MS Welt - Cranach Apotheke
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Foto © istockphoto<br />
12 → ms welt<br />
Ein Paar, dass seit vielen Jahren zusammenlebt und<br />
Höhen und Tiefen ebenso durchlebt hat, wie intensive<br />
Gemeinsamkeit und das womöglich Kinder hat,<br />
die bereits erwachsen sind, wird mit einer Erkrankung<br />
des Partners sicher anders umgehen, als ein<br />
junges Paar, dass sich erst kurze Zeit kennt.<br />
zeit und verständnis<br />
In der Regel ist es für den gesunden Partner selbstverständlich,<br />
sich selbst zurückzunehmen und dem<br />
kranken Partner zur Seite zu stehen. So normal das<br />
klingen mag, es ist einfacher gesagt als getan. Der<br />
kranke Partner ist vielleicht (noch) nicht bereit, Aufgaben<br />
die bislang in seinen Verantwortungsbereich<br />
fielen abzugeben. Er möchte alles so weiter laufen<br />
lassen wie bisher, ist in Wirklichkeit aber möglicherweise<br />
überfordert. Der gesunde Partner möchte einfach<br />
nur helfen, übernimmt aber möglicherweise<br />
mehr Aufgaben, als dem anderen lieb ist oder als er<br />
selbst bewältigen kann. Weil es nicht wirklich möglich<br />
ist nachzufühlen, wie es dem geliebten Menschen<br />
mit <strong>MS</strong> gerade geht, kann Hilflosigkeit entste-<br />
hen. Eben diese Hilflosigkeit macht den Angehörigen<br />
zu schaffen. Dadurch, dass viele Betroffene sich zu<br />
Anfang der Diagnose häufig erst einmal zurückziehen,<br />
wird das Gefühl der Hilflosigkeit noch verstärkt.<br />
In der Regel finden die meisten Partnerschaften<br />
auch und gerade durch eine Erkrankung wie <strong>MS</strong> zu<br />
einem intensiveren Erleben des Miteinanderseins.“<br />
Das Gefühl geliebt zu werden und dem anderen vertrauen<br />
zu können, schenkt Halt und Geborgenheit.<br />
Der Partner widerum kann vielleicht gerade jetzt zeigen,<br />
wie wichtig ihm der andere ist. Das Zueinanderstehen<br />
und sich kümmern, kann für beide Seiten<br />
eine intensive Erfahrung bedeuten.<br />
«einen sicheren freund erkennt man<br />
in unsicherer Sache. Marcus Tullius Cicero<br />
Fortsetzung auf Seite 16