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kompetenzentwicklung von jugendlichen mit besonderem förderbedarf

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KOMPETENZENTWICKLUNG VON JUGENDLICHEN<br />

MIT BESONDEREM FÖRDERBEDARF –<br />

QUALIFIZIERUNGSKONZEPT FÜR LEHRKRÄFTE<br />

Werner-<strong>von</strong>-Siemens-Schule<br />

Brüggener Straße 1<br />

50969 Köln<br />

Zeughausstraße 2-10<br />

50667 Köln<br />

Tel. +49-(0)221-147-2516<br />

Fax. +49-(0)221-147-2893<br />

E-Mail: eu-ges@netcologne.de<br />

http://www.eu-ges.bezregkoeln.de


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong><br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte –<br />

Abschlussdokumentation<br />

der Werner-<strong>von</strong>-Siemens-Schule


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

0. Gliederung<br />

1. Formale Angaben ....................................................................................................................1<br />

2. Bedarfsanalyse für den Bildungsgang .................................................................................1<br />

2.1 Evaluation der Lehrerziele 1<br />

2.2 Unterrichtsziele 2<br />

2.2.1 Motivation 3<br />

2.2.2 Arbeitsverhalten 3<br />

2.2.3 Sozialverhalten 3<br />

2.2.4 Grundlagen 3<br />

2.2.5 berufliche Grundbildung 3<br />

2.3 Schulprogrammziele 4<br />

3. Inhaltliche Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung........................................................4<br />

3.1 Elemente der Sprachförderung im Unterricht 4<br />

3.2 Elemente der Werteerziehung im Unterricht 5<br />

3.3 Elemente des mathematisch-praktischen Denkens im Unterricht 6<br />

3.4 Beratungskonzepte 6<br />

3.5 Lernsituationen berufsorientierter Bildung (Gestaltungsprinzipien) 7<br />

3.6 Organisationsstruktur 7<br />

4. Qualifizierungskonzept...........................................................................................................8<br />

4.1 Struktur- und prozessbezogenes Projektmanagement im Bildungsgang 8<br />

4.1.1 Zuständigkeiten und Absprachen 8<br />

4.1.2 Meilensteinplanung 9<br />

4.1.3 Entwicklungsprozess <strong>von</strong> Lernsituationen 9<br />

4.1.4 Fortbildungsplanung 9<br />

4.2 Kollegiale Reflexion <strong>von</strong> Praxiserfahrungen/Theoriebezüge 10<br />

4.3 Kommunikation <strong>mit</strong> Externen 10<br />

5. Anhang ...................................................................................................................................11<br />

5.1 Grundprinzipien 11<br />

5.2 Förderung im Förderzentrum 12<br />

5.3 Teamtraining 13<br />

5.4 Dilemmata 17<br />

5.5 Theaterpädagogik zur Konfliktbewältigung und Prävention 18<br />

5.6 Lernfeld Lötkolbenhalter 19<br />

5.7 Lernfeld Batterieprüfgerät 20<br />

2007-11-14 Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong><br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

-Abschlussdokumentation<br />

1. Formale Angaben<br />

Im Rahmen der Förderung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf durch die Projekte<br />

Equal 1 und 2 der EU wurde versucht, Defizite dieser Schüler zu erkennen und zu beseitigen, auf<br />

ihre besonderen Bedürfnisse einzugehen, ihre (Aus-)Bildung und da<strong>mit</strong> ihre Chancen und<br />

Möglichkeiten in ihrer Lebenswelt und insbesondere auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern.<br />

Die Projekte wurden an der Werner-<strong>von</strong>-Siemens-Schule in folgenden Bildungsgängen, die an<br />

dieser Schule zur Abteilung SmbF (Schüler <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf) zusammengeschlossen<br />

sind:<br />

JoA (Jugendliche ohne Ausbildungsplatz),<br />

ProSekKo,<br />

Werkstattjahr,<br />

BGJ (Berufsgrundschule) und<br />

BFS (Berufsfachschule),<br />

ausgearbeitet, erprobt und eingesetzt. Insgesamt sind dies in diesem Schuljahr 8 Klassen <strong>mit</strong><br />

insgesamt 120 Schülern, insgesamt waren schätzungsweise 300 Schüler beteiligt.<br />

Projektverantwortliche waren hierbei der Bildungsgangleitung SmbF OStR Klaus Süßenbach und<br />

