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mitgliederzeitschrift des konsumentenforums <strong>kf</strong><br />

info<br />

mitgliederzeitschrift des konsumentenforums <strong>kf</strong><br />

Tipps und Tricks für einen<br />

Messebesuch ohne böses Erwachen<br />

Andi Melchior<br />

Treffpunkt für Neugierige und Kaufwillige, Ort<br />

des Feilschens und Handelns, Tummelplatz für<br />

Händler und Marktschreier: Nirgends treffen<br />

Verkäufer und Konsumenten so unmittelbar<br />

aufeinander wie an den traditionellen Publikumsmessen.<br />

Nirgends spielen Spontanität,<br />

«Chemie» und Verkaufstalent eine grössere Rolle<br />

für den Kaufentscheid. Das birgt viel Spasspotenzial<br />

aber auch Gefahren. Im <strong>kf</strong>-Olma-Forum<br />

drehte sich alles um das Phänomen «Messe».<br />

Was macht die Faszination von Messen aus?<br />

Welche Spielregeln gelten bei Messeeinkäufen?<br />

Wie sieht die Messe der Zukunft aus? An einer<br />

unterhaltsamen Podiumsdiskussion wurde das<br />

Thema Messen aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

beleuchtet.<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen beachten<br />

Wer beim Messeeinkauf keine bösen Überraschungen<br />

erleben möchte, sollte vor dem Einkauf<br />

die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des<br />

Verkäufers studieren. Beim Messeeinkauf kennt<br />

das Gesetz kein Rücktrittsrecht. Dieses müsste<br />

in den AGB speziell vermerkt sein. Es lohnt sich<br />

ganz sicher, wichtige Details wie Servicemöglichkeiten<br />

oder Vertrieb im Gespräch mit dem<br />

Verkäufer genau abzuklären und festzulegen.<br />

Der Mix muss stimmen<br />

Viele Publikumsmessen sehen sich mit einem<br />

Besucherschwund konfrontiert. Wie Olma-<br />

Direktor Hanspeter Egli betonte, haben die traditionellen<br />

Publikumsmessen allerdings längst<br />

nicht ausgedient. Auf den richtigen Mix käme es<br />

an. Die Besucherinnen und Besucher möchten<br />

die Messe auch als Treffpunkt und Ort der Geselligkeit<br />

erleben. Hier ist Fantasie und Kreativität<br />

gefragt.<br />

Kaufsucht bei jungen Frauen<br />

Fakten, die nachdenklich stimmen, eröffnete<br />

Heinz Lippuner vom Zentrum für Verhaltenssucht<br />

in Zürich: Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung<br />

neigt zu unkontrolliertem Kaufverhalten.<br />

10 Prozent der jungen Frauen zwischen 18 und<br />

25 Jahren erfüllen klar definierte Kriterien der<br />

Kaufsucht.<br />

Nr. 39, November 2010<br />

«grüezi»<br />

Am 22. September ist Simonetta Sommaruga in<br />

den Bundesrat gewählt worden. Wir gratulieren ihr<br />

auch an dieser Stelle herzlich zur Wahl und freuen<br />

uns, mit ihr eine Konsumentenvertreterin im Bundesrat<br />

zu wissen. Gerade im Justizdepartement<br />

wird sie sich für die Rechte der Konsumenten einsetzen<br />

und dafür sorgen können, dass die diesbezügliche<br />

Gesetzgebung einen höheren Stellenwert<br />

erhält und auch hier die Gesetze an das höhere Niveau<br />

der EU angepasst werden. Das <strong>kf</strong> wünscht viel<br />

Erfolg und Befriedigung im Amt und freut sich<br />

auf die weitere Zusammenarbeit. Auch Bundesrat<br />

Johann Schneider-Ammann haben wir zur Wahl<br />

gratuliert und unserer Freude Ausdruck gegeben,<br />

mit ihm einen liberalen und Konsumenteninteressen<br />

gegenüber aufgeschlossenen und offenen<br />

neuen Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements<br />

begrüssen zu dürfen.<br />

Fast gleichzeitig mit diesem Info erscheint auch<br />

die Impfbroschüre des <strong>kf</strong>. Diese gibt umfassend<br />

Auskunft über das Thema Impfen. Die Texte und<br />

Empfehlungen basieren auf Informationen von Infovac,<br />

der eidgenössischen Kommission für Impffragen<br />

und dem BAG (Bundesamt für Gesundheit).<br />

Anerkannte Experten geben zudem Ratschläge,<br />

worauf zu achten ist und welche Folgen das Impfen<br />

bzw. das Nicht-Impfen haben können.<br />

Mit grosser Genugtuung haben wir zur Kenntnis<br />

genommen, dass die Rechtskommission des Nationalrates<br />

die Vorlage zum Markenschutzgesetz<br />

(Swissnessvorlage) angenommen und an eine<br />

Subkommission zur Überarbeitung überwiesen<br />

hat. Diese soll einen mehrheitsfähigen Kompromiss<br />

erarbeiten. Ein solcher Kompromiss hat sich<br />

erstmals an der Forumsveranstaltung des <strong>kf</strong> vom<br />

Juni dieses Jahres abgezeichnet (siehe auch Info<br />

Nr. 38). Dabei geht es darum, hochverarbeitete,<br />

hauptsächlich in der Schweiz produzierte Lebensmittel<br />

gleich zu behandeln wie Produkte im Non-<br />

Food-Bereich. Das heisst die in der Schweiz anfallende<br />

Wertschöpfung wird stärker berücksichtigt<br />

als die Herkunft der Rohstoffe, da bei diesen<br />

Produkten die Rohstoffe nicht ausschlaggebend<br />

sind für Charakter und Qualität, sondern deren<br />

Verarbeitung.<br />

Ich wünsche eine spannende Lektüre und grüsse<br />

freundlich<br />

Franziska Troesch-Schnyder


› inhalt<br />

Im Fokus:<br />

Tipps und Tricks für einen Messebesuch<br />

ohne böses Erwachen<br />

Thema:<br />

Gefälschte Medikamente gefährden die<br />

Gesundheit<br />

<strong>kf</strong>-Mitglieder:<br />

Der Schweizerische Bäuerinnen- und<br />

Landfrauenverband SBLV<br />

Aktuell:<br />

Neu: die <strong>kf</strong>-Impfbroschüre<br />

Das <strong>kf</strong> vernetzt:<br />

IGAS: Einsatz für ein gutes Agrarabkommen<br />

mit der EU<br />

Spannende Fälle<br />

aus der Beratungsstelle<br />

Persönlich:<br />

Mit Leib und Seele auf der Suche nach<br />

praxistauglichen Kompromissen<br />

Aufgestöbert:<br />

Warum die Pocken<br />

Impfgeschichte schrieben<br />

1<br />

3 – 5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Agenda/Impressum 12<br />

Krankenkasse: Tipps zum Prämiensparen<br />

bei der Grundversicherung<br />

Ein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse kann sich auszahlen. Die Leistungen der Grundversicherung<br />

sind gesetzlich geregelt und deshalb bei allen Krankenkassen identisch. Jede Kasse ist<br />

verpflichtet, Sie vorbehaltlos aufzunehmen. Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand müssen Sie nicht<br />

beantworten.<br />

Mit den folgenden Tipps können Sie Kosten sparen:<br />

1. Preise vergleichen mit Prämienvergleichsdienst<br />

Um die Kasse zu wechseln, lohnt es sich, einen Vergleichsdienst zu konsultieren. Das <strong>kf</strong> bietet unter<br />

www.konsum.ch/Prämienberatung einen unabhängigen Vergleichsdienst an.<br />

2. Überprüfung der Unfallversicherung<br />

Wer mehr als 8 Stunden pro Woche arbeitet, ist gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert.<br />

Lassen Sie die Unfallversicherung Ihrer privaten Krankenkasse streichen, da Sie sonst unnötig<br />

doppelte Prämien bezahlen.<br />

3. Wahlfranchise erhöhen<br />

Die Wahlfranchise kann zwischen CHF 300.– und CHF 2500.– gewählt werden. Für gesunde Menschen<br />

ist eine hohe Franchise eine Möglichkeit, bei den Prämien bis 30 % zu sparen. Für chronisch<br />

kranke Personen lohnt sich eine hohe Franchise in der Regel nicht.<br />

4. Sparmodell wählen<br />

Zum Standard-Modell gibt es drei alternative Sparmodelle:<br />

› HMO-Modell: Sie verpflichten sich, sich von Ärzten in einer Gruppenpraxis behandeln zu lassen.<br />

› Hausarzt-Modell: Sie verpflichten sich, immer zuerst den Hausarzt, welcher von der Krankenkasse<br />

bewilligt wird, zu konsultieren (Ausnahme Frauenarzt).<br />

› Telefonische Beratung (Telemedizin): Sie verpflichten sich, sich vor jedem Arztbesuch telefonisch<br />

beraten zu lassen.<br />

5. Rechtzeitig und eingeschrieben kündigen<br />

Wenn Sie die Grundversicherung wechseln möchten, müssen Sie bis spätestens 30. November der<br />

alten Krankenkasse per eingeschriebenem Brief kündigen. Dabei gilt, dass die Kündigung bis zum<br />

