlags kaufmann/-frau"<br />

hörte. Zwei <strong>Jahre</strong> spä-<br />

Anna Maria Stiel<br />

Wendepunkt<br />

ter, nach erfolgreichem Abschluss<br />

des Kurses, fand er zunächst eine<br />

Stelle als Verlagskaufmann bei der<br />

Rheinischen Post und wechselte nur<br />

wenige Monate später zum Walter-<br />

Eucken-Berufskolleg Düsseldorf, zu-<br />

Dr. Kurt Tohermes<br />

Arif Shoshi<br />

Necmeddin Günes (li.) und Murat<br />

Atak<br />

Yukaribas mit türkischem Hintergrund<br />

hat z. B. 1999 als 20-Jährige<br />

den mittleren Schulabschluss im<br />

<strong>Klausenhof</strong> erworben und danach in<br />

Warendorf einen beruflichen Einstieg<br />

im Einzelhandel gefunden.<br />

Dzemeila Musiovic, die 1991 vom<br />

Balkankrieg nach Deutschland geflüchtet<br />

ist, schaffte 1995 den Schulabschluss,<br />

machte eine Ausbildung<br />

zur Einzelhandelskauffrau und stieg<br />

zur Teamleiterin in der Textilabteilung<br />

im Kaufhaus real in Rhede-Vardingholt<br />

auf. Necmeddin Günes<br />

aus Kalkar erreichte 2005 die Fachoberschulreife<br />

und absolvierte anschließend<br />

eine Tischlerlehre in Kleve.<br />

Anna Maria Stiel aus Polen<br />

hat nach ihrem Hauptschulabschluss<br />

2001 im <strong>Klausenhof</strong> die Abendrealschule<br />

besucht und eine Ausbildung<br />

zur Floristin gemacht. 2008 wagte<br />

sie sich schließlich mit einer eigenen<br />

Floristik-Boutique "Passaflora – Stil<br />

mit Stiel" in Wiesbaden den Schritt<br />

in die Selbstständigkeit. Murat Atak<br />

(Abschluss 2000) arbeitet nach seiner<br />

Ausbildung und Meisterprüfung<br />

in der Bochumer Bäckerei / Konditorei<br />

Löcher GmbH und bildet sich<br />

derzeit an der <strong>Akademie</strong> des Handwerks<br />

im Schloss Raesfeld zum Betriebswirt<br />

weiter.<br />

ständig für die Ausbildung von Verlagskaufleuten,<br />

wo er bis heute arbeitet.<br />

Mittlerweile ist er auch Autor<br />

des Standard-Fachkundebuches und<br />

einer monatlichen Kolumne zum<br />

Thema "Marketing" im Fachblatt<br />

"Buchmarkt". "Die Zeit im <strong>Klausenhof</strong><br />

war der Wendepunkt in meinem<br />

Leben", sagt er heute rückblickend,<br />

dort habe er das Handwerkszeug<br />

gelernt, das er für seinen jetzigen<br />

Beruf benötigt.<br />

Aber nicht nur der Unterricht ist<br />

ihm zugute gekommen, auch die Lage<br />

des <strong>Klausenhof</strong>s: So fuhr er jeden<br />

Tag per Fahrrad von Wesel zur <strong>Akademie</strong>,<br />

nutzte auch Schwimmbad<br />

und Wald in Dingden für seine<br />

sportlichen Ambitionen, die er aktuell<br />

als 53-Jähriger noch erfolgreich<br />

pflegt. So ist er derzeit deutscher<br />

Vize-Seniorenmeister M<strong>50</strong> im Biathle<br />

(Laufen und Schwimmen), war<br />

vorher zweimal Meister und Zweiter<br />

im Weltcup.<br />

Mit ihrer Fächerkombination<br />

Deutsch/Englisch wäre Monika<br />

Tacke heute eine gefragte Lehrerin,<br />

nicht aber 1988, als es keinerlei Jobs<br />

in der Schule gab. So saß sie bald<br />

zusammen mit Kurt Tohermes im<br />

Umschulungskurs, machte trotz<br />

zwischenzeitlicher Geburt ihres<br />

Kindes den Abschluss ("war ganzschön<br />

anstrengend") und übernahm<br />

auf Grund dieses kaufmännischen<br />

Wissens schließlich 1992 die Buchhandlung<br />

Böckenhoff & Honsel in<br />

Bocholt: "Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

hat mir geholfen, der Unterricht<br />

war sehr fundiert und ich hatte keine<br />

Probleme, den Laden zu führen",<br />

sagt sie heute.<br />

Personalwesen<br />

Ein anderes Erfolgsmodell war die<br />

Reintegration für<br />

Krankenschwestern<br />

Die Koreanerin Jeong<br />

Youll Song besuchte<br />

erst einen Integrations-,<br />

dann einen Reintegrationskurs<br />

im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Reintegration. Anfang 1974 kam<br />