StR Andreas Daube. Weiterhin waren sämtliche Lehrer des Bildungsganges involviert, ebenso<br />

eine der Schulsekretärinnen:<br />

Burkhard Biesenbach-Klein<br />

Gerd Gnacke<br />

Erich Hahn<br />

Dr. Steffen Heimke<br />

Friedhelm Jost<br />

Dr. Raimund Litz<br />

Dagmar Müller<br />

Hartmut Meissner<br />

Jürgen Pussar<br />

Helga Roggow<br />

Karen Schirdewahn<br />

Werner Schulze<br />

Ingolf Schulz-Weihrauch<br />

Jens Thedieck<br />

2. Bedarfsanalyse für den Bildungsgang<br />

2.1 Evaluation der Lehrerziele<br />

Die Kollegen des Bildungsgangs SmbF sind allesamt motiviert und interessiert an dem<br />

Fortkommen und den Bedürfnissen der dort vorhandenen Schüler. Doch auch die bestmotivierten<br />

Seite 1 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Lehrer stoßen bei dem Verhalten und den häufig fehlenden Lernerfolgen der Schüler an ihre<br />

Grenzen. Entscheidend ist daher, zunächst ein tieferes Verständnis für gerade diese<br />

Schülerklientel zu entwickeln.<br />

Dazu ist es wichtig, dass die KollegInnen im Bereich der Gesprächsführung und des<br />

Konfliktmanagements auf vielfältige Art und Weise zu schulen (z.B.: systemisch-lösungsorientierte<br />

Beratung, Theaterpädagogik, Dilemma-Situationen).<br />

Daneben ist ein tiefer Einblick in den Lernprozess eines Schülers wichtig. Wenn unsere Schüler<br />

im bisherigen Schulsystem auch nicht durchgehend gescheitert sind, so sind sie jedoch zumindest<br />

nicht sonderlich erfolgreich gewesen. Dies hat sicherlich unterschiedliche Ursachen. Eine da<strong>von</strong><br />

ist sicherlich, dass die Art der Ver<strong>mit</strong>tlung, die bislang im Unterricht stattgefunden hat, nicht<br />

genügend Zugang bei den Schülern gefunden hat. Daneben haben die Schüler sicherlich Defizite<br />

im Bereich der Lernstrategien.<br />

Daher ist es entscheidend, sich einerseits einen Überblick darüber zu verschaffen, wie Lernen<br />

tatsächlich abläuft (gehirngerechtes Lernen), um einen Unterricht zu schaffen, der unsere Schüler<br />

wieder nachhaltig erreicht. Daneben müssen für und <strong>mit</strong> den Schülern Lern- und Förderkonzepte<br />

entwickelt werden. Neben dem Förderunterricht beinhaltet dies auch das Grundlagentraining,<br />

welches <strong>von</strong> allen Kollegen durchgeführt wird.<br />

Die Schüler arbeiten bei uns <strong>von</strong> Anfang an im Team. Sie lernen daher diese Form des Arbeitens<br />

sehr intensiv und genau kennen. Um den Schülern diese Arbeitsform möglichst authentisch zu<br />

ver<strong>mit</strong>teln, ist es für die Kollegen erforderlich:<br />

- dass sie sich selbst in Teams organisieren und diese Arbeitsformen praktizieren<br />

- dass sie grundlegende Prinzipien der Teamarbeit und der dahinter stehenden Theorie<br />

kennen und ver<strong>mit</strong>teln können<br />

Für viele Kollegen ist dies selbstverständlich, dennoch ist es wichtig, die Kollegen auf einen<br />

einheitlichen Stand zu bringen.<br />

Wichtig ist uns auch, ein durchgängiges und für alle Kollegen transparentes System zu<br />

entwickeln, in dem sich neue Kollegen schnell und gut zurecht finden und alle Kollegen sinnvoll<br />

und sachbezogen gemeinschaftlich agieren können. Dazu müssen die didaktischen,<br />

unterrichtlichen und organisatorischen Prinzipien des gesamten Bildungsgangs offengelegt,<br />

reflektiert und diskutiert werden. Daneben sollten alle Arten <strong>von</strong> Unterricht gut dokumentiert und<br />

Material bereitgestellt werden, sodass möglichst alle Unterrichtseinheiten jederzeit einsatzbereit<br />

sind. Vorab kann man aufgrund der Rückmeldungen einiger neu eingesetzter Kollegen sagen,<br />

dass uns dieses Vorhaben gelungen ist.<br />

2.2 Unterrichtsziele<br />

Das zentrale Ziel der gesamten unterrichtlichen Maßnahmen ist es in unserem Bildungsgang<br />

zunächst, die Schüler in die Berufstätigkeit zu überführen. Dazu müssen jedoch verschiedene<br />

