Steuerschonende Kapitalanlagen
Steuerschonende Kapitalanlagen
Steuerschonende Kapitalanlagen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
❯❯❯ KUNDEN-MAGAZIN DER SCHOELLERBANK ❮❮❮<br />
Vermögen<br />
mehr<br />
2/2005<br />
<strong>Steuerschonende</strong><br />
<strong>Kapitalanlagen</strong><br />
ETFs:<br />
SIND DAS DIE BESSEREN FONDS?<br />
Innovative Geldanlage:<br />
STRUKTURIERTE PRODUKTE<br />
Hohe Beteiligungsraten:<br />
DIE NEUEN ASIENGARANTIEN
Liebe Kunden der Schoellerbank,<br />
sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Eine Entwicklung hält immer mehr Einzug in unser<br />
Dasein und beginnt sowohl das Lebensgefühl negativ<br />
zu beeinflussen als auch viele, bisher als fix geltende<br />
Zusammenhänge neu zu definieren: die allgegenwärtige<br />
Unsicherheit.<br />
Wo gibt es sie noch, die nachhaltig sicheren Arbeitsplätze,<br />
die stabilen politischen Rahmenbedingungen,<br />
die durch staatliche Grenzen festgelegten militärischen<br />
oder ökonomischen Machtblöcke sowie die unsinkbaren<br />
Schiffe in der Unternehmenslandschaft?<br />
Man muss aber gar nicht auf soziale, makroökonomische<br />
oder gar politische Entwicklungen ausweichen.<br />
Auch im Finanzsektor gilt, dass das Umfeld einem<br />
zunehmenden Wandel und somit wachsenden Unsicherheiten<br />
unterliegt. Staatsanleihen galten beispielsweise<br />
lange Zeit als sichere Geldanlage – Argentinien<br />
und andere Staaten haben das Gegenteil bewiesen.<br />
Oder: Einer der größten Unternehmensschuldner –<br />
General Motors – galt als vollkommen unbedenklich,<br />
gerät aber trotzdem in zunehmende Turbulenzen.<br />
So verwundert es nicht, dass Empfehlungen von<br />
Finanzdienstleistern immer allgemeiner und unkonkreter<br />
werden, denn jeder Anbieter von Anlageprodukten<br />
musste schon zu oft erleben, dass unvorhersehbare<br />
Entwicklungen eine bestimmte Prognoseerwartung ins<br />
Gegenteil verkehrten.<br />
Umso mehr gilt gerade jetzt die zentrale Herausforderung<br />
für Berater, ihren Kunden eine Richtschnur<br />
an die Hand zu geben, um diejenige Sicherheit zu vermitteln,<br />
die jeder Investor in unsicheren Zeiten sucht –<br />
und oft nicht findet. In der vorliegenden Ausgabe<br />
von „mehr Vermögen“ setzen wir uns daher unter<br />
anderem mit zwei Anlagethemen auseinander, die<br />
keinerlei Zweifel offenlassen, wenn es um den Nutzen,<br />
die Transparenz oder das Risikopotenzial geht. So<br />
gibt es eine Vielzahl attraktiver Möglichkeiten, durch<br />
2 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ EDITORIAL ❮❮❮<br />
Umschichtungen in steuerlich<br />
optimierte Produkte,<br />
netto einen erheblichen<br />
Mehrertrag zu erwirtschaften.<br />
Auch wenn die<br />
künftige Steuergesetzgebung<br />
ebenfalls einem laufenden<br />
Wandel unterliegt,<br />
so ergeben sich doch<br />
immer wieder neue Wege,<br />
die Ertragsgestaltung zu<br />
optimieren.<br />
Aber ganz speziell unsere<br />
aktuellen Produktentwicklungen<br />
im Bereich der Garantieinvestments verbinden –<br />
so meine ich – das Bedürfnis nach Sicherheit des<br />
Emittenten, des Kapitalerhalts und des attraktiven<br />
künftigen Ertragspotenzials in einer außergewöhnlichen<br />
Art und Weise. Klarerweise gilt auch für die<br />
Schoellerbank, dass Antworten auf Fragen zu künftigen<br />
Marktentwicklungen nur unter Berücksichtigung der<br />
heute bekannten oder abschätzbaren Fakten gegeben<br />
werden können – und daher mit Unsicherheiten<br />
behaftet sind. Zusätzlich jedoch Anlageprodukte zu entwickeln,<br />
deren wesentliche Ausgestaltungsparameter<br />
festzulegen, diese klar und deutlich darzustellen, den<br />
Kapitalerhalt zu garantieren und damit Sicherheit zu<br />
geben, sind Aufgaben, die wir gerne übernehmen.<br />
Ihr<br />
Heinz Mayer
EDITORIAL<br />
❯❯❯ INHALTSVERZEICHNIS ❮❮❮<br />
Editorial 2<br />
HEADLINES<br />
AKTUELL<br />
THEMA<br />
<strong>Steuerschonende</strong> <strong>Kapitalanlagen</strong> für den Privatanleger 4<br />
Exchange Traded Funds – sind das die besseren Fonds? 8<br />
Neue Wege in der Kapitalanlage: Strukturierte Produkte 10<br />
Die neuen AsienGarantien –<br />
mit außergewöhnlich hohen Beteiligungsraten 12<br />
Das Vermögen des Vatikans – groß, aber illiquid 14<br />
Mitgefangen, mitgehangen – über die Auswirkungen<br />
von Unternehmenskrisen 16<br />
Terminmärkte gehorchen eigenen Gesetzen 18<br />
HINTERGRUND<br />
„Österreich ist frei!“ –<br />
Was hat eigentlich der Staatsvertrag gekostet? 20<br />
Die Templer: Pioniere des Geldwesens 22<br />
IMPRESSUM<br />
MEDIENINHABER: Schoellerbank AG, Renngasse 3, 1010 Wien,<br />
REDAKTION UND PRODUKTION: Mag. Rolf Reisinger (Chefredakteur),<br />
Schwarzstr. 32, 5024 Salzburg, Tel. 0662/8684-950<br />
Autoren der vorliegenden Ausgabe: Mag. Josef Falzberger,<br />
Mag. Thiemo Gaisbauer, Dr. Elisabeth Günther, Michael Kastler, Sonja Köck,<br />
Peter Schillinger, Mag. Helmut Siegler, Mag. Susanne Steffny, Stefan Traunmüller<br />
KONTAKT: E-Mail: presse@schoellerbank.at, Internet: www.schoellerbank.at<br />
FOTOS: Schoellerbank, pcs, Votava, DigitalVision, John Foxx, Imgram, Brand X Pictures, Interfoto<br />
GESTALTUNG: pcs-werbeagentur, Salzburg DRUCK: Druckerei Roser, Salzburg, DVR NR.: 0041556<br />
Die asiatische<br />
Wirtschaft<br />
boomt<br />
12<br />
50 Jahre<br />
Staatsvertrag<br />
20<br />
Steueroptimierte<br />
Veranlagungsformen<br />
4<br />
Finanzwelt<br />
Vatikan<br />
14<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
3
Das Interesse an steueroptimierten Veranlagungsformen ist ungebrochen. Wichtig ist aber auch hier – unabhängig<br />
von eventuellen steuerlichen Vorteilen – zuerst Qualität sowie Rentabilität und Liquidität des Produktes<br />
an sich zu prüfen.<br />
<strong>Steuerschonende</strong> <strong>Kapitalanlagen</strong><br />
für den Privatanleger<br />
Wie hinlänglich bekannt, können sich steuerliche Bestimmungen<br />
rasch ändern („fremdfinanzierte Vorsorgemodelle“)<br />
– daher sollte der steuerliche Vorteil alleine nicht<br />
ausschlaggebend für eine Entscheidung sein, sondern<br />
„nur“ einen willkommenen Zusatznutzen darstellen.<br />
Welche Möglichkeiten zur steueroptimierten Veranlagung<br />
bieten sich nun dem Privatanleger in Österreich?<br />
WOHNBAUANLEIHE<br />
Die Wohnbauanleihe ist mit Sicherheit ein wieder entdeckter<br />
Klassiker. Vor einigen Jahren noch milde belächelt,<br />
avancierte sie in letzter Zeit zum Verkaufsschlager<br />
schlechthin. „Bis zu 4 % KESt-frei (in der Höhe des Nominalwertes)“<br />
lautet das Schlagwort – in Anbetracht des aktuell<br />
niedrigen Zinsniveaus sicherlich eine interessante Alternative.<br />
Voraussetzung für den Genuss des Steuervorteils ist<br />
die Hinterlegung auf einem Depot eines inländischen<br />
Kreditinstitutes. Übersteigt die Kuponhöhe die 4 %-Grenze,<br />
unterliegt dieser Teil dem 25%igen KESt-Abzug. Wohnbauanleihen<br />
sind hinsichtlich Einkommen- und Erbschaftssteuer<br />
endbesteuert.<br />
Diese Form der Veranlagung ist vor allem für den langfristigen<br />
Investor geeignet, für den eine ausgezeichnete Bonität<br />
des Schuldners oberste Priorität hat und dem zusätzlich ein<br />
Steuervorteil willkommen ist. Der Zinsaufschlag in Form<br />
einer hohen Geld-/Briefspanne im Vergleich zu anderen<br />
Anleiheformen bester Bonität liegt im Rahmen der<br />
Erwartungen. Für den kurzfristig orientierten Anleger<br />
können sich hingegen die lange Laufzeit bzw. die niedrige<br />
Liquidität als Nachteile erweisen.<br />
NIEDRIG- BZW. NULLKUPONANLEIHEN<br />
Entscheidend für den Anleger ist in der Regel die Rendite<br />
nach KESt. Diese kann durch eine gezielte Auswahl von<br />
4 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
Niedrig- bzw. Nullkuponanleihen nachhaltig beeinflusst<br />
werden. Dadurch kann man eine gewisse Steuerersparnis<br />
bzw. -stundung erreichen.<br />
GRIECHENLAND-ANLEIHEN<br />
Vorweggenommen werden muss, dass die Bonität einer<br />
griechischen Staatsanleihe nicht mit der einer österreichischen<br />
Staatsanleihe gleichzusetzen ist. Gemäß Standard<br />
and Poor´s-Rating steht einem „einfach A“ bei griechischen<br />
Staatsanleihen ein „doppelt“ oder gar ein „dreifach A“ bei<br />
österreichischen oder deutschen Staatsanleihen gegenüber.<br />
Damit zählen die Griechenland-Anleihen eindeutig zu den<br />
risikoreicheren Anlageformen.<br />
Dem österreichischen Investor bietet das aktuell gültige<br />
Doppelbesteuerungsabkommen Griechenland/Österreich<br />
(„DBA“) insbesondere bei griechischen Staatsanleihen<br />
Steuervorteile. Denn das DBA sieht vor, dass dem griechischen<br />
Staat für derartige Zinserträge das ausschließliche<br />
Besteuerungsrecht zusteht. Österreich stellt diese Zinserträge<br />
in weiterer Folge (unter Berücksichtigung des<br />
Progressionsvorbehaltes) einkommensteuerfrei.<br />
Zu beachten ist, dass österreichische Kreditinstitute auf<br />
Basis der sog. „Auslands-KESt-Verordnung“ (gültig seit<br />
1. Juli 1998) für eigentlich steuerfreie Zinserträge aus griechischen<br />
Staatsanleihen zunächst 25 % KESt einzubehalten<br />
haben. Erst in einem zweiten Schritt kann der Anleger im<br />
Rahmen seiner Einkommensteuererklärung die Anrechnung<br />
bzw. die Rückerstattung der einbehaltenen KESt<br />
geltend machen – und somit den Steuervorteil nutzen.<br />
Hinsichtlich der erbschaftssteuerlichen Behandlung<br />
griechischer Staatsanleihen ist wissenswert, dass bei<br />
Geltendmachung der steuerlichen Begünstigung (d.h. letztendlich<br />
bei Rückholung der KESt durch den österreichischen<br />
Investor) die für Anleihen grundsätzlich vorgesehene<br />
erbschaftssteuerliche Befreiung verloren geht.
