Patienteninformation Divertikulose / Divertikulitis - Benedictus ...

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26.03.2014 Aufrufe

Patienteninformation Divertikulose / Divertikulitis Welche Operation wird durchgeführt? In der Regel wird nur der Teil des Dickdarms entfernt, der am stärksten mit Divertikeln befallen ist und in dem die Entzündung stattgefunden hat. Dies ist meist der letzte Teil des Dickdarms vor dem Mastdarm, der sogenannte Krummdarm (Sigma). Die Darmenden können dabei fast immer wieder miteinander verbunden werden, ein künstlicher Darmausgang ist die absolute Ausnahme. Manchmal werden bewusst nicht alle Divertikel entfernt, da sie in den verschiedenen Bereichen des Dickdarms ein deutlich unterschiedliches Risiko für eine Entzündung haben. Daher muss das Ausmaß der Darmentfernung gegen das Risiko einer Entzündung der belassenen Divertikel abgewogen werden. Die Operation wird im Benedictus Krankenhaus Tutzing routinemäßig mittels kleiner Schnitte („minimal invasiv“, „laparoskopisch“, „Schlüssellochchirurgie“) durchgeführt. Die modernste minimalinvasive Technik erfordert sogar nur noch einen einzigen, im Nabel versteckten, kleinen Schnitt: die sogenannte SILS-Technik (Single-Incision-Laparoscopy). Die Operation kann als Wahl-Operation im entzündungsfreien Intervall, aber auch ohne höheres Risiko während eines entzündlichen Schubs unter Antibiotikaabdeckung durchgeführt werden. Auch Voroperationen sprechen nicht gegen die kleinen Schnitte. Die Komplikationsrate ist sehr niedrig und durch die kleinen Schnitte treten wenig Schmerzen auf. Am Tag nach der Operation sind schon wieder kleine Spaziergänge möglich, auch mit leichter Wunschkost kann begonnen werden. Kontaktadresse bei weiteren Fragen Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie Benedictus Krankenhaus Tutzing Bahnhofstraße 5 82327 Tutzing Dr. Daniel Mündel, Chefarzt Dr. Michael Mündel, Ltd. Oberarzt Dr. Alexander Fieger, Oberarzt Sekretariat: Christine Wanzinger Tel.: (0 81 58) 23-112 E-mail: allgemein-bauchchirurgie@krankenhaus-tutzing.de Sprechstunde Montag 14.00-16.00 Uhr Donnerstag 10.00-12.00 Uhr Notaufnahme Jederzeit über unsere Nothilfe Tel.: (0 81 58) 23-0 Patienteninformation Divertikulose / Divertikulitis

<strong>Patienteninformation</strong><br />

<strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong><br />

Welche Operation wird durchgeführt?<br />

In der Regel wird nur der Teil des Dickdarms entfernt, der am<br />

stärksten mit Divertikeln befallen ist und in dem die Entzündung<br />

stattgefunden hat. Dies ist meist der letzte Teil des Dickdarms<br />

vor dem Mastdarm, der sogenannte Krummdarm<br />

(Sigma). Die Darmenden können dabei fast immer wieder miteinander<br />

verbunden werden, ein künstlicher Darmausgang ist<br />

die absolute Ausnahme. Manchmal werden bewusst nicht alle<br />

Divertikel entfernt, da sie in den verschiedenen Bereichen des<br />

Dickdarms ein deutlich unterschiedliches Risiko für eine Entzündung<br />

haben. Daher muss das Ausmaß der Darmentfernung<br />

gegen das Risiko einer Entzündung der belassenen Divertikel<br />

abgewogen werden.<br />

Die Operation wird im <strong>Benedictus</strong> Krankenhaus Tutzing routinemäßig<br />