sie nach Deutschland, wie viele andere<br />

koreanische und philippinische<br />

Krankenschwestern auch, um den<br />

damaligen Personalnotstand in<br />

Deutschlands Krankenhäusern zu<br />

beheben. Der <strong>Klausenhof</strong> bot damals<br />

einmonatige Integrationskurse<br />

für diese jungen Frauen an. Jeong<br />

Youll Song war eine von ihnen. Nach<br />

der <strong>Klausenhof</strong>zeit arbeitete sie im<br />

Kreiskrankenaus Gailendorf. Drei<br />

<strong>Jahre</strong> später gab es wieder genügend<br />

deutsche Krankenpflegekräfte<br />

- und die Gäste aus Fernost wurden<br />

überflüssig, die Arbeitsverträge nicht<br />

verlängert. Der <strong>Klausenhof</strong> bot in<br />

dieser Situation einen neuen Kurstyp<br />

an, der anlässlich einer Konferenz<br />

zwischen koreanischen Industriellen<br />

und Vertretern des Klau-<br />

Qualifizierung "Personalwesen und<br />

EDV"; die sich ebenfalls an Arbeit<br />

suchende Akademiker richtete.<br />

Hartmut Schilling besuchte 1990<br />

diesen Kurs nachdem er mit seinen<br />

Studienfächern Sozialarbeit, Literatur-<br />

und Sozialwissenschaft keine<br />

Stelle gefunden hatte. Noch im<br />

Praktikum wurde ihm eine Stelle im<br />

Bereich Fortbildung bei einem Einzelhandelskonzern<br />

angeboten, nach<br />

zwei <strong>Jahre</strong>n wurde er dort Abteilungsleiter.<br />

Heute ist er als selbstständiger<br />

Coach für Führungskräfte<br />

tätig.<br />

Auch Christoph Tillmann (Abschluss<br />

1983) schaffte über das<br />

Praktikum den Einstieg bei seinem<br />

Arbeitgeber Bayer. Heute ist er zum<br />

Leiter der Personalbetreuung für<br />

alle drei Standorte der Bayer-Tochter<br />

Lanxess aufgestiegen. Er schätzt,<br />

dass insgesamt rund 30 <strong>Ehemalige</strong><br />

aus diesem Kurs eine Anstellung bei<br />

Bayer gefunden haben.<br />

Zu den Pionieren, den "Eisbrechern"<br />

dieses Kurses gehörte Wilhelm<br />

Riepert, der jetzt Referatsleiter<br />

"Modernisierung der Arbeit"<br />

im Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales in NRW ist. Nach<br />

dem Studium (Politik und Soziologie)<br />

habe er nicht gleich eine Stelle<br />

gefunden. So wurde er 1979 vom<br />

Arbeitsamt mehr oder weniger "gezwungen",<br />

an dem neu entwickelten<br />

"revolutionären" Kurs teilzunehmen.<br />

Vieles sei zwar neu und problematisch<br />

gewesen, aber vor allem der<br />

Unterricht in EDV - damals noch<br />

etwas Besonders - habe ihm sehr<br />

geholfen.<br />

Christoph Tillmann<br />

senhofs 1976 in Seoul entwickelt<br />

wurde. So kam es zum Kurs "Höhere<br />

Handelsschule", der zur Auslandskorrespondentin<br />

ausbildete. Jeong<br />

Youll Song und 24 andere Koreanerinnen<br />

absolvierten diesen Kurs. Sie<br />

kehrte nach Seoul zurück und erhielt<br />

bald als Sekretärin bei der dortigen<br />

Niederlassung der Lufthansa<br />

eine Stelle. 1987 wechselte sie zu<br />

Siemens in Seoul, wo sie bis heute<br />

arbeitet. Nächstes Jahr wird sie in<br />

Rente gehen. Der Erfolg dieses Kurses<br />

kann sich sehen lassen: Alle Absolventinnen<br />

haben einen passenden<br />

Job gefunden.<br />

Jeong Youll Song


Ein Pfadfinder im<br />

Auftrag des Herrn<br />

Pater Antony Mooleparambil<br />

besuchte 2001<br />

einen Sprachkurs im<br />

<strong>Klausenhof</strong>. Anschließend<br />

begann er seinen<br />

Dienst in der SchermbeckerLudgerusgemeinde.<br />

Deutsch als Fremdsprache. "In<br />

der letzten Woche hatte ich Besuch<br />

von einem jungen indischen Studentenpaar,<br />

das ich während meiner<br />

Sprachkurse im <strong>Klausenhof</strong> kennengelernt<br />

habe", erzählt Pater Ant-<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

ony Mooleparambil. "Auch die beiden<br />

haben sich im <strong>Klausenhof</strong> kennengelernt<br />

- und im nächsten Jahr<br />

wollen sie heiraten." Aus diesem<br />

Grund suchte das Paar den Geistlichen<br />

in seiner Gemeinde in Schermbeck<br />

auf. Denn die Mutter der zukünftigen<br />

Braut hatte Bedenken und<br />

war anfangs gegen die Beziehung.<br />

"Ich habe mit ihr gesprochen, jetzt<br />

ist alles in Ordnung", sagt der Seelsorger.<br />

Die gemeinsame Zeit im<br />

<strong>Klausenhof</strong> wirkt immer noch nach.<br />

Pater Antony denkt gerne zurück an<br />

die vielen Erlebnisse und das Zu-<br />

Garne und Textilien für<br />

ganz Europa<br />

Christina Ingenhorst<br />

Christina Ingenhorst<br />

lernte einen zweiten<br />

Beruf im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Umschulung Reha. Ihr erster Beruf,<br />