30. November bei der Krankenkasse angekommen sein muss. Es lohnt sich also, den Brief zwei bis<br />

drei Tage vorher bei der Post aufzugeben.<br />

6. Vorsicht bei «unabhängigen» Beratern<br />

Sogenannte unabhängige Berater, welche Ihnen unaufgefordert günstige Lösungen präsentieren<br />

wollen, sind kritisch zu hinterfragen. In der Regel arbeiten diese Berater auf Provisionsbasis und<br />

deshalb nicht unbedingt im Sinne der Konsumenten.<br />

7. Nur einjährige Verträge akzeptieren<br />

Lassen Sie sich keine mehrjährigen Verträge andrehen. Oft wird fälschlicherweise behauptet, die<br />

Prämien würden während der Vertragsdauer gleich bleiben. Der Vertrag ist dann nicht jährlich<br />

kündbar, doch sind die Kassen verpflichtet, die Prämien jährlich anzupassen.<br />

2<br />

Die Zusatzversicherung ist freiwillig und muss nicht zwingend bei der gleichen Versicherung wie<br />

die Grundversicherung abgeschlossen werden. Kündigen Sie diese erst, wenn Sie bereits bei einer<br />

neuen Krankenkasse angemeldet und akzeptiert sind. Für die Zusatzversicherung können Sie<br />

abgelehnt oder nur unter gewissen Vorbehalten aufgenommen werden. Dazu gehört, dass Sie<br />

Rechenschaft über Ihren Gesundheitszustand abgeben müssen.


im fokus ‹<br />

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sind das «A + O» beim Messeeinkauf<br />