mittels kleiner Schnitte („minimal invasiv“, „laparoskopisch“,<br />

„Schlüssellochchirurgie“) durchgeführt. Die modernste<br />

minimalinvasive Technik erfordert sogar nur noch einen einzigen,<br />

im Nabel versteckten, kleinen Schnitt: die sogenannte<br />

SILS-Technik (Single-Incision-Laparoscopy). Die Operation<br />

kann als Wahl-Operation im entzündungsfreien Intervall, aber<br />

auch ohne höheres Risiko während eines entzündlichen Schubs<br />

unter Antibiotikaabdeckung durchgeführt werden. Auch Voroperationen<br />

sprechen nicht gegen die kleinen Schnitte.<br />

Die Komplikationsrate ist sehr niedrig und durch die kleinen<br />

Schnitte treten wenig Schmerzen auf. Am Tag nach der Operation<br />

sind schon wieder kleine Spaziergänge möglich, auch mit<br />

leichter Wunschkost kann begonnen werden.<br />

Kontaktadresse bei weiteren Fragen<br />

Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

<strong>Benedictus</strong> Krankenhaus Tutzing<br />

Bahnhofstraße 5<br />

82327 Tutzing<br />

Dr. Daniel Mündel, Chefarzt<br />

Dr. Michael Mündel, Ltd. Oberarzt<br />

Dr. Alexander Fieger, Oberarzt<br />

Sekretariat:<br />

Christine Wanzinger<br />

Tel.: (0 81 58) 23-112<br />

E-mail: allgemein-bauchchirurgie@krankenhaus-tutzing.de<br />

Sprechstunde<br />

Montag 14.00-16.00 Uhr<br />

Donnerstag 10.00-12.00 Uhr<br />

Notaufnahme<br />

Jederzeit über unsere Nothilfe<br />

Tel.: (0 81 58) 23-0<br />

<strong>Patienteninformation</strong><br />

<strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong>


<strong>Patienteninformation</strong><br />

<strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong><br />

<strong>Patienteninformation</strong><br />

<strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong><br />

<strong>Patienteninformation</strong><br />

<strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong><br />

Was ist eine <strong>Divertikulose</strong>?<br />

Eine <strong>Divertikulose</strong> ist das Vorhandensein von sogenannten Divertikeln<br />

im Dickdarm. Dies sind kleine Ausstülpungen der Darmschleimhaut<br />

durch die Darmwand, die sich hauptsächlich im<br />

unteren Teil des Dickdarmes (Sigma) bilden, die aber auch in<br />

allen übrigen Darmabschnitten vorkommen können. Sie sind vor<br />

allem bei älteren Menschen relativ häufig: man schätzt, dass<br />

etwa 50% der 70-jährigen Divertikel tragen.<br />

Wodurch entstehen Divertikel?<br />

Die Ursache für die Ausbildung von Divertikeln ist nicht genau<br />

bekannt. Man nimmt aber an, dass durch Muskelkrämpfe der<br />

Darmwand ein erhöhter Druck im Darm entsteht und sich<br />

dadurch an vorgegebenen Schwachstellen (dort wo die Blutgefäße<br />

durch die Darmwand laufen) die Schleimhaut des Darms<br />

durch die muskuläre Wand nach außen stülpt.<br />

Divertikel treten häufiger auf bei Übergewicht, einer fettreichen<br />

Diät, einem übermäßigem Verzehr von rotem Fleisch, ballaststoffarmer<br />

Ernährung und geringer körperlicher Aktivität.<br />

Wie gefährlich sind Divertikel?<br />

Für die meisten Menschen sind Divertikel kein Problem, viele<br />

bemerken gar nichts davon. Oft werden sie rein zufällig bei einer<br />

Untersuchung entdeckt. Es kann jedoch zu einer Entzündung der<br />

Divertikel, d. h. einer <strong>Divertikulitis</strong> kommen und dabei manchmal<br />

auch zu schwerwiegenden Komplikationen:<br />

• Durchbruch in die Umgebung des Darmes mit Bildung einer<br />

Eiteransammlung (Abszess)<br />

• Durchbruch in die Bauchhöhle (Perforation) mit<br />

Bauchfellentzündung<br />

• Bildung einer Fistel (Eitergang) zur Umgebung oder zur Haut<br />

• Bildung einer Engstelle im betroffenem Darmabschnitt bis<br />

hin zum Darmverschluss<br />

• Blutung aus dem Divertikel<br />

Was für Beschwerden macht die <strong>Divertikulose</strong> /<br />

<strong>Divertikulitis</strong>?<br />

Unkomplizierte Divertikel machen entweder gar keine oder nur<br />

uncharakteristische Beschwerden, gelegentlich treten Schmerzen<br />

bzw. Darmkrämpfe vor allem im linken Unterbauch auf. Bei einer<br />

Entzündung (<strong>Divertikulitis</strong>) kommt es meist neben Schmerzen zu<br />