den Christina Ingenhorst erlernt<br />

hat, war Konditorin. <strong>Jahre</strong>lang übte<br />

sie diese Tätigkeit gerne aus, bis sie<br />

Im <strong>Klausenhof</strong> wurde er<br />

Industriekaufmann, in<br />

Peking gewann er Gold:<br />

Siegmund Mainka segelt<br />

auf Erfolgskurs.<br />

Umschulung Reha. Sport ist für<br />

Siegmund Mainka Hobby und Beruf<br />

zugleich. Sowohl im Segeln als auch<br />

im Badminton spielt der 40-jährige<br />

Siegmund Mainka nach dem Finale,<br />

in dem sein Team olympisches Gold<br />

holte, auf dem Titelbild einer chinesischen<br />

Zeitschrift<br />

ein Autounfall im Jahr 2000 vor eine<br />

völlig neue Lebenssituation und<br />

neue Herausforderungen stellte.<br />

Die Frau aus Rhede ist seitdem auf<br />

einen Rollstuhl angewiesen. Von Resignation<br />

kann bei ihr aber keine<br />

Rede sein, im Gegenteil. Zielstrebig<br />

stellte sich die junge Frau der Situa-<br />

Mainka ersegelt<br />

olympisches Gold<br />

Mann aus Borken ganz oben in der<br />

nationalen und internationalen Spitze<br />

mit. Sein bisher größter Erfolg<br />

war im letzten Jahr die Goldmedaille<br />

bei den paralympischen Spielen in<br />

Peking. Außerdem ist Siegmund<br />

Mainka, der bei einem Unfall beide<br />

Beine verlor, bereits seit vier <strong>Jahre</strong>n<br />

amtierender Deutscher Meister im<br />

Badminton. Derzeit absolviert er ein<br />

strammes Trainingsprogramm, um<br />

den Titel im April in Aachen erneut<br />

zu verteidigen. "Leistungssport<br />

möchte ich , wenn´s geht, machen,<br />

bis ich <strong>50</strong> bin", sagt Siegmund Mainka.<br />

Spätestens dann wird ihm auch<br />

die Umschulung zum Industriekaufmann,<br />

die er im Jahr 2000 erfolgreich<br />

im <strong>Klausenhof</strong> abgeschlossen hat,<br />

bei der Berufswahl wieder von Nutzen<br />

sein. "Die Zeit im <strong>Klausenhof</strong><br />

war toll", erinnert sich der polnische<br />

Spätaussiedler. Zunächst besuchte<br />

er hier einen sechsmonatigen<br />

Sprachkurs. Im Anschluss begann er<br />

die kaufmännische Umschulung.<br />

"Besonders begeistert hat mich<br />

sammenleben der so unterschiedlichen<br />

Kulturen. In Erinnerung geblieben<br />

ist ihm vor allem der Konzertabend,<br />

bei dem er gemeinsam mit<br />

zwei Landsleuten klassische Lieder<br />

aus Indien gesungen und gespielt hat.<br />

Als Pater Antony 2001 die Sprachkurse<br />

im <strong>Klausenhof</strong> besuchte, ging<br />

er noch davon aus, in Kürze wieder<br />

nach Indien zurückzukehren, denn<br />

die dortige Jugendarbeit liegt ihm<br />

sehr am Herzen. "Die Arbeit hier<br />

macht mir aber auch so viel Freude,<br />

dass ich jetzt bleiben möchte." Zu<br />

einigen der damaligen Kursteilnehmenden<br />

pflegt er immer noch Kontakt:<br />

"Ich sende regelmäßig E-Mails<br />

zu meinen spanischen Kollegen und<br />

zu einer Polin, die wieder in ihrer<br />

Heimat ist. Es wäre schön, sie mal<br />

wiederzusehen!" Eine Gelegenheit<br />

tion: "Was sollte ich denn machen?<br />

Trübsal blasen bringt auch nichts!"<br />

Mit der Aussicht auf eine anschließende<br />

Einstellung in der Firma einer<br />

Fußballfreundin begann Christina Ingenhorst<br />

im <strong>Klausenhof</strong> eine Umschulung<br />

zur Kauffrau im Groß- und<br />

Außenhandel. Die Prüfung hat sie<br />

Anfang 2004 vor der Industrie- und<br />

Handelskammer Duisburg bestanden.<br />

Anschließend nahm sie direkt<br />

die in Aussicht gestellte Tätigkeit bei<br />

der Firma G-B-Warenhandels<br />

GmbH in Rhede auf. In dem Unternehmen,<br />

das europaweit mit Handstrickgarnen<br />

handelt, kümmert sie<br />

sich um die Auftrags- und Versandbearbeitung<br />

und betreut die Kunden.<br />

Zur Zeit bereitet sich der Betrieb<br />

mit seinen insgesamt sieben<br />

Mitarbeitern auf die "handarbeit &<br />

hobby", eine Fachmesse für Handarbeits-,<br />

Hobby- und Bastelartikel in<br />

Köln vor. "Das ist viel Stress, aber<br />

die Arbeit macht trotzdem Spass!"<br />

Herr Opalka im Fach Bilanzbuchhaltung<br />

und Rechnungswesen." Vielleicht<br />

hat er deswegen in diesem<br />

Fach das nahezu Unmögliche geschafft:<br />

die Note "sehr gut".<br />

Mainka bei der Siegerehrung.<br />

Pater Antony Mooleparambil<br />

wäre das <strong>Ehemalige</strong>n-Treffen anlässlich<br />

des <strong>Klausenhof</strong>jubiläums.<br />

Lernen neu<br />

lernen<br />

Lutz Ilting<br />

Umschulung Reha. Seit elf <strong>Jahre</strong>n<br />

zahlt Lutz Ilting bereits die Löhne<br />

bei der Bocholter Firma WM Services<br />

aus. Von 1993 bis 1996 schulte<br />

er zum Industriekaufmann um. „Ich<br />

habe mich im <strong>Klausenhof</strong> immer<br />

sehr gut aufgehoben gefühlt. Am<br />

wichtigsten für mich waren die<br />

Lerntechniken, die ich mir im Vorbereitungskurs<br />

aneignen konnte. Ich<br />

musste damals das Lernen erst wieder<br />

neu lernen. Damit war ich dann<br />

ganz erfolgreich. Diese Techniken habe<br />

ich auch an meine Kinder weitergegeben.<br />

Auch die hatten dann weniger<br />

Probleme beim Lernen“, sagt Ilting,<br />

der viele <strong>Jahre</strong> als Hobby erfolgreich<br />

in der Karnevalsband „Schlabberlätzchen“,<br />

aufgetreten ist.<br />

"Positiv<br />

beeinflusst"<br />

Hermann-Josef Schlüter<br />

Umschulung Reha. Vor 19 <strong>Jahre</strong>n<br />

lernte Hermann-Josef Schlüter im<br />

<strong>Klausenhof</strong> den Beruf des Speditionskaufmannes.<br />

"Der <strong>Klausenhof</strong><br />

hat mein Leben positiv beeinflußt",<br />

sagt der ehemalige Koch rückblikkend.<br />

Rückenprobleme zwangen ihn<br />

damals, sich beruflich neu zu orientieren.<br />

Seit 17 <strong>Jahre</strong>n arbeitet der<br />

heute 54-Jährige nun schon bei einer<br />

Krefelder Textilfirma und ist zuständig<br />

für den Versand und weltweite<br />

Terminierung. An die Ausbildung,<br />

das gemeinsame Lernen im<br />

