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Beiträge zur Molluskenfauna des ... - Agentur Umwelt

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<strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Weserberglan<strong>des</strong>:<br />

4. Die <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Landkreises Holzminden und<br />

angrenzender Regionen – ein Fachbeitrag <strong>zur</strong><br />

Landschaftsplanung.<br />

von<br />

Hajo Kobialka<br />

Die vorliegende Arbeit beruht auf meiner im Lehrgebiet Tierökologie an der Universität Gesamthochschule<br />

Paderborn – Abteilung Höxter 1999 angefertigten Diplomarbeit. Die Arbeit wurde durch Prof. Dr. B. Gerken<br />

(Höxter) und durch Dr. W. Rähle von der Eberhard - Karls - Universität Tübingen betreut.


Danksagung<br />

Die Untersuchung der <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Landkreises Holzminden und der angrenzenden<br />

Regionen wäre ohne eine intensive Einarbeitung in die Artengruppe der Mollusken nicht möglich<br />

gewesen. Insbesondere der Aufbau einer abgesicherten Vergleichssammlung (von allen Arten<br />

bestätigte Belege) war eine Grundvoraussetzung für diese Arbeit.<br />

Für die Nachbestimmung der Mollusken danke ich herzlich folgenden Damen und Herren:<br />

Martin Adler (Gomaringen), Ulrich Bößneck (Erfurt), Gerhard Falkner (Hörlkofen), Jochen<br />

Gerber (München), Edmund Gittenberger (Holland, RA Leiden), Klaus Groh (Hackenheim),<br />

Wilhelm Hohorst † (Frankfurt), Karsten Lill (Hil<strong>des</strong>heim), Stefan Meng (Erfurt), Holger Menzel-<br />

Harloff (Sassnitz), Wolfgang Rähle (Tübingen), Heike Reise (Görlitz), Th. E. J. Ripken (Holland,<br />

Houttuinen), Eckhard Schröder (Bonn), Ted von Proschwitz (Göteborg), Emile Vial (Frankreich,<br />

Villeneuve-les-Avignon), Michael L. Zettler (Rostock).<br />

Für die Betreuung meiner Diplomarbeit danke ich Herrn Prof. Dr. B. Gerken, der mich durch das<br />

tierökolgische Geländepraktium in Frankreich zu den Schnecken führte.<br />

Bei Herrn Dr. W. Rähle möchte ich mich für die Übernahme <strong>des</strong> Koreferates, für die vielen<br />

Anregungen zum Thema und für die intensive Betreuung meiner Arbeit bedanken.<br />

Für die Fotos danke ich ganz herzlich Katrin Schniebs und Frank Höhler vom Staatlichen<br />

Museum für Tierkunde Dresden.<br />

Herrn Jürgen H. Jungbluth (Schlierbach) danke ich für einige methodische Hinweise. Mit<br />

Interesse übernahmen Katrin Schniebs (Dresden), Gerd Woithe (Bonn) und Karsten Lill<br />

(Hil<strong>des</strong>heim) die kritische Manuskriptkorrektur. Die Diskussionen mit ihnen lieferten wertvolle<br />

Denkanstöße und waren Grundlage zahlreicher Ideen, wofür ihnen ganz herzlich gedankt sei.


Inhaltsverzeichnis I<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

1 Zusammenfassung .............................................................................................................. 1<br />

2 Einleitung ............................................................................................................................ 2<br />

3 Das Untersuchungsgebiet................................................................................................... 3<br />

3.1 Geographische Lage ............................................................................................................. 3<br />

3.2 Naturräumliche Gliederung ................................................................................................. 3<br />

3.3 Geologie, Geomorphologie und Böden................................................................................ 4<br />

3.4 Klima.................................................................................................................................... 6<br />

3.5 Flächennutzungen................................................................................................................. 7<br />

3.6 Vegetation ............................................................................................................................ 8<br />

3.7 Mollusken........................................................................................................................... 10<br />

4 Material und Methoden................................................................................................... 12<br />

4.1 Untersuchungszeitraum...................................................................................................... 12<br />

4.2 Auswahl der Untersuchungsflächen................................................................................... 13<br />

4.3 Erfassung der Mollusken.................................................................................................... 14<br />

4.4 Erfassung der Lebensräume ............................................................................................... 14<br />

4.5 Bestimmung der Mollusken ............................................................................................... 17<br />

4.6 Methodenkritik................................................................................................................... 18<br />

5 Ergebnisse ......................................................................................................................... 19<br />

5.1 Faunenliste ......................................................................................................................... 19<br />

5.1.1 Nicht festgestelle Arten...................................................................................................... 27<br />

5.2 Lokale ökologische Typisierung ........................................................................................ 27<br />

5.3 Artmonographien ............................................................................................................... 39


II Inhaltsverzeichnis<br />

6 Diskussion........................................................................................................................ 193<br />

6.1 Die <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Landkreises............................................................................... 193<br />

6.2 Gefährdete Arten.............................................................................................................. 197<br />

6.2.1 Rote Liste Arten ............................................................................................................... 197<br />

6.2.2 Vorschläge für die Rote Liste Niedersachsens................................................................. 199<br />

6.2.3 Arten der Anhänge der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie .................................................. 200<br />

6.3 Regionale Besonderheiten................................................................................................ 201<br />

6.3.1 Arten mit Verbreitungsgrenzen........................................................................................ 201<br />

6.3.2 Weitere Besonderheiten der Verbreitung......................................................................... 201<br />

6.3.3 Seltene Arten.................................................................................................................... 202<br />

6.4 Malakozoologisches Entwicklungspotential .................................................................... 203<br />

7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes<br />

für die Landschaftsplanung........................................................................................... 204<br />

7.1 Mollusken als Indikatorgruppe für die Landschaftsplanung............................................ 204<br />

7.2 Leitziele eines Molluskenschutzkonzeptes ...................................................................... 206<br />

7.3 Planungshinweise zum Molluskenschutz......................................................................... 206<br />

7.3.1 Erhebungsdefizite............................................................................................................. 206<br />

7.3.2 Forschungsdefizite............................................................................................................ 206<br />

7.3.3 Allgemeine Maßnahmen .................................................................................................. 206<br />

7.3.4 Prioritäre Maßnahmen...................................................................................................... 208<br />

7.3.5 Bestandskontrollen........................................................................................................... 209<br />

8 Dokumentation ............................................................................................................... 210<br />

9 Literaturverzeichnis....................................................................................................... 211


1 Zusammenfassung 1<br />

1 Zusammenfassung<br />

In der vorliegenden Arbeit werden die Untersuchungsergebnisse <strong>zur</strong> Binnenmolluskenfauna<br />

[Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] <strong>des</strong> Landkreises Holzminden und der<br />

angrenzenden Regionen im nördlichen Teil <strong>des</strong> deutschen Mittelgebirges, dem Weserbergland,<br />

dargestellt. Der Schwerpunkt der Erhebung lag bei den Landgastropoden.<br />

Das Bearbeitungsgebiet umfaßt ca. 1000 km 2 . Es wurden 248 Standorte in 43 verschiedenen<br />

Biotoptypen beprobt. Einige Standorte wurden mehrfach untersucht. Insgesamt wurden 311<br />

Begehungen durchgeführt. Die Biotoptypen Acker (eine Probe) und Siedlungsraum (fünf Proben)<br />

wurden weniger intensiv bearbeitet. Zusätzlich wurden Literaturdaten, Museumsdaten (Belege in<br />

Museen) und Beobachtungsdaten Dritter ausgewertet (alle drei Datengruppen wurden, soweit<br />

nötig, revidiert).<br />

Nach einer kurzen Beschreibung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes und <strong>des</strong> methodischen Vorgehens<br />

werden alle Ergebnisse in ausführlichen Artmonographien dargestellt. Für einen faunistischplanerischen<br />

Anwendungsbezug wurde eine lokal gültige, ökologische Typisierung für die<br />

Mollusken entwickelt. Diese basiert auf den eigenen Beobachtungsergebnissen. Für nahezu alle<br />

Arten wurde eine solche lokale ökologische Typisierung erarbeitet.<br />

Die <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Gebietes wird diskutiert, und die regionalen Besonderheiten, gefährdete<br />

Arten und Artengemeinschaften werden aufgezeigt. Daran anknüpfend sind die lokalen<br />

ökologischen Lebensraum-Typen der Mollusken hinsichtlich <strong>des</strong> Arten- und Biotopschutzes<br />

ausgewertet worden. Diese Auswertung fließt in die Betrachtung zum malakozoologischen<br />

Entwicklungspotential der Landschaft ein. Die Möglichkeiten der Indikatorfunktion von<br />

Mollusken in der Landschaftsplanung werden besprochen, und zum Abschluß werden<br />

Planungshinweise zum Molluskenschutz gegeben.


2 2 Einleitung<br />

2 Einleitung<br />

Obwohl die Verbreitung der <strong>Molluskenfauna</strong> im deutschen Raum in groben Zügen vor allem<br />

durch die Arbeiten von BÜRK & JUNGBLUTH (1982), GLÖER & MEIER-BROOK (1994), JUNGBLUTH<br />

(1978), KERNEY, CAMERON & JUNGBLUTH (1983), VOGT, HEY-REIDT, GROH & JUNGBLUTH<br />

(1994) und WIESE (1991) als bekannt gelten dürfte, fehlen für die meisten Gebiete lokale und<br />

regionale Bestandsaufnahmen. Dies gab den Anstoß für die malakozoologische Untersuchung <strong>des</strong><br />

Landkreises Holzminden und der angrenzenden Regionen. Der Schwerpunkt der Erhebung sollte<br />

bei den Landschnecken liegen.<br />

Da die meisten Arten auf naturnahe oder extensiv genutzte Flächen angewiesen sind, ist auch in<br />

dieser Tiergruppe ein steter Bestandsrückgang zu verzeichnen (BEUTLER & SEIDL in KAULE,<br />

1986). Besonders betroffen sind hiervon Arten der Trockenbiotope, der Sümpfe und Flachmoore<br />

sowie die Arten der Feuchtwälder. BEUTLER und SEIDL stellen in die letztgenannte Gruppe auch<br />

die Arten der Schlucht- und Hangwälder, sowie der Brüche und Auen und führen 69,1% der<br />

Schnecken dieser Biotope als gefährdet auf. Nach wie vor ist der Kenntnisstand über die<br />

Autökologie der meisten Gastropodenarten sehr lückenhaft, gleichzeitig wird aber immer<br />

deutlicher, daß gerade Schnecken in vieler Hinsicht eine ideale Indikatorgruppe (SCHRÖDER,<br />

1997) darstellen. Daher sind ökologische Fragestellungen <strong>zur</strong> Indikatorfunktion neben einer rein<br />

faunistischen Bearbeitung eines Gebietes von höchstem Interesse.<br />

In der vorliegenden Arbeit wird versucht, auf der Grundlage einer Rasterkartierung das<br />

Lebensraumspektrum der einzelnen Arten kennenzulernen und zu beschreiben. Über einen<br />

Vergleich mit Literaturangaben und Museumssammlungen soll die Veränderung der<br />

<strong>Molluskenfauna</strong> aufgezeigt werden. Das Lebensraumspektrum der Arten soll mittels einer lokalen<br />

ökologischen Typisierung dargestellt werden. Diese Typisierung soll Hinweise zum Indikatorwert<br />

der Arten für die Landschaftsplanung im Untersuchungsgebiet liefern. Abschließend werden für<br />

alle gefährdeten und seltenen Arten Vorschläge zum Biotop- und Artenschutz erarbeitet.


3 Das Untersuchungsgebiet 3<br />

3 Das Untersuchungsgebiet<br />

3.1 Geographische Lage<br />

Das fast 1.000 km2 große Untersuchungsgebiet (kurz UG) befindet sich im Südniedersächsischen<br />

Hügelland und umfaßt den gesamten Landkreis Holzminden (Niedersachsen) und angrenzende<br />

Regionen. Bei letzteren handelt es sich um die Randlagen (hier die Viertelquadranten der<br />

Topographischen Karten 1:25.000) der Landkreise Hameln-Pyrmont und Hil<strong>des</strong>heim<br />

(Niedersachsen), <strong>des</strong> Kreises Höxter (Nordrhein-Westfalen) und <strong>des</strong> Landkreises Kassel (Hessen),<br />

die an den Landkreis Holzminden angrenzen. Das Niedersächsische Hügelland liegt im nördlichen<br />

Teil <strong>des</strong> westlichen Mittelgebirges von Deutschland (Zentraleuropäisches Mittelgebirgsvorland).<br />

Das UG liegt zudem mehr oder minder, je nach Betrachtungsweise am Übergang <strong>zur</strong><br />

norddeutschen Tiefebene.<br />

3.2 Naturräumliche Gliederung<br />

Naturräumlich ist das UG dem Weser- und Weser-Leine-Bergland (Niedersächsisches Bergland)<br />

zugeordnet und stark strukturiert. Während kleine Bereiche noch zum Oberen Weser-Bergland<br />

gestellt werden (HÖVERMANN, 1963), zählt der überwiegende Teil zum Weser-Leine-Bergland.<br />

HÖVERMANN gliedert das Obere Weser-Bergland in die Einheiten Pyrmonter-Bergland,<br />

Holzmindener Wesertal, Lipper Bergland, Oberwälder Land und Weserengtal von Bodenwerder.<br />

Der Solling, der Bramwald, der Rheinhardswald, das Sollingvorland und das Alfelder Bergland<br />

(mit Ith und Hils) zählen zum Weser-Leine-Bergland. Im Süden <strong>des</strong> UG befindet sich die<br />

Westhessische Senke, die zum Westhessischen Berg- und Hügelland gehört (HÖVERMANN, 1963).


4 3 Das Untersuchungsgebiet<br />

3.3 Geologie, Geomorphologie und Böden<br />

Das UG zeichnet sich durch seine geologische Vielfalt aus. Neben verschiedenen Formationen<br />

<strong>des</strong> Zechsteins, die kleinräumig bei Stadtoldendorf anstehen, sind vor allem triassische Gesteine<br />

in großen Teilen <strong>des</strong> UG vorherrschend (Buntsandstein im Solling, Vogler, Elfas und<br />

Muschelkalk-Formationen in den Ottensteiner Platten, Holzberg, Burgberg, Eberstein und in den<br />

westlichen Randbereichen <strong>des</strong> Voglers). Das Ith-Hils-Bergland ist aus Jura- und Kreidegesteinen<br />

aufgebaut (KLINK, 1969).<br />

Die sowohl kalkarmen (u.a. Weadenschiefer, Hilstone, Hilssandstein, Flammenmergel) als auch<br />

kalkreichen Gesteine (z.B. Korallenoolith, Serpulit, Turon- und Cenoman-Plänerkalke) schaffen<br />

vor allem wegen ihrer unterschiedlichen Verwitterungsintensität einen kleinräumigen Wechsel<br />

verschiedener Standorte, die je nach Tongehalt der Schichten und Niederschlagsintensität noch<br />

weiter differenziert sein können.<br />

Im gesamten UG sind im Quartär unterschiedliche, meist basenarme Junglöße <strong>zur</strong> Ablagerung<br />

gekommen. Im Solling und punktuell im Hils treten zudem Nieder- und Hochmoorbildungen auf.<br />

Weitere Aspekte <strong>zur</strong> erdgeschichtlichen Entstehung <strong>des</strong> UG und ein genauer geologischer<br />

Überblick sind den geologischen Karten (JORDAN, 1989) und (LEPPER & MENGELING, 1990) zu<br />

entnehmen.<br />

Das UG weist ein ausgesprochen stark ausgeprägtes Oberflächenrelief mit Höhenlagen zwischen<br />

73 m üNN im Wesertal und 525 m üNN im Solling auf. Besonders im Bereich Ith, Hils, Vogler<br />

und an den Hängen/Randbereichen der Ottensteiner Hochfläche findet sich eine stark bewegte<br />

Topographie mit großer Hängigkeit. Dominant sind Höhenlagen der collinen und submontanen<br />

Stufe um 100 bis 400 m üNN. Das UG ist geomorphologisch durch den Wechsel von<br />

lößbedeckten Becken und Talungen mit oftmals steil aufragenden Bergzügen und Hochflächen<br />

bestimmt.<br />

Die Angaben zu den Böden im UG sind alle dem Landschaftsrahmenplan für den Landkreis<br />

Holzminden (LANDKREIS HOLZMINDEN, 1996) entnommen. Entsprechend der geomorphologischen<br />

Mannigfaltigkeit <strong>des</strong> UG hat sich eine Vielzahl unterschiedlicher (Leit-) Bodentypen<br />

entwickelt.


3 Das Untersuchungsgebiet 5<br />

Es lassen sich grob vier Hauptgruppen unterscheiden:<br />

• die Böden der Talauen und Gewässerniederungen,<br />

• die Böden der ebenen bis flachgründigen Lößbecken und Talränder,<br />

• die oft mehr oder minder flachgründigen Böden der Höhenzüge und Hochflächen,<br />

überwiegend aus/über Carbonatgestein oder Silikatgestein,<br />

• die wasserbeeinflußten Böden der Höhenzüge.<br />

Im Wesertal befinden sich beackerte, frische, teilweise noch überflutete Auenböden. Daran<br />

anschließend, an den flach bis mittel geneigten Hangbereichen <strong>des</strong> Tales, am Übergang <strong>zur</strong><br />

aufgelockerten Wald- und Agrarlandschaft und dem waldbestandenen Berg- und Hügelland,<br />

finden sich tiefgründige, frische Kolluvien, Parabraunerden und Pseudogley-Parabraunerden aus<br />

und über Löß bzw. örtlich auch Fließerde. Diese nährstoffreichen Bodentypen, insbesondere<br />

frische Pseudogley-Parabraunerden, bedecken auch weite Teile der intensiv agrarisch genutzten,<br />

offenen Landschaften, vor allem die Eschershausener Senke, die Stadtoldendorfer Hochfläche und<br />

die Delligser Senke. Daneben treten hier im größeren Umfang auch frische, sehr schwach<br />

staunasse, nährstoffreiche und tiefgründige Pseudogleye aus Löß sowie, vor allem um<br />

Stadtoldendorf und in der nördlichen Eschershausener Senke, mäßig trockene Braunerden aus<br />

Hangablagerungen über Festgestein (mittlerer Buntsandstein bzw. Tonstein <strong>des</strong> mittleren Keuper)<br />

auf.<br />

Einen flächenmäßig geringen Anteil nehmen grundwasserbeeinflußte, stark grundnasse Gley-<br />

Auenböden (Niederung der Lenne), Gleye und Niedermoor (bei Heyen) ein, die in Teilen noch<br />

nicht beackert werden. Trockene, nährstoffärmere und flachgründigere Böden wie Rendzinen,<br />

Braunerde-Rendzinen (auf Kalk-Standorten), Ranker, Braunerde-Ranker, Ranker-Braunerden und<br />

Podsol-Ranker (auf Keuper- und Sandsteinstandorten) charakterisieren weite Bereiche <strong>des</strong><br />

waldbedeckten Berg- und Hügellan<strong>des</strong>, besonders im Ith und Hils, im Vogler und in der<br />

aufgelockerten Wald- und Agrarlandschaft <strong>des</strong> Holzberges, der Golmbacher Berge und <strong>des</strong><br />

Burgberges sowie der Täler und Randbereiche der Ottensteiner Hochfläche und <strong>des</strong> Wilmeröder<br />

Berges. Hils und Solling werden auf großen Flächen von mäßig trockenen bis frischen,<br />

basenarmen Braunerden und Podsol-Braunerden über Sandstein bedeckt.


6 3 Das Untersuchungsgebiet<br />

Eine Besonderheit im Hoch-Solling stellen die Hochmoore Mecklenbruch und Torfmoor, die<br />

nassen Stagnogleye mit angrenzendem großem, mäßig feuchtem Pseudogleybereich und das<br />

Niedermoor im Bereich der Ahlequelle dar.<br />

3.4 Klima<br />

Großraumklimatisch gehört der Landkreis Holzminden und die angrenzenden Regionen <strong>zur</strong><br />

nördlich gemäßigten Zone mit überwiegend maritimem Gepräge, wobei die Witterungsbeständigkeit<br />

durch stark verwirbelnde Westwinddrift mit vorherrschenden West- und<br />

Südwestwinden bestimmt ist. Charakteristisch sind milde Winter und mäßig warme, regenreiche<br />

Sommer (LANDKREIS HOLZMINDEN, 1996). Das Klima im UG kann somit als schwach atlantisch<br />

bis subatlantisch bezeichnet werden.<br />

Das Jahresmittel der Lufttemperatur beträgt je nach Höhenlage zwischen 6,4° C im Hoch-Solling<br />

(Klimastation Torfhaus, 491 m üNN) und 9° C im Wesertal (Klimastation Hameln, 87 m üNN)<br />

(ebd.). Im Solling, im Hoch-Hils und Ith/Hils beträgt das Jahresmittel der Lufttemperatur 7-8° C<br />

und im restlichen Teil <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes 8-9° C (DEUTSCHER WETTERDIENST, 1964).<br />

„Entsprechend der orographischen Vielgestaltigkeit differiert auch die mittlere jährliche<br />

Niederschlagssumme von ca. 700 bis 1100 mm. Für die Meßstelle in Holzminden im Wesertal<br />

wird ein Wert von 750 mm (Zeitraum 1931 – 1960) bzw. 772 mm (Zeitraum 1961 – 1980)<br />

angegeben, während dieser für die Meßstelle in Neuhaus im Solling 1.038 mm und für Torfhaus<br />

sogar 1.088 mm im Jahr beträgt (Zeitraum 1931 –1960)“ (LANDKREIS HOLZMINDEN, 1996). Im<br />

Solling beträgt die mittlere Niederschlagssumme 850 – 1.000 mm, im Hoch-Hils 900 mm, im<br />

Ith/Hils 800 mm und im restlichen Teil <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes 750 – 800 mm im Jahr<br />

(DEUTSCHER WETTERDIENST, 1964).<br />

„Im einzelnen bedingen die Streichrichtungen der Bergzüge und Täler, Geländeform, Höhenlage,<br />

die jeweilige Exposition der Hänge sowie die Verteilung von Wald, Grünland, Acker, von<br />

Siedlungs- und Wasserflächen merkliche klimatische Unterschiede und eine große<br />

lokalklimatische Diversität“ (LANDKREIS HOLZMINDEN, 1996).


3 Das Untersuchungsgebiet 7<br />

Topographie und Ausrichtung <strong>des</strong> Wesertals (SW – NO) bewirken meist eine talwärts gerichtete<br />

Ablenkung vor allem schwacher Winde aus westlicher und östlicher Richtung und einen gewissen<br />

Schutz vor starken West- und Ostwinden.<br />

An den Steilhängen <strong>des</strong> Wesertals mit südlicher Ausrichtung und an den Klippen von Holzberg<br />

und Ith bestehen trocken-warme Topoklimate, die lokale Wärmeinseln bilden. Kühl-feuchtes<br />

Klima findet sich dagegen an den steilen, schattigen Nordosthängen in den tief eingeschnittenen<br />

Tälern der Waldgebiete. Gegenüber den „Kälteinseln“ der Hochlagen <strong>des</strong> Hils, Vogler und<br />

Solling sind die tiefgelegenen unbewaldeten Täler, Becken und Senken nur bedingt thermisch<br />

begünstigt (KLINK, 1969), da bei Strahlungswetterlagen vor allem im Herbst und Winter dort<br />

Kaltluftseen und Talnebel entstehen können, die sich bis zu 200 – 300 m üNN erstrecken (ebd.).<br />

3.5 Flächennutzungen<br />

In der nachfolgenden Tabelle wird die prozentuale Flächenverteilung der Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland, <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong> Niedersachsen und <strong>des</strong> Landkreises Holzminden im Vergleich<br />

dargestellt.<br />

Tab. 1: Flächennutzung<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland Niedersachsen Landkreis Holzminden<br />

Siedlung und Verkehr 12,2 11,9 9,1<br />

Waldflächen 29,8 20,7 45,5<br />

Landwirtschaft 53,7 63,3 43,4<br />

Sonstiges/Gewässer 4,3 4,1 2,0<br />

Quelle: UBA 1992, Stand 1989; NDS. LANDESAMT FÜR STATISTIK 1991, Stand 1989.<br />

Der Landkreis Holzminden gehört zu den waldreichsten Gebieten Deutschlands und ist<br />

entsprechend der geringen Siedlungs- und Verkehrsflächen relativ dünn besiedelt. Die<br />

Landwirtschaft tritt zugunsten der Waldflächen <strong>zur</strong>ück. Der Flächenanteil für Sonstiges/Gewässer<br />

<strong>des</strong> Landkreises Holzminden ist im Vergleich <strong>zur</strong> Bun<strong>des</strong>republik Deutschland um mehr als die<br />

Hälfte geringer.


8 3 Das Untersuchungsgebiet<br />

3.6 Vegetation<br />

Der Begriff der potentiellen natürlichen Vegetation (pnV) wurde von TÜXEN (1956) geprägt. Der<br />

in folgendem verwendete Begriff der „heutigen potentiellen natürlichen Vegetation“ (hpnV) stellt<br />

den Bezug zu den heute vorhandenen Lebensbedingungen her. Es ist die Vegetation, die sich<br />

heute nach dem Aufhören menschlicher Eingriffe einstellen würde, wobei der Faktor Zeit außer<br />

acht gelassen wird (TÜXEN, 1956). In den bisherigen Betrachtungen <strong>zur</strong> hpnV wurde der Faktor<br />

der Großsäuger bisher vernachlässigt. Es ist davon auszugehen, daß an bevorzugten<br />

Aufenthaltsorten der Großsäuger auch waldfreie Bereiche bestehen bleiben und/oder entstehen<br />

würden. Hier wären z.B. die Südhänge und Bereiche in den Niederungen zu nennen. Die<br />

nachfolgenden Ausführungen sind dem Landschaftsrahmenplan Holzminden (LANDKREIS<br />

HOLZMINDEN, 1996) entnommen.<br />

ο Wälder der Weseraue<br />

Für die aus Auelehm gebildete Weseraue herrscht unter Berücksichtigung der aktuellen Situation,<br />

daß aufgrund von Fließgewässerausbau- und Hochwasserregulierungsmaßnahmen nur noch<br />

relativ geringfügige Überflutungen stattfinden, artenreicher, feuchter Eichen-Hainbuchenwald,<br />

zum Teil mit Übergang zu Eichen-Eschen-Auenwald (auf den wenigen periodisch überfluteten<br />

Standorten in der Weseraue) als hpnV vor. Die heutige Nutzung der Weseraue besteht<br />

überwiegend aus intensivem Ackerbau. Eichen-Eschenwälder, die auch mit Erlen-Eichen-<br />

(Hainbuchen)-Wald auf Naßgley oder mit Erlenbruchwäldern auf Niedermoor vergesellschaftet<br />

sein können, kommen als hpnV vor allem in verlandeten Altarmen und Randsenken der Weser<br />

vor. Aktuell unterliegen diese Flächen meist einer intensiven Grünlandnutzung. Nur die<br />

kleinflächigen Standorte <strong>des</strong> Erlenbruchwal<strong>des</strong> werden heute als Feucht-/Naßgrünland oder<br />

Großseggenried extensiv genutzt oder liegen brach. Regelmäßig im Winter und Frühjahr<br />

überschwemmte Uferbereiche und Flutmulden der Weser sind potentielle Standorte für<br />

Weidenauwald. Zwischen diesem Weichholzauwaldgürtel und dem Flußlauf erstreckt sich<br />

Korbweidengebüsch als hpnV. Heute sind die Uferpartien und Flutmulden der Weser nahezu<br />

gehölzfrei und werden von Flutrasengesellschaften, Flußröhrichten und nitrophilen Staudenfluren<br />

eingenommen.


3 Das Untersuchungsgebiet 9<br />

ο Wälder auf basenreichen Böden<br />

Gebiete mit trockenen bis mäßig feuchten, ± basenreichen Lehmböden werden meist von<br />

Perlgras-Buchenwäldern eingenommen. Diese mesophilen Waldgesellschaften verschiedener<br />

Ausprägungen der hpnV sind im Landkreis Holzminden weit verbreitet und kommen nahezu<br />

flächendeckend vor allem im Ith, in den Schwalenberger Höhen und Fürstenauer Bergen, in der<br />

Eschershausener Schichtkammlandschaft, in der Lonaubachniederung und am Wilmeröder Berg,<br />

in den Golmbacher Bergen und am Burgberg, in der Ottensteiner- und Stadtoldendorfer<br />

Hochfläche, in der Lenne- und Hillebachniederung sowie in der Hilsmulde und Delligser Senke<br />

vor. Heutzutage werden vor allem die Ebenen ackerbaulich genutzt, während im Berg- und<br />

Hügelland teils noch geschlossene, teils aufgelockerte Waldbestände vorhanden sind. Die heute<br />

noch häufig auftretenden Eichen-Hainbuchenwälder mesophiler Standorte, die aus Niederwaldund<br />

Mittelwaldbewirtschaftung hervorgegangen sind, stellen eine Ersatzgesellschaft der<br />

potentiellen natürlichen Perlgras- und Flattergras-Buchenwälder mesophiler Standorte dar. Die<br />

Fichte und die Lärche sind den mesophilen Buchenwäldern oftmals beigemischt. Im Solling und<br />

im Vogler herrschen zum Teil großflächig Fichtenforste vor.<br />

ο Wälder auf basenarmen Böden<br />

Der von Natur aus artenarme, bodensaure Hainsimsen-Buchenwald bildet die hpnV vor allem im<br />

Solling, Vogler und in großen Bereichen <strong>des</strong> Hils. Auch heute ist das Gebiet <strong>des</strong> Hainsimsen-<br />

Buchenwal<strong>des</strong> weitgehend bewaldet, jedoch wird vor allem im Solling und im Hils die<br />

Leitbaumart Rotbuche häufig durch die standortfremde Fichte ersetzt.<br />

ο Wälder auf Extremstandorten<br />

Feucht-kühle, felsige Schatthänge werden von Ahorn-Eschen-Schluchtwäldern, trockenwarme,<br />

flachgründige Kämme und Hänge auf Kalk und Gips (Rendzinen, Braunerde-Rendzinen) von<br />

Seggen-Buchenwald als hpnV eingenommen. Solche Extremstandorte finden sich z.B. im Hils, an<br />

den Wesersteilhängen und den Klippen am Holzberg. Heute existieren diese Waldgesellschaften,<br />

wenn auch teilweise von forstwirtschaftlichen Einflüssen überformt, auf einem Großteil ihrer<br />

potentiellen (trockeneren) Standorte. Anklänge an Eichen-Elsbeeren-Wälder auf trocken-warmen<br />

Böden mit besonders hohem Skelettanteil sind Ersatzgesellschaften <strong>des</strong> Seggen-Buchenwal<strong>des</strong>.


10 3 Das Untersuchungsgebiet<br />

ο Baumfreie Vegetationstypen<br />

Standorte für Hochmoore als hpnV stellen das Mecklenbruch und das Torfmoor im Hoch-Solling<br />

dar. Weitere Bereiche ohne Baumwuchs sind zum einem die Fließ- und die Stillgewässer, die je<br />

nach Standortbedingungen verschiedene Wasserpflanzengesellschaften als hpnV wie auch als<br />

reale Vegetation enthalten können. Zum anderen treten an Kalk- und Gipsfelsen und<br />

Schutthängen kleinflächig Blaugras-Rasen als hpnV auf. Viele dieser Standorte sind heute noch<br />

mit Blaugras-Rasen bewachsen.<br />

3.7 Mollusken<br />

Die „reichhaltige“ <strong>Molluskenfauna</strong> im Weserbergland inspirierte von jeher die Malakozoologen<br />

aus der Heimat und aus der Ferne, im Gebiet zu forschen. Allen voran ist Carl Theodor Menke<br />

aus Bad Pyrmont (1791 – 1861), der Begründer der ersten wissenschaftlichen Zeitschrift für die<br />

Malakozoologie, zu nennen (JUNGBLUTH, VOGT & HEY, 1991). Im südlichen Teil <strong>des</strong><br />

Untersuchungsgebietes forschte Pastor WESTERMEYER (1868a, 1868b).<br />

Der Malakologe P. HESSE (1878) schreibt: „In den Jahrgängen 1868 und 1869 der Zeitschrift<br />

„Natur und Offenbarung“ hat Herr Pfarrer Westermeyer in Haarbrück unter dem Titel<br />

„Schneckenlese in Westfalen“ die von ihm gesammelten westfälischen Gasteropoden – 52 Landund<br />

21 Süsswasser-Arten – beschrieben und viele interessante Beobachtungen über Vorkommen<br />

und Lebensweise derselben, namentlich aber eine grosse Zahl neuer Fundorte aus den<br />

verschiedensten Theilen unserer Provinz mitgetheilt.“ Zur selben Zeit besammelten FARWICK<br />

(1875) und LÖNS (1894) das Gebiet an verschiedenen Orten.<br />

Nach einer fast dreißigjährigen Beobachtungspause durchreiste S. JAECKEL (1934) das Gebiet und<br />

schrieb einen Beitrag <strong>zur</strong> <strong>Molluskenfauna</strong> der Weserberglan<strong>des</strong>. Zur selben Zeit untersuchte<br />

bereits C. SAUERMILCH (1927, 1935) die <strong>Molluskenfauna</strong> von Holzminden und Umgebung.<br />

Wiederum nach einer fast dreißigjährigen Pause forschte RABELER (1962) an den<br />

Tiergemeinschaften der Querco-Fagetea, und im Zuge der Erforschung der Ausbreitungs- und der<br />

Verbreitungstypen der nordwestdeutschen Mollusken widmete sich ANT (1963), ebenso wie bei<br />

der Untersuchung <strong>zur</strong> malakozoologischen Gliederung der Buchenwälder (ANT, 1969), der<br />

Region.


3 Das Untersuchungsgebiet 11<br />

Weitere Beobachtungen wurden u.a. von HESSE (1880a, b), ZABEL (1974), NOTTBOHM (1979,<br />

1984, 1986), KOBIALKA (1997) und KOBIALKA & LILL (1998) publiziert. Eine weitere Arbeit von<br />

KOBIALKA befindet sich im Druck.<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde der Bearbeitungsstand der <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong><br />

Untersuchungsgebietes durch die Auswertung der Literatur, durch die Auswertung der<br />

Museumssammlungen (siehe Kapitel 5.3) und durch die Auswertung <strong>des</strong> Datenauszuges<br />

Mollusken Landkreis Holzminden vom Niedersächsischen Lan<strong>des</strong>amt für Ökologie (kurz NLÖ)<br />

(Tierarten-Erfassungsprogramm Niedersachsen) erfaßt.<br />

Die Literaturrecherche erfolgte hauptsächlich in den Bibliographien der Arbeiten über die<br />

Mollusken in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen (JUNGBLUTH, VOGT & HEY, 1991;<br />

JUNGBLUTH, ANT & STANGIER, 1989; JUNGBLUTH, 1976; JUNGBLUTH & BÜRK, 1985). Das<br />

Ergebnis der Recherche in den Bibliographien wurde durch aktuelle Veröffentlichungen ergänzt.<br />

Der Datenauszug vom NLÖ wurde vollständig überarbeitet (ca. vier Wochen lang). Hier wurden<br />

u.a. alle älteren Daten um weitere Fundorte aus der Literatur ergänzt. Die kartographische<br />

Zuordnung der Fundorte (Meßtischblatt-, Quadranten- und Minutenfeldnummer) wurde<br />

vollständig überarbeitet.<br />

Die einzelnen Quellen der Beobachtungsdaten sind in den Artmonographien bei jeder Art<br />

aufgeführt (vgl. Kapitel 5.3). Die Beobachtungen, die durch meine Feststellungen nicht<br />

aktualisiert werden konnten, sind in die Verbreitungskarten eingearbeitet.<br />

Alle Angaben aus früherer Zeit wurden einer kritischen Prüfung unterzogen. Die Beobachtungen<br />

der Arten Pupilla bigranata, Aegopinella nitens, Trichia striolata, Helicopsis striata und Pisidium<br />

pulchellum wurden als unglaubwürdig eingestuft und blieben unberücksichtigt.<br />

SAUERMILCH (1927) berichtet über ein Vorkommen von Pupilla bigranata (ROSSMÄSSLER 1839)<br />

in einem Buntsandsteinbruch bei Allersheim. Die Belege befinden sich im Niedersächsischen<br />

Lan<strong>des</strong>museum Hannover. Bei SAUERMILCH (1935) wird die betreffende Form als kleine,<br />

zweizähnige Pupilla muscorum aufgeführt. Eine Nachbestimmung der Belege ergab, daß es sich<br />

um Pupilla muscorum f. bidentata handelt (det. H. Kobialka).


12 4 Material und Methoden<br />

In der Arbeit von LÜTKESCHÜMER (1977) wird ein Vorkommen von Aegopinella nitens (MICHAUD<br />

1831) erwähnt. Die Art kommt im UG nicht vor, und ein Beleg <strong>zur</strong> Überprüfung ist nicht<br />

vorhanden. Die Art Trichia striolata (C. PFEIFFER 1828) konnte am beschriebenen Fundort (vgl.<br />

ZABEL, 1974) nicht nachgewiesen werden, und ein Beleg ist ebenfalls nicht verfügbar. Auch<br />

Helicopsis striata (O. F. MÜLLER 1774) kommt im UG nicht vor, und zwei überprüfte Belege<br />

wurden als Candidula unifasciata identifiziert. Ein dritter Nachweis von Helicopsis striata durch<br />

H. Ant (LÜTKESCHÜMER, 1977) wurde ebenfalls als unglaubwürdig eingestuft. Die Art Pisidium<br />

pulchellum blieb unberücksichtigt, da SAUERMILCH (1927) keinen Hinweis auf eine abgesicherte<br />

Bestimmung gibt. Auch wird die Art bei SAUERMILCH (1935) für das UG nicht mehr aufgeführt.<br />

Von den Arten Vallonia declivis, Chondrula tridens, Macrogastra rolphii, Semilimax semilimax,<br />

Euomphalia strigella und Pisidium amnicum konnten keine Belege begutachtet und auch keine<br />

aktuellen Nachweise erbracht werden. Diese Arten wurden mit dem Status unbestätigte<br />

Literaturangabe in die Arbeit aufgenommen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß diese<br />

Arten im Gebiet vorkommen bzw. vorkamen.<br />

Die Daten <strong>des</strong> bisherigen Bearbeitungsstan<strong>des</strong> wurden in die systematische Artenliste (Kapitel<br />

5.1) eingearbeitet und sind in den Artmonographien (Kapitel 5.3) dargestellt.<br />

4.0 Material und Methoden<br />

4.1 Untersuchungszeitraum<br />

Die ersten Erhebungen im Gelände begannen im August 1994. Die Beobachtung der Mollusken<br />

wurde in den Jahren 1995 und 1996 sporadisch fortgesetzt. Der überwiegende Teil <strong>des</strong><br />

vorliegenden Datenmaterials wurde in den Jahren 1997 und 1998 erarbeitet. Insbesondere im<br />

Herbst 1998 wurden ca. 50% der gesamten Erhebungen durchgeführt. Die letzten, ergänzenden<br />

Kartierungen erfolgten im Frühjahr 1999. Der Herbst 1998 war außerordentlich regenreich, so daß<br />

eine große Anzahl von Arten pro Untersuchungsfläche in verhältnismäßig kurzer Zeit beobachtet<br />

werden konnte.


4 Material und Methoden 13<br />

4.2 Auswahl der Untersuchungsflächen<br />

Die Untersuchung erfolgte auf der Ebene einer Viertelquadranten-Kartierung. Als Basis diente die<br />

kartographische Arbeitsgrundlage für faunistische und floristische Erfassungen nach Tierarten-<br />

Erfassungsprogramm (...) <strong>des</strong> Niedersächsischen Lan<strong>des</strong>amtes für Ökologie (NLÖ), Hannover<br />

(Ausgabe 1993).<br />

Eine Meßtischblatt [Topographische Karte 1:25.000 (kurz TK)] wird in vier gleich große<br />

Quadranten (kurz Q) unterteilt. Jeder Quadrant wird wiederum in vier gleich große<br />

Viertelquadranten kurz (VQ) unterteilt. Somit ist je<strong>des</strong> Meßtischblatt in 16 Viertelquadranten<br />

unterteilt. Die Nummerierung der Q und VQ erfolgt von oben links nach unten rechts. Ein<br />

Viertelquadrant hat eine Flächengröße von ca. 7,8 km2.<br />

Die Viertelquadranten (TK4222, Q4, VQ1; TK 4223, Q1, VQ4 und TK4223, Q3, VQ2) wurden<br />

aufgrund <strong>des</strong> früh einsetzenden Winters 1998 nicht beprobt. In allen anderen Viertelquadranten<br />

wurde min<strong>des</strong>tens eine Untersuchungsfläche beprobt. Zahlreiche VQ wurden im Rahmen einer<br />

gezielten Suche nach seltenen Arten (z.B. Vertigo angustior) mehrfach untersucht.<br />

Um möglichst viele Arten innerhalb kurzer Zeit in einem VQ nachzuweisen, wurden gezielt<br />

„molluskenreiche“ Lebensräume (z.B. Schluchtwälder auf Kalkgestein) aufgesucht. Insgesamt<br />

wurden 248 Probeflächen in 43 verschiedenen Biotoptypen (in Anlehnung an v. DRACHENFELS,<br />

1994) beprobt. Von den 249 Probeflächen wurden 28 Probeflächen mehrfach untersucht,<br />

insgesamt wurden 311 Begehungen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Erhebung lag bei den<br />

Landschnecken.<br />

In erster Linie wurden Waldstandorte beprobt. In basenreichen Gebieten handelte es sich dabei<br />

um feuchte bis nasse oder trockenwarme Waldstandorte, in basenarmen Gebieten wurden<br />

Erlenbruchwälder und saure Buchenwälder untersucht. Außer dem Biotoptyp Acker wurden alle<br />

untersuchten Lebensräume (vgl. Kapitel 4.4) mehrfach beprobt.