Unterziele definiert und erreicht werden:<br />

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Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

2.2.1 Motivation<br />

Zu Beginn ist es entscheidend, die Motivation der Schüler zu stärken, in Teilen sogar erst zu<br />

wecken. Eine bislang fehlende Perspektive wie auch die geringe Wertschätzung, die vielen dieser<br />

Schüler bislang entgegengebracht wurde, führte häufig zu einer Mut- und Antriebslosigkeit, die<br />

wir zunächst durchbrechen müssen, bevor weitere Maßnahmen greifen können.<br />

2.2.2 Arbeitsverhalten<br />

Vielfach fehlen den Schülern zielgerichtete Strategien, um eigene Arbeitsprozesse, aber auch<br />

Lernprozesse sinnvoll zu organisieren. Diese müssen zunächst in kleinen Schritten entwickelt<br />

werden, um dann später automatisch angewendet zu werden. Die Schüler benötigen dabei vor<br />

allem Teamfähigkeit. Im weiteren Verlauf sollen sie selbst über die Angemessenheit der<br />

eingesetzten Mittel und Energien zur Bewältigung der Aufgabe entscheiden können.<br />

Ebenso müssen die Schüler darauf achten, Produkte <strong>von</strong> ausreichender Qualität abzuliefern.<br />

Dabei ist es auch <strong>von</strong> großer Bedeutung, adäquat <strong>mit</strong> Misserfolgen umzugehen.<br />

Entscheidender Förderung bedürfen daneben die Grundtugenden Ordnung, Pünktlichkeit,<br />

Zuverlässigkeit, <strong>von</strong> deren Ausprägung ein Erfolg am Arbeitsmarkt direkt abhängt.<br />

2.2.3 Sozialverhalten<br />

Aufgrund der geforderten Teamfähigkeit und im Sinne eines angenehmen Lern- und<br />

Klassenklimas wird <strong>von</strong> den Schülern eine angemessene, respektvolle und wertschätzende<br />

Interaktion <strong>mit</strong> Mitschülern im Sinne des gemeinschaftlichen Ziels erwartet. Diesen<br />

partnerschaftlichen Umgang bringen die Schüler meist nicht voll ausgeprägt <strong>mit</strong> und er muss<br />

daher ebenso wie die Organisation <strong>von</strong> Team- und Gruppenprozessen im Laufe des Schuljahres<br />

ver<strong>mit</strong>telt und in möglichst vielen Trainingsanlässen eingeübt werden.<br />

Geschärft wird dabei vor allem das Problembewusstsein, die Reflexion darüber sowie<br />

Deeskalationsstrategien im Falle <strong>von</strong> Unstimmigkeiten.<br />

2.2.4 Grundlagen<br />

Vielen Schülern fehlen entscheidende Grundlagen in allgemeinbildenden Fächern wie<br />

Mathematik und Sprachen. Diese sind aber Voraussetzung zum Erwerb <strong>von</strong> Schlüsselqualifikationen,<br />

die ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt verschaffen. Daher wird bei uns in<br />

regelmäßigen kurzen Einheiten wert auf das Training dieser Grundlagen gelegt.<br />

2.2.5 berufliche Grundbildung<br />

Die Ver<strong>mit</strong>tlung der beruflichen Grundbildung ist zwar zentrales Ziel der Bildungsgänge, für uns<br />

jedoch eher ein Vehikel, um den Schülern die anderen o.a. Kompetenzen zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Letztendlich können gerade die beruflichen Kenntnisse jedoch ausschlaggebend für den<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungserfolg einer Lehrstelle sein. Zusätzlich haben hier gerade schwache Schüler<br />

aufgrund der beruflichen Vorkenntnisse einen leichteren Start in das Berufsleben. Für viele<br />

Schüler bedeutet gerade das Praktikum einen Einstieg in das Berufsleben, da sich Arbeitgeber<br />

hier <strong>von</strong> der praktischen Kompetenz der Jugendlichen, die im theoretischen Bereich häufig noch<br />

Defizite haben, überzeugen können.<br />

Seite 3 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

2.3 Schulprogrammziele<br />

Die Ziele dieses Bildungsgangs entsprechen im Wesentlichen denen unseres Schulprogramms.<br />