Internat und die Betreuung im <strong>Klausenhof</strong><br />

erinnert sich der Familienvater<br />

gerne. "Das war für mich eine<br />

wichtige und schöne Zeit!"<br />

Seite 5<br />

Sprachkurse<br />

"Deutsch als Fremdsprache"<br />

Wenn Gäste in den <strong>Klausenhof</strong><br />

kamen und kommen, fällt ihnen<br />

sofort die internationale Atmosphäre<br />

auf, vor allem die Teilnehmenden<br />

der Kurse<br />

"Deutsch als Fremdsprache"<br />

machen dieses Bild aus. Begonnen<br />

haben sie mit Sprach- und<br />

Integrationskursen für koreanische<br />

und philippinische Krankenschwestern<br />

(1973). Dieser<br />

Schwerpunkt entwickelte sich<br />

vor allem in den 80er <strong>Jahre</strong>n<br />

sehr stark, als die Deutsche<br />

Stiftung für Entwicklungshilfe<br />

hier Sprachkurse für Fachkräfte<br />

aus aller Welt durchführen ließ.<br />

Eine große Gruppe sind - bis<br />

heute - Ordensangehörige und<br />

Priester, die entweder in<br />

Deutschland arbeiten wollen<br />

oder für ihre weiteren Studien<br />

Deutsch benötigen. So hat<br />

Philip Naameh, der soeben<br />

zum Erzbischof von Tamale<br />

(Ghana) berufen wurde, 1980<br />

im <strong>Klausenhof</strong> Rhede Deutsch<br />

gelernt. Anschließend studierte<br />

er Theologie in Münster. Auch<br />

der Bischof von Sansibar, Augustine<br />

Shao besuchte 1986<br />

im <strong>Klausenhof</strong> einen Deutsch-<br />

Sprachkurs. Ebenfalls <strong>Klausenhof</strong>absolvent<br />

ist Philipe<br />

Ouedraogo, der 1996 zum Bischof<br />

von Ouahigouya in Burkina<br />

Faso geweiht wurde.<br />

Philip Naameh, heute Erzbischof<br />

in Ghana, zu Besuch im <strong>Klausenhof</strong><br />

(1996) mit <strong>Klausenhof</strong>direktor<br />

Dr. Alois Becker.<br />

Management für<br />

Führungskräfte aus<br />

aller Welt<br />

Die Fortbildung von Fach- und<br />

Führungskräften aus den Ländern<br />

des Südens war von 1986<br />

bis Anfang 2000 Bestandteil des<br />

<strong>Klausenhof</strong>programms. Hier<br />

ging es vor allem um die Unterstützung<br />

von Nicht-Regierungsorganisationen,<br />

die etwa<br />

in den Bereichen Menschenrechte,<br />

Bildung, Frauenförderung<br />

oder Umweltschutz tätig<br />

waren. Viele von ihnen haben<br />

Führungspositionen in ihren<br />

Einrichtungen und in ihren Ländern<br />

eingenommen. So ist etwa<br />

Abraham Zinzindohoue (Kursteilnehmer<br />

1993) Präsident des<br />

Obersten Gerichtshofs und<br />

schließlich Justizminister in<br />

Benin geworden (2006-2007).


Vorbereitung auf<br />

eine Ausbildung<br />

Seite 6<br />

1992 starteten die "Förderlehrgänge<br />

mit Internat" in Rhede<br />

und sind bis heute mit jährlich<br />

ca. 100 Teilnehmenden ein<br />

wichtiger Bestandteil der Bildungsarbeit<br />

des <strong>Klausenhof</strong>s.<br />

Es folgten bald ähnliche Kurse<br />

ohne Internat für Jugendliche<br />

aus der Region Wesel. Die<br />

Kurse dauern rund ein Jahr.<br />

Anschließend besuchen die Jugendlichen<br />

in der Regel eine<br />

Ausbildung in einem Berufsbildungswerk.<br />

Immer wieder gelingt<br />

aber auch der Einstieg in<br />

eine "normale" Ausbildung in<br />

einem Betrieb. Viele <strong>Ehemalige</strong><br />

haben heute ihre Ausbildung<br />

geschafft und eine Anstellung<br />

gefunden (siehe Beispiel<br />

rechts).<br />

Seit 1987 bietet der <strong>Klausenhof</strong><br />

für benachteiligte Jugendliche<br />

außerdem außerbetriebliche<br />

Ausbildungen an.<br />

Spenden für einen<br />

guten Zweck<br />

Plätzchen, Kerzenständer, Kaffeelikör<br />

- das Sortiment der<br />

selbstgemachten Produkte, das<br />

die Kursteilnehmenden zur<br />

Weihnachtszeit in der Rheder<br />

Innenstadt anzubieten hatten,<br />

war reichhaltig - und gut nachgefragt.<br />

Den Erlös von 700 Euro<br />

spendeten die Jugendlichen zum<br />

einen der Initiative "donum vitae",<br />

die auch in Bocholt eine<br />

Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte<br />

unterhält, und<br />

zum anderen dem Verein "Fähre"<br />

in Rhede, der psychisch kranke<br />

Menschen unterstützt.<br />

Gute Tradition ist die Tombola<br />

auf der Mitarbeiter-Weihnachtsfeier,<br />

auch sie erfüllt einen guten<br />

Zweck: der Erlös kommt immer<br />

einer Hilfsorganisation zu gute.<br />

Dieses mal erhält das Projekt<br />

"FitKids" aus Wesel eine Spende<br />

über 10<strong>50</strong> Euro, das Kinder von<br />

suchtkranken Eltern unterstützt.<br />

Ebenfalls 10<strong>50</strong> Euro gingen an<br />

die Begegnungsstätte Tabgha für<br />

israelische und arabische Behinderte,<br />

Kriegsverletzte, Kinder<br />

und Jugendliche in Israel, die der<br />

ehemalige Bischof von Münster,<br />

Dr. Reinhard Lettmann, unterstützt.<br />

Geschäftsführer Jörg Kons nahm<br />

den Scheck von Klaudia Schäpers,<br />

Vorsitzende der <strong>Klausenhof</strong>-Mitarbeitervertretung,<br />

für das Projekt FitKids entgegen.<br />

Dirk Christ<br />

In einer neuen Maßnahme,<br />

die von der Bundesagentur<br />

für Arbeit<br />

finanziert wird, begleitet<br />

der <strong>Klausenhof</strong><br />

Schü ler beim Einstieg in<br />

den Beruf.<br />

Berufsorientierung. Milan besucht<br />

die neunte Klasse der Martini-Hauptschule<br />

in Wesel. Wenn er<br />

nächstes Jahr im Sommer die Schule<br />

verläßt, möchte er eine Ausbildung<br />

beginnen, am liebsten im KfZ-<br />

Bereich. Um seine Chancen auf eine<br />

Lehrstelle schon jetzt zu verbessern,<br />

helfen dem jungen Schüler, der<br />

erst vor zwei <strong>Jahre</strong>n aus der Ukraine<br />

nach Deutschland gezogen ist,<br />

Sozialpädagoginnen und Ausbilder<br />

vom <strong>Klausenhof</strong>. Das Projekt "Berufseinstiegsbegleitung"<br />

wird von<br />

der Bundesagentur für Arbeit finan-<br />

Geschafft!<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Fachlich stark<br />