Unter der Leitung von Andi Melchior<br />

diskutierten:<br />

› Annemarie Degen<br />

Konsumentin und Messefan<br />

› Hanspeter Egli<br />

Direktor OLMA-Messen<br />

› Fritz Ingold<br />

Mitinhaber Mimosa Cheminéebau und<br />

Gewürze AG, Messeprofi<br />

› Heinz Lippuner<br />

Psychotherapeut FSP,<br />

Zentrum für Verhaltenssucht<br />

Zwischen 370 000 und 400 000 Besucherinnen<br />

und Besucher lockt die Olma jährlich<br />

nach St. Gallen. Kaum ein Ort könnte also<br />

geeigneter sein, das Phänomen Messen aus<br />

verschiedenen Optiken heraus zu beleuchten.<br />

Nachfolgende Zusammenfassung gibt<br />

die Podiumsdiskussion zum Thema «Tipps<br />

und Tricks für einen Messebesuch ohne böses<br />

Erwachen» auszugsweise wieder.<br />

Andi Melchior 90 Prozent der Aussteller an der<br />

Olma kommen jährlich wieder. Das spricht für<br />

hohe Kontinuität.<br />

Hanspeter Egli Ja, und zehn Prozent wechseln<br />

jeweils. Wir achten dabei auch sehr auf die Zusammensetzung<br />

und haben das Glück, selbst<br />

eine Auswahl treffen zu können. Dabei geht es<br />

um Qualität aber auch um die Zusammensetzung<br />

in den einzelnen Sektoren. Die Vielfalt ist<br />

wichtig.<br />

Andi Melchior Annemarie Degen, Sie haben<br />

sich wegen eines missglückten Messeeinkaufs<br />

an das <strong>kf</strong> gewendet und bezeichnen sich selber<br />

als Messefan. Besuchen Sie Messen nur zum<br />

Schauen oder auch zum Kaufen?<br />

Annemarie Degen Ich besuche Messen zum<br />

Schauen, kaufe aber auch regelmässig etwas.<br />

<strong>kf</strong> info 39<br />

Andi Melchior<br />

Ich verschaffe mir einen Überblick über neue<br />

Angebote und kaufe dann spontan ein. Mir gefällt<br />

das grosse Angebot an den Messen, das<br />

ich ohne Kaufzwang präsentiert bekomme. So<br />

kaufe ich beispielsweise sämtliche Haushaltartikel<br />

an Messen. Es packt mich dann jeweils,<br />

das Messefieber…<br />

Andi Melchior Heinz Lippuner, welche Süchte<br />

werden im Zentrum für Verhaltenssucht behandelt?<br />

Heinz Lippuner Wir behandeln in erster Linie<br />

Glücksspielsüchtige. Weiter sind es Sammelsüchtige,<br />

die sogenannten «Messies». Mein<br />

Fachgebiet sind Kaufsüchtige. Es kommen aber<br />

beispielsweise auch Onlinesüchtige zu uns, das<br />

sind Menschen, die über 40 Stunden pro Woche<br />

im Internet surfen.<br />

Andi Melchior Spontankäufe an Messen haben<br />

aber noch nichts mit Kaufsucht zu tun. Oder?<br />

› Franziska Troesch-Schnyder<br />

Präsidentin <strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong><br />

Heinz Lippuner Nein. Menschen, die ich als<br />

Kaufsüchtige kennen lerne, haben meist schon<br />

sehr lange Karrieren in diesem Suchtverhalten<br />

hinter sich. Wer aus welchem Grund auch immer<br />

einmal zu viel kauft, ist noch lange nicht<br />

kaufsüchtig. Die grosse Risikogruppe der Kaufsüchtigen<br />

sind junge Frauen im Alter von 18 bis<br />

25 Jahren.<br />

Andi Melchior Fritz Ingold, für Sie und Ihre Produkte<br />

sind Messen der Hauptvertriebskanal. Sie<br />

besuchen rund 20 Messen jährlich, vorwiegend<br />

im Frühling und Herbst. Warum sind Messen so<br />

wichtig für Sie?<br />

Annemarie Degen: «An Messen<br />

packt mich jeweils das Fieber.»<br />

Fritz Ingold Wir erreichen hier viele Menschen.<br />

Unsere Produkte sind erklärungsbedürftig, der<br />

persönliche Kontakt und die persönliche Beratung<br />

sind daher entscheidend.<br />

Andi Melchior Ist die Präsidentin des <strong>Konsumentenforum</strong>s<br />

immer wieder einmal auf Messen<br />

anzutreffen?<br />

3


Heinz Lippuner: «Ein Drittel der<br />

Schweizerinnen und Schweizer<br />

neigt zu unkontrolliertem Kaufverhalten.»<br />

Franziska Troesch-Schnyder Die Olma ist hoch<br />

interessant, im Grunde genommen bin ich aber<br />

kein Messefan. Ich habe, soweit ich mich erinnern<br />

kann, auch noch nie etwas an Messen<br />

gekauft.<br />

dass die Reparaturen und der Kundenservice<br />

nicht gewährleistet waren.<br />

Andi Melchior Welche Spielregeln gelten bei<br />

Messekäufen?<br />

Franziska Troesch-Schnyder Immer wieder wenden<br />

sich Konsumentinnen und Konsumenten,<br />

die nach Messekäufen enttäuscht sind, an<br />

unsere Beratungsstelle. Das Hauptproblem ist,<br />

dass an Messen kaum auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

geachtet wird. Diese sind<br />

aber Teil eines Vertrages. Wenn es in den AGB<br />

nicht ausdrücklich anders erwähnt ist, besteht<br />

bei Messekäufen kein Rückgaberecht. Auch bezüglich<br />

Garantiefristen können in den AGB abweichende<br />

Regelungen vorgesehen werden.<br />

Andi Melchior Es empfiehlt sich also, die AGB<br />

genau zu studieren?<br />

Andi Melchior Sind die Konsumentinnen und<br />

Konsumenten an Messen gefährdet, sich unnütze<br />

Dinge andrehen zu lassen, deren Kauf sie<br />

dann bereuen?<br />

Heinz Lippuner Die Kaufsüchtigen sind immer<br />

gefährdet, weil sie sich eben nicht unter Kontrolle<br />

haben. Wir sprechen hier von fünf Prozent<br />

der Bevölkerung, die ganz klar definierte<br />

Kriterien der Kaufsucht erfüllen. Bei den 18<br />

bis 25 jährigen Frauen sind es sogar über 10<br />

Prozent. Ein Drittel der Schweizer hat eine Neigung<br />

zu unkontrolliertem Kaufverhalten. Diese<br />

Gruppe wäre an einer Messe eher gefährdet,<br />

mehr zu kaufen als eigentlich gewollt. Es geht<br />

hier aber nicht nur um Messen, sondern auch<br />

um Einkaufszentren. Erlebniswelten wie Kinos,<br />

Wellnessanlagen und andere Attraktionen sollen<br />

dafür sorgen, dass die Menschen möglichst<br />

lange am Ort des Kaufens verweilen.<br />

4<br />

Andi Melchior Vom Schauen haben die Aussteller<br />

noch nicht gegessen. Gibt es Zahlen oder<br />

Statistiken, wie viele Leute Messeeinkäufe tätigen?<br />

Hanspeter Egli Das wissen wir nicht. Wir messen<br />

aber jeweils mittels Umfragen nach den Messen<br />

die Zufriedenheit der Aussteller. Deren Zufriedenheit<br />

hängt aber nicht nur von den Verkäufen<br />

ab. Viele Aussteller möchten auch einfach ihre<br />

Produkte präsentieren und mit den Besuchern<br />

kommunizieren.<br />

Fritz Ingold Es gibt immer weniger Spontankäufe.<br />

Die Leute kommen schauen, lassen sich<br />

beraten und gehen dann wieder nach Hause<br />

oder informieren sich auch im Internet und bei<br />

der Konkurrenz. Früher wurde mehr spontan<br />

gekauft.<br />

Andi Melchior Frau Degen, Sie haben auch<br />

schon Pech gehabt bei Messeeinkäufen.<br />

Annemarie Degen Mir wurde an einer Messe ein<br />

Dampfstaubsauger von einem Profi demonstriert.<br />

Nach dem Kauf merkte ich daheim, dass<br />

die Bedienung für mich viel zu kompliziert und<br />

aufwändig ist. Weiter musste ich feststellen,<br />

Franziska Troesch-Schnyder Auf jeden Fall. Das<br />

ist das A und O bei Messekäufen. Man sollte<br />

aber auch mit dem Verkäufer besprechen, ob<br />

und wie der Vertrieb und Service gewährleistet<br />

sind. Solche Dinge geraten bei einem spontanen<br />

Messeeinkauf in der Freude und Euphorie<br />

häufig in Vergessenheit.<br />

Andi Melchior Gibt es von Seite Messedirektion<br />

Schutzmechanismen?<br />

Hanspeter Egli Wir haben allgemeine Bedingungen<br />

für Aussteller, die auch klar aufzeigen,<br />

woran sie sich halten müssen. In der Vergangenheit<br />

kam es allerdings kaum zu Problemen.<br />

Die Weinverkäufer aus Frankreich, welche die<br />

Leute mehr belästigt als bedient haben, waren<br />

da eine absolute Ausnahme. Wenn es für den<br />

Kunden unangenehm wird, ist es auch für uns<br />

nicht gut. Solche Dinge werden daher sofort<br />

unterbunden.<br />

Fritz Ingold Es passiert uns praktisch nie, dass<br />

Kunden nicht zufrieden sind oder gekaufte Artikel<br />

zurückgeben möchten. Falls doch, würden<br />

wir den Vertrag zerreissen und die Sache wäre<br />

erledigt. Wir möchten uns ja schliesslich auch<br />

an den nächsten Messen wieder präsentieren.<br />

Andi Melchior Mit Messen bringt man gerne das<br />

Bild des Marktschreiers in Verbindung, der uns<br />

unnütze Sachen aufschwatzt.<br />

Hanspeter Egli: «Die meisten<br />

Konsumenten wissen genau,<br />

was sie möchten.»<br />

Hanspeter Egli Was unnütz ist und was nicht<br />

muss jeder selber entscheiden. Wir sind in der<br />

glücklichen Lage, dass wir uns die Aussteller<br />

noch selbst aussuchen können. Wir schauen,<br />

ob sie in das Konzept unserer Hallen passen<br />

und steuern so das Angebot. Die wenigsten<br />

Konsumenten «schlafen», wenn sie an die Messe<br />

kommen. Sie wissen, was sie möchten.<br />

Andi Melchior Erkennt man kaufwillige Konsumentinnen<br />

und Konsumenten?