Grundsätzlich haben wir uns daran orientiert, wollen jedoch nicht näher darauf eingehen um<br />

Redundanzen zu vermeiden. Für Interessierte findet sich das Schulprogramm im Anhang.<br />

3. Inhaltliche Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung<br />

Grundsätzlich muss an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass in unseren Bildungsgängen<br />

die berufsorientierte Bildung <strong>mit</strong> der berufsübergreifenden Hand in Hand geht. Wir arbeiten<br />

handlungs- und projektorientiert im Sinne der vollständigen Handlung.<br />

Reine „Theorietage“ oder „Praxistage“ zu<br />

vermeiden ist oberstes stundenplanerisches<br />

Gestaltungsprinzip (s. 3.6). Das Aufgreifen<br />

aktueller (elektro-)technischer Schwerpunkte in<br />

den berufsübergreifenden Fächern ist die Regel,<br />

nicht die Ausnahme. Jedes unserer Produkte <strong>mit</strong><br />

elektrotechnischem Schwerpunkt bietet eine<br />

Fülle <strong>von</strong> Anknüpfungspunkten und Voraussetzungen,<br />

die in diesen Fächern geleistet<br />

werden müssen, um zu einem Ergebnis zu<br />

kommen. Dies wird <strong>mit</strong> den Schülern regelmäßig<br />

reflektiert, um ihnen die Zielgerichtetheit<br />

und Sinnhaftigkeit ihres Handelns transparent<br />

zu machen.<br />

Abbildung 1 – vollständige Handlung<br />

3.1 Elemente der Sprachförderung im Unterricht<br />

Grundziel für jede Art <strong>von</strong> Sprachförderung ist die Verbesserung der Sprech-, Lese- und<br />

Schreibkompetenz. Dazu ist die Texterfassung und das Textverständnis jeglicher Art <strong>von</strong> Texten<br />

<strong>von</strong> grundlegender Bedeutung. Daher werden Grundtechniken der Texterfassung für jede Art <strong>von</strong><br />

Text in jedem Unterricht gleichermaßen durchgeführt. Die Werkstatt-Lehrer sind daran ebenso<br />

beteiligt wie alle anderen Lehrer, die Fachinhalte über Texte ver<strong>mit</strong>teln (z.B. Wirtschaft,<br />

Gesellschaftswissenschaften, Religion, Mathematik ...). Dabei ist der Textbegriff sehr weit<br />

gefasst: neben literarischen und expositorischen Texten verschiedenster Quellen werden auch<br />

verschiedene Arten <strong>von</strong> Zeichnungen (Comic, Karikatur, technische Zeichnung, Explosionszeichnung<br />

...) sowie schematische Darstellung in Diagrammen und Schaubildern analysiert.<br />

Da für uns das Textverständnis <strong>von</strong> zentraler Bedeutung für den (Lern-)Erfolg unserer Schüler<br />

ist, wird dieses nicht nur in sämtlichen Fächern aufgegriffen, sondern zusätzlich im<br />

Grundlagentraining (s. 3.6) <strong>mit</strong> Hilfe verschiedener Übungen zu Beginn des Unterrichtstags<br />

trainiert. Gerade Kollegen, die keinen sprachlichen Schwerpunkt in ihrer Fakultas haben,<br />

benötigen in der Ver<strong>mit</strong>tlung des sachgerechten Umgangs <strong>mit</strong> Texten einige Hilfestellung. Im<br />

Rahmen <strong>von</strong> EQUAL 2 haben wir dazu Konzepte entwickelt, die einen einheitlichen<br />

sachgerechten Umgang <strong>mit</strong> Texten in allen Fachbereichen gewährleisten.<br />

Seite 4 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Im Anschluss an diesen passiven Teil der Textarbeit wird besonderer Wert auf die<br />

Textproduktion gelegt. Auch dies möglichst in allen Fächern wieder aufgegriffen.<br />

Auch die Anwendung <strong>von</strong> Rollenspiele zur kommunikativen Lösung <strong>von</strong> Problemen und<br />

Handlungssituationen ist ein geeignetes Mittel, deren Einsatz und Gebrauch im Rahmen <strong>von</strong><br />

EQUAL 2 erarbeitet wurde.<br />

3.2 Elemente der Werteerziehung im Unterricht<br />

Werteerziehung spielt eine entscheidende Rolle im Unterricht allgemein, aber speziell bei unserer<br />