Hilfen zum Berufseinstieg<br />

Außerbetriebliche Ausbildung.<br />

Seit drei <strong>Jahre</strong>n bietet der <strong>Klausenhof</strong><br />

in Rhede Lehrgänge zur außerbetrieblichen<br />

Ausbildung an. Nun<br />

haben die ersten ihre Ausbildung erfolgreich<br />

absolviert. Zum Beispiel<br />

Christopher Ulms. Im praktischen<br />

Teil seiner Ausbildung als Teilezurichter<br />

hinterließ er bei der Bocholter<br />

Firma H + T Metall- und Anlagenbau<br />

einen so guten Eindruck,<br />

dass er im direkten Anschluss an die<br />

Ausbildung einen Arbeitsvertrag unterschreiben<br />

konnte.<br />

Dirk Christ schätzte bei<br />

seiner Umschulung<br />

(1997-1999) zum Metallbauer<br />

im <strong>Klausenhof</strong><br />

vor allem den ständigen<br />

Kontakt zu den Meistern.<br />

Qualifizierung. Mit dem <strong>Klausenhof</strong><br />

steht Dirk Christ immer noch<br />

im regelmäßigen Kontakt. Der 37jährige<br />

Metallbaumeister im Handwerk<br />

beschäftigt immer mal wieder<br />

Praktikanten seiner ehemaligen<br />

Lehrstätte. Im Jahr 2004 hat er mit<br />

einem Kollegen den Sprung in die<br />

ziert und ist auf eine Dauer von drei<br />

<strong>Jahre</strong>n konzipiert. Ziel des Projektes<br />

ist es, als Ergänzung zum Schulunterricht<br />

zum erfolgreichen Schulabschluss,<br />

einer gezielten Berufsorientierung<br />

und schließlich zur erfolgreichen<br />

Ausbildungsplatzsuche beizutragen.<br />

Rund 60 Prozent der Martini-<br />

Schüler kommen aus sogenannten<br />

"Hartz-IV-Familien". "Hier müssen<br />

wir ganz gezielt auf jeden einzelnen<br />

Schüler eingehen, um durch individuelle<br />

Förderung wie zum Beispiel<br />

durch Zusatzunterricht in Deutsch<br />

oder durch Stärkung der sozialen<br />

Kompetenzen die Benachteiligung<br />

ein Stück weit auffangen zu können",<br />

sagt Stefanie Kruck, Diplompädagogin<br />

in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />

An vier Schultagen pro Woche<br />

kommen sie und ihr Kollege Klaus<br />

Nienhaus, Ausbilder in der Holz-<br />

Berufsförderungswerk. Auch im<br />

Bereich der beruflichen Rehabilitation<br />

lässt sich wieder Positives <strong>berichten</strong>:<br />

Nach zwei <strong>Jahre</strong>n Lehrgangszeit<br />

haben jetzt 18 Umschülerinnen<br />

und Umschüler ihre Prüfung<br />

in den Berufen Kaufmann/-frau im<br />

Groß- und Außenhandel, Bürokommunikation<br />

sowie Bürokaufmann/<br />

-frau bestanden, unter ihnen mit der<br />

Bestnote „sehr gut“ Jürgen Bienert<br />

aus Bocholt, Thorsten Blenkers aus<br />

Hamminkeln und Roberto Richter<br />

aus Wesel.<br />

Michael Grosse-Kintrup<br />

(li.) hat den damaligen"Förderlehrgang<br />

mit Internat"<br />

1996 besucht, er absolvierte<br />

eine Ausbildung<br />

zum Einzelhandelskaufmann<br />

beim<br />

Christlichen Jugenddorf<br />

in Moers und arbeitet<br />

seit 2002 bei<br />

EDEKA in Senden.<br />

Katja Zotzki hat<br />

nach dem Förderlehrgang<br />

1997 eine Ausbildung<br />

zur Hauswirtschafterin<br />

begonnen<br />

und arbeitet heute im<br />

Jugendgästehaus Aasee<br />

in Münster.<br />

Selbständigkeit gewagt. Mittlerweile<br />

ist aus dem Handwerksbetrieb eine<br />

GmbH mit elf Mitarbeitern, darunter<br />

drei Auszubildenden, geworden.<br />

Die Grundlagen für seinen Beruf<br />

lernte er vor zwölf <strong>Jahre</strong>n in der<br />

Metallwerkstatt der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Damals nahm er an einer<br />

zweijährigen Umschulung teil, die<br />

vom Arbeitsamt Wesel finanziert<br />

wurde. "Der Vorteil im <strong>Klausenhof</strong><br />

war einfach, dass wir hier ohne Produktionsdruck<br />

arbeiten konnten.<br />

Sobald bei der Arbeit technische<br />

oder theoretische Probleme oder<br />

Fragen auftraten, standen uns zwei<br />

Stefanie Kruck (li.), Diplompädagogin bei der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>, im Beratungsgespräch<br />

mit René Teichmann, Schüler der Martini-Hauptschule in<br />

Wesel.<br />

werkstatt der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>,<br />

in die Schule. Klaus Nien haus übernimmt<br />

dabei den praktischen Teil<br />

der Maßnahme und bringt den zur<br />

Zeit 17 Schülerinnen und Schülern<br />

den Umgang mit dem Arbeitsmate-<br />

Meister zur Seite, die uns alles sofort<br />

erklären konnten".<br />

Gemeinsam mit seinem Partner<br />

stellt er heute Fenster und Türen<br />

her und kümmert sich um jede Art<br />

von Reparaturen, vor allem in städtischen<br />

Gebäuden. Auch im Ausland<br />

ist Dirk Christ viel unterwegs. Für<br />

die renommierte Firma Zeppelin<br />

baut er in Frankreich, in der Schweiz<br />

und Türkei Förderanlagen für die<br />

Kunststoffherstellung. "In den letzten<br />

zwei <strong>Jahre</strong>n war ich kaum im<br />

Betrieb. Langfristig will ich das aber<br />

ändern und mehr im eigenen Unternehmen<br />

arbeiten."<br />

rial Holz bei.<br />

Ob das der passende Beruf werden<br />

kann, können die Schüler in einem<br />

Praktikum testen, bei deren<br />

Vermittlung die Mitarbeitenden vom<br />

<strong>Klausenhof</strong> ebenfalls behilflich sind.<br />

Erfolgreich zum Abschluss: Obere Reihe (v. li.): David Böcker, Christopher<br />

Ulms, <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiter Damiank Anton Pielka, Eduard Hannen, Birgit<br />

Kumpmann, Birgit Neujahr. Untere Reihe (v. li.): <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiter<br />

Rainer Dormann, Nhan Do, Nikolai Hensch, Britta Kanwischer, <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiterin<br />

Edelgard Maas.