14 4 Material und Methoden<br />

4.3 Erfassung der Mollusken<br />

Die Mollusken wurden qualitativ erfaßt (qualitative Methodik). Die Erfassung erfolgte durch reine<br />

Beobachtung, durch Handaufsammlungen und gelegentlich durch Substrat-Mischproben. In<br />

Gewässern wurde mit einem Küchensieb nach Süßwassermollusken gekeschert. Im Gelände<br />

wurden die beobachteten Arten notiert und solange weiter gesucht, bis 15 Minuten lang keine<br />

neuen Arten gefunden werden konnten. Jede Probefläche wurde zwischen 1,5 und 6 Stunden,<br />

durchschnittlich 2 Stunden lang, abgesucht.<br />

Wenn nach dem Zeitraum von 15 Minuten keine neuen Arten mehr gefunden werden konnten,<br />

wurde nochmals mit einer „gedanklichen Suchliste“ (alle Arten, die bisher im UG im jeweiligen<br />

Biotoptyp festgestellt wurden) nach einzelnen Arten gezielt gesucht. Diese „qualitative<br />

Suchlistenmethodik“ war ausgesprochen erfolgreich. Zum Beispiel wurde i.d.R. ein Eschenwald<br />

nicht eher verlassen, bevor Acanthinula aculeata gefunden wurde. Um eine repräsentative<br />

Datenmenge für die Verbreitungskarten der Arten zu bekommen, wurde für ein Meßtischblatt der<br />

Nachweis von 65 Arten und für einen Viertelquadranten der Nachweis von 35 Arten angestrebt.<br />

Diese mögliche Artenanzahl wurde aus der Ausstattung der Landschaft willkürlich abgeleitet. Die<br />

für die Erfassung der Mollusken optimalen Witterungsverhältnisse konnten i.d.R. eingehalten<br />

werden. Die Kartierungen wurden meistens bei feuchten oder regnerischen Wetterlagen<br />

durchgeführt.<br />

Die Wälder wurden vorzugsweise im Frühjahr und Herbst aufgesucht. Zu diesen Zeiten sind die<br />

Bäume nur zum Teil belaubt, und die Lichtverhältnisse im Wald sind sehr gut. Dies ist notwendig,<br />

weil bei schlechten Lichtverhältnissen erheblich weniger Arten vor Ort bestimmt werden können.<br />

4.4 Erfassung der Lebensräume<br />

Der Lebensraum (Habitat) der einzelnen Arten wird durch die Nennung der Lebensraumtypen<br />

(Biotoptypen), in denen die Art beobachtet wurde, indirekt beschrieben. Die Begriffe Habitat und<br />

Biotoptyp werden wie folgt definiert: Das „Habitat“ ist der Wohnort oder die Lebensstätte einer<br />

Art, die unter Einbeziehung der die Autökologie betreffenden funktionalen Aspekte als<br />

„Monotop“ bezeichnet wird (SCHWERTFEGER, 1978). Der Begriff „Biotop“ wird als Ganzheit der<br />

äußeren Bedingungen, in deren Rahmen die Biozönose ihr Leben führt, definiert (vgl.<br />

SCHWERTFEGER, 1978). Zum Biotop gehören alle abiotischen Faktoren, wie Oberflächengestalt,


4 Material und Methoden 15<br />

Bodenbeschaffenheit, Bodentypen, Wasser in seinen verschiedenen Erscheinungsformen in der<br />

Landschaft sowie das Klima. Vegetation und Nutzungsformen sind nicht Bestandteil <strong>des</strong> Biotops.<br />

Der im nachfolgend genannten Biotoptypenschlüssel verwendete Begriff „Biotoptyp“ ist zwar<br />

streng genommen nicht ganz zutreffend, wird aber verwendet, um eine Beschreibung und<br />

insbesondere eine Wiedererkennung <strong>des</strong> Landschaftsausschnittes, den die Schnecken und<br />

Muscheln besiedeln, zu ermöglichen.<br />

Die Erfassung der Lebensraumtypen (Biotoptypen) in den Untersuchungsflächen wurde nach dem<br />

Biotoptypenschlüssel in Niedersachsen durchgeführt (v. DRACHENFELS, 1994). Die Kriterien für<br />

die Typisierung der Biotope dieses Kartierschlüssels werden nachfolgend wiedergegeben: „Unter<br />

einem Biotop verstehen wir mit BLAB (1993, S.11) den Lebensraum einer Lebensgemeinschaft<br />

(Biozönose), der eine gewisse Min<strong>des</strong>tgröße und eine einheitliche, gegenüber seiner Umgebung<br />

abgrenzbare Beschaffenheit aufweist. In der Praxis schließt der Biotopbegriff auch Teile der<br />

Biozönose mit ein, insbesondere die Vegetation, die den Lebensraum bei der Mehrzahl der<br />

Biotope wesentlich prägt. Ein Biotop ist somit ein vegetationstypologisch und/oder<br />

landschaftsökologisch definierter und im Gelände wiedererkennbarer Landschaftsausschnitt. Ein<br />

Biotoptyp ist ein abstrahierter Typus, der solche Biotope zusammenfaßt, die hinsichtlich<br />

wesentlicher Eigenschaften übereinstimmen. Da aber letztlich jeder Biotop ein Unikat ist, sind<br />

dem Detaillierungsgrad der Typisierung theoretisch kaum Grenzen gesetzt. Damit der<br />

Kartierschlüssel handhabbar bleibt, ist aber eine Begrenzung der Typenzahl notwendig“. Die<br />

Erfassung der Biotoptypen erfolgte auf der Ebene der Haupt- und Untereinheiten. Die<br />

Obergruppen und die Zuordnung der Haupt- und Untereinheiten zu den Obergruppen wurden<br />

abgeändert. Folgende Biotoptypen (nach v. DRACHENFELS, 1994) wurden beprobt:<br />

• Wälder<br />

Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte, Eichen-Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte,<br />

Bodensaurer Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>, Mesophiler Kalkbuchenwald,<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein), Bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>,<br />

Bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>, Mesophiler Eichenu.<br />

Hainbuchen-Mischwald, Typischer Weiden-Auwald, Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte), Erlen-Eschen-Sumpfwald, Erlen-<br />

Eschen-Quellwald, Erlen-Bruchwald, Sonstiger Pionierwald, Hybridpappelforst, Fichtenforst.


16 4 Material und Methoden<br />

• Waldfelsen:<br />

Natürliche Kalk-Felsflur, Anthropogene Kalk-Gesteinsflur, Natürliche Silikat-Felsflur,<br />

Anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm).<br />

• Waldränder, Waldinnenränder und Gebüsche:<br />

Waldrand magerer, basenarmer Standorte, Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte,<br />

Laubgebüsch trockenwarmer Kalkstandorte, Mesophiles Gebüsch, Weidengebüsch der Auen und<br />

Ufer, Naturnahes Feldgehölz.<br />

• Sümpfe:<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf, Schilf-Landröhricht, Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit Röhricht, Vegetationsarmer Uferbereich, Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen, Bach-Uferstaudenflur, Pfeifengras-Moordegenerationsstadium,<br />

Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese, Ruderalflur frischer bis feuchter<br />

Standorte, Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte.<br />

• Grünland:<br />

Mesophiles Grünland, Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte, Artenarmes<br />

Intensivgrünland.<br />

• Kalk-Magerrasen<br />

Typischer Kalk-Magerrasen, Saumartenreicher Kalk-Magerrasen, Kalk-Magerrasen-<br />

Pionierstadium.<br />

• Xerotherme Felsfluren<br />

Natürliche Kalk-Felsflur, Anthropogene Kalk-Gesteinsflur, Natürliche Silikat-Felsflur,<br />

Anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm).<br />

• Acker und Siedlungsbiotope<br />

Acker, Natursteinmauer, Naturgarten.


4 Material und Methoden 17<br />

4.5 Bestimmung der Mollusken<br />

Die Systematik und Nomenklatur folgt weitgehend FALKNER (1990), ergänzt durch KERNEY,<br />

CAMERON & JUNGBLUTH (1983) und VOGT et al. (1994) (vgl. Kapitel 5.1). Es wurden folgende<br />

Arbeiten für die Bestimmung der Arten benutzt: EHRMANN (1933), FALKNER (1990),<br />

GITTENBERGER & BANK (1996), GLÖER & MEIER-BROOK (1994), KERNEY, CAMERON &<br />

JUNGBLUTH (1983).<br />

Für die Bestimmung einiger schwer zu unterscheidenden Arten wurden folgende Arbeiten<br />

ergänzend oder ausschließlich verwendet: Für die Milacidae, Limacidae, Agriolimacidae und<br />

Arionidae: ANT (1957), BACKELJAU & VAN BEECK (1986), BACKELJAU & DE BRUYN (1988),<br />

FORCART (1966), SCHMID (1970), WIKTOR (1973); für die Succineidae: SCHILEYKO & LIKHAREV<br />

(1986); für die Zonitidae: GITTENBERGER (1993), GIUSTI & MANGANELLI (1997), FORCART (1957,<br />

1959, 1965), HUDEC (1964), RIEDEL (1970, 1983) und SCHILEYKO (1978).<br />

Die Bestimmung erfolgte meistens nach äußeren Merkmalen. Je nach Witterung<br />

(Lichtverhältnissen) konnten auf diese Weise 80-90% der Arten im Gelände erkannt werden. Bei<br />

der Bestimmung von Kleinschnecken (z.B. Carychien, Vertigo-Arten) kam ein Binokular zum<br />

Einsatz. Bei einigen Arten ist für eine sichere Bestimmung die Kenntnis der Genitalanatomie<br />

notwendig. Das gilt für einige Gehäuseschnecken aus den Familien Vitrinidae, Succineidae,<br />

Zonitidae und vor allem für die Nacktschnecken-Arten.<br />

Bei den Arten Vitrinobrachium breve und Eucobresia diaphana (Vitrinidae) wurden immer<br />

wieder einzelne Tiere nach Genitalmerkmalen bestimmt, um die Bestimmung nach äußeren<br />

Merkmalen zu überprüfen. Adulte Tiere lassen sich im Gelände bei gutem Licht mit einiger<br />

Übung gut unterscheiden. Für die Unterscheidung von Succinea putris und Oxyloma elegans<br />

(Succineidae) wurde zu Beginn der Arbeit die Art Succinea putris nach Genitalmerkmalen<br />

bestimmt, um die Variabilität der Gehäuse im Gebiet kennenzulernen. Bald konnte die Art nach<br />

äußeren Merkmalen gut von Oxyloma elegans unterschieden werden. Die Bestimmung von<br />

Oxyloma elegans wurde grundsätzlich durch eine Untersuchung <strong>des</strong> Genitalapparates abgesichert.<br />

Bei Aegopinella nitidula (Zonitidae) wurde folgendermaßen verfahren: alle Individuen, die nicht<br />

„typisch“ aussahen, aber immer wieder auch typische Exemplare wurden anatomisch untersucht,<br />

so daß ca. 10% aller Einzelnachweise als sicher bestimmt gelten können.


18 4 Material und Methoden<br />

Nacktschnecken<br />

Bei den Deroceras-Arten liegen den Bestimmungen, mit Ausnahme von Deroceras reticulatum<br />

und Deroceras laeve, in allen Fällen genitalmorphologische Untersuchungen zugrunde. Bei<br />

Deroceras reticulatum wurde folgendermaßen verfahren: alle „schwach gefleckten“ Exemplare<br />

(ca. 20% aller Einzelnachweise) wurden anatomisch, und alle anderen Individuen nach äußeren<br />

Merkmalen bestimmt. Bei Deroceras laeve wurden ca. 25% aller Einzelnachweise durch eine<br />

Untersuchung <strong>des</strong> Genitalapparates abgesichert. Adulte Tiere lassen sich bei gutem Licht mit<br />

etwas Übung gut von Deroceras sturanyi unterscheiden. Auch die Arion-Arten wurden<br />

überwiegend anatomisch bestimmt. Alttiere von Arion rufus und Arion lusitanicus lassen sich nur<br />

so zweifelsfrei voneinander unterscheiden. Die Jungtiere dieser beiden Arten weisen meistens<br />

eine unterschiedliche Färbung auf: meist einfarbig weißlich bis gelb bei Arion rufus und deutliche<br />

dunkle Seitenbinden bei Arion lusitanicus.<br />

Unterschiede in der Körperfärbung sind auch bei der Bestimmung von Arion fasciatus und Arion<br />

silvaticus hilfreich. Erste Art zeichnet sich durch einen deutlichen, gelben Streifen unterhalb der<br />

Seitenbinde aus, der allerdings bei juvenilen Tieren meistens fehlt. Die Bestimmung von 90%<br />

aller Einzelnachweise von Arion circumscriptus und Arion fasciatus können aufgrund<br />

anatomischer Untersuchungen als gesichert gelten. Bei Arion silvaticus wurden ca. 20% aller<br />

Einzelnachweise auf diese Weise abgesichert. Bei dem wegen seiner typischen Färbung leichter<br />

kenntlichen Arion distinctus wurde nur in Zweifelsfällen eine genitalmorphologische<br />

Untersuchung durchgeführt (ca. 15 % aller Einzelnachweise).<br />

Von fast allen Arten wurde min<strong>des</strong>tens ein Beleg durch Fachkolleginnen und –kollegen<br />

nachbestimmt (vgl. Danksagung).<br />

4.6 Methodenkritik<br />

Eine Rasterkartierung sollte die Verbreitung der Arten eines UG repräsentieren. Erst eine<br />

ausreichende Datenmenge läßt Rückschlüsse auf die Artengemeinschaften, auf die Qualität der<br />

Landschaft im Hinblick auf die Mollusken sowie auf den Häufigkeits- bzw. Seltenheitsgrad der<br />

Arten zu. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Erfassungsgrad der Erhebung einzuschätzen. Der<br />

Erfassungsgrad ist die Anzahl aller möglichen Nachweise (maximal 100 % besetzte VQ).


5 Ergebnisse 19<br />

Da es aber meines Erachtens kaum möglich ist, die Rasterfrequenz einer Art zu schätzen, sollte<br />

zumin<strong>des</strong>tens eine grobe Schätzung <strong>des</strong> Erfassungsgra<strong>des</strong> für die Molluskenarten der Wälder und<br />

<strong>des</strong> Offenlan<strong>des</strong> erfolgen. Für diese Arbeit wird der Erfassungsgrad der Molluskenarten der<br />

Wälder auf 70 %, und derjenige der Molluskenarten <strong>des</strong> „Offenlan<strong>des</strong>“ (alle Flächen, die nicht mit<br />

Wald bestanden sind) auf 45% geschätzt (ohne die Süßwasserschnecken und Muscheln).<br />

In der vorliegenden Arbeit liegt für die untersuchten Landschnecken eine ausreichende<br />

Datenmenge vor. Für die nur stichprobenartig untersuchten Süßwasserschnecken und Muscheln<br />

ist dies nicht der Fall.<br />

Mit 107 festgestellten Landschneckenarten (inklusive der Literaturmeldungen) dürfte ein fast<br />

vollständiger Erfassungsgrad bei der Artenanzahl erreicht worden sein. Diese Behauptung stützt<br />

sich auf die durchgeführte intensive Durchforschung <strong>des</strong> UG. Lediglich unter den verschleppten<br />

Arten ist vermutlich mit weiteren Arten zu rechnen. Hier ist z.B. an die Arten Arion hortensis und<br />

an Deroceras panormitanum zu denken.<br />

5 Ergebnisse<br />

5.1 Faunenliste<br />

In der nachfolgenden Tabelle werden alle bisher im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen<br />

Molluskenarten mit einer Angabe zum Status aufgeführt. Die Familienzugehörigkeit der einzelnen<br />

Arten ist in den Artmonographien in der Kopfzeile (Kapitel 5.3) dargestellt. Bei den<br />

nachfolgenden Kriterien zum Status wurde Wert auf eine Trennung der eigenen Beobachtungen<br />

von den Beobachtungen Dritter gelegt. Im Regelfall wird der höchste Status einer Art für das<br />

Untersuchungsgebiet angegeben. In der Regel ersetzen die eigenen, jüngeren Beobachtungen die<br />

älteren Nachweise. Bei Sphaerium corneum, die gegenwärtig nur im Genist gefunden wurde, wird<br />

dieser Regelfall nicht eingehalten. Auf diesen Sonderfall wird im nachfolgendem Kapitel 6.1<br />

eingegangen.


20 5 Ergebnisse<br />

Legende Status:<br />

Die nicht fettgedruckten Artnamen zeigen den bisherigen Bearbeitungstand (vgl. Kapitel 3.7).<br />

Aktuelle Erstnachweise für das UG sind durch Fettdruck hervorgehoben.<br />

Die fettgedruckten Abkürzungen <strong>des</strong> Status bedeuten, daß die Art vom Autor nicht beobachtet<br />

wurde.<br />

V = Vorkommende Population<br />

Kriterium: Die Anzahl der lebend gesammelten bzw. beobachteten Jung- und/oder Alttiere läßt<br />

auf eine „reproduktionsfähige Population“ schließen. Die Habitatansprüche der Art sind im<br />

untersuchten Biotoptyp erfüllt.<br />

W = Wahrscheinliches Vorkommen<br />

Kriterium: Frische, leere Schalen oder Gehäuse gefunden. Der Fundort läßt auf eine Erfüllung der<br />

Habitatansprüche der Art schließen.<br />

U = Status unklar: Vorkommen übersehen, erloschen oder vom Genist ausgespült<br />

Kriterium: Alte, leere Schalen oder Gehäuse, außerhalb eines eindeutigen Genistfundortes<br />

gefunden. Keine intensive Nachsuche am Fundort und in der angrenzenden Umgebung. Der<br />

Fundort läßt auf eine Erfüllung der Habitatansprüche der Art schließen.<br />

G = Genistfund<br />

Kriterium: Eindeutiger Genistfund (Spülsaum, Genisthaufen, Treibholzstamm), alte und/oder<br />

frische, leere Schalen oder Gehäuse gefunden. Der Fundort läßt nicht auf eine Erfüllung der<br />

Habitatansprüche der Art schließen.<br />

L = Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt<br />

Kriterium: Die Literaturangabe nennt den Fundort der Art, und dieser liegt im Geltungsbereich<br />

<strong>des</strong> Untersuchungsgebietes. Die Literaturangabe wird durch einen Museumsbeleg bestätigt. Hinter<br />

der Abkürzung L wird in Klammern der weitere Status angegeben.


5 Ergebnisse 21<br />

uL = unbestätigte Literaturangabe<br />

Kriterium: Die Literaturangabe nennt den Fundort der Art, und dieser liegt im Geltungsbereich<br />

<strong>des</strong> Untersuchungsgebietes. Die Literaturangabe konnte durch keinen Museumsbeleg bestätigt<br />

werden. Das Vorkommen der Art erscheint möglich, bleibt aber zu bestätigen. Hinter der<br />

Abkürzung uL wird in Klammern der weitere Status angegeben.<br />

B = Beobachtermeldung<br />

Kriterium: Der Fundort der Beobachtung liegt im Geltungsbereich <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes.<br />

Ein überprüfter Beleg liegt vor. Hinter der Abkürzung B wird in Klammern der weitere Status<br />

angegeben.<br />

E = Vorkommen erloschen<br />

Kriterium: Es liegen Literaturangaben oder Sammlungsmaterial mit einem anwendbaren<br />

Raumbezug vor, oder es wurden alte, leere Schalen oder Gehäuse außerhalb eines eindeutigen<br />

Genistfundortes gefunden. Im gesamten räumlichen Geltungsbereich <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes<br />

wurde intensiv gesucht bzw. weitergesucht. Als Ergebnis wurden keine lebenden Tiere<br />

beobachtet, und es wurden keine frischen, leeren Schalen oder Gehäuse gefunden. Die<br />

Einschätzung erfolgt unter dem Vorbehalt, daß es praktisch fast unmöglich ist, einen 100%igen<br />

Nachweis dafür zu erbringen, daß eine Art nicht vorkommt. Da eine Unterscheidung, ob es sich<br />

um subrezente oder um subfossile Funde handelt, meines Erachtens ohne Zusatzuntersuchungen<br />

nicht möglich ist, werden alle Funde außerhalb geologischer Aufschlüsse, auch Funde aus<br />

Niedermoor-Torfen, als subrezent eingestuft. Der Begriff subrezent wird hier so definiert, daß die<br />

Art zwischen dem Fundtag und dem Jahr 1900 im UG vorgekommen ist.


22 5 Ergebnisse<br />

Tab. 2: Systematische Artenliste Landkreis Holzminden und angrenzende Regionen<br />

ARTNAME mit Erstautor und Jahr - DEUTSCHER NAME STATUS<br />

1. Theodoxus fluviatilis (LINNAEUS 1758) - (Gemeine) Kahnschnecke E<br />

2. Viviparus contectus (MILLET 1813) - Spitze Sumpfdeckelschnecke L (V)<br />

3. Viviparus viviparus (LINNAEUS 1758) - Gemeine Flußdeckelschnecke W<br />

4. Pomatias elegans (O. F. MÜLLER 1774) - Schöne Landdeckelschnecke V<br />

5. Potamopyrgus antipodarum (GRAY 1843) - Neuseeland-Zwergdeckelschnecke V<br />

6. Bithynia tentaculata (LINNAEUS 1758) - Gemeine Schnauzenschnecke V<br />

7. Platyla polita (HARTMANN 1840) - Glatte Nadelschnecke V<br />

8. Valvata cristata O. F. MÜLLER 1774 - Flache Federkiemenschnecke U<br />

9. Valvata piscinalis (O. F. MÜLLER 1774) - Gemeine Federkiemenschnecke V<br />

10. Acroloxus lacustris (LINNAEUS 1758) - Teichnapfschnecke U<br />

11. Galba truncatula (O. F. MÜLLER 1774) - Kleine Sumpfschnecke V<br />

12. Stagnicola palustris – Komplex - Sumpfschnecke cf. E<br />

13. Radix auricularia (LINNAEUS 1758) - Ohr-Schlammschnecke V<br />

14. Radix peregra (O. F. MÜLLER 1774) - Gemeine Schlammschnecke V<br />

15. Radix ovata (DRAPARNAUD 1805) - Eiförmige Schlammschnecke V<br />

16. Lymnaea stagnalis (LINNAEUS 1758) - Spitzhorn (-Schlammschnecke) V<br />

17. Aplexa hypnorum (LINNAEUS 1758) - Moos-Blasenschnecke V<br />

18. Physa fontinalis (LINNAEUS 1758) - Quell-Blasenschnecke L (V)<br />

19. Physella acuta (DRAPARNAUD 1805) - Spitze Blasenschnecke V<br />

20. Physella heterostropha (SAY 1817) - Amerikanische Blasenschnecke B (V)<br />

21. Planorbarius corneus (LINNAEUS 1758) - Posthornschnecke L (V)<br />

22. Planorbis planorbis (LINNAEUS 1758) - Gemeine Tellerschnecke V<br />

23. Anisus leucostoma (MILLET 1813) - Weißmündige Tellerschnecke V<br />

24. Bathyomphalus contortus (LINNAEUS 1758) - Riemen-Tellerschnecke V<br />

25. Gyraulus albus (O. F. MÜLLER 1774) - Weißes Posthörnchen V<br />

26. Gyraulus laevis (ALDER 1838) - Glattes Posthörnchen W<br />

27. Gyraulus parvus (SAY 1817) - Kleines Posthörnchen V<br />

28. Gyraulus crista (LINNAEUS 1758) - Zwergposthörnchen V<br />

29. Segmentina nitida (O. F. MÜLLER 1774) - Glänzende Tellerschnecke L (V)


5 Ergebnisse 23<br />

30. Ancylus fluviatilis O. F. MÜLLER 1774 - Flußnapfschnecke V<br />

31. Carychium minimum O. F. MÜLLER 1774 - Bauchige Zwerghornschnecke V<br />

32. Carychium tridentatum (RISSO 1826) - Schlanke Zwerghornschnecke V<br />

33. Cochlicopa lubrica (O. F. MÜLLER 1774) - Gemeine Glattschnecke V<br />

34. Cochlicopa lubricella (ROSSMÄSSLER 1835) - Kleine Glattschnecke V<br />

35. Azeca goodalli (A. FÉRUSSAC 1821) - Bezahnte Glattschnecke V<br />

36. Sphyradium doliolum (BRUGUIÈRE 1792) - Kleine Fäßchenschnecke V<br />

37. Granaria frumentum (DRAPARNAUD 1801) - Wulstige Kornschnecke E<br />

38. Abida secale (DRAPARNAUD 1801) - Roggenkorn (-Schnecke) V<br />

39. Pupilla muscorum (LINNAEUS 1758) - Moos-Puppenschnecke V<br />

40. Pupilla sterrii (v. VOITH 1840) - Gestreifte Puppenschnecke V<br />

41. Pyramidula pusilla (VALLOT 1801) - Felsen-Pyramidenschnecke V<br />

42. Vallonia costata (O. F. MÜLLER 1774) - Gerippte Grasschnecke V<br />

43. Vallonia pulchella (O. F. MÜLLER 1774) - Glatte Grasschnecke V<br />

44. Vallonia excentrica STERKI 1893 - Schiefe Grasschnecke V<br />

45. Vallonia enniensis (GREDLER 1856) - Feingerippte Grasschnecke E<br />

46. Vallonia declivis STERKI 1893 - Große Grasschnecke uL (G/W?)<br />

47. Acanthinula aculeata (O. F. MÜLLER 1774) - Stachelschnecke V<br />

48. Columella edentula (DRAPARNAUD 1805) - Zahnlose Windelschnecke V<br />

49. Columella aspera WALDÉN 1966 - Rauhe Windelschnecke V<br />

50. Truncatellina cylindrica (A. FÉRUSSAC 1807) - Zylinderwindelschnecke V<br />

51. Truncatellina costulata (NILSSON 1823) - Wulstige Zylinderwindelschnecke L (V)<br />

52. Vertigo pusilla O. F. MÜLLER 1774 - Linksgewundene Windelschnecke V<br />

53. Vertigo antivertigo (DRAPARNAUD 1801) - Sumpf-Windelschnecke V<br />

54. Vertigo substriata (JEFFREYS 1833) - Gestreifte Windelschnecke W<br />

55. Vertigo pygmaea (DRAPARNAUD 1801) - Gemeine Windelschnecke V<br />

56. Vertigo moulinsiana (DUPUY 1849) - Bauchige Windelschnecke V<br />

57. Vertigo alpestris ALDER 1838 - Alpen-Windelschnecke V<br />

58. Vertigo angustior JEFFREYS 1830 - Schmale Windelschnecke V<br />

59. Chondrula tridens (O. F. MÜLLER 1774) - Dreizahn-Turmschnecke uL (G)<br />

60. Ena montana (DRAPARNAUD 1801) - Berg-Turmschnecke V<br />

61. Merdigera obscura (O. F. MÜLLER 1774) - Kleine Turmschnecke V


24 5 Ergebnisse<br />

62. Cochlodina laminata (MONTAGU 1803) - Glatte Schließmundschnecke V<br />

63. Macrogastra ventricosa (DRAPARNAUD 1801) - Bauchige Schließmundschnecke V<br />

64. Macrogastra attenuata lineolata (HELD 1836) - Mittlere Schließmundschnecke V<br />

65. Macrogastra plicatula (DRAPARNAUD 1801) - Gefältete Schließmundschnecke V<br />

66. Macrogastra rolphii (TURTON 1831) - Spindelförmige Schließmundschnecke uL (V)<br />

67. Clausilia rugosa parvula A. FÉRUSSAC 1807 - Kleine Schließmundschnecke V<br />

68. Clausilia bidentata (STRÖM 1765) - Zweizähnige Schließmundschnecke V<br />

69. Clausilia pumila C. PFEIFFER 1828 - Keulige Schließmundschecke V<br />

70. Clausilia dubia DRAPARNAUD 1805 - Gitterstreifige Schließmundschnecke V<br />

71. Laciniaria plicata (DRAPARNAUD 1801) - Faltenrandige Schließmundschnecke V<br />

72. Balea perversa (LINNAEUS 1758) - Zahnlose Schließmundschnecke V<br />

73. Balea biplicata (MONTAGU 1803) - Gemeine Schließmundschnecke V<br />

74. Succinea putris (LINNAEUS 1758) - Gemeine Bernsteinschnecke V<br />

75. Succinella oblonga (DRAPARNAUD 1801) - Kleine Bernsteinschnecke V<br />

76. Oxyloma elegans (RISSO 1826) - Schlanke Bernsteinschnecke V<br />

77. Cecilioi<strong>des</strong> acicula (O. F. MÜLLER 1774) - Blindschnecke V<br />

78. Punctum pygmaeum (DRAPARNAUD 1801) - Punktschnecke V<br />

79. Hebetodiscus „inermis“ (H. B. BAKER 1929) - Glatte Punktschnecke U<br />

80. Discus rotundatus (O. F. MÜLLER 1774) - Gefleckte Schüsselschnecke V<br />

81. Zonitoi<strong>des</strong> nitidus (O. F. MÜLLER 1774) - Glänzende Dolchschnecke V<br />

82. Euconulus fulvus (O. F. MÜLLER 1774) - Helles Kegelchen V<br />

83. Euconulus alderi (GRAY 1840) - Dunkles Kegelchen V<br />

84. Semilimax semilimax (J. FÉRUSSAC 1802) - Weitmündige Glasschnecke uL (V)<br />

85. Vitrinobrachium breve (A. FÉRUSSAC 1821) - Kurze Glasschnecke V<br />

86. Phenacolimax major (A. FÉRUSSAC 1807) - Große Glasschnecke W<br />

87. Eucobresia diaphana (DRAPARNAUD 1805) - Ohrförmige Glasschnecke V<br />

88. Vitrina pellucida (O. F. MÜLLER 1774) - Kugelige Glasschnecke V<br />

89. Vitrea diaphana (STUDER 1820) - Ungenabelte Kristallschnecke V<br />

90. Vitrea crystallina (O. F. MÜLLER 1774) - Gemeine Kristallschnecke V<br />

91. Vitrea contracta (WESTERLUND 1871) - Weitgenabelte Kristallschnecke V<br />

92. Aegopinella pura (ALDER 1830) - Kleine Glanzschnecke V<br />

93. Aegopinella nitidula (DRAPARNAUD 1805) - Rötliche Glanzschnecke V


5 Ergebnisse 25<br />

94. Nesovitrea hammonis (STRÖM 1765) - Braune Streifenglanzschnecke V<br />

95. Oxychilus cellarius (O. F. MÜLLER 1774) - Keller-Glanzschnecke V<br />

96. Oxychilus draparnaudi (BECK 1837) - Große Glanzschnecke V<br />

97. Oxychilus alliarius (MILLER 1822) - Knoblauch-Glanzschnecke V<br />

98. Daudebardia rufa (DRAPARNAUD 1805) - Rötliche Daudebardie V<br />

99. Daudebardia brevipes (DRAPARNAUD 1805) - Kleine Daudebardie V<br />

100. Tandonia rustica (MILLET 1843) - Großer Kielschnegel V<br />

101. Limax cinereoniger WOLF 1803 - Schwarzer Schnegel V<br />

102. Limax maximus LINNAEUS 1758 - Tigerschnegel V<br />

103. Malacolimax tenellus (O. F. MÜLLER 1774) - Pilzschnegel V<br />

104. Lehmannia marginata (O. F. MÜLLER 1774) - Baumschnegel V<br />

105. Deroceras laeve (O. F. MÜLLER 1774) - Wasserschnegel V<br />

106. Deroceras sturanyi (SIMROTH 1894) - Hammerschnegel V<br />

107. Deroceras agreste (LINNAEUS 1758) - Einfarbige Ackerschnecke V<br />

108. Deroceras reticulatum (O. F. MÜLLER 1774) - Genetzte Ackerschnecke V<br />

109. Deroceras rodnae GROSSU & LUPU 1965 - Heller Schnegel V<br />

110. Boettgerilla pallens SIMROTH 1912 - Wurmnacktschnecke V<br />

111. Arion rufus (LINNAEUS 1758) - Rote Wegschnecke V<br />

112. Arion lusitanicus MABILLE 1868 - Spanische Wegschnecke V<br />

113. Arion subfuscus (DRAPARNAUD 1805) - Braune Wegschnecke V<br />

114. Arion circumscriptus JOHNSTON 1828 - Graue Wegschnecke V<br />

115. Arion fasciatus (NILSSON 1823) - Gelbstreifige Wegschnecke V<br />

116. Arion silvaticus LOHMANDER 1937 - Wald-Wegschnecke V<br />

117. Arion distinctus MABILLE 1868 - Gemeine Garten-Wegschnecke V<br />

118. Arion intermedius (NORMAND 1852) - Kleine Wegschnecke V<br />

119. Fruticicola fruticum (O. F. MÜLLER 1774) - Genabelte Strauchschnecke V<br />

120. Helicodonta obvoluta (O. F. MÜLLER 1774) - Riemenschnecke V<br />

121. Euomphalia strigella (DRAPARNAUD 1801) - Große Laubschnecke uL (G)<br />

122. Monacha cartusiana (O. F. MÜLLER 1774) - Kartäuserschnecke V<br />

123. Trichia hispida (LINNAEUS 1758) - Gemeine Haarschnecke V<br />

124. Helicella itala (LINNAEUS 1758) - Westliche Hei<strong>des</strong>chnecke V<br />

125. Candidula unifasciata (POIRET 1801) - Quendelschnecke V


26 5 Ergebnisse<br />

126. Candidula gigaxii (L. PFEIFFER 1850) - Helle Hei<strong>des</strong>chnecke U<br />

127. Pseudotrichia rubiginosa (ROSSMÄSSLER 1838) - Ufer-Laubschnecke L (V)<br />

128. Monachoi<strong>des</strong> incarnatus (O. F. MÜLLER 1774) - Rötliche Laubschnecke V<br />

129. Perforatella bidentata (GMELIN 1791) - Zweizähnige Laubschnecke V<br />

130. Arianta arbustorum (LINNAEUS 1758) - Gefleckte Schnirkelschnecke V<br />

131. Helicigona lapicida (LINNAEUS 1758) - Steinpicker V<br />

132. Isognomostoma isognomostomos (SCHRÖTER 1784) - Maskenschnecke V<br />

133. Cepaea nemoralis (LINNAEUS 1758) - Schwarzmündige Bänderschnecke V<br />

134. Cepaea hortensis (O. F. MÜLLER 1774) - Weißmündige Bänderschnecke V<br />

135. Helix pomatia LINNAEUS 1758 - Weinbergschnecke V<br />

136. Unio pictorum (LINNAEUS 1758) - Malermuschel V<br />

137. Unio tumidus PHILIPSSON 1788 - Aufgeblasene Flußmuschel (Bachmuschel) E<br />

138. Unio crassus PHILIPSSON 1788 - Kleine Flußmuschel E<br />

139. Anodonta anatina (LINNAEUS 1758) - Gemeine Teichmuschel V<br />

140. Anodonta cygnea (LINNAEUS 1758) - Große Teichmuschel V<br />

141. Corbicula „fluminalis“ (O. F. MÜLLER 1774) - Feingerippte Körbchenmuschel B (W)<br />

142. Sphaerium corneum (LINNAEUS 1758) - Gemeine Kugelmuschel G<br />

143. Musculium lacustre (O. F. MÜLLER 1774) - Häubchenmuschel V<br />

144. Pisidium amnicum (O. F. MÜLLER 1774) - Große Erbsenmuschel uL (V)<br />

145. Pisidium henslowanum (SHEPPARD 1823) - Falten-Erbsenmuschel W<br />

146. Pisidium supinum A. SCHMIDT 1851 - Dreieckige Erbsenmuschel G<br />

147. Pisidium milium HELD 1836 - Eckige Erbsenmuschel V<br />

148. Pisidium subtruncatum MALM 1855 - Schiefe Erbsenmuschel V<br />

149. Pisidium nitidum JENYNS 1832 - Glänzende Erbsenmuschel V<br />

150. Pisidium personatum MALM 1855 - Quell-Erbsenmuschel V<br />

151. Pisidium casertanum (POLI 1791) - Gemeine Erbsenmuschel V<br />

152. Dreissena polymorpha (PALLAS 1771) - Wandermuschel V


5 Ergebnisse 27<br />

5.1.1 Nicht festgestellte Arten<br />

Gezielt und besonders intensiv wurde im Rahmen dieser Arbeit nach einer Reihe weiterer Arten<br />

gesucht, deren Vorkommen im UG aufgrund ihrer geographischen Verbreitung und ökologischen<br />

Ansprüche durchaus möglich erschien. Nachfolgend seien diejenigen Arten erwähnt, nach denen<br />

intensiv, aber vergeblich gesucht wurde: Cochlicopa nitens (v. GALLENSTEIN 1848), Vertigo heldi<br />

CLESSIN 1977, Bulgarica cana (HELD 1836), Oxyloma sarsii (ESMARK 1886), Discus ruderatus<br />

(A. FÉRUSSAC 1821), Nesovitrea petronella (L. PFEIFFER 1853), Aegopinella nitens (MICHAUD<br />

1831), Aegopinella epipedostoma (FAGOT 1879), Deroceras panormitanum (LESSONA &<br />

POLLONERA 1882), Arion hortensis (A. FÉRUSSAC 1819), Trochoidea geyeri (Soós 1926), Trichia<br />

„sericea (DRAPARNAUD 1801)“, Trichia striolata (C. PFEIFFER 1828) und Helicopsis striata (O. F.<br />

MÜLLER 1774).<br />

5.2 Lokale ökologische Typisierung<br />

Die Mollusken reagieren sehr empfindlich auf ihre <strong>Umwelt</strong> und stellen daher verläßliche<br />

ökologische Indikatoren dar. Ausführliche Angaben über die ökologischen Ansprüche einzelner<br />

Molluskenarten werden meist in speziellen zoologischen Arbeiten angeführt, sie sind dem Planer<br />

daher in der Regel kaum zugänglich.<br />

Aus meinen Beobachtungsergebnissen (311 Begehungen in 43 Biotopen) wurde eine lokale<br />

ökologische Typisierung der Arten entwickelt. Um erkennen zu können, welchen Standort das<br />

Vorkommen einer Molluskenart charakterisiert, wird jede Art einem Lebensraumtypus (Lokale<br />

ökologische Typisierung) zugeordnet. Der Lebensraumtypus zeigt die jeweilige Spannbreite der<br />

Lebensräume auf, die durch die Art im Untersuchungsgebiet besiedelt werden. Es muß sich<br />

hierbei nicht um den „optimalen“ Lebensraum der Arten handeln. Der hier definierte<br />

Lebenraumtypus macht keine Aussage <strong>zur</strong> Autökologie der Art, sondern bezieht sich auf das<br />

ökologische Verhalten der Art in der hier bearbeiteten Region.<br />

Die Lebensraumtypen werden wie folgt ermittelt: In Tabelle 3 und 4 werden alle untersuchten<br />

Biotoptypen mit den festgestellten Arten aufgeführt. Die Biotoptypen wurden den Obereinheiten<br />

Wälder, Waldfelsen, Gebüsche, Sümpfe, Grünland, Kalk-Magerrasen, Xerotherme Felsfluren,<br />

Siedlungsbiotope zugeordnet und in dieser Reihenfolge von links nach rechts dargestellt.


28 5 Ergebnisse<br />

Die unterschiedlichen Obereinheiten werden durch die dazugehörigen Lebensräume definiert. Die<br />

Waldlichtungsflur wurde als ein gehölzgeprägter Lebensraum den Gebüschen zugeordnet. Die<br />

Laubgebüsche trockenwarmer Standorte wurden zu den xerothermen Felsfluren gestellt. Die<br />

Arten der beiden zuletztgenannten Biotope nutzen vermutlich im Lauf <strong>des</strong> Jahres beide Bereiche,<br />

so daß eine Trennung wahrscheinlich nicht möglich ist.<br />

Die Süßwassermollusken, die nur stichprobenartig untersucht wurden, sind in den Tabellen 3 und<br />

4 nicht verzeichnet. Bei ihnen wird nur grob zwischen den Arten der stehenden Gewässer, der<br />

fließenden Gewässer und der periodischen Sümpfe unterschieden (Tabelle 5).<br />

Die Arten mit dem Status „Genistfund“ und „Vorkommen erloschen“ bleiben unberücksichtigt.<br />

Von den „wahrscheinlichen Vorkommen“ (Funde leerer, frischer Gehäuse) bleiben die<br />

„offensichtlichen Übergreifer“ aus benachbarten Lebensräumen ebenfalls unberücksichtigt.<br />

Die erste Sortierung (Tab. 3) reicht von reinen Waldarten bis zu Waldarten, die auch xerotherme<br />

Felsfluren besiedeln. Die zweite Sortierung (Tab. 4) reicht von Arten der xerothermen Felsfluren<br />

bis zu Arten der Kalk-Magerrasen, die auch Gebüsche bewohnen. Die Obereinheit Acker und<br />

Siedlungsbiotope wurde an den Rand der Tabelle gestellt. Diese Obereinheit bleibt bei der<br />

Typisierung der Arten unberücksichtigt, da sie für die Landschaftsplanung von untergeordneter<br />

Bedeutung ist. Eine Ausnahme wurde bei den Arten Limax maximus und Oxychilus draparnaudi<br />

gemacht, da ihr Schwerpunktvorkommen im Siedlungsraum liegt.<br />

Durch die Sortierung der Biotoptypen nach Obereinheiten werden die allgemeinen ökologischen<br />

Typen wie z.B. Arten, die ausschließlich Waldstandorte oder Offenlandstandorte besiedeln,<br />

kenntlich. Anschließend werden die Lebensräume (vgl. Kapitel 4.4) jeder Art nach besonderen<br />

Merkmalen (z.B. „nur basenreiche Standorte“) durchsucht. Die allgemeinen und die speziellen<br />

Merkmale der ökologischen Amplitude der Arten werden schließlich in einem Lebensraumtypus<br />

vereint. Auf diese Weise lassen sich Arten mit hohem Indikatorwert (z.B. eine Art „der<br />

Kalkquellsümpfe“), aber auch Arten ohne nennenswerte, eigenständige Indikatorfunktion (z.B.<br />

eine Art der „basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte“)<br />

finden.