In letzter Zeit wurde vermehrt über eine Adaptierung des<br />
DBA Österreich/Griechenland diskutiert; man ging sogar<br />
davon aus, dass das neue DBA mit 2004 in Kraft treten<br />
wird und diese Befreiung für Staatsanleihen nicht mehr<br />
enthalten sein würde. Jedoch sind die Verhandlungen derzeit<br />
ins Stocken geraten, daher ist davon auszugehen, dass<br />
das aktuelle DBA – mit der Steuerbegünstigung für griechische<br />
Staatsanleihen – noch einige Zeit Geltung haben wird.<br />
ZINSENTWICKLUNG DER LETZTEN 10 JAHRE IN EUROPA<br />
8,00 %<br />
7,00 %<br />
6,00 %<br />
5,00 %<br />
4,00 %<br />
3,00 %<br />
1996<br />
1997<br />
Zinsentwicklung in Europa – 10-jähriger Swapsatz<br />
= Indikator für durchschnittliche Bankenbonität AA<br />
Nettorendite für den Anleger (abzügl. 25%KESt)<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
INDEXZERTIFIKATE<br />
Aktuell sehr beliebte und häufig nachgefragte Produkte<br />
an den Wertpapiermärkten sind sämtliche Arten von Indexzertifikaten.<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
2004<br />
2005<br />
Ganz generell unterliegen Zertifikate, deren Wertentwicklung<br />
abhängig von einem Wertpapierindex ist und<br />
die nach dem 1. März 2004 emittiert wurden, mit ihrem<br />
Unterschiedsbetrag (Differenz zwischen Emissions- und<br />
Tilgungs-/Verkaufskurs) der 25%igen KESt.<br />
Bei Emissionen vor dem 1. März 2004 (sog. „Altemissionen“)<br />
gilt zu beachten, dass hier die Besteuerung<br />
auf die Höhe einer allfälligen Kapitalgarantie abstellt:<br />
• Kapitalgarantie von mehr als 20 %<br />
Der Unterschiedsbetrag zwischen Emissions- und<br />
Tilgungskurs (bzw. Verkaufskurs) unterliegt der 25%igen<br />
KESt. Mit diesem KESt-Abzug wird neben einer<br />
Abgeltung der Einkommensteuer auch eine Endbesteuerungswirkung<br />
hinsichtlich der Erbschaftssteuer erreicht.<br />
• Kapitalgarantie von nicht mehr als 20 %<br />
Der Unterschiedsbetrag zwischen Emissions- und Tilgungskurs<br />
(bzw. Verkaufskurs) ist nach Ablauf der einjährigen<br />
Spekulationsfrist einkommensteuerfrei. Diese Wertpapiere<br />
unterliegen jedoch der Erbschaftssteuerpflicht.<br />
Ein Erwerb von „Altemissionen“ (d.h. emittiert vor dem<br />
1. März 2004) kann somit aus steuerlichen Gesichtspunkten<br />
durchaus attraktiv sein.<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
5
KEST-PFLICHTIGE ZERTIFIKATE, DIE WÄHREND<br />
DER LAUFZEIT ERWORBEN WERDEN<br />
Der Erwerb derartiger Wertpapiere während der Laufzeit<br />
bringt für den Anleger steuerliche Vorteile, wenn der<br />
aktuelle Kurswert beim Kauf unter dem ursprünglichen<br />
Emissionskurs liegt („unter pari“). Denn der Differenzbetrag<br />
zwischen Emissionskurs und aktuellem (d.h. niedrigerem)<br />
Kaufkurs ist grundsätzlich steuerfrei. Zu beachten<br />
ist jedoch die Einhaltung der einjährigen Spekulationsfrist.<br />
Wird bei Tilgung bzw. neuerlichem Verkauf der Emissionskurs<br />
überschritten, so ist lediglich die Differenz zwischen<br />
Emissionskurs und höherem Tilgungs- bzw. Verkaufskurs<br />
steuerpflichtig (25 % KESt).<br />
AKTIEN VERSUS AKTIEN-INVESTMENTFONDS<br />
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Vergleich zwischen<br />
Einzeltitelveranlagungen im Aktienbereich (direkt)<br />
bzw. über Aktienfonds (indirekt). Dies ist in erster Linie<br />
eine Frage des zur Verfügung stehenden Kapitals. Investitionen<br />
in Einzeltitel setzen eine entsprechende<br />
Vermögenshöhe voraus, damit eine geeignete Risikodiversifizierung<br />
nach Ländern und Branchen möglich ist.<br />
Eine Einzeltitelveranlagung in Aktien unter 70.000,– Euro<br />
ist in der Regel nicht zielführend.<br />
Hinsichtlich der steuerlichen Behandlung besteht jedoch<br />
ein Unterschied zwischen Direktveranlagung bzw. über<br />
einen Aktienfonds. Dividendenerträge aus direkten Investitionen<br />
in Einzelaktien unterliegen der 25%igen KESt,<br />
Substanzgewinne sind außerhalb der Spekulationsfrist<br />
(Beteiligungsquote unter 1 %) steuerfrei. Realisierte<br />
Substanzgewinne in Aktienfonds unterliegen hingegen<br />
pauschal zu 20 % der 25%igen KESt (d.h. effektive Steuerlast<br />
5 %). Dafür ist aber die Einhaltung der Spekulationsfrist<br />
für im Fonds befindliche Papiere nicht relevant,<br />
was wiederum bei einem aktiven Management innerhalb<br />
des Fonds aus steuerlicher Sicht von Vorteil sein kann.<br />
Natürlich obliegen hier aber sämtliche Anlageentscheidungen<br />
dem Fondsmanager und nicht dem Anleger selbst.<br />
JUNGE AKTIEN (HABEN IN DER PRAXIS GERINGE<br />
BEDEUTUNG):<br />
Steuerfrei sind Gewinnanteile auf Grund offener Ausschüttungen<br />
aus jungen Aktien und vergleichbaren Genussscheinen.<br />
Unter folgenden Voraussetzungen ist weder KESt<br />
einzubehalten, noch unterliegen diese der Einkommensteuer:<br />
• die Anschaffung der Aktien muss nach § 18 Abs. 1 Z 4<br />
EStG (Sonderausgaben) steuerbegünstigt erfolgt sein;<br />
6 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
• sie ist nur insoweit begünstigt, als der Nennbetrag<br />
der Aktien im Sonderausgabenhöchstbetrag des<br />
Anschaffungsjahres Deckung gefunden hat;<br />
• die Befreiung gilt nur für die Zeit der Hinterlegung<br />
bei einem inländischen Kreditinstitut, längstens für<br />
10 Jahre ab dem Ende des Anschaffungsjahres.<br />
Sofern eine junge Aktie nur teilweise im Sonderausgabenhöchstbetrag<br />
Deckung gefunden hat, steht nur diesem Teil<br />
die KESt-Befreiung zu; für den restlichen Betrag besteht<br />
reguläre Einkommensteuerpflicht. Die Wertentwicklung<br />
der Aktie ist für die KESt-Befreiung ohne Bedeutung.<br />
OFFENER IMMOBILIENFONDS ODER<br />
IMMOBILIENAKTIE?<br />
Denkt man an eine Veranlagung in Immobilienwertpapiere,<br />
so stellt sich meist die Frage: offener Immobilienfonds oder<br />
Immobilienaktie (bzw. Immobilienaktienfonds)?<br />
Hier muss klar gesagt werden, dass – bei gleicher Qualität<br />
der Veranlagung – die steuerliche Behandlung für die<br />
Immobilienaktie spricht. Offene Immobilienfonds haben<br />
derzeit (noch) den Nachteil, dass 80 % der Kursgewinne<br />
der 25%igen KESt unterliegen und darüber hinaus Erbschaftssteuerpflicht<br />
besteht.<br />
GESCHLOSSENE IMMOBILIENFONDS<br />
Eine weitere Möglichkeit stellen Investitionen in geschlossene<br />
Immobilienfonds dar. Im Unterschied zu offenen<br />
Immobilienfonds ist das Fondssondervermögen bei dieser<br />
Anlageform begrenzt; wird die Grenze erreicht, erfolgt die<br />
Schließung des Fonds. Derartige Konstruktionen nutzen<br />
häufig steuerlich attraktive Gestaltungsvarianten im<br />
Rahmen von Doppelbesteuerungsabkommen. Der Investor<br />
erzielt keine Einkünfte aus Kapitalvermögen, sondern –<br />
abhängig von der Fondskonstruktion – Einkünfte aus<br />
Gewerbebetrieb oder Vermietung und Verpachtung.<br />
Da geschlossene Immobilienfonds ein deutlich höheres<br />
Risiko als „herkömmliche“ Wertpapierveranlagungen<br />
haben, ist eine Prüfung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit<br />
des Objektes äußerst wichtig. Eine ausschließliche<br />
Betrachtung der Steuervorteile kann hier sehr schnell zu<br />
falschen Ergebnissen führen, denn lange Bindungsfristen<br />
sowie ein fehlender Sekundärmarkt machen den Verkauf<br />
oder eine Rückgabe der Beteiligung nur schwer möglich<br />
(meist muss der Anleger, mit Unterstützung durch die<br />
Fondsgesellschaft, für einen Nachfolger sorgen).
FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN<br />
ODER WERTPAPIERVERANLAGUNG?<br />
Neben den klassischen Veranlagungen im Wertpapierbereich<br />
spielen in Österreich Ansparpläne in diverse<br />
Versicherungsprodukte eine bedeutende Rolle.<br />
Versicherungen werben sehr eingehend mit der KESt- bzw.<br />
Einkommensteuer-Freiheit ihrer Produkte. Dies muss aber<br />
etwas differenzierter betrachtet werden, denn dieser<br />
Steuervorteil verlangt diverse (gesetzlich genau festgelegte)<br />
Voraussetzungen. So unterliegen z.B. Einmalerlage nur bei<br />
mindestens 10-jähriger Laufzeit lediglich der 4%igen<br />
Versicherungssteuer. Ebenso an die 10-jährige Laufzeit geknüpft<br />
ist die steuerfreie Vereinnahmung laufender Erträge<br />
sowie der steuerfreie Kapitalzufluss bei Fälligkeit.<br />
Bedenken sollte man aber jedenfalls, dass – wie oben ausgeführt<br />
– Substanzgewinne aus Aktien außerhalb der<br />
Spekulationsfrist steuerfrei sind und in der Regel den<br />
Hauptanteil der Wertentwicklung einer Aktie darstellen<br />
(KESt-pflichtige Dividenden spielen hier grundsätzlich nur<br />
eine untergeordnete Rolle). Der Steuervorteil einer KEStund<br />
einkommensteuerfreien Ertragsthesaurierung während<br />
der Laufzeit ist insbesondere bei fondsgebundenen<br />
Lebensversicherungen nur dann relevant, wenn ein<br />
Großteil der Ansparsumme in KESt-pflichtige Zinspapiere<br />
investiert wird. Weiters sind Versicherungen – im Gegensatz<br />
zu Wertpapierinvestments – nicht von der Erbschaftssteuer<br />
befreit.<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
INDEXGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNG:<br />
Indexgebundene Lebensversicherungen versuchen, die<br />
Vorteile von Wertpapier- und Versicherungslösungen zu<br />
kombinieren. Indexzertifikate unterliegen grundsätzlich<br />
der 25%igen KESt (siehe oben). Diese Steuerpflicht kann<br />
durch den Abschluss einer indexgebundenen Lebensversicherung<br />
vermieden werden; in diesem Fall fällt lediglich<br />
die 4%ige Versicherungssteuer auf die Einzahlungsprämie<br />
an (eine mindestens zehnjährige Laufzeit vorausgesetzt).<br />
Im Ergebnis bedeutet dies, dass sich hier der Kunde über<br />
die längere Bindung gegenüber einem Wertpapierprodukt<br />
im Klaren sein muss. Hinzu kommt, dass keine erbschaftssteuerliche<br />
Endbesteuerung gegeben ist.<br />
PRÄMIENBEGÜNSTIGTE ZUKUNFTSVORSORGE:<br />
Mit der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge (§ 108g<br />
EStG) wurde vom Gesetzgeber eine weitere Möglichkeit zur<br />
steuerlich günstigen privaten Vorsorge geschaffen. Am<br />
Markt finden sich unterschiedliche Modelle und<br />
Möglichkeiten – entweder Modelle der Banken mit Fonds<br />
oder Versicherungsmodelle (in Kombination mit Ablebensund<br />
Risikoaspekten). Die Entscheidung muss letztendlich<br />
jeder Anleger für sich selbst treffen. Wichtig ist jedenfalls,<br />
auf die Transparenz bei den Produkten zu achten.<br />
CONCLUSIO:<br />
Abschließend kann festgehalten werden, dass trotz umfassender<br />
gesetzlicher Regelungen für die Steuerpflicht von<br />
Wertpapiererträgen zahlreiche Möglichkeiten bestehen,<br />
das individuelle Wertpapierdepot auch unter steuerlichen<br />
Gesichtspunkten zu optimieren.<br />
Jedoch sollte niemals die Erzielung eines steuerlichen<br />
Vorteiles für eine Investitionsentscheidung alleine ausschlaggebend<br />
sein. Denn – wie uns die Erfahrung der letzten<br />
Jahre gezeigt hat – können gesetzliche Änderungen allzu<br />
rasch eine ursprünglich steuerlich attraktive Investition<br />
zunichte machen.<br />
Dr. Elisabeth Günther<br />
Mag. Helmut Siegler<br />
Mag. Susanne Steffny<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
7
8 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
Sie wollten immer schon, dass der Kurs eines Investmentfonds mehr als nur einmal täglich berechnet wird?<br />
Das geht jetzt: Denn eine neue Generation von Investmentfonds bietet die Möglichkeit, dass Sie nicht mehr<br />
warten müssen, bis Annahmeschluss für den jeweiligen Tag („cut-off-time“) ist, sondern gleich handeln<br />
können. Allerdings sind die so genannten Exchange Traded Funds (ETF) nicht in jeder Situation erste Wahl.<br />
Wir beleuchten Vor- und Nachteile.<br />
Exchange Traded Funds –<br />
sind das die besseren Fonds?
Die passive Nachbildung diverser Indizes haben sich<br />
Fondsanbieter auf die Fahnen geschrieben: Sie argumentieren<br />
damit, dass die wenigsten Fonds langfristig ihre<br />
Benchmark (Vergleichsindex) schlagen und empfehlen,<br />
doch gleich die Benchmark zu kaufen.<br />
ETFs SIND „SCHNELL“<br />
Da die Benchmarks sehr transparent sind, sind sie vergleichsweise<br />
einfach nachzubilden, zumal es für die meisten<br />
der angebotenen Indizes (respektive Indexfonds) auch<br />
Terminmärkte (sog. Futures) gibt. Beispiele dafür sind der<br />
Deutsche Aktienindex DAX ebenso wie die europäische<br />
Indexfamilie Stoxx oder der US-amerikanische S&P 500.<br />
Damit steht nun einerseits Privatanlegern die Möglichkeit<br />
zur Verfügung, den Markt zu kaufen bzw. zu verkaufen –<br />
und zwar sofort und ohne Zeitverlust. Die Absicherungsmöglichkeit<br />
gibt wiederum professionellen Marktteilnehmern<br />
(Händlern) die Möglichkeit, die entsprechenden<br />
Positionen umgehend abzusichern. So weisen Anteile von<br />
Indexfonds jederzeit hohe Liquidität auch während des<br />
Tages auf und können praktisch jede Sekunde gehandelt<br />
werden. Privaten Anlegern stehen auf diese Weise ähnliche<br />
Möglichkeiten für „Intraday-Trading“ zur Verfügung wie<br />
den professionellen Marktteilnehmern an den Terminmärkten.<br />
ETFs SIND „GÜNSTIG“<br />
Als weiteres Argument können die Anbieter von<br />
Indexfonds die vergleichsweise niedrigen Kosten anführen.<br />
Gemessen an den relevanten Zahlen (Total Expense Ratio)<br />
liegen Exchange Traded Funds deutlich unter den<br />
Vergleichswerten herkömmlicher Fondsanbieter. Dazu<br />
kommt, dass die Fondsanteile an der Börse ge- bzw. verkauft<br />
werden und nicht direkt von der Fondsgesellschaft<br />
gekauft bzw. an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden.<br />
Damit fallen beim Kauf zwar keine Ausgabeaufschläge,<br />
dafür aber die üblichen Transaktionskosten an,<br />
die – im Gegensatz zu konventionellen Fonds – beim Verkauf<br />
nochmals zu Buche schlagen. Der Handel über die Börse<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
bedingt im Übrigen auch, dass es Geld-Brief-Spannen gibt,<br />
die zwar durch die Verpflichtung mehrerer Marketmaker,<br />
laufend An- und Verkaufskurse zu stellen, relativ niedrig,<br />
aber doch vorhanden sind. Der Kostenvorsprung relativiert<br />
sich so bis zu einem gewissen Grad.<br />
ETFs SIND „MARKET-PERFORMER“<br />
Nach Abzug der dargestellten Kosten können Exchange<br />
Traded Funds vor allem eines: Die Performance des<br />
Marktes abbilden. Somit eignen sie sich für Anleger, die auf<br />
Marktgegebenheiten rasch reagieren wollen – das spekulative<br />
Element steht hier zweifellos im Vordergrund. Ähnliches<br />
gilt in diesem Zusammenhang für konventionelle<br />
Indexzertifikate, bei denen ein zusätzlicher Faktor zu<br />
beachten ist: Da es sich bei Indexzertifikaten um Schuldtitel<br />
(und nicht um Miteigentum an einem Fonds) handelt, muss<br />
die Bonität des Schuldners zweifelsfrei sein.<br />
„VEREDELTE“ ZERTIFIKATE SCHAFFEN MEHRWERT<br />
Ob es dem Anleger gelingt, durch entsprechendes Timing<br />
(rechtzeitiges Kaufen und Verkaufen) einen Mehrwert zu<br />
erzielen, sei dahingestellt. Wer stärker dem Gedanken<br />
anhängt, dass viel „Hin- und Her“ eher die Taschen leer<br />
macht, der kann sich Gedanken über „veredelte“ Zertifikate<br />
machen. Derartige Produkte lassen dem Markt erstens die<br />
nötige Zeit zu arbeiten, zweitens hat der Anleger die<br />
Möglichkeit, ein Produkt zu wählen, das seinem Risikoprofil<br />
und den damit verbundenen Ertragschancen besser<br />
entspricht als eine 1:1-Veranlagung auf dem jeweils zu<br />
Grunde liegenden Markt. Zu dieser Optimierung kann eine<br />
Kapitalgarantie ebenso zählen wie der Einbau eines<br />
Risikopuffers oder die Möglichkeit, von Kursanstiegen des<br />
Marktes überproportional zu profitieren. Dass derartig<br />
veredelte Zertifikate während der Laufzeit auf Grund der<br />
eingebauten Mechanismen oft nicht perfekt 1:1 reagieren,<br />
ist zwar richtig; auf lange Sicht entspricht diese Veranlagungsform<br />
dafür mehr dem Gedanken „Investieren<br />
statt Spekulieren“.<br />
Mag. Josef Falzberger<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
9
Der Fantasie sind bei der Zusammensetzung dieser<br />
Produkte keine Grenzen gesetzt – es gibt Zertifikate auf<br />
Rohstoffwerte, Gold, Aktien oder Aktienindizes sowie<br />
Zinsen, jeweils mit oder ohne Kapitalgarantie. Die Anzahl<br />
neuer Produkte hat in den letzten Jahren enorm zugenommen.<br />
Anleger stehen dem Angebot mit zunehmender<br />
Ratlosigkeit gegenüber – die fantasievollen Produktbezeichnungen<br />
lassen jedoch meist nur schwer erahnen,<br />
welche Konstruktion sich dahinter verbirgt.<br />
DER ANLEGERWUNSCH: ATTRAKTIVE RENDITE-<br />
CHANCE TROTZ GERINGEREM RISIKO<br />
Dennoch gewinnen Zertifikate immer mehr Fans unter<br />
Privatanlegern. Besonders nach den Kurskorrekturen an<br />
den internationalen Börsen ab dem Jahr 2000 mussten<br />
viele Anleger hohe Verluste in ihren Depots verkraften. Die<br />
Suche nach risikoärmeren Anlagemöglichkeiten hat daher<br />
jetzt oberste Priorität. Doch trotz geringerem Risiko wollen<br />
Anleger auch eine attraktive Rendite erzielen.<br />