Mit Farbe und<br />

Stil zum Erfolg<br />

INISS-Teilnehmerinnen<br />

nutzten zwei Workshops<br />

im <strong>Klausenhof</strong> für<br />

Gesundheit und Selbstbewusstsein.<br />

INISS. Unter einer längeren Arbeitslosigkeit<br />

leidet das eigene<br />

Selbstwertgefühl und die innere<br />

Antriebskraft. In zwei neuen Workshops<br />

haben 20 INISS-Teilnehmerinnen<br />

erlebt und wiederentdeckt, wie<br />

sicheres Auftreten funktionieren<br />

und die eigene Fitness gefördert<br />

werden kann. Friseurmeisterin<br />

Gerda Krasenbrink, Ausbilderin im<br />

Bereich Kosmetik/Körperpflege,<br />

gab den Frauen wertvolle Tipps für<br />

Der „SonntagMorgen“<br />

in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

ist längst kein<br />

Insider-Tipp mehr. Mit<br />

durchschnittlich 100<br />

Besuchern waren die<br />

Vorträge im <strong>Klausenhof</strong><br />

im vergangenen Jahr in<br />

vielen Kalendern fest<br />

eingeplant.<br />

SonntagMorgen. Die behandelten<br />

Themen, um die es in den unregelmäßig<br />

stattfindenden Vorträgen<br />

geht, sind vielfältig und je nach Anlass<br />

aktuell, wie zum Beispiel der<br />

Vortrag über Paulus anlässlich des<br />

2000sten Geburtstags des Heiligen.<br />

Beim letzten SonntagMorgen im<br />

<strong>Klausenhof</strong> im Jahr 2008 ging es um<br />

„Filmästhetik und Spiritualität“.<br />

Denn: Filme mit religiösem Charakter<br />

sind derzeit wieder gefragt. Man<br />

denke da an „Die Passion Christi“,<br />

den Historienfilm „Jeanne D´Arc“<br />

oder auch an die kirchenkritische<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

das eigene Outfit, in Sachen Stilberatung<br />

und Make-up. "Ich konnte<br />

tatsächlich merken, wie die Teilnehmerinnen<br />

im Laufe des dreitägigen<br />

Workshops regelrecht aufgeblüht<br />

sind - und das auch innerlich."<br />

Eine zweite Gruppe stellte sich an<br />

den Kochtopf und rief sich z. B. mit<br />

Hähnchenbrust auf Blattspinat die<br />

Grundlagen einer gesunden Ernährung<br />

in das Gedächtnis. Dazu unterrichtete<br />

<strong>Klausenhof</strong>-Ausbilderin<br />

Helene Hagemann die Teilnehmerinnen<br />

auch in der Theorie, um<br />

durch bewusstes Essen die eigene<br />

Fitness zu fördern. "Neben der individuellen<br />

Förderung unserer Teilnehmerinnen<br />

durch Profilanalysen,<br />

Qualifizierung in spezifischen Be-<br />

Wissen weckt<br />

Verständnis<br />

Im Seminar "Interkulturelle<br />

Pädagogik" entwickeln<br />

junge Erzieherinnen<br />

Verständnis für<br />

das Weltbild fremder<br />

Religionen.<br />

Allgemeine und politische Bildung.<br />

"Häufig ist es so, dass die Teilnehmenden<br />

bei einer Gruppenarbeit<br />

zuerst nach den Materialien<br />

zum Buddhismus oder Hinduismus<br />

greifen", erzählt Seminarleiterin<br />

Mechthild Zeine. In der Meinung, bereits<br />

alles über den eigenen Glauben<br />

zu wissen, sei die Überraschung<br />

dann aber umso größer, wenn das<br />

Christentum vorgestellt wird. "Dann<br />

wird ihnen wieder klar, dass Christ<br />

sein mehr bedeutet, als Weihnachten<br />

und Ostern zu feiern." Und genau<br />

darauf legt die Referentin wert:<br />

zuerst müssen eigene Werte und<br />

Normen reflektiert werden, dann<br />

könne durch Wissen über Religion<br />

und Kultur des anderen ein Verständnis<br />

für dessen Lebensweise<br />

entwickelt werden. Gerade das sei<br />

für Erzieherinnen und Erzieher in<br />

der Arbeit mit den Kindern und vor<br />

allem im Umgang mit den Eltern<br />

sehr wichtig. In dem Seminar ging<br />

es aber auch darum, Gemeinsamkeiten<br />

in den unterschiedlichen Religionen<br />

ausfindig zu machen, denn:<br />

in jeder Kultur gibt es bestimmte<br />

Grundhaltungen, die sich auch bei<br />

anders Gläubigen finden, so zum<br />

Beispiel den hierachischen oder<br />

den egalitären Lebensstil.<br />

In einem Planspiel hat Sozialpädagoge<br />

Marco Düsterwald die zukünftigen<br />

Erzieherinnen, die zur<br />

Zeit ihr Anerkennungsjahr absolvieren,<br />

für diese Thematik sensibilisiert.<br />

"Das Planspiel hilft, andere<br />

Ein weinendes Kamel<br />

Professor Dr. Reinhold Zwick zeigte anhand des Filmbeispiels „Das weinende<br />

Kamel“, was einen spirituellen Film ausmacht.<br />

Verfilmung „Requiem“. „Wir beobachten,<br />

dass die Menschen sich<br />

wieder für das Religiöse und Spirituelle<br />

interessieren“, sagt Professor<br />

Reinhold Zwick von der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität in Müns-<br />

Bin ich eher ein Winter-, oder ein Sommertyp? Mit Hilfe von Gerda Krasenbrink,<br />