5 Ergebnisse 29<br />

Legende: Untersuchungsergebnisse Lebensraumtypen<br />

Die einzelnen Lebensräume werden durch Nummern in der ersten Zeile (Tab. 3) und in der letzten<br />

Zeile (Tab. 4) der jeweiligen Tabelle angegeben.<br />

Die einzelnen Obereinheiten sind in den Tabellen durch schwarze Rahmen markiert. Wenn eine<br />

Art keinen einzigen Lebensraum innerhalb einer Obereinheit besiedelt, ist dieser Abschnitt in<br />

Grau dargestellt.<br />

Das ‘‘H‘‘ in der Tabelle bei Limax maximus steht für einen Nachweis in einem Hybridpappelforst,<br />

wurde aber aus Platzgründen im typischen Weidenauwald dargestellt.<br />

Obereinheit: Wälder<br />

1 Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte<br />

2 Eichen-Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte<br />

3 Bodensaurer Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong><br />

4 Mesophiler Kalkbuchenwald<br />

5 Schluchtwald (auf Kalkgestein)<br />

6 Bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong><br />

7 Bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong><br />

8 Mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald<br />

9 Typischer Weiden-Auwald<br />

10 Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte)<br />

11 Erlen-Eschen-Quellwald<br />

12 Erlen-Bruchwald<br />

13 Fichtenforst<br />

Obereinheit: Waldfelsen<br />

27 Wald-Kalkfelsen<br />

28 Wald-Buntsandsteinfelsen<br />

Obereinheit: Gebüsche<br />

14 Waldrand magerer, basenarmer Standorte<br />

15 Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte<br />

17 Mesophiles Gebüsch<br />

18 Weidengebüsch der Auen und Ufer<br />

19 Naturnahes Feldgehölz


30 5 Ergebnisse<br />

Obereinheit: Sümpfe<br />

20 Seggen-, Binsen- und Staudensumpf<br />

37 Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese<br />

21 Schilf-Landröhricht<br />

22 Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht<br />

25 Bach-Uferstaudenflur<br />

40 Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte<br />

41 Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte<br />

23 Vegetationsarmer Uferbereich<br />

24 Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen<br />

26 Pfeifengras-Moordegenerationsstadium<br />

Obereinheit: Grünland<br />

36 Mesophiles Grünland<br />

42 Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte<br />

38 Artenarmes Intensivgrünland<br />

Obereinheit: Kalk-Magerrasen<br />

35 Kalk-Magerrasen-Pionierstadium<br />

33 Typischer Kalk-Magerrasen<br />

34 Saumartenreicher Kalk-Magerrasen<br />

Obereinheit: Xerotherme Felsfluren<br />

30 Xerotherme Kalk-Felsflur<br />

31 Xerotherme Silikat-Felsflur<br />

16 Laubgebüsch trockenwarmer Kalkstandorte<br />

Obereinheit: Acker und Siedlungsbiotope<br />

39 Acker<br />

43 Naturgarten / Siedlungsbiotop<br />

29 Natursteinmauer schattig<br />

32 Natursteinmauerkrone sonnig


5 Ergebnisse 31<br />

Tab. 3: Untersuchungsergebnisse: Lebensraumtypen Teil 1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 27 28 14 15 17 18 19 20 37 21 22 25 40 41 23 24 26 36 42 38 35 33 34 30 31 16 39 43 29 32<br />

Limax maximus H X X<br />

Vitrea diaphana X X X<br />

Oxychilus alliarius X X X X X X X X X X<br />

Malacolimax tenellus X X X X X X X X X X<br />

Pyramidula pusilla X<br />

Phenacolimax major X X X<br />

Sphyradium doliolum X X<br />

Deroceras rodnae X X<br />

Isognomostoma isogno. X X X X X X X<br />

Daudebardia rufa X X X X X X X X<br />

Clausilia dubia X X X X<br />

Macrogastra plicatula X X X X X<br />

Limax cinereoniger X X X X X X X X X X X<br />

Laciniaria plicata X X X X X<br />

Helicigona lapicida X X X X X X X X<br />

Tandonia rustica X X X X X X X X<br />

Lehmannia marginata X X X X X X X X X X X X X<br />

Ena montana X X X X X X X X X<br />

Cochlodina laminata X X X X X X X X X X<br />

Merdigera obscura X X X X X X X X X<br />

Clausilia bidentata X X X X X X X X X X X X<br />

Clausilia pumila X X X<br />

Platyla polita X X X X X<br />

Columella edentula X X X X X<br />

Carychium tridentatum X X X X X X X X X X X<br />

Azeca goodalli X X X X X X X X X<br />

Aegopinella pura X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Arion fasciatus X X X X X X X X X<br />

Vitrea crystallina X X X X X X X X X X X X X X<br />

Succinea putris X X X X X X X X X X X<br />

Carychium minimum X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Macrogastra ventricosa X X X X X X X X<br />

Arion circumscriptus X X X X X<br />

Cochlicopa lubrica X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Fruticicola fruticum X X X X X X X X X X X X<br />

Arion distinctus X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Aegopinella nitidula X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Arianta arbustorum X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Monachoi<strong>des</strong> incarnatus X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Arion silvaticus X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Arion intermedius X X X X X X X X X X X X X<br />

Balea biplicata X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Eucobresia diaphana X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Deroceras laeve X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Boettgerilla pallens X X X X X X X X X X X<br />

Daudebardia brevipes X X X X X X X X X<br />

Acanthinula aculeata X X X X X X X<br />

Deroceras reticulatum X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Nesovitrea hammonis X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Trichia hispida X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Cepaea nemoralis X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Cepaea hortensis X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Helix pomatia X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Arion subfuscus X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Arion rufus X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Vitrea contracta X X X X X X X X X X X X X<br />

Euconulus fulvus X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Punctum pygmaeum X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Succinella oblonga X X X X X X X X X X X X X<br />

Vitrina pellucida X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Discus rotundatus X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Oxychilus cellarius X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X<br />

Clausilia rugosa parvula X X X X X X X X X X X<br />

Abida secale X X X X X X<br />

Helicodonta obvoluta X X X X X X X X X X X X X<br />

Oxychilus draparnaudi X X X X<br />

Pomatias elegans X X X X<br />

Cecilioi<strong>des</strong> acicula X X X X X


32 5 Ergebnisse<br />

Tab. 4: Untersuchungsergebnisse: Lebensraumtypen Teil 2<br />

Vallonia pulchella X X X X X X X X X X X X X X<br />

Columella aspera X X<br />

Euconulus alderi X X X X X X X<br />

Zonitoi<strong>des</strong> nitidus X X X X X X X<br />

Vallonia excentrica X X X X X X X<br />

Vallonia costata X X X X X X X X X<br />

Vertigo pygmaea X X X X X X X X X<br />

Deroceras agreste X<br />

Vallonia enniensis X<br />

Vertigo substriata X<br />

Vertigo moulinsiana X<br />

Vertigo angustior X X<br />

Vertigo antivertigo X X X<br />

Perforatella bidentata X<br />

Oxyloma elegans X X X X X<br />

Pupilla muscorum X X X X X<br />

Candidula gigaxii X<br />

Monacha cartusiana X<br />

Deroceras sturanyi X X<br />

Helicella itala X X X<br />

Cochlicopa lubricella X X X<br />

Candidula unifasciata X X<br />

Pupilla sterrii X<br />

Truncatellina cylindrica X<br />

Vertigo alpestris X<br />

Balea perversa X X<br />

Vertigo pusilla X X X<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 27 28 14 15 17 18 19 20 37 21 22 25 40 41 23 24 26 36 42 38 35 33 34 30 31 16 39 43 29 32


5 Ergebnisse 33<br />

Aus den Obereinheiten (z.B. Wald) und aus den Lebensräumen (z.B. Buchenwald trockenwarmer<br />

Kalkstandorte), die durch die jeweiligen Molluskenarten bewohnt sind, wurden verschiedene<br />

Lebensraumtypen der Mollusken (Lokale ökologische Typen) herausgearbeitet.<br />

Folgende Lokale ökologische Typen wurden definiert:<br />

Gewässer:<br />

Art der fließenden Gewässer<br />

Art der stehenden Gewässer<br />

Wälder:<br />

Art der Wälder (basenarme und –reiche Standorte)<br />

Art der basenreichen Wälder<br />

Art der feuchten bis nassen Wälder<br />

Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder.<br />

Art der basenreichen, feuchten Wälder.<br />

Art der frischen bis feuchten Wälder<br />

Art der basenreichen, frischen bis feuchten Wälder<br />

Art der basenreichen, xerothermen Wälder<br />

Art der schuttreichen Wälder (Kalk- und Silikatgestein)<br />

Art der kalkschuttreichen Wälder<br />

Waldfelsen:<br />

Art der Waldfelsen (aus Kalk- und Silikatgestein)<br />

Art der Wald-Kalkfelsen<br />

Gebüsche:<br />

Art der Gebüsche (nicht die Art der mageren, basenarmen Waldränder)<br />

Art der mesophilen Gebüsche<br />

Art der feuchten bis nassen Gebüsche<br />

Art der mageren, basenarmen Waldränder<br />

Sümpfe:<br />

Art der Sümpfe<br />

Art der Kalk-Quellsümpfe<br />

Art der basenarmen Sümpfe<br />

Art der periodischen Sümpfe<br />

Grünland:<br />

Art <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong><br />

Kalk-Magerrasen:<br />

Art der Kalk-Magerrasen<br />

Xerotherme Felsfluren:<br />

Art der xerothermen Felsfluren (auf Kalk- und Silikatgestein)<br />

Art der xerothermen Kalk-Felsfluren<br />

Siedlungsbiotope<br />

Art <strong>des</strong> Siedlungsraumes (Gärten, Keller und Mauern)<br />

Arten, die in unterschiedlichen Obereinheiten nachgewiesen wurden:<br />

Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte<br />

Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte<br />

Art <strong>des</strong> frischen bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong><br />

Art <strong>des</strong> feuchten bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong><br />

Art <strong>des</strong> nassen bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong>.


34 5 Ergebnisse<br />

In der folgenden Tabelle werden alle Arten, sofern möglich (in systematischer Reihenfolge),<br />

einem lokalen ökologischen Typ zugeordnet.<br />

Tab. 5: Lokale ökologische Typen<br />

ARTNAME Lokaler ökologischer Typ<br />

Theodoxus fluviatilis Art der fließenden Gewässer.<br />

Viviparus contectus -<br />

Viviparus viviparus Art der stehenden Gewässer.<br />

Pomatias elegans Art der basenreichen, xerothermen Wälder (nur auf Kreide-Untergrund).<br />

Potamopyrgus antipodarum Art der stehenden und der fließenden Gewässer (mit „gutem“ Sauerstoffangebot).<br />

Bithynia tentaculata Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Platyla polita Art der frischen bis feuchten Wälder, der Wald-Kalkfelsen und der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Valvata cristata -<br />

Valvata piscinalis Art der stehenden Gewässer.<br />

Acroloxus lacustris -<br />

Galba truncatula Art der stehenden und der fließenden Gewässer, der nassen bis feuchten Wälder und der Sümpfe.<br />

Stagnicola palustris -Komplex -<br />

Radix auricularia Art der stehenden Gewässer.<br />

Radix peregra Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Radix ovata Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Lymnaea stagnalis Art der stehenden Gewässer.<br />

Aplexa hypnorum Art der periodischen Sümpfe.<br />

Physa fontinalis Art der fließenden Gewässer.<br />

Physella acuta Art der stehenden Gewässer.<br />

Physella heterostropha Art der stehenden Gewässer.<br />

Planorbarius corneus -<br />

Planorbis planorbis Art der stehenden Gewässer und der periodischen Sümpfe.<br />

Anisus leucostoma Art der fließenden Gewässer und der periodischen Sümpfe.<br />

Bathyomphalus contortus Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Gyraulus albus Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Gyraulus laevis Art der stehenden Gewässer.<br />

Gyraulus parvus Art der stehenden Gewässer.<br />

Gyraulus crista Art der stehenden Gewässer.<br />

Segmentina nitida -


5 Ergebnisse 35<br />

Ancylus fluviatilis Art der fließenden Gewässer.<br />

Carychium minimum Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Carychium tridentatum Art der feuchten bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Cochlicopa lubrica Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Azeca goodalli Art der basenreichen, frischen bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe<br />

(eine kalziphile Art).<br />

Sphyradium doliolum Art der feuchten Wälder und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Granaria frumentum Art der xerothermen Felsfluren.<br />

Abida secale Art der kalkschuttreichen Wälder, der Wald-Kalkfelsen und der Kalk-Magerrasen.<br />

Pupilla muscorum Art <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>, der Kalk-Magerrasen und der xerothermen Felsfluren.<br />

Pupilla sterrii Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Pyramidula pusilla Art der Wald-Kalkfelsen.<br />

Vallonia costata Art der mesophilen Gebüsche und <strong>des</strong> feuchten bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong>.<br />

Vallonia pulchella Art der Waldfelsen, der mesophilen Gebüsche und <strong>des</strong> nassen bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong>.<br />

Vallonia excentrica Art der mesophilen Gebüsche und <strong>des</strong> frischen bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong>.<br />

Vallonia enniensis Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Vallonia declivis -<br />

Acanthinula aculeata Art der Wälder und der Kalk-Magerrasen.<br />

Columella edentula Art der feuchten bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Columella aspera Art der mageren, basenarmen Waldränder und der basenarmen Sümpfe.<br />

Truncatellina cylindrica Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Truncatellina costulata -<br />

Vertigo pusilla Art der xerothermen Felsfluren.<br />

Vertigo antivertigo Art der Sümpfe.<br />

Vertigo substriata Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Vertigo pygmaea Art der Sümpfe, <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>, der Kalk-Magerrasen und der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Vertigo moulinsiana Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Vertigo alpestris Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Vertigo angustior Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Chondrula tridens -<br />

Ena montana Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Merdigera obscura Art der basenreichen Wälder, der Wald-Kalkfelsen und der mesophilen Gebüsche (eine kalziphile Art).<br />

Cochlodina laminata Art der Wälder, der Wald-Kalkfelsen und der mesophilen Gebüsche.<br />

Macrogastra ventricosa Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder und der Sümpfe.<br />

Macrogastra attenuata lineolata Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder.


36 5 Ergebnisse<br />

Macrogastra plicatula Art der basenreichen Wälder und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Macrogastra rolphii -<br />

Clausilia rugosa parvula Art der kalkschuttreichen Wälder, der Wald-Kalkfelsen, der Kalk-Magerrasen und der xerothermen<br />

Kalk-Felsfluren.<br />

Clausilia bidentata Art der Wälder.<br />

Clausilia pumila Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder und der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Clausilia dubia Art der kalkschuttreichen Wälder und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Laciniaria plicata Art der kalkschuttreichen Wälder und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Balea perversa Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Balea biplicata Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Succinea putris Art der feuchten bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Succinella oblonga Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Oxyloma elegans Art der Sümpfe.<br />

Cecilioi<strong>des</strong> acicula Art der mesophilen Gebüsche, der Kalk-Magerrasen und der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Punctum pygmaeum Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Hebetodiscus „inermis“ -<br />

Discus rotundatus Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Zonitoi<strong>des</strong> nitidus Art der feuchten bis nassen Wälder (hier bisher nur typischer Weiden-Auenwald) und der Sümpfe.<br />

Euconulus fulvus Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Euconulus alderi Art der feuchten bis nassen Wälder und der Sümpfe.<br />

Semilimax semilimax -<br />

Vitrinobrachium breve Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Phenacolimax major Art der frischen bis feuchten Wälder und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Eucobresia diaphana Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Vitrina pellucida Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Vitrea diaphana Art der basenreichen, frischen bis feuchten Wälder.<br />

Vitrea crystallina Art der feuchten bis nassen Wälder, der Wald-Kalkfelsen, der feuchten bis nassen Gebüsche und der<br />

Sümpfe.<br />

Vitrea contracta Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Aegopinella pura Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Aegopinella nitidula Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Nesovitrea hammonis Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Oxychilus cellarius Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Oxychilus draparnaudi Art der frischen bis feuchten Wälder und <strong>des</strong> Siedlungsraumes.<br />

Oxychilus alliarius Art der Wälder.<br />

Daudebardia rufa Art der Wälder und der Waldfelsen.


5 Ergebnisse 37<br />

Daudebardia brevipes Art der Wälder, der Wald-Kalkfelsen, der „Kalk-Magerrasen“ und <strong>des</strong> „Grünlan<strong>des</strong>“.<br />

Tandonia rustica Art der schuttreichen Wälder.<br />

Limax cinereoniger Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Limax maximus Art der feuchten bis nassen Wälder (ehemals Weiden-Auwald heute Pappelforste) und <strong>des</strong><br />

Siedlungsraumes.<br />

Malacolimax tenellus Art der Wälder.<br />

Lehmannia marginata Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Deroceras laeve Art der feuchten bis nassen Wälder, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Deroceras sturanyi Art <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Deroceras agreste Art der basenarmen Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong> (basenarme Standorte).<br />

Deroceras reticulatum Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Deroceras rodnae Art der feuchten Wälder.<br />

Boettgerilla pallens Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Arion rufus Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Arion lusitanicus Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Arion subfuscus Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Arion circumscriptus Art der kalkschuttreichen Wälder, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Arion fasciatus Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder und der Sümpfe.<br />

Arion silvaticus Art der Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Arion distinctus Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Arion intermedius Art der frischen bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Fruticicola fruticum Art der feuchten bis nassen Wälder, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Helicodonta obvoluta Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche und der Kalk-Magerrasen.<br />

Euomphalia strigella -<br />

Monacha cartusiana Art <strong>des</strong> „Grünlan<strong>des</strong>“.<br />

Trichia hispida Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Helicella itala Art der Kalk-Magerrasen.<br />

Candidula unifasciata Art der Kalk-Magerrasen.<br />

Candidula gigaxii Art <strong>des</strong> „Grünlan<strong>des</strong>“.<br />

Pseudotrichia rubiginosa -<br />

Monachoi<strong>des</strong> incarnatus Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Perforatella bidentata Art der Sümpfe.<br />

Arianta arbustorum Art der Wälder, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Helicigona lapicida Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Isognomostoma isognomost. Art der feuchten bis nassen Wälder und der Waldfelsen.


38 5 Ergebnisse<br />

Cepaea nemoralis Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Cepaea hortensis Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Helix pomatia Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Unio pictorum Art der stehenden Gewässer.<br />

Unio tumidus Art der fließenden Gewässer.<br />

Unio crassus Art der fließenden Gewässer.<br />

Anodonta anatina Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Anodonta cygnea Art der stehenden Gewässer.<br />

Corbicula „fluminalis“ Art der fließenden Gewässer.<br />

Sphaerium corneum Art der fließenden Gewässer.<br />

Musculium lacustre Art der stehenden Gewässer.<br />

Pisidium amnicum -<br />

Pisidium henslowanum Art der fließenden Gewässer.<br />

Pisidium supinum -<br />

Pisidium milium Art der fließenden Gewässer und der Sümpfe.<br />

Pisidium subtruncatum Art der stehenden und fließenden Gewässer.<br />

Pisidium nitidum Art der fließenden Gewässer.<br />

Pisidium personatum Art der stehenden und der fließenden Gewässer und der Sümpfe.<br />

Pisidium casertanum Art der stehenden und der fließenden Gewässer und der Sümpfe.<br />

Dreissena polymorpha Art der stehenden Gewässer.


5 Ergebnisse 39<br />

5.3 Artmonographien<br />

Die Artmonographien enthalten (u.a.) folgende Angaben:<br />

Deutscher Name und wissenschaftlicher Name mit Erstautor und der Jahreszahl der<br />

Erstbeschreibung.<br />

Block I:<br />

Verbreitungstyp und<br />

Vorkommen in der BRD: (nach KERNEY, CAMERON & JUNGBLUTH, 1983 und VOGT et al., 1994).<br />

Rote Liste BRD: Status in der Roten Liste der BRD (JUNGBLUTH & KNORRE, 1995).<br />

Rote Liste NS: Status in der Roten Liste Niedersachsen (JUNGBLUTH, 1990).<br />

Sammlung: Sammlungsbelege in Museen: NLH (Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>museum Hannover),<br />

NMB (Naturhistorisches Museum Braunschweig), SMF (Senckenbergmuseum Frankfurt a. M.),<br />

ÜBS (Überseemuseum Bremen). Das Jahr, in dem die Art gesammelt wurde, wird in Klammern<br />

angegeben.<br />

Literatur: Es werden nur Literaturstellen berücksichtigt, bei denen es sich um Erstzitate handelt<br />

(Ausnahme LÜTKESCHÜMER, 1977), und bei denen die Fundorte lokalisierbar sind.<br />

Beobachtung: Unveröffentlichte Beobachtungen: Es werden die Namen derjenigen Personen<br />

aufgeführt, von denen im Kataster „Tierartenerfassung-Wirbellose“ beim Niedersächsischen<br />

Lan<strong>des</strong>amt für Ökologie (NLÖ) Meldungen vorliegen, sowie die Namen derjenigen Personen, die<br />

ihre Daten dem Autor persönlich <strong>zur</strong> Verfügung gestellt haben. Das Jahr, in dem die Beobachtung<br />

stattgefunden hat, wird in Klammern angeben.<br />

Block II (eigene Beobachtungen und Auswertungsergebnisse)<br />

Status: Es wird jeweils der höchste Status der Art für das Untersuchungsgebiet angegeben<br />

(siehe Kapitel 5.1).<br />

Erstnachweis: Nennung der Erstbelege und Erstnachweise für das Untersuchungsgebiet.<br />

Verbreitung: Beschreibung der Verbreitung der Art im Untersuchungsgebiet.<br />

Lebensräume: Beschreibung der lokalen Lebensräume.<br />

Lokale ökologische Typisierung: (siehe Kapitel 5.2).<br />

Besonderheiten: (siehe Kapitel 6.3).<br />

Gefährdung: (siehe Kapitel 6.2).<br />

Schutzvorschläge: (siehe Kapitel 7.3).<br />

Bemerkungen: Sonstige Beobachtungen.


40 5 Ergebnisse<br />

Anmerkungen zu den Verbreitungskarten:<br />

Die Verbreitungskarte wurde auf der Grundlage von Meßtischblättern 1 : 25.000 erstellt.<br />

Je<strong>des</strong> Meßtischblatt wurde in Viertelquadranten untergliedert. Die Grenze <strong>des</strong> Landkreises<br />

Holzminden ist in der Verbreitungskarte zwar schematisch dargestellt, entspricht in den<br />

Grenzlagen aber nicht der politischen bzw. kartographischen Wirklichkeit.<br />

Wahrscheinliche Vorkommen (vgl. Kapitel 5.1) werden in den Verbreitungskarten wie<br />

tatsächliche Vorkommen behandelt. Für die selbst erhobenen Daten werden schwarze Symbole<br />

verwendet. Wenn im selben Viertelquadranten Beobachtungen Dritter vorliegen, werden diese<br />

nicht dargestellt, da jüngere Nachweise die älteren Nachweise ersetzen.<br />

Bei Daten, die auf Beobachtungen Dritter beruhen, sind die Raster grau hinterlegt. Diese<br />

Beobachtungen sind in einigen Fällen nur auf der Ebene ganzer Meßtischblätter oder Quadranten<br />

lokalisierbar (in diesen Fällen wurde der Viertelquadrant, der die Ortsbezeichnung trägt, als<br />

Fundort in die Verbreitungskarte aufgenommen) und nicht an politische Grenzen (Kreis- und<br />

Bun<strong>des</strong>landgrenzen) gebunden.<br />

Legende Verbreitungskarten:<br />

Vorkommende Population 1994 – 1999 (eigene Beobachtungen)<br />

Status unklar 1994 – 1999 (eigene Beobachtungen)<br />

Genistfund 1994 – 1999 (eigene Beobachtung)<br />

Vorkommen erloschen<br />

Fremddaten


Neritidae 41<br />

(Gemeine) Kahnschnecke<br />

Theodoxus fluviatilis (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Westpalaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet der norddeutschen<br />

Vereisung, Rhein, Rheineinzugsgebiet und Fränkische Saale;<br />

im Donaugebiet fehlend.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Sammlung: NLH (1896, 1920).<br />

Literatur: FARWICK (1875), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

NOTTBOHM (1991), LILL (1993), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 1: Theodoxus fluviatilis, Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Peene bei Gützkow, 1993.<br />

Status: Vorkommen erloschen.<br />

39<br />

Erstnachweis: FARWICK (1875).<br />

Verbreitung: Für Bodenwerder, Holzminden, Beverungen und Herstelle<br />

40<br />

liegen alte Nachweise aus der Weser vor. Die Art besiedelte ehemals die<br />

gesamte Weser im Untersuchungsraum. Der letzte Nachweis ist 1935<br />

erbracht worden.<br />

41<br />

Lebensräume: Naturnaher Fluß (die Weser).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer (Fluß).<br />

42<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Vorkommen sind durch die Verschmutzung und den<br />

43<br />

Ausbau der Weser erloschen. Die hauptsächliche Wirkungsursache liegt<br />

im stark verringerten Sauerstoffgehalt <strong>des</strong> Wassers der Weser.<br />

Schutzvorschläge: Die Weser sollte im Oberlauf als Bun<strong>des</strong>wasserstraße aufgegeben und in Teilbereichen renaturiert<br />

werden. Die Abflußmengen aus der Edertalsperre sind den „natürlichen“ Abflußverhältnissen der Weser anzupassen.<br />

Bemerkungen: Die Art ist in der Mitte der fünziger Jahre aus der Oberweser verschwunden (vgl. NOTTBOHM, 1991).<br />

Das nächste bekannte Vorkommen liegt ca. 80 km flußabwärts bei Nienburg an der Weser (vgl. LILL, 1993).<br />

Es ist mittelfristig mit einer erneuten Besiedelung der Weser durch die Gemeine Kahnschnecke zu rechnen, wenn der<br />

Sauerstoffgehalt <strong>des</strong> Flusses durch <strong>Umwelt</strong>schutz- und Naturschutzmaßnahmen erhöht werden kann.


42 Viviparidae<br />

Spitze Sumpfdeckelschnecke<br />

Viviparus contectus (MILLET 1813)<br />

Verbreitungstyp: Westpalaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Tiefland allgemein verbreitet,<br />

im Süden seltener.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1910, 1922) SMF (1890,1971).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 2: Viviparus contectus, Mark Brandenburg: Fiener Bruch<br />

bei Güsen, vor 1954.<br />

Status: Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt (Vorkommende<br />

39<br />

Population).<br />

�������<br />

Erstnachweis: �������<br />

SMF (1890): Weser bei Höxter, leg. Klüth, Datum<br />

40<br />

(Jahrzehnt) durch Bearbeiter K. Groh festgelegt.<br />

Verbreitung: Es liegen ältere Nachweise für die Leine bei Alfeld<br />

(1910), für Holzminden (1922), für die Weser bei Höxter (1890) und für<br />

41<br />

einen flachen Teich bei Godelheim in den Grundlosen (1971) vor. Für<br />

������<br />

den „Unteren Teich“ in �����<br />

Holzminden vermerkt Curt Sauermilch:<br />

42<br />

...„wahrscheinlich ausgesetzt, nach Ausräumen <strong>des</strong> �����<br />

Teiches erloschen“.<br />

Lebensräume:-.<br />

43<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art ist aktuell nachzuweisen, und es sind ggf. Schutzmaßnahmen einzuleiten.


Viviparidae 43<br />

Gemeine Flußdeckelschnecke<br />

Viviparus viviparus (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und osteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Tiefland allgemein verbreitet,<br />

auch in Rhein und Mosel, Main, Neckar und Donau.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung: K. Lill (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 3: Viviparus viviparus, Vordere Sächsische Schweiz:<br />

Elbufer zwischen Wehlen und Obervogelgesang, 1998.<br />

�������<br />

�������<br />

39<br />

Status: Wahrscheinliches Vorkommen.<br />

Erstnachweis: K. Lill (1992).<br />

Verbreitung: Das einzige, gegenwärtig bekannte Vorkommen befindet<br />

40<br />

sich in den Weser-Uferteichen bei Dölme. K. Lill fand alte, leere<br />

Gehäuse am Weser-Ufer bei Bodenwerder (vermutlich Genistfunde).<br />

41<br />

42<br />

Lebensräume: Stehende Gewässer (hier ehemalige pflanzenreiche<br />

Fischteiche).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten: Das Vorkommen liegt an der südlichen<br />

43<br />

Verbreitungsgrenze <strong>des</strong> nördlichen Areals der Art in Deutschland und<br />

hat <strong>des</strong>halb regionale Bedeutung. Das Vorkommen ist sehr wichtig für<br />

eine erneute Besiedlung der Weser. Im UG eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch den Gewässerausbau und die Gewässerverschmutzung der Weser gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die Weser-Uferteiche bei Dölme sollten unter Naturschutz gestellt werden. Das umgebende Grünland<br />

sollte als Pufferzone in einer Min<strong>des</strong>tbreite von 30 m extensiviert werden.<br />

Bemerkungen: Die Erwähnung der Art durch SAUERMILCH (1927) bleibt unberücksichtigt, da es sich bei dem Beleg im NLH<br />

in Wirklichkeit um Viviparus contectus handelt (det. H. Kobialka).


44 Pomatiasidae<br />

Schöne Landdeckelschnecke<br />

Pomatias elegans (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mediterran-westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Nur in wärmeren Gebieten<br />

(z.B. oberes Rheingebiet, Bergstraße, Rhein- und Ahrtal,<br />

Weser- und Unstrutgebiet) meist auf Kalk.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1880,1890), NLH (1895, 1910).<br />

Literatur: MENZEL (1903), EHRMANN (1933),<br />

S. JAECKEL (1934), ANT (1963), NOTTBOHM (1979, 1981).<br />

Beobachtung: E. Bruns (1989).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 4: Pomatias elegans, Klein-Jena, 1954.<br />

�������<br />

�������<br />

�����<br />

��������<br />

��������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: 1880 (SMF): Alfeld, ex coll. Rolle.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet ist die Verbreitung auf Rendzina-<br />

40<br />

Standorte der Kreide-Kalke der Sackmulde <strong>des</strong> Hils (Fahrenberg,<br />

Idtberg, Großer Heimberg, Wochenend-Haussiedlung Kaierde)<br />

41<br />

beschränkt.<br />

Lebensräume: Buchen- und Eichen-Mischwald (hier Hainbuchen-<br />

Niederwald) trockenwarmer Kalkstandorte, mesophiles Gebüsch unter<br />

42<br />

43<br />

Laub und Geröll; in Randbereichen auf Kalk-Magerrasen übergreifend.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen, xerothermen<br />

Wälder (nur auf Kreide-Untergrund).<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

an der nordöstlichen<br />

Gefährdung: Im Bereich einer Population in Kaierde befindet sich eine Wochenendhaussiedlung. Im Hainbuchenwald <strong>des</strong><br />

selben Fundortes wird Weidewirtschaft betrieben. Die Auswirkungen der Nutzungen sollten beobachtet werden. Am Großen<br />

Heimberg besteht die Gefahr, daß die Durchforstung zu einer negativen Veränderung <strong>des</strong> lokalen Mikroklimas führt.<br />

Schutzvorschläge: Der Große Heimberg sollte, min<strong>des</strong>tens in Teilbereichen, unter Naturschutz gestellt werden. Eine<br />

forstliche Nutzung sollte untersagt werden.<br />

Bemerkungen: Die Art ist seit 1880 durchgängig nachzuweisen. Die Verbreitung der Art sollte detailliert ermittelt werden,<br />

damit die Vorkommen durch Schutzmaßnahmen gesichert werden können.


Hydrobiidae 45<br />

Neuseeland-Zwergdeckelschnecke<br />

Potamopyrgus antipodarum (GRAY 1843)<br />

Verbreitungstyp: Ursprünglich neuseeländisch, inzwischen<br />

weit verschleppt.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet, inzwischen<br />

noch expandierend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1992).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

������<br />

������<br />

Abb. 5: Potamopyrgus antipodarum, Landkreis Holzminden,<br />

Dölme, 1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: K. Lill (1992).<br />

Verbreitung: Eine im Untersuchungsgebiet weit verbreitete Art. Ein<br />

Schwerpunkt der Verbreitung liegt in der Weser-Aue.<br />

Lebensräume: Kleine Bäche, kleine Flüsse, großer Strom, Teiche und<br />

Baggerseen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


46 Bithyniidae<br />

Gemeine Schnauzenschnecke<br />

Bithynia tentaculata (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Westpalaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall im Gebiet häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1880, 1919, 1920).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: M. Rasper (1987).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

������<br />

������<br />

�������<br />

�������<br />

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������������<br />

Abb. 6: Bithynia tentaculata, Dresden: Elbufer, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1880): Weser bei Holzminden.<br />

Verbreitung: Die Verbreitung erstreckt sich auf die stehenden Gewässer<br />

in der Weser-Aue und auf den Fluß Lenne. In der Weser konnte die Art<br />

noch nicht nachgewiesen werden, obwohl von SAUERMILCH (1935) dort<br />

beobachtet.<br />

Lebensräume: Tümpel, Teiche, Baggerseen und naturnaher Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


Aciculidae 47<br />

Glatte Nadelschnecke<br />

Platyla polita (HARTMANN 1840)<br />

Verbreitungstyp: Alpin-mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Vorwiegend in den Mittelgebirgen<br />

und im Hügelland, nach Süden bis Lech und Isar; nördlich<br />

im Tiefland verstreut.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: Ant (1954, 1957).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 7: Platyla polita, Sachsen: Rotstein bei Löbau, 1938.<br />

���������<br />

��������� ������<br />

������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1954).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet besiedelt die Art den Burgberg<br />

40<br />

bei Bevern, den Heiligenberg bei Bodenwerder und die Umgebung der<br />

Lippoldshöhle bei Brunkensen. Die Verbreitung ist vermutlich auf<br />

41<br />

naturnahe, ungestörte Standorte beschränkt. Es liegen ältere Nachweise<br />

für den Mühlenberg bei Beverungen und für Bad Karlshafen vor.<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; mesophiler Eichen-<br />

42<br />

Hainbuchen-Mischwald; Erlen-Eschen-Quellwald; natürliche Kalk-<br />

43<br />

Felsflur; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf (hier Kalk-Flachmoore) im<br />

Niedermoortorf; unter Laub, im Moos, im Mulm eines liegenden<br />

Baumstammes und im Geröll. Ein älterer Nachweis liegt für Bad<br />

Karlshafen im Moos eines Mischwal<strong>des</strong> auf Buntsandstein vor.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der frischen bis feuchten Wälder, der Wald-Kalkfelsen und der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordwestlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung: An der Lippoldshöhle ist die Art vermutlich durch den Klettersport bedroht. Auf den Holzberg-Wiesen und an<br />

der „Duhne Mühle“ bei Negenborn ist die Art durch den starken Düngereintrag <strong>des</strong> Weideviehs und deren Tritt gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Für die Kalk-Quellsümpfe auf den „Holzberg-Wiesen“ und an der „Duhne Mühle“ sollten detaillierte<br />

Pflege- und Entwicklungspläne erarbeitet werden. Die Sümpfe sollten vorab unverzüglich eingezäunt und Pufferzonen (25 m<br />

breit) gegen Dünger- und Pestizideinträge eingerichtet werden. An der Lippoldshöhle sollte ein Konzept <strong>zur</strong><br />

Besucherlenkung erarbeitet und umgesetzt werden (Informationsschilder aufstellen, Trampelpfade sperren etc.). Das Klettern<br />

ist ggf. einzuschränken.<br />

Bemerkungen:-.


48 Valvatidae<br />

Flache Federkiemenschnecke<br />

Valvata cristata O. F. MÜLLER 1774<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 8: Valvata cristata, Landkreis Holzminden, Holzberg bei<br />

Stadtoldendorf, 1998.<br />

Status: Status unklar.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Weser bei Holzminden gegenüber „Zeche<br />

Nachtigall“.<br />

40<br />

Verbreitung: Ein altes leeres Gehäuse wurde in einem Kalk-Quellsumpf<br />

auf den Holzberg-Wiesen gefunden (Status unklar). Ein älterer Nachweis<br />

liegt aus einem Genist der Weser vor.<br />

41<br />

Lebensräume: Seggen-, Binsen- und �����<br />

Staudensumpf (hier Kalk-<br />

Quellsumpf).<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

43<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Kalk-Flachmoore auf den „Holzberg-Wiesen“ sind auf ein aktuelles Vorkommen zu überprüfen. Ggf.<br />

sollten Schutzmaßnahmen (z.B. gegen Düngereintrag) eingeleitet werden.


Valvatidae 49<br />

Gemeine Federkiemenschnecke<br />

Valvata piscinalis (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet lückenhaft verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1900, 1920).<br />

Literatur: FARWICK (1875), LÖNS (1894),<br />

SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 9: Valvata piscinalis, Landkreis Holzminden, Dölme, 1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: FARWICK (1875).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung beschränkt sich auf stehende Gewässer in<br />

40<br />

der Weser-Aue. Zu nennen sind die Weser-Uferteiche bei Dölme, der<br />

„Godelheimer-Freizeitsee“ bei<br />

������<br />

Höxter und die Weserflutrinne „Lake“ bei<br />

Würgassen. C. Sauermilch fand die Art im ������<br />

41<br />

Forstbach bei Forst, in der<br />

Weser und in Weser-Tümpeln bei Holzminden. In der ������<br />

Weser konnte die<br />

Art aktuell noch nicht beobachtet werden. Die Vorkommen in der Weser<br />

42<br />

sind vermutlich erloschen.<br />

Lebensräume: Temporäre Tümpel, Tümpel, Teiche und Baggerseen.<br />

43<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen sind „versprengte Posten“ im<br />

mitteldeutschen Gebirge außerhalb <strong>des</strong> zusammenhängenden Verbreitungsgebietes in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

regionale Bedeutung.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch das Fehlen geeigneter Lebensräume gefährdet (anthropogen verursacht). Als Beispiel sei der<br />

Ba<strong>des</strong>trand „Godelheimer-Freizeitsee“ genannt, für den eine der wenigen, im Großraum vorhandenen, röhrichtreichen<br />

Flachwasserzonen geopfert wurde.<br />

Schutzvorschläge: Einige noch regelmäßig überflutete Seitengerinne der Weser und Senken in der Aue sollten aus der<br />

ackerbaulichen Nutzung genommen und sich selbst überlassen werden. Auch die Anlage von Kleingewässern in der<br />

Weseraue würde sich günstig auswirken.<br />

Bemerkungen:-.


50 Acroloxidae<br />

Teichnapfschnecke<br />

Acroloxus lacustris (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und osteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall im Gebiet vor allem<br />

im Tiefland.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 10: Acroloxus lacustris, Kreis Höxter, Würgassen, „Lake“,<br />

1996.<br />

Status: Status unklar.<br />

39<br />

Erstnachweis: LÖNS (1894).<br />

Verbreitung: Ein leeres Gehäuse wurde in einem Tümpel der<br />

40<br />

Weserflutrinne „Lake“ bei Würgassen gefunden. Es könnte sich dabei<br />

um ein aus dem Genist der Weser ausgeschwemmmtes Gehäuse handeln.<br />

Ältere Nachweise liegen für Herstelle (1894) und für einen Wesertümpel<br />

41<br />

������<br />

������<br />

bei Lüchtringen (1927) vor.<br />

Lebensräume:-.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Den Wesertümpel bei Lüchtringen gibt es nicht ������<br />

43<br />

mehr. Er<br />

ist vermutlich verfüllt worden.<br />

Schutzvorschläge: Es sollten Kleingewässer mit ausgeprägten Flachwasserzonen in der Weseraue angelegt werden (mit<br />

Initialpflanzungen von Typha angustifolia und Typha latifolia).<br />

Bemerkungen: Ein Nachweis eines aktuellen Vorkommens der Art steht noch aus.


Lymnaeidae 51<br />

Kleine Sumpfschnecke<br />

Galba truncatula (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1930).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), NOTTBOHM (1981, 1984),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: D. Blanke (1987).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

������<br />

������<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

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������<br />

Abb. 11: Galba truncatula, Landkreis Holzminden, Dölme, 1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Bevern und Wiesengraben/Golmbach.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Erlen-Bruchwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen<br />

<strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Erlen- und Eschen-Quellwald; Erlen-<br />

Eschen-Sumpfwald; Moor- und Sumpfgebüsch; naturnaher Bach (auch<br />

temporäre); naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer; Tümpel (Wald-,<br />

Wiesen- und Rohbodentümpel); naturnahe nährstoffarme Baggerseen;<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer, der nassen bis feuchten Wälder und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.


52 Lymnaeidae<br />

Gemeine Sumpfschnecke<br />

Stagnicola palustris - Komplex<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (Beleg ohne Datum), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 12: Stagnicola palustris – Komplex, Neusiedler See,<br />

Ostufer, 1940.<br />

Status: Vorkommen erloschen.<br />

39<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Ein älterer Nachweis liegt aus dem Bleichergraben in<br />

40<br />

Holzminden vor. Im Bleichergraben (heute, die „Bleiche“ genannt)<br />

konnte die Art aktuell nicht mehr nachgewiesen werden. Das<br />

Vorkommen ist erloschen.<br />

41<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

42<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Das Bachbett der „Bleiche“ wurde im Mittel- und<br />

43<br />

Unterlauf in eine Betonschalung (U-Profil) verlegt, und im Oberlauf wird<br />

Gülle aus dem Ackerbau reichlich eingeschwemmt. Hierdurch ist<br />

vermutlich das Vorkommen in der „Bleiche“ erloschen.<br />

Schutzvorschläge: Vgl. Anisus leucostoma.<br />

Bemerkungen:-.


Lymnaeidae 53<br />

Ohr-Schlammschnecke<br />

Radix auricularia (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet außer im Hochgebirge<br />

weit verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1923, 1924, 1925, 1928, 1939),<br />

(alle ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: R. Dettmer (1984), D. Drescher (1988),<br />

K. Lill (1989).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

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Abb. 13: Radix auricularia, Sachsen: Deutschbaselitzer<br />

Großteich, 1960.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Weser gegenüber „Kiekenstein“.<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt stehende Gewässer in der Aue der Weser<br />

und im Mittelgebirge. Ältere Nachweise liegen für Holzminden, für die<br />

Umgebung von Holzminden und für Würgassen vor.<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer, naturnahe<br />

nährstoffarme Baggerseen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


54 Lymnaeidae<br />

Gemeine Schlammschnecke<br />

Radix peregra (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet und häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1880); NLH (1920, 1922, 1924, 1926,<br />

1932, 1939), (alle ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

NOTTBOHM (1981, 1984).<br />

Beobachtung: R. Altmüller (1984), D. Blanke (1989).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 14: Radix peregra, Sachsen: Lömischau/Oberlausitz, 1950.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1880): Weser<br />

������������������<br />

bei Holzminden.<br />

Verbreitung: ������������������<br />

�����<br />

Im Rahmen dieser Arbeit konnte die Art nur in einem<br />

40<br />

flachen Tümpel (einer ehemaligen �����<br />

Ton-Abgrabung) bei Hohenbüchen<br />

���������<br />

��������<br />

festgestellt werden. Es liegen ältere Nachweise aus<br />

��������<br />

dem<br />

���������<br />

Forstbach<br />

������<br />

bei<br />

41<br />

Forst, aus dem Hasselbach/Pipping, aus ������<br />

der �����������<br />

Allersheimer Schaftränke,<br />

aus �����������<br />

dem ����������<br />

Rumortal in Holzminden, aus der Weser bei Holzminden und<br />

�����������<br />

����������<br />

aus einem kleinen Bach bei Deensen �����<br />

vor. Meldungen aus der Hille und<br />

42<br />

der Glene (Umgebung �����<br />

Hilstonwerk) müssen überprüft werden.<br />

Lebensräume: Naturnahes nährstoffreiches Kleingewässer (hier<br />

43<br />

ehemalige Ton-Abgrabung), ���������<br />

naturnahe Bäche.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der ���������<br />

fließenden<br />

Gewässer.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen vermutlich an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben<br />

<strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung. Im UG vermutlich eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Der Ackerbau auf den steilen Hanglagen führt u.a. bei nicht hangparallelem Pflügen zu erheblicher<br />

Bodenerosion. Der Lehm wird in die Gräben und Bäche eingeschwemmt, und diese werden bis zu zweimal jährlich geräumt.<br />

Diese Bach- und Grabenräumungen sind mit die gravierendsten Gefährdungsfaktoren für die Süßwassermollusken im<br />

Untersuchungsraum. Die Art dürfte erhebliche Bestandseinbrüche erlitten haben.<br />

Schutzvorschläge: Die Süßwassermollusken sollten flächendeckend im Landkreis erfaßt und ein Artenschutzkonzept<br />

erarbeitet werden.<br />

Bemerkungen: Zwei Belege von C. Sauermilch wurden überprüft. Die Art war richtig bestimmt (det. H. Kobialka). Die<br />

Beobachtermeldungen bleiben zu bestätigen.