Mit dem Einsatz derivativer Finanzinstrumente – kurz<br />
Derivate – lassen sich die Wünsche der Kapitalanleger einfach<br />
und schnell realisieren. Die häufigste Form von<br />
Derivaten sind Zertifikatprodukte als Kombination von<br />
Aktien und/oder Anleihen. Der Begriff Derivat kommt aus<br />
dem Lateinischen (von derivare = ableiten) und bedeutet,<br />
dass deren Preis sich aus dem Kurs anderer Wertpapiere<br />
bzw. Finanzprodukte (den sog. Basiswerten) ableitet. Beispiele<br />
für Derivate sind: Optionen, Futures, Swaps sowie<br />
Optionsscheine.<br />
STRUKTURIERTE PRODUKTE – EIN MARKTÜBERBLICK<br />
Bevor der Anleger in ein strukturiertes Anlageprodukt<br />
investiert, sollte er sich die Frage nach seiner persönlichen<br />
Risikobereitschaft stellen und die für ihn passende Anlage<br />
wählen. Die folgenden Ausführungen geben einen Überblick<br />
über die wichtigsten Varianten strukturierter Produkte.<br />
10 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
Neue Wege in der Kapitalanlage:<br />
Strukturierte Produkte<br />
Vor 25 Jahren war die Vermögensanlage noch vergleichsweise einfach. Damals wurden dem Anleger die klassischen<br />
Produkte wie zum Beispiel das Sparbuch, Banken- und Staatsanleihen oder ein Festgeld angeboten.<br />
Mittlerweile gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl von neuen Finanzprodukten, deren Zusammensetzung<br />
für den Laien oft nur schwer verständlich ist. Dazu zählen z.B. die so genannten strukturierten Produkte (fallweise<br />
auch als „veredelte Zertifikate“ bezeichnet).<br />
GARANTIEPRODUKTE – EIN SICHERES INVESTMENT<br />
Für sicherheitsbewusste Anleger sind Garantieprodukte<br />
geeignet, deren oberste Priorität der Kapitalerhalt ist und<br />
die ihn gleichzeitig an einer positiven Wertentwicklung der<br />
Märkte beteiligen.<br />
Garantieprodukte bestehen aus zwei Teilen: dem<br />
Garantie- und dem Performanceteil. Der Garantieteil<br />
besteht aus einer Nullkuponanleihe (auch als Zerobond<br />
bezeichnet) und deckt den garantierten Rückzahlungsbetrag<br />
am Laufzeitende ab. Nullkuponanleihen haben – wie<br />
der Name schon sagt – keine laufende Zinszahlung. Der<br />
Ertrag ergibt sich am Ende der Laufzeit aus der Differenz<br />
zwischen Kaufpreis und Rückzahlungspreis.<br />
Der Performanceteil ermöglicht dem Anleger durch eine<br />
spezielle Optionsstrategie die Chance auf eine attraktive<br />
Zusatzrendite. Wie sich diese entwickelt, ist von der<br />
Marktentwicklung des zu Grunde liegenden Basiswertes<br />
und den festgelegten Bedingungen abhängig. Der Basiswert<br />
kann beispielsweise aus Aktien, verschiedenen Indizes<br />
oder Rohstoffen zusammengesetzt sein.<br />
Garantieprodukte lassen sich in Varianten mit vollständiger<br />
oder teilweiser Kapitalgarantie einteilen. Bei Produkten mit<br />
einer 100%igen Kapitalgarantie akzeptiert der Investor ein<br />
geringeres mögliches Gewinnpotenzial von beispielsweise<br />
70 %. Wünscht der Investor hingegen einen höheren<br />
Beteiligungsfaktor, um dadurch eine bessere Rendite zu<br />
erzielen, verzichtet er im Gegenzug auf einen Teil des garantierten<br />
Nettokapitals. Bei einem Beteiligungsfaktor von<br />
z.B. 200 % am zu Grunde liegenden Basiswert sind z.B. nur<br />
noch 90 % des eingesetzten Kapitals garantiert.<br />
STRUKTURIERTE ANLEIHEN – AUCH IN NIEDRIG-<br />
ZINSPERIODEN HÖHERE ZINSEN LUKRIEREN<br />
Wer Sicherheit sucht, aber auf eine höhere Verzinsung nicht<br />
verzichten möchte, wird im Bereich strukturierte Anleihen<br />
fündig. Je nach Risikoneigung und Markterwartungen kann
der Anleger aus zahlreichen Angeboten wählen. Diese Art<br />
von Wertpapieren zeichnet sich durch individuelle<br />
Zusatzbedingungen auf Zins- und Kapitalrückzahlung aus.<br />
Neben einer garantierten Kapitalrückzahlung erhält der<br />
Anleger eine Mindestverzinsung. Diese wird einmal im<br />
Jahr ausgeschüttet. Um eine höhere Verzinsung als den<br />
Marktzins erzielen zu können, werden meist Risiken am<br />
Aktienmarkt eingegangen. Die Kuponhöhe kann beispielsweise<br />
von der Entwicklung eines eigens zusammengestellten<br />
Aktienkorbes abhängig gemacht werden.<br />
Das Besondere an der strukturierten Anleihe ist der<br />
nach oben offene Zinskupon. Neben einem fixen Kupon<br />
wird dem Anleger die Chance auf einen Mehrertrag eingeräumt.<br />
Hierzu wird einmal jährlich an vorher bestimmten<br />
Stichtagen die Wertentwicklung der im Aktienkorb enthaltenen<br />
Aktien betrachtet. Für die Festlegung des Kupons wird<br />
dann eine Aktie herangezogen, die die geringste absolute<br />
Wertentwicklung nach oben oder unten aufweist. Der so<br />
ermittelte Wert wird dann mit dem festgelegten Beteiligungsfaktor<br />
multipliziert, um so den Kupon für das Laufzeitjahr<br />
zu ermitteln. Liegt dieser ermittelte Kuponwert über<br />
der Mindestverzinsung, erhält der Anleger den höheren Kupon<br />
ausbezahlt. Durch einen sog. LockIn-Mechanismus bildet<br />
diese neue ermittelte Kuponhöhe den neuen Mindestkupon.<br />
Die Höhe der Zinszahlung kann auch von der zukünftigen<br />
Entwicklung der Anleihenmärkte abhängig gemacht werden<br />
und dadurch die Chance auf einen deutlichen Mehrertrag<br />
im Vergleich zum aktuellen Marktniveau bieten. Als Basis<br />
für die Berechnung des Kupons dient der „Euribor“ (Euro<br />
Interbank Offered Rate; das ist der Referenzzinssatz für<br />
Termingelder in Euro). Die Kombination aus einem variablen<br />
Zinssatz und einem festen Zinssatz bietet dem Anleger<br />
eine attraktive Renditechance über die Laufzeit.<br />
INDEXZERTIFIKATE – PROFITIEREN VOM BASISWERT<br />
Im Jahr 1990 erschien die erste Gattung von Indexzertifikaten<br />
unter dem Namen „Partizipationsschein“ am Kapitalmarkt<br />
– heute gibt es unterschiedliche Arten von Zertifikaten.<br />
Indexzertifikate entwickeln sich analog zu ihren<br />
Basiswerten, beispielsweise einem Index wie dem DAX,<br />
Dow Jones oder Euro STOXX 50. Die Kursentwicklung<br />
eines Indexzertifikates folgt exakt dem des zu Grunde liegenden<br />
Index in einem bestimmten Bezugsverhältnis.<br />
Neben den klassischen Indexzertifikaten gibt es die<br />
Basket-Zertifikate. Basket-Zertifikate unterscheiden sich<br />
von Indexzertifikaten durch ihren Basiswert. Als Basiswert<br />
dient ein eigens hierfür zusammengestellter Aktienkorb<br />
(engl.: Basket). Nach welchen Kriterien der Korb zu-<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
sammengestellt wird, entscheidet der Emittent, d.h.<br />
z.B. nach Themen, Regionen oder auch Branchen.<br />
Zertifikaten müssen nicht zwangsläufig Indizes oder Aktien<br />
zu Grunde liegen. Als Basiswert können auch Rohstoffe in<br />
Betracht kommen. Der Anleger hat hier die Chance von der<br />
Wertentwicklung des zu Grunde liegenden Rohstoffs (z.B.<br />
Gold) zu profitieren, ohne diesen tatsächlich, also physisch<br />
erwerben zu müssen. Anzumerken ist, dass Zertifikate, die<br />
nicht in Euro notieren, ein nicht zu unterschätzendes<br />
Wechselkursrisiko in sich bergen. Anleger, die Fremdwährungsrisiken<br />
vermeiden möchten, sollten daher besser<br />
in „Euro Quanto“-Papiere investieren, die eine Devisenkursabsicherung<br />
beinhalten.<br />
Neben den „klassischen“ Zertifikaten haben sich am<br />
Markt noch viele weitere Zertifikatsarten wie Bonus- und<br />
Discountzertifikate etabliert. Diese Produktarten sind stark<br />
erklärungsbedürftig, da die Funktionsweise sehr komplex<br />
ist. Die Kursentwicklung des einzelnen Produktes lässt sich<br />
nur an anhand mathematischer Formeln nachvollziehen.<br />
Daher ist auch in diesem Bereich eine umfassende und<br />
qualifizierte Beratung wichtiger denn je.<br />
PRÜFKATALOG FÜR STRUKTURIERTE PRODUKTE<br />
Die Spezialisten der Schoellerbank haben einen eigenen<br />
Kriterienkatalog entwickelt, um geeignete Qualitätsmaßstäbe<br />
festzulegen. Unseren Kunden bieten wir eine erstklassige<br />
und umfassende Analyse von strukturierten Produkten an.<br />
Die Beurteilung erfolgt im Wesentlichen nach folgenden<br />
Kriterien:<br />
• Kategorisierung nach Assetklasse: strukturierte Produkte<br />
stellen zumeist einen Anleihen- bzw. Aktienersatz dar<br />
• Klärung der Funktionsweise des Produktes<br />
• Qualität des Emittenten: wir empfehlen ein Mindest-<br />
Rating von „AA“ der internationalen Agenturen<br />
Moody’s und Standard & Poor’s<br />
• Realistische Chance auf Mehrwert im Vergleich zur entsprechenden<br />
Assetklasse (Direktinvestment in Aktien<br />
oder Anleihen)<br />
• Transparenz: leichter Zugang zu allen wichtigen<br />
Informationen<br />
• Nachvollziehbare Gebührenstruktur<br />
• Steuerliche Behandlung<br />
Die Schoellerbank gilt in Österreich als Pionier und Marktführer<br />
bei Garantieprodukten. Diese bieten wir seit 1994<br />
für private Anleger und institutionelle Investoren an.<br />
Sonja Köck<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
11
HISTORISCH GERINGE SCHWANKUNGSANFÄLLIGKEIT<br />
Die internationalen Aktienmärkte bewegen sich derzeit in<br />
sehr engen Bahnen. Größere Tagesschwankungen bilden die<br />
Ausnahme. Noch vor wenigen Jahren galten Tage mit einem<br />
Prozent Kursbewegung als ausnehmend ruhig. Heute gilt<br />
ein Tag mit plus oder minus einem Prozent bereits als überaus<br />
aktiv. Diese Schwankungsanfälligkeit – auch Volatilität<br />
genannt – befindet sich auf einem Niveau, welches seit mehreren<br />
Jahren nicht mehr gemessen werden konnte.<br />
Volatilitäten sind ein wichtiger Bestandteil in der Kreation<br />
von Garantieprodukten. Je tiefer die Volatilität, desto attraktiver<br />
kann ein Garantieprodukt ausgestaltet werden. Die<br />
Schoellerbank nutzt das derzeit äußerst interessante Niveau<br />