im fokus ‹<br />

Fritz Ingold Jeder Kunde verdient eine respektvolle<br />

Behandlung. Jeder Kunde ist aber auch anders.<br />

Da erlebt man durchaus Überraschungen.<br />

Vieles ergibt sich aus dem Gespräch heraus.<br />

Es ist mir einmal passiert, dass ich einem Kunden<br />

eine halbe Stunde lang ein Gartencheminée<br />

erklärt habe, bis er mir sagte, er habe gar<br />

keinen Garten. Seither stelle ich die richtigen<br />

Zwischenfragen. Bei Paaren spielt meist auch<br />

die Frau oder Freundin eine wichtige Rolle, ob<br />

gekauft wird oder nicht.<br />

Andi Melchior Braucht es zusätzliche Schutzmechanismen,<br />

die vor unüberlegten Käufen<br />

abhalten?<br />

Fritz Ingold: «Leider wurden<br />

aus vielen Messen die Filetstücke<br />

herausgeschnitten.»<br />

Franziska Troesch-Schnyder Die hohe Anzahl<br />

kaufsüchtiger junger Frauen schockiert mich.<br />

Trotzdem glaube ich nicht, dass wir mehr<br />

Gesetze brauchen oder neue Schutzbestimmungen.<br />

Prävention ist sehr wichtig. Das <strong>kf</strong> hat<br />

ein Merkblatt über den Umgang mit Geld veröffentlicht,<br />

das sich speziell an Junge richtet. Es<br />

ist aber immer schwierig, mit solchen Massnahmen<br />

auch die richtigen Leute zu erreichen.<br />

Andi Melchior<br />

Kauft man an Messen generell günstiger ein?<br />

Fritz Ingold Die Leute erwarten an Messen einen<br />

Rabatt. Auch die Verkäufer brauchen etwas<br />

Spielraum. Wir geben keine Rabatte aber<br />

zusätzliche Anreize, zum Beispiel eine Gratislieferung.<br />

Ausnahmen gibt es. Natürlich gehört<br />

manchmal auch ein bisschen Feilschen dazu.<br />

Andi Melchior In den letzten Jahren hat sich<br />

bei den grösseren Publikumsmessen nicht viel<br />

getan. Man setzt auf den bewährten Mix von<br />

Ausstellern, Rahmenprogramm und Unterhaltung.<br />

Reicht das für die Zukunft oder braucht es<br />

wieder einmal einen grossen Wurf?<br />

Hanspeter Egli Der Mensch ruft immer nach<br />

Veränderungen. Wenn diese dann kommen,<br />

sieht es anders aus. Die Olma hat sich in den<br />

letzten 10 Jahren stark gewandelt. Eine Messe<br />

muss Traditionen pflegen und trotzdem immer<br />

wieder Neues bringen. Wer 20 Jahre nichts ändert<br />

und dann alles auf den Kopf stellt, macht<br />

etwas falsch. Gerade im Zeitalter von Facebook<br />

oder Twitter suchen die Menschen an Messen<br />

wieder vermehrt den persönlichen Kontakt.<br />

Andi Melchior Viele Messen sind langweiliger<br />

geworden und verlieren Besucher?<br />

Fritz Ingold Wichtige Publikumsmessen, die<br />

früher mit vollen Extrazügen aus der ganzen<br />

Schweiz bereist wurden, haben Besucher verloren.<br />

Häufig wurden Filetstücke aus dem<br />

Programm herausgeschnitten und zu eigenen<br />

Messen umfunktioniert. Es wurde viel abgebaut,<br />

Vielfalt ging verloren. Gerade diese Vielfalt<br />

macht aber den Reiz einer Messe aus.<br />

Annemarie Degen Einige Messen haben den<br />

Charakter der Volksmesse verloren. Das ist<br />

schade.<br />

Hanspeter Egli Wir haben heute eine andere<br />

Wahrnehmung als vor 30 oder 40 Jahren.<br />

Heute finden Sie in jedem Einkaufszentrum ein<br />

grosses Angebot. Sie müssen als Messe viel<br />

mehr bieten. Wegen Waschmaschinen kommt<br />

heute niemand mehr an eine Messe. Wenn er<br />

sich aber wohl fühlt und Freunde trifft, sieht es<br />

Franziska Troesch-Schnyder:<br />

«Die hohe Anzahl kaufsüchtiger<br />

junger Frauen schockiert<br />

mich.»<br />

anders aus. Das mit den Filetstücken stimmt<br />

leider. Was sich gut verkauft, wird an einer eigenständigen<br />

Messen präsentiert. Am Schluss<br />

blieb nicht mehr viel übrig. Das reicht heute<br />

nicht mehr. Für die Olma ist es nicht gut, wenn<br />

es anderen Publikumsmessen schlecht geht.<br />

Andi Melchior Wie sähe Ihre Wunschmesse<br />

aus?<br />

Annemarie Degen Ich wünsche mir eine Messe<br />

mit regionalem Charakter als Treffpunkt für die<br />

regionale Bevölkerung.<br />

Fritz Ingold Ich hoffe, dass gerade die Olma ihre<br />

Vielfalt behalten kann und weiter den richtigen<br />

Mix findet. Wichtig ist auch, dass die Messe<br />

auch das Problem mit jungen alkoholisierten<br />

Besuchern in den Griff bekommt.<br />

Hanspeter Egli Es ist sicher so, dass an der<br />

Olma Alkohol konsumiert wird. Die allermeisten<br />

Besucher sind aber anständig und können mit<br />

dem Alkohol umgehen. Ich freue mich darüber,<br />

dass wir soviele junge Besucher haben. Wenn<br />

keine Jungen kämen, würde es bald keine Messen<br />

mehr geben.<br />

Die wichtigsten Tipps zum Thema Messeeinkauf<br />

finden sie auf www.konsum.ch unter Merkblätter.<br />

<strong>kf</strong> info 39<br />

5


› thema<br />

Gefälschte Medikamente<br />

gefährden die Gesundheit<br />

Sibylle Augsburger, Communication<br />

Manager Interpharma, Verband der<br />

forschenden pharmazeutischen<br />

Firmen der Schweiz<br />

6<br />

Medikamentenfälschungen stellen eine<br />

ernste Gefahr für die Gesundheit dar. Bei<br />

gefälschten Luxusgütern wie Uhren, Taschen<br />

oder Kleidern entsteht wirtschaftlicher<br />

Schaden für die Unternehmen und<br />

Frust für die Konsumenten, die einen hohen<br />

Preis für die vermeintlichen Markenprodukte<br />

bezahlt haben. Bei gefälschten<br />

Medikamenten geht es hingegen um die<br />

Sicherheit und im schlimmsten Fall um<br />

das Überleben von Patienten.<br />

Die Fälschungen betreffen nicht mehr nur sogenannte<br />

Lifestyle-Produkte, wie Potenzförderer<br />

und Schlankheitsmittel, sondern immer häufiger<br />

auch lebensrettende Medikamente gegen<br />

Krebs, Herzkrankheiten, psychische Störungen<br />

und Infektionen. Organisierte Verbrecherbanden<br />

haben längst erkannt, dass sich mit Medikamentenfälschungen<br />

viel Geld verdienen<br />

lässt – ohne grosses Risiko. Bei rund zehnmal<br />

grösseren Margen als im Drogenhandel drohen<br />

viel mildere Strafen.<br />

Fälschungen können den richtigen Wirkstoff<br />

enthalten, jedoch in zu hoher oder zu niedriger<br />

Dosierung oder in verunreinigter Form. Gefährlich<br />

werden kann es aber auch, wenn von den<br />

erwarteten Wirkstoffen nicht die geringste Spur<br />

vorhanden ist. In vielen Fällen enthalten die vermeintlichen<br />

Arzneimittel beispielsweise gemahlenen<br />

Backstein oder Mehl, in seltenen Fällen<br />

auch Giftstoffe wie Insektizide oder Rattengift.<br />

In den Industriestaaten ist der Verkauf von<br />

Arzneimitteln über das Internet das wichtigste<br />

Einfallstor für gefälschte Medikamente. Medikamente,<br />

die illegal über das Internet verkauft<br />

werden, sind zu über 50 % gefälscht. In den<br />

letzten Jahren ist in der Schweiz ein rasanter<br />

Anstieg solcher illegaler Medikamentenimporte<br />

zu verzeichnen. Aufgrund der Kontrollaktio-<br />

nen des Schweizerischen Heilmittelinstituts<br />

Swissmedic und des Zolls wurde hochgerechnet,<br />

dass Privatpersonen jährlich mindestens<br />

50 000 illegale Arzneimittelsendungen per Post<br />

in die Schweiz einführen.<br />

Viele Leute nutzen das Internet als Informationsquelle<br />

über Krankheiten und Medikamente.<br />

Dabei gibt es zum Teil auch widersprüchliche<br />

Angaben. Als Grundregel gilt: Das Internet kann<br />

hilfreich sein, ersetzt aber nie eine Konsultation<br />

bei einer medizinischen Fachperson. Viele<br />

der via ausländischen Websites angebotenen<br />

Präparate sind qualitativ ungenügend, falsch<br />

beschriftet oder gefälscht. Dies gilt auch für<br />

hoch dosierte Vitamine oder Mineralien. Der<br />

Bezug via Internet stellt daher ein Gesundheitsrisiko<br />

dar. Kommt hinzu, dass die Einfuhr von<br />

Arzneimitteln aus dem Ausland grundsätzlich<br />

verboten ist. Zulässig ist nur eine kleine Menge,<br />

maximal ein Monatsbedarf und nur für den therapeutischen<br />

Eigenbedarf. Illegale Sendungen<br />

werden am Zoll beschlagnahmt und Swissmedic<br />

führt ein Verfahren mit Kostenfolge gegen<br />

den Besteller durch. Die Ware wird schliesslich<br />

vernichtet.<br />

Was Sie im Internet stutzig machen sollte:<br />

› Arzneimittel, die weder in der Schweiz noch<br />

im europäischen Ausland oder in den USA zugelassen<br />

sind.<br />

› Es werden schnelle oder sensationelle Ergebnisse<br />

garantiert, meist unterstützt von persönlichen<br />

Erfahrungsberichten.<br />

› Es wird Heilung versprochen oder Geheimrezepte<br />

für sonst unheilbare Krankheiten werden<br />

angeboten.<br />

› Die Behandlung hat angeblich keine unerwünschten<br />

Wirkungen oder es fehlen Angaben<br />

dazu. Die behauptete Natürlichkeit eines Arzneimittels<br />

sagt nichts über dessen potenzielle<br />

Gefährlichkeit aus. Die wirksamsten Gifte entstammen<br />

der Natur.<br />

› Die Behauptung, dass das Medikament für alle<br />

Personen geeignet sei oder lebenslang ohne<br />

jedes Risiko eingesetzt werden könne.<br />

› Websites ohne vollständige Postadresse, die<br />

nur eine E-Mail-Adresse besitzen.<br />

› Aggressives Verkaufsverhalten, wenn Sie z.B.<br />

die Seite nicht mehr einfach so verlassen können.<br />

Wenn Sie sich krank fühlen, medizinische Beratung<br />

oder ein bestimmtes Arzneimittel benötigen,<br />

wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker<br />

oder Drogeristen. In den legalen Distributionskanälen<br />

der Schweiz (Apotheken, Drogerien,<br />

Arztpraxen) sind bislang keine gefälschten<br />

Medikamente gefunden worden. Benutzen Sie<br />

dieses verlässliche und gut zugängliche Netz in<br />

der Schweiz für Ihren Arzneimittelbezug und die<br />

dazugehörende medizinische Beratung.<br />

Interpharma ist Mitglied von STOP PIRACY, der<br />

Schweizer Plattform gegen Fälschung und Piraterie.<br />

www.stop-piracy.ch


<strong>kf</strong>-mitglieder ‹<br />

Der Schweizerische Bäuerinnen- und<br />

Landfrauenverband SBLV<br />

Marietta Zimmermann Vorstandsmitglied<br />

des SBLV und Mitglied Kommission<br />

Familien- und Sozialpolitik<br />

Der Schweizerische Bäuerinnen- und<br />

Landfrauenverband (SBLV) mit Sitz in<br />

Brugg ist der Dachverband der kantonalen<br />

Bäuerinnen- und Landfrauenorganisationen<br />

und Kollektivmitglied des<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong>.<br />