Lymnaeidae 55<br />

Eiförmige Schlammschnecke<br />

Radix ovata (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet und häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1924, 1933), (alle Belege ex coll.<br />

Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: M. Rasper (1987), D. Drescher (1988),<br />

K. Lill (1989).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

������������<br />

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��������<br />

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Abb. 15: Radix ovata, Sachsen: Dresden, Elbe, 1959.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Holzminden, Bleichergraben/Holzminden,<br />

Holzminden an der Weser.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Tümpel; naturnahes nährstoffreiches Kleingewässer;<br />

naturnaher nährstoffarmer Baggersee; naturnaher Bach und naturnaher<br />

Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


56 Lymnaeidae<br />

Spitzhorn (-Schlammschnecke)<br />

Lymnaea stagnalis (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: (?) Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet verbreitet, außer<br />

im Hochgebirge.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1924, 1926, 1932),<br />

(ex coll. Sauermilch); NLH (1925).<br />

Literatur: LÖNS (1984), SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

�����<br />

�����<br />

Bemerkungen:-.<br />

�������<br />

�������<br />

Abb. 16: Lymnaea stagnalis, Sachsen: Zwickau, 1945.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): „Grundlose Kuhle“ Holzminden, Tümpel<br />

an der Straße Höxter-Fürstenberg.<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die Baggerseen bei Holzminden und<br />

Höxter und einen See beim Hilstonwerk südöstlich Coppengrave (durch<br />

Tonabgrabung entstanden).<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer und naturnahe<br />

nährstoffarme Baggerseen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


Physidae 57<br />

Moos-Blasenschnecke<br />

Aplexa hypnorum (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Vor allem im Norden und im<br />

mittleren Teil; verstreut bis in den Süden.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (ohne Jahresangabe), (ex coll.<br />

Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 17: Aplexa hypnorum, Sachsen: Cunnersdorf bei Kamenz,<br />

Mühlteich,1951.<br />

���������<br />

���������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1935).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt einige Kleingewässer in der<br />

40<br />

Weserflutrinne „Lake“ bei Würgassen. Ein älterer Nachweis liegt aus<br />

einem kleinen Bach südlich von Höxter vor (SAUERMILCH, 1935).<br />

41<br />

Hierbei handelt es sich um einen temporären Graben im Taubenborn am<br />

Ziegenberg (siehe Etikett im NLH).<br />

Lebensräume: Temporäre Gräben; temporäre Wiesentümpel und<br />

42<br />

naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der periodischen Sümpfe.<br />

43<br />

Besonderheiten: Das Vorkommen ist ein „versprengter Posten“ im<br />

mitteldeutschen Gebirge außerhalb <strong>des</strong> zusammenhängenden<br />

Verbreitungsgebietes in Deutschland und hat <strong>des</strong>halb regionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch das Verfüllen von Wiesentümpeln und durch die Räumung der Hechtgräben (Gräben, die bei<br />

Hochwasser von der Weser überschwemmt werden) sowie durch den Ausbau der Weser gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die Weserflutrinne „Lake“ bei Würgassen sollte unter Naturschutz gestellt und sich selbst überlassen<br />

werden. Der Biotoptyp periodischer Sumpf sollte an geeigneten Stellen wieder zugelassen werden (z.B. im Taubenborn bei<br />

Höxter).<br />

Bemerkungen:-.


58 Physidae<br />

Quell-Blasenschnecke<br />

Physa fontinalis (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Außer im Gebirge allgemein<br />

verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1926), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 18: Physa fontinalis, Sachsen: Commerauer Teichgebiet<br />

nordöstlich Bautzen, 1994.<br />

���������<br />

39<br />

Status: Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt (vorkommende<br />

Population).<br />

Erstnachweis: LÖNS (1894).<br />

40<br />

Verbreitung: Ältere Nachweise der Art liegen für Haarbrück (1894) und<br />

für den Bleichergraben in Holzminden (1926) vor. Das Vorkommen im<br />

41<br />

Bleichergraben konnte nicht mehr bestätigt werden. Die Art scheint dort<br />

ausgestorben zu sein.<br />

Lebensräume:-.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen sind „versprengte Posten“ im<br />

43<br />

mitteldeutschen Gebirge, außerhalb <strong>des</strong> zusammenhängenden<br />

Verbreitungsgebietes in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb regionale<br />

Bedeutung.<br />

Gefährdung: Vgl. Stagnicola palustris-Komplex.<br />

Schutzvorschläge: Vgl. Anisus leucostoma.<br />

Bemerkungen: Nachweise aus neuerer Zeit fehlen.


Physidae 59<br />

Spitze Blasenschnecke<br />

Physella acuta (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Mediterran.<br />

Vorkommen in BRD: Vielfach durch Aquarianer<br />

und mit Gartenteichpflanzen verschleppt und im Freiland<br />

eingebürgert; in Ausbreitung begriffen.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 19: Physella acuta, Landkreis Holzminden: bei Dölme,<br />

Weser Uferteiche, 1995.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung beschränkt sich auf die Baggerseen<br />

40<br />

südöstlich Heinsen, auf die Weser-Uferteiche bei Dölme und einen<br />

Baggersee im Taubenborn am Ziegenberg bei Höxter.<br />

41<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffarme Baggerseen, naturnahe<br />

nährstoffreiche Abbaugewässer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

42<br />

43<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Bei den Vorkommen in den Weser-Uferteichen bei<br />

Dölme kann es sich auch um „bauchige“, „gedrungene“ Individuen von Physella heterostropha handeln!


60 Physidae<br />

Amerikanische Blasenschnecke<br />

Physella heterostropha (SAY 1817)<br />

Verbreitungstyp: Nordamerikanisch, durch Aquarianer und<br />

Gartenteichpflanzen ins Freiland eingeschleppt.<br />

Vorkommen in BRD: In Botanischen Gärten; bislang<br />

selten im Freiland beobachtet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung: P. Glöer (1993).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

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Abb. 20: Physella heterostropha, Landkreis Holzminden,<br />

Heinsen, 1993.<br />

Status: Beobachtermeldung (vorkommende Population).<br />

Erstnachweis: P. Glöer (1993).<br />

Verbreitung: Ein Vorkommen in einem Baggersee südöstlich Heinsen.<br />

Lebensräume: Naturnaher nährstoffarmer Baggersee.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Planorbidae 61<br />

Posthornschnecke<br />

Planorbarius corneus (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch-sibirisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Norden allgemein verbreitet, in<br />

den Mittelgebirgen weitgehend fehlend, im Süden verstreut.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (ohne Jahresangabe), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 21: Planorbarius corneus, Brandenburg: Lauchhammer,<br />

1998.<br />

Status: Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt (vorkommende<br />

39<br />

Population).<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

40<br />

Verbreitung: Ältere Nachweise liegen für einen Tümpel bei Vorwerk<br />

Nachtigall südlich Albaxen und für die „Grundlosen“ bei Holzminden<br />

vor. Die „Grundlosen“ wurden zugeschüttet (vgl. SAUERMILCH, 1935).<br />

41<br />

������<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

42<br />

Besonderheiten: Die möglichen Vorkommen wären „versprengte<br />

Posten“ im mitteldeutschen Gebirge außerhalb <strong>des</strong> zusammenhängenden<br />

43<br />

Verbreitungsgebietes in Deutschland und hätten <strong>des</strong>halb regionale<br />

Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Der Nachweis über ein aktuelles Vorkommen der Art liegt nicht vor.


62 Planorbidae<br />

Gemeine Tellerschnecke<br />

Planorbis planorbis (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Außer in höheren Gebirgen allgemein<br />

verbreitet und häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1932).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

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�����<br />

Abb. 22: Planorbis planorbis, Sachsen: nordöstlich Bautzen,<br />

Lieske, 1994.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf stehende<br />

Gewässer in der Weser-Aue.<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffarme Baggerseen und naturnahe<br />

nährstoffreiche Kleingewässer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer und der<br />

periodischen Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Planorbidae 63<br />

Weißmündige Tellerschnecke<br />

Anisus leucostoma (MILLET 1813)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (ohne Jahresangabe), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 23: Anisus leucostoma, Landkreis Holzminden,<br />

Finkenbruch bei Boffzen, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt einen Kolk eines temporären Baches im<br />

40<br />

Brückfeld bei Höxter. Das Vorkommen im Bleichergraben / Holzminden<br />

(SAUERMILCH, 1935) konnte im Rahmen dieser Arbeit bestätigt werden.<br />

Außerdem liegt ein älterer Nachweis für einen kleinen Tümpel bei<br />

41<br />

Corvey/Höxter �����<br />

vor.<br />

Lebensräume: Kolk eines temporären Baches, �����<br />

naturnaher Bach, Gräben<br />

42<br />

und Tümpel.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer und der<br />

43<br />

periodischen Sümpfe.<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Das Bachbett der Bleiche wurde im Mittel- und Unterlauf in eine Betonschalung (U-Profil) verlegt, und im<br />

Oberlauf wird Gülle aus dem Ackerbau reichlich eingeschwemmt. Hierdurch ist die Art in der Bleiche gefährdet. Im<br />

Brückfeld ist die Art durch starke Entwässerungsmaßnahmen bedroht. Desweiteren ist die Art durch die fast vollständige<br />

Vernichtung der periodischen Sümpfe stark gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die Bleiche als einer der wenigen Bäche, die aus dem Ufersubstrat der Weser gespeist werden<br />

(herausragende Wasserqualität), sollte umgehend abschnittsweise (um die Art nicht zu gefährden) renaturiert werden<br />

(Entfernung <strong>des</strong> Betonverbaues, Aufkauf <strong>des</strong> Ackers am Oberlauf mit einer Umwandlung <strong>zur</strong> Feuchtbrache). Der<br />

Entwässerungsgraben im Brückfeld, parallel <strong>zur</strong> Bahnlinie, ist <strong>zur</strong> Vernässung der „Feuchtbrache“ zu schließen.<br />

Bemerkungen:-.


64 Planorbidae<br />

Riemen-Tellerschnecke<br />

Bathyomphalus contortus (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1928).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1989).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 24: Bathyomphalus contortus, Sachsen: Neudorf an der<br />

Spree, 1952.<br />

�����<br />

�����<br />

������<br />

������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Es liegen ältere Meldungen aus dem<br />

40<br />

Quellteich/Mühlenschenke in Polle, aus dem „Oberenen Teich“ in<br />

Holzminden und aus einem Bach bei Deensen vor. In einem Teich am<br />

41<br />

Hauptgebäude <strong>des</strong> Rittergutes in Deensen konnte die Art lebend<br />

nachgewiesen werden.<br />

Lebensräume: Naturnaher Bach, naturnahe nährstoffreiche<br />

42<br />

43<br />

Kleingewässer und naturnaher nährstoffreicher Stauteich.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer.<br />

Besonderheiten: Die Art scheint im Untersuchungsraum selten zu sein.<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch eine Ausbaggerung <strong>des</strong> Gutsteiches gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die Besitzer sollte in Kenntnis gesetzt werden. Der Teich sollte nur abschnittsweise oder gar nicht<br />

ausgebaggert werden.<br />

Bemerkungen: Die älteren Meldungen sollten auf aktuelle Vorkommen hin überprüft werden, damit ggf. Schutzmaßnahmen<br />

eingeleitet werden können.


Planorbidae 65<br />

Weißes Posthörnchen<br />

Gyraulus albus (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Außer in höheren Gebirgen<br />

überall im Gebiet häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1932).<br />

Literatur: FARWICK (1875), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

�����<br />

�����<br />

Bemerkungen:-.<br />

������<br />

������<br />

������<br />

Abb. 25: Gyraulus albus, Main zwischen Berneck und Trebgast,<br />

1920.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: FARWICK (1875).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt stehende Gewässer in der Weser-Aue<br />

und einen Teich in Deensen. Über das Vorkommen in einem Bach liegt<br />

eine ältere Beobachtung aus Deensen vor.<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffarme Baggerseen, naturnahe<br />

nährstoffreiche Kleingewässer und naturfernes Stillgewässer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


66 Planorbidae<br />

Glattes Posthörnchen<br />

Gyraulus laevis (ALDER 1838)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verstreut, im Norden und in der Mitte<br />

<strong>des</strong> Gebietes häufiger als im Süden, selten.<br />

Rote Liste BRD: Vom Aussterben bedroht.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 26: Gyraulus laevis, Kreis Höxter, Höxter, Grundlose im<br />

Taubenborn, 1999.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1999).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die Grundlosen am Taubenborn bei<br />

40<br />

Höxter am Ziegenberg.<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer<br />

41<br />

(pflanzenreich).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten: Das Vorkommen ist ein „versprengter Posten“ im<br />

42<br />

mitteldeutschen Gebirge außerhalb <strong>des</strong> zusammenhängenden<br />

43<br />

Verbreitungsgebietes in Deutschland und hat <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung. Da die Art in Deutschland sehr selten ist, ist das Vorkommen<br />

von bun<strong>des</strong>weiter Bedeutung.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch möglichen Benzin- oder Ölaustritt gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Das Parken in der Umgebung der Grundlosen ist durch Sperren zu verhindern. Für den Taubenborn als<br />

Vorrangfläche für den Naturschutz der Stadt Höxter sollte ein Entwicklungskonzept erarbeitet und umgesetzt werden. Aus<br />

Sicht der Mollusken sollten u.a. die Entwässerungsgräben im Erlen-Bruchwald geschlossen und die Fichtenforste entfernt<br />

werden.<br />

Bemerkungen: Der Nachweis liegt im Kreis Höxter (NRW). In NRW handelt es sich um eine vom Aussterben bedrohte Art<br />

(ANT & JUNGBLUTH, 1986).


Planorbidae 67<br />

Kleines Posthörnchen<br />

Gyraulus parvus (SAY 1817)<br />

Verbreitungstyp: Nearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Aus Nordamerika im Gebiet<br />

eingeschleppt (erstmals 1973 in einem Autobahnsee<br />

bei Speyer gefunden); im Westen und im Südwesten.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 27: Gyraulus parvus, Landkreis Holzminden, Holzminden,<br />

1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die Weser-Uferteiche bei Dölme, die<br />

Baggerseen bei Holzminden (im südlichen Teil <strong>des</strong> Stadtgebietes), einen<br />

Baggersee südlich Lauenförde und die Kleingewässer der Weserflutrinne<br />

„Lake“ bei Würgassen.<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffarme Baggerseen, naturnahe<br />

nährstoffreiche Kleingewässer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten: Im Freiland vermutlich der bisher nördlichste<br />

Nachweis in Deutschland. Erstnachweis der Art für Niedersachsen<br />

(Kobialka, unveröffentlicht).


68 Planorbidae<br />

Zwergposthörnchen<br />

Gyraulus crista (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), NOTTBOHM (1981, 1984).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 28: Gyraulus crista, Kreis Höxter, Höxter, Grundlose im<br />

Taubenborn, 1999.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

���������<br />

Verbreitung: Es liegen einige Nachweise vom Forstbach bei Golmbach,<br />

���������<br />

40<br />

aus den Kiesgruben südlich Holzminden und von einer ehemaligen<br />

Tongrube am Königskamp bei �����������<br />

Duingen vor. In den Grundlosen im<br />

�����������<br />

Taubenborn am Ziegenberg bei Höxter konnte die Art vom Verfasser<br />

41<br />

������<br />

selbst beobachtet werden.<br />

Lebensräume: Naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer (pflanzen-<br />

42<br />

reich).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

43<br />

Besonderheiten: Vermutlich eine seltene Art im UG.<br />

Gefährdung: Vgl. Gyraulus laevis.<br />

Schutzvorschläge: Vgl. Gyraulus laevis.<br />

Bemerkungen: Die älteren Nachweise sollten überprüft und ggf. Schutzmaßnahmen ergriffen werden.


Planorbidae 69<br />

Glänzende Tellerschnecke<br />

Segmentina nitida (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (ohne Jahresangabe), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

steht noch aus.<br />

21 22 23 24 25<br />

������<br />

Abb. 29: Segmentina nitida, Sachsen: Steinteich bei Biehla,<br />

1951.<br />

Status: Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt (vorkommende<br />

Population).<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Die Art wurde vor Jahrzehnten in den Baggerseen im<br />

südlichen Teil von Holzminden gefunden. Zur Zeit ist sie dort nicht mehr<br />

festzustellen.<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Der Nachweis eines aktuellen Vorkommens im Gebiet


70 Planorbidae<br />

Flußnapfschnecke<br />

Ancylus fluviatilis O. F. MÜLLER 1774<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet überall, vor allem im Berg- und<br />

Hügelland.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1880, 1920).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

NOTTBOHM (1981, 1984), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: R. Altmüller (1984), D. Blanke (1986, 1989,<br />

1990), D. Drescher (1988), R. Dettmer (1988),<br />

U. Heitkamp (1985), M. Rasper (1987).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 30: Ancylus fluviatilis, Dresden: rechtes Elbufer, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1880): Weser bei Holzminden.<br />

��������<br />

����������<br />

��������<br />

����������<br />

��������<br />

������<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art. An den<br />

40<br />

Brandungsufern ��������<br />

������<br />

�������������<br />

der großen Baggerseen konnte sie bisher noch nicht<br />

festgestellt werden. �������������<br />

Die ������� Art ��������� ist ������<br />

gelegentlich ������<br />

in großen Mengen im<br />

������<br />

������<br />

��������<br />

������<br />

��������<br />

Spülsaum ������<br />

der ������<br />

Weser zu finden. Ob die Art den Fluß besiedelt, bleibt<br />

������<br />

41<br />

���������<br />

ungewiß.<br />

����������� ������<br />

Lebensräume: Bäche, Flüsse, Ströme.<br />

42<br />

���������<br />

Lokale ökologische Typisierung: ���������<br />

Art der fließenden Gewässer.<br />

���������<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Art ist stellenweise durch erhöhte<br />

���������<br />

43<br />

Nährstoff- und<br />

Schwebstoffeinträge aus der Landwirtschaft gefährdet; an einzelnen<br />

Orten auch durch Gewässerausbau.<br />

Schutzvorschläge: Es sollten Fließgewässer-Randstreifen eingerichtet werden. Der Zugang <strong>des</strong> Weideviehs an offen<br />

zugängliche Bachabschnitte sollte unterbunden werden. Die Bäche sind einzuzäunen. Auf sehr steilen Hängen sollte das<br />

Ackerland in Grünland umgewandelt werden. Auf steilen Hanglagen ist zumin<strong>des</strong>tens hangparallel zu pflügen.<br />

Bemerkungen:-.


Carychiidae 71<br />

Bauchige Zwerghornschnecke<br />

Carychium minimum O. F. MÜLLER 1774<br />

Verbreitungstyp: Eurosibirisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), ANT (1963, 1969),<br />

SAUERMILCH (1927), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 31: Carychium minimum, Landkreis Holzminden, bei<br />

Negenborn, Feuchtwiese an der B 64, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet allgemein verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald ��������<br />

in<br />

������<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

41<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; ������<br />

Hybridpappelforst;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte;<br />

42<br />

Weidengebüsch der Auen und Ufer; Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, ���������<br />

Binsen- und Staudensumpf; Schilf-<br />

���������<br />

43<br />

Landröhricht; Bach-Uferstaudenflur; Pfeifengras-Moordegenerations-<br />

���������<br />

stadium; natürliche Kalk-Felsflur; mesophiles Grünland (Brachestadien);<br />

seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte (z.B.<br />

Brennesselröhricht).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


72 Carychiidae<br />

Schlanke Zwerghornschnecke<br />

Carychium tridentatum (RISSO 1826)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch, Jahrzehnt<br />

wurde festgelegt).<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 32: Carychium tridentatum, Kreis Höxter, Herstelle,<br />

Hersteller Wald, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1920): ohne Ortsangabe.<br />

Verbreitung: Eine im Untersuchungsgebiet verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald ��������<br />

feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-<br />

Quellwald; Erlen-Eschen-Sumpfwald, Erlen-Bruchwald (basenarme<br />

42<br />

Standorte); sonstiger Pionierwald; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser<br />

Standorte; Weidengebüsch der Auen und Ufer; Seggen-, Binsen- und<br />

43<br />

Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: In der Serie (NLH 1920) von Carychium minimum befanden sich auch Gehäuse von Carychium tridentatum<br />

(det. H. Kobialka).


Cochlicopidae 73<br />

Gemeine Glattschnecke<br />

Cochlicopa lubrica (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im gesamten Gebiet verbreitet;<br />

im Tiefland und im Gebirge.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1939), SMF(1914, 1950).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), S. JAECKEL (1934),<br />

ANT (1963, 1969), NOTTBOHM (1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), K. Lill (1992, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 33: Cochlicopa lubrica, Sächsische Schweiz: nördlich<br />

Bielatal-Raum, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SMF (1914): Heinsen, ex coll. Gümmer.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit �������<br />

verbreitete Art.<br />

���������<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald �������<br />

(auf<br />

Kalkgestein); typischer Weiden-Auwald; Erlen- ���������<br />

und ��������<br />

Eschenwald in<br />

��������<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

41<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Hybridpappelforst;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; Weidengebüsch<br />

������<br />

42<br />

������ ������<br />

der Auen und ������<br />

Ufer; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer<br />

mit Röhricht; Seggen-, Binsen- �������������<br />

und Staudensumpf; Schilf-Landröhricht;<br />

Bach-Uferstaudenflur;<br />

�������������<br />

43<br />

Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; natürliche<br />

Kalk-Felsflur; mesophiles Grünland; Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche<br />

Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Im Gebiet (z.B. in Kalk-Flachmooren) kommen von Cochlicopa lubrica sehr große Individuen vor, die an<br />

Cochlicopa nitens erinnern. Die Art Cochlicopa nitens konnte jedoch trotz intensiver Suche im Gebiet nicht gefunden<br />

werden. Alle Funde, die an Cochlicopa repentina erinnern (einige Populationen xerothermer Kalk-Felsfluren <strong>des</strong> Ith),<br />

wurden zu Cochlicopa lubrica gestellt.


74 Cochlicopidae<br />

Kleine Glattschnecke<br />

Cochlicopa lubricella (ROSSMÄSSLER 1835)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Fast durchgehend verbreitet,<br />

aber nicht häufig.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch, Jahrzehnt<br />

festgelegt) (siehe Bemerkungen).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1935), KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 34: Cochlicopa lubricella, Landkreis Holzminden,<br />

Burgberg nördlich Bevern, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NHL (1920): Umgebung Holzminden (vermutlich das<br />

Orttal bei Stahle).<br />

40<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet ist die Art fast überall auf Kalk-<br />

Magerrasen und vereinzelt auf Kalk-Felsfluren verbreitet.<br />

Lebensräume: ������<br />

Natürliche Kalk-Felsflur; Kalk-Magerrasen und hiervon<br />

41<br />

übergreifend auf mageres, mesophiles ������<br />

Grünland kalkreicher Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Magerrasen und der<br />

42<br />

xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Besonderheiten:-.<br />

43<br />

Gefährdung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet flächendeckend durch<br />

die Verbuschung der Kalk-Magerrasen gefährdet. Ca. 80 Prozent (eigene<br />

Schätzung) der Kalk-Magerrasen im Landkreis Holzminden sind bereits verbuscht bzw. mit Pionierwald bestanden.<br />

Schutzvorschläge: Die Landkreise Holzminden und Höxter (ggf. noch weitere Kreise) sollten eine eigene Wanderschäferei<br />

gründen mit der Aufgabe, die „Triften und Heiden“ <strong>des</strong> Weserberglan<strong>des</strong> zu erhalten.<br />

Bemerkungen: Bei einer Cochlicopa lubrica –Serie von C. Sauermilch (ohne Ortsangabe) handelt es sich um Cochlicopa<br />

lubricella (det. H. Kobialka). Als Fundort wurde das Orttal bei Stahle angenommen, wo C. Sauermilch öfters sammelte.


Azecidae 75<br />

Bezahnte Glattschnecke<br />

Azeca goodalli (A. FÉRUSSAC 1821)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Vom Südwesten zum Harz und nach<br />

Thüringen bis östlich Weimar sowie in Schleswig-Holstein<br />

(Dierksee).<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1935), S. G. A. JAECKEL (1962),<br />

ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. Ant (1954, 1963), K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 35: Azeca goodalli, Hessische Rhön: Eubeberg bei<br />

Gersberg, 1991.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1935).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt auf kalkreichen Standorten u. a. das<br />

40<br />

Sievershagener Bachtal, den Ith, die Kreide-Kalke der Sackmulde <strong>des</strong><br />

Hils, den ��������<br />

Selter, �������<br />

den Burgberg, den Holzberg und die Holzberg-Wiesen,<br />

�������<br />

die Amtsberge und das Hellental im Solling. Ältere Nachweise liegen für<br />

41<br />

Bad Karlshafen und für Herstelle vor.<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte (auf den<br />

42<br />

Kammlagen); mesophiler Kalkbuchenwald (auf den Kammlagen);<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong><br />

����������<br />

43<br />

(basenreiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald<br />

����������<br />

(einmal auch basenarmer Standort); Erlen-Eschen-Sumpfwald;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf (Kalk-Flachmoor); Bach-<br />

Uferstaudenflur; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen, frischen bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche und<br />

der Sümpfe.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Die vom Aussterben bedrohte Art hat im Landkreis Holzminden einen Schwerpunkt ihrer<br />

Verbreitung in Niedersachsen. Die Vorkommen haben somit auch lan<strong>des</strong>weite Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


76 Orculidae<br />

Kleine Fäßchenschnecke<br />

Sphyradium doliolum (BRUGUIÈRE 1792)<br />

Verbreitungstyp: Süd-südosteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet nördlich etwa bis <strong>zur</strong> Linie<br />

Düsseldorf, Weserbergland, nördliches Harzvorland,<br />

nordsächsisches Hügelland, Görlitz.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 36: Sphyradium doliolum, Vordere Sächsische Schweiz: bei<br />

Obervogelgesang, 1992.<br />

������<br />

������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung beschränkt sich auf den Ith im Bereich<br />

40<br />

<strong>des</strong> Eggerser Berges (Bremker Klippen) und <strong>des</strong> Ockenser Berges. Für<br />

Bad Karlshafen liegt eine ältere Beobachtung vor.<br />

41<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur, mesophiler Kalkbuchenwald<br />

(feuchter Standorte), im Mulm der Felsbänder und am Boden an<br />

sickerfeuchten Stellen.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten Wälder und der<br />

Wald-Kalkfelsen.<br />

43<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen<br />

Verbreitungsgrenze von Europa und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch die Forstwirtschaft (Veränderung <strong>des</strong> Mikroklimas durch Holzeinschlag) gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Der gesamte Ith sollte als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Im weiteren Bereich der Vorkommen<br />

ist die Forstwirtschaft zu untersagen. Die Abgrenzung <strong>des</strong> beabsichtigten Naturschutzgebietes ist für den benötigten Schutz<br />

<strong>des</strong> Waldinnenklimas un<strong>zur</strong>eichend (vgl. LANDKREIS HOLZMINDEN, 1996).<br />

Bemerkungen:-.


Chondrinidae 77<br />

Wulstige Kornschnecke<br />

Granaria frumentum (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Nordalpin-mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Nördlich bis zum Harz und nach<br />

Thüringen, lokal in Brandenbrug (Frankfurt/Oder).<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1935),<br />

ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 37: Granaria frumentum, Thüringische Rhön: Fischbach,<br />

1991.<br />

Status: Vorkommen erloschen.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Ältere Nachweise liegen für den Weinberg bei Höxter, für<br />

eine Klostermauer in Herstelle, für eine Stützmauer am Rotzberg /<br />

Hersteller Wald und für Jocobsberg vor. Ein Steinbruch bei Beverungen<br />

konnte nicht lokalisiert werden.<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur, Natursteinmauern.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der xerothermen Felsfluren.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen lagen an der nördlichen Verbreitungsgrenze<br />

in Deutschland und hatten <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art konnte im Untersuchungsgebiet trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Sie wird <strong>des</strong>halb als erloschen<br />

eingestuft. Die letzte Bobachtung erfolgte durch H. Ant am 1.11.1963 an einer Mauer der Abtei in Herstelle. C. Sauermilch und H. Ant<br />

führen in ihren Veröffentlichungen Abida secale und Granaria frumentum für das Untersuchungsgebiet auf. Die Nachweise von<br />

Westermeyer bleiben fragwürdig. Seine Artbeschreibung spricht eher für Abida secale. Aus dem angrenzenden Landkreis Hameln-Pyrmont<br />

konnten zwei Belege überprüft werden. In beiden Fällen ist die Art richtig bestimmt worden (det. H. Kobialka): Senckenberg-Museum:<br />

51265/5, Westfalen: Pyrmont, Slg. O. Rheinhardt und Senckenberg-Museum: 209352/2, Westfalen, Pyrmont, Büsseberg, Kalk, H. Ant<br />

5/1958, Slg. S. H. Jaeckel. Damit ist ein ehemaliges Vorkommen im Großraum belegt. Die Entfernung vom Büsseberg in Pyrmont bis <strong>zur</strong><br />

Grenze <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes beträgt ca. 3 km. Die Behauptung und Vermutung von P. Hesse (1880a: 12): „Pupa frumentum kommt<br />

bei Pyrmont lebend nicht vor, dagegen ist Pupa secale nach GOLDFUSS (1856) sehr häufig; eine Verwechslung der beiden Species scheint<br />

mir nicht ausgeschlossen“ ist damit widerlegt. Die Art scheint an ihrer nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland Arealverluste erlitten<br />

zu haben. Als Grund für die Arealverluste der Art kommt möglicherweise eine Veränderung <strong>des</strong> Klimas am äußersten Rand <strong>des</strong><br />

Verbreitungsgebietes in Betracht. „Geeignete“ Lebensräume sind im Untersuchungsgebiet noch vorhanden. Das nächste, gegenwärtige<br />

Vorkommen liegt nach C. Renker (Göttingen) im Landkreis Eichsfeld bei Siemerode. Dieser Fundort liegt ca. 45 km südöstlich von<br />

Herstelle.


78 Chondrinidae<br />

Roggenkorn (-Schnecke)<br />

Abida secale (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch-alpin.<br />

Vorkommen in BRD: Im Süden und Südwesten,<br />

Weserbergland, östlich bis nach Thüringen (Eichsfeld).<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1896), SMF (1906).<br />

Literatur: LÖNS (1894), S. JAECKEL (1934),<br />

SAUERMILCH (1935), RABELER (1962), ANT (1963, 1969),<br />

LÜTKESCHÜMER (1977), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. Henschel (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 38: Abida secale, Bayern: Kalkfelsen am Walchensee,<br />

1937.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1896): Bodenwerder.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine sporadisch verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald �����������<br />

trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

������ ��������<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); Laubgebüsch trockenwarmer<br />

41<br />

��������<br />

���������<br />

Kalkstandorte; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur;<br />

saumartenreicher ���������<br />

Kalk-Magerrasen.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der kalkschuttreichen Wälder, der<br />

Wald-Kalkfelsen und der �������������<br />

Kalk-Magerrasen (kalziphil).<br />

�������������<br />

Besonderheiten:<br />

�����<br />

Die<br />

������<br />

43<br />

Vorkommen liegen an der nordöstlichen<br />

�����<br />

���������<br />

������<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art konnte im südlichen Teil <strong>des</strong> Ith (z.B. Dielmissener Klippen) nicht beobachtet werden.


Pupillidae 79<br />

Moos-Puppenschnecke<br />

Pupilla muscorum (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet überall.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1900, 1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

ANT (1963), KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 39: Pupilla muscorum, Sachsen: Niederau, 1959.<br />

������<br />

������<br />

�����<br />

�����<br />

���������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine sporadisch verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-<br />

Gesteinsflur; typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-<br />

Magerrasen; mesophiles Grünland (Brachestadien); Natursteinmauer.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>, der Kalk-<br />

Magerrasen und der xerothermen Felsfluren.<br />

42<br />

Besonderheiten: Die Art Pupilla muscorum kommt auch in der Forma<br />

43<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

bidentata vor. Die Art Pupilla bigranata (ROSSMÄSSLER 1839) konnte im<br />

Untersuchungsgebiet nicht beobachtet werden.<br />

Gefährdung:-.<br />

Bemerkungen: Um die Art auf Kalk-Magerrasen nachzuweisen, mußte immer intensiv gesucht werden.


80 Pupillidae<br />

Gestreifte Puppenschnecke<br />

Pupilla sterrii (v. VOITH 1840)<br />

Verbreitungstyp: Mittel-südeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Fränkischer Jura, Süd-Bayern,<br />

zerstreute Fundorte im Sauerland (Hönnetal), von<br />

Rheinland-Pfalz nordöstlich bis Thüringen.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung: Ant (1954).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 40: Pupilla sterrii, Landkreis Holzminden, Ith,<br />

Dohnsener<br />

�����<br />

�����<br />

����������<br />

����������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1954).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die natürlichen Kalk-Felsfluren im Ith<br />

40<br />

und im NSG „Steinmühle“ bei Dölme. Ältere Nachweise liegen aus<br />

Höxter, zwischen Beverungen und Bad Karlshafen und aus Bad<br />

41<br />

Karlshafen vor.<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsfluren (ohne bewegten Kalkschutt,<br />

meistens im Mulm unter Blaugras).<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

43<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung.<br />

Gefährdung: Die Auswirkungen <strong>des</strong> Klettersports sind zu beobachten. Ggf. müssen Maßnahmen ergriffen werden. Durch<br />

die natürliche Sukzession auf den Felsköpfen im Ith (Verbuschung bis Bewaldung je nach Standortverhältnissen) ist <strong>zur</strong> Zeit<br />

keine Gefährdung der Art zu befürchten, da es genügend besonnte Teilbereiche an allen Felsgruppen gibt.<br />

Schutzvorschläge: Es wäre wünschenswert, wenn der gesamte Ith unter Naturschutz gestellt würde. Im NSG „Steinmühle“<br />

sollte ein Felsband entbuscht werden.<br />

Bemerkungen: Die Beobachtung von Ant (1954) in LÜTKESCHÜMER (1977) zwischen Beverungen und Bad Karlshafen<br />

wurde in die Karte bei Herstelle eingezeichnet.


Pyramidulidae 81<br />

Felsen-Pyramidenschnecke<br />

Pyramidula pusilla (VALLOT 1801)<br />

Verbreitungstyp: Mediterran-westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Bayerische Kalkalpen,<br />

süddeutsche Kalkgebirge, bis Main, Lahn,<br />

Sauerland und Weser ausstrahlend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung: K. Groh (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 41: Pyramidula pusilla, Kreis Hameln-Pyrmont, Ith,<br />

Krüllbrink, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung ist auf eine einzige Stelle im Ith am<br />

40<br />

Krüllbrink nordwestlich Salzhemmendorf beschränkt. Ein leeres<br />

Gehäuse wurde an den Bremker Klippen im Ith gefunden (leg. K. Groh)<br />

(Status unklar). Ein älterer Nachweis liegt aus dem Genist der Weser bei<br />

41<br />

Bad Karlshafen vor.<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wald-Kalkfelsen.<br />

Besonderheiten: Das Population ist das nördlichste Vorkommen in<br />

Deutschland und hat <strong>des</strong>halb bun<strong>des</strong>weite<br />

������<br />

43<br />

Bedeutung. Erstnachweis für<br />

������<br />

Niedersachsen (KOBIALKA & LILL, 1998). Eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch eine Veränderung <strong>des</strong> Mikroklimas infolge einer Forstnutzung gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die Forstnutzung ist am Krüllbrink zu untersagen. Das Kalkstein-Abbaugebiet darf nicht erweitert<br />

werden. Die Art ist in die Rote Liste der Mollusken Niedersachsens als vom Aussterben bedrohte Art aufzunehmen.<br />

Bemerkungen: In älteren Artenverzeichnissen wird die Art unter dem Namen Pyramidula rupestris aufgeführt.<br />

GITTENBERGER & BANK (1996) haben gezeigt, daß Pyramidula rupestris der Autoren mehrere Arten umfaßt, und daß die<br />

mitteleuropäischen Populationen zu Pyramidula pusilla (VALLOT 1801) gehören. Pyramidula rupestris (DRAPARNAUD 1801)<br />

lebt im Mittelmeergebiet. Die Pyramidula pusilla im Ith unterscheiden sich in ihrer Habitatwahl deutlich von ihren<br />

Artgenossen in den Alpen (vgl. KOBIALKA & LILL, 1998). Das Ergebnis einer weitergehenden Revision der Gattung bleibt<br />

abzuwarten. Die Art konnte im Ith an anderen Stellen trotz intensiver Suche bisher nicht nachgewiesen werden. Vermutlich<br />

herrscht am Krüllbrink, auf einer Höhe von ca. 420 m über NN, ein anderes Lokalklima als im restlichen Teil <strong>des</strong> Ith, der<br />

deutlich niedriger liegt.


82 Valloniidae<br />

Gerippte Grasschnecke<br />

Vallonia costata (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet überall, im Tiefland<br />

und im Gebirge.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1896, 1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927),<br />

S. JAECKEL (1934), ANT (1963), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 42: Vallonia costata, Landkreis Holzminden, Mühlenberg<br />

nördlich Dölme, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiles Gebüsch; Seggen-, Binsen- und<br />

Staudensumpf (Kalk-Flachmoor); natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene<br />

Kalk-Gesteinsflur; typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-<br />

������<br />

41<br />

������<br />

Magerrasen; Kalk-Magerrasen-Pionierstadium; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur<br />

42<br />

mittlerer Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der mesophilen Gebüsche und <strong>des</strong><br />

xerothermen<br />

���������<br />

43<br />

bis feuchten Offenlan<strong>des</strong>.<br />

���������<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: In den Sümpfen hält sich die Art in nassen Zeiten auf den Gräserbulten auf.


Valloniidae 83<br />

Glatte Grasschnecke<br />

Vallonia pulchella (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall im Gebiet, im Tiefland<br />

und im Gebirge.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: SMF (1910), NLH (1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

ANT (1963), KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 43: Vallonia pulchella, Landkreis Holzminden, Burgberg<br />

nördlich Bevern, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

������<br />

������<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); mesophiles Gebüsch;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seg-<br />

41<br />

������<br />

gen-, Binsen- ������<br />

und Staudensumpf; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene<br />

Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

42<br />

typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; Kalk-<br />

Magerrasen-Pionierstadium; mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale<br />

���������<br />

43<br />

Gras- und Staudenflur<br />

���������<br />

feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer<br />

Standorte; Naturgarten; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Waldfelsen, der mesophilen Gebüsche und <strong>des</strong> nassen bis xerothermen<br />

Offenlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


84 Valloniidae<br />

Schiefe Grasschnecke<br />

Vallonia excentrica STERKI 1893<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet, an verstreuten<br />

Fundorten.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

������<br />

������<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 44: Vallonia excentrica, Landkreis Holzminden, bei<br />

Hehlen, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Steinbruch bei Allersheim.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine „mäßig“ verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Mesophiles Gebüsch (nur Ränder zum Kalk-<br />

Magerrasen); natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur;<br />

typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; Kalk-<br />

Magerrasen-Pionierstadium; mesophiles Grünland (magere, kalkreiche<br />

Standorte); Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der mesophilen Gebüsche und <strong>des</strong><br />

frischen bis xerothermen Offenlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.


Valloniidae 85<br />

Feingerippte Grasschnecke<br />

Vallonia enniensis (GREDLER 1856)<br />

Verbreitungstyp: Mittel-südeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet an verstreuten Standorten<br />

(NO-Brandenburg, im Süden Deutschlands).<br />

Rote Liste BRD: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 45: Vallonia enniensis, Landkreis Holzminden,<br />

Bodenwerder, Heiligenberg, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommen erloschen.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Die Art wurde im Niedermoortorf eines Kalk-<br />

40<br />

Flachmoores am Heiligenberg bei Bodenwerder gefunden.<br />

Lebensräume: Seggen-, Binsen- und Staudensumpf.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten: Das ehemalige Vorkommen liegt an der<br />

nordwestlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und hatte <strong>des</strong>halb<br />

42<br />

43<br />

überregionale Bedeutung. Es handelt sich hierbei um den zweiten<br />

Nachweis für Niedersachsen (vgl. GERBER, 1996: 61).<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die gefundenen Gehäuse (in ca. 10-15 cm Bodentiefe) sehen recht frisch aus. Eine intensive Untersuchung<br />

von Substratproben (oberste 5 cm) und ergänzenden Handaufsammlungen erbrachten keinen Lebendfund. Das Vorkommen<br />

wird <strong>des</strong>halb als erloschen eingestuft. Die Art ist in die Rote Liste der Binnenmollusken Niedersachsens aufzunehmen.<br />

Der Malakologe C. SAUERMILCH (1927) erwähnt Vallonia pulchella (Müll.) var. enniensis aus einer Kiesgrube bei<br />

Holzminden. Der Beleg im NLH konnte überprüft werden. Es handelt sich dabei um ein frisches (Diaphragma erhalten),<br />

mehrmals beschädigtes Gehäuse von Vallonia costata (det. H. Kobialka).


86 Valloniidae<br />

Große Grasschnecke<br />

Vallonia declivis STERKI 1893<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Süden, besonders in Schwaben.<br />

Rote Liste BRD: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Rote Liste NS: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 46: Vallonia declivis, NRW: Emmerich, NSG Emmericher<br />

Ward, Juli 1997.<br />

Status: Unbestätigte Literaturangabe (Genistfund oder wahrscheinliches<br />

39<br />

Vorkommen?).<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

40<br />

Verbreitung: Die Art ist durch frische Schalenfunde bei Beverungen<br />

nachgewiesen worden.<br />

Lebensräume:-.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten: Die Funde gehören zu den wenigen Nachweisen der<br />

42<br />

Art im nördlichen Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

���������<br />

Bedeutung.<br />

43<br />

Gefährdung:-.<br />

���������<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: V. declivis wird hier nur <strong>des</strong>halb aufgeführt, weil ein Nachweis aus dem Großraum bekannt ist (Göttingen,<br />

Genist der Leine, vgl. GERBER, 1996: 74). Der Text von ANT (1963): “Neu Werragenist: Hann.-Münden, Beverungen (frische<br />

Schalen) und Lippstadt: Trockental der Pöppelsche (subfossil) (CAH)“ ist nicht ganz verständlich. Es ist unbekannt, ob es<br />

sich bei den Funden bei Beverungen um ein tatsächliches Vorkommen oder lediglich um Gehäuse aus dem Genist der Weser<br />

handelt. Ein aktueller Nachweis fehlt.


Valloniidae 87<br />

Stachelschnecke<br />

Acanthinula aculeata (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Westpalaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1935).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1935), ANT (1963), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

�����<br />

�����<br />

������<br />

������<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

���������<br />

��������<br />

Abb. 47: Acanthinula aculeata, Fränkischer Jura:<br />

Pommelsbrunn, 1933.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer<br />

Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (Status unklar); Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; sonstiger Pionierwald;<br />

typischer Kalk-Magerrasen (mehrfache Beobachtungen). Die Art kann<br />

besonders oft am Bodenlaub der Esche gefunden werden.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder und der Kalk-<br />

Magerrasen.


88 Vertiginidae<br />

Zahnlose Windelschnecke<br />

Columella edentula (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Weit verbreitet, aber nicht häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch, das Jahrzehnt<br />

wurde festgelegt).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), ANT (1963),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

���������<br />

���������<br />

�����<br />

�����<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 48: Columella edentula, Landkreis Holzminden, Solling,<br />

Holzminde Tal, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Twier; (Twiertal bei Stahle).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verstreut vorkommende Art.<br />

Lebensräume: Typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Sumpfwald; Waldlichtungsflur feuchter bis<br />

nasser Standorte; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf (Status unklar);<br />

Bach-Uferstaudenflur; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche<br />

Naßwiese. Die Art konnte besonders häufig an den Blättern der<br />

Kohldistel bzw. in der Umgebung von Kohldisteln gefunden werden.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder,<br />

der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe.


Vertiginidae 89<br />

Rauhe Windelschnecke<br />

Columella aspera WALDÉN 1966<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verbreitung noch wenig bekannt,<br />

aber offenbar weiter verbreitet als bislang angenommen.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 49: Columella aspera, Sachsen: Königshainer Berge bei<br />

Görlitz, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1997).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt den Ahrensberg und die höheren Lagen<br />

<strong>des</strong> Sollings. Am Burgberg im sauren Buchenwald durch ein frisches,<br />

leeres Gehäuse nachgewiesen (Status unklar). In allen Fällen auf<br />

basenarmen Standorten.<br />

Lebensräume: Waldränder magerer, basenarmer Standorte (hier Ränder<br />

der Fichtenforste, an Blaubeeren); Pfeifengras - Birken- und Kiefernwald<br />

(hier am Rand zum Pfeifengras-Moordegenerationsstadium) und<br />

bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der mageren, basenarmen<br />

Waldränder und der basenarmen Sümpfe.


