VON UNS - MIT UNS - ÜBER UNS - Diakonie-Station Zeuthen

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30.10.2012 Aufrufe

SEELSORGE 20 „Leben lernen“ Jeder will alt werden – aber alt sein will niemand. Das Altsein erscheint vielen Menschen als Abstieg, der Abschied von Jugend und dem mittleren Alter fällt schwer. „Alt werden ist nicht schön.“ Das höre ich oft. Die Bürde des Alters wird ausgeblendet und abgespalten. Dafür gibt es schließlich Seniorendomizile, nicht mehr Seniorenheime. Es gibt Kunden und Klienten, manchmal werden sie nun auch Bewohner genannt. Es sind aber Menschen mit Gefühlen, manchmal voller Angst und unbeantworteten Fragen. Menschen, die ein Leben lang Verantwortung übernommen haben, sind nicht mehr gefragt. Sie stellen sich SEELSORGERLicHES ANGEBOT FÜR ALLE BEwOHNER Kerstin Jage-Bowler ) 030 - 609 71 64 05 Mobil: 0163 - 689 04 69 k.jage-bowler@diakoniewerk-simeon.de Anke Schneemann ) 030 - 63 22 54 34 Mobil: 0163 - 689 04 88 a.schneemann@diakoniewerk-simeon.de Angelika Goyn Mobil: 0152 077 38 462 a.goyn@diakoniewerk-simeon.de Diese Ansprechpartner stehen Ihnen gerne für vertrauliche Gespräche zur Verfügung. in Frage und stellen Fragen. Den gewohnten Arbeitsrhythmus gibt es nicht mehr, die Freunde sind längst verstorben, Erinnerungen verblassen und die gewohnte Umgebung hat sich verändert. Es gibt nur noch ein Zimmer. Immer wieder unbekannte Menschen, die Forderungen stellen. Die eigenen Kinder wohnen oft weit weg. Viele Fragen beschäftigen älter gewordene Menschen, wie zum Beispiel: „Wer hört mir noch zu?“, „Wer bemerkt, wie es mir geht?“, „Werde ich einmal allein sein, wenn ich sterbe?“, „Werde ich leiden müssen?“ oder „Ich bin nun schon so alt geworden! Mich braucht keiner mehr, ich bin nur noch eine Last.“ Gibt es Antworten auf diese Fragen? Sicher, aber jeder Mensch ist etwas Besonderes, und so sind die Antworten genauso vielfältig, wie die Fragen und die Hilferufe. Es braucht Zeit und Vertrauen, um Gedanken auszutauschen, neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung zu finden. Herbstausgabe 2012

So will ich noch einen Gedanken schreiben, der mich immer wieder bewegt, über den ich selbst nachdenke. Im letzten Abschnitt des Lebens geht es nicht mehr um Leistung, sondern um Reife und Reifung. Im Alter schließt sich der Lebenskreis. So wie wir zur Welt kamen, hilfsbedürftig und angewiesen auf Zuwendung, kann es auch zum Ende des Lebens wieder sein. Wo die körperlichen und geistigen Kräfte abnehmen, wächst die Herausforderung, Hilfe anzunehmen. Das haben wir nicht gelernt. Wir haben ein Leben lang trainiert, selbständig zu sein und ohne Hilfe auszukommen. So hieß die Devise: „Ich schaffe das ganz allein.“ Vielleicht können wir eine andere Lebensmelodie im Alter lernen: „In deine Hände, Gott, befehle ich Heimzeitung Diakonie-Pflege Simeon gGmbH mich.“ Ich kann lernen, mich hinzugeben, einzuwilligen, zu vertrauen. Das ist enorm schwierig. Doch wo wir bereit sind, nicht immer mehr zu wollen, Leistung nicht als Lebensaufgabe empfinden, sondern bereit sind, das alles aus der Hand zu geben, können wir uns in Gottes Liebe begeben. Die neue Aufgabe heißt nicht mehr, über Gott zu reden, sondern mehr mit Gott zu reden. Das heißt auch, das Schweigen und die Stille zu entdecken. Das heißt, sich auszusöhnen mit der eigenen Lebensgeschichte, Fehler und Schuld einzugestehen, mit sich selbst und mit anderen barmherzig umzugehen. Das heißt, dankbar zu sein für jeden geschenkten Tag. Wir verabschieden uns von unseren Verstorbenen. Sie werden einen Platz in unserer Erinnerung behalten. Ihre Pfarrerin Angelika Goyn 21

SEELSORGE<br />

20<br />

„Leben lernen“<br />

Jeder will alt werden – aber alt sein<br />

will niemand.<br />

Das Altsein erscheint vielen Menschen<br />

als Abstieg, der Abschied<br />

von Jugend und dem mittleren<br />

Alter fällt schwer. „Alt werden ist<br />

nicht schön.“ Das höre ich oft. Die<br />

Bürde des Alters wird ausgeblendet<br />

und abgespalten.<br />

Dafür gibt es schließlich Seniorendomizile,<br />

nicht mehr Seniorenheime.<br />

Es gibt Kunden und<br />

Klienten, manchmal werden sie<br />

nun auch Bewohner genannt. Es<br />

sind aber Menschen mit Gefühlen,<br />

manchmal voller Angst und<br />

unbeantworteten Fragen. Menschen,<br />

die ein Leben lang Verantwortung<br />

übernommen haben, sind<br />

nicht mehr gefragt. Sie stellen sich<br />

SEELSORGERLicHES ANGEBOT<br />

FÜR ALLE BEwOHNER<br />

Kerstin Jage-Bowler<br />

) 030 - 609 71 64 05<br />

Mobil: 0163 - 689 04 69<br />

k.jage-bowler@diakoniewerk-simeon.de<br />

Anke Schneemann<br />

) 030 - 63 22 54 34<br />

Mobil: 0163 - 689 04 88<br />

a.schneemann@diakoniewerk-simeon.de<br />

Angelika Goyn<br />

Mobil: 0152 077 38 462<br />

a.goyn@diakoniewerk-simeon.de<br />

Diese Ansprechpartner stehen Ihnen gerne<br />

für vertrauliche Gespräche zur Verfügung.<br />

in Frage und stellen Fragen. Den<br />

gewohnten Arbeitsrhythmus gibt<br />

es nicht mehr, die Freunde sind<br />

längst verstorben, Erinnerungen<br />

verblassen und die gewohnte Umgebung<br />

hat sich verändert.<br />

Es gibt nur noch ein Zimmer. Immer<br />

wieder unbekannte Menschen,<br />

die Forderungen stellen. Die eigenen<br />

Kinder wohnen oft weit weg.<br />

Viele Fragen beschäftigen älter gewordene<br />

Menschen, wie zum Beispiel:<br />

„Wer hört mir noch zu?“,<br />

„Wer bemerkt, wie es mir geht?“,<br />

„Werde ich einmal allein sein,<br />

wenn ich sterbe?“,<br />

„Werde ich leiden müssen?“<br />

oder<br />

„Ich bin nun schon so alt geworden!<br />

Mich braucht keiner mehr, ich<br />

bin nur noch eine Last.“<br />

Gibt es Antworten auf diese Fragen?<br />

Sicher, aber jeder Mensch ist etwas<br />

Besonderes, und so sind die<br />

Antworten genauso vielfältig, wie<br />

die Fragen und die Hilferufe. Es<br />

braucht Zeit und Vertrauen, um<br />

Gedanken auszutauschen, neue<br />

Möglichkeiten der Lebensgestaltung<br />

zu finden.<br />

Herbstausgabe 2012

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