DMG-informiert 2/2014

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Afrika Elfenbeinküste Nathalie Kost, Christina Buß, Stephan Ertle, Rebekka Sons (Jahreseinsatz) „Warum strahlst du die ganze Zeit?“ Vier Uhr morgens, irgendwo im Busch: Nathalie wird wach. Ihre afrikanischen „Geschwister“ stehen auf, um Wasser zu holen. Meist vom Wasserhahn. Wenn der nicht funktioniert vom Dorfbrunnen. Sieben Uhr irgendwo anders im Busch: Ein Feuer wird entzündet, Wasser erhitzt und mit dem Eimer die Openair-Dusche befüllt. Christina wäscht sich, und die ganze Nachbarschaft schaut zu, weil ihr die Wände nur bis zur Schulter reichen. Zehn Uhr, in einem anderen Dorf: Stephan ist nach seinem einfachen Reisfrühstück unterwegs mit dem Gastvater und hilft beim Bau eines Hauses. Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel. Alle anderen Bauarbeiter unterhalten sich nur in der Stammessprache Senoufo, während sie gemeinsam Steine schleppen. Selbst nachts im Traum baut Stephan weiter Häuser. 14 Uhr: Rebekka geht mit einer großen Schale auf dem Kopf über den Markt und ruft „L’eau glacébé“ (gekühltes Wasser zu verkaufen). Dank ihrer Hautfarbe ist ihr Geschäft erfolgreich – und die witzige Gastmutter K o m m m „Big Mama“ höchst zufrieden mit ihrer neuen Tochter. Unser Jahreseinsatz in der Elfenbeinküste ist anders als wir vier uns das vorgestellt haben. Als Teil eines elfköpfigen Teams aus Amerikanern und Deutschen fing es ganz harmlos an. Zwei Monate Vorbereitungszeit auf einem schnieken Campus mit Internet, kurzen Hosen und relativ normalem Essen. Doch im November kamen wir in den Staub eines afrikanischen Dorfes. Jeweils zu zweit wurden wir Teil einer einheimischen Gastfamilie und ihrer Gemeinde vor Ort. Klar, wir waren darauf vorbereitet. Doch was es wirklich bedeutet, ist uns erst hier klargeworden. Plötzlich Tochter oder Sohn in einem traditionellen Familiensystem zu sein, ist schon eine krasse Umstellung. Wir tauschten westlichen Dringend gesucht! Für Jahreseinsätze ab Sommer 2014 sind noch folgende Stellen frei: Wir haben vieles zurückgelassen und gewinnen doch viel: neue Geschwister und Eltern und Freunde, die uns aufgenommen und lieb haben. i t u n d v e r ä n d e r e d i e W e lt Luxus gegen neue Namen in der Stammessprache und los ging’s. Kein Feierabend mehr mit Film und Sofa. Kein Kaffee, sondern Reis und Maisbrei. Weder Internet, noch kurze Hosen, sondern knöchellange Wickelröcke (Stephan ausgenommen). Keine geregelten Arbeitszeiten, sondern tun, was alle hier tun: Wasser vom Brunnen holen, den Hof fegen, Hühner rupfen, Baumwolle säubern, Babys auf dem Rücken tragen, Wäsche von Hand waschen, kochen über dem Feuer und Reis ernten auf den Feldern. Das alles ist so spaßig wie herausfordernd. Noch schwieriger ist, Projekte anzufangen in einem Land, wo man nach unserem Zeitverständnis zwei Stunden zu spät kommt. Etwas bewegen, wenn man wegen der Hitze eigentlich nur schlafen will. Sich Zeit zu nehmen, um Leute zu besuchen und ihnen ein Lächeln und „Bonjour“ (guten Tag) zu schenken. Menschen zu lieben, die so anders sind als man selbst. Die anders reden, denken, andere Werte vertreten, ja oft an einen anderen Gott glauben. erforderliche Freiwilligen- Land Einsatz Sprachkenntnisse dienst Kamerun Lernhelferin Französisch Elfenbeinküste Kinder- und Jugendarbeit Französisch Evtl. IJFD Westbank Lernhelfer, Unterrichtsassistenz Englisch in intern. Schule Frankreich Arbeit unter Migrantenkinder, Französisch IJFD Teestube Chile Kinder- und Jugendhilfe, Spanisch IJFD Mitarbeit in Missionsbüro Thailand Praktische Mithilfe englisch iJFD in Rollstuhlprojekt Nepal Unterrichtsassistenz in intern. Englisch Vorschule u. Kindergarten www.kurzeinsätze.de 10 DMG-informiert | 2 | 2014