90 Vertiginidae<br />

Zylinderwindelschnecke<br />

Truncatellina cylindrica (A. FÉRUSSAC 1807)<br />

Verbreitungstyp: (Süd-) europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet weit verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 50: Truncatellina cylindrica, Landkreis Holzminden,<br />

NSG Mühlenberg nördlich Dölme, 1997.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1997).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf winzige<br />

40<br />

Bereiche im Ith und im NSG „Steinmühle“ bei Dölme.<br />

Lebensräume: natürliche Kalk-Felsflur (ohne bewegten Hangschutt, im<br />

41<br />

Mulm unter Kräutern).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

42<br />

43<br />

dieser Bereiche wird die Art gefährden.<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung. Eine seltene Art im UG.<br />

Gefährdung: Im NSG „Steinmühle“ bei Dölme gibt es nur wenige<br />

Felsbänder ohne bewegten Hangschutt. Eine zunehmende Beschattung<br />

Schutzvorschläge: Der gesamte Ith sollte unter Naturschutz gestellt werden. Ein Felsband im NSG Steinmühle sollte<br />

entbuscht werden.<br />

Bemerkungen: Ob die Art im Untersuchungsgebiet auch Kalk-Magerrasen besiedelt, bleibt zu klären. Einige ausgewertete<br />

Bodenproben erbrachten bisher keinen Nachweis.


Vertiginidae 91<br />

Wulstige Zylinderwindelschnecke<br />

Truncatellina costulata (NILSSON 1823)<br />

Verbreitungstyp: Nördlich Mittel- und osteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Südliche Ostseeküste (Rügen,<br />

NO-Deutschland); weiter isoliert im Binnenland<br />

Deutschlands, westlich bis <strong>zur</strong> Weser und südlich bis zum<br />

Thüringer Wald; S-Deutschland (Genist der Mindel).<br />

Rote Liste BRD: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1954).<br />

Literatur: ANT (1963). WIRTH (1970).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

�����<br />

�����<br />

Abb. 51: Truncatellina costulata, Brandenburg: Elfensteig bei<br />

Frankfurt an der Oder, (ohne Funddatum).<br />

Status: Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt (vorkommende<br />

Population).<br />

Erstnachweis: SMF (1954): Höxter, Osthang; Sammlung Ant.<br />

Verbreitung: Ein älterer Nachweis liegt für Höxter vor.<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten: Das Vorkommen (vielleicht noch bestehend) liegt<br />

innerhalb eines westlichen Teilareals der Art in Mitteleuropa und ist<br />

<strong>des</strong>halb von bun<strong>des</strong>weiter Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Aus neuerer Zeit gibt es keine Nachweise.


92 Vertiginidae<br />

Linksgewundene Windelschnecke<br />

Vertigo pusilla O. F. MÜLLER 1774<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Weit verbreitet, jedoch lokal<br />

großflächig fehlend.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch, Jahrzehnt<br />

festgelegt).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 52: Vertigo pusilla, Landkreis Holzminden, Ith,<br />

Dielmissener Klippen, “Haderturm”, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die natürlichen Kalk-Felsfluren im Ith<br />

40<br />

und eine Mauerkrone an der Burg in Herstelle.<br />

Am Heiligenberg bei Bodenwerder konnte die Art im Niedermoor-Torf<br />

eines Seggen-, Binsen- und Staudensumpfes gefunden werden (Status<br />

41<br />

unklar). Der Sumpf wird durch die Art nicht ������<br />

besiedelt. Vermutlich ist das<br />

Gehäuse verschleppt oder vom Hang herunter gespült worden<br />

42<br />

(bodensaurer Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>). Ältere<br />

Nachweise liegen für die Schlau bei Haarbrück und für einen<br />

43<br />

Buntsandsteinbruch bei Allersheim vor.<br />

���������<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur, anthropogene Silikatgesteinflur<br />

(basenarm), Natursteinmauer und Kalk-Magerrasen (vgl. WESTERMEYER, 1868: 535). Die Art hält sich im Mulm unter<br />

Pflanzen auf.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der xerothermen Felsfluren.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Auswirkungen <strong>des</strong> Klettersports sollten beobachtet werden.<br />

Schutzvorschläge: Der gesamt Ith sollte unter Naturschutz gestellt werden.<br />

Bemerkungen: Die Art konnte in Wäldern bisher noch nicht gefunden werden.


Vertiginidae 93<br />

Sumpf-Windelschnecke<br />

Vertigo antivertigo (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet weit verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch, Jahrzehnt wurde<br />

festgelegt).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 53: Vertigo antivertigo, Landkreis Holzminden, Holzberg-<br />

Wiesen bei Stadtoldendorf, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1920): ohne Orts- und Jahresangabe. Als Fundort<br />

(vgl. SAUERMILCH, 1927) werden die Weser-Wiesen bei Holzminden<br />

40<br />

angenommen.<br />

Verbreitung: Die Art konnte im Grasgrund östlich Rühle, in zwei<br />

Sümpfen auf den ������<br />

Holzberg-Wiesen und in einer ehemaligen<br />

41<br />

Tonabgrabung bei Hohenbüchen festgestellt ������<br />

werden. Am Heiligenberg<br />

bei Bodenwerder konnte in einer Bodenprobe ein älteres Gehäuse<br />

42<br />

gefunden werden (Status unklar). Ein älterer Nachweis liegt für die<br />

Weser-Wiesen bei Holzminden vor.<br />

43<br />

Lebensräume: Seggen-, Binsen- und Staudensumpf, Verlandungsbereich<br />

nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht und seggen-,<br />

binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Sümpfe.<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch den Tritt <strong>des</strong> Weideviehs und deren Düngereintrag gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Der Sumpf im Grasgrund östlich Rühle und die Sümpfe auf den Holzberg-Wiesen sollten umgehend im<br />

Umkreis von 20 m eingezäunt werden. Die daran anschließenden Weideflächen sollten um weitere 30 m im Umkreis als reine<br />

Mähwiesen ohne Düngung genutzt werden (Prioritätsstufe I).<br />

Bemerkungen: In der Vertigo antivertigo – „Serie“ von Sauermilch (NLH) befinden sich ca. fünfzig frische Gehäuse von<br />

Vertigo pygmaea und ein frisches Gehäuse von Vertigo antivertigo.


94 Vertiginidae<br />

Gestreifte Windelschnecke<br />

Vertigo substriata (JEFFREYS 1833)<br />

Verbreitungstyp: Boreo-alpin.<br />

Vorkommen in BRD: Im Tiefland, den Mittelgebirgen und<br />

den Kalkalpen.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 54: Vertigo substriata, Thüringen: Schwarzatal zwischen<br />

Bad Blankenburg und Schwarzburg, (ohne Funddatum).<br />

39<br />

Status: Wahrscheinliches Vorkommen.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Die Art konnte nur in einem Kalk-Flachmoor auf den<br />

40<br />

Holzberg-Wiesen nachgewiesen werden.<br />

Lebensräume: Seggen-, Binsen- und Staudensumpf.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch Manöver der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

42<br />

(Befahren mit Kettenfahrzeugen) und durch eine zunehmende<br />

43<br />

Verbuschung gefährdet. Eine weitere Gefährdung besteht durch<br />

Düngereintrag und Viehtritt aus der angrenzenden Weide.<br />

Schutzvorschläge: Die Fläche sollte umgehend im Umkreis von 20 m<br />

um die Quellregion eingezäunt werden und jegliches Betreten oder Nutzen ist mit Ausnahme von Naturschutzpflegehieben<br />

(Entbuschen) zu verbieten. Die Weidefläche oberhalb ist auf weitere 30 m als reine Mähwiese ohne Düngung zu nutzen. Die<br />

aufkommenden Gehölze sind behutsam zu entfernen. Die Gehölze am Rand sind als Puffer zu erhalten. Die Fläche sollte im<br />

Einvernehmen mit der Bun<strong>des</strong>wehr unter Naturschutz gestellt werden (Prioritätsstufe I).<br />

Bemerkungen: Die Art konnte trotz intensiver Suche weder im Erlen-Bruchwald, noch im Erlen- und Eschenwald der<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> und im Erlen-Eschen-Sumpfwald beobachtet werden.


Vertiginidae 95<br />

Gemeine Windelschnecke<br />

Vertigo pygmaea (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 55: Vertigo pygmaea, Landkreis Holzminden, Burgberg<br />

nördlich Bevern, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Riesen bei Stahle / Holzminden;<br />

Kiekenstein.<br />

40<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet „mäßig“ verbreitet.<br />

Lebensräume: Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong> ������<br />

(basenreiche Standorte) (hier Status unklar);<br />

41<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer ������<br />

mit Röhricht; Seggen-,<br />

Binsen- und Staudensumpf; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene<br />

42<br />

Kalk-Gesteinsflur; typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-<br />

Magerrasen; mesophiles Grünland; Seggen-, binsen- oder<br />

43<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur<br />

mittlerer Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Sümpfe, <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>, der Kalk-Magerrasen und der xerothermen Kalk-<br />

Felsfluren.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch die Intensivierung <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong> gefährdet und dürfte bereits gravierende Bestandseinbußen<br />

erlitten haben. Desweiteren ist die Art u.a. durch die Umwandlung von Grünland in Äcker gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Es sollten Vorrangflächen für den Schutz und die Entwicklung extensiven Feuchtgrünlan<strong>des</strong> ausgewiesen<br />

werden. Äcker sollten hier sukzessive in Grünland umgewandelt werden.<br />

Bemerkungen:-.


96 Vertiginidae<br />

Bauchige Windelschnecke<br />

Vertigo moulinsiana (DUPUY 1849)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch (holarktisch).<br />

Vorkommen in BRD: Im Tiefland, südlich bis Brandenburg<br />

(Frankfurt/Oder), Einzugsgebiet <strong>des</strong> Rheins.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 56: Vertigo moulinsiana, Landkreis Holzminden,<br />

Heiligenberg bei Bodenwerder, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf einen Seg-<br />

40<br />

gen-, Binsen- und Stauden-Sumpf am Heiligenberg bei Bodenwerder.<br />

Lebensräume:<br />

Landröhricht.<br />

Seggen-, Binsen- und Stauden-Sumpf, Schilf-<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten: Das Vorkommen ist ein „Einzelposten“ zwischen den<br />

42<br />

nordöstlichen Vorkommen in Mecklenburg-Vorpommern und dem<br />

Hauptareal in Südwest-Europa. Das Vorkommen hat <strong>des</strong>halb<br />

43<br />

überregionale Bedeutung. Erstnachweis für Niedersachsen (KOBIALKA,<br />

in Druck). Im UG eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Der Kalk-Quellhorizont am Hangfuß <strong>des</strong> Heiligenberg wird durch den Dammkörper eines Weges gravierend<br />

beeinflußt. Die Kalk-Flachmoore können sich nicht weiter entwickeln.<br />

Schutzvorschläge: Der Heiligenberg sollte unter Naturschutz gestellt werden. Der Rad-Wanderweg sollte verlegt, und der<br />

Dammkörper <strong>zur</strong>ückgebaut werden. Der Seggen-, Binsen- und Stauden-Sumpf und das Schilf-Landröhricht sind regelmäßig<br />

zu entbuschen. Die Art ist in die Rote Liste der Mollusken von Niedersachsen als vom Aussterben bedrohte Art<br />

aufzunehmen.<br />

Bemerkungen:-.


Vertiginidae 97<br />

Alpen-Windelschnecke<br />

Vertigo alpestris ALDER 1838<br />

Verbreitungstyp: Nordisch-alpin.<br />

Vorkommen in BRD: Isoliert im Norden, verstreut im<br />

Tiefland und in den Mittelgebirgen, Bayerische Alpen.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 57: Vertigo alpestris, Landkreis Holzminden, Ith,<br />

Dielmissener Klippen, “Haderturm”, 1998.<br />

���������<br />

���������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung ist auf die natürlichen Kalk-Felsfluren im<br />

40<br />

Ith beschränkt. Ein älterer Nachweis liegt für Beverungen vor.<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsfluren (ohne bewegten Kalkschutt,<br />

41<br />

im Mulm unter Blaugras).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

42<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung. Es handelt sich hierbei vermutlich um das größte<br />

43<br />

Vorkommen im nördlichen Mittelgebirge Deutschlands. Eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Auswirkungen durch den Klettersport sind zu<br />

beobachten. Ggf. sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen (z.B. Teilsperrungen mit verstärkten Kontrollen).<br />

Schutzvorschläge: Der gesamte Ith ist unter Naturschutz zu stellen.<br />

Bemerkungen: Die Art tritt regelmäßig zusammen mit Pupilla sterrii, Vertigo pusilla und Balea perversa auf. Wenn die Art<br />

mit Pupilla muscorum und Vertigo pygmaea vergesellschaftet ist, erinnert die Vegetation eher an ein Halbtrockenrasen-<br />

Pionierstadium, und die Blaugras-Rasen treten stark <strong>zur</strong>ück.


98 Vertiginidae<br />

Schmale Windelschnecke<br />

Vertigo angustior JEFFREYS 1830<br />

Verbreitungstyp: Europäisch (palaearktisch).<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet wohl überall, doch sehr<br />

zerstreut und weiträumig fehlend, in jüngster Zeit nur noch<br />

vereinzelt nachgewiesen.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 58: Vertigo angustior, Dänemark: Naesgaard auf Falster,<br />

1957.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Es konnte nur ein Vorkommen der Art in einem Seggen-,<br />

40<br />

Binsen- und Stauden-Sumpf auf den Holzberg-Wiesen festgestellt<br />

werden. In einem Kalk-Flachmoor am Heiligenberg bei Bodenwerder<br />

wurden alte, leere Schalen in einer Bodenprobe (in 15-25 cm Tiefe)<br />

41<br />

nachgewiesen (nach intensiver, ergebnisloser Suche wurde das dortige<br />

Vorkommen als erloschen eingestuft).<br />

42<br />

Lebensräume: Seggen-, Binsen- und Stauden-Sumpf am Rand zum<br />

Schilf-Landröhricht.<br />

43<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist aktuell durch den Tritt <strong>des</strong> Weideviehs und <strong>des</strong>sen Düngereintrag gravierend gefährdet. Vermutlich<br />

wird die Fläche in Teilbereichen auch noch gewalzt.<br />

Schutzvorschläge: Die Kalk-Quellsümpfe auf den Holzberg-Wiesen sollten dringend gegen das Weidevieh eingezäunt und<br />

ausreichend gegen Düngereinträge abgepuffert werden (Prioritätsstufe I).<br />

Bemerkungen:-.


Buliminidae 99<br />

Dreizahn-Turmschnecke<br />

Chondrula tridens (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mittel-, ost- und südosteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Sehr sporadisch verbreitet, vor allem<br />

im mittleren Gebiet, bis zum Rhein im Süden, verstreut im<br />

Jura, stellenweise auf der schwäbisch-bayerischen<br />

Hochebene.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

�����<br />

�����<br />

Abb. 59: Chondrula tridens, Sachsen: Kirchfelsen im Herrental<br />

bei Kamenz, 1951.<br />

Status: Unbestätigte Literaturangabe (Genistfund).<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Die Art ist einmal im Genist der Weser bei Höxter<br />

gefunden worden.<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art kam und kommt im Untersuchungsgebiet nicht<br />

vor.


100 Buliminidae<br />

Berg-Turmschnecke<br />

Ena montana (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch-alpin-karpatisch.<br />

Vorkommen in BRD: Hauptsächlich verbreitet im Bergund<br />

Hügelland, Schwerin und im Odergebiet, alte Funde<br />

in letzter Zeit häufig nicht mehr bestätigt.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1924, 1926).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1927, 1935), RABELER (1962), ANT (1963),<br />

LÜTKESCHÜMER (1977), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. Henschel (1991), K. Lill (1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 60: Ena montana, Landkreis Holzminden, Burgberg<br />

nördlich Bevern, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Gebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte (hier nur in<br />

der Nähe ������<br />

von Kalkfelsen bzw. auf den Kammlagen); mesophiler<br />

������<br />

Kalkbuchenwald; saurer Buchenwald; bodensaurer Eichen-Mischwald<br />

41<br />

(Buche) feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

42<br />

Hügellan<strong>des</strong>; Erlen-Eschen-Quellwald; natürliche Kalk-Felsflur;<br />

natürliche Felsflur aus ���������<br />

basenarmen Silikatgestein (Buntsandstein-Felsen).<br />

Die Art konnte in den meisten Fällen nur in<br />

���������<br />

43<br />

älteren Buchenbeständen<br />

(geschätzt 80-120 Jahre alt) beobachtet werden.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung: Die Art ist vermutlich durch den zeitgleichen Einschlag aller gleichaltrigen, älteren Buchenbestände gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Im Untersuchungsgebiet sollten verstärkt Naturwaldzellen ausgewiesen werden. In den bestehenden<br />

Naturschutzgebieten sind zumin<strong>des</strong>tens 25% Altholz zu belassen.<br />

Bemerkungen:-.


Buliminidae 101<br />

Kleine Turmschnecke<br />

Merdigera obscura (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet fast überall.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1900).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1927), S. JAECKEL (1934), RABELER (1962),<br />

AN (1963, 1969), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), H. Henschel (1992),<br />

K. Lill (1992, 1993).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

���������<br />

���������<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

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Abb. 61: Merdigera obscura, Sachsen: Schlöß Döben bei<br />

Grimma, 1897.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Gebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Buchenwald und Eichen-Mischwald trockenwarmer<br />

Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; Erlen-Eschen-Quellwald; sonstiger Pionierwald;<br />

mesophiles Laubgebüsche; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-<br />

Gesteinsflur; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen Wälder, der<br />

Wald-Kalkfelsen und der mesophilen Gebüsche (eine kalziphile Art).<br />

Besonderheiten:-.


102 Clausiliidae<br />

Glatte Schließmundschnecke<br />

Cochlodina laminata (MONTAGU 1803)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Fast überall.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1924, 1932, 1933), SMF (1929).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

S. JAECKEL (1934), RABELER (1962), ANT (1963, 1969),<br />

NOTTBOHM (1979, 1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), H. Henschel (1992),<br />

K. Lill (1992, 1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 62: Cochlodina laminata, Landkreis Holzminden, Idtberg<br />

nordwestlich Kaierde, 1997.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet weit verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

42<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und -reiche Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>;<br />

bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiles Laubgebüsch (in Kalk-Magerrasen<br />

43<br />

ausstrahlend); natürliche Kalk-Felsfluren; anthropogene Kalk-<br />

Gesteinsflur; sonstiger Pionierwald; artenarmes Grünland (durch<br />

Hochwasser ein leben<strong>des</strong> Tier angeschwemmt).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Wald-Kalkfelsen und der mesophilen Gebüsche.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Clausiliidae 103<br />

Bauchige Schließmundschnecke<br />

Macrogastra ventricosa (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Hauptsächlich in Berg- und<br />

Hügelländern.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 63: Macrogastra ventricosa, Sächsische Schweiz: Großer<br />

Winterberg, 1980.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt das Alfelder Bergland (Ith und Hils), das<br />

40<br />

Pyrmonter und Lipper Bergland und das Oberwälder Land. Weitere<br />

Vorkommen existieren u.a. am Burgberg und im Hersteller Wald.<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald (nur auf ������<br />

Kammlagen);<br />

41<br />

Schluchtwald (auf ������<br />

Kalkgestein); ������<br />

Erlen- �����<br />

und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Erlen- �����<br />

Eschen-Quellwald; Seggen-, Binsen-, und<br />

42<br />

Staudensumpf; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese (hier:<br />

Feuchtbrache mit Dominanz der Kohldistel); Bach-Uferstaudenflur und<br />

43<br />

mesophiles Grünland (hier: mehrjährige Brache; die Art ist dort mit<br />

���������<br />

einem Treibholzstamm „angelandet“ und vermehrt sich seitdem).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordwestlichen Verbreitungsgrenze in mittleren Teil von Deutschland und<br />

haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung: Es fehlt auch dieser Art im Untersuchungsgebiet an ausgedehnten bzw. größeren Auwälder in der Weseraue,<br />

an den kleineren Flüssen der Lenne und der Nethe, sowie fast an allen Bächen. Meistens sind die Bachauen in ihrer Dynamik<br />

durch Wirtschaftswege oder Straßendämme gestört.<br />

Schutzvorschläge: An der Weser, der Lenne und Nethe sollten Bereiche <strong>zur</strong> Entwicklung von Auwäldern ausgewiesen<br />

werden. Für die Entwicklung einer natürlichen Bachaue würde sich z.B. das Hagental am Fahrensberg eignen.<br />

Bemerkungen:-.


104 Clausiliidae<br />

Mittlere Schließmundschnecke<br />

Macrogastra attenuata lineolata (HELD 1836)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Bayerische Alpen, Alpenvorland,<br />

Mittelgebirge, Rheingebiet, nördlich bis zum Thüringer Wald,<br />

Harz, Gebiet um Leipzig, vereinzelt in Schleswig-Holstein.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung: H. Henschel (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 64: Macrogastra attenuata lineolata, Thüringen:<br />

Niedernissa bei Erfurt, 1935.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Das Vorkommen der Art beschränkt sich auf kleine<br />

40<br />

Bereiche am Nordosthang <strong>des</strong> Burgberges, am Forster-Bach südwestlich<br />

41<br />

Polle und im Hersteller Wald. Ältere Meldungen liegen für das NSG<br />

Mühlenberg bei Beverungen (1957) und für die Krukenburg (1963) in<br />

42<br />

Helmarshausen vor. An der Krukenburg konnte die Art aktuell (1999)<br />

nicht mehr nachgewiesen werden.<br />

Lebensräume: Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenreiche Standorte), Erlen- und Eschen-Quellwald,<br />

43<br />

hiervon kleinflächig in mesophilen Kalkbuchenwald ausstrahlend. Immer<br />

in der Nähe kalkreicher Quellen und Bäche in luftfeuchten, schattigen<br />

Lagen am Boden und an Stämmen von Eschen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Durch die Sanierung der Krukenburg (Ruine) ist dort die Art vermutlich ausgestorben. Am Burgberg wird die<br />

kleine Population durch das Suhlen der Wildschweine stark beeinträchtigt. Im Hersteller Wald sind Fichtenforste am Rand<br />

der Kalk-Sinterterrassen gepflanzt worden. Durch den Eintrag der Nadelstreu wird der Lebensraum der Art beeinträchtigt.<br />

Schutzvorschläge: Der Erlenhang-Quellwald am Burgberg sollte gegen Wildschweine abgezäunt werden. Die Fichtenforste<br />

im Hersteller Wald sollten min<strong>des</strong>tens auf 20 m Breite abschnittsweise entfernt werden. Bei Räumarbeiten darf der Bach<br />

nicht als Rückegasse benutzt werden (Prioritätsstufe I). An allen drei Fundorten sollte eine forstliche Nutzung untersagt<br />

werden. Die Art ist in der Roten Liste der Mollusken von Niedersachsen in die Kategorie der stark gefährdeten Arten<br />

aufzunehmen.<br />

Bemerkungen: Die drei Beobachtermeldungen im mittleren Teil <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes in „mesophilen<br />

Buchenwäldern“ bleiben zu bestätigen. Eine Suche an den betreffenden Fundorten verlief bisher ergebnislos.


Clausiliidae 105<br />

Gefältete Schließmundschnecke<br />

Macrogastra plicatula (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Mit Ausnahme <strong>des</strong> Nordwestens<br />

allgemein verbreitet, im Tiefland teilweise fehlend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1925, 1926, 1930).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935), RABELER (1962),<br />

ANT (1963, 1969), KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung: H. Henschel (1991, 1992), K. Lill (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 65: Macrogastra plicatula, Sachsen: Rabenauer Grund,<br />

Steingeröll beim Naturwunder, 1960.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt den Ith, das Pyrmonter Bergland, das<br />

40<br />

Oberwälder Land, den Burgberg, den Holzberg, den Hersteller Wald und<br />

einen ehemaligen ������<br />

Kalksteinbruch bei Meinbrexen.<br />

������<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler<br />

41<br />

�����<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen �����<br />

<strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenreiche<br />

42<br />

Standorte); natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur. In<br />

den Buchenwäldern und in den Schluchtwäldern besiedelt �������������<br />

die Art sehr<br />

oft die kalkschuttreichen Waldbereiche in<br />

�������������<br />

43<br />

luftfeuchten Lagen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen Wälder und der<br />

Wald-Kalkfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordwestlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung: Der Art geht u.a. durch Schwarzkiefern-Aufforstungen potentieller Lebensraum verloren.<br />

Schutzvorschläge: Die Kiefernforste auf dem Tucht-Berg bei Kirchbrak und auf dem Hopfenberg bei Bodenwerder sollten<br />

in Buchenwälder umgewandelt werden.<br />

Bemerkungen: Die Gefältete Schließmundschnecke steht stellvertretend für viele Schnecken der Wälder auf basenreichen<br />

Standorten. Die „reichen“ Vorkommen dieser Arten im Landkreis Holzminden können in benachbarten Landkreisen mit sehr<br />

hoher Wahrscheinlichkeit nicht festgestellt werden. Die <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Landkreises Holzminden hat hier noch einen<br />

Rückzugsraum, der als Ausbreitungspunkt für die benachbarten Mittelgebirge zu erhalten ist. Aus diesem Grund sollten<br />

großflächige Schutzgebiete in Form von Naturschutzgebieten eingerichtet werden. Insbesondere der gesamte Ith und<br />

Burgberg sollten unter Naturschutz gestellt werden.


106 Clausiliidae<br />

Spindelförmige Schließmundschnecke<br />

Macrogastra rolphii (TURTON 1831)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Vereinzelt im Mittelrheintal, Moselund<br />

Saartal, Rheinland, östlich verstreut bis <strong>zur</strong> Weser.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 66: Macrogastra rolphii, Gruiten bei Wuppertal, Seitental<br />

der Düssel, 1949.<br />

Status: Unbestätigte Literaturangabe (vorkommende Population).<br />

39<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Es liegt ein älterer Nachweis (1963) an der Krukenburg in<br />

40<br />

Helmarshausen vor. Die Art konnte in neuerer Zeit (1999) dort nicht<br />

mehr nachgewiesen werden.<br />

Lebensräume:-.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen<br />

42<br />

Verbreitungsgrenze in Europa und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung.<br />

43<br />

������<br />

Gefährdung:-.<br />

������<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Da ein Vorkommen im Großraum (außerhalb <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes) bekannt ist, wurde der ältere,<br />

unbestätigte Nachweis in die Arbeit aufgenommen.


Clausiliidae 107<br />

Kleine Schließmundschnecke<br />

Clausilia rugosa parvula A. FÉRUSSAC 1807<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet, im<br />

Norden fehlend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1930).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL (1934),<br />

RABELER (1962), ANT (1963, 1969), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. Henschel (1992), K. Lill (1992, 1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 67: Clausilia rugosa parvula, Sachsen: Ruine<br />

Frauenstein im Erzgebirge, 1933 und 1937.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet weit verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald und Eichen-Mischwald trockenwarmer<br />

Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald; ����� Schluchtwald �������<br />

(auf<br />

Kalkgestein); Laubgebüsche trockenwarmer Kalkstandorte; natürliche<br />

41<br />

Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; Natursteinmauern (auch<br />

Sandsteinmauern mit Kalkmörtel); saumartenreicher Kalk-Magerrasen.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der kalkschuttreichen Wälder, der<br />

Wald-Kalkfelsen, der ���������<br />

Kalk-Magerrasen und der xerothermen Kalk-<br />

��������������<br />

43<br />

Felsfluren (eine kalziphile Art).<br />

��������� �����<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


108 Clausiliidae<br />

Zweizähnige Schließmundschnecke<br />

Clausilia bidentata (STRÖM 1765)<br />

Verbreitungstyp: Atlantisch-nordwesteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Tiefland und Mittelgebirge, südöstlich<br />

<strong>des</strong> Mains nur in Oberfranken, Main-Jura.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1926, 1933), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL (1934),<br />

RABELER (1962), ANT (1963), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), K. Lill (1992, 1993, 1998).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

�����<br />

�����<br />

�������������<br />

�������������<br />

������<br />

mesophilen Gebüsche.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

��������<br />

Abb. 68: Clausilia bidentata, Sachsen:<br />

Löbauer Berg, nahe Geldkeller,<br />

Basaltblöcke, 1938.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1926): Weintalsberg bei Stahle.<br />

Verbreitung: Im Gebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Buchenwald und Eichen-Mischwald trockenwarmer<br />

Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald; bodensaurer Buchenwald;<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarmer und –reicher Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; sonstiger Pionierwald; mesophiles Laubgebüsch;<br />

naturnahes Feldgehölz; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-<br />

Gesteinsflur; natürliche Silikat-Felsflur; anthropogene Silikat-<br />

Gesteinsflur (basenarm); Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, Waldfelsen und der


Clausiliidae 109<br />

Keulige Schließmundschecke<br />

Clausilia pumila C. PFEIFFER 1828<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und osteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: In der östlichen Hälfte Deutschlands<br />

(nicht im Rheinland oder in Südbayern).<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: Ant (1954).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 69: Clausilia pumila, Sachsen: Schkeuditz, Revierort<br />

“Am Stern”, 1960.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt das Sievershagener Bachtal, den Ith bei<br />

40<br />

Bremke, den Nordosthang <strong>des</strong> Burgberges und die Holzberg-Wiesen.<br />

Ältere Nachweise liegen für den Hersteller Wald und für Bad Karlshafen<br />

vor.<br />

41<br />

Lebensräume: Erlen- und Eschenwald der Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenreiche Standorte), Erlen- Eschen-Quellwald und<br />

42<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf (Kleinseggenried). Bei den beiden<br />

Erlen-Eschen-Waldtypen handelt es sich um reine Eschenwälder.<br />

Lokale ökologische Typisierung:<br />

�����<br />

Art<br />

������<br />

43<br />

der basenreichen, feuchten bis<br />

������<br />

�����<br />

nassen Wälder und der Kalk-Quellsümpfe.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der westlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Eine Gefährdung der Art besteht am Burgberg (vgl. Macrogastra attenuata lineolata) und auf den Holzberg-<br />

Wiesen (vgl. Vertigo substriata). Im Sievershagener Bachtal ist die Art möglicherweise durch den zeitgleichen Einschlag <strong>des</strong><br />

gesamten Eschenwal<strong>des</strong> gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Das Sievershagener Bachtal sollte unter Naturschutz gestellt und nur in Teilbereichen forstlich genutzt<br />

werden.<br />

Bemerkungen: Der Nachweis von WESTERMEYER (1868) wird von HESSE (1878: 76) bezweifelt. Im südlichen Teil <strong>des</strong><br />

Untersuchungsgebietes kommt die Art vermutlich auch vor; ein Nachweis konnte jedoch noch nicht erbracht werden.


110 Clausiliidae<br />

Gitterstreifige Schließmundschnecke<br />

Clausilia dubia DRAPARNAUD 1805<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Mittelgebirge verbreitet, im<br />

Tiefland lokal fehlend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1920).<br />

Literatur: SPORLEDER (1866), WESTERMEYER (1868a),<br />

ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), K. Lill (1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 70: Clausilia dubia, Sachsen: Lauenstein/Osterzgebirge,<br />

1950.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SPORLEDER (1866).<br />

Verbreitung: Die ������<br />

Verbreitung der Art beschränkt sich auf die Große<br />

������<br />

40<br />

������<br />

Homburg (Ruine) bei Stadtoldendorf und auf den Holzberg südöstlich<br />

Stadtoldendorf. Weitere, zum Teil ältere Nachweise liegen von der<br />

Lippoldshöhle bei Brunkensen (1866, 1920, 1993), vom NSG „Delligser<br />

41<br />

Steinbruch“ (1990), vom Schloß Corvey/Höxter (1954), vom<br />

Mühlenberg bei Beverungen (1957), vom Hersteller Wald und von<br />

42<br />

Erkeln (1868) vor.<br />

Lebensräume: �����<br />

Natürliche �������������<br />

Kalk-Felsflur, Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein), Buchenwald trockenwarmer �������������<br />

43<br />

Kalkstandorte. Eine<br />

Beobachtung an einer Kalksteinmauer einer Burgruine. Die Art hält sich<br />

auf dem Waldboden an kalkschuttreichen Stellen auf. Immer auf Rendzina-Standorten an Felsen, Mauern, Buchenstämmen<br />

und am Boden.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der kalkschuttreichen Wälder und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch gravierende Trittschäden an den Kalkfels-Fußsäumen und zum Teil auf den Kalk-Felsköpfen<br />

an der Lippoldshöhle bei Brunkensen gefährdet. Am Holzberg ist die Art potentiell durch die Forstwirtschaft (Veränderung<br />

<strong>des</strong> Innenklimas <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> durch Holzeinschlag) bedroht.<br />

Schutzvorschläge: An der Lippoldshöhle bei Brunkensen sollten umgehend Maßnahmen <strong>zur</strong> Besucherlenkung umgesetzt<br />

und das Klettern ggf. eingeschränkt werden. Die Schluchtwälder <strong>des</strong> Holzberges sollten unter Naturschutz gestellt und die<br />

forstliche Nutzung in allen Steillagen und Blockschuttflächen untersagt werden.<br />

Bemerkungen: Bei dem Sammlungsbeleg im NLH (1920) handelt es sich um Clausilia dubia (det. H. Kobialka) und nicht<br />

um Clausilia cruciata (Etikett: Lippoldshöhle bei Brunkensen). Der Beleg gehört, der Handschrift nach, <strong>zur</strong> Sammlung<br />

Sauermilch. Die Nachweise im südlichen Teil <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes bleiben zu bestätigen.


Clausiliidae 111<br />

Faltenrandige Schließmundschnecke<br />

Laciniaria plicata (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und osteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet zerstreut: Ostseeküste, Mittelgebirge,<br />

Rheingebiet; im Nordwesten, dem Südtriasgebiet und im<br />

westlichen Teil <strong>des</strong> Voralpengebietes fehlend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1910), NLH (1920).<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

NOTTBOHM (1981), KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), H. Henschel (1992),<br />

K. Lill (1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 71: Laciniaria plicata, Sachsen: Burg Stolpen,<br />

1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SMF (1910): Polle a. d. Weser, ex coll. Hashagen.<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt den Ith, den Hils, den ����������<br />

Selter, die Große<br />

40<br />

Homburg bei ����������<br />

Stadtoldendorf und den Amtsberg bei Denkiehausen.<br />

�����<br />

�������<br />

������� Desweiteren �����������<br />

liegen ������<br />

Nachweise vom Burgberg, vom Heinser Wald, �����<br />

von<br />

Höxter und von Bad Karlshafen vor.<br />

41<br />

������<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur, Buchenwald trockenwarmer<br />

�����<br />

Kalkstandorte, mesophiler Kalkbuchenwald, Schluchtwald (auf<br />

42<br />

Kalkgestein), Natursteinmauern.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der kalkschuttreichen Wälder und<br />

������<br />

43<br />

der ������<br />

Wald-Kalkfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung: Die Auswirkungen <strong>des</strong> Klettersports im Ith und im Selters sollten beobachtet werden.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


112 Clausiliidae<br />

Zahnlose Schließmundschnecke<br />

Balea perversa (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verstreut verbreitet, im Tiefland, Ostseeküste<br />

bis Brandenburg, lokal in den Mittelgebirgen und Alpen.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

S. JAECKEL (1934), SAUERMILCH (1935), ANT (1963),<br />

LÜTKESCHÜMER (1977), KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung: Ant (1957), K. Lill (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 72: Balea perversa, Sachsen: Schloß Stein bei Hartenstein,<br />

1923.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf die<br />

40<br />

natürlichen Kalk-Felsfluren im Ith. Fast �����<br />

alle anderen Nachweise liegen<br />

im Wesertal. Ein von früher bekanntes Vorkommen an der �����<br />

Krukenburg<br />

(1934) in Helmarshausen konnte neuerdings nur noch durch zwei frische<br />

41<br />

Gehäuse bestätigt werden (Status unklar). Ältere Nachweise liegen von<br />

�����<br />

�����<br />

Höxter<br />

���������<br />

(1935), vom Ziegenberg bei Höxter (1934), vom Schloß<br />

���������<br />

42<br />

Corvey/Höxter (1954), von Polle/Weser (ohne Datum in Lütkeschümer<br />

1977), vom ���������<br />

Mühlenberg/Beverungen (1957) und von einer<br />

Kirchenmauer in Jacobsberg (1868) vor. In<br />

���������<br />

Höxter<br />

��������<br />

43<br />

am Ziegenberg, am<br />

��������<br />

Schloß Corvey/Höxter und am Mühlenberg/Beverungen konnte die Art<br />

aktuell nicht beobachtet werden.<br />

Lebensräume: Natürliche Kalk-Felsflur und Natursteinmauern. Die Art hält sich meistens im Mulm unter Blaugras oder<br />

anderen Kräutern auf.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

Besonderheiten: Die Populationen im Ith sind vermutlich die größten nördlichen Vorkommen im deutschen Mittelgebirge<br />

und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist indirekt durch die Verhinderung der Entstehung neuer Lebensräume gefährdet. Durch die<br />

Flußbefestigungen der Weser wird die natürliche Entstehung neuer Klippen verhindert. Ebenso durch das Beseitigen von<br />

Erdrutschen und dem anschließendem „Reparieren“ der Steilhang-Böschungen. Die Auswirkungen <strong>des</strong> Klettersports im Ith<br />

sind zu beobachten. Ggf. sind weitere Teilsperrungen durchzuführen. Die Art ist aus zahlreichen Dörfern vermutlich<br />

verschwunden; verursacht durch das Verfugen von Naturstein-Bruchmauern und dem Betonieren der Mauerkronen.<br />

Schutzvorschläge: Der gesamte Ith sollte als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. An den bereits gesperrten Felsen im<br />

Ith sind die Kletterhaken zu entfernen. Vor einer Sanierung öffentlicher Baudenkmäler sollten diese auf die <strong>Molluskenfauna</strong><br />

hin untersucht und ggf. Schutzvorschläge ins Sanierungskonzept eingearbeitet werden. Im Zuge von Maßnahmen <strong>zur</strong><br />

Dorferneuerung sollten neue Kalkstein-Bruchmauern angelegt werden.<br />

Bemerkungen:-.


Clausiliidae 113<br />

Gemeine Schließmundschnecke<br />

Balea biplicata (MONTAGU 1803)<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet fast überall, auch im<br />

Tiefland.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920).<br />

Literatur: LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

S. JAECKEL (1934), ANT (1963), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1992, 1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 73: Balea biplicata, Landkreis Holzminden: Hellegrabenmündung<br />

nördlich Holzminden, 1996.<br />

������<br />

������<br />

��������<br />

�����<br />

�����<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: LÖNS (1894).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet allgemein verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald und Eichen-Mischwald trockenwarmer<br />

Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und -reiche Standorte); Erlen-Eschen-<br />

Quellwald; typischer Weiden-Auwald; sonstiger Pionierwald;<br />

42<br />

43<br />

mesophiles Gebüsch; typisches Weiden-Auengebüsch; naturnahes<br />

Feldgehölz; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Schilf-Landröhricht;<br />

Bach-Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-<br />

Gesteinsflur; mesophiles Grünland (Brachestadien); seggen-, binsenoder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und<br />

Ziegelsteinmauer; Naturgarten.<br />

Staudenflur mittlerer Standorte; Natursteinmauer;<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis frischen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


114 Succineidae<br />

Gemeine Bernsteinschnecke<br />

Succinea putris (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Eurosibirisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 74: Succinea putris, Sächsische Schweiz: Großer<br />

Winterberg, 1996.<br />

�������<br />

�������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Stahle Holzminden.<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet weit verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und -reiche Standorte);<br />

Erlen-Bruchwald; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte;<br />

41<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen;<br />

42<br />

43<br />

der feuchten bis nassen Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Schilf-Landröhricht; Bach-<br />

Uferstaudenflur; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese;<br />

halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder,


Succineidae 115<br />

Kleine Bernsteinschnecke<br />

Succinella oblonga (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch-westasiatisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), K. Lill (1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 75: Succinella oblonga, Landkreis Holzminden, Holzberg-<br />

Wiesen bei Stadtoldendorf, 1998.<br />

������<br />

������<br />

�����<br />

�����<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): bei Holzminden.<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet allgemein verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; sonstiger Pionierwald;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; mesophiles Gebüsch;<br />

41<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen;<br />

42<br />

43<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; vegetationsarmer Uferbereich;<br />

Bach-Uferstaudenflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

saumartenreicher Kalk-Magerrasen; Kalk-Magerrasen-Pionierstadium;<br />

mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche<br />

Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


116 Succineidae<br />

Schlanke Bernsteinschnecke<br />

Oxyloma elegans (RISSO 1826)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1900).<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 76: Oxyloma elegans, Sachsen: Teich in Pratzschwitz bei<br />

Pirna, 1988.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1900): Holzminden.<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet sporadisch mit einem<br />

Schwerpunkt in der Weseraue verbreitet.<br />

Lebensräume: Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit<br />

Röhricht; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit<br />

Flutrasen/Binsen; vegetationsarmer Uferbereich; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese;<br />

halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.


Ferussaciidae 117<br />

Blindschnecke<br />

Cecilioi<strong>des</strong> acicula (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mediterran und westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Wohl allgemein verbreitet, selten<br />

lebend gefunden.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1927), ANT (1963), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 77: Cecilioi<strong>des</strong> acicula, Landkreis Holzminden, NSG<br />

Mühlenberg nördlich Dölme, 1997.<br />

Status: Wahrscheinliches Vorkommen.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet weit verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiles Gebüsch; natürliche Kalk-Felsflur (hiervon<br />

gelegentlich in Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte ausstrahlend;<br />

��������<br />

ob es sich hierbei um tatsächliche Vorkommen handelt, kann nicht<br />

41<br />

beurteilt werden); typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-<br />

Magerrasen.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der mesophilen Gebüsche, der<br />

Kalk-Magerrasen und der xerothermen Kalk-Felsfluren.<br />

�������������<br />

43<br />

Besonderheiten:-.<br />

���������<br />

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Gefährdung: Die Art ist durch die Verbuschung der Kalk-Magerrasen<br />

und durch die Verwaldung der mesophilen Gebüsche gefährdet. Im Untersuchungsgebiet ist vermutlich mittelfristig mit<br />

gravierenden Bestandseinbrüchen zu rechnen.<br />

Schutzvorschläge: Die Kalk-Magerrasen sollten entbuscht und durch eine Schafherde beweidet werden, insbesondere die<br />

Kalk-Magerrasen, die bereits vollständig verbuscht sind (im Landkreis Holzminden ca. 80 %, eigene Schätzung).<br />

Bemerkungen:-.