Schülerklientel, die dort in Teilen erhebliche Defizite <strong>mit</strong>bringt, sowie insbesondere aufgrund<br />

unserer Orientierung und Zielsetzung im Bildungsgang. Ein angemessenes Konzept an<br />

Wertevorstellungen, an denen sich das Handeln unserer Schüler und Lehrer orientiert, bildet die<br />

grundlegende Voraussetzung eines nachhaltig sinnvollen Unterrichts. Daher waren wir uns <strong>von</strong><br />

Anfang an einig, dass die Werteerziehung sich in jedem Unterricht und bei jedem Kollegen<br />

widerspiegeln muss. Dies kann sich aber nicht nur auf gemeinschaftlich verabredeten<br />

Verhaltensregeln im Unterricht beschränken, die im Team abgesprochen und einheitlich<br />

gehandhabt wurden.<br />

Ein in mehreren Jahren ausgefeiltes Programm zum Teamtraining bereitet die Schüler unter<br />

anderem darauf vor, der Gruppe zu vertrauen und selbst Verantwortung (für sich und andere) zu<br />

übernehmen. Dieses Teamtraining umfasst einen schulischen und einen außerschulischen Teil,.<br />

Das Konzept wurde im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL2 überarbeitet und detailliert dokumentiert, sodass<br />

jeder Kollege ohne Einarbeitungszeit die Einheiten leiten und durchführen kann. In einer<br />

mehrtägigen Fortbildung zum Thema „Arbeiten im Team“ konnten Kollegen nochmals die<br />

wesentlichen Aspekte der Teamarbeit verinnerlichen und gemeinschaftlich verdeutlichen.<br />

Fachunterricht und Werteerziehung scheinen sich zu widersprechen oder zumindest<br />

auszuschließen. Dass dies nicht so ist, verdeutlicht der Ansatz des Dilemma-Prinzips, der es<br />

ermöglicht, die Thematik <strong>von</strong> Werteerziehung in den Mittelpunkt jedes Fachunterrichts zu<br />

rücken. In diesem Bereich wurden im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL2 im Anschluss an mehrere<br />

Fortbildungsveranstaltungen verschiedene Lernsituationen entwickelt und dokumentiert, die eine<br />

Integration <strong>von</strong> Werteerziehung in den Fachunterricht ermöglichen.<br />

Verschiedene Konflikte in Gruppen sind Folge mangelnder Kommunikation und Reflexion. Mit<br />

Hilfe <strong>von</strong> Theaterpädagogik soll versucht werden, diese Kompetenzen zu stärken und darüber<br />

Deeskalationsstrategien zu entwickeln. Das nochmalige Durchleben einer Konfliktsituation und<br />

die Möglichkeit, Kommunikations- und Handlungsalternativen auf ihre Wirksamkeit hin zu<br />

untersuchen, ver<strong>mit</strong>telt den Schülern die Sinnhaftigkeit <strong>von</strong> Reflexion ihres eigenen Tuns und<br />

besonnenem Handeln. Um dies zu verwirklichen, haben wir im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL 2 mehrere<br />

Fortbildungen durchgeführt, die gleichzeitig Schüler wie Lehrer an die Methode herangeführt hat.<br />

Im Anschluss konnte das Verfahren bereits in einigen Konflikten konstruktiv angewandt werden.<br />

Wichtig für ein Funktionieren <strong>von</strong> Unterricht ist eine passende Lernatmosphäre. Dies wird uns in<br />

Evaluationen, die wir zu Beginn und Ende des Schuljahres <strong>mit</strong> unseren Schülern durchführen,<br />

sehr deutlich. Hier ist der Lehrer in der Verpflichtung, für die Schaffung dieser Atmosphäre zu<br />

sorgen. Dazu gehören Verhaltensregeln im Klassenraum, bei Unterrichts-Gesprächen und in der<br />

Seite 5 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Teamarbeit. In einigen Sitzungen des Bildungsgangsteams im Rahmen des EQUAL2-Projektes<br />

ging es darum, hier einheitliche Voraussetzungen in jeder Klasse zu schaffen, diese<br />

festzuschreiben und allen Kollegen zu veröffentlichen.<br />

3.3 Elemente des mathematisch-praktischen Denkens im Unterricht<br />

Im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL2 wurde stark im Bereich der<br />