Den eigenen Horizont erweitern und dabei anderen helfen: ein Kurzeinsatz bei der Keine geregelten Arbeitszeiten zu haben, keine klar definierten Aufgaben und keine bestehenden Projekte, in die man sich einbringen kann. Das ist nicht einfach. Immer wieder rennen wir vier sprichwörtlich mit dem Kopf gegen die Wand. Wir lernen, unsere westliche Einstellung loszulassen, dass man nach getaner Arbeit immer Ergebnisse sehen muss. Gott ist es, der handelt. Er berührt die Menschen, selbst wenn wir gar nichts davon mitbekommen. Er bewegt etwas und öffnet Türen. So arbeiten zwei von uns inzwischen in der Gemeinde mit Kindern und haben schon einen Ausflug mit 90 der Kleinen organisiert. Christina leitet ein sonntägliches Bibellesen mit Mädels. Nathalie unterrichtet an einer Grundschule und hält dort morgens die Andacht. Wir haben vieles zurückgelassen und gewinnen doch viel: neue Geschwister und Eltern und Freunde, die uns aufgenommen und lieb haben. Wir lernen, wie man als Afrikaner seine Familie umsorgt und bekocht. Und Stephan, wie man sich als Mann bekochen lässt. Wir lernen, wie Gott uns in kleinen Dingen gebraucht, zum Beispiel bei kurzen Gesprächen auf den Straßen oder dem Gutenachtgebet mit der afrikanischen Schwester. Und wir spüren, wie Gott uns selbst verändert und unsere Liebe zu ihm stärkt. Abends fragte mich die Gastmutter bei Reis und Tee: „Warum strahlst du die ganze Zeit? Ich glaube, du hast etwas in deinem Herzen, das dich glücklich macht!“ Sie hat absolut recht. Ja, die Gewissheit, dass ich genau da bin, wo Gott mich in diesem Moment haben möchte, macht mich wirklich glücklich. Angola Tobias und Carola Schempp und Salome Maier (Jahreseinsatz) Wir suchen dringend neue Mitarbeiter „Nein, es geht nicht!“ Schon wieder fragte man uns, ob wir nicht eines der vielen Kinder aus dem nahegelegenen Dorf in unserer kleine Schule aufnehmen können. Doch der Platz reicht einfach nicht mehr aus, und unsere Lernhelferin Salome kann nur eine gewisse Gruppengröße unterrichten. Doch die Not ist groß. Selbst Kinder, die schon seit Jahren an der staatlichen Schule sind, können oft weder Lesen noch Schreiben. Sie wollen lernen, aber die Konditionen sind alles andere als ideal. Salome unterrichtet 15 afrikanische Kinder in unserem Schiffscontainer, den wir eigentlich als Lagerhalle auf der Trainingsfarm nutzen. Sie macht das gut und mit Freude, die Kinder hören ihr gerne zu. Zwischen Schaufeln, Hacken, Kunstdünger und anderem nützlichen Gerät haben wir einen Plastiktisch aufgestellt und eine Tafel an die Wand gehängt; fertig war das Container-Klassenzimmer. Mittags staut sich die Hitze in dem engen Raum, doch die Kinder aus dem Dorf sind voll dabei, passen auf und arbeiten konzentriert mit. Selbst Kranke kommen, weil sie unbedingt lernen möchten – öfters müssen wir Kinder wieder nach Hause schicken. Salome ist hochmotiviert, sie bringt ihnen Schreiben und Lesen bei, es wird gemalt und gebastelt. Dann erzählt sie biblische Geschichten. Ab und zu kommt ein junger Evangelist von der einheimischen Kirche mit dazu, um den Kindern in ihrer Sprache Chokwe von Jesus zu erzählen. Das Beispiel mit der Schule zeigt, wie dringend Angola neue Missionare benötigt. In allen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Entwicklung und im Geistlichen herrscht Not. Bitte beten Sie für die Kinder in unserem Dorf. Und dass sich neue Mitarbeiter nach Angola berufen lassen, um uns zu unterstützen. Jesus sagte: „Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen. Bittet den Herrn … dass er die nötigen Leute schickt!“ Matthäus 9,37f. Salome gibt Schulunterricht im Container DMG-informiert | 2 | 2014 11
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