Ausbilderin im Bereich Kosmetik/Körperpflege, fanden die INISS-<br />

Teilnehmerinnen ihren Stil.<br />

rufsfeldern und Bewerbungstrainings<br />

waren diese Workshops eine gelungene<br />

Alternative in Kleingruppen",<br />

resümmiert Projektmitarbeiterin<br />

ter. Der Theologe, der auch Mitglied<br />

der Katholischen Filmkommission<br />

für Deutschland ist, legte anschaulich<br />

dar, wie es einem Regisseur gelingen<br />

kann, einem Film Spiritualität<br />

einzuhauchen: „Das erreicht er nicht<br />

Liesel Felderhoff. Derzeit betreut<br />

das INISS-Team im <strong>Klausenhof</strong> 290<br />

ältere Langzeitarbeitslose mit dem<br />

Ziel der Vermittlung in den Beruf.<br />

In der Isselburger Nasir-Moschee lernten die Teilnehmenden viel über das<br />

Leben der Muslime.<br />

Menschen in ihren Wertehaltungen<br />

zu verstehen und das jenseits von<br />

Ländergrenzen. Häufig finden Menschen<br />

gerade über diese Grundhaltungen<br />

zu einander. Zum Beispiel<br />

könne der Wert "Familie" eine gemeinsame<br />

Kommunikationsbasis<br />

schaffen", erläutert Marco Düsterwald.<br />

Der abschließende Besuch in<br />

der Isselburger Nasir-Moschee war<br />

für die Teilnehmerinnen ein weiterer<br />

wichtiger Baustein, eine andere Kultur<br />

ganz praktisch kennen und verstehen<br />

zu lernen.<br />

über die Geschichte, sondern über<br />

den Filmstil, nämlich Kameraführung,<br />

Einstellungen und die Abfolge der<br />

Bilder.“ Das habe auch den Film<br />

„Die große Stille“ von Philip Gröning<br />

so erfolgreich gemacht. Der<br />

Dokumentarfilm, der mit einfachsten<br />

Mitteln im Schweigeorden der<br />

Karthäuser gedreht werden durfte,<br />

verzichtet auf Musik und sogar weitestgehend<br />

auf Sprache. Das Filmerlebnis<br />

liegt in der Andacht und Meditation,<br />

wenn sich der Zuschauer<br />

– am besten in ruhiger Atmosphäre<br />

eines nicht überfüllten Kinosaales –<br />

darauf einlässt. Anhand dieses und<br />

eines Filmausschnittes aus „Das<br />

weinende Kamel“ machte Reinhold<br />

Zwick zwei Optionen des spirituellen<br />

Films deutlich: Im Gegensatz zur<br />

Überwältigungsästhetik, der so genannten<br />

Blockbuster, orientiert sich<br />

dieser an der Wirklichkeit und zielt<br />

auf die „Entschleunigung“ des Sehens.<br />

Und gerade das macht solche<br />

Filme in einer reizüberfluteten Welt<br />

so erfolgreich.<br />

Seite 7<br />

Hoher Besuch<br />

Pater Dr. Manfred Entrich OP,<br />

Leiter des Bereichs Pastoral im<br />

Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz,<br />

besuchte die<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> und informierte<br />

sich über die vielfältige<br />

Bildungsarbeit des Hauses.<br />

Ihn begrüßten <strong>Klausenhof</strong>direktor<br />

Dr, Alois Becker (li.) und<br />

der stellvertretende Vorsitzende<br />

des <strong>Klausenhof</strong>-Vorstands Bernhard<br />

Plümpe (re.)<br />

Akkreditierung für die<br />

Zusatzqualifizierung<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ist<br />

jetzt vom Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge (BAMF) zur<br />

"Durchführung der Zusatzqualifizierung<br />

für Lehrkräfte" im Bereich<br />

Deutsch als Zweitsprache<br />

akkreditiert worden. Lehrerinnen<br />

und Lehrer in den Integrationskursen<br />

können mit dieser<br />

Fortbildung ihre uneingeschränkte<br />

Zulassung für diese<br />

Kurse erwerben.<br />

Diplomarbeit zum<br />

Thema Migration<br />

Said Sakar Aini kam als Flüchtling<br />

aus Afghanistan. Jetzt<br />

schreibt er seine Abschlussarbeit<br />

über Migration im 21. Jahrhundert.<br />

Der zukünftige Geowissenschaftler,<br />

der an der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

in Münster studiert, kann<br />

bei seiner Diplomarbeit auf eigene<br />

Erfahrungen sowie die<br />

Zeit im <strong>Klausenhof</strong> zurückgreifen.<br />

Von 1999 bis 2001 hat er<br />

hier die Fachoberschulreife erworben<br />

und anschließend das<br />

Abitur am Oberstufenkolleg in<br />

Bielefeld bestanden. Im Jahr<br />

2006 kehrte er für ein halbes<br />

Jahr als Praktikant zum <strong>Klausenhof</strong><br />

zurück. In seiner Diplom<br />

arbeit wird er sich konkret<br />

mit der Frage beschäftigen,<br />

wie die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

jugendlichen Migranten bei ihrer<br />

Integration in die deutsche<br />

Gesellschaft hilft.


Seite 8<br />

Termine Frühjahr 2009<br />

Auswahl<br />

Allgemeine Weiterbildung<br />

24. - 25.04.2009 Senioren am Computer - Einführungsseminar<br />

01. - 03.05.2009 T’ai Chi - Einführungsseminar<br />

11. - 16.05.2009 Unser Nachbar Polen - Studienseminar in Polen<br />

15. - 17.05.2009 Innere Ressourcen wecken durch Yoga, Meditation und<br />

autogenes Training<br />

16. - 17.05.2009 Leichter, schneller und effektiver lernen<br />

02. - 0911.2009 Weltkulturerbe Rom. Ein kunsthistorisches<br />

Studienseminar<br />

Berufsbezogene Weiterbildung und Trainings<br />

20. - 24.04.2009 Hydraulik – Grundlagenseminar<br />

21.05.2009 Aktives Empfehlungsmarketing<br />

25. - 29.05.2009 Englisch Refresher Course<br />

26. - 27.05.2009 Die Leiterin 2010, Leitungskompetenz für Erziehende<br />

19. - 20.06.2009 Betriebswirtschaftliche Kompetenz für Mitarbeitende<br />

in der Erwachsenenbildung<br />

EDV-Kurse<br />

27. - 29.04.2009 MS - Access 2003<br />

04. - 05.05.2009 MS - Powerpoint 2003<br />

08. - 09.05.2009 PC für Einsteiger<br />

13. - 15.05.2009 MS - Access 2003 – Aufbauseminar<br />

13. - 15.05.2009 Homepage-Gestaltung mit MS-Expression Web<br />

15. - 16.05.2009 MS-Project 2003<br />

SonntagMorgen-Vortrag<br />

26.04.2009: Die dritte Welternährungskrise. Prof. Dr. Dr. Walter Schug,<br />

Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomie, Universität Bonn<br />