Im Jahr 1932 gründeten fünf kantonale Landfrauenverbände<br />

den Schweizerischen Landfrauenverband.<br />

2006 schlossen sich der<br />

Schweizerische Landfrauenverband und der<br />

Katholische Bäuerinnenverband zum Schweizerischen<br />

Bäuerinnen und Landfrauenverband zusammen.<br />

Heute sind knapp 70 000 Mitglieder<br />

in 28 Kantonalverbänden zusammengeschlossen.<br />

Einige Kantone sind in eine deutsch- und<br />

eine französischsprachige Sektion unterteilt.<br />

Die Zusammensetzung der Mitglieder ist von<br />

Kanton zu Kanton verschieden. Gesamtschweizerisch<br />

beträgt der Anteil der Bäuerinnen etwa<br />

45 %. 55 % der Mitglieder sind Landfrauen, d.h.<br />

Frauen aus dem ländlichen Raum.<br />

Der SBLV hat zum Zweck, die beruflichen, wirtschaftlichen,<br />

sozialen und kulturellen Interessen<br />

seiner Mitglieder auf eidgenössischer und internationaler<br />

Ebene zu vertreten. Er unterstützt<br />

und koordiniert die Tätigkeit der Mitgliederorganisationen<br />

zur Wahrnehmung der Interessen<br />

der Bäuerinnen und aller im SBLV organisierten<br />

Frauen.<br />

Zu den Zielen des SBLV gehören:<br />

› die Aus- und Weiterbildung der Bäuerinnen<br />

und Landfrauen in Haus- und Landwirtschaft<br />

› die Förderung einer gesunden Ernährung und<br />

die Verarbeitung einheimischer Produkte<br />

› die Wahrung und Vertretung der Standesund<br />

Berufsinteressen der Bäuerinnen und<br />

Landfrauen<br />

› die Unterstützung der Frauen in Gesellschaft<br />

und Recht<br />

<strong>kf</strong> info 39<br />

› Kontaktpflege zwischen Stadt und Land<br />

› die Information der Mitglieder über aktuelle<br />

staats- und agrarpolitische Themen<br />

› die Unterstützung von Massnahmen zur<br />

sozia len Besserstellung der Bäuerinnen und<br />

der Frauen im ländlichen Raum<br />

› die Pflege und der Erhalt der bäuerlichen<br />

Werte und des ländlichen Kulturgutes<br />

Der SBLV hat vier ständige Kommissionen.<br />

Es sind dies:<br />

› die Kommission Agrarpolitik und Öffentlichkeitsarbeit<br />

› die Kommission Familien- und Sozialpolitik<br />

› die Redaktionskommission<br />

› die Qualitätssicherungskommission Bildung<br />

Bäuerin (QSBB)<br />

Diese Kommissionen erlauben es uns, wichtige<br />

Schwerpunkte abzudecken. Zurzeit werden an<br />

folgenden grösseren Projekten gearbeitet:<br />

› Alltagskompetenzen: zum Schulunterricht<br />

gehören Alltagskompetenzen wie Ernährung,<br />

Hauswirtschaft und nachhaltiger Konsum<br />

› Produktetage: Werbung für Schweizer Lebensmittel<br />

wie Kartoffeln und Milch etc.<br />

› gesund essen – wir wissen wie: Menüpläne<br />

und Rezepte auf der Homepage www.landwirtschaft.ch/ernährung<br />

Die Aufgaben und Pflichten der Kommission<br />

Familien- und Sozialpolitik sind:<br />

› Analyse der Familien- und Sozialpolitik,<br />

Prüfung von Vernehmlassungen und Stellungnahmen<br />

zu familien- und sozialpolitischen<br />

Themen, welche im Besonderen Familien und<br />

Frauen auf dem Land betreffen<br />

› Erarbeiten von Abstimmungsparolen für<br />

Volksabstimmungen im Familien- und<br />

sozialpolitischen Bereich, dies zuhanden der<br />

Präsidentinnen-Konferenz<br />

› Aufnahme und Pflege von Kontakten zu Politikerinnen<br />

und Politikern<br />

› Vertretung des SBLV in der Familien- und<br />

Sozialpolitik (Öffentlichkeitsarbeit)<br />

› Förderung des ländlichen Raums<br />

Kurzbericht von Annekäthi Schluep-Bieri<br />

Präsidentin der Kommission<br />

Familien- und Sozialpolitik<br />

Seit der neuen Zusammensetzung unserer<br />

Kommission mussten wir uns vor allem mit<br />

Vernehmlassungen befassen. So haben wir<br />

seit März die Vernehmlassung des Normalarbeitsvertrags<br />

Hauswirtschaft und den sozialen<br />

Teil des Konsolidierungsprogramms (Sparprogramm)<br />

bearbeitet. Ferner habe ich als Präsidentin<br />

an der Antwort zur Vernehmlassung über<br />

die zukünftige Strategie von Agridea mitgearbeitet.<br />

Mit den Vernehmlassungen werden die<br />

Weichen für die Zukunft gestellt. Wir hoffen,<br />

dass den Eingaben der Verbände wie z. B. des<br />

SBLV von den zuständigen Behörden das nötige<br />

Gewicht gegeben wird.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist uns die Besserstellung<br />

der Bäuerinnen bei Hofübernahme, bei<br />

Hofabgabe, bei Betriebsumstellung und bei<br />

Scheidung. Vieles ist in diesen Bereichen schon<br />

erreicht worden. Es gibt aber immer noch Berater,<br />

die die Bäuerinnen nicht als gleichberechtigte<br />

Partnerinnen in die Beratung mit einbeziehen.<br />

Wie wichtig für den Erfolg eines Vorhabens<br />

die Mitarbeit, das Mitdenken und das Mittragen<br />

der Bäuerinnen ist, wird in der Praxis an vielen<br />

Beispielen gezeigt.<br />

Die Gleichstellung und die rechtliche Situation<br />

der Bäuerinnen werden demnächst in einer<br />

Studie untersucht. Finanziell unterstützt wird<br />

das Projekt vom nationalen Forschungsprogramm<br />

zur Gleichstellung von Mann und Frau.<br />

Der SBLV wird diese Studie sehr interessiert<br />

begleiten und nach seinen Möglichkeiten Denkanstösse<br />

geben.<br />

Weitere Informationen unter www.landfrauen.ch<br />

7


› aktuell<br />

Neu: die <strong>kf</strong>-Impfbroschüre<br />

Franziska Troesch-Schnyder,<br />

Präsidentin <strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong><br />

Fristgerecht auf den Beginn der Impfsaison<br />

wartet das <strong>kf</strong> mit einer neuen Impfbroschüre<br />

auf. Sie informiert alle, welche<br />

wenig bis gar nichts über das Impfen<br />

wissen, leicht verständlich über Vor- und<br />

Nachteile.<br />

8<br />

Hand auf’s Herz: Wann haben Sie das letzte Mal<br />

mit Ihrem Arzt über Ihren Impfschutz gesprochen?<br />

Haben Sie sich auch schon überlegt, dass<br />

Impfen nicht nur Sie schützt, sondern auch Ihre<br />

Umgebung, Ihre Familie, Partner und Partnerinnen<br />

vor Ansteckung? Dass Impfen demnach<br />

auch als Akt der Solidarität gesehen werden<br />

kann? Würden Sie spontan Ihr Impfbüchlein<br />

finden? Wissen Sie, dass unter der Abkürzung<br />

MMR nicht ein neuartiges Diagnose-System<br />

sondern die kombinierte Basisimpfung gegen<br />

Masern, Mumps und Röteln verstanden wird?<br />

Mir selbst wurde bei den Vorbereitungen für<br />

diese Broschüre klar, wie wenig ich eigentlich<br />

über das Thema Impfen informiert bin. Wenn<br />

über das Impfen gesprochen oder geschrieben<br />

wird, geht es häufig emotional zu und her. Wer<br />

sich zu dezidiert für Impfungen ausspricht, wird<br />

schnell einmal als Steigbügelhalter der Pharmaindustrie<br />

abgestempelt. Kritisch eingestellte<br />

Menschen finden sich in der pauschalisierten<br />

Ecke der «Impf-Gegner» wieder. Ideologisch<br />

geprägte Diskussionen dominieren die Medien.<br />

Die Erfahrungen im Umgang mit der Schweinegrippe<br />

waren auch nicht dazu angetan, die<br />

allgemeine Verwirrung und Verunsicherung zu<br />

versachlichen. Leidtragende sind die Konsumentinnen<br />

und Konsumenten, die dem Thema<br />

schlussendlich häufig auch mit Interessens-<br />

Verweigerung begegnen.<br />

scheid können wir Ihnen nicht abnehmen. Wir<br />

können Ihnen aber mit dieser Broschüre gut<br />

verständliche Informationen und Denkanstösse<br />

liefern.<br />

Das <strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong> setzt auf Vernetzung.<br />

Wir haben uns daher für diese Broschüre auf<br />

das Know-how von ausgewiesenen Experten<br />

und die offiziellen Informationen des Bundesamtes<br />

für Gesundheit abgestützt. Die Inhalte<br />

stammen aus Publikationen der Expertengruppe<br />

infovac, die vom Bundesamt für Gesundheit<br />

und weiteren Organisationen des Gesundheitswesens<br />

getragen wird.<br />

In der Impfbroschüre finden Sie die wichtigsten<br />

Informationen zu den vom Bund empfohlenen<br />

Basisimpfungen und den ergänzenden Impfungen.<br />

Sie finden, tabellarisch im Sinn eines<br />

persönlichen «Check’s» dargestellt, einen Impfplan<br />

und die wichtigsten Fragen und Antworten<br />

zum Thema. Ein ganz besonderes Augenmerk<br />

gilt den Themen «Impfschutz auf Reisen» und<br />

den relevanten Fragestellungen für Eltern und<br />

werdende Eltern. Und wir haben Prof. Beda<br />

M. Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie<br />

am Berner Inselspital gebeten, für uns einen<br />

Das <strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong> steht für sachliche<br />

Information ein, die den Konsumentinnen und<br />

Konsumenten in wichtigen Themen Entscheidungsgrundlagen<br />

für das persönliche Handeln<br />

bietet. Dieser Grundsatz ist der Ursprung der<br />

neuen Broschüre. Ihren persönlichen Impfentpointierten<br />

und persönlichen Blick in die Impfzukunft<br />

zu wagen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spass und viele Aha-<br />

Erlebnisse bei der Lektüre. Und eben: Wissen<br />

Sie wirklich, wo Ihr Impfbüchlein ist?<br />

Die Impfbroschüre wird ab Mitte November<br />

2010 erhältlich sein, kostet Fr. 10.– (inkl. Versandkosten)<br />

und kann bestellt werden bei der<br />

Geschäftsstelle:<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong><br />

Belpstr. 11<br />

CH-3007 Bern<br />

T 031 380 50 30<br />

F 031 380 50 31<br />

forum@konsum.ch<br />

oder per Internet:<br />

www.konsum.ch/bestellungen/


das <strong>kf</strong> vernetzt ‹<br />

IGAS: Einsatz für ein gutes<br />

Agrarabkommen mit der EU<br />

Jürg Niklaus, Interessengemeinschaft<br />

Agrarstandort Schweiz IGAS<br />

Die IGAS ist eine breit abgestützte Plattform<br />

von Unternehmen und Organisationen<br />

aus der gesamten Land- und<br />

Ernährungswirtschaft sowie aus der<br />

Konsumentenschaft (<strong>kf</strong>, SKS, FRC und<br />

acsi). Sie setzt sich für einen starken<br />

Agrarstandort im Allgemeinen und für<br />

ein gutes Agrarabkommen mit der EU<br />

im Besonderen ein. Die IGAS stellt allen<br />

Betroffenen einen runden Tisch zur Verfügung.<br />

Sie hat sich damit – gerade mit<br />

ihren Arbeitsgruppen, in denen auch die<br />

Konsumentenorganisationen gut vertreten<br />

sind – bereits mehrfach als äusserst<br />

wertvolles Instrument des Meinungsaustausches<br />

erwiesen.<br />

Der Bund hat im Frühling 2008 mit der EU<br />

Verhandlungen über ein Abkommen im Agrar-,<br />

Lebensmittel- und Gesundheitsbereich aufgenommen.<br />

Gleichzeitig wird ein Paket von<br />

Begleitmassnahmen vorbereitet. Die IGAS<br />

befürwortet die Verhandlungen über ein umfassendes<br />

Agrarabkommen mit der EU. Sie ist<br />

der Auffassung, dass erst in Kenntnis des Verhandlungsresultates<br />

und der vorgesehenen Begleitmassnahmen<br />

darüber entschieden werden<br />

kann, ob dem Abkommen zugestimmt werden<br />

kann oder nicht. Eine Sistierung oder gar ein<br />

Abbruch der Verhandlungen im heutigen Zeitpunkt<br />

würde den Interessen der Landwirtschaft,<br />

der Ernährungswirtschaft, der Konsumenten, ja<br />

der Volkswirtschaft insgesamt schaden. Es sind<br />

daher alle Kräfte für einen guten Abschluss des<br />

Abkommens und für sinnvolle Begleitmassnahmen<br />

einzusetzen.<br />

Ein kurzer Rückblick: Veranlasst durch ständige<br />

Überproduktion und Belastung von Umweltsystemen<br />

leitete der Bund im Jahre 1992 mit dem<br />

siebten Landwirtschaftsbericht eine Neuorientierung<br />

der schweizerischen Agrarpolitik in die<br />

<strong>kf</strong> info 39<br />

Wege. Die Preispolitik sollte von der Einkommenspolitik<br />

entkoppelt, Direktzahlungen sollten<br />

eingeführt und die Landwirtschaft sollte auf den<br />

europäischen Markt ausgerichtet werden. Nach<br />

verschiedenen Entwicklungsschritten (Agrarpolitik<br />

2002, 2007, 2011) und dem Abschluss<br />

insbesondere des Käsefreihandelsabkommens<br />

mit der EU im Rahmen der Bilateralen I haben<br />

wir heute ein halboffenes System mit zahlreichen<br />

Handels- und Marktverzerrungen. Während<br />

die Umwelt- und Tierschutzanliegen der<br />

Gesellschaft im Wesentlichen erfüllt sind, hat<br />

die Ernährungswirtschaft und insbesondere<br />

auch die Landwirtschaft die angestrebte Wettbewerbsfähigkeit<br />

mit den Nachbarländern noch<br />

nicht erreicht. Dies ist denn auch der Hauptgrund<br />

dafür, weshalb die Branche im Inland<br />

laufend Marktanteile verliert und sich nur ungenügend<br />

auf die umliegenden Märkte fokussiert.<br />

Die IGAS ist mit dem Bund der entschiedenen<br />

Auffassung, dass ein Umdenken erforderlich ist.<br />

Wir brauchen eine Offensivstrategie, damit die<br />

Branche Marktanteile im Inland möglichst halten<br />

und absehbare Marktanteilsverluste im Auslandmarkt<br />

kompensieren kann. Mit der gleichzeitigen<br />

Öffnung des Beschaffungsmarktes soll<br />

auch für alle Glieder der Wertschöpfungskette<br />

ein Beitrag an die Senkung der Kosten geleistet<br />

werden. Nur auf diese Weise kann die Landwirtschaft<br />

und die übrige Ernährungswirtschaft ihr<br />

Marktvolumen auf lange Frist halten, können im<br />

Inland Investitionen ausgelöst und Arbeitsplätze<br />

gehalten bzw. geschaffen werden.<br />

Der Bund strebt eine gegenseitige Marktöffnung<br />

mit der EU an. Sowohl tarifäre wie nichttarifäre<br />

Handelshemmnisse sollen über sämtliche Stufen<br />

der Wertschöpfungskette hinweg abgebaut<br />

werden. Das Lebensmittelrecht soll mit der EU<br />

harmonisiert werden. Ebenfalls vorgesehen ist<br />

die Teilnahme an verschiedenen Agenturen und<br />

Frühwarnsystemen. Dabei wird in vier verschiedenen<br />

Bereichen verhandelt: Marktzugang, Lebensmittelsicherheit,<br />

Produktesicherheit im non<br />

food-Bereich und öffentliche Gesundheit. Unsere<br />

hohen Standards im Umwelt- und Tierschutz<br />

können erhalten werden, Ausnahmeregelungen<br />

in sensiblen Bereichen (beispielsweise GVO)<br />

sind möglich. Die Multifunktionalität der Land-<br />

wirtschaft ist auch bei offenen Grenzen gegenüber<br />

der EU durch die autonome Ausgestaltung<br />

der Direktzahlungen gesichert. Von diesen Entwicklungen<br />

profitieren auch die Konsumenten:<br />

Ein gutes Abkommen mit der EU wird die Produktevielfalt<br />

erhöhen, einen Beitrag zum Abbau<br />

der Hochpreisinsel Schweiz leisten und die Lebensmittelsicherheit<br />

stärken.<br />

Wer die Strategie des Bundes beurteilen will,<br />

kommt nicht um einen Blick auf die Alternativen<br />

herum. Es wird jedoch rasch ersichtlich, dass<br />

diese keine gangbaren Wege darstellen. Sie<br />

bieten keine realistischen Perspektiven, lösen<br />

das Problem der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Branche nicht oder sind ganz einfach<br />

aus politischen Gründen unrealistisch. Das<br />

gilt etwa für die Haltung des Status quo oder<br />

gar die Rückkehr zu mehr Protektionismus, für<br />

den Abschluss von Freihandelsabkommen mit<br />

Nicht-EU-Mitgliedern, für den Abschluss der<br />

Doha-Runde, für den EU-Beitritt, für die Weiterentwicklung<br />

der Bilateralen I im Rahmen der<br />

Evolutivklausel.<br />

Anderes gilt für ein umfassendes Agrarabkommen<br />

mit der EU. Ein solches bezieht die gesamte<br />

Wertschöpfungskette, also auch die vor- und<br />

nachgelagerten Stufen der Landwirtschaft mit<br />

ein. Es bringt Kostensenkungen für alle Stufen<br />

und schafft gleichzeitig einen ungehinderten<br />

Zugang zum EU-Binnenmarkt. Dies wird es<br />

der gesamten Branche erlauben, die laufenden<br />

Marktanteilsverluste im Inland zu bremsen und<br />

neue Marktsegmente im Ausland zu erobern.<br />

Mit einer konsequent umgesetzten Qualitätsstrategie,<br />

welche derzeit in der gesamten Branche<br />

intensiv diskutiert wird, kann der gesamte<br />

Ernährungssektor auf wertschöpfungsstarke<br />

Segmente setzen und die Zukunft offensiv angehen.<br />

Die IGAS fordert daher, dass die Verhandlungen<br />

zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

gebracht werden. Erst wenn man das Gesamtpaket,<br />

bestehend aus dem Abkommen und den<br />

Begleitmassnahmen kennt, kann der Entscheid<br />

gefällt werden. Fest steht aber bereits heute:<br />

Ein ausgewogenes, umfassendes Agrarabkommen<br />

mit der EU mit sinnvollen Begleitmassnahmen<br />

schafft Perspektiven. Dies wiederum zieht<br />

Investitionen an und schafft Arbeitsplätze.<br />

9


› aus der beratungsstelle<br />

Spannende Fälle – kompetente Beratung<br />

10<br />

Zehnmal teurer als der mündliche<br />

Kostenvoranschlag<br />

Wir haben die Website für unsere Spielgruppen<br />

machen lassen. Beim ersten Gespräch mit der<br />

Internet-Firma wurden von Kosten in der Höhe<br />

von zirka 800 bis 1000 Franken gesprochen.<br />

Die Rechnung beläuft sich nun aber auf über<br />

10 000 Franken. Von einem derart hohen Preis<br />

war bisher nie die Rede. Aufgrund unseres Budgets<br />

hätten wir einen derart hohen Werkpreis<br />

auch gar nie akzeptiert. Zudem rechtfertigen die<br />

Machart und Komplexität die 10 000 Franken<br />

nicht. Was sollen wir tun?<br />

<strong>kf</strong>-Beratungsstelle<br />

Sie sind mit der Internet-Firma einen Werkvertrag<br />

eingegangen, bei welchem die Vergütung<br />

für die Herstellung der Website auf 800 bis 1000<br />

Franken gesetzt wurde. Da der Werklohn jedoch<br />

nicht genau festgelegt wurde, ist dieser laut Art.<br />

374 OR nach dem Aufwand des Unternehmens<br />

geschuldet. Wenn sich die Parteien hinsichtlich<br />

des Werklohnes nicht einigen können, wird der<br />

Preis vom Richter festgelegt werden müssen. Bei<br />

einer Festlegung des Preises durch den Richter<br />

würde die Machart und mangelnde Komplexität<br />

der Website im Rahmen der Aufwandsbeurteilung<br />

sowie die finanziellen Möglichkeiten Ihres<br />

Hortes berücksichtigt werden. Auch würden<br />

vergleichbare Offerten von anderen Webdesignern<br />

zu Rate gezogen werden, welche für eine<br />

derartige Website 1000 Franken bestimmt nicht<br />

überschreiten. Es ist deshalb davon auszugehen,<br />

dass in einem Verfahren der Preis auf eher 800<br />

statt 10 000 Franken festgelegt würde.<br />

Der vereinbarte ungefähre Werklohn von 800<br />

bis 1000 Franken ist als «ungefährer Ansatz»<br />

im Sinne von Art. 375 OR anzusehen. Nach Art.<br />

375 OR haben Sie das Recht, selbst nach der<br />

Fertigstellung der Website vom Vertrag zurückzutreten,<br />

falls der Dienstleister den verabredeten<br />

Christa Baumgartner und Christian Dreier<br />

schildern Fragen und Antworten aus dem<br />

Beratungsalltag.<br />

ungefähren Ansatz ohne Ihr Zutun unverhältnismässig<br />

überschreitet. Dies ist hier offensichtlich<br />

der Fall.<br />

Trotz Kleber am Briefkasten sind täglich Werbungen,<br />

vor allem von Kleinfirmen, im Briefkasten.<br />

Was kann ich tun?<br />

<strong>kf</strong>-Beratungsstelle<br />

Wenn Sie irgendwo Ihre Adresse hinterlassen,<br />

machen Sie einen Vermerk: «Adresse nur für<br />

diesen Zweck verwenden». Lassen Sie Ihren Telefonbucheintrag<br />

mit einem * (Stern) versehen.<br />

Dies bedeutet, dass Sie weder Anrufe zu Werbezwecken<br />

noch Werbesendungen wünschen. Sie<br />

können sich auf der Robinsonliste des Schweizer<br />

Direktmarketing-Verbandes SDV eintragen.<br />

Die SDV-Mitglieder haben sich verpflichtet, die<br />

Personen aus der Robinsonliste nicht mit adressierter<br />

Werbung anzuschreiben. Achtung: Bei<br />

einem Umzug muss die Werbesperre erneuert<br />

werden.<br />

Erhalten Sie trotzdem unerwünschte an Sie<br />

adressierte Werbung, so streichen Sie Ihre<br />

Adresse auf dem Kuvert durch, schreiben Sie<br />

«refusé – bitte Adresse aus Kartei streichen»,<br />

und werfen Sie die Sendung unfrankiert in den<br />

nächsten Briefkasten. Das Porto geht zu Lasten<br />

des Absenders.<br />

Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Firmen<br />

den Sperrwunsch nicht akzeptieren und Sie<br />

weiterhin Werbung erhalten. Hier hilft nur, hartnäckig<br />

zu bleiben. Ausserdem könnten Sie sich<br />

rechtlich wehren: Gestützt auf das Datenschutzgesetz<br />

(Artikel 8, 12, 15) und das Zivilgesetzbuch<br />

(Artikel 28, Persönlichkeitsschutz) können<br />

Sie verlangen, dass Ihre Daten vernichtet werden<br />

und die Weitergabe an Dritte gesperrt wird.<br />

Oft reicht dazu ein eingeschriebener Brief. Sie<br />

müssen klar machen, dass die Firma mit einer<br />

Klage rechnen muss, wenn Sie Ihrem Anliegen<br />

nicht nachkommt. Gestützt auf Art. 8 des Datenschutzgesetzes<br />

können Sie zudem vom Inhaber<br />

einer Datensammlung Auskunft darüber verlangen,<br />

ob Daten über Sie bearbeitet werden und<br />

wenn ja, zu welchem Zweck und woher diese<br />

stammen.<br />

Gegen unadressierte Werbung hilft der Stopp-<br />

Kleber. Er basiert auf einem Abkommen zwischen<br />

der Post, Konsumentenorganisationen<br />

und privaten Verträgerunternehmen. Von dieser<br />

Vereinbarung ausgenommen sind: Sendungen<br />

von Behörden, Verwaltungen, öffentlichen Unternehmen<br />

von Bund, Kantonen und Gemeinden.<br />

Unter Umständen sind auch amtliche Anzeiger<br />

und Printmedien, Sendungen von politischen<br />

Parteien und Organisationen, nicht-kommerzielle<br />

Sendungen wie Blutspendenaufrufe, Informationen<br />

z.B. über Bauvorhaben, Spendenaufrufe<br />

von ZEWO-zertifizierten Unternehmen von der<br />

Vereinbarung ausgenommen. Sollten sich reine<br />

Gratisanzeiger über das Sperr-Begehren hinweg<br />

setzen, intervenieren Sie am besten beim jeweiligen<br />

Verlag.<br />

Es besteht aber auch hier eine rechtliche<br />

Grundlage, dem Wunsch, keine unadressierte<br />

Werbepost zu bekommen, Rechnung zu tragen.<br />

Gemäss einem Entscheid des Bezirksgerichts<br />

Zürich stellt das Einwerfen von unadressierter<br />

Werbung gegen den ausdrücklichen und erkennbaren<br />

Willen des Briefkastenbesitzers eine<br />

Besitzstörung durch verbotene Eigenmacht dar.<br />

Gestützt auf Artikel 928 des Zivilgesetzbuches<br />

könnten Sie daher sogar eine Klage beim zuständigen<br />

Gericht einreichen mit den Forderungen:<br />

Beseitigung der erfolgten Störung und Unterlassung<br />

zukünftiger Störungen.<br />

Beratungszeiten:<br />

Montag – Freitag, 09.00 – 11.30 Uhr<br />

und 13.30 – 16.00 Uhr<br />

Hotline: 0848 383 383<br />

E-Mail-Anfrage: <strong>kf</strong>beratung@konsum.ch<br />

Für Auskünfte zur Energieeffizienz bei<br />

Haushaltgeräten eae-Hotline 0848 777 888<br />

E-Mail-Anfragen: eaeberatung@konsum.ch


persönlich ‹<br />

Mit Leib und Seele auf der Suche<br />

nach praxistauglichen Kompromissen<br />

Mit Pia Grossholz wurde an der letzten<br />

GV des <strong>kf</strong> eine langjährige Weggefährtin<br />

offiziell verabschiedet. Pia Grossholz hat<br />

das <strong>kf</strong> während über eines Jahrzehnts in<br />

wesentlichen Fragen mitgeprägt. Im Gespräch<br />

mit Andi Melchior blickt sie zurück<br />

und in die Zukunft<br />

<strong>kf</strong> info Wie sind Sie zum <strong>kf</strong> gekommen?<br />

1998 arbeitete ich in einem Unternehmen für<br />

Kommunikation mit und begleitete das <strong>kf</strong> bei<br />

seinen Auftritten an der OLMA und der BEA.<br />

Da sich das <strong>kf</strong> eine professionelle Kommunikationsbegleitung<br />

nicht leisten konnte, mich die<br />

Arbeit aber sehr interessierte, war ich auf die<br />

Anfrage des Vorstands des <strong>kf</strong> bereit, gratis in der<br />

Geschäftsleitung mitzuarbeiten. Während einer<br />

gewissen Zeit übernahm ich dann die meisten<br />

Aufgaben einer Geschäftsführerin.<br />

<strong>kf</strong> info Warum war es für Sie reizvoll, im <strong>kf</strong> mitzuwirken?<br />

Wir alle sind Konsumenten und Konsumentinnen,<br />

also werden wir tagtäglich mit jenen Fragen<br />

konfrontiert, um die sich das <strong>kf</strong> kümmert. Die<br />

Themenvielfalt und die in der Schweiz übliche<br />

Art der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten<br />

– von den Herstellern über die Detailhändler<br />

zu den Wirtschaftsverbänden und den Gewerkschaften<br />

– und der Suche nach praxistauglichen<br />

Kompromissen machen die Arbeit für das <strong>kf</strong> aus<br />

meiner Sicht äusserst spannend.<br />

<strong>kf</strong> info Ihr Engagement war immer mit viel Herzblut<br />

verbunden. Sie haben Ihre Anliegen sehr<br />

akzentuiert vorgetragen und auch Konflikte nicht<br />

gescheut. Woher kommt dieser «Biss»?<br />

<strong>kf</strong> info 39<br />

Wenn ich mich mit etwas beschäftige, so tue ich<br />

dies mit Leib und Seele und vertrete dann meine<br />

Meinung auch so. Ich denke auch, dass es einfacher<br />

ist, sich auf die Suche nach Kompromissen<br />

zu machen, wenn alle Beteiligten klar legen, wo<br />

sie stehen und was für sie wichtig ist. Auch habe<br />

ich grosse Freude an Debatten und Diskussionen<br />

und liebe es zu argumentieren, dies kommt aber<br />

nur zu Stande, wenn man sich klar äussert und<br />

positioniert.<br />

<strong>kf</strong> info Ihr Dossier im <strong>kf</strong> war die Energie. Warum<br />