118 Punctidae<br />

Punktschnecke<br />

Punctum pygmaeum (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1925).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1927), ANT (1963, 1969),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 78: Punctum pygmaeum, Landkreis Holzminden, NSG<br />

Mühlenberg nördlich Dölme, 1997.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; bodensaurer<br />

41<br />

Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

42<br />

reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Verlandungsbereich<br />

43<br />

nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht, Seggen-, Binsen- und<br />

Staudensumpf; Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; natürliche Kalk-<br />

Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-<br />

Gesteinsflur (basenarm); typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; Kalk-Magerrasen-Pionierstadium;<br />

seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Punctidae 119<br />

Glatte Punktschnecke<br />

Hebetodiscus „inermis“ (H. B. BAKER 1929)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch (?).<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet wenig bekannt, im<br />

Westen Einzelnachweise z. B. Ahrtal, Moseltal, auch im<br />

Osten nachgewiesen (Brandenburg).<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

unveröffentlicht).<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 79: Hebetodiscus “inermis”, Frankreich: Dep. Gard,<br />

Collias, Gardon-Genist, 1998.<br />

Status: Status unklar.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Die Art konnte zweimal im Genist der Weser (bei<br />

Beverungen und Würgassen) gefunden werden. Die Gehäuse aus dem<br />

Genist der Weser bei Würgassen sehen „sehr frisch“ aus. In der Weser-<br />

Flutrinne „Lake“ bei Würgassen konnte auf einer Böschung<br />

(südexponiert) im Bereich eines Weißdorn-Gebüsches (Mesophiles<br />

Gebüsch) oberhalb der Hochwasserlinie ein älteres Gehäuse gefunden<br />

werden (Status unklar).<br />

Lebensräume: Vielleicht mesophiles Gebüsch.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten: Erstnachweis für Niedersachsen (Kobialka,


120 Discidae<br />

Gefleckte Schüsselschnecke<br />

Discus rotundatus (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Fast überall.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), SMT (1910, 1914).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

RABELER (1962), ANT (1963, 1969), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), A. Lange (1991),<br />

H. Henschel (1991, 1992), K. Lill (1992, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 80: Discus rotundatus, Sachsen: Oelsnitz/Erzgebirge,<br />

Gartengelände, 1999.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

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Verbreitung: ���������<br />

Die Art ist überall im Untersuchungsgebiet verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; bodensaurer<br />

Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler<br />

41<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer<br />

Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald<br />

42<br />

feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u.<br />

Hainbuchen-Mischwald; typischer �������������<br />

Weiden-Auwald; Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

�������������<br />

43<br />

Hügellan<strong>des</strong>; Erlen-Eschen-<br />

Quellwald; Erlen-Bruchwald; sonstiger Pionierwald; Hybridpappelforst;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; Laubgebüsch trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiles Gebüsch; typisches<br />

Weiden-Auengebüsch; naturnahes Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-,<br />

Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene<br />

Silikat-Gesteinsflur (basenarm); saumartenreicher Kalk-Magerrasen; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese;<br />

halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten;<br />

Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Gastrodontidae 121<br />

Glänzende Dolchschnecke<br />

Zonitoi<strong>des</strong> nitidus (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL (1934),<br />

NOTTBOHM (1981), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

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Abb. 81: Zonitoi<strong>des</strong> nitidus, Sachsen: Moritzburger<br />

Kuppenlandschaft, südlich Berbisdorf, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Typischer Weiden-Auwald; Waldlichtungsflur feuchter<br />

bis nasser Standorte; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer<br />

mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; vegetationsarmer<br />

Uferbereich; Bach-Uferstaudenflur; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur<br />

feuchter Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder<br />

(hier bisher nur typischer Weiden-Auenwald) und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.


122 Euconulidae<br />

Helles Kegelchen<br />

Euconulus fulvus (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1930).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), ANT (1963), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 82: Euconulus fulvus, Landkreis Holzminden, Heiligenberg<br />

bei Bodenwerder, 1995.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Die Art ist überall im Untersuchungsgebiet verbreitet<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer<br />

41<br />

Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald<br />

feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Erlen- und Eschenwald in<br />

42<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Erlen-Bruchwald; sonstiger<br />

Pionierwald; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; mesophiles<br />

Gebüsch; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit<br />

43<br />

Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Pfeifengras-<br />

Moordegenerationsstadium; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene<br />

Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); saumartenreicher Kalk-Magerrasen; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Euconulidae 123<br />

Dunkles Kegelchen<br />

Euconulus alderi (GRAY 1840)<br />

Verbreitungstyp: (?) Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet durchgehend<br />

verbreitet (?), jedoch zerstreuter als E. fulvus.<br />

Insgesamt noch wenig bekannt.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 83: Euconulus alderi, Landkreis Holzminden, Holzminden,<br />

1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Eine im Untersuchungsgebiet sporadisch verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Erlen-Bruchwald; Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit Röhricht; Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf;<br />

vegetationsarmer Uferbereich; Bach-Uferstaudenflur; halbruderale Grasund<br />

Staudenflur feuchter Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder<br />

und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.


124 Vitrinidae<br />

Weitmündige Glasschnecke<br />

Semilimax semilimax (J. FÉRUSSAC 1802)<br />

Verbreitungstyp: Alpin und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Bergland und an einigen Stellen<br />

auch im vorgelagerten Tiefland.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868b), ANT (1963),<br />

LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 84: Semilimax semilimax, Sachsen: Triebtal unterhalb<br />

Pöhl/Vogtland, 1926.<br />

Status: Unbestätigte Literaturangabe (vorkommende Population).<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Älter Nachweise liegen für das obere Schiffstal bei<br />

40<br />

Beverungen (1868) und für den direkt dort angrenzenden Mühlenberg<br />

(1957) vor.<br />

Lebensräume:-.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen<br />

42<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung.<br />

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43<br />

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Gefährdung:-.<br />

���������<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art wurde unter Vorbehalt in die Arbeit aufgenommen. Es könnte sich auch um Verwechslungen mit<br />

Vitrinobrachium breve handeln. Am Fundort von Westermeyer und Ant im Schiffstal bei Beverungen bzw. dem Mühlenberg<br />

konnte Semilimax semilimax nicht nachgewiesen werden. Die Art Vitrinobrachium breve kommt hingegen dort örtlich häufig<br />

vor. Die Art bleibt für das Untersuchungsgebiet zu bestätigen.


Vitrinidae 125<br />

Kurze Glasschnecke<br />

Vitrinobrachium breve (A. FÉRUSSAC 1821)<br />

Verbreitungstyp: Westmitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Vereinzelt in Baden-Württemberg,<br />

Mittelfranken, Süd-Bayern, im Genist der Isar bei München,<br />

Hessen, Rheintal und Seitentäler, Thüringen und<br />

verschleppt (?) in Görlitz.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (1997), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 85: Vitrinobrachium breve, Landkreis Holzminden,<br />

Holzminden, Weserufer, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Die Art ist mit einem Schwerpunkt in der Aue der Weser<br />

40<br />

und der Lenne verbreitet. Zum Teil werden auch die angrenzenden<br />

Berghänge und angrenzenden Seitentäler (z.B. Schiffstal bei<br />

Beverungen, Orttal bei Stahle) besiedelt. Die Art ist im<br />

41<br />

Untersuchungsgebiet vermutlich in Ausbreitung begriffen.<br />

Lebensräume: Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Eichen-<br />

42<br />

Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler<br />

Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; typischer Weiden-Auwald; Erlen-<br />

43<br />

und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; sonstiger<br />

Pionierwald; Hybridpappelforst; mesophiles Gebüsch;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit<br />

Flutrasen/Binsen; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; vegetationsarmer Uferbereich; Bach-Uferstaudenflur; natürliche<br />

Kalk-Felsflur (Blaugras-Rasen auf Kalk-Hangschutt); anthropogene Kalk-Gesteinsflur (ehemaliger Kalksteinbruch);<br />

saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland; artenarmes Intensivgrünland; halbruderale Gras- und Staudenflur<br />

feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Erstnachweis für Niedersachsen (KOBIALKA, 1997).<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch fehlende Schutzgebiete in der Weseraue gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: In der Weseraue sollten mehrere Schutzgebiete ausgewiesen werden. Die Art sollte in die Rote Liste der<br />

Mollusken Niedersachsens aufgenommen werden.<br />

Bemerkungen: Wenn die Beobachtungen von Semilimax semilimax (WESTERMEYER, 1868; ANT, 1963) Verwechslungen mit<br />

Vitrinobrachium breve sein sollten, gehört Vitrinobrachium breve seit 1868 <strong>zur</strong> regionalen <strong>Molluskenfauna</strong>.


126 Vitrinidae<br />

Große Glasschnecke<br />

Phenacolimax major (A. FÉRUSSAC 1807)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Westen und Südwesten, östlich<br />

vom Rhein zum Main bei Aschaffenburg, im Taunus,<br />

Biedenkopf an der Lahn, Kreuzberg in der Rhön, Vogelsberg,<br />

Pyrmont, Vegesack bei Bremen; Schloßberg Lebus<br />

(Brandenburg: dort nicht mehr bestätigt).<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963, 1969), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 86: Phenacolimax major, NRW: Hönnetal, Klusenstein,<br />

1991.<br />

Status: Wahrscheinliches Vorkommen.<br />

39<br />

Erstnachweis: Ant (1957) in LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt im Untersuchungsgebiet nur die<br />

40<br />

Dielmissener Klippen im Ith und den Heiligenberg bei Bodenwerder. Der<br />

Nachweis im Ith (im März 1996) konnte bisher nicht wieder bestätigt<br />

41<br />

werden. Ein älterer Nachweis (1957) liegt für Beverungen vor.<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; natürliche Kalk-Felsflur<br />

(Wald-Kalkfelsen); Erlen-Eschen-Quellwald und Hybridpappelforst auf<br />

42<br />

einem Standort eines Erlen-Eschen-Quellwal<strong>des</strong>.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der frischen ���������<br />

bis feuchten Wälder<br />

43<br />

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und der Wald-Kalkfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordöstlichen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Lebensräume dieser sehr seltenen Art sind zu schützen.<br />

Schutzvorschläge: Der gesamte Ith und Heiligenberg sollte unter Naturschutz gestellt werden (Prioritätsstufe I). Im Ith<br />

konnte die Art bisher nur an einem einzigen Felsen beobachtet werden. Wenn die Art dort noch vorkommt, sollte dieser<br />

Felsen für die Kletterei gesperrt werden. Am Heiligenberg sollte auf eine forstliche Nutzung der Hybridpappeln verzichtet<br />

werden, um das Mikroklima nicht zu verändern.<br />

Bemerkungen:-.


Vitrinidae 127<br />

Ohrförmige Glasschnecke<br />

Eucobresia diaphana (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Alpin und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verbreitet; im Tiefland zerstreut<br />

von Bremen und Hamburg bis <strong>zur</strong> Oder.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: HESSE (1880a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 87: Eucobresia diaphana, Hintere Sächsische Schweiz:<br />

Knechtsbachtal, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Gebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>;<br />

Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong><br />

41<br />

(basenarme und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-<br />

Bruchwald; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; typisches<br />

42<br />

Weiden-Auengebüsch; Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit ���������<br />

Röhricht; Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

Stillgewässer mit Flutrasen/Binsen; Seggen-, Binsen-<br />

���������<br />

43<br />

und Staudensumpf;<br />

Bach-Uferstaudenflur; Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; seggen-,<br />

binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter<br />

Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, frischen bis nassen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


128 Vitrinidae<br />

Kugelige Glasschnecke<br />

Vitrina pellucida (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1919), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), S. JAECKEL (1934),<br />

ANT (1963, 1969), NOTTBOHM (1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), K. Lill (1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 88: Vitrina pellucida, Landkreis Holzminden, Heinsen,<br />

1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1919): Kiesgrube bei Holzminden.<br />

���������<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet allgemein verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; ��������<br />

mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

������<br />

Schluchtwald (auf ������<br />

Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und �������������<br />

Hügellan<strong>des</strong>; Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald;<br />

sonstiger Pionierwald; Hybridpappelforst; Waldlichtungsflur<br />

�������������<br />

43<br />

feuchter bis<br />

nasser Standorte; Laubgebüsch trockenwarmer Kalkstandorte;<br />

mesophiles Gebüsch; typisches Weiden-Auengebüsch; naturnahes Feldgehölz; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-<br />

Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte;<br />

halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Zonitidae 129<br />

Ungenabelte Kristallschnecke<br />

Vitrea diaphana (STUDER 1820)<br />

Verbreitungstyp: Kapatisch-alpin, nordbalkanisch.<br />

Vorkommen in BRD: In Mittel- und Süddeutschland<br />

ziemlich verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 89: Vitrea diaphana, Kreis Höxter, Herstelle, Hersteller<br />

Wald, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf den Hersteller<br />

40<br />

Wald an den Rändern zweier Kalk-Sinterbäche innerhalb <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>.<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; strukturreicher Eichen- u.<br />

41<br />

Hainbuchen-Mischwald als Ersatzgesellschaft von mesophilen<br />

Kalkbuchenwäldern (hier ehemaliger Niederwald) und Erlen-Eschen-<br />

Quellwald. Die Art hält sich an den feuchten Rändern der Kalk-<br />

42<br />

43<br />

Sinterbäche auf.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen, frischen bis<br />

feuchten Wälder.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Der Fichtenanbau beeinträchtigt den Lebensraum dieser Art.<br />

Schutzvorschläge: Für die wichtigsten Kalk-Sinterbäche im Untersuchungsgebiet (Hersteller Wald, Burgberg, Holzberg-<br />

Wiesen) sollte ein Schutz- und Entwicklungskonzept erarbeitet (Nadelbäume entfernen, Wiesenbereiche einzäunen und<br />

verrohrte Bachabschnitte öffnen etc.) und umgesetzt werden.<br />

Bemerkungen:-.


130 Zonitidae<br />

Gemeine Kristallschnecke<br />

Vitrea crystallina (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet, häufigste Art<br />

der Gattung.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), ANT (1963),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 90: Vitrea crystallina, Landkreis Holzminden, Heiligenberg<br />

bei Bodenwerder, 1998.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Kiekenstein (bei Stahle).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet weit verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

41<br />

Kalkgestein); typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-<br />

Bruchwald; Hybridpappelforst; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser<br />

Standorte; typisches Weiden-Auengebüsch; Verlandungsbereich<br />

42<br />

43<br />

nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und<br />

Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; seggen-,<br />

binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und<br />

Staudenflur feuchter Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder, der Wald-Kalkfelsen, der feuchten bis nassen<br />

Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Zonitidae 131<br />

Weitgenabelte Kristallschnecke<br />

Vitrea contracta (WESTERLUND 1871)<br />

Verbreitungstyp: Westpalaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Von der Bayerischen Hochebene<br />

bis ins Tiefland, jedoch lokal fehlend.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 91: Vitrea contracta, Landkreis Holzminden, Iht,<br />

Dohnsener Klippen, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet weit verbreitet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarmer und -reicher Standorte); Waldlichtungsflur<br />

42<br />

feuchter bis nasser Standorte; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf;<br />

natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; typischer<br />

43<br />

Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; Kalk-<br />

Magerrasen-Pionierstadium.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


132 Zonitidae<br />

Kleine Glanzschnecke<br />

Aegopinella pura (ALDER 1830)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Nur westlich <strong>des</strong> Rheins seltener.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1927, 1935), ANT (1963),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 92: Aegopinella pura, Landkreis Holzminden, Ith,<br />

Dohnsener Klippen, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Die Art gehört zu den am weitesten verbreiteten Arten im<br />

40<br />

Untersuchungsgebiet.<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

42<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; Erlen- und Eschen-Quellwald;<br />

Erlen-Bruchwald; sonstiger Pionierwald; Waldlichtungsflur feuchter bis<br />

43<br />

nasser Standorte; mesophiles Gebüsch; typisches Weiden-Auengebüsch;<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur; natürliche<br />

Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; natürliche Silikat-Felsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art kann gelegentlich als Albino gefunden werden.


Zonitidae 133<br />

Rötliche Glanzschnecke<br />

Aegopinella nitidula (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Nordwesteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet besonders im Norden<br />

und im Westen (mehr in den tieferen Lagen).<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

ANT (1963, 1969), NOTTBOHM (1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), H. Henschel (1992),<br />

K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 93: Aegopinella nitidula, Thüringen: Pennickental bei Jena,<br />

1951.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter<br />

Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-<br />

Mischwald; typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

42<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Sumpfwald; Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-<br />

43<br />

Bruchwald; sonstiger Pionierwald; Hybridpappelforst; Waldlichtungsflur<br />

feuchter bis nasser Standorte; mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der<br />

Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsenund<br />

Staudensumpf; Schilf-Landröhricht; Bach-Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur;<br />

anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); mesophiles Grünland (Brachestadien); seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur<br />

mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


134 Zonitidae<br />

Braune Streifenglanzschnecke<br />

Nesovitrea hammonis (STRÖM 1765)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet durchgehend verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: SMF (1914).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL (1934),<br />

ANT (1963), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 94: Nesovitrea hammonis, Landkreis Holzminden,<br />

Negenborn, Duhne Mühle, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SMF (1914): Heinsen, ex coll. Gümmer.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald (Status unklar);<br />

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bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

�����<br />

Hügellan<strong>des</strong>;<br />

�����<br />

bodensaurer<br />

Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>;<br />

�����<br />

41<br />

mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und Eschenwald<br />

�����<br />

in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

42<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Sumpfwald; Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-<br />

Bruchwald; mesophiles �����<br />

Gebüsch; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf;<br />

43<br />

��������� �����<br />

Bach-Uferstaudenflur; Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; ���������<br />

anthropogene<br />

Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

typischer Kalk-Magerrasen; Kalk-Magerrasen-Pionierstadium; mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Im Untersuchungsraum kommt Nesovitrea hammonis auch mit weißen bis weißgrünlichen, durchsichtigen<br />

Gehäusen vor. Diese Farbvarianten können mit Nesovitrea petronella verwechselt werden. Die Art Nesovitrea petronella<br />

(L. PFEIFFER 1853) kommt im Untersuchungsgebiet nicht vor.


Zonitidae 135<br />

Keller-Glanzschnecke<br />

Oxychilus cellarius (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Flachland bis Hochgebirge.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: SMF (1890), NLH (1906, 1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927),<br />

S. JAECKEL (1934), RABELER (1962), ANT (1963),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), K. Lill (1992, 1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 95: Oxychilus cellarius, Landkreis Holzminden, Ith,<br />

Rothenstein, 1998.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Eine allgemein verbreitete Art im Untersuchungsgebiet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-<br />

43<br />

Eschen-Sumpfwald; Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald;<br />

sonstiger Pionierwald; Hybridpappelforst, Waldlichtungsflur feuchter bis<br />

nasser Standorte; mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz; Verlandungsbereich<br />

nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur; natürliche Kalk-<br />

Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); typischer Kalk-Magerrasen<br />

(Randeinfluß aus mesophilem Gebüsch); seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; halbruderale Gras- und<br />

Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


136 Zonitidae<br />

Große Glanzschnecke<br />

Oxychilus draparnaudi (BECK 1837)<br />

Verbreitungstyp: Mediterran und westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Eingeschleppt, im Südwesten im<br />

natürlichen Habitat, nach Nordosten fast ausschließlich<br />

synanthrop.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1935),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. Henschel (1992), K. Lill (1998).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

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Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

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Abb. 96: Oxychilus draparnaudi, Sachsen: Dresden-Nord, 1988.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine sporadisch verbreitete Art.<br />

Die Verbreitungskarte ist nicht repräsentativ, da der dörfliche<br />

Siedlungsraum kaum untersucht wurde.<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Erlen-Eschen-Quellwald;<br />

anthropogene Kalk-Gesteinsflur (ehemaliger Kalk-Steinbruch);<br />

Naturgarten (auch einmal im feuchten Buntsandstein-Keller);<br />

Hausgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der frischen bis feuchten Wälder<br />

und <strong>des</strong> Siedlungsraumes.<br />

Besonderheiten:-.


Zonitidae 137<br />

Knoblauch-Glanzschnecke<br />

Oxychilus alliarius (MILLER 1822)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Vorwiegend im Tiefland, in den Mittelgebirgen<br />

vereinzelt, im Ost-Erzgebirge bis Thüringer Wald, Harz,<br />

Wesergebirge, Rheinland, Schwarzwald und Schwäbische Alb.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1910).<br />

Literatur: RABELER (1962), ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), H. Henschel (1992),<br />

K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 97: Oxychilus alliarius, Kreis Höxter, Herstelle,<br />

Hersteller Wald, 1998.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SMF (1910): Polle a. d. Wser: Steinmühle, ex coll.<br />

Hashagen.<br />

40<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler<br />

41<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer<br />

Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald<br />

feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u.<br />

42<br />

43<br />

Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-<br />

Quellwald; Erlen-Bruchwald; Fichtenforst.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art kann meistens vereinzelt und aktiv nur bei Regen beobachtet werden.


138 Daudebardiidae<br />

Rötliche Daudebardie<br />

Daudebardia rufa (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und südeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Am Rhein und Nebenflüssen, außerdem<br />

Mittelgebirge von Vogelsberg und Rhön bis Ost-Erzgebirge, nördlich<br />

bis zum Harz; immer nur an wenigen Standorten.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: CLASEN (1951), S. G. A. JAECKEL (1962), ANT (1963),<br />

LÜTKESCHÜMER (1977), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: Ant (1954, 1957).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 98: Daudebardia rufa, Sachsen: Sahnpark Crimmitschau,<br />

1931.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: CLASEN (1951).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine mäßig verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Eichen-Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte;<br />

mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein);<br />

41<br />

bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

42<br />

43<br />

reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; natürliche Kalk-Felsflur;<br />

natürliche Silikat-Felsflur. Die Art hält sich in der Laubstreu und im<br />

Gesteinsschutt auf.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Daudebardiidae 139<br />

Kleine Daudebardie<br />

Daudebardia brevipes (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und südeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: An Rhein und Nebenflüssen,<br />

Bergisches Land, Sauerland, Schliersee, Spessart, Eisenberg<br />

(Ost-Thüringen), südlich Leipzig (Kohren).<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 99: Daudebardia brevipes, Landkreis Holzminden,<br />

Hainberg, bei Oelkassen, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Ant (1954) in LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Verbreitung: Im Gebiet eine mäßig verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Bodensaurer Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg-<br />

41<br />

und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; natürliche Kalk-Felsflur; saumartenreicher Kalk-<br />

42<br />

43<br />

Magerrasen; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Wald-Kalkfelsen,<br />

der „Kalk-Magerrasen“ und <strong>des</strong> „Grünlan<strong>des</strong>“.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art scheint im Untersuchungsgebiet etwas seltener zu sein als Daudebardia rufa.<br />

an der nordöstlichen


140 Milacidae<br />

Großer Kielschnegel<br />

Tandonia rustica (MILLET 1843)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und südeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Rheinland-Pfalz, Ober- bis<br />

Niederrheingebiet, Lechtal, Schwäbischer und<br />

Fränkischer Jura, württembergisches Muschelkalk- und<br />

Keupergebiet, am Neckar und Main, Bayerischer Wald,<br />

Thüringen, Harz, Sächsischses Bergland, Vogtland,<br />

Teutoburger Wald, südliche Lüneburger Heide.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 100: Tandonia rustica, Sachsen: Rochsburg, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Ant (1954) in LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine mäßig verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Buchenwald und Eichen-Mischwald trockenwarmer<br />

Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der schuttreichen Wälder.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung.


Limacidae 141<br />

Schwarzer Schnegel<br />

Limax cinereoniger WOLF 1803<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: LÖNS (1894), S. JAECKEL (1934),<br />

ANT (1963), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 101: Limax cinereoniger, Sächsische Schweiz: Großer Winterberg, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: LÖNS (1894).<br />

Verbreitung: Im Gebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen-<br />

42<br />

und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme<br />

und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Fichtenforst; natürliche<br />

43<br />

������<br />

Kalk-Felsflur.<br />

������<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Eine ausgesprochen nacht- und regenaktive Art. Bei Trockenheit kaum zu beobachten.


142 Limacidae<br />

Tigerschnegel<br />

Limax maximus LINNAEUS 1758<br />

Verbreitungstyp: Süd- und westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: In den östlichen Gebieten<br />

lückenhaft verbreitet, dort oftmals lokal eingeschleppt.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 102: Limax maximus, Dresden, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Eine im Untersuchungsgebiet sporadisch vorkommende<br />

Art.<br />

Lebensräume: Hybridpappelforst; Hausgarten; Natursteinmauern<br />

(Sandstein).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder<br />

(ehemals Weiden-Auwald heute Pappelforste) und <strong>des</strong> Siedlungsraumes.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Auf einer Fläche von ca. 1000 km 2 39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

gibt es lediglich einen<br />

�����<br />

43<br />

��������� �����<br />

kleinen typischen Weiden-Auenwald an der Lenne. Die Art hat ���������<br />

fast<br />

vollständig ihren ursprünglichen Lebensraum verloren und ist <strong>des</strong>halb im<br />

Untersuchungsgebiet gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Es sollten Weiden-Auenwälder an der Weser, Nethe und Lenne entwickelt werden. In den Auen<br />

bestehende Pappelforste sollten erhalten werden, bis die zu entwickelnden Weiden-Auenwälder zu Wald geworden sind.<br />

Bemerkungen: Die Art besiedelt hauptsächlich den dörflichen Siedlungsraum im Untersuchungsgebiet. Der Siedlungsraum<br />

wurde kaum untersucht. Die Art dürfte drei bis viermal häufiger vorkommen als dargestellt. Die Art wird vermutlich durch<br />

unbearbeitetes Pappel- und Weidenholz (Kaminholz) in die Gärten verschleppt.


Limacidae 143<br />

Pilzschnegel<br />

Malacolimax tenellus (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Nord- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: NOTTBOHM (1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 103: Malacolimax tenellus, Sächsische Schweiz: Großer Winterberg, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NOTTBOHM (1981).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer<br />

Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-<br />

Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler<br />

Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen<br />

<strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Fichtenforst.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder.<br />

Besonderheiten:-.


144 Limacidae<br />

Baumschnegel<br />

Lehmannia marginata (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Durchgehend verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung: K. Lill (1992).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 104: Lehmannia marginata, Landkreis Holzminden, Hainberg bei Oelkassen,<br />

1998.<br />

���������<br />

���������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen-<br />

42<br />

und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme<br />

und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Fichtenforst; natürliche<br />

43<br />

Kalk-Felsflur;<br />

Natursteinmauer.<br />

anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder und der Waldfelsen.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Agriolimacidae 145<br />

Wasserschnegel<br />

Deroceras laeve (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Durchgehend verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 105: Deroceras laeve, Landkreis Holzminden, Hainberg bei Oelkassen, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald (nur aus anderen<br />

Lebensräumen eindringend); ��������<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

41<br />

reiche Standorte); Erlen-Eschen-Sumpfwald; Erlen-Eschen-Quellwald;<br />

Erlen-Bruchwald; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte;<br />

42<br />

mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der Auen und Ufer;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Schilf-<br />

43<br />

Landröhricht; vegetationsarmer Uferbereich; Bach-Uferstaudenflur;<br />

mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche<br />

Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und<br />

Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


146 Agriolimacidae<br />

Hammerschnegel<br />

Deroceras sturanyi (SIMROTH 1894)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch (ursprünglich wohl<br />

nur osteuropäisch).<br />

Vorkommen in BRD: Unvollständig bekannt (wohl<br />

nicht zuletzt wegen der Ähnlichkeit mit D. laeve<br />

verkannt): In Süd- und Ostdeutschland nicht wenig<br />

verbreitet und sich ausbreitend (?), auch in Norddeutschland<br />

(Hil<strong>des</strong>heim, Münster in Westfalen);<br />

Süddeutschland (unteres Neckartal, in Bayern weit<br />

verbreitet außer am Alpenrand).<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 106: Deroceras sturanyi, Sachsen: Ketzerbachtal nördlich Meißen, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt das Untersuchungsgebiet mit weit<br />

40<br />

zerstreut liegenden Vorkommen.<br />

Lebensräume: Anthropogene Kalk-Gesteinsflur (hier mit Genist<br />

verschleppt); halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte<br />

41<br />

(z.B. grasgesäumte Wege innerhalb <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>, alte Brachflächen<br />

im Kiesabbau) (von hier auch auf Äcker und auf artenarmes<br />

42<br />

Intensivgrünland <strong>zur</strong> Nahrungssuche kriechend).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

43<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Verbreitungskarte ist nicht repräsentativ, da das Grünland nur gelegentlich beprobt wurde.


Agriolimacidae 147<br />

Einfarbige Ackerschnecke<br />

Deroceras agreste (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Westpalaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verstreut, jedoch nicht überall<br />

nachgewiesen.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 107: Deroceras agreste, Erzgebirge: Oelsnitz, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Die Art konnte im Solling in der Umgebung von Pilgrim<br />

40<br />

nordwestlich Merxhausen und in der Umgebung von Breitenkamp<br />

nachgewiesen werden.<br />

Lebensräume: Basen- und nährstoffarme Naßwiese (hier als Saum eines<br />

41<br />

Rinnsals einer Quelle) und einmal auf einer nicht näher zu<br />

charakterisierenden, angelegten Wiese (als Futterwiese für das Wild). In<br />

42<br />

beiden Fällen auf Ranker-Braunerden; einmal ca. 260 m über NN und<br />

einmal 370 m über NN.<br />

43<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen Sümpfe und <strong>des</strong><br />

Grünlan<strong>des</strong> (basenarme Standorte).<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


148 Agriolimacidae<br />

Genetzte Ackerschnecke<br />

Deroceras reticulatum (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963, 1969), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 108: Deroceras reticulatum, Sachsen: Zschopautal, Burg<br />

Wolkenstein, 1998.<br />

������<br />

������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter<br />

Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-<br />

Mischwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und<br />

42<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-<br />

43<br />

Quellwald; Erlen-Bruchwald; Hybridpappelforst; naturnahes Feldgehölz;<br />

Bach-Uferstaudenflur; Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; anthropogene<br />

Kalk-Gesteinsflur; typischer Kalk-Magerrasen; mesophiles<br />

Grünland; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; Acker; halbruderale Gras- und<br />

Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Agriolimacidae 149<br />

Heller Schnegel<br />

Deroceras rodnae GROSSU & LUPU 1965<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Die Verbreitung ist noch wenig<br />

bekannt: einige Nachweise in Mittel- und Süddeutschland.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 109: Deroceras rodnae, Hintere Sächsische Schweiz: Knechtsbachtal, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: KOBIALKA & LILL (1998).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung ist beschränkt auf dem Krüllbrink<br />

40<br />

(Kammlage) im Ith nordwestlich Salzhemmendorf.<br />

Lebensräume: Schluchtwald (auf Kalkgestein), mesophiler<br />

Kalkbuchenwald und natürliche Kalk-Felsflur; ca. 420 m über NN.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten Wälder.<br />

Besonderheiten: Das Vorkommen liegt vermutlich an der nördlichen<br />

42<br />

43<br />

Verbreitungsgrenze in Deutschland und hat <strong>des</strong>halb überregionale<br />

Bedeutung. Es ist zumin<strong>des</strong>tens bisher der nördlichste Nachweis in<br />

Deutschland. Erstnachweis für Niedersachsen (KOBIALKA & LILL, 1998).<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch die Forstwirtschaft gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Der gesamte Ith sollte unter Naturschutz gestellt werden. Die Forstnutzung sollte am Krüllbrink untersagt<br />

werden. Die Art ist in die Rote Liste der Mollusken Niedersachsen als vom Aussterben bedrohte Art aufzunehmen.<br />

Bemerkungen: Im Bereich der Bremker Klippen wurde ein junges, „verdächtiges“ Deroceras beobachtet. Dieser<br />

Beobachtung ist noch nachzugehen.


150 Boettgerillidae<br />

Wurmnacktschnecke<br />

Boettgerilla pallens SIMROTH 1912<br />

Verbreitungstyp: Kaukasisch.<br />

Vorkommen in BRD: Anfänglich in Gärten, Parkanlagen,<br />

ruderal beeinflußten Wäldern nachgewiesen,<br />

inzwischen auch tiefer in Laub- und Mischwälder<br />

vordringend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 110: Boettgerilla pallens, Sachsen: Waldenburg, 1999.<br />

��������<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Eine im Untersuchungsgebiet allgemein verbreitete Art.<br />

40<br />

Die Art besiedelt die Tallagen, die Berghänge und die Gebirgskuppen<br />

und –kämme.<br />

41<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

42<br />

reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald<br />

43<br />

Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

(basenarme Standorte); Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte;<br />

Kalk-Magerrasen-Pionierstadium; mesophiles Grünland (Brachestadien);<br />

Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Arionidae 151<br />

Rote Wegschnecke<br />

Arion rufus (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall, teilweise häufig,<br />

jedoch <strong>zur</strong>ückgehend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: S. JAECKEL (1934), ANT (1963, 1969),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 111: Arion rufus, Erzgebirge: Oelsnitz, 1997.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: S. JAECKEL (1934).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-<br />

43<br />

Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Hybridpappelforst; Fichtenforst;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; mesophiles Gebüsch;<br />

Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur;<br />

Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Grasund<br />

Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


152 Arionidae<br />

Spanische Wegschnecke<br />

Arion lusitanicus MABILLE 1868<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet seit 1969 eingeschleppt<br />

und sich rasch ausbreitend:<br />

Baden-Württemberg, Saarland, Oberrhein- und Neckartal,<br />

Niederbayern, einzelne Vorkommen im Bergischen<br />

Land, Hil<strong>des</strong>heim, Hamburg, Schleswig-Holstein,<br />

Saaletal unterhalb Jena, Eifel.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 112: Arion lusitanicus, Erzgebirge: Oelsnitz, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art. Die Art<br />

40<br />

besiedelt nur die Tallagen und die offenen Berghänge. In die<br />

geschlossenen Wälder der Berghänge und –kuppen ist die Art noch nicht<br />

vorgedrungen.<br />

41<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald (nur einmal im Bereich<br />

einer Rückegasse); mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald (in<br />

42<br />

Randbereichen zu einer Burgruine); typischer Weiden-Auwald; Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Hybridpappelforst; naturnahes<br />

43<br />

Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit<br />

Röhricht; Bach-Uferstaudenflur; saumartenreicher Kalk-Magerrasen;<br />

mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; Ruderalflur frischer<br />

bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Arionidae 153<br />

Braune Wegschnecke<br />

Arion subfuscus (DRAPARNAUD 1805)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein, häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963, 1969), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 113: Arion subfuscus, Sachsen: Ottendorf bei Sebnitz, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

���������<br />

Verbreitung: Eine ���������<br />

allgemein verbreitete Art im Untersuchungsgebiet.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-<br />

43<br />

Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Waldlichtungsflur feuchter bis<br />

nasser Standorte; mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der Auen und<br />

Ufer; naturnahes Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Schilf-Landröhricht; Bach-<br />

Uferstaudenflur; Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur<br />

(basenarm); saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland (Brachestadien); seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; artenarmes Intensivgrünland; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Grasund<br />

Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


154 Arionidae<br />

Graue Wegschnecke<br />

Arion circumscriptus JOHNSTON 1828<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Schleswig-Holstein, Hamburg<br />

und weiter südlich, Mecklenburg, Brandenburg,<br />

Görlitz, im Süden und Westen.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 114: Arion circumscriptus, Sachsen: Lan<strong>des</strong>krone bei Görlitz, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1997).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine sporadisch verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; mesophiles<br />

Grünland (Brachestadien); Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte<br />

(hier Uferstaudenflur der Weser).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der kalkschuttreichen Wälder, der<br />

Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


Arionidae 155<br />

Gelbstreifige Wegschnecke<br />

Arion fasciatus (NILSSON 1823)<br />

Verbreitungstyp: Nordwesteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Wohl im gesamten Gebiet<br />

verbreitet, weniger häufig als A. silvaticus.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 115: Arion fasciatus, Sachsen: Erzgebirge: Oelsnitz, 1998.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine sporadisch verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Schluchtwald (auf Kalkgestein); mesophiler<br />

Kalkbuchenwald (Bärlauch-Buchenwald mit Dominanz der Esche im<br />

Übergang zum Schluchtwald); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong> (nur im sickerfeuchten Bereich am Rand eines<br />

Kalkschotter-Waldweges); Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

42<br />

43<br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenreiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald<br />

(basenreiche Standorte); seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche<br />

Naßwiese (im Kalk-Quellhorizont); Ruderalflur frischer bis feuchter<br />

Standorte (hier Uferstaudenflur der Weser); Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenreichen, feuchten bis nassen Wälder und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


156 Arionidae<br />

Wald-Wegschnecke<br />

Arion silvaticus LOHMANDER 1937<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Weit verbreitet und nicht selten.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 116: Arion silvaticus, Sachsen: Lichtenwalde bei Chemnitz, 1997.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen-<br />

42<br />

und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme<br />

und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald;<br />

43<br />

Fichtenforst; Weidengebüsch der Auen und Ufer; Bach-Uferstaudenflur;<br />

Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer<br />

Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Arionidae 157<br />

Gemeine Garten-Wegschnecke<br />

Arion distinctus MABILLE 1868<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch (?).<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet im Offenland weit<br />

verbreitet, sehr viel häufiger als der zum Artkomplex<br />

gehörende A. hortensis.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 117: Arion distinctus, Sachsen: Lichtenwalde bei Chemnitz, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1996).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald ��������<br />

trockenwarmer Kalkstandorte; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg-<br />

41<br />

und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

42<br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; mesophiles Gebüsch;<br />

43<br />

Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Bach-<br />

Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); mesophiles Grünland<br />

(Brachestadien); seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale<br />

Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art Arion hortensis konnte trotz intensiver Suche im Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden.


158 Arionidae<br />

Kleine Wegschnecke<br />

Arion intermedius (NORMAND 1852)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Südlich <strong>des</strong> Mains nicht<br />

allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 118: Arion intermedius, Sachsen: Zschopautal / Burg Wolkenstein 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: ANT (1963).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

41<br />

reiche Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald;<br />

Weidengebüsch der Auen und Ufer; Verlandungsbereich nährstoffreicher<br />

42<br />

Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf;<br />

Pfeifengras-Moordegenerationsstadium; saumartenreicher Kalk-<br />

43<br />

Magerrasen; mesophiles Grünland (Brachestadien); seggen-, binsenoder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter<br />

Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der frischen bis nassen Wälder, der feuchten bis nassen Gebüsche, der Sümpfe und<br />

<strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten: Die Art hat vermutlich im Landkreis Holzminden einen Schwerpunkt ihrer Verbreitung in Niedersachsen.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Bradybaenidae 159<br />

Genabelte Strauchschnecke<br />

Fruticicola fruticum (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und osteuropäisch, asiatisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verbreitet im gesamten Gebiet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1935), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 119: Fruticicola fruticum, Sachsen: Dresden-Pillnitz,<br />

Elbinsel, 1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NOTTBOHM (1979).<br />

���������<br />

Verbreitung: ���������<br />

Im Untersuchungsgebiet eine mäßig verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Schluchtwald (auf Kalkgestein); typischer Weiden-<br />

Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen ����������<br />

<strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong><br />

(basenreiche Standorte); mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der Auen<br />

41<br />

und Ufer; seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur;<br />

anthropogene Kalk-Gesteinsflur (hier frische bis feuchte Ruderalflur in<br />

42<br />

ehemaligen Kalksteinbrüchen); mesophiles Grünland (Brachestadien);<br />

seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer<br />

43<br />

bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter<br />

Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art scheint erst in den dreißiger oder vierziger Jahren „eingewandert“ zu sein (vgl. SAUERMILCH, 1935).<br />

Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Art seinerzeit übersehen wurde.


160 Hygromiidae<br />

Riemenschnecke<br />

Helicodonta obvoluta (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet in allen Mittelgebirgen,<br />

Alpenvorland, vereinzelt in den Kalkalpen; isoliert in<br />

Schleswig-Holstein (am Ukleisee).<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1906), NLH (1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875), LÖNS (1894),<br />

SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL (1934), RABELER (1962),<br />

ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), H. Henschel (1992),<br />

K. Lill (1992, 1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 120: Helicodonta obvoluta, Sachsen: bei Hartenstein, 1927.<br />

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39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine weit verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; bodensaurer<br />

41<br />

Trockenhangwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); mesophiler Eichen- u.<br />

Hainbuchen-Mischwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg-<br />

42<br />

und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche Standorte); Erlen-Eschen-<br />

Quellwald; Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte;<br />

43<br />

Laubgebüsch trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiles Gebüsch;<br />

natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene<br />

Silikat-Gesteinsflur (basenarm) (mehrfache Beobachtungen in alten Buntsandsteinbrüchen mit Pionierwald);<br />

saumartenreicher Kalk-Magerrasen (regelmäßig in Randlagen zu mesophilen Gebüschen).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Waldfelsen, der Gebüsche und der Kalk-Magerrasen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Die Art hat im Landkreis Holzminden einen Schwerpunkt ihrer Verbreitung in Niedersachsen.<br />

Gefährdung: -.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Hygromiidae 161<br />

Große Laubschnecke<br />

Euomphalia strigella (DRAPARNAUD 1801)<br />

Verbreitungstyp: Mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet in allen Mittelgebirgen,<br />

Alpenvorland, vereinzelt in den Kalkalpen; isoliert in<br />

Schleswig-Holstein (am Ukleisee).<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 121: Euomphalia strigella, Sachsen: Ketzerbachtal nördlich<br />

Meißen, 1998.<br />

������<br />

������<br />

39<br />

Status: Unbestätigte Literaturangabe (Genistfund).<br />

Erstnachweis: ANT (1963)<br />

Verbreitung: Die Art ist im Genist der Weser bei Bad Karlshafen<br />

40<br />

gefunden worden.<br />

Lebensräume:-.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

42<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art konnte trotz intensiver Suche im<br />

43<br />

Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden. Die nächsten<br />

bekannten Vorkommen liegen bei Alfeld (SPORLEDER, 1866). Nach<br />

persönlicher Mitteilung von K. Lill (Hil<strong>des</strong>heim) kommt die Art dort nicht mehr vor.


162 Hygromiidae<br />

Kartäuserschnecke<br />

Monacha cartusiana (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mediterran und südosteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet vor allem im Rhein-,<br />

Mosel- und Neckartal, entlang <strong>des</strong> Oberrheins in rascher<br />

Ausbreitung begriffen, auch bei Warnemünde und<br />

nördlich von Berlin.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 122: Monacha cartusiana, Sachsen-Anhalt: Lieskau bei<br />

Halle, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Ein Vorkommen auf dem Gelände der Firma Bieberbau<br />

Garten-und Landschaftsgestaltung in Höxter-Fürstennau. Die Art ist mit<br />

Sicherheit durch Pflanzen eingeschleppt worden.<br />

Lebensräume: Ruderalflur (hier: am Rand einer Ackerbrache, daran<br />

angrenzend eine Kalk-Schotterfläche).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art <strong>des</strong> „Grünlan<strong>des</strong>“.<br />

Besonderheiten: Östlich „versprengter Vorposten“, anthropogen<br />

verschleppt.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


Hygromiidae 163<br />

Gemeine Haarschnecke<br />

Trichia hispida (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Besonders im nördlichen Tiefland,<br />

im Süden verstreuter.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1923, 1929).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

S. JAECKEL (1934), RABELER (1962), ANT (1963, 1969),<br />

NOTTBOHM (1979, 1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991), H. Henschel (1992, 1993),<br />

K. Lill (1992, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 123: Trichia hispida, Sächsische Schweiz: Kirnitzschtal,<br />

1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer ��������<br />

Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

��������<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter<br />

41<br />

Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-<br />

Mischwald; typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

42<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

Standorte); ���������<br />

Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Waldlichtungsflur<br />

feuchter bis nasser Standorte;<br />

���������<br />

43<br />

mesophiles Gebüsch;<br />

Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz;<br />

Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur;<br />

natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); saumartenreicher<br />

Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis<br />

feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Art Trichia „sericea (DRAPARNAUD 1801)“ kommt im Untersuchungsgebiet nicht vor. Ein Nachweis von<br />

Trichia striolata (C. PFEIFFER 1828) durch ZABEL (1974) wurde als unglaubwürdig eingestuft und muß erst noch bestätigt<br />

werden.


164 Hygromiidae<br />

Westliche Hei<strong>des</strong>chnecke<br />

Helicella itala (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im westlichen Teil <strong>des</strong> Gebietes<br />

allgemein; im Osten und im nördlichen Teil nur lokal<br />

verbreitet – allgemein in starkem Rückgang begriffen.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1880, 1920, 1925, 1933, 1934),<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

SAUERMILCH (1927, 1935), MÄDER (1940), ANT (1963),<br />

LÜTKESCHÜMER (1977), NOTTBOHM (1979, 1981).<br />

Beobachtung: H .G. Joger (1990), A. Lange (1991),<br />

H. Henschel (1991, 1992), M. Hauck (1992)<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 124: Helicella itala, Sachsen-Anhalt: Lieskau bei Halle,<br />

1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine mäßig �������<br />

verbreitete Art.<br />

�����<br />

40<br />

Lebensräume: Natürliche �����<br />

Kalk-Felsflur �������<br />

(mehrere ���������<br />

Nachweise auf<br />

Kalkschutthalden, die mit Blaugras-Rasen ���������<br />

bewachsenen sind);<br />

anthropogene Kalk-Gesteinsflur (öfters in ehemaligen Kalkstein-<br />

����������<br />

41<br />

brüchen); typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-<br />

����������<br />

Magerrasen; Kalk-Magerrasen-Pionierstadium; mageres mesophiles<br />

42<br />

Grünland kalkreicher Standorte (hier meistens kleine Populationen).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Magerrasen.<br />

������<br />

43<br />

Besonderheiten:-.<br />

���������<br />

������<br />

Gefährdung: Die Art ist im Gebiet durch die Verbuschung der Kalk-<br />

Magerrasen stark gefährdet. Ca. 80 % der ehemaligen Kalk-Magerrasen im Gebiet (eigene Schätzung) sind verbuscht und<br />

zum Teil bereits bewaldet. Entsprechend große Bestandseinbußen dürfte die Art bereits erlitten haben.<br />

Schutzvorschläge: Mehrere Landkreise der Region sollten eine Wanderschäferei <strong>zur</strong> Pflege der Kalk-Magerrasen gründen<br />

und unterhalten. Der Weinberg bei Rühle und die südlichen Burgberg-Hänge sollten vorab möglichst umgehend großflächig<br />

entbuscht werden.<br />

Bemerkungen: Es konnten gelegentlich einzelne, frische Gehäuse von der Westlichen Hei<strong>des</strong>chnecke tief in Wald gefunden<br />

werden. Vermutlich wird die Art durch Tiere (Vögel?) verschleppt.


Hygromiidae 165<br />

Quendelschnecke<br />

Candidula unifasciata (POIRET 1801)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Südwesten allgemein verbreitet,<br />

nördlich bis zum Harz, östlich bis Thüringen, vereinzelt in<br />

Brandenburg, Mecklenburg (verschleppt ?) bei Kiel und<br />

Saßnitz (Rügen).<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1905, 1920).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935), MÄDER (1940).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 125: Candidula unifasciata, Thüringen, Rhön: Erbsgrund<br />

bei Kaltennordheim, 1991.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

�������<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

�������<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf die Kalk-<br />

40<br />

Magerrasen der südlichen Hänge <strong>des</strong> Burgberges und auf den Südhang<br />

<strong>des</strong> Weinberges bei Rühle. Auf den Kalk-Magerrasen bei Vorwohle,<br />

Merxhausen und bei Warbsen wurden alte, leere Gehäuse gefunden. Ob<br />

41<br />

����������<br />

die ����������<br />

Schnecke hier noch lebt, kann nicht beurteilt werden. Ältere<br />

Nachweise liegen für Esperde, für den Feldberg (Riesen) bei Stahle, für<br />

42<br />

Hänge <strong>des</strong> Kiekenstein bei Stahle, ���������<br />

für den Schiefer Berg bei Albaxen, für<br />

den Mühlenberg bei Beverungen, ���������<br />

für das Schiffstal bei Beverungen, für<br />

Herstelle und Haarbrück vor.<br />

���������<br />

Die<br />

������<br />

43<br />

Vorkommen am Kiekenstein bei<br />

������<br />

���������<br />

Stahle und im Schiffstal bei Beverungen sind vermutlich erloschen.<br />

Lebensräume: Typischer Kalk-Magerrasen, saumartenreicher Kalk-Magerrasen; immer auf Südhängen, zumeist in<br />

Bereichen lückiger Vegetation mit offenen Bodenstellen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Kalk-Magerrasen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet ist Candidula unifasciata eine seltene und gefährdete Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch die Verbuschung der Kalk-Magerrasen gefährdet und hat im Untersuchungsgebiet vermutlich<br />

gravierende Bestandseinbußen erlitten.<br />

Schutzvorschläge: Die Kalk-Magerrasen auf dem Weinberg ist großflächig zu entbuschen (Prioriätsstufe I). Die<br />

Entbuschung der Kalk-Magerrasen am Burgberg ist fortzusetzen. Die älteren Nachweise und die Nachweise mit dem Status<br />

„unklar“ sollten kontrolliert und ggf. durch geeignete Maßnahmen geschützt werden.<br />

Bemerkungen: Bei dem Beleg im NLH von G. Dr. Menzel, IX 1905, Esperde/Hameln handelt es sich nicht um Helicopsis striata sondern<br />

um Candidula unifasciata (det. H. Kobialka). Der Erwähnung von Helicopsis striata durch C. Sauermilch (SAUERMILCH, 1927: 186) vom<br />

Riesen bei Stahle liegt die selbe Verwechslung zugrunde. Der Beleg im NLH (ohne Jahresangabe) wurde überprüft (det. H. Kobialka ). [Auf<br />

Grund dieser Verwechslungen wurde eine Beobachtung von Helicopsis striata in Bad Karlshafen durch H. Ant (vgl. LÜTKESCHÜMER, 1977:<br />

97) nicht in die Arbeit aufgenommen. Das Vorkommen von Helicopsis striata im Untersuchungsgebiet bleibt zu bestätigen].


166 Hygromiidae<br />

Helle Hei<strong>des</strong>chnecke<br />

Candidula gigaxii (L. PFEIFFER 1850)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Küstenferne isolierte Standorte<br />

(durch Verschleppung?) bei Braunschweig, Hil<strong>des</strong>heim,<br />

Benzingerode (Nordost-Rand <strong>des</strong> Harzes), Großmonra<br />

(Thüringen), Vorderpfalz.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 126: Candidula gigaxii, Frankreich: Departement Alpes-<br />

Haute-Provence, bei Manosque, 1997.<br />

39<br />

Status: Status unklar.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1998).<br />

Verbreitung: Bisher konnten nur zwei frische Gehäuse im Bereich der<br />

40<br />

Bodendeponie im Hilston Werk südöstlich Coppengrave gefunden<br />

werden. Die Gehäuse befanden sich auf einer alten, spärlich<br />

41<br />

eingewachsenen, ruderalen Böschung. Lebende Tiere konnten trotz<br />

intensiver Suche nicht beobachtet werden.<br />

Lebensräume: Ruderalflur.<br />

42<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art <strong>des</strong> „Grünlan<strong>des</strong>“.<br />

Besonderheiten: Östlich „versprengter Vorposten“, anthropogen<br />

43<br />

Schutzvorschläge: -.<br />

verschleppt.<br />

Gefährdung:-.<br />

Bemerkungen: Ein Nachweis über ein Vorkommen der Art steht noch aus.


Hygromiidae 167<br />

Ufer-Laubschnecke<br />

Pseudotrichia rubiginosa (ROSSMÄSSLER 1838)<br />

Verbreitungstyp: Osteuropäisch und sibirisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet im Donautal, im mittleren<br />

und oberen Rheintal, der Eifel, östlich bis Rügen.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1890).<br />

Literatur: HERBST (1919), ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 127: Pseudotrichia rubiginosa, Sachsen: Bienitz bei<br />

Leipzig, 1898.<br />

Status: Literaturangabe durch Museumsbeleg bestätigt (vorkommende<br />

39<br />

Population).<br />

�������<br />

Erstnachweis: NLH (1890): Alfeld, feuchte Wiesengräben häufig, �������<br />

R.<br />

40<br />

Herbst (Göttingen).<br />

Verbreitung: Es liegen ältere Nachweise aus dem Genist der Weser für<br />

Höxter und für Bad Karlshafen vor.<br />

41<br />

Lebensräume:-.<br />

�����<br />

Lokale ökologische �����<br />

Typisierung:-.<br />

42<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der südlichen<br />

Verbreitungsgrenze <strong>des</strong> nördlichen Hauptareals in Deutschland und<br />

haben<br />

������<br />

43<br />

<strong>des</strong>halb regionale Bedeutung.<br />

������<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge: Das Vorkommen bei Alfeld (HERBST, 1919) sollte überprüft werden, damit ggf. Maßnahmen ergriffen<br />

werden können.<br />

Bemerkungen: Der Beleg im NLH von Herbst wurde überprüft. Die Art ist richtig bestimmt worden (det. H. Kobialka).<br />

Trotz intensiver Suche in geeigneten Habitaten (jedoch nicht in Alfeld) konnte die Art im Untersuchungsgebiet nicht<br />

nachgewiesen werden. Das nächste bekannte Vorkommen liegt bei Brunshausen / Bad Gandersheim im Landkreis Northeim<br />

(NOTTBOHM, 1981) und ist ca. 15 km vom Untersuchungsgebiet entfernt. Ob das Vorkommen derzeit noch besteht, ist<br />

ungewiß.


168 Hygromiidae<br />

Rötliche Laubschnecke<br />

Monachoi<strong>des</strong> incarnatus (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und südosteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verbreitet und häufig.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1923, 1925, 1926, 1928, 1939).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

S. JAECKEL (1934), RABELER (1962), ANT (1963),<br />

NOTTBOHM (1979, 1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), A. Lange (1991),<br />

H. Henschel (1992), K. Lill (1992, 1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 128: Monachoi<strong>des</strong> incarnatus, Sachsen: Zschopautal / Burg<br />

Wolkenstein, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

��������<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und �����<br />

–reiche Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald;<br />

�����<br />

43<br />

Hybridpappelforst; Waldlichtungsflur<br />

feuchter bis nasser Standorte; mesophiles Gebüsch;<br />

Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht;<br />

Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Schilf-Landröhricht; vegetationsarmer Uferbereich; Bach-Uferstaudenflur; natürliche<br />

Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); mesophiles Grünland<br />

(Brachestadien); seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale<br />

Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Naturgarten.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Hygromiidae 169<br />

Zweizähnige Laubschnecke<br />

Perforatella bidentata (GMELIN 1791)<br />

Verbreitungstyp: Osteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: SO-Deutschland (von München<br />

nach NO zum Erdinger Moos und Tertiärhügelland) und<br />

Mitteldeutschland (nördlich bis Schleswig-Holstein).<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: HESSE (1880b), S. JAECKEL (1934), SAUERMILCH (1935),<br />

ANT (1963).<br />

Beobachtung: A. Lange (1991).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 129: Perforatella bidentata, Mähren: Kotvice pod Novou<br />

Horkou, 1980.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: HESSE (1880b).<br />

Verbreitung: Die Verbreitung der Art beschränkt sich auf die<br />

40<br />

Feuchtwiese an der „Duhne Mühle“ bei Negenborn und auf eine<br />

Feuchtwiese an der B 64 südlich Negenborn (gegenüber dem<br />

Pappelforst). Ältere ������<br />

Nachweise liegen von Höxter und Holzminden vor<br />

41<br />

(HESSE, 1880b: Dr. Pieper mitgeteilt ������<br />

P. �����<br />

Hesse). Curt Sauermilch (1935)<br />

konnte die Art nicht finden. Beide Vorkommen werden �����<br />

von H. ANT<br />

42<br />

(1963) aufgeführt. Die genauen Fundorte werden in keiner der<br />

Publikationen genannt. Vom Autor konnte die Art in Höxter und<br />

43<br />

Holzminden noch nicht entdeckt werden.<br />

Lebensräume: Seggen-, Binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Sümpfe.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nordwestlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Das Vorkommen ist durch Trittschäden und Düngereintrag durch das Weidevieh gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Auf eine regelmäßige Beweidung beider Fundorte mit Weidevieh sollte verzichtet werden. Die<br />

Vorkommen an der „Duhne Mühle“ bei Negenborn und an der B 64 südlich Negenborn sollten durch einen Feuchtbrachen-<br />

Korridor miteinander verbunden werden. Weiteres Grünland ist in der Umgebung zu extensivieren. Die Feuchtwiese an der<br />

„Duhne-Mühle“ sollte unter Naturschutz gestellt werden. (Prioritätsstufe I). Die Böschung an der B 64 im Bereich <strong>des</strong><br />

Vorkommens sollte nicht mehr maschinell gemäht werden.<br />

Bemerkungen: Das nächste bekannte Vorkommen liegt in südsüdöstlicher Richtung ca. 55 km entfernt bei Adelebesen im<br />

Kreis Göttingen (mündl. Mitteilung von C. Renker). Ob das Vorkommen bei Hil<strong>des</strong>heim-Himmelstür (NOTTBOHM, 1981)<br />

noch besteht, kann nicht beurteilt werden.


170 Helicidae<br />

Gefleckte Schnirkelschnecke<br />

Arianta arbustorum (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

S. JAECKEL (1934), NOTTBOHM (1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1993, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 130: Arianta arbustorum, Sächsische Schweiz: Großer<br />

Winterberg, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1920): Orttal bei Kiekenstein.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet �������<br />

eine allgemein verbreitete Art.<br />

40<br />

������� Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; mesophiler<br />

Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer<br />

�������<br />

Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald<br />

41<br />

�������<br />

feuchter Böden <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u.<br />

Hainbuchen-Mischwald; typischer Weiden-Auwald; Erlen- und<br />

42<br />

���������<br />

Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong> Berg- und ���������<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –<br />

reiche �����<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald;<br />

Hybridpappelforst; Waldlichtungsflur feuchter bis<br />

�����<br />

43<br />

nasser Standorte;<br />

mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der Auen und Ufer, naturnahes<br />

Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-<br />

Uferstaudenflur; mesophiles Grünland (Brachestadien); seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur<br />

frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur<br />

mittlerer Standorte.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder, der Gebüsche, der Sümpfe und <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Helicidae 171<br />

Steinpicker<br />

Helicigona lapicida (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Süden und in den Mittelgebirgen<br />

allgemein verbreitet, im Tiefland verstreut in<br />

Buchenwäldern.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1920, 1925, 1934), SMF (1900).<br />

Literatur: WESTERMEYER (1868a), FARWICK (1875),<br />

LÖNS (1894), SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL<br />

(1934), RABELER (1962), ANT (1963, 1969), NOTTBOHM<br />

(1979, 1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), M. Hauck (1992),<br />

H. Henschel (1992), K. Lill (1992, 1993).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 131: Helicigona lapicida, Sachsen: Zschopautal, Burg Wolkenstein, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: WESTERMEYER (1868).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine mäßig �������<br />

verbreitete Art.<br />

������<br />

40<br />

������<br />

Lebensräume: �������<br />

Buchenwald ������<br />

trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; ������<br />

mesophiler �����<br />

Kalkbuchenwald;<br />

���������������<br />

Schluchtwald (auf ����������<br />

Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong> (in der Umgebung von Buntsandstein-Felsen); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald (umgeben von mesophilem Kalkbuchenwald);<br />

42<br />

natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; natürliche<br />

Silikat-Felsflur; �������������<br />

anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

43<br />

Natursteinmauer.<br />

�������������<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der Wälder (mit Schwerpunkt in<br />

Buchenwäldern) und der Waldfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Art hat vermutlich im Landkreis Holzminden einen Schwerpunkt ihrer Verbreitung in Niedersachsen.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


172 Helicidae<br />

Maskenschnecke<br />

Isognomostoma isognomostomos (SCHRÖTER 1784)<br />

Verbreitungstyp: Alpin und karpartisch.<br />

Vorkommen in BRD: Von den Bayerischen Alpen zum<br />

Oberrhein, am Niederrhein spärlich; Mittelgebirge bis zum<br />

Harz; im Norddeutschen Tiefland fehlend.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1925).<br />

Literatur: SPORLEDER (1886), LÖNS (1894),<br />

SAUERMILCH (1927, 1935), ANT (1963), LÜTKESCHÜMER (1977),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 132: Isognomostoma isognomostomos, Landkreis<br />

Holzminden: Ith, Rothenstein, 1998.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SPORLEDER (1886).<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine spärlich verbreitete Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Mesophiler Kalkbuchenwald; Schluchtwald (auf<br />

Kalkgestein); mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald ����� (im<br />

�������<br />

�������<br />

Quellhorizont am Hangfuß); ������<br />

Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

41<br />

Berg- und ������<br />

Hügellan<strong>des</strong> (basenreiche Standorte); Erlen-Eschen-<br />

Quellwald; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur;<br />

42<br />

anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm). Die Art besiedelt meistens<br />

die Quellhorizonte der Berg-Hangfüße und gelegentlich feuchte<br />

43<br />

Bergkuppen. Die Art hält sich im Bereich der Felsen in den Felsfuß-<br />

���������<br />

Säumen auf.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der feuchten bis nassen Wälder und der Waldfelsen.<br />

Besonderheiten: Die Vorkommen liegen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland und haben <strong>des</strong>halb<br />

überregionale Bedeutung. Die Art hat vermutlich im Landkreis Holzminden einen Schwerpunkt ihrer Verbreitung in<br />

Niedersachsen.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Helicidae 173<br />

Schwarzmündige Bänderschnecke<br />

Cepaea nemoralis (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Westeuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Allgemein, außer im Odergebiet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1890,1920, 1926, 1934, 1937),<br />

SMF (1900, 1906).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

S. JAECKEL (1934), RABELER (1962), ANT (1963),<br />

NOTTBOHM (1979, 1981), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), A. Lange (1991),<br />

H. Henschel (1992), K. Lill (1992, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 133: Cepaea nemoralis, Sachsen: Erzgebirge: Oelsnitz, 1998.<br />

���������<br />

��������� �������<br />

�������<br />

������<br />

������ ��������<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1890): Grünenplan.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitet Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; bodensaurer Trockenhangwald<br />

<strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

41<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

Hügellan<strong>des</strong>; bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Berg-<br />

42<br />

43<br />

und Hügellan<strong>des</strong>; typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in<br />

Bachauen <strong>des</strong> Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und –reiche<br />

Standorte); Erlen-Eschen-Quellwald; Erlen-Bruchwald; Hybridpappelforst;<br />

Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte; mesophiles<br />

Gebüsch; Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit<br />

Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-<br />

Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm); saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland;<br />

seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und<br />

Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Natursteinmauer. In den Wäldern<br />

besiedelt die Art meistens nur lichte Waldbereiche.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


174 Helicidae<br />

Weißmündige Bänderschnecke<br />

Cepaea hortensis (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: West- und mitteleuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Weiter nach Norden und weniger<br />

weit nach Süden als C. nemoralis, allgemein verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1890, 1920, 1924, 1926, 1927, 1928,<br />

1929, 1935).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL<br />

(1934), SCHILDER & SCHILDER (1957), RABELER (1962),<br />

ANT (1963), NOTTBOHM (1979, 1981), KOBIALKA & LILL<br />

(1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), A. Lange (1991),<br />

H. Henschel (1992), K. Lill (1992, 1998).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 134: Cepaea hortensis, Sachsen: Wolkenstein, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1890): Grünenplan.<br />

���������<br />

���������<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitet Art.<br />

40<br />

Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer Kalkstandorte; ��������<br />

mesophiler Kalkbuchenwald;<br />

Schluchtwald (auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong>; ������<br />

bodensaurer Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

������<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und �����<br />

–reiche Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; Waldlichtungsflur feuchter bis<br />

�����<br />

43<br />

nasser Standorte;<br />

mesophiles Gebüsch; Weidengebüsch der Auen und Ufer; naturnahes<br />

Feldgehölz; Verlandungsbereich nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf; Bach-<br />

Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland (Brachestadien); seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche<br />

Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte; halbruderale<br />

Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Helicidae 175<br />

Weinbergschnecke<br />

Helix pomatia LINNAEUS 1758<br />

Verbreitungstyp: Mittel- und südosteuropäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall im Gebiet, aber im Norden eingeführt<br />

(vielfach verwildert und von selbst weiter verbreitet).<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1905, 1921, 1932, 1937), SMF (1906), ÜMB (1950).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), S. JAECKEL (1934),<br />

RABELER (1962), ANT (1963, 1969), NOTTBOHM (1979, 1981),<br />

KOBIALKA & LILL (1998), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: H. G. Joger (1990), H. Henschel (1991, 1992),<br />

K. Lill (1992, 1998). Ergebnisse der kommerziellen<br />

Weinbergschnecken-Sammlung der Jahre (1983, 1987, 1990).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 135: Helix pomatia, Sachsen: Zschopau / Burg<br />

Wolkenstein, 1997.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1905): Grünenplan Hils.<br />

���������<br />

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�����������<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine allgemein verbreitet ��������� ������<br />

�����<br />

Art.<br />

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�������<br />

�������<br />

40<br />

�������<br />

����� �������<br />

������������<br />

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Lebensräume: Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte; Eichen-<br />

Mischwald trockenwarmer ���������� Kalkstandorte; ������������<br />

mesophiler ���������<br />

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�������<br />

Kalkbuchenwald;<br />

�������<br />

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����������� Schluchtwald ������<br />

(auf Kalkgestein); bodensaurer Buchenwald <strong>des</strong> Berg- und<br />

��������<br />

41<br />

Hügellan<strong>des</strong>; ������<br />

bodensaurer ������<br />

Eichen-Mischwald feuchter Böden <strong>des</strong> Bergund<br />

Hügellan<strong>des</strong>; mesophiler Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald;<br />

42<br />

typischer Weiden-Auwald; Erlen- und Eschenwald in Bachauen <strong>des</strong><br />

Berg- und Hügellan<strong>des</strong> (basenarme und �����<br />

–reiche Standorte); Erlen-<br />

Eschen-Quellwald; sonstiger Pionierwald; Waldlichtungsflur<br />

�����<br />

43<br />

feuchter bis<br />

nasser Standorte; mesophiles Gebüsch; naturnahes Feldgehölz; Bach-<br />

Uferstaudenflur; natürliche Kalk-Felsflur; anthropogene Kalk-Gesteinsflur; anthropogene Silikat-Gesteinsflur (basenarm);<br />

typischer Kalk-Magerrasen; saumartenreicher Kalk-Magerrasen; mesophiles Grünland; seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese; Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter<br />

Standorte; halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte; Natursteinmauer.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der basenarmen bis –reichen, nassen bis xerothermen Wald- und Offenlandstandorte.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch das kommerzielle Sammeln potentiell gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die kommerziellen Sammelgenehmigungen sollten nur auf der Grundlage eines zu erarbeitenden<br />

Fachgutachtens erteilt werden.<br />

Bemerkungen:-.


176 Unionidae<br />

Malermuschel<br />

Unio pictorum (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1890, 1914, 1927).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 136: Unio pictorum, Sachsen: Alte Elbe bei Serkowitz,<br />

1942.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SMF (1890): Weser bei Polle; Datum (Jahrzehnt) durch<br />

Bearbeiter K. Groh festgelegt.<br />

40<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die Weser-Uferteiche südwestlich<br />

Dölme. Die Vorkommen in der Weser sind erloschen.<br />

Lebensräume: Sonstige naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer (hier<br />

41<br />

ehemalige Fischteiche).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

42<br />

Besonderheiten: Es handelt sich vorbehaltlich weiterer Nachweise um<br />

das letzte Vorkommen im Untersuchungsgebiet. Das Vorkommen hat für<br />

43<br />

eine spätere Wiederbesiedlung der Weser größte Bedeutung.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch die schlechte Wassergüte der Weser und<br />

durch deren starken Ausbau gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Die Weser-Uferteiche sollten unter Naturschutz gestellt werden.<br />

Bemerkungen:-.


Unionidae 177<br />

Aufgeblasene Flußmuschel (Bachmuschel)<br />

Unio tumidus PHILIPSSON 1788<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet (früher nicht<br />

im Einzugsbereich der Donau).<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1880, 1920), SMF (1890, 1914, 1927).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 137: Unio tumidus, Flakensee bei Erkner bei Berlin, 1908.<br />

Status: Vorkommen erloschen.<br />

39<br />

Erstnachweis: NLH (1880): Weser bei Holzminden.<br />

Verbreitung: Es liegen ältere Nachweise (1880–1935) für die Weser bei<br />

40<br />

Polle und Holzminden vor.<br />

Lebensräume: Naturnaher Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer (Fluß).<br />

41<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch die schlechte Wassergüte der Weser und<br />

42<br />

durch deren starken Ausbau ausgestorben.<br />

Schutzvorschläge: Die Wassergüte der Weser ist zu verbessern. Die<br />

43<br />

Weser sollte im Oberlauf als Bun<strong>des</strong>wasserstraße aufgegeben und<br />

renaturiert werden.<br />

Bemerkungen: Die nächsten, bekannten Vorkommen liegen ca. 80-100 km weit entfernt in den Kreisen Minden-Lübbecke<br />

und Gütersloh (SCHOLZ, 1992).


178 Unionidae<br />

Kleine Flußmuschel<br />

Unio crassus PHILIPSSON 1788<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Früher im ganzen Gebiet verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Rote Liste NS: Vom Aussterben bedrohte Art.<br />

Sammlung: NLH (1880), SMF (1890, 1914).<br />

Literatur: HESSE (1880a), SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 138: Unio crassus, Sachsen: Alte Elbe bei Serkowitz, 1942.<br />

Status: Vorkommen erloschen.<br />

39<br />

Erstnachweis: HESSE (1880a); NLH (1880): Weser bei Holzminden.<br />

Verbreitung: Ältere Nachweise liegen für den Wermkebach hinter<br />

40<br />

Lüdge (heute Wormkebach), und für die Weser bei Polle, Heinsen und<br />

Holzminden vor.<br />

Lebensräume: Naturnaher Bach und naturnaher Fluß.<br />

41<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer (Bach<br />

bis Fluß).<br />

42<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Art ist durch die schlechte Wassergüte der Weser und<br />

43<br />

durch deren starken Ausbau ausgestorben.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Mit einer erneuten Besiedelung <strong>des</strong> Gebietes durch die Kleine Flußmuschel ist nicht zu rechnen.


Unionidae 179<br />

Gemeine Teichmuschel (Entenmuschel)<br />

Anodonta anatina (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet durchgehend verbreitet,<br />

teilweise häufig.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1900).<br />

Literatur: HESSE (1880a), SAUERMILCH (1927, 1935),<br />

SCHOLZ (1992), BÄTHE (1997).<br />

Beobachtung: E. Bruns (1989).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

��������<br />

���������<br />

���������<br />

Bemerkungen:-.<br />

Abb. 139: Anodonta anatina, Sachsen: Elbe oberhalb Dresdens,<br />

1988.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: HESSE (1880a).<br />

Verbreitung: Die Art ist im Untersuchungsgebiet sporadisch verbreitet.<br />

Die Art besiedelt einige Kiesabbau-Gewässer in der Weseraue und den<br />

Bremkebach bei Golmbach (im Bereich der Fischteiche).<br />

Lebensräume: Naturnahe, nährstoffreiche Baggerseen, naturnaher Bach.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung: Die Verbreitung der Art im Bremkebach muß untersucht<br />

werden, damit ggf. Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.<br />

Schutzvorschläge:-.


180 Unionidae<br />

Große Teichmuschel (Schwanenmuschel)<br />

Anodonta cygnea (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im ganzen Gebiet.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1914).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), SCHOLZ (1992).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 140: Anodonta cygnea, Sachsen: Stausee Zschorna bei<br />

Radeburg, 1977.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SMF (1914): Weser bei Heinsen (ex coll. Gümmer).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt im Untersuchungsgebiet die Seenplatte<br />

40<br />

im Bereich Godelheim/Höxter.<br />

Lebensräume: Naturnahe, nährstoffarme Baggerseen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

41<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Die Art ist potentiell durch eine Überdüngung der Seen<br />

42<br />

gefährdet.<br />

Schutzvorschläge: Das Anfüttern der Fische sollte untersagt und<br />

43<br />

angrenzende Äcker als Pufferzone aus der Nutzung genommen werden.<br />

Desweiteren ist die Spedition auf einer Halbinsel eines Sees in ein<br />

Gewerbegebiet auszulagern (LKW-Parkplatz auf einer Schotterfläche ohne Ölabscheider. Hier ist ein Unfall<br />

vorprogrammiert).<br />

Bemerkungen:-.


Corbiculidae 181<br />

Feingerippte Körbchenmuschel<br />

Corbicula „fluminalis“ (O. F. Müller 1774)<br />

Verbreitungstyp: unbekannt.<br />

Vorkommen in BRD: Im Wesermündungsgebiet, Rhein, Neckar<br />

und Main; eingeschleppt und in Ausbreitung begriffen. Herkunft<br />

unbekannt.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung: B. Gerken (1999).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Karte aufgenommen.<br />

ohne Bild<br />

Status: Beobachtermeldung (wahrscheinliches Vorkommen).<br />

Erstnachweis: B. Gerken (1999).<br />

Verbreitung: Die Art konnte im Kies auf einem Kahn <strong>des</strong> Weser-<br />

Schiffahrtsamtes bei Dölme (gegenüber Grave) gefunden werden.<br />

Vermutlich stammen die frischen Schalen aus dem Weserabschnitt, der<br />

im Untersuchungsgebiet liegt.<br />

Lebensräume: Stark ausgebauter Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Der Standplatz <strong>des</strong> Schiffes wurde als Fundort in die


182 Sphaeriidae<br />

Gemeine Kugelmuschel<br />

Sphaerium corneum (LINNAEUS 1758)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Außer in höheren Lagen im<br />

Gebiet überall.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: SMF (1927).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 141: Sphaerium corneum, Bezirk Magdeburg:<br />

Holzmühlenteich bei Flechtlingen, vor 1954.<br />

Status: Genistfund<br />

39<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927); SMF (1927): Weser b. Holzminden.<br />

Verbreitung: Die Art konnte gegenwärtig nur im einem Genist der<br />

40<br />

Weser aus dem Jahrhundert-Hochwasser im Februar 1995 gefunden<br />

werden. Es liegt ein älterer Nachweis aus der Weser für Holzminden<br />

41<br />

vor.<br />

�������<br />

�������<br />

Lebensräume: Naturnaher Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer.<br />

42<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

43<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Weser ist auf ein Vorkommen hin zu untersuchen,<br />

um zu klären, ob die Art ausgestorben ist oder nicht.


Sphaeriidae 183<br />

Häubchenmuschel<br />

Musculium lacustre (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall im Gebiet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1920), (ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung: D. Blanke (1986), K. Lill (1989).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

������<br />

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��������<br />

�����<br />

�����<br />

Abb. 142: Musculium lacustre, Magdeburg, Neustadt-Rothensee,<br />

1936.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1920): bei Holzminden.<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die Weser-Uferteiche bei Dölme, einen<br />

Baggersee bei Heinsen und die Weserflutrinne „Lake“ bei Würgassen. Es<br />

liegen ältere Nachweise aus den Sandlöchern südlich Holzminden, aus<br />

Deensen und aus dem Bach der Bewer südöstlich Wangelnstedt vor.<br />

Lebensräume: Naturnahe, nährstoffreiche Kleingewässer und naturnahe<br />

nährstoffarme Baggerseen.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


184 Sphaeriidae<br />

Große Erbsenmuschel<br />

Pisidium amnicum (O. F. MÜLLER 1774)<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Überall im Gebiet, außer in großen<br />

Höhen.<br />

Rote Liste BRD: Stark gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Stark gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

���������<br />

���������<br />

Abb. 143: Pisidium amnicum, Bodensee bei Staad, 1921.<br />

Status: Unbestätigte Literaturangabe (vorkommende Population).<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1935).<br />

Verbreitung: Es liegt ein älterer Nachweis aus der Nethe (kleiner Fluß)<br />

vor.<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge: Die Nethe ist auf ein aktuelles Vorkommen hin zu<br />

untersuchen. Ggf. sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen.<br />

Bemerkungen: Der Nachweis der Art bleibt zu bestätigen.


Sphaeriidae 185<br />

Falten-Erbsenmuschel<br />

Pisidium henslowanum (SHEPPARD 1823)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: NLH (1927) (Jahrzehnt festgelegt, ex coll. Sauermilch).<br />

Literatur: KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 144: Pisidium henslowanum, Kreis Höxter, Lake bei<br />

Würgassen, Genistfund, 1995.<br />

Status: Wahrscheinliches Vorkommen.<br />

39<br />

Erstnachweis: Sauermilch (1927).<br />

Verbreitung: Die Art kann regelmäßig durch frische Gehäuse im Genist<br />

40<br />

der Weser nachgewiesen werden. Die Art besiedelt sehr wahrscheinlich<br />

die Weser. Die Genistfunde sind exemplarisch für ein Vorkommen in der<br />

Weser in die Verbreitungskarte eingetragen worden.<br />

41<br />

Lebensräume: Stark ausgebauter Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer.<br />

42<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

43<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: In einer Probe von ex coll. Sauermilch befindet sich ein<br />

Exemplar von Pisidium henslowanum (det. H. Kobialka).


186 Sphaeriidae<br />

Dreieckige Erbsenmuschel<br />

Pisidium supinum A. SCHMIDT 1851<br />

Verbreitungstyp: Palaearktisch.<br />

Vorkommen in BRD: In Westfalen (Gebiet der Lippe); in<br />

Süd-Deutschland <strong>zur</strong>ücktretend; Schleswig-Holstein,<br />

Ost-Deutschland.<br />

Rote Liste BRD: Gefährdete Art.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

������<br />

������<br />

Abb. 145: Pisidium supinum, Kreis Höxter, Lake bei Würgassen,<br />

Genistfund, 1995.<br />

Status: Genistfund.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Die Art konnte einmal im Genist der Weser bei<br />

Würgassen nachgewiesen werden. Ein älterer Nachweis liegt für die<br />

Weser bei Holzminden vor.<br />

Lebensräume:-.<br />

Lokale ökologische Typisierung:-.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen Der ältere Nachweis bleibt zu bestätigen.


Sphaeriidae 187<br />

Eckige Erbsenmuschel<br />

Pisidium milium HELD 1836<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Verbreitet, besonders im<br />

Norddeutschen Tiefland.<br />

Rote Liste BRD: Vorwarnstufe.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 146: Pisidium milium, Kreis Höxter, Lüthmarsen,<br />

Genistfund, 1994.<br />

39<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: Kobialka (1994).<br />

Verbreitung: Die Art konnte in einem Waldtümpel unterhalb <strong>des</strong><br />

40<br />

Großen Eselsberges westlich von Polle nachgewiesen werden. Im Genist<br />

der Weser ist die Art auch regelmäßig zu finden. Die Art besiedelt<br />

41<br />

vermutlich auch die Weser.<br />

Lebensräume: Waldtümpel im Erlen-Bruchwald (basenreicher<br />

Standorte – im Kalk-Quellhorizont).<br />

42<br />

43<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer und der<br />

Sümpfe.<br />

Besonderheiten: Im Untersuchungsgebiet eine seltene Art.<br />

Gefährdung: Der Lebensraum der Art ist zu sichern.<br />

Schutzvorschläge: Der Erlenwald unterhalb <strong>des</strong> Großen Eselsberges sollte unter Naturschutz gestellt werden. Auf eine<br />

forstliche Nutzung sollte verzichtet werden.<br />

Bemerkungen:-.


188 Sphaeriidae<br />

Schiefe Erbsenmuschel<br />

Pisidium subtruncatum MALM 1855<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: K. Lill (1989).<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 147: Pisidium subtruncatum, Kreis Höxter, Lake bei<br />

Würgassen, Genistfund, 1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927).<br />

Verbreitung: Die Art konnte in einem Waldtümpel unterhalb <strong>des</strong><br />

40<br />

Großen Eselsberges westlich von Polle, in einem Bach am Heiligenberg<br />

�������<br />

bei Bodenwerder, im Forstbach beim Klostergut Amelunxenborn und in<br />

��������<br />

�������<br />

der Nethe (kleiner ��������<br />

Fluß) ������<br />

bei Amelunxen nachgewiesen werden. Im<br />

41<br />

Genist der Weser finden sich regelmäßig frische ������<br />

Gehäuse, so daß<br />

anzunehmen ist, daß sie auch in der Weser vorkommt. Für den Forstbach<br />

42<br />

bei Golmbach, für einen Bach bei Deensen, für „Ullrichs Teich“ im<br />

Schießhäusertal (bei Holzminden) und für die Weser bei Holzminden<br />

43<br />

liegen ältere Nachweise vor.<br />

Lebensräume: Naturnaher Bach, naturnaher Fluß und stark ausgebauter<br />

Fluß.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


Sphaeriidae 189<br />

Glänzende Erbsenmuschel<br />

Pisidium nitidum JENYNS 1832<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet durchgehend verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung:-.<br />

Literatur:-.<br />

Beobachtung:-.<br />

21 22 23 24 25<br />

Abb. 148: Pisidium nitidum, Kreis Höxter, Lake bei Würgassen,<br />

Genistfund, 1995.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

39<br />

Erstnachweis: Kobialka (1995).<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt die Nethe und einen Bach bei Golmbach.<br />

40<br />

Die Art kann regelmäßig, jedoch nicht häufig, im Genist der Weser<br />

gefunden werden. Die Art besiedelt vermutlich die Weser. Die Fundorte<br />

der Genistfunde sind exemplarisch für ein Vorkommen in der Weser in<br />

41<br />

die Verbreitungskarte eingetragen worden.<br />

Lebensräume: Naturnaher Fluß, stark ausgebauter Fluß und naturnaher<br />

42<br />

Bach.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der fließenden Gewässer.<br />

43<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen: Die Weser sollte im Rahmen der <strong>Umwelt</strong>beobachtung auf Kleinmuschel-Vorkommen hin untersucht werden.


190 Sphaeriidae<br />

Quell-Erbsenmuschel<br />

Pisidium personatum MALM 1855<br />

Verbreitungstyp: Europäisch.<br />

Vorkommen in BRD: Besonders in der Norddeutschen<br />

Tiefebene, aber auch sonst weit verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS: Gefährdete Art.<br />

Sammlung: SMF (1927).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

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Abb. 149: Pisidium personatum, Landkreis Holzminden,<br />

Heiligenberg bei Bodenwerder, 1996.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: SAUERMILCH (1927) und SMF (1927) Holzminden:<br />

Bleichergraben, ex coll. Sauermilch.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Sicker- oder Rieselquelle; naturnaher Bach; Seggen-,<br />

Binsen- und Staudensumpf (Kalk-Flachmoor); seggen-, binsen- oder<br />

hochstaudenreiche Naßwiese (Brachestadium).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer und der Sümpfe (basenreiche Standorte).<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


Sphaeriidae 191<br />

Gemeine Erbsenmuschel<br />

Pisidium casertanum (POLI 1791)<br />

Verbreitungstyp: Holarktisch.<br />

Vorkommen in BRD: Häufig und verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1878), SMF (1927).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927), KOBIALKA & LILL (1998),<br />

KOBIALKA (in Druck).<br />

Beobachtung: U. Heitkamp (1985).<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

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Abb. 150: Pisidium casertanum, Landkreis Holzminden,<br />

Hasselbachtal im Solling, 1994.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1878): Naensen.<br />

Verbreitung: Im Untersuchungsgebiet eine verbreitete Art.<br />

Lebensräume: Waldtümpel (auch basenarme Standorte); naturnaher<br />

Bach; Seggen-, Binsen- und Staudensumpf (Kalk-Flachmoor); seggen-,<br />

binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiese (Brachestadium).<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden und der fließenden<br />

Gewässer und der Sümpfe.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.<br />

Bemerkungen:-.


192 Dreissenidae<br />

Wandermuschel<br />

Dreissena polymorpha (PALLAS 1771)<br />

Verbreitungstyp: Pontokaspisch.<br />

Vorkommen in BRD: Im Gebiet seit der Einschleppung<br />

inzwischen überall verbreitet.<br />

Rote Liste BRD:-.<br />

Rote Liste NS:-.<br />

Sammlung: NLH (1896, 1920), SMF (1927).<br />

Literatur: SAUERMILCH (1927, 1935).<br />

Beobachtung:-.<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

21 22 23 24 25<br />

Bemerkungen:-.<br />

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Abb. 151: Dreissena polymorpha, Berlin, Spreegenist, 1951.<br />

Status: Vorkommende Population.<br />

Erstnachweis: NLH (1886): (Weser) bei Bodenwerder.<br />

Verbreitung: Die Art besiedelt einen Baggersee in Höxter<br />

(Freizeitanlage „Höxter-Godelheim“). Vermutlich werden weitere<br />

Baggerseen (z.B. Holzminden) durch die Art im Gebiet besiedelt. Ob die<br />

Art noch die Weser besiedelt, kann nicht beurteilt werden. Es liegen<br />

ältere Nachweise aus der Weser für Bodenwerder und Holzminden vor.<br />

Lebensräume: Naturnaher nährstoffarmer Baggersee.<br />

Lokale ökologische Typisierung: Art der stehenden Gewässer.<br />

Besonderheiten:-.<br />

Gefährdung:-.<br />

Schutzvorschläge:-.


6 Diskussion 193<br />

6 Diskussion<br />

6.1 Die <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Landkreises<br />

In der folgenden Tabelle werden die Landschnecken, die Wasserschnecken und die Muscheln<br />

nach dem Status der Beobachtung aufgegliedert.<br />

Tab. 6: Verteilung der Arten nach dem Status der Beobachtung<br />

Status der Beobachtung Landschnecken Wasserschnecken Muscheln Summe<br />

Vorkommende Population 94 17 10 121<br />

Wahrscheinliches Vorkommen 2 2 1 5<br />

Status unklar 2 2 - 4<br />

Genistfund - - 2 2<br />

Literaturangabe bestätigt 2 4 - 6<br />

unbestätigte Literaturangabe 5 - 1 6<br />

Beobachtermeldung - 1 1 2<br />

Vorkommen erloschen 2 2 2 6<br />

Summe 107 28 17 152<br />

Im Untersuchungsgebiet konnten 152 Arten durch eigene Beobachtung, durch Beobachtungen<br />

Dritter, durch eine Auswertung der Literatur und durch Auswertung der Museumssammlungen<br />

registriert werden.<br />

Unter Vorbehalt wurden sechs Arten mit dem Status unbestätigte Literaturangabe in die Arbeit<br />

aufgenommen. Hierbei handelt es sich um die Arten Vallonia declivis, Chondrina tridens,<br />

Macrogastra rolphii, Semilimax semilimax, Euomphalia strigella und Pisidium amnicum. Diese<br />

Beobachtungen sind zu bestätigen und bleiben in den folgenden Betrachtungen unberücksichtigt.<br />

Der Nachweis von 146 Arten im UG ist durch einen Beleg abgesichert. Von diesen 146 Arten ist<br />

für 141 Arten ein Vorkommen sicher belegt. Es handelt sich hierbei um die Anzahl aller Arten<br />

(152 Arten) abzüglich der Arten mit dem Status unbestätigte Literaturangabe (6 Arten), der Arten<br />

mit unklarem Status (4 Arten), der Genistfunde (2 Arten) und zuzüglich der Art Sphaerium<br />

corneum. Für letztere Art ist anzumerken, daß diese unter dem Status „Genistfund“ eingeordnet<br />

ist, weil in der 1. Ordnungsphase die aktuelle Beobachtung vor der historischen steht. Dadurch<br />

jedoch, daß diese Art auch den Status bestätigte Literaturangabe erfüllt, ist ihr Vorkommen im<br />

UG belegt. Ob diese Art im UG noch vorkommt, kann gegenwärtig nicht beurteilt werden.