Langfristige Lehrgänge<br />

Berufliche Rehabilitation: 13.07.09 Beginn der Umschulungen Bürokaufmann/-frau,<br />

Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, für Bürokommunikation,<br />

im Gesundheitswesen, für Spedition und Logistikdienstleistung<br />

Weitere Informationen und Anmeldung: <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>, Dingden,<br />

<strong>Klausenhof</strong>str. 100, 46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 89-0, E-Mail: info@<br />

akademie-klausenhof.de, www.akademie-klausenhof.de<br />

Die NRW-Landtagsfraktion<br />

der Grünen<br />

unter der Leitung<br />

von Sylvia Löhrmann<br />

nutzte die<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

für eine<br />

Klausurtagung.<br />

Bischof Mixa zu Besuch<br />

Bischof Dr. Walter Mixa<br />

besuchte die Tagung<br />

der katholischen Militärseelsorge<br />

im <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Gasttagungen. Mehr als 120 Pfarrhelfer<br />

und Pfarrhelferinnen der Katholischen<br />

Militärpfarrämter sowie<br />

Amtsinspektoren und Bürokräfte in<br />

den Katholischen Militärdekanaten<br />

kamen zur "52. Pfarrhelfertagung in<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />

Bischof Mixa in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Neben Vorträgen zu pastoralen und<br />

administrativen Themen und dem<br />

Bericht zur Lage der Katholischen<br />

Militärseelsorge wurde Wert gelegt<br />

auf Begegnung - untereinander sowie<br />

mit dem Katholischen Militärbischof<br />

Dr. Walter Mixa und seinem<br />

Militärgeneralvikar Walter Wakenhut.<br />

Ein Höhepunkt war außerdem<br />

ein festliches Buffet, bei dem die Küche<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ihr<br />

ganzes Können unter Beweis stellte.<br />

Nr. 1 | März 2009<br />

Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />

Der <strong>Klausenhof</strong> zog zum <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum erstmals mit eigenem Wagen<br />

bei den Karnevalzügen in Dingden und Rhede mit.<br />

Menschen vom <strong>Klausenhof</strong><br />

Auch unter den Mitarbeitenden<br />

finden sich <strong>Ehemalige</strong>,<br />

die in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

einen Kurs abgeschlossen<br />

haben und anschließend<br />

vom <strong>Klausenhof</strong><br />

selbst übernommen wurden:<br />

Theresia Bottesch besuchte<br />

1991 einen knapp einjährigen<br />

Kurs zur Textverarbeitungsfachkraft<br />

und ist<br />

seitdem als Sekretärin und<br />

Sachbearbeiterin im <strong>Klausenhof</strong><br />

tätig.<br />

Auch Damian-Anton Pielka<br />

nahm im gleichen Jahr an<br />

einer Fortbildung Metallverarbeitung<br />

für Spätaussiedler<br />

teil und arbeitete zunächst in<br />

der Metallwerkstatt in Dingden<br />

und wechselte 1995<br />

nach Rhede.<br />

Seinen 70. Geburtsag konnte<br />

jetzt Hermann Kroll-<br />

Schlüter feiern, Mitglied im<br />

Vorstand der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

und Bundesvorsitzender<br />

der Katholischen Landvolkbewegung.<br />

Oskar Winkel, ehemaliger Mitarbeiter in der Abrechnung<br />

ist gestorben. Er war von 1978 bis zu seiner<br />

Rente 1998 im <strong>Klausenhof</strong>. Arthur Hector, von 1956<br />

bis 1991 Leiter der Heimvolkshochschule Wasserburg<br />

Rindern, ist 81-jährig gestorben. Sein Nachfolger wurde<br />

1991 der frühere <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiter Dr. Kurt<br />

Kreiten.<br />

Wenn nicht jetzt, wann dann?" lautet der Refrain des Songs, den Mitarbeitende<br />

eigens für den Karnevalszug aufgenommen haben (oben).<br />

Jugendliche in den Werkstätten fertigten den farbenprächtigen Wagen an<br />

(li.).<br />

Frank Summen, bislang<br />

beim Projekt "INISS" (Beschäftigungsinitiative<br />

<strong>50</strong>plus<br />

im Kreis Wesel) im <strong>Klausenhof</strong><br />

beschäftigt, ist neuer<br />

Direktor der Katholischen<br />

Erwachsenenbildung im Bistum<br />

Hildesheim. Der studierte<br />

Politikwissenschaftler hat<br />

im <strong>Klausenhof</strong> zunächst für<br />

den Bereich der beruflichen<br />

Rehabilitation gearbeitet,<br />

dann in verschiedenen Projekten,<br />

z.B. zur betriebswirtschaftlichen<br />

Fortbildung von<br />

Mitarbeitenden in der Erwachsenenbildung.<br />

Tobias Witt ist als Nachfolger<br />

von Frank Summen neuer<br />

INISS-Teamleiter. Der<br />

Diplom-Pädagoge ist Vater<br />

eines sieben Monate alten<br />

Sohnes. Ulrike Helgers arbeitet<br />

seit Januar als Jobcoacherin<br />

im INISS-Team.<br />

Dr. Hans Amendt, stellvertretender<br />

Direktor, konnte<br />

jetzt seinen 60. Geburtstag<br />

begehen. Die Mitarbeitenden<br />

aus Rhede schenkten ihm dazu<br />

ein schmiedeeisernes Blumenständer-Fahrrad.<br />

Über die<br />

offizielle Geburtstagsfeier Ende<br />

März wird aktuell in der<br />

nächsten Ausgabe ausführlich<br />

<strong>berichten</strong>.<br />

Die letzten Vorbereitungen (oben)<br />

Foto links: Das "Dreigestirn" Prinz<br />

Alois von Alemannia (Direktor Dr.<br />

Alois Becker - Mitte), Jungfrau Johanna<br />

Prima Bonna (Stellv. Direktor<br />

Dr. Hans Amendt, li.) und Bauer<br />

Rudolf von Ruhrpott (Verwaltungsleiter<br />

Rudolf Schott)<br />

Den Wagen schmückte eine in der<br />

<strong>Klausenhof</strong>werkstatt gefertigte<br />

Weltkugel, die später auf dem Gelände<br />

aufgestellt werden soll (Bild:<br />

der Zug in Rhede).

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