und kann zwei interessante Anlagealternativen anbieten.<br />
12 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
Die neuen AsienGarantien –<br />
mit außergewöhnlich hohen Beteiligungsraten<br />
Die derzeit historisch geringe Schwankungsanfälligkeit an den internationalen Börsen ermöglicht die Gestaltung<br />
von einzigartigen Garantieprodukten. Die Schoellerbank nutzt diese Situation und kann derzeit zwei<br />
außergewöhnliche Produkte anbieten. Schon die vorsichtigere Variante bietet bei 100 % Kapitalgarantie<br />
100 % Marktbeteiligung. Wer bereit ist maximal 10 % seines Kapitals zu riskieren, erhält im Gegenzug sogar<br />
200 % Beteiligung am Anstieg ausgewählter asiatischer Aktienmärkte.<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
März 95<br />
März 96<br />
Volatilitätsindex S&P 500<br />
Volatilitätsindex DAX<br />
März 97<br />
März 98<br />
März 99<br />
Die Grafik zeigt am Beispiel USA und Deutschland (hier bestehen<br />
offizielle Indizes) die derzeit geringe Volatilität an den internationalen<br />
Börsen<br />
März 00<br />
März 01<br />
März 02<br />
März 03<br />
März 04<br />
März 05
DER ASIATISCHE WIRTSCHAFTSRAUM BOOMT<br />
Die Region Asien zeigt deutlich höhere Wachstumsraten als<br />
Europa oder die USA. Vieles deutet darauf hin, dass sich<br />
dieser Trend fortsetzen wird. Allerdings ist das Risiko einer<br />
Abkühlung und damit einhergehender Rückgänge an den<br />
wichtigsten Börseplätzen Asiens nicht zu missachten. Die<br />
Schoellerbank hat zwei Garantieproduktvarianten entworfen,<br />
welche einerseits eine hohe Beteiligung an einem weiteren<br />
Kursanstieg ausgewählter Börsen bieten, jedoch andererseits<br />
das Risiko durch eine Kapitalgarantie begrenzen.<br />
Mit den AsienGarantien beteiligen sich Anleger an der<br />
positiven Wertentwicklung der Aktienmärkte von Japan,<br />
Hong Kong und Südkorea.<br />
JAPAN<br />
hat nach einer sehr ausgedehnten Wirtschaftsschwäche<br />
wieder zur Stärke zurückgefunden. In den letzten Jahren<br />
wurde eine Vielzahl von Anstrengungen unternommen, um<br />
das angeschlagene Banksystem zu reformieren und vor allem<br />
den Konsum anzukurbeln. Diese Aktivitäten dürften nachhaltig<br />
zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation<br />
sowie zu freundlichen Börseentwicklungen beitragen.<br />
HONG KONG<br />
profitiert von der außerordentlich starken wirtschaftlichen<br />
Entwicklung Chinas. Durch ein Engagement an der Börse<br />
von Hong Kong nutzt man das ausgeprägte Know-how,<br />
welches das konjunkturelle Wachstum des bevölkerungsreichsten<br />
Landes mit westlich orientiertem Wirtschaftsverständnis<br />
verknüpft.<br />
SÜDKOREA<br />
hingegen eignete sich in den letzten Jahren vielfältige<br />
Fähigkeiten an, qualitativ hochwertige Produkte günstig herzustellen.<br />
Samsung, Hyundai, LG oder Kia zählen bereits<br />
heute zu weltbekannten Unternehmen.<br />
210<br />
190<br />
170<br />
150<br />
130<br />
110<br />
90<br />
70<br />
50<br />
Dez 98<br />
Jun 99<br />
Dez 99<br />
Jun 00<br />
Dez 00<br />
Japan<br />
Hong Kong<br />
Südkorea<br />
Weltindex (EUR)<br />
Jun 01<br />
Dez 01<br />
Jun 02<br />
Dez 02<br />
Jun 03<br />
❯❯❯ HEADLINES ❮❮❮<br />
Dez 03<br />
Jun 04<br />
Dez 04<br />
März 05<br />
ES STEHEN 2 VARIANTEN ZUR AUSWAHL<br />
Gemeinsam sind den beiden Garantieprodukten die fünfjährige<br />
Laufzeit, die Gewichtung der zu Grunde liegenden Märkte<br />
(Japan 50 %, Hong Kong 40 %, Südkorea 10 %), ein gleitender<br />
Einstieg in die Märkte im ersten Halbjahr sowie auch eine<br />
Durchschnittsbildung der Marktbewegungen am Laufzeitende<br />
(verteilt über ein Jahr). Selbstverständlich wurde für diese<br />
Produkte wieder ein Emittent mit hoher Bonität (AA) gewählt.<br />
KEIN FREMDWÄHRUNGSRISIKO<br />
Bei beiden Varianten werden Fremdwährungsrisiken ausgeschlossen:<br />
Die Produkte notieren in Euro und auch für die<br />
Feststellung der Marktbewegung wird einzig die Entwicklung<br />
der jeweiligen Aktienindizes herangezogen. Die jeweiligen<br />
Währungsentwicklungen werden nicht berücksichtigt.<br />
ASIENGARANTIE SICHERHEIT<br />
Mit dieser Variante geht der Anleger kein Risiko ein, denn<br />
sein eingesetztes Nominale ist mit einer Kapitalgarantie<br />
von 100% versehen. An einer positiven Entwicklung der zu<br />
Grunde liegenden Aktienindizes ist er zu 100 % beteiligt.<br />
300<br />
290<br />
280<br />
270<br />
260<br />
250<br />
240<br />
230<br />
220<br />
210<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
-20 %<br />
-10 %<br />
Möglicher Tilgungskurs der AsienGarantie Sicherheit<br />
Möglicher Tilgungskurs der AsienGarantie Dynamik<br />
+0 %<br />
ASIENGARANTIE DYNAMIK<br />
Diese Finanzmarkt-Innovation bietet dem Anleger die<br />
Möglichkeit bei geringem, klar kalkulierbarem Risiko die<br />
Chancen der asiatischen Börsen überproportional zu nutzen.<br />
Das maximale Kapitalrisiko beträgt 10 % in Euro –<br />
ausgehend von 90 % Kapitalgarantie ist der Anleger dafür im<br />
doppelten Ausmaß (also zu 200 %!) an einer positiven Entwicklung<br />
der zu Grunde liegenden Börsenindizes beteiligt.<br />
Die Zeichnungsfrist endet mit 1. Juli 2005 – weitere Informationen<br />
erhalten Sie von Ihrem persönlichen Berater.<br />
Peter Schillinger<br />
+10 %<br />
+20 %<br />
Marktentwicklung<br />
+30 %<br />
+40 %<br />
+50 %<br />
+60 %<br />
+70 %<br />
+80 %<br />
+90 %<br />
+100 %<br />
mehr Vermögen 2/2005 13
So wie in längst vergangenen Zeiten vieles verborgen blieb,<br />
macht auch heute noch der Kirchenstaat grundsätzlich keine<br />
genauen Angaben zu seinen Finanzdaten und -geschäften.<br />
Weniger aus Verschleierungsgründen, vielmehr aus einem<br />
monarchisch absolutistischen Verständnis heraus, gelten<br />
die Finanzen des Vatikans einfach als tabu.<br />
ES BEGANN MIT EINER FÄLSCHUNG<br />
Mit der Konstantinischen Schenkung wurde Papst Silvester I.<br />
(314 –335 n. Chr.) und seinen sämtlichen Nachfolgern eine<br />
auf das Geistliche hin geordnete, sich aber auch politisch<br />
konkret auswirkende Oberherrschaft über Rom, Italien und<br />
das gesamte Weströmische Reich garantiert. Erst viel<br />
später, im 15. Jahrhundert, stellte sich heraus, dass die vom<br />
Römischen Kaiser Konstantin (306 – 337 n. Chr.) ausgestellte<br />
Urkunde ein gefälschtes Edikt aus dem 8. Jahrhundert war.<br />
Die wirtschaftlichen Aktivitäten im Namen des Heiligen Vaters gehören zu den vielen gut gehüteten Geheimnissen<br />
des Vatikans – dies gilt auch für den Haushalt sowie die Finanz- und Bankgeschäfte des kleinsten<br />
Staates der Welt.<br />
14 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ AKTUELL ❮❮❮<br />
Die Päpste nutzten allerdings die Urkunde lange Zeit, um ihre<br />
Macht und territorialen Ansprüche zu behaupten. Über<br />
Jahrhunderte sicherte der Ablasshandel mit zahlungswilligen<br />
Gläubigen einen direkten Platz im Himmel. Nicht zuletzt<br />
diese Mittel waren auch dafür ausschlaggebend, dass prunkvolle<br />
Bauten wie der Petersdom oder der Apostolische Palast<br />
im 16. und 17. Jahrhundert verwirklicht werden konnten.<br />
ALTE KIRCHE – MODERNE GELDANLAGE<br />
Heute schätzt man die Vermögenswerte des Vatikans auf<br />
bis zu 12 Milliarden Euro und mehr. Neben den Immobilien<br />
zählt man zu diesen auch die Kunstwerke des Kirchenstaates,<br />
die jedoch großteils unveräußerlich sind. In und<br />
außerhalb Roms befinden sich rund 2.400 Häuser im<br />
Besitz des Vatikans. Dieses zum überwiegenden Teil aus<br />
Büro- und Geschäftshäusern sowie einigen Mietshäusern<br />
Das Vermögen des Vatikans –<br />
groß, aber illiquid
DATEN ZUM VATIKAN:<br />
Die Vatikanstadt ist der kleinste eigenständige Staat der Welt. Er liegt<br />
innerhalb des Stadtgebiets von Rom und hat eine Fläche von 0,44 km2 und 464 Einwohner. Zur Vatikanstadt gehören der Petersdom, der<br />
Petersplatz sowie die Paläste und Gärten innerhalb<br />
der vatikanischen Mauern. Amtssprachen sind Latein,<br />
Italienisch und bei der Schweizergarde Deutsch.<br />
bestehende Immobilienvermögen bildet einen wichtigen<br />
Grundstock für die Einnahmen aus Vermietung und<br />
Verpachtung.<br />
Seit Anfang der 40er Jahre veranlagt der Vatikan etwa die<br />
Hälfte seines Vermögens in Goldreserven, Devisen und<br />
Wertpapieren in New York. Der Goldschatz, über<br />
Jahrhunderte zusammengetragen, dient der finanziellen<br />
Absicherung des Vatikans.<br />
Das derzeitige Jahresbudget liegt bei etwa 200<br />
Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die Ausgaben an<br />
Personalkosten für rund 3.000 Beschäftigte im Vatikan,<br />
was in Summe für ein Gebiet von knapp einem halben<br />
Quadratkilometer angemessen erscheint. Allerdings offenbart<br />
die simple Einnahmen- und Ausgabenrechnung, dass<br />
die katholische Kirche bei weitem nicht so reich ist, wie oft<br />
angenommen, zumindest was die liquiden Mittel und die<br />
finanziellen Möglichkeiten betrifft.<br />
DAS MERCHANDISING DES VATIKANS<br />
Wie bereits erwähnt, speist sich die vatikanische Kasse<br />
zum einen Teil aus Einkünften aus Vermietung und Verpachtung.<br />
Ein weiterer wichtiger Einnahmeposten ist der<br />
Verkauf von Münzen, Briefmarken und Souvenirs – die<br />
Briefmarken und Münzen des Vatikans sind weltweit sehr<br />
bekannt. Nicht nur unter professionellen Sammlern sind<br />
❯❯❯ AKTUELL ❮❮❮<br />
diese Produkte staatlicher Souveränität sehr begehrt. Allein<br />
der mit der Einführung des Euro in Italien geprägte „vatikanische<br />
Münzensatz“ ist heute mehrere hundert Euro<br />
wert. An den weltweiten Verkäufen verdient der Vatikan mit.<br />
