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PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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gebe ich es doch nicht einfach her, denke ich,<br />

sondern sage, wie es hängen soll.<br />

Jupp: Vorige Woche war hier eine Veranstaltung.<br />

Und da haben wir auch die Scheinwerfer<br />

aufgehängt. Denn wir hatten wenig<br />

Zeit, und der Veranstalter war nicht da, also<br />

habe ich gesagt, ich hänge sie auf, ich tue<br />

mein Bestes da<strong>für</strong> – aber du kannst dann nicht<br />

kommen und sagen, es ist nicht gut. Man<br />

muss da natürlich ein Gespür da<strong>für</strong> haben.<br />

Und das finde ich dann wieder schön, wenn<br />

die wirklich zufrieden sind und man auch<br />

ein Schulterklopfen bekommt.<br />

Ihr überlegt also auch, wie man die Sachen, die<br />

man in der Platform3 plant, verwirklichen kann?<br />

Jupp: Ja, und auch, wie man es so kostengünstig<br />

wie möglich machen kann. Wir haben<br />

zum Beispiel Rahmen gebaut, die mit schwarzem<br />

Tuch bespannt sind. Die kann man<br />

leicht in die Fenster einsetzen, so dass wir<br />

den großen Veranstaltungsraum jetzt leicht<br />

abdunkeln können.<br />

Karl-Heinz: Und das ist eben immer wieder<br />

benutzbar – muss nicht gleich weggeschmissen<br />

werden. Und jetzt haben wir da draußen<br />

das Schwarze Brett. Das können die Künstler<br />

nutzen, wenn sie etwas suchen oder zum Beispiel<br />

Farbe abzugeben haben etc.<br />

War das eure Anregung?<br />

Jupp: Ja, vom Mani Höhl.<br />

Er hat ja jetzt eine feste Stelle am Großmarkt<br />

gefunden. Hier in der Platform3 konnte er circa<br />

165 Euro jeden Monat dazuverdienen, hat<br />

er erzählt: 1,25 Euro Stundenlohn. Und man<br />

muss aber ständig Angst haben, darf nicht<br />

mehr verdienen, kommt eventuell nirgends<br />

mehr unter, und kann sich so natürlich auch<br />

kein Geld auf die Seite legen.<br />

Karl-Heinz: Man ist kurz vor dem Absturz<br />

… finanziell!<br />

Und wie sind dann die Perspektiven?<br />

Karl-Heinz: Kommt darauf an, wie lukrativ<br />

man das Putzen sieht … Ich schreibe natürlich<br />

meine Bewerbungen weiter, wie gehabt. Und<br />

das große Handicap ist natürlich das Alter.<br />

Ich bin 57. Und da habe ich dann schon mal<br />

gehört: Sie wären der ideale Mann <strong>für</strong> uns,<br />

aber noch eine Frage, wie alt sind sie? Oh –<br />

da passen Sie nicht in unser Team, wir sind<br />

im Schnitt 30.<br />

Jupp: Und meine Aufgabe und die der<br />

Wohnforum ist es auch, zu versuchen, dass wir<br />

trotzdem feste Stellen <strong>für</strong> unsere Mitarbeiter,<br />

also meine Kollegen, finden. Ich habe ja immer<br />

nette Leute hier. Und beim Jeff hat es ja jetzt<br />

auch geklappt, der hat jetzt eine Stelle. Und<br />

vorher haben wir schon eine Wohnung <strong>für</strong> ihn<br />

gefunden.<br />

Vesko: Ich bin auch nicht mehr 20! Ich<br />

will auch etwas Vernünftiges machen, natürlich.<br />

Es ist nicht mehr wie früher.<br />

Was hast du früher gemacht?<br />

Vesko: Alles. Leiharbeiter, Fahrer, Winterdienst,<br />

bis zu 17, 18 Stunden täglich …<br />

Und wie bist du in die Platform3 gekommen?<br />

Vesko: Von der Agentur <strong>für</strong> Arbeit.<br />

Jupp: Ich sage der Agentur, wen wir brauchen,<br />

mit Anforderungsprofil. Die melden<br />

sich bei der Wohnforum im Quartierservice.<br />

Dann rede ich mit den Leuten, was sie früher<br />

gemacht haben, zeige ihnen die Platform3,<br />

und wenn es passt, <strong>für</strong> uns und <strong>für</strong> die Bewerber,<br />

fangen sie an. Wenn es klappt, <strong>für</strong> ein<br />

Jahr, 30 Stunden die Woche.<br />

Ihr seid ja eine der drei Säulen im Konzept der<br />

Platform3. Wie funktioniert das?<br />

Jupp: Wir sorgen auch <strong>für</strong> die Sicherheit.<br />

Ich bin ja hier der Brandmeister, ich habe<br />

das Diplom <strong>für</strong> Brandsicherheit. Und wir sind<br />

auch <strong>für</strong> den Strom zuständig. Achten darauf,<br />

dass die Fluchtwege frei bleiben. Wenn jemand<br />

sagt, der Feuerlöscher muss da weg, sagen<br />

wir, nein, der bleibt da. Und der Karl-Heinz und<br />

der Mani, wissen das jetzt auch, Vesko muss<br />

noch ein bisschen einen Blick da<strong>für</strong> kriegen,<br />

denn ich kann ja auch krank werden. Da müssen<br />

sie auch wissen, wie es geht.<br />

Vesko: Ich bin ja erst drei Wochen hier …<br />

Wenn etwas fehlt, in der Technik, besorgt ihr<br />

das?<br />

Jupp: Ja, zum Beispiel die Ausstellungspodeste.<br />

Ich hole das dann oft mit dem Privat-

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