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Gemälde Das Floß der Medusa von Théodore<br />
Géricault. Akteure waren Künstler und das<br />
Team der Platform3. Angela Stiegler tauchte<br />
den Raum in das Licht einer künstlich projizierten<br />
Sonne, deren Strahlungswinkel und<br />
Bewegung nur ihrem eigenen Gang folgt und<br />
damit die gewohnte Empfindung von (Tages-/<br />
Jahres-)Zeit herausfordert. Wona Cho und<br />
Claudia Marr stellten in ihren Arbeiten skulpturale<br />
Bezüge zu charakteristischen architektonischen<br />
Elementen der Ausstellungsräume<br />
her, wogegen Stephan Hutton mittels des<br />
Mediums Fotographie einen szenischen Ausschnitt<br />
der unmittelbaren Umgebung der<br />
Platform3 in den Ausstellungsraum transportierte.<br />
Kathrin Partelli schließlich füllte das<br />
Zentrum des Ausstellungsbereichs mit einer<br />
fragilen Holzkonstruktion, deren über ihren<br />
handwerklichen Charakter hinausweisende<br />
subtile Überlegungen zur Überschreitung von<br />
Grenzen, des Verhaltens, Erlebens und Bewusstseins<br />
Raum <strong>für</strong> eigene Erinnerungen und<br />
neue Impulse schaffte.<br />
An den drei Tagen nach der Eröffnung, die als<br />
voller Erfolg zu werten ist und einen guten<br />
Auftakt zur Fortsetzung der Kooperation zwischen<br />
Akademie und Platform3 markiert,<br />
waren zahlreiche Besucher zu beobachten,<br />
die sich oft lange im Ausstellungsraum aufhielten<br />
und Offenheit sowie großes Interesse<br />
<strong>für</strong> die Arbeiten zeigten. Die Resonanz auf<br />
die Ausstellung zeigte deutlich, dass die<br />
Platform3 ein halbes Jahr nach ihrer Eröffnung<br />
gut in der Münchner <strong>Kunst</strong>- und Kulturszene<br />
bekannt und integriert ist.<br />
Klasse Pitz goes Platform3<br />
Susanne Wagner<br />
Raus aus den schützenden Mauern der Akademie,<br />
rein in den freien Ausstellungsbetrieb!<br />
Jan T. Wilms, ein junger Kurator, der seine<br />
beruflichen Erfahrungen im Ausstellungsbereich<br />
intensivieren und eine dauerhafte Kooperation<br />
mit den Studenten der Akademie im Rahmen<br />
von Ausstellungsprojekten aufbauen möchte,<br />
kommt am Montag zur Klassenbesprechung, um<br />
sich die Mappen der Studenten anzuschauen.<br />
Für eine Ausstellung sollen neue, ortsbezogene<br />
Arbeiten entstehen.<br />
Ortsbezug ist in den letzten Jahrzehnten<br />
zu einem zentralen Motiv zahlreicher Künstler<br />
geworden: ihre Arbeiten gehen auf soziale,<br />
historische, geografische und räumliche Besonderheiten<br />
ein. Solch anpassungsfähige<br />
Künstler sind Kuratorenlieblinge, da sie Werke<br />
speziell und exklusiv <strong>für</strong> bestimmte Aufgaben<br />
und <strong>Räume</strong> schaffen. Eine enge Zusammenarbeit<br />
und Diskussion zwischen Künstler und<br />
Kurator ist <strong>für</strong> die gemeinsame Entwicklung<br />
der Ausstellung unumgänglich.<br />
Für die Studenten bedeutet diese Arbeitsweise<br />
einen Spagat zwischen Aufgabe und<br />
Autonomie der eigenen Arbeit, aus der sich<br />
grundlegende Fragen der eigenen künstlerischen<br />
Verortung ergeben: Wie kann man ein<br />
Werk schaffen, das einerseits ortsbezogen<br />
sein soll und andererseits in der Abfolge von<br />
Arbeiten innerhalb des Gesamtwerks nachvollziehbar<br />
wird? Was gibt der Raum und sein<br />
Umfeld <strong>für</strong> die eigene Arbeit her?<br />
Jan lädt die Studenten zu regelmäßigen<br />
Treffen in die Platform3 ein, um den Raum<br />
zu sondieren und um über Arbeitsansätze,<br />
Fortschritte und Lösungen zu diskutieren. Die<br />
Treffen sind wie erweiterte Tagsitzungen der<br />
Akademie. Durch den Einfluss von Jan, der<br />
selbst die Künstler und ihre Arbeitsweisen erst<br />
noch besser kennenlernen muss, wird jede<br />
Position, die innerhalb der Klasse schon bekannt<br />
ist, von neuem in Frage gestellt.<br />
Gerade auch deshalb sind solche Ausstellungsprojekte<br />
außerhalb der Akademie <strong>für</strong> die<br />
Projekte <strong>2009</strong> | Zehnkampf<br />
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