Modellbildung und Visualisierung gearbeitet. Mit dem<br />

Einsatz <strong>von</strong> Computerprogrammen (z.B. „Bewegte<br />

Mathematik“) sowie Lernlandschaften („Eimer-<br />

Mathematik“, „Trichter-Mathematik“), die <strong>von</strong> den<br />

Kollegen unter großem persönlichen Engagement <strong>mit</strong><br />

verschiedenen Materialien erstellt, ausprobiert, variiert<br />

und verfeinert wurden, gelang es, nicht nur die<br />

Visualisierung zu verbessern, sondern eine Dynamik in<br />

den Mathematik-Unterricht zu bringen, der sonst fehlt.<br />

Alle Schüler sitzen in der ersten Reihe, alle sind<br />

angesprochen und alle haben die Chance auf<br />

mehrkanaliges Erleben (Haptik, Optik, Akustik) und<br />

da<strong>mit</strong> auf optimales Lernen.<br />

Abbildung 2 - Lernlandschaft<br />

"Eimermathematik"<br />

Im Rahmen <strong>von</strong> Arbeitsaufträgen in Elektrotechnik sind in Teilen fundierte Kenntnisse in<br />

mathematischen Bereichen erforderlich. Dies bedeutet jedoch eine Art Vorratslernen, um dem<br />

Arbeitsauftrag später dann zuzuarbeiten. Da<strong>mit</strong> die Motivation des Mathematikunterrichts jedoch<br />

auch hier dem Interesse an der Erarbeitung des Produkts entspringt, wurden im Rahmen <strong>von</strong><br />

EQUAL2 für alle Produkte Planungsphasen entwickelt, in denen die Voraussetzungen für die<br />

Vervollständigung des Produkts analysiert werden. Diese entscheidende Planungsphase wird –<br />

moderiert durch den Lehrer – <strong>von</strong> den Schülern durchgeführt.<br />

3.4 Beratungskonzepte<br />

Da unsere Schüler neben schulischen und leistungsmäßigen Problemen häufig auch persönliche<br />

Probleme <strong>mit</strong>bringen, die während des Unterrichts nicht zu lösen sind, ist eine sinnvolle Beratung<br />

unumgänglich. Dabei setzen wir auf ein systemisch lösungsorientiertes Beratungskonzept, dessen<br />

Grundlagen wir uns im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL 2 angeeignet haben. Grundsätzlich fungieren alle<br />

Kollegen als Ansprechpartner bei Problemen. In vielen Fällen versuchen wir jedoch, diese<br />

Probleme im Team zu behandeln. Dabei wird im Falle <strong>von</strong> Auffälligkeiten sofort ein Gespräch<br />

gesucht.<br />

Auch gibt es in unserem Bildungsgang recht häufig Klassenkonferenzen. Diese haben jedoch<br />

nicht in erster Linie disziplinarischen Charakter, sondern sollen vor allem das Ziel der Beratung<br />

im Sinne eines pädagogischen Konfliktmanagements haben. Grundsätzlich nehmen alle Lehrer<br />

des Klassenteams an den Klassenkonferenzen teil. Die Akzeptanz dieser Maßnahme ist sehr groß<br />

und die Kollegen beteiligen sich an dem <strong>mit</strong> der Konferenz verbundenen Beratungsgespräch sehr<br />

rege, weil sie aufgrund der Erfahrungen deren Sinnhaftigkeit und Nutzen erkennen.<br />

Seite 6 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

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Neben der Beratung bei persönlichen und disziplinarischen Problemen gibt es bei uns auch eine<br />

Lernberatung. Fachlehrer erkennen die Defizite und schicken die Schüler gezielt und <strong>mit</strong><br />

Arbeitsaufträgen in das Förderzentrum.<br />

3.5 Lernsituationen berufsorientierter Bildung (Gestaltungsprinzipien)<br />

Mit dem Vehikel der E-Technik soll praxisgerecht und ansprechend im Medium des Berufs<br />

gearbeitet und gelernt werden. Dabei ist es entscheidend, dass vor allem dem Lernstand der<br />

Schüler entsprochen wird. Grundsätzlich soll im Rahmen <strong>von</strong> Projekten fächerübergreifend<br />

gearbeitet und gelernt werden. Obwohl das Lernen im wesentlichen im Medium des<br />

Elektrotechnikers stattfindet, kann grundsätzlich nicht nur die Elektrotechnik, sondern alle Fächer<br />

die Leitfunktion übernehmen.<br />

3.6 Organisationsstruktur<br />

Der Bildungsgang SmbF ist nach verschiedenen Organisationsprinzipien strukturiert. Der übliche<br />

Tagesablauