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vorwiegend in München – und hat die Aufgabe<br />
eines richtigen „Spion-Insiders“ übernommen:<br />
er hat zwei Wochen in Sofia verbracht und<br />
heimlich Fotos und Videos aufgenommen, die<br />
er später in eine Fotoinstallation verwandelte.<br />
Die dritte Phase: die Spionage als Puzzledarstellung<br />
einer Stadt Die Spione werden bestimmt<br />
und dann kommen die Aufgaben, um<br />
eine richtige Spionage vorbereiten und durchführen<br />
zu können. Auf diese Weise entsteht<br />
Sofia Spionage als eine Reihe von Veranstaltungen,<br />
die durch verschiedene „Kleinerzählungen“<br />
die heutige visuelle Existenz einer Hauptstadt<br />
in Südosteuropa darstellen. Es werden verschiedene<br />
Genres miteinander verknüpft, die<br />
das visuelle Schicksal Sofias mit den Instrumenten<br />
der <strong>zeitgenössische</strong>n „<strong>Kunst</strong>-Spionage“<br />
wiedergeben:<br />
Fotoausstellung von Boyan Hristov – Sofia<br />
Shoot, die sich den Jugendlichen und ihren<br />
Orten in Sofia widmet. Die Fotos zeigen ein<br />
anderes Sofia – eine soziokulturelle Plattform<br />
und gleichzeitig eine wilde Bühne von <strong>Kunst</strong>,<br />
Kultur und Politik.<br />
Vortrag der Spionin Vladiya Mihailova –<br />
Creating Public Space, eine Präsentation der<br />
wichtigsten Projekte von bekannten bulgarischen<br />
Künstlern, die im öffentlichen Raum von<br />
Sofia stattgefunden haben.<br />
Visuelle Aktion von HR-Stamenov – The<br />
Phenomenon of W24°58’59,43” N42°07’55,29,<br />
ein Versuch, das Reale und das Imaginäre<br />
miteinander zu verknüpfen, in dem ein Zug aus<br />
der U-Bahn in Sofia rasend durch die Aidenbachstraße<br />
fährt.<br />
Installation von Vladislav Iliev – Spacebags<br />
aus Sofia, Luft aus Sofia, Erde aus Sofia, eine<br />
Bierdose aus Sofia oder einfach „SomeThing“<br />
aus Sofia.<br />
Audio-visuelle Performance von Vladislav<br />
Iliev und Kliment Dichev – Midnight Walk, ein<br />
Spaziergang durch die Straßen von Sofia –<br />
Sofia heute und Sofia vor 30 Jahren mit<br />
schwarz-weißen Visuals und Minimal Sound.<br />
Fotoinstallation von Ivan Paskalev – Lomos<br />
and Low mo’s, vierzig kleine Dias mit jeweils<br />
zwei Fotos, zum Mitnehmen (nur bis zu<br />
der Höhe des Auges) und zum Durchgucken.<br />
Der Spion bist Du!!!<br />
Sofia Screening, das Filmprogramm von<br />
Sofia Spionage, das vier Filme in Bezug auf<br />
das heutige Sofia – Leben, Liebe und Absurd –<br />
umfasst.<br />
Die vierte Phase: das Navigationssystem einer<br />
Spionage Nachdem die Aufgaben zwischen<br />
den Spionen verteilt sind, kommt ein Zeitraum<br />
im Projekt, in dem die Kommunikation unter<br />
den Beteiligten vorwiegend aus intensivem<br />
E-Mailverkehr und Skypegesprächen besteht.<br />
Das Material wird allmählich gesammelt und<br />
entweder in Fotos, Videos oder Objekte verarbeitet<br />
oder nach München geschickt. Es<br />
handelt sich um einen mühsamen Prozess, da<br />
der Tag der Eröffnung von Sofia Spionage noch<br />
weit voraus liegt, man ihn aber trotzdem die<br />
ganze Zeit wegen des intensiven und ununterbrochenen<br />
Austausches unter den Teilnehmern<br />
sehr nahe fühlt.<br />
Die fünfte Phase: die Enthüllung der Sofia<br />
Spionage Eine Woche lang waren die bulgarischen<br />
Künstler in München, um die Eröffnung<br />
in der Platform3 vorzubereiten und mitzuerleben.<br />
Wie richtige Spione blieben sie bis zum<br />
Ende anonym. (Ganz absichtlich wurden keine<br />
Schilder zu den Fotos oder Objekten aufgehängt,<br />
da es sich um eine richtige Spionage<br />
handelt und man die Namen der Spione nicht<br />
so leicht verraten darf). Drei Tage haben gereicht,<br />
um die Ausstellung in den Griff zu bekommen<br />
und das Geheimmaterial an die Wände<br />
zu hängen, in die Dias zu stecken, auf die<br />
DVDs zu brennen oder in Notebooks zu speichern.<br />
Der Zentralbereich der Platform3 verwandelte<br />
sich in eine Plattform der Bilder und<br />
Stücke aus einer Hauptstadt „in progress“,<br />
die immer noch in der Pluralität ihrer Identität<br />
steckt. Die ausgestellten Fotos und Objekte,<br />
der Vortrag, die visuelle Aktion und die audiovisuelle<br />
Performance schaffen es, einen Teil<br />
Sofias nach München in die experimentierfreudigen<br />
Räumlichkeiten der Platform3 zu<br />
transportieren – das Sofia der jungen Leute,<br />
das Sofia der Proteste und Demonstrationen,<br />
das Sofia der <strong>zeitgenössische</strong>n <strong>Kunst</strong> und des<br />
Theaters, das Sofia auf der Aidenbachstraße<br />
oder das Sofia aus den Archiven des nationalen<br />
bulgarischen Fernsehens. Sofia Spionage zeigt