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sind nicht nur Strukturen der Repräsentation<br />
vorhandener Werke, sondern wichtiger noch, sie<br />
sind aktive Schauplätze der Produktion, die sich<br />
im Prozess entwickelt:<br />
1. Die Ausstellung als ein ständiges Labor<br />
<strong>für</strong> Ideen und Praktiken, die eine neue Relevanz<br />
<strong>für</strong> die <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Kunst</strong> in einer sich<br />
verändernden Realität sucht. Sie geht definitiv<br />
über die konventionelle Einfriedung des in sich<br />
geschlossenen Galerie- und Museumsraums<br />
hinaus. Es ist eine neue Form der Temporär<br />
Autonomen Zone (TAZ), eine Art „realisierbare<br />
Utopie“, die das Zentrum sozialer Experimente<br />
im Herzen der gesellschaftlichen Realität<br />
bildet. Sie kann die vielfältigsten, flexibelsten<br />
und veränderlichsten Formen annehmen, um<br />
Visionen des Einzelnen und des Kollektivs<br />
zu propagieren und ihre Vorstellungen und<br />
Äußerungen zu vermitteln…<br />
2. Die Ausstellung als ortsspezifisches<br />
Projekt, um die Künstler zu ermutigen, mit dem<br />
jeweiligen Kontext durch direkte Recherchen<br />
und Auseinandersetzungen Kontakt aufzunehmen,<br />
um relevante Bedeutungen <strong>für</strong> ihre<br />
Werke zu produzieren.<br />
3. Die Ausstellung als ein Produktionssystem,<br />
die Möglichkeit, ökonomische Mittel<br />
<strong>für</strong> eine künstlerische Produktion bereitzustellen,<br />
die über das konventionelle Marktsystem<br />
hinausgeht.<br />
4. Die Ausstellung als Labor <strong>für</strong> die Produktion<br />
eines neuen öffentlichen Raums und<br />
daher auch einer neuen sozialen Relevanz<br />
und eines neuen sozialen Netzwerks sowie<br />
neuer Formen von Institutionen, die auf die<br />
verschiedenen Bedürfnisse der unterschiedlichen<br />
Orte reagieren.<br />
Aus dem Englischen übersetzt von Nikolaus G. Schneider.