dieses Interesse am Thema?<br />

Zu diesem Thema kam ich, weil in der damaligen<br />

Geschäftsleitung sich niemand anderes in<br />

das sehr technische Gebiet einarbeiten wollte<br />

und für mich Umweltfragen sehr wichtig sind.<br />

Häufig war ich auf Podien, in Kommissionen<br />

und Arbeitsgruppen die einzige Frau, aber ich<br />

fand die Zusammenarbeit und den Austausch in<br />

diesen Gebieten immer äusserst fruchtbar. Natürlich<br />

musste ich manche Stunde technischen<br />

und physikalischen «Nachhilfeunterricht» bei<br />

Fachleuten und Wissenschaftern in Kauf nehmen,<br />

aber so habe ich doch auch viel Neues<br />

gelernt, auch wie wichtig physikalische Grundgesetze<br />

in unserem Alltag sind. Dies bezweifelte<br />

ich nämlich im Gymnasium noch sehr. Aber ich<br />

habe nun gelernt, dass Cosinus für die richtige<br />

Standby-Berechnung von Elektroapparaten eine<br />

wichtige Grösse ist.<br />

<strong>kf</strong> info Ihre Wegbegleiter attestieren Ihnen eine<br />

sehr soziale Ader und ein familiäres Wesen.<br />

Richtig?<br />

Wenn eine soziale Ader bedeutet, dass mir das<br />

friedliche Zusammenleben aller Menschen in<br />

unserer Gesellschaft und Gerechtigkeit nicht nur<br />

bei uns sondern weltweit wichtig sind, so stimmt<br />

dies sicher. Ich bin davon überzeugt, dass es<br />

wichtig ist, in allen Fragen weltweite Dimensionen<br />

nicht ausser Sicht zu lassen und dass wir<br />

im westlichen Europa eine Verantwortung dafür<br />

mittragen, wenn zum Beispiel in Bangladesch<br />

oder China Kinder zu lächerlichen Löhnen unsere<br />

billigen T-Shirts nähen müssen.<br />

Wenn Sie unter «familiärem Wesen» verstehen,<br />

dass mir die Familie sehr wichtig ist, dann ja.<br />

Einer meiner welschen Kollegen nennt mich immer<br />

«une mère juive italienne», also eigentlich<br />

eine «Obergluggere», wie man auf Berndeutsch<br />

sagen würde. Ja, meine Familie ist mir sehr<br />

wichtig, für sie möglichst da zu sein, wenn sie<br />

es braucht, hat und hatte auch immer grossen<br />

Einfluss auf meinen beruflichen Werdegang. Und<br />

ich habe dies bis heute nie bereut.<br />

<strong>kf</strong> info Sie engagieren sich sehr stark in kirchlichen<br />

Angelegenheiten. Woher kommt diese<br />

Überzeugung?<br />

Ich bin Christin. Ich bin überzeugt, dass die<br />

christliche Religion mir eine Ethik vermittelt,<br />

für die einzustehen sich immer lohnt. Und ich<br />

ziehe aus meinem Glauben auch die spirituelle<br />

Kraft, mich eben mit Leib und Seele für meine<br />

Arbeit einzusetzen und daraus Befriedigung zu<br />

ziehen.<br />

<strong>kf</strong> info Die <strong>kf</strong>-Zeit ist vorüber. Bleibt jetzt mehr<br />

Zeit für die eigenen Hobbies?<br />

Leider wohl kaum. Ich bin ja seit 2002 Mitglied<br />

der Exekutive der Reformierten Kirchen Bern-<br />

Jura-Solothurn und verantwortlich für Fragen<br />

der Oekumene, der Mission, der Entwicklungszusammenarbeit<br />

und der Migration. Da ich seit<br />

einigen Jahren auch Vizepräsidentin des Gremiums<br />

bin, bleibt daneben nicht mehr sehr viel<br />

Zeit für Hobbies, einzig das Lesen lasse ich mir<br />

nie nehmen, der Garten wird aber langsam zu<br />

einem Wildgarten...<br />

<strong>kf</strong> info Was geben Sie dem <strong>kf</strong> mit auf den<br />

Weg?<br />

Ich hoffe, dass das <strong>kf</strong> sich auch weiterhin klar<br />

für die Anliegen der Konsumenten und Konsumentinnen<br />

einsetzt und dabei auf den Weg des<br />

Dialogs setzt. Ich hoffe auch, dass sich immer<br />

wieder engagierte Menschen finden lassen, die<br />

für wenig oder kein Geld in einer Organisation<br />

wie dem <strong>kf</strong> mit vollem Einsatz mitarbeiten. Denn<br />

dies ist doch eine äusserst interessante und befriedigende<br />

Arbeit.<br />

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mitgliederzeitschrift des konsumentenforums <strong>kf</strong><br />

info<br />

mitgliederzeitschrift des konsumentenforums <strong>kf</strong> Nr. 39, November 2010<br />

› aufgestöbert<br />

Warum die Pocken Impfgeschichte schrieben<br />

Bis in das 19. Jahrhundert waren Ärzte in Europa<br />

in der Regel machtlos gegen die weitverbreiteten<br />

und immer wiederkehrenden großen<br />

Seuchen und Epidemien. Eine dieser weitverbreiteten<br />

Infektionskrankheiten waren die Pocken,<br />

an denen etwa 30 % der Erkrankten starben.<br />

Überlebende waren häufig durch Narben<br />

entstellt. Früh erkannte man jedoch, dass das<br />

einmalige Durchstehen der Pockenkrankheit<br />

gegen weitere Ansteckungen durch die Pocken<br />

immun machte. Daher waren die Pocken die<br />

erste Krankheit, bei der versucht wurde, Individuen<br />

durch absichtliche Infektion mit anderen<br />

Erregern zu immunisieren. Es wird angenommen,<br />

dass Versuche mit dieser Technik (Variolation)<br />

entweder in Indien oder China bereits<br />

200 v. Chr. begannen. Chinesische Ärzte wählten<br />

zur Gewinnung des Impfstoffs Personen mit<br />

leichtem Krankheitsverlauf aus und entfernten<br />

Krustenstücke der Pocken dieser Infizierten. Die<br />

Stücke wurden zu einem Pulver zermahlen und<br />

in die Nase der zu impfenden Person eingeführt.<br />

Lady Mary Wortley Montagu berichtete 1718,<br />

dass die Türken sich in ähnlicher Weise den<br />

Körperflüssigkeiten von leicht Infizierten aussetzten<br />

und wendete diese Methode bei ihren<br />

eigenen Kindern an.<br />

› agenda<br />

konsum.ch – <strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong><br />

Dachverband<br />

T 031 380 50 30, www.konsum.ch<br />

›Mittwoch, 23. März 2011, 18 – 19.30 Uhr<br />

<strong>kf</strong> forum in Zürich, Zunfthaus zur Waage<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> Ostschweiz KFO<br />

T 071 298 00 47, rosmarie.ruegg@gmx.ch<br />

›Montag, 29. November 2010<br />

Mitgliederversammlung<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> Schaffhausen <strong>kf</strong> SH<br />

T 052 625 89 81, eh.brogle@bluewin.ch<br />

›Mittwoch, 30. März 2011, nachmittags<br />

Generalversammlung<br />

Louis Pasteur formulierte 1864 die Keimtheorie,<br />

Robert Koch erbrachte 1876 den Nachweis<br />

der Krankheitserreger von Milzbrand<br />

(Bacillus anthracis) und 1881 den Nachweis<br />

des Tuberkulose-Bakteriums (Mycobacterium<br />

tuberculosis). Diese Entdeckung gilt als<br />

der endgültige Beweis der Existenz bakterieller<br />

Krankheitserreger. Schüler von Koch<br />

und Pasteur bauten das Konzept weiter aus.<br />

Pasteur entwickelte gemeinsam mit Émile<br />

Roux Impfstoffe gegen Milzbrand (1881)<br />

und Tollwut (1885). Paul Ehrlich, Emil von<br />

Behring und Shibasaburo Kitasato nutzten<br />

das Wissen zur passiven Immunisierung<br />

gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf<br />

(1890). Mit der Entwicklung von Impfstoffen<br />

begannen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts<br />

die ersten nationalen Impfprogramme.<br />

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden<br />

systematisch zahlreiche weitere Impfstoffe<br />

gegen Infektionskrankheiten entwickelt, beispielsweise<br />

gegen die Kinderlähmung sowie<br />

ein Impfstoff gegen Gelbfieber. Seit 1967<br />

werden unter der Schirmherrschaft der<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweite<br />

Impfprogramme aufgelegt.<br />

(Quelle: wikipedia)<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> Zürich<br />

T 044 825 47 24<br />

www.konsumentenforum-zh.ch<br />

›Mittwoch, 12. Januar 2011, 18.00 Uhr<br />

Führung durch das Studio des Schweizer<br />

Fernsehen in Zürich. Nur für <strong>kf</strong> Mitglieder<br />

und Partner.<br />

›Dienstag, 12. April 2011, 14.00 Uhr<br />

Hauptversammlung der <strong>kf</strong> Sektion Zürich, mit<br />

Vortrag «Gesunde Wohnräume» (Baubiologe).<br />

Haus am Lindentor, Hirschengraben<br />

7, Zürich<br />

›Mittwoch, 18. Mai 2011, nachmittags<br />

Spargel in Küche und Garten. Strickhof,<br />

Winterthur-Wülflingen<br />

› impressum<br />

P. P.<br />

3007 Bern<br />

Herausgeber<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong><br />

Belpstr. 11<br />

CH-3007 Bern<br />

T 031 380 50 30<br />

F 031 380 50 31<br />

forum@konsum.ch<br />

www.konsum.ch<br />

<strong>kf</strong>-Beratungstelefon: 0848 383 383<br />

E-Mail-Anfrage: <strong>kf</strong>beratung@konsum.ch<br />

Spendenkonto<br />

PC 80-59025-0<br />

Präsidentin<br />

Franziska Troesch-Schnyder<br />

Redaktion<br />

<strong>Konsumentenforum</strong> <strong>kf</strong><br />

vector communications ag, Zürich<br />

Gestaltung<br />

Edith Roth, Uster<br />

Druck<br />

Druckerei Zimmermann, Uster<br />

Auflage<br />

1700 Expl.

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