Fieber und zu einer Erhöhung der Entzündungszeichen im Blut.<br />

Ein Darmdurchbruch kann zu schwerster Infektionskrankheit mit<br />

Bauchschmerzen, Fieber und Kreislaufzusammenbruch führen, ist<br />

aber glücklicherweise relativ selten. Eine Divertikelblutung kommt<br />

nicht häufig vor und tritt in der Regel nicht zusammen mit einer<br />

Entzündung auf. Sie macht sich mit Blutabgang über den After<br />

bemerkbar.<br />

Wie wird eine <strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong><br />

festgestellt?<br />

Die Diagnose wird u. a. mit der körperlichen Untersuchung,<br />

durch Blutuntersuchung, Ultraschall, Computertomographie<br />

und Darmspiegelung gestellt. Dabei müssen neben anderen entzündlichen<br />

Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, M. Crohn) vor<br />

allem ein Darmkrebs oder seine Vorstufen (Polypen) ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Wie wird die <strong>Divertikulose</strong> / <strong>Divertikulitis</strong><br />

behandelt?<br />

Bei einer <strong>Divertikulose</strong> mit leichten Beschwerden genügt meist<br />

eine Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreiche und fettarme<br />

Kost (mediterrane Diät). Dies geschieht durch vermehrten<br />

Obst- und Gemüseverzehr bzw. Vollkornprodukte. Als Nahrungsergänzung<br />

können zusätzlich reine Ballaststoffe eingenommen<br />

werden, z. B. gemahlene indische Flohsamenschalen. Dazu sollten<br />

unbedingt zwei bis drei Liter Wasser o. ä. täglich getrunken werden.<br />

Die leichte Form einer <strong>Divertikulitis</strong> kann oft ambulant zu<br />

Hause mit Diät und Abführmittel behandelt werden. Diese Entscheidung<br />

muss jedoch der Arzt fällen. Eine schwere <strong>Divertikulitis</strong><br />

erfordert eine Krankenhausbehandlung mit vorübergehender<br />

künstlicher Ernährung und Antibiotikabehandlung. Die meisten<br />

akuten Schübe können so zunächst beherrscht werden.<br />

Wann ist eine Operation erforderlich?<br />

Bei einer Komplikation wie Darmdurchbruch, Eiteransammlung,<br />

Fistel oder Darmverengung ist eine Operation auf jeden<br />

Fall erforderlich. Ob diese sofort oder erst nach Ausheilung<br />

der Entzündung erfolgen soll, entscheidet der Chirurg<br />

zusammen mit dem Patienten.<br />

Sollte eine unkomplizierte Entzündung immer wieder auftreten,<br />

so trifft hauptsächlich der Patient die Entscheidung zur<br />

Operation. Sie hängt ab von:<br />

• dem Zeitabstand zwischen den einzelnen Schüben,<br />

• der Schwere der Schübe,<br />

• der Beschwerdefreiheit zwischen den Schüben.<br />

Die Anzahl der durchgemachten Schübe ist nach neueren<br />

Erkenntnissen nicht mehr ausschlaggebend für die Entscheidung<br />

zur Operation, da sich das Risiko einer Komplikation,<br />

insbesondere eines Darmdurchbruchs nicht mit der Zahl der<br />

Schübe erhöht, d. h. der Darm wird nicht durch jede Entzündung<br />

„dünner“. Allerdings muss nach mehreren durchgemachten<br />

Schüben davon ausgegangen werden, dass weitere<br />

folgen werden.<br />

Ob eine Operation notwendig oder ratsam ist, kann am besten<br />

in einem persönlichen Gespräch im Rahmen unserer Sprechstunde<br />

geklärt werden.

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