Neben den Abgaben aus Kirchensteuern der Diözesen sind<br />
freiwillige Spenden die wichtigste Einnahmequelle des<br />
Vatikans. Pro Jahr werden etwa 85 Millionen Euro an den<br />
Vatikan gespendet – hierbei ist der Peterspfennig der wichtigste<br />
Posten. Der Peterspfennig, von Papst Pius IX. im Jahr<br />
1860 eingeführt, beruft sich auf eine aus dem 8. Jahrhundert<br />
stammende Tradition, wonach englische Christen<br />
beschlossen, dem Heiligen Stuhl eine regelmäßige Spende<br />
zukommen zu lassen.<br />
DER PAPST ALS BANKER<br />
Aber nicht alle Einnahmequellen der jüngeren Neuzeit sind<br />
unumstritten. 1942 gründete Papst Pius XII. das „Institutio<br />
per le Opere di Religione“ (IOR). Dieses Institut für religiöse<br />
Werke ist eine autonome juristische Einrichtung für<br />
Finanzgeschäfte. Fälschlicherweise wird die IOR auch als<br />
Staatsbank des Vatikans bezeichnet. Tatsächlich ist der<br />
Eigentümer dieser Bank der Papst, der auch die Gewinne<br />
beansprucht. Das IOR veröffentlicht weder Bilanzen noch<br />
Rechenschaftsberichte. Auf Grund unsauberer Finanzgeschäfte<br />
ist das IOR immer wieder in die Kritik geraten.<br />
Hinweise auf Verbindungen zur Mafia in den 80er Jahren<br />
und umstrittene Unternehmensbeteiligungen, wie an dem<br />
italienischen Pharmakonzern Sereno, einem der weltweit<br />
größten Hersteller von Anti-Baby-Pillen, in den 60ern,<br />
ließen das Institut immer wieder negativ in der Öffentlichkeit<br />
erscheinen.<br />
Prunkvolle Gottesdienste, wertvolle Messgewänder, Museen<br />
mit wertvollen Kunstschätzen vermittelten bisher immer das<br />
Bild eines wohlhabenden Staates. Papst Johannes Paul II.<br />
äußerte sich einmal zu diesen Kunstschätzen: „Sie sind<br />
unverkäuflich, sie gehören allen Menschen.“ Somit offenbaren<br />
der Goldbesitz, die Immobilien und die Kunstschätze<br />
das Dilemma der katholischen Kirche: Sie ist reich – hat<br />
aber wenig flüssige Finanzmittel.<br />
Mag. Thiemo Gaisbauer<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
15
In den Jahren 2003 und 2004 war der Markt für Unternehmensanleihen eine der gefragtesten und performanceträchtigsten<br />
Asset-Klassen. Die Investoren profitierten von sinkenden Zinsen gleichermaßen wie von der sich<br />
stetig bessernden Stimmung am Aktienmarkt.<br />
AUS DER VERGANGENHEIT NICHTS GELERNT?<br />
Die durch die Sättigung des Marktes und die enorm überteuerten<br />
UMTS-Lizenzen hervorgerufenen Probleme des<br />
Telekommunikations-Sektors gerieten ebenso schnell in<br />
Vergessenheit wie die gewaltigen Bilanzskandale und<br />
Pleiten von Enron, Worldcom und Parmalat. Dabei hätten<br />
die genannten Ereignisse doch genügend Anlass gegeben,<br />
um sich der hohen Risiken im Zusammenhang mit<br />
Unternehmens-Anleihen bewusst zu werden und in<br />
Zukunft sehr genau auf eine adäquate Abgeltung dieser<br />
Risiken in Form von Rendite-Aufschlägen zu achten.<br />
Bei General Motors, dem in absoluten Zahlen am höchsten<br />
verschuldeten Unternehmen der Welt, ist dies jahrelang<br />
nicht geschehen. Wie sich diese Fehleinschätzung aktuell<br />
auf die Anleihen von General Motors und auf den<br />
Gesamtmarkt auswirkt, soll Gegenstand der folgenden<br />
Analyse sein.<br />
DIE PROBLEME VON GENERAL MOTORS…<br />
Die Nachricht, dass General Motors Verhandlungen mit der<br />
Gewerkschaft über die Kürzung von Sozialleistungen an<br />
die Beschäftigten anstreben wolle, da die Höhe der<br />
Gesundheitsvorsorge-Zahlungen des Unternehmens eine<br />
Konkursgefahr bedeuten würde, versetzte private und insti-<br />
16 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ AKTUELL ❮❮❮<br />
Mitgefangen, mitgehangen –<br />
über die Auswirkungen von<br />
Unternehmens-Krisen<br />
tutionelle Inhaber von General Motors-Anleihen jüngst weltweit<br />
in Panik. Bereits einige Wochen davor hatten die<br />
Rating-Agenturen S&P und Moody’s für deutliche Kursverluste<br />
der Anleihen gesorgt, als sie im Gefolge einer<br />
Gewinnwarnung des Unternehmens eine mögliche Herabstufung<br />
ihres Ratings für General Motors in den „speculative<br />
grade“ (vielfach auch „junk bond“-Bereich genannt) ankündigten.<br />
Der Markt hat diesen Schritt mittlerweile längst vorweggenommen<br />
und viele Fonds, die keine „junk bonds“ halten<br />
dürfen, haben sich bereits von ihren Beständen getrennt.<br />
Sollte General Motors tatsächlich bald im High Yield-Bereich<br />
(=junk bond) zu finden sein, würde die Firma, gemessen<br />
am ausstehenden Anleihe-Volumen, etwa ein Viertel des<br />
gesamten Segmentes ausmachen – ein deutlicher Hinweis<br />
auf die immensen Auswirkungen auf den gesamten<br />
Corporate Bond-Markt. Tatsache ist, dass die aktuellen<br />
Ereignisse bei General Motors nur die Spitze des Eisberges<br />
sind und das bereits seit Jahren existierende Unternehmensrisiko<br />
beständig ignoriert wurde. Die Verschuldung<br />
macht mittlerweile das 11fache des Börsenwertes von<br />
General Motors aus und hat sich, begleitet von Managementfehlern<br />
und sinkender Automobil-Nachfrage, über Jahre<br />
hinweg ständig vergrößert.
… SIND AUCH DIE PROBLEME DER BRANCHE …<br />
Bekanntlich kommt ein Unglück selten allein – mit Ford<br />
und in kleinerem Maße mit DaimlerChrysler sind auch die<br />
beiden anderen großen Automobil-Schuldner von ansteigenden<br />
Risikoprämien auf ihre Anleihen betroffen.<br />
Sinkende Anleihen-Kurse bedeuten bekannterweise steigende<br />
Renditen oder anders ausgedrückt: Die Neuverschuldung<br />
für die betroffenen Unternehmen wird<br />
immer teurer und könnte die gesamte Automobil-Branche<br />
inklusive Zuliefer-Industrie in eine Krise stürzen. Überhaupt<br />
zieht sich die starke Interdependenz, also die wechselseitige<br />
Abhängigkeit aller Schuldner untereinander, wie<br />
ein roter Faden durch die Geschichte der High-Yield- und<br />
Unternehmensanleihen. Die Probleme bei einzelnen<br />
Mitgliedern einer Branche strahlen immer auf die gesamte<br />
Branche aus und nur sehr selten findet man Unternehmen<br />
oder Anleihen, die gewissermaßen immun gegen eine<br />
Branchen-Krise sind.<br />
… UND DIE PROBLEME DER BRANCHE SIND DIE<br />
PROBLEME DES MARKTES<br />
Doch selbst wenn man noch einen Schritt weiter geht und<br />
die Automobil-Anleihen als Teil der Unternehmensanleihen<br />
und diese wiederum als Teil des Bereiches „Credits“ (also<br />
jeglicher Art von Schuldnern mit einer schlechteren Bonität<br />
als dem viel zitierten „risikofreien Zins“) charakterisiert,<br />
hört die Abhängigkeit des Gesamtmarktes von Einzelereignissen<br />
nicht auf. Auch wenn die ökonomischen<br />
Begründungen nicht immer nahe liegend sein mögen, so ist<br />
doch feststellbar, dass auch die Risikoaufschläge von<br />
Anleihen der Emerging Markets-Staaten bei Krisen in einzelnen<br />
multinationalen Unternehmen deutlich steigen. Am<br />
ehesten erklärbar ist dies durch die sich in solchen<br />
Situationen verringernde Risikoneigung der Investoren.<br />
In vielen Untersuchungen ist auch von einer relativ engen<br />
Beziehung zwischen Corporate-Spreads (also den erwähnten<br />
Risikoaufschlägen von Unternehmensanleihen gegenüber<br />
dem risikofreien Zins) und dem Aktienmarkt die Rede.<br />
Statistisch lässt sich tatsächlich eine hohe Korrelation feststellen,<br />
vor allem zwischen den Spreads und der Volatilität<br />
am Aktienmarkt (unter Volatilität versteht man die<br />
Schwankungsbreite einer Datenreihe, im konkreten Fall<br />
von Aktienkursen). Derzeit sind beide Größen (noch) eher<br />
niedrig, die aus oben erwähnten Gründen steigenden<br />
Spreads könnten aber im Jahresverlauf auch an den Aktienmärkten<br />
steigende Nervosität hervorrufen.<br />
❯❯❯ AKTUELL ❮❮❮<br />
KORRELATION ZWISCHEN AKTIENMARKT<br />
UND CORPORATE SPREADS<br />
200<br />
250<br />
300<br />
1999<br />
BBB-Spread<br />
MSCI World (invertiert)<br />
2000<br />
2001<br />
SPREADS ALS VORLAUFINDIKATOR<br />
Wirft man einen noch genaueren Blick auf den<br />
Zusammenhang zwischen Corporate Spreads und der<br />
Entwicklung von Aktien-Indizes, so fällt auf, dass die<br />
Spreads häufig ein Vorlaufindikator sind. So haben sich<br />
etwa bereits im Jahre 2000, also am Höhepunkt der<br />
Aktien-Hausse, die Spreads der Unternehmens-Anleihen<br />
ausgeweitet und einen ersten Anhaltspunkt für die nahe<br />
Trendwende geliefert. Auch der Aktien-Turn-Around des<br />
Jahres 2003 wurde von deutlich sinkenden Spreads<br />
vorweggenommen. Natürlich ist diese Wechselbeziehung<br />
keinesfalls ein Allheilmittel, um künftige Entwicklungen<br />
vorherzusagen. Es gibt auch längere Phasen, in denen kaum<br />
ein Zusammenhang besteht, da einfach mehr die Interessen<br />
der Aktionäre den Markt bestimmen („Shareholder<br />
value“– Maximierung der Gewinne, Akquisitionspläne usw.)<br />
oder umgekehrt durch Restrukturierungen und Schuldenabbau<br />
eher auf die Anleihe-Gläubiger Rücksicht genommen<br />
wird.<br />
Momentan finden wir an den Finanzmärkten eher ein<br />
Shareholder Value-Denken vor und es bleibt abzuwarten,<br />
ob Krisen wie bei General Motors auch auf den<br />
Aktienmarkt übergreifen werden oder ob man die Fehler<br />
der Vergangenheit vermeiden und rechtzeitig Augenmerk<br />
auf gesunde Strukturen und Bilanzen richten wird.<br />
Stefan Traunmüller<br />
2002<br />
BBB-Spread: durchschnittlicher Rendite-Vorteil von BBB-Schuldnern<br />
gegenüber risikoloser Veranlagung;<br />
MSCI-World invertiert: fallender Chart bedeutet steigende<br />
Aktienkurse<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
17
Investments im Rohstoffbereich haben in den vergangenen Jahren verstärkt das Interesse der Anleger auf sich<br />