194 6 Diskussion<br />

Von diesen 141 Arten sind sechs, nämlich Theodoxus fluviatilis, eine Art aus dem Stagnicola<br />

palustris-Komplex, Granaria frumentum, Vallonia enniensis, Unio tumidus und Unio crassus im<br />

UG ausgestorben.<br />

Für die Arten Viviparus contectus, Physa fontinalis, Planorbarius corneus, Segmentina nitida,<br />

Truncatellina costulata, Pseudotrichia rubiginosa liegen ältere, bestätigte Nachweise eines<br />

Vorkommens vor (Literaturangabe bestätigt). Die Arten konnten selbst nicht beobachtet werden.<br />

Ob die Vorkommen erloschen sind oder ob es sich lediglich um Beobachtungsdefizite handelt,<br />

bleibt abzuwarten.<br />

Für die vier Arten Valvata cristata, Acroloxus lacustris, Hebetodiscus „inermis“ und Candidula<br />

gigaxii ist der Status unklar. Hier sind weitere Untersuchungen notwendig.<br />

Durch eigene Beobachtung konnte für 126 Arten ein Vorkommen (Vorkommende Population +<br />

Wahrscheinliches Vorkommen) nachgewiesen werden. Dazu kommen zwei Beobachtermeldungen<br />

(Physella heterostropha und Corbicula „fluminalis“).<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Arten Gyraulus parvus, Pyramidula pusilla, Vertigo<br />

moulinsiana, Hebetodiscus „inermis“, Vitrinobrachium breve und Deroceras rodnae erstmalig in<br />

Niedersachsen nachgewiesen. 28 Arten (eigene Beobachtungen) sind neu für das UG (Landkreis<br />

Holzminden und angrenzende Regionen) (vgl. Tabelle 2). Darunter sind die integrierten Arten<br />

Physella acuta, Deroceras sturanyi, Arion lusitanicus. Hinzu kommen die Arten Potamopyrgus<br />

antipodarum und Dreissena polymorpha die schon vorher beobachtet werden konnten.<br />

An neu eingeschleppten Arten, die vermutlich noch nicht integriert sind, kommen im UG die<br />

Arten Physella heterostropha (Beobachtermeldung: Vorkommende Population), Gyraulus parvus<br />

(Vorkommende Population), Monacha cartusiana (Vorkommende Population), Candidula gigaxii<br />

(Status unklar) und Corbicula „fluminalis“ (Wahrscheinliches Vorkommen) hinzu.<br />

Nach FALKNER (1990a) sind integrierte Arten: „Arten, die ursprünglich nicht <strong>zur</strong> heimischen<br />

Fauna gehören, deren Einschleppung oder Ansiedlung meist schon längere Zeit <strong>zur</strong>ückliegt und<br />

die inzwischen in die [...] Fauna integriert sind. (Die Kennzeichnung integrierter Arten bezieht<br />

sich auf den Zeitabschnitt seit der faunistischen Tradition).“


6 Diskussion 195<br />

Bei den Arten Hebetodiscus „inermis“ (Status unklar) und Boettgerilla pallens (Vorkommende<br />

Population) ist es noch nicht geklärt, ob die Arten <strong>zur</strong> ursprünglichen Fauna gehören, oder ob sie<br />

verschleppt bzw. in jüngster Zeit eingewandert sind (vgl. SCHMID, 1997).<br />

Mit einer bisher ermittelten Anzahl von 141 Arten, die heute ein Vorkommen bzw. in jüngster<br />

Zeit ein Vorkommen gehabt haben, ist die <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Landkreises Holzminden und<br />

angrenzender Regionen ausgesprochen artenreich.<br />

Von 333 Binnenmolluskenarten der BRD (JUNGBLUTH & VON KNORRE, 1995) kommen 135<br />

(belegte Vorkommen abzüglich erloschene Vorkommen) im UG vor, das sind 41 % aller<br />

deutschen Arten. Von ca. 204 Binnenmolluskenarten Niedersachsens (eigene Ermittlung) sind im<br />

UG 66 % aller Arten heimisch!<br />

In der folgenden Tabelle werden die Artenanzahlen verschiedener Naturräume dargestellt.<br />

Tab. 7: Vergleich festgestellter Artenanzahl in den verschiedenen Naturräumen<br />

BOCHERDING (1883) GEHRS (1883) REGIUS (1966) NOTTBOHM (1981) Kobialka, 1999<br />

Nordwestdeutsche Raum Hannover Harz mit Vorland Nördliches Weser- und<br />

Tiefebene<br />

/ Leinebergland<br />

Leinebergland Leinebergland<br />

Landschnecken 61 67 92 66 100<br />

Wasserschnecken 39 29 23 20 27<br />

Muscheln 29 13 10 10 14<br />

Summe 129 109 125 96 141<br />

Die Untersuchungen in den verschiedenen Naturräumen sind zum Teil sehr alt. Bei heutigen<br />

Untersuchungen wäre vermutlich aus methodischen Gründen mit höheren Artenzahlen zu<br />

rechnen. Durch den Vergleich dieser Naturräume werden jedoch zwei Aussagen möglich. In der<br />

nordwestdeutschen Tiefebene kommen erheblich mehr Süßwassermollusken (Wasserschnecken<br />

und Muscheln) vor als im mitteldeutschen Gebirge. Die Tiefebene und die Börden an den<br />

Rändern <strong>des</strong> Mittelgebirges sind an Landschnecken artenärmer als die Mittelgebirgslagen. Die<br />

geringe Artenzahl der Landschnecken im nördlichen Leinebergland (66 Arten) dürfte methodisch<br />

bedingt sein.


196 6 Diskussion<br />

Der Vergleich der Naturräume unterstreicht nochmals den „Artenreichtum“ der Mollusken <strong>des</strong><br />

Landkreises Holzminden und der angrenzenden Regionen.<br />

Dieser Reichtum im UG hat verschiedene Ursachen:<br />

• Der geologische Untergrund wird von Silikat- und Kalkgestein bestimmt.<br />

• Der Naturraum ist waldreich, und die Wälder sind zum Teil naturnah.<br />

• Im UG sind zahlreiche Extremstandorte vorhanden (z.B. xerotherme Kalk-Felsfluren).<br />

• Verschiedene Verbreitungstypen der Mollusken treffen im Großraum zusammen bzw.<br />

überschneiden sich.<br />

Der Artenreichtum der <strong>Molluskenfauna</strong> im Landkreis Holzminden kann in benachbarten<br />

Landkreisen (vermutlich auch in allen anderen Landkreisen Niedersachsens) mit sehr hoher<br />

Wahrscheinlichkeit nicht übertroffen werden. Die <strong>Molluskenfauna</strong> hat im Landkreis Holzminden<br />

noch einen Rückzugsraum, der als Ausbreitungszentrum für die benachbarten Mittelgebirge zu<br />

erhalten ist.


6 Diskussion 197<br />

6.2 Gefährdete Arten<br />

6.2.1 Rote Liste Arten<br />

Die Arten mit dem Status „Genistfund“ bleiben unberücksichtigt. Die Art Candidula gigaxii als<br />

verschleppte Art bleibt ebenfalls unberücksichtigt. Die Zuordnung der Arten zu den<br />

Gefährdungskategorien der Roten Listen der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland, Niedersachsens,<br />

Nordrhein-Westfalens und Hessens erfolgt nach JUNGBLUTH & KNORRE (1995), JUNGBLUTH<br />

(1990), ANT & JUNGBLUTH (1986) und JUNGBLUTH (1996). In der folgenden Tabelle werden alle<br />

festgestellten Rote Liste Arten aufgeführt.<br />

Tab. 8: Rote Liste Arten<br />

ARTNAME RL BRD RL NS RL NW RL HE Status<br />

1. Vallonia enniensis 1 - - - E<br />

2. Vallonia declivis 1 1 1 - uL<br />

3. Unio crassus 1 1 - - E<br />

4. Gyraulus laevis 1 - 1 - V<br />

5. Vertigo moulinsiana 2 - - - V<br />

6. Theodoxus fluviatilis 2 1 1 - E<br />

7. Viviparus viviparus 2 2 - - W<br />

8. Sphyradium doliolum 2 2 - 2 V<br />

9. Granaria frumentum 2 2 2 - E<br />

10. Candidula unifasciata 2 2 2 V<br />

11. Pseudotrichia rubiginosa 2 2 - - L<br />

12. Pisidium amnicum 2 - 4 - uL<br />

13. Unio tumidus 2 3 3 - E<br />

14. Anodonta cygnea 2 - - - V<br />

15. Azeca goodalli 3 1 - 3 V<br />

16. Truncatellina costulata 3 - 4 - L<br />

17. Vertigo substriata 3 2 - - W<br />

18. Vertigo alpestris 3 2 4 - V<br />

19. Vertigo angustior 3 2 - - V<br />

20. Tandonia rustica 3 2 - 3 V<br />

21. Helicella itala 3 2 2 3 V<br />

22. Isognomostoma isognomostomos 3 2 - - V<br />

23. Viviparus contectus 3 3 3 - L<br />

24. Platyla polita 3 3 - 2 V<br />

25. Aplexa hypnorum 3 3 - - V<br />

26. Segmentina nitida 3 3 - - L


198 6 Diskussion<br />

27. Pupilla sterrii 3 3 4 2 V<br />

28. Vertigo antivertigo 3 3 - - V<br />

29. Balea perversa 3 3 - 3 V<br />

30. Daudebardia rufa 3 3 4 3 V<br />

31. Daudebardia brevipes 3 3 4 3 V<br />

32. Pisidium supinum 3 3 4 - uL/G<br />

33. Perforatella bidentata 3 3 4 - V<br />

34. Unio pictorum 3 3 4 - V<br />

35. Valvata cristata V - 4 - U<br />

36. Valvata piscinalis V - - - V<br />

37. Acroloxus lacustris V - 4 - U<br />

38. Physa fontinalis V - - - L<br />

39. Cochlicopa lubricella V - - - V<br />

40. Abida secale V - - V V<br />

41. Pupilla muscorum V - - - V<br />

42. Columella edentula V - - - V<br />

43. Vertigo pusilla V - - - V<br />

44. Vitrinobrachium breve V - 3 3 V<br />

45. Vitrea contracta V - - - V<br />

46. Deroceras agreste V - - - V<br />

47. Musculium lacustre V - - - V<br />

48. Truncatellina cylindrica V 2 - - V<br />

49. Macrogastra rolphii V - 4 2 uL<br />

50. Phenacolimax major V 2 - - V<br />

51. Pomatias elegans V 3 4 - V<br />

52. Radix auricularia V 3 3 - V<br />

53. Clausilia pumila V 3 4 2 V<br />

54. Euconulus alderi V 3 - - V<br />

55. Anodonta anatina V 3 - - V<br />

56. Pisidium henslowanum V 3 - V V<br />

57. Pisidium milium V 3 - - V<br />

58. Lymnaea stagnalis - - 4 - V<br />

59. Ancylus fluviatilis - - 3 - V<br />

60. Semilimax semilimax - - 4 3 uL<br />

61. Oxychilus draparnaudi - - 4 - V<br />

62. Helix pomatia - - 4 - V<br />

63. Gyraulus crista - 3 - - V<br />

64. Macrogastra ventricosa - 3 - - V<br />

65. Macrogastra a. lineolata - 3 - - V<br />

66. Macrogastra plicatula - 3 - - V<br />

67. Clausilia dubia - 3 4 - V<br />

68. Laciniaria plicata - 3 - - V


6 Diskussion 199<br />

1. Cecilioi<strong>des</strong> acicula - 3 4 - W<br />

2. Oxychilus alliarius - 3 - - V<br />

3. Arion intermedius - 3 - - V<br />

4. Helicodonta obvoluta - 3 - - V<br />

5. Helicigona lapicida - 3 - - V<br />

6. Pisidium personatum - 3 - - V<br />

Von 149 im UG festgestellten Arten [alle Arten abzüglich der Arten mit dem Status Genistfund<br />

(Chondrula tridens und Euomphalia strigella) und Candidula gigaxii als verschleppte Art] sind<br />

74 Arten gefährdet oder ausgestorben. Das sind 50%. Von den gegenwärtig 128 vorkommenden<br />

Arten (Arten mit dem Status Vorkommende Population und Wahrscheinliches Vorkommen) sind<br />

60 Arten (47%) bedroht.<br />

6.2.2 Vorschläge für die Rote Liste Niedersachsens<br />

Die Definitionen der Gefährdungsstufen erfolgten nach JUNGBLUTH & KNORRE (1995). Folgende<br />

Arten sollten in die Rote Liste der bestandsbedrohten und gefährdeten Binnenmollusken<br />

Niedersachsens aufgenommen bzw. anders eingestuft werden (bisherige Gefährdungsstufe in<br />

Klammern):<br />

Gefährdungskategorie 0: Vallonia enniensis.<br />

Gefährdungskategorie 1: Vertigo moulinsiana, Pyramidula pusilla und Deroceras rodnae.<br />

Gefährdungskategorie 2: Macrogastra attenuata lineolata (3) und Clausilia dubia (3).<br />

Gefährdungskategorie V: Vitrinobrachium breve.<br />

Begründung:<br />

Für Vallonia enniensis gibt es keine bekannten Vorkommen in Niedersachsen. Im Rahmen dieser<br />

Arbeit wurde ein ehemaliges, erloschenes Vorkommen nachgewiesen. Bei den Arten Vertigo<br />

moulinsiana, Pyramidula pusilla und Deroceras rodnae handelt es sich um Erstnachweise für die<br />

niedersächsische <strong>Molluskenfauna</strong>. Von allen drei Arten ist bisher nur ein Fundort bekannt (vgl.<br />

Kapitel 5.3). Die Arten Macrogastra attenuata lineolata und Clausilia dubia sind im Großraum<br />

auf spezielle, seltene Biotope angewiesen. Der Nachweis von je drei Vorkommen auf 1000 km2<br />

rechtfertigt meines Erachtens die Einstufung in eine höhere Gefährdungsstufe. Die Art<br />

Vitrinobrachium breve kommt in Niedersachsen nur in den Landkreisen Göttingen (mündl. Mitt.<br />

C. Renker) und Holzminden (KOBIALKA, 1997) vor.


200 6 Diskussion<br />

Die Art besiedelt hauptsächlich die Weseraue. Aufgrund der geographischen Restriktion sollte die<br />

Art in die Rote Liste der gefährdeten Mollusken Niedersachsens aufgenommen werden.<br />

6.2.3 Arten der Anhänge der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie<br />

Der Beschluß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) im Jahr 1992 als „Richtlinie 92/43/EWG<br />

<strong>des</strong> Rates vom 21. Mai 1992 <strong>zur</strong> Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden<br />

Tiere und Pflanzen“ (DER RAT DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN, 1992) legte den Grundstein<br />

für einen umfassenden europaweiten Lebensraumschutz. Die Ziele dieser Richtlinie sollen mittels<br />

eines „kohärenten ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete mit der Bezeichnung Natura<br />

2000“ erreicht werden. Auf der Basis umfangreicher Anhänge mit Lebensräumen und Arten wird<br />

ein detailliertes Auswahlverfahren für die „Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB)<br />

festgelegt, welches <strong>zur</strong> Ausweisung der „Besonderen Schutzgebiete“ (BSG) führt“ (SSYMANK et<br />

al., 1998).<br />

Die Anhänge II und IV sind wie folgt definiert:<br />

Anhang II: Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung<br />

besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen (ebd.).<br />

Anhang V: Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichen Interesse, deren Entnahme aus der<br />

Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsvorschriften sein können (ebd.).<br />

Im folgenden werden die Arten der Anhänge II und V genannt, die im Rahmen dieser<br />

Untersuchung mit dem Status Vorkommende Population festgestellt wurden:<br />

• Vertigo angustior (II)<br />

• Vertigo moulinsiana (II)<br />

• Helix pomatia (V).<br />

Diesen drei Arten ist im UG aus europäischer Sicht besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Für<br />

Helix pomatia sollten kommerzielle Sammelgenehmigungen nur auf der Grundlage eines zu<br />

erarbeitenden Fachgutachtens erteilt werden. Die vorkommenden Populationen (jeweils nur ein<br />

Vorkommen im UG) von Vertigo angustior und Vertigo moulinsiana bedürfen zum Erhalt<br />

umgehend spezieller Artenschutzmaßnahmen (vgl. Kapitel 7.3.4).


6 Diskussion 201<br />

6.3 Regionale Besonderheiten<br />

6.3.1 Arten mit Verbreitungsgrenzen<br />

Die Vorkommen folgender Arten liegen an verschiedenen Verbreitungsgrenzen in Deutschland<br />

und haben <strong>des</strong>halb überregionale Bedeutung.<br />

Arten, deren Vorkommen an der nördlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland liegen:<br />

Radix peregra, Azeca goodalli, Granaria frumentum (Vorkommen erloschen), Vertigo alpestris,<br />

Pupilla sterrii, Pyramidula pusilla, Truncatellina cylindrica, Ena montana, Clausilia rugosa<br />

parvula, Laciniaria plicata, Balea perversa, Eucobresia diaphana, Vitrea diaphana, Daudebardia<br />

rufa, Tandonia rustica, Deroceras rodnae, Helicodonta obvoluta, Candidula unifasciata und<br />

Isognomostoma isognomostomos.<br />

Arten, deren Vorkommen an der nordöstlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland liegen:<br />

Pomatias elegans, Sphyradium doliolum, Abida secale, Macrogastra attenuata lineolata,<br />

Macrogastra rolphii (unbestätigte Literaturangabe), Clausilia dubia, Semilimax semilimax<br />

(unbestätigte Literaturangabe), Vitrinobrachium breve, Phenacolimax major und Daudebardia<br />

brevipes.<br />

Arten, deren Vorkommen an der nordwestlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland liegen:<br />

Platyla polita, Vallonia enniensis (Vorkommen erloschen), Macrogastra ventricosa, Macrogastra<br />

plicatula und Perforatella bidentata.<br />

Arten, deren Vorkommen an der westlichen Verbreitungsgrenze in Deutschland liegen:<br />

Clausilia pumila.<br />

6.3.2 Weitere Besonderheiten der Verbreitung<br />

Arten, deren Vorkommen im Mittelgebirge außerhalb <strong>des</strong> zusammenhängenden<br />

Verbreitungsgebietes in Deutschland liegen:<br />

Viviparus viviparus, Viviparus contectus (bestätigte Literaturangabe), Valvata piscinalis, Radix<br />

auricularia, Lymnaea stagnalis, Aplexa hypnorum, Physella acuta, Physa fontinalis (bestätigte<br />

Literaturangabe), Planorbarius corneus (bestätigte Literaturangabe) und Gyraulus laevis.


202 6 Diskussion<br />

Arten, deren Vorkommen verschiedene Besonderheiten aufweisen:<br />

Bei Gyraulus parvus handelt es sich vermutlich um das bisher nördlichste Freilandvorkommen in<br />

Deutschland (eine eingeschleppte Art). Bei Vallonia declivis (unbestätigte Literaturangabe)<br />

handelt es sich um einen der wenigen Nachweise im nördlichen Deutschland. Bei Truncatellina<br />

costulata (bestätigte Literaturangabe) handelt es ich um ein Vorkommen (vielleicht noch<br />

bestehend) innerhalb eines westlichen Teilareals der Art in Mitteleuropa. Bei Vertigo moulinsiana<br />

handelt es sich um ein einzelnes Vorkommen zwischen den nordöstlichen Vorkommen in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und dem Hauptareal in Südwest-Europa. Bei Pseudotrichia<br />

rubiginosa (bestätigte Literaturangabe) handelt es sich um ein Vorkommen (vielleicht noch<br />

bestehend) an der südlichen Verbreitungsgrenze <strong>des</strong> nördlichen Hauptareals in Deutschland.<br />

6.3.3 Seltene Arten<br />

Alle Arten mit einem bis drei Vorkommen (hier besetzte Viertelquadranten; mit Ausnahme<br />

eingeschleppter Arten) werden als selten eingestuft. Hierbei handelt es sich nicht nur um Arten,<br />

die von Natur aus selten sind, sondern auch um Arten, die vermutlich früher im UG häufiger<br />

vorgekommen sind. Bei weiteren Untersuchungen wäre für die eine oder andere Art mit dem<br />

Nachweis von zusätzlichen Vorkommen zu rechnen. Solche Arten sind nachfolgend durch ein (H)<br />

kenntlich gemacht. Insgesamt wird aber m.E. das Gesamtbild zwischen den häufigen und den<br />

seltenen Arten im UG dadurch nicht wesentlich verändert. Für lokal besonders gefährdete und<br />

seltene Arten sollten umgehend Natur- und Artenschutzmaßnahmen durchgeführt werden<br />

(Prioritätsstufe I). Diese Arten erscheinen fettgedruckt.<br />

Von folgenden Arten ist gegenwärtig nur ein Vorkommen bekannt:<br />

Viviparus viviparus, Radix peregra (H), Aplexa hypnorum, Bathyomphalus contortus (H),<br />

Gyraulus laevis, Gyraulus crista (H), Pyramidula pusilla, Vertigo substriata, Vertigo<br />

moulinsiana, Vertigo angustior, Deroceras rodnae, Perforatella bidentata, Unio pictorum und<br />

Pisidium milium.<br />

Von folgenden Arten sind gegenwärtig nur zwei Vorkommen bekannt:<br />

Anisus leucostoma (H), Sphyradium doliolum, Truncatellina cylindrica, Phenacolimax major,<br />

Vitrea diaphana, Deroceras agreste, Candidula unifasciata und Anodonta cygnea.


6 Diskussion 203<br />

Von folgenden Arten sind gegenwärtig nur drei Vorkommen bekannt:<br />

Vertigo antivertigo, Vertigo alpestris, Macrogastra attenuata lineolata und Clausilia dubia.<br />

6.4 Malakozoologisches Entwicklungspotential<br />

Das malakozoologische Entwicklungspotential <strong>des</strong> UG liegt in der Wiederherstellung verloren<br />

gegangener Lebensräume und in der Vergrößerung bzw. Optimierung vorhandener Lebensräume<br />

der Mollusken. Nachfolgend werden einige sehr wichtige Lebensräume besprochen.<br />

Die Weseraue:<br />

Die Artengemeinschaften der Weseraue haben die gravierendsten Bestandsveränderungen erlitten.<br />

Die Wasserverschmutzung und der Gewässerausbau der Weser führte zum Aussterben der<br />

Gemeinen Kahnschnecke (Theodoxus fluviatilis) und der Großmuschelarten Unio crassus, Unio<br />

tumidus und Anodonta cygnea.<br />

An der Weser gibt es fast keine Weich- und Hartholzauenwälder mehr. Es besteht lediglich ein<br />

Hartholzauenwald, der nicht mehr überflutet wird. Die Artengemeinschaften dieser Wälder<br />

können im UG als fast erloschen gelten.<br />

Der Gewässerausbau der Weser in Verbindung mit einer intensiven Landwirtschaft in der<br />

Weseraue führte zum fast vollständigen Verlust zahlreicher Gewässertypen. Zu nennen sind<br />

Seitenarme, Altarme und Überflutungsrinnen der Weser, sowie Wiesentümpel, temporäre<br />

Wasserlachen ect.. Entsprechend diesen Landschaftsverhältnissen sind zahlreiche<br />

Süßwassermollusken im UG extrem selten geworden, und vermutlich sind auch einige Arten<br />

bereits ausgestorben. Im Rahmen der Landschaftsplanung sollten in der Weseraue o.g.<br />

Lebensräume wieder initiiert und ihre Entstehung ermöglicht werden.<br />

Kalk-Magerrasen:<br />

Die Kalk-Magerrasen im Untersuchungsgebiet sind nach eigener Schätzung bereits zu 80%<br />

verbuscht und zum Teil bereits bewaldet. Die Gemeine Hei<strong>des</strong>chnecke (Helicella itala) hat<br />

vermutlich gravierende Bestandseinbrüche erlitten, und die Quendelschnecke (Candidula<br />

unifasciata) steht kurz vor dem Aussterben. Diese Arten bewohnten vermutlich einst die<br />

Kiesinseln der Weseraue. Dieser Lebensraum existiert im UG schon lange nicht mehr. Somit sind<br />

die Kalk-Magerrasen für den Artenschutz sehr wertvoll. Der Kreis Holzminden sollte eine eigene<br />

Wanderschäferei (vielleicht durch die EU gefördert) zum Erhalt dieser „Triften und Weiden“<br />

gründen.


204 7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes<br />

Feuchtwiesen und Kalk-Quellsümpfe:<br />

Feuchte bis nasse Grünlandgesellschaften treten im Landkreis Holzminden selten auf. Gut<br />

ausgebildete Bestände kommen meist nur in Kontakt mit Bächen vor (z.B. an der Helle im<br />

Hellental, an der Dölme in den Derentaler Wiesen und am Sievershagener Bach). Im Wesertal<br />

sind nur noch sehr selten typische Naßgrünlandflächen zu finden, die unter dem Einfluß der<br />

Wasserdynamik der Weser stehen (ganzjährig hoher Wasserstand und mehrmalige Überflutung<br />

durch Weserhochwässer) und daher extensiv beweidet werden. Hierzu zählt der Finkenbruch, ein<br />

wertvoller Feuchtgrünland/Sumpfkomplex, der in einer Randsenke bei Boffzen erhalten geblieben<br />

ist. Der größte Flächenanteil befindet sich auf nordrhein-westfälischem Gebiet. Der Finkenbruch<br />

wird bedauerlicherweise weiter entwässert (vgl. Anisus leucostoma). Den Artengemeinschaften der<br />

extensiven Feuchtwiesen steht im UG kaum noch Lebensraum <strong>zur</strong> Verfügung. Der Finkenbruch<br />

mit seinen angrenzenden Äckern und beackerten Flutrinnen solle als Vorrangfläche für den<br />

Naturschutz gesichert und entwickelt werden. Im Rahmen der Landschaftsplanung sollte der<br />

Entwicklung neuer Feuchtwiesenflächen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />

Im UG gibt es verschiedene kleine Kalk-Quellmoore, u.a. am Burgberg (Eberstein), am<br />

Heiligenberg bei Bodenwerder und auf den Holzberg-Wiesen. Diese Sümpfe beherbergen eine<br />

Vielzahl gefährdeter und seltener Molluskenarten (z.B. Vertigo moulinsiana, Vertigo substriata,<br />

Vertigo angustior, Perforatella bidentata). Insbesondere die Sümpfe auf den Holzberg-Wiesen<br />

werden gegenwärtig stark beeinträchtigt. Die Kalk-Quellsümpfe auf den Holzberg-Wiesen sollten<br />

kurzfristig gegen das Weidevieh eingezäunt werden (vgl. Kapitel 7.3.4). Die Initiierung weiterer<br />

Kalkquellsümpfe im Rahmen der Landschaftsplanung (z.B. im Bachtal unterhalb <strong>des</strong> Großen<br />

Heimberges und <strong>des</strong> Idtberges) wäre wünschenswert.<br />

7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes für die<br />

Landschaftsplanung<br />

7.1 Mollusken als Indikator für die Landschaftsplanung<br />

Der Begriff Landschaftsplanung umfaßt hier alle naturschutzfachlichen Planungen außerhalb<br />

bebauter Ortslagen. Folgende Planungsinstrumente sind zu nennen: Landschaftsrahmenpläne,<br />

Landschaftspläne, Landschaftspflegerische Begleitpläne, Pflege- und Entwicklungspläne.


7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes 205<br />

An Bioindikatoren werden, wenn sie die Situation einer gesamten Lebensgemeinschaft<br />

widerspiegeln sollen, folgende Anforderungen gestellt (vgl. RIECKEN, 1990,1992; SPANG 1992):<br />

• sie sollen unterschiedlichen taxonomischen Gruppen, ökologischen Gilden bzw. trophischen<br />

Ebenen angehören,<br />

• sie sollen innerhalb <strong>des</strong> Funktionsgefüges eine wesentliche Bedeutung haben,<br />

• sie sollen methodisch hinreichend handhabbar sein (Erfassung, Bestimmung),<br />

• sie sollen hinreichend spezifisch für die jeweilige Fragestellung sein.<br />

Diese allgemeinen Voraussetzungen werden von der Gruppe der Mollusken erfüllt.<br />

Eine einzelne Bioindikatorgruppe ist weder in der Lage, die Gesamtheit aller denkbaren<br />

<strong>Umwelt</strong>faktoren repräsentativ anzuzeigen, noch den Zustand der gesamten Lebensgemeinschaften<br />

zu beschreiben. Es ist <strong>des</strong>halb notwendig, <strong>zur</strong> Charakterisierung und Bewertung von Räumen<br />

innerhalb der Landschaftsplanung mehrere Indikatorgruppen einzusetzen, die sich in ihrem<br />

Informationsgehalt sowohl qualitativ als auch räumlich und zeitlich ergänzen. In der Regel<br />

ergänzen tierökologische Fachbeiträge vegetationstypologisch ausgerichtete Lebensraumkartierungen<br />

und tragen somit zu einer umfassenden Darstellung <strong>des</strong> Schutzgutes Arten und<br />

Artengemeinschaften bei.<br />

In der Landschaftsplanung werden innerhalb der zu untersuchenden Tiergruppen meistens sehr<br />

bewegliche Taxa untersucht. Zu nennen sind folgende Gruppen: Vögel, Amphibien, Reptilien,<br />

Tagfalter, Heuschrecken und Libellen. Zumeist handelt es sich hierbei um Tierarten mit<br />

komplexen Raumansprüchen, welche die funktionalen Beziehungen zwischen verschiedenen<br />

Lebensräumen verdeutlichen können.<br />

Mollusken sind in der Regel wenig mobil und kommen daher für diesen Teilaspekt der<br />

Landschaftsplanung nicht in Frage. Für die Ermittlung von Schutz-, Pflege- und<br />

Entwicklungsmaßnahmen für die Landschaft eignen sich Mollusken hingegen gut:<br />

• Mollusken können praktisch das ganze Jahr über erhoben werden.<br />

• Viele Molluskenarten sind stark spezialisiert.<br />

• Der Nachweis der Bodenständigkeit gelingt relativ leicht.<br />

• Die Gehäuse bleiben relativ lange erhalten. Dadurch können auch Aussagen zu ehemaligen<br />

Beständen gemacht werden.<br />

• Soweit Belege in Museen vorhanden sind, können Veränderungen der Fauna dokumentiert<br />

werden.


206 7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes<br />

7.2 Leitziele eines Molluskenschutzkonzeptes<br />

Die gesamte <strong>Molluskenfauna</strong> <strong>des</strong> Untersuchungsraumes ist zu erhalten. Das hohe<br />

Entwicklungspotential der Landschaft (vgl. Kapitel 6.4) sollte voll ausgeschöpft werden.<br />

7.3 Planungshinweise zum Molluskenschutz<br />

7.3.1 Erhebungsdefizite<br />

• Es fehlt eine flächendeckende Kartierung der Süßwassermollusken <strong>des</strong> UG.<br />

• Eine eingehende Untersuchung der Kleinmuschelfauna der Weser steht noch aus.<br />

7.3.2 Forschungsdefizite<br />

• Die Auswirkungen unterschiedlicher Waldbewirtschaftungsformen auf die Mollusken-<br />

gemeinschaften der Wälder ist noch weitgehend unbekannt.<br />

• Die Auswirkungen <strong>des</strong> Waldwegebaues auf Schneckenpopulationen sind ebenfalls unbekannt.<br />

• Die detaillierten Auswirkungen <strong>des</strong> „sauren Regens“ auf die Molluskengemeinschaften sind<br />

bisher nicht untersucht worden.<br />

7.3.3 Allgemeine Hinweise<br />

Die Umsetzung folgender Maßnahmen würde sich auf die <strong>Molluskenfauna</strong> positiv auswirken. Es<br />

handelt sich dabei lediglich um kleinen Teil der möglichen Maßnahmen. Die Maßnahmen sollen<br />

zugleich einen Teil der Defizite aufzeigen, die im Untersuchungsraum aus Sicht <strong>des</strong> Natur- und<br />

<strong>Umwelt</strong>schutzes bestehen.<br />

Forstwirtschaft:<br />

• Der Altholz- und Totholzanteil in den Wäldern sollte deutlich erhöht werden.<br />

• Weitere Naturwaldzellen sollten ausgewiesen werden.<br />

• In basenarmen Wäldern sollte beim Waldwegebau kein Kalkschotter verwendet werden.<br />

• Bei der Anlage von neuen Wirtschaftswegen sollten z.B.Waldränder und Quellhorizonte am<br />

Hangfuß gemieden werden.


7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes 207<br />

• Die gesamte Einzäunung <strong>des</strong> Solling sollte abgebaut werden.<br />

• Die Forstwirtschaft sollte Weichholz-Auenwälder aufforsten.<br />

• Naturferne Forste sollten in naturnahe Wälder umgebaut werden.<br />

• Die Nadelbäume an den Kalksinterbächen und -Quellen sollten umgehend entfernt werden.<br />

Wasserwirtschaft:<br />

• Das Genist der Weser sollte nicht mehr verbrannt werden. Es sollte an geeigneten Stellen in<br />

der Weser-Aue belassen werden.<br />

• Für alle kleinen Bäche und Gräben sollte ein Unterhaltungsplan erarbeitet werden, der auf die<br />

letzten Vorkommen von Süßwasserschnecken und -muscheln Rücksicht nimmt.<br />

• Alte Hochflutrinnen der Weser sollten aktiviert und anschließend sich selbst überlassen<br />

werden.<br />

• Die Bäche in der Weseraue sollten Gewässerschutzstreifen erhalten.<br />

• Der Bach „die Bleiche“ in Holzminden sollte renaturiert werden.<br />

Landwirtschaft:<br />

• Beim Ackerbau auf Hanglagen sollte immer parallel zum Hang gepflügt werden.<br />

• Die Wegsäume sollten in den ursprünglichen Breiten wieder hergestellt werden.<br />

• Das Weidevieh sollte nicht in und an die Bäche gelassen werden.<br />

• Das bestehende Grünland sollte erhalten werden.<br />

• Zum Erhalt der Kalk-Magerrasen sollte eine öffentliche Wanderschäferei geschaffen werden.<br />

Siedlungsbau:<br />

• Im Rahmen der Dorferneuerung sollten Natursteinmauern aus Kalkgestein angelegt werden.<br />

• Vorhandene Ruderalfluren sollten erhalten werden.<br />

• Bei der Reparatur von Natursteinmauern sollte kein Beton verwendet werden.<br />

• Bei der Sanierung von Klöstern, Schlössern, Burgen und Ruinen sollte vorher durch eine<br />

Begehung geprüft werden, ob gefährdete Molluskenarten vorkommen. Hier könnte durch<br />

kleine Maßnahmen für den Erhalt der Arten viel erreicht werden.


208 7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes<br />

7.3.4 Prioritäre Maßnahmen<br />

Lebensraumschutz für spezielle Arten<br />

Für folgende Arten sollten umgehend Maßnahmen zum Schutz ihrer Lebensräume durchgeführt<br />

werden. Als Begründung verweise ich auf die Kapitel 6.2 Gefährdete Arten und 6.3 Regionale<br />

Besonderheiten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind den Artmonographien (siehe Seitenzahl in<br />

erster Klammer) zu entnehmen. In der zweiten Klammer hinter den Artnamen werden die<br />

Fundortnummern (FO) (siehe Anlage 1) angegeben.<br />

• Anisus leucostoma (63), (FO: 121,203).<br />

• Sphyradium doliolum (76), (FO: 7,8).<br />

• Truncatellina cylindrica (90), (FO: 10,33).<br />

• Vertigo antivertigo (93), (FO: 61,68,160,161).<br />

• Vertigo substriata (94), (FO: 161).<br />

• Vertigo moulinsiana (96), (FO: 43).<br />

• Vertigo angustior (98), (FO: 160).<br />

• Macrogastra attenuata lineolata (104), (FO: 144,243).<br />

• Phenacolimax major (126), (FO: 43,48).<br />

• Vitrea diaphana (129), (FO: 243).<br />

• Candidula unifasciata (165), (FO: 57,148).<br />

• Perforatella bidentata (169), (FO: 144,153).<br />

Großschutzgebiete<br />

Die klassische Landschaftsplanung mit ihren fragmentarischen Schutzgebietssystemen hat das<br />

Artensterben bisher nicht aufhalten können. Aus diesem Grund werden Großschutzgebiete<br />

vorgeschlagen. In diesen Schutzgebieten bestünde die Möglichkeit, Artenreservate zu erhalten.<br />

Diese Gebiete könnten als vorrangige Entwicklungszentren für die biologische Vielfalt gefördert<br />

werden und als Ausbreitungszentren in der Zeit dienen, in der die gesamte Landnutzung sich einer<br />

ökologisch ausgerichteten Kreislaufwirtschaft anschließt.


7 Ansätze eines integrativen Molluskenschutzkonzeptes 209<br />

• Das Gebiet zwischen Rühle im Süden, Bevern im Norden, Negenborn im Osten und<br />

Dömane Heidbrink im Westen<br />

Das Gebiet umfaßt vermutlich die tierökologisch wertvollsten Bereiche <strong>des</strong><br />

Untersuchungsgebietes. Zu nennen sind der Burgberg, der Eberstein, der Weinberg, der Große<br />

Schweinsberg, der Weinberg bei Rühle, der Breitenstein, die Weser-Uferteiche bei Dölme, der<br />

Pagenrücken, der Kapenberg etc. Die Landschaft besteht aus einer Vielzahl unterschiedlichster<br />

Lebensräume. Die Verzahnung einer zum Teil extensiven Landwirtschaft mit naturnahen<br />

Habitaten macht die Besonderheit dieser Landschaft aus.<br />

Folgende drei Beispiele verdeutlichen das hohe Entwicklungspotential dieser Landschaft. Die<br />

gesamten Flächen innerhalb der Weserschleife von Polle würden sich als Vorranggebiet für ein<br />

großflächiges Entwicklungsvorhaben <strong>zur</strong> Auenregenerierung eignen. Der Burgberg käme als<br />

großes Waldschutzgebiet in Frage. Die zahlreiche Kalk-Magerrasen könnten über eine<br />

Wanderschäferei <strong>des</strong> Kreises bewirtschaftet und somit erhalten werden. Die Domäne Heidbrink<br />

würde sich als Standort für die Wanderschäferei anbieten. Von dort aus könnte auch eine<br />

Biologische Station für den Erhalt und die Entwicklung dieser Landschaft tätig werden.<br />

Es sollte geprüft werden, mit welchen Instrumenten ein solches Großschutzgebiet verwirklicht<br />

werden könnte. Zu denken wäre z.B. an ein Schutzgebiet mit gesamtstaatlich repräsentativer<br />

Bedeutung.<br />

• Der Holzberg und die Holzberg-Wiesen<br />

Der Holzberg und die Holzberg-Wiesen waren einst der „botanische Kaiserstuhl“ Niedersachsens.<br />

Der gegenwärtige Zustand <strong>des</strong> Naturschutzgebietes Holzberg-Wiesen ist alarmierend. Der<br />

gesamte Holzberg sollte als eine Einheit betrachtet und als Naturschutzgebiet ausgewiesen<br />

werden. Bei der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ist dem Gebiet höchste Priorität (vgl.<br />

Vertigo substriata, Vertigo angustior) ein<strong>zur</strong>äumen. Das Gebiet sollte als FFH-Gebiet gemeldet<br />

werden, damit Mittel <strong>zur</strong> Verfügung stehen, die dortige Landwirtschaft nach den Zielen <strong>des</strong><br />

Naturschutzes arbeiten zu lassen.


210 8 Dokumentation<br />

• Der Ith<br />

Der Ith mit seinen Kalkklippen und Schluchtwäldern gehört zweifelsfrei mit zu den wertvollsten<br />

Bereichen im Südniedersächsischen Hügelland. Der Ith beherbergt eine artenreiche, ökologisch<br />

anspruchsvolle <strong>Molluskenfauna</strong> mit regional und lan<strong>des</strong>weit seltenen Elementen (vgl. KOBIALKA<br />

& LILL, 1998). Um diesen Besonderheiten gerecht zu werden, sollte der gesamte Ith als<br />

großflächiges Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Der hohen Bedeutung <strong>des</strong> Ith als<br />

Lebensraum für einheimische Landschnecken sollte in Form einer sensiblen femelartigen<br />

Waldbewirtschaftung Rechnung getragen werden. Insbesondere die Orchideenbuchenwälder und<br />

die Schluchtwälder und Blockschutthalden sollten zugunsten einer natürlichen Dynamik aus der<br />

Forstnutzung genommen werden. Es wäre zu wünschen, daß der Altholz- und Totholzanteil in den<br />

Wäldern deutlich erhöht würde.<br />

7.3.5 Bestandskontrollen:<br />

• Die Vorkommen der seltenen Arten im UG (vgl. Kapitel 6.4.3) sollten alle drei Jahre<br />

kontrolliert werden. Ebenso sollte geprüft werden, ob die durchgeführten Maßnahmen zum<br />

beabsichtigten Erfolg geführt haben.<br />

8 Dokumentation<br />

Von den Arten Phenacolimax major, Limax cinereoniger, Limax maximus, Malacolimax tenellus,<br />

Deroceras rodnae, Boettgerilla pallens, Monacha cartusiana und Corbicula „fluminalis“ liegen<br />

Belegexemplare in der Sammlung <strong>des</strong> Autors. Von allen anderen selbst gefundenen Arten wurden<br />

Belegexemplare im Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden hinterlegt.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Tierartenerfassungs-Programmes <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen wurden alle<br />

Beobachtungsdaten aus den Landkreisen Holzminden, Hil<strong>des</strong>heim und Hameln-Pyrmont an das<br />

Niedersächsische Lan<strong>des</strong>amt für Ökologie in Hil<strong>des</strong>heim gemeldet. Die Beobachtungsdaten aus<br />

dem Landkreis Kassel (Hessen) und dem Landkreis Höxter (Nordrhein-Westfalen) liegen beim<br />

Autor vor.


9 Literaturverzeichnis 211<br />

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Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutz-Richtlinie (79/409/EWG).-- Schriftenreihe für<br />

Landschaftspflege und Naturschutz Heft 53, 559 Seiten, Bonn-Bad Go<strong>des</strong>berg.


218 9 Literaturverzeichnis<br />

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Dortmunder Beitr. z. Lan<strong>des</strong>kde. 7: 77.


9 Kartenverzeichnischnis 219<br />

Kartenverzeichnis:<br />

Landkreis Holzminden (1996): Übersicht über die nach § 28 a und § 28 b NNatG besonders geschützten<br />

Flächen im Landkreis Holzminden- mit Ausnahme der Staatsforstflächen und Naturschutzgebiete.-<br />

Maßstab 1:50.000.<br />

Landkreis Holzminden (1996): Landschaftsrahmensplan Karte VI: Einzelziele und Maßnahmen –<br />

Schutzgebiete und Schutzobjekte.- Maßstab 1:50.000.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 3922 Hameln-Süd.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 3923 Salzhemmendorf.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4021 Bad Pyrmont.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4022 Ottenstein.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4023 Eschershausen.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4024 Alfeld.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4025 Freden.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4121 Schieder-Schwalenberg.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4122 Holzminden.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4123 Stadtoldendorf.


220 9 Kartenverzeichnischnis<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4124 Dassel.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4125 Einbeck.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4222 Höxter.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4223 Neuhaus im Solling.<br />

Niedersächsisches Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt - Lan<strong>des</strong>vermessung - (Hrsg.), 1986:<br />

Topographische Karte 1 :25.000 (Normalausgabe) 4322 Bad Karlshafen.

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