gezogen. Insbesondere von den Rohstoff-Terminmärkten geht eine Faszination aus, die immer wieder zu wilden<br />
Spekulationen und zum Teil auch zu falschen Vorurteilen führt.<br />
„FINANCIAL FUTURES“ UND „COMMODITY FUTURES“<br />
Grundsätzlich teilen sich Terminmärkte in zwei Kategorien:<br />
Die erste Kategorie sind so genannte „Financial Futures“<br />
auf verschiedene Aktien-, Zins- und Devisenmärkte. Im<br />
Gegensatz zum gängigen Vorurteil spiegeln Financial<br />
Futures keine Erwartungshaltung der Marktteilnehmer<br />
wider, sondern sind vergleichsweise einfach aus den<br />
Preisen der Kassamärkte abzuleiten. Ein Kauf an den<br />
Terminmärkten ist nichts anderes als ein Geschäftsabschluss,<br />
der sofort getätigt wird, bei dem aber die<br />
Erfüllung (Lieferung bzw. Zahlung) auf einen zukünftigen<br />
Termin verlegt wird. Daraus ergibt sich folgender<br />
Zusammenhang: Der Kurs eines Financial Futures<br />
(Terminkurs) ergibt sich aus dem aktuellen Kassakurs plus<br />
die entsprechenden Finanzierungskosten bis zum Ablauf<br />
des Terminkontraktes.<br />
EIN KONKRETES BEISPIEL:<br />
Der fiktive Stand des DAX beträgt 4.000 Punkte, der Zinssatz für ein<br />
Jahr liegt bei 2,5%. Daraus ergibt sich für den DAX-Future ein<br />
Terminkurs von 4.100 (Kassakurs von 4000 plus Finanzierungskosten<br />
auf ein Jahr von 100, errechnet sich aus 4.000 mal 2,5 Prozent)<br />
Wäre der Terminkurs nun höher als 4.100, ergäben sich Arbitragemöglichkeiten<br />
am Markt: Marktteilnehmer könnten den DAX (z.B. als<br />
Indexzertifikat) sofort am Kassamarkt kaufen (4.000), den Kaufpreis auf<br />
ein Jahr finanzieren (Kosten: 100) und gleichzeitig auf dem Terminmarkt<br />
verkaufen. Jeder Punkt über 4.100 auf dem Terminmarkt stellt<br />
sich für den Investor als risikofreier Gewinn dar.<br />
Damit sind die Terminkurse bei Financial Futures generell<br />
höher als die Kassakurse der jeweiligen Basiswerte. Im<br />
Gegensatz dazu sind bei der zweiten Kategorie, den<br />
„Commodity Futures“ oder Rohstoffterminmärkten, auch<br />
niedrigere Terminkurse möglich.<br />
18 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ THEMA ❮❮❮<br />
„BACKWARDATION“ UND „CONTANGO“<br />
Die beiden exotisch anmutenden Begriffe „Backwardation“<br />
und „Contango“ bezeichnen die Preismuster, die im<br />
Verhältnis zwischen Kassamärkten und Terminmärkten zu<br />
beobachten sind. „Contango“ ist dabei die Bezeichnung für<br />
jenen Zusammenhang, der auch für Financial Futures gilt:<br />
Die Terminkurse sind höher als die Kassakurse.<br />
Im Gegensatz dazu bedeutet „Backwardation“ jenen<br />
Zustand, bei dem die Terminkurse niedriger liegen als die<br />
Kassakurse.<br />
WIE KANN ES ZU EINEM „BACKWARDATION“-<br />
MARKT KOMMEN?<br />
Eine Theorie dazu stammt vom bekannten Ökonomen<br />
John Maynard Keynes. Als Beispiel führt er den Terminmarkt<br />
für Getreide an: Keynes zeigt die unterschiedlichen<br />
Interessen der Marktteilnehmer. Während die Getreideproduzenten<br />
möglichst im Vorhinein wissen wollen, wie<br />
viel sie für ihre Ernte erzielen, ist natürlich der Ausgang<br />
der Ernte auf Grund von Witterungseinflüssen ungewiss.<br />
Um aber (Termin-)Käufer anzulocken, müssen die<br />
Getreideproduzenten mit ihren Preisvorstellungen gegebenenfalls<br />
sogar unter die aktuellen Kassapreise gehen.<br />
Während also die Getreideproduzenten eine Sicherungsposition<br />
einnehmen (im Fachjargon spricht man von<br />
„Hedgern“) und bereit sind, Abschläge auf Grund ihres<br />
Sicherheitsbedürfnisses in Kauf zu nehmen, zählen die<br />
potenziellen Käufer zur Gruppe der Spekulanten, die genau<br />
diesen Betrag als Risikoprämie einfordern.
❯❯❯ THEMA ❮❮❮<br />
Terminmärkte gehorchen<br />
eigenen Gesetzen<br />
FAVORITENWECHSEL UND MUSTERWECHSEL<br />
Ein Markt muss dabei nicht immer ein „Backwardation“-<br />
Markt bleiben. Es gibt durchaus auch Märkte, die zu gewissen<br />
Zeiten „Backwardation“-Muster aufweisen und zu<br />
anderen Zeiten dann „Contango“ sind. Ein Beispiel dafür<br />
ist Öl: Als der Ölpreis an den Kassamärkten unter 20 USD<br />
lag, wiesen die Terminkurse ein „Contango“-Muster auf,<br />
die Terminkurse lagen somit höher als die Kassapreise. Als<br />
die Ölpreise im vergangenen Jahr auf über 50 USD stiegen,<br />
war an den Terminmärkten ein „Backwardation“-Muster<br />
zu beobachten.<br />
GOLD-TERMINMARKT ALS BEISPIEL FÜR „CONTANGO“:<br />
520<br />
500<br />
480<br />
460<br />
440<br />
420<br />
aktuell<br />
Jun 05<br />
Dez 05<br />
Jun 06<br />
ÖL-TERMINMARKT ALS BEISPIEL FÜR AKTUELLE<br />
BACKWARDATION:<br />
54<br />
52<br />
50<br />
48<br />
46<br />
44<br />
42<br />
aktuell<br />
Jun 05<br />
Sep 05<br />
Dez 05<br />
Mär 06<br />
Jun 06<br />
Dez 06<br />
Sep 06<br />
Dez 06<br />
Jun 07<br />
Mär 07<br />
Dez 07<br />
Jun 07<br />
Sep 07<br />
Jun 08<br />
Dez 07<br />
Dez 08<br />
Dez 08<br />
Dez 09<br />
Jun 09<br />
Dez 10<br />
Dez 09<br />
Dez 11<br />
Im Gegensatz zu den „Financial Futures“, die wie oben<br />
beschrieben prognosefrei sind, wird den Preismustern bei<br />
den Rohstoffmärkten („Commodity Futures“) eine gewisse<br />
Prognosefunktion zugeschrieben. Entsprechende Überbzw.<br />
Untertreibungen können so auch von den Investoren<br />
genutzt werden, eine Garantie für zukünftige Entwicklungen<br />
ist das Preismuster selbstverständlich nicht.<br />
PRODUKTE AUF ROHSTOFFMÄRKTE<br />
Aktuelle Produkte, die an Rohstoffmärkte gebunden sind<br />
(mit oder ohne Kapitalgarantie), stellen oft auf Märkte ab,<br />
die „Backwardation“-Muster aufweisen. Diese Märkte sind<br />
auf Termin „günstiger“ und damit lassen sich optisch günstigere<br />
Produktausgestaltungen (wie z.B. Partizipationsraten)<br />
darstellen. Bei diesen Produkten ist jedoch Vorsicht<br />
geboten: Optisch gut muss nicht wirtschaftlich sinnvoll<br />
bedeuten – speziell Rohstoffmärkte nehmen Dinge oft vorweg,<br />
die sich in den Terminkursen niederschlagen.<br />
Mag. Josef Falzberger<br />
mehr Vermögen 2/2005 19
Der berühmte Satz, ausgesprochen am 15. Mai 1955 vom damaligen Außenminister Leopold Figl im Marmorsaal<br />
des Schlosses Belvedere, ist im Jubiläumsjahr „50 Jahre Staatsvertrag“ wieder oft zu hören. Hinter den<br />
völkerrechtlich bedeutsamen Vorgängen verbargen sich aber auch handfeste ökonomische Aktivitäten.<br />
DIE BEUTE WIRD VERTEILT<br />
Von den alliierten Mächten wurde bereits kurz nach dem<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa festgelegt, dass<br />
die Alliierten das „deutsche Eigentum“ in den besetzten<br />
Gebieten als Kriegsentschädigung (Reparationsleistung) in<br />
Anspruch nehmen durften. Da die österreichische Wirtschaft<br />
jahrzehntelang unter dem Einfluss Deutschlands<br />
stand, hatte diese Entscheidung natürlich eine weit reichende<br />
Wirkung auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Dazu kam, dass der Begriff „deutsches Eigentum“ von den<br />
20 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HINTERGRUND ❮❮❮<br />
„Österreich ist frei!“–<br />
Was hat eigentlich der<br />
Staatsvertrag gekostet?<br />
1 Vgl. dazu Alois Brusatti, Betrachtungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Berlin 1979, 174 f.<br />
Besatzungsmächten verschieden ausgelegt wurde.<br />
Während die westlichen Alliierten den Begriff großzügiger<br />
auslegten, bezogen die Russen alles ein, was deutscher<br />
öffentlicher wie auch privater Besitz war. So wurden im<br />
April 1945 bereits die Erdölfelder und Raffinerien in<br />
Niederösterreich von der russischen Besatzungsmacht<br />
beschlagnahmt. Über 250 Industrie- und 140 landwirtschaftliche<br />
Betriebe wanderten darauf in russische<br />
Verwaltungshoheit. 1
VERSTAATLICHUNG ALS RETTUNGSANKER<br />
Diese Vorgehensweise veranlasste die österreichische<br />
Regierung vor allem Bankinstitute sowie Unternehmungen<br />
des Bergbaus, der Metall- und Elektroindustrie durch Verstaatlichung<br />
vor dem weiteren Zugriff der Besatzungsmächte<br />
zu schützen. Diese rasche Reaktion half jedoch<br />
anfänglich nicht vor weiteren Beschlagnahmen durch die<br />
Sowjets. Ein genauer Gesamtbetrag der in der Nachkriegszeit<br />
vor allem von den sowjetischen Besatzungsmächten<br />
verschleppten Produktions- und Wirtschaftsgüter<br />
sowie den requirierten Agrarprodukten lässt sich nicht<br />
mehr ermitteln. Es darf jedoch angenommen werden, dass<br />
der Gegenwert mehrere 100 Millionen Dollar betragen<br />
haben muss. Ein beispielhaftes Zitat über die ELIN-Werke<br />
in Weiz führt an: „Im Jahre 1945 wurden Maschinen<br />
im Wert von 2,6 Millionen Mark von den Sowjets verschleppt.<br />
Heute [1950] sind diese verschleppten<br />
Maschinen 2,6 Millionen Dollar wert. Irgendwo an der<br />
Wolga, irgendwo im weiten Russland stehen Maschinen,<br />
deren kleine Schilder deutsche Aufschriften haben.“ 2<br />
WIEDERAUFBAU IN ÖSTERREICH<br />
MIT DEM MARSHALL-PLAN<br />
Auf der anderen Seite flossen seit 1948 durch den so<br />
genannten Marshall-Plan Hilfsgüter für den Wiederaufbau<br />
nach Österreich. Innerhalb von vier Jahren erhielt Österreich<br />
aus den USA Waren im Wert von knapp einer<br />
Milliarde Dollar. Die dafür von den Unternehmen bezahlten<br />
Schillingbeträge landeten in einem Fonds, der bis in die<br />
Gegenwart Kredite für die österreichische Wirtschaft zur<br />
Verfügung stellt. Wiederaufbauhilfe durch den Marshall-<br />
Plan erhielten etwa der Kohlenbergbau, die Eisen- und<br />
Stahlindustrie (Linz und Donawitz), die Elektrizitätswirtschaft<br />
(Kaprun) und die Papierindustrie, aber auch der<br />
Staat für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur<br />
oder die Tourismusindustrie.<br />
Im Grunde erhielt die österreichische Industrie eine Art<br />
reinigende Erneuerung: „Was an Altem nach Osten verschwand,<br />
kam als Neues von Westen ins Land.“ Ein nicht<br />
wegzuleugnendes Indiz für einen zusätzlichen Multiplikator<br />
des Nachkriegs-Wirtschaftswunders.<br />
Die Staatsvertragsverhandlungen wurden zu einem<br />
Zeitpunkt durchgeführt, zu dem der „Kalte Krieg“ zwischen<br />
der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten in vollem<br />
Umfang ausgetragen wurde. Aus diesem Grund galt als<br />
einer der wichtigsten Punkte der sowjetischen Verhandlungsdelegation<br />
unter der Führung des sowjetischen<br />
Außenministers Molotow die Verpflichtung Österreichs zur<br />
❯❯❯ HINTERGRUND ❮❮❮<br />
immer währenden Neutralität. Dadurch konnte der kommunistische<br />
Osten eine direkte Grenze zum westlichen<br />
Gegenspieler USA, der sich in Europa in Form der NATO<br />
präsentierte, einsparen.<br />
DAMALS WIE HEUTE: ROHÖL IST HEISS BEGEHRT<br />
Das Öl regierte auch schon während der Staatsvertragsverhandlungen<br />
die Welt. Österreich musste zwar keine<br />
Reparationsleistung für Schäden des Zweiten Weltkrieges bezahlen,<br />
jedoch beanspruchte die Sowjetunion – wie schon<br />
erwähnt – die gesamten deutschen Vermögenswerte in<br />
Österreich. Dabei richtete sich das Augenmerk insbesondere<br />
auf die österreichischen Ölvorkommen und Raffinerien:<br />
Der Sowjetunion mussten für 30 Jahre eine Konzession auf<br />
60 % der Ölförderung in Österreich sowie bestimmte Schürfrechte<br />
überlassen werden. Zusätzlich wurden der Sowjetunion<br />
nach Abschluss des Staatsvertrages insgesamt<br />
10 Millionen Tonnen Rohöl geliefert. Warenlieferungen im<br />
Gesamtwert von 150 Millionen US-Dollar für einen<br />
Zeitraum von 6 Jahren rundeten die Rechnung für den<br />
Staatsvertrag noch ab.<br />
Im Gegenzug dazu überließ die sowjetische Seite dem<br />
österreichischen Staat alle Vermögenswerte der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft<br />
zu einem „Erinnerungsschilling“<br />
von 2 Millionen US-Dollar. Im Vergleich dazu<br />
betrug 1955 das Bruttonationalprodukt pro Einwohner<br />
in Österreich ca. 5.000,– US-Dollar. 3 Das gesamte Bruttonationalprodukt<br />
Österreichs betrug demnach (bei 7 Millionen<br />
Einwohnern) zu dieser Zeit in etwa 35 Milliarden<br />
US-Dollar. Anders ausgedrückt kostete der Staatsvertrag im<br />
Jahre 1955 – unter Einrechnung der genannten Öl- und<br />
sonstigen Warenlieferungen – ungefähr 1,2 % des damaligen<br />
österreichischen Bruttonationalproduktes.<br />
Ohne Zweifel ist die Entstehung des Staatsvertrages von<br />
1955 eines der herausragendsten Ereignisse der 2. Republik<br />
gewesen. An dessen Ende stand ein Dokument, das<br />
uns Österreichern die Freiheit und Unabhängigkeit wieder<br />
gab, auch wenn die tatsächliche Befreiung von „Zahlungsverpflichtungen“<br />
erst einige Jahre später realisiert werden<br />
konnte.<br />
Mag. Thiemo Gaisbauer<br />
2 Kleine Zeitung (28.1.1950), 10.<br />
3 Vgl. dazu WWW Homepage des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Moskauer Memorandum (24.9.2004)<br />
www.oesterreichistfrei.at/geschichte3_3_2.htm (8.4.2005).<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
21
DIE ARME RITTERSCHAFT CHRISTI<br />
VOM SALOMONISCHEN TEMPEL<br />
Im 12. Jahrhundert gründete Hugo von Payens, ein Ritter<br />
aus der Champagne, mit acht weiteren französischen<br />
Rittern den Orden der Tempelritter. Es war zur Blüte der<br />
Kreuzzugszeit – Jerusalem war befreit, aber die Scharen<br />
der islamischen Sarazenen stellten eine ständige<br />
Bedrohung dar. Die Hauptaufgabe des neu gegründeten<br />
22 mehr Vermögen 2/2005<br />
❯❯❯ HINTERGRUND ❮❮❮<br />
Seit Jahrhunderten kämpften die Christen und Moslems um die Vorherrschaft in Jerusalem. Gleich drei Weltreligionen<br />
(Christen, Moslems und Juden) beanspruchten die Stadt, was zu dauernden Auseinandersetzungen<br />
führte und in den so genannten Kreuzzügen gipfelte. Den Teilnehmern am Heiligen Krieg sollten alle Sünden<br />
vergeben werden und ein Platz im Paradies wäre ihnen sicher – außerdem lockte eine reiche Beute im Orient.<br />
Die Templer –<br />
Pioniere des Geldwesens<br />
Ordens sollte der Schutz der Pilger auf dem Weg ins Heilige<br />
Land sein. Die Ritter legten einen Schwur ab, um von nun<br />
an für immer im Dienst Gottes zu stehen. Ihnen wurde –<br />
einer alten Überlieferung nach – ein Teil des Palastes als<br />
Unterkunft übergeben, welcher sich auf den Überresten<br />
des Tempels Salomons befand, wovon sich auch ihr<br />
Name ableitete: „Pauperes commilitones Christi templique<br />
Salomonici Hierosalemitanis“. Das Ordensleben orientierte
sich ganz nach den strengen Regeln der Zisterzienser und<br />
der Waffendienst am ritterlichen Ehrenkodex. Hierarchisch<br />
gliederte sich der Orden in drei Stände: Kämpfende,<br />
Betende und Arbeitende. Um äußerlich erkennbar zu sein,<br />
trugen die Ritter einen weißen Mantel (das markante rote<br />
Tatzenkreuz wurde erst unter Papst Eugen III. 1147 hinzugefügt).<br />
Das Emblem der Templer war ein Pferd, auf dem<br />
zwei behelmte Ritter mit Schild und Speer sitzen. Dies symbolisierte<br />
Brüderlichkeit und Armut.<br />
VOM ORDEN ZUM WIRTSCHAFTLICHEN MACHTFAKTOR<br />
Bald entwickelten sich die Templer zu einem aus der<br />
abendländischen Welt nicht mehr wegzudenkenden<br />
Machtfaktor. Nachdem sie aus dem Heiligen Land nach<br />
Europa zurückgekehrt waren, wurde ihnen kirchlicherseits<br />
der offizielle Ordenstatus verliehen. Sie wurden von sämtlichen<br />
Steuern und Abgaben entbunden, durften aber<br />
selbst welche erheben; zudem wurde ihnen das Recht<br />
gewährt, als unabhängige Geldverleiher tätig zu sein. Die<br />
Tempelritter erhielten eine weitgehende Autonomie und<br />
unterstanden nur dem Ordensgroßmeister und dieser war<br />
lediglich dem Papst gegenüber Rechenschaft schuldig. Es<br />
wurden fast nur Ritter aus dem vermögenden und einflussreichen<br />
Adel aufgenommen, die wiederum durch ihre<br />
Position über die Geschehnisse auf höchster Ebene bestens<br />
informiert waren.<br />
DIE TEMPLER ALS ERFINDER MODERNER<br />
FINANZIERUNGSINSTRUMENTE<br />
Schon bald förderten Gönner den Orden mit Schenkungen<br />
von Land und Vermögen. So wurde der Orden schnell reich<br />
und begann sich im damals noch kaum entwickelten<br />
Bankwesen zu engagieren und Handelsgeschäfte zu betreiben.<br />
Damals brachten Handelsgeschäfte, die von Händlern<br />
weit auseinander liegender Gebiete getätigt wurden,<br />
erhebliche Risiken mit sich. Kaufleute mussten oft mit<br />
großen Mengen Bargeld unterwegs sein. Die Templer führten<br />
nun den bargeldlosen Verkehr ein: Handelsleute konnten<br />
gegen Bargeld bei den Templern einen Wechselbrief kaufen<br />
und am Zielort wieder rücklösen – durch ein Codesystem<br />
wurden Diebstahl und Unterschlagung verhindert. Die<br />
Templer entwickelten Finanzierungsinstrumente, die noch<br />
heute fundamentale Bestandteile des internationalen<br />
Banksystems sind, wie die Banknote oder den Kreditbrief,<br />
und erwarben sich dadurch einen ausgezeichneten Ruf als<br />
erfahrene Geldexperten. Auch als Treuhänder für Vermögen<br />
und Grundstücke, als Makler, als Vermittler bei der<br />
Zahlung von Lösegeldern, Mitgiften, Renten und etlichen<br />
❯❯❯ HINTERGRUND ❮❮❮<br />
anderen Transaktionen wurden die Templer gerne eingesetzt.<br />
Selbst das französische Königshaus baute auf das<br />
Geschick des Ordens und vertraute ihm seinen Goldschatz<br />
an.<br />
Der Orden arbeitete mit dem vorhandenen Vermögen.<br />
Seine Mitglieder betrieben Kreditgeschäfte – unter anderem<br />
auch mit Herrscherhäusern – und fungierten als hochrangige<br />
Diplomaten. Mit dem eingenommenen Geld<br />
wurden riesige Ländereien in ganz Europa wie in<br />
Frankreich, England, Flandern, Spanien und Portugal<br />
gekauft. Weiters förderte der Orden die Entwicklung des<br />
Vermessungswesens, der Kartografie, des Straßenbaus<br />
und der Schifffahrt. Man besaß eigene Häfen und Werften<br />
sowie eine Flotte, deren Schiffe zu den ersten gehörten,<br />
welche mit einem Magnetkompass ausgerüstet waren.<br />
Da es ihr Handwerk notwendig machte, Verwundete zu<br />
pflegen und Kranke zu heilen, widmeten sich die Templer<br />
auch dem Studium der Medizin sowie der Pflanzen- und<br />
Heilkunde.<br />
DAS ENDE DES ORDENS:<br />
WIE GEWONNEN, SO ZERRONNEN?<br />
Auf dem Höhepunkt der wirtschaftlichen und politischen<br />
Macht der Templer versuchte König Philipp IV. von<br />
Frankreich sich das Vermögen der Templer anzueignen.<br />
Getrieben von Neid und Habgier nach dem unermesslichen<br />
Reichtum ließ er die Tempelritter verhaften und klagte sie<br />
vor der Inquisition der Häresie, Blasphemie und Unzucht<br />
an. Obwohl Papst Clemens V. von der Unschuld der<br />
Templer überzeugt war, gab er dem Druck des Königs nach<br />
und verfügte auf dem Konzil von Vienne 1312 die<br />
Aufhebung des Ordens. Er befahl auch, die Mitglieder des<br />
Ordens überall gefangen zu nehmen und sie zu foltern.<br />
Eine Möglichkeit sich gegen die Anschuldigungen zur Wehr<br />
zu setzen, wurde den Templern nicht eingeräumt. Der letzte<br />
Großmeister, Jakob von Molay, wurde 1314 auf dem<br />
Scheiterhaufen verbrannt.<br />
Die Geschichte der Templer endet mit Folter und Tod.<br />
Protokolle belegen, mit welch sadistischer Grausamkeit<br />
unzählige Templer zu Tode gepeinigt wurden. Nicht einer<br />
von ihnen aber verriet, wohin das sagenhafte Vermögen<br />
der Templer gebracht worden war.<br />
Michael Kastler<br />
mehr Vermögen 2/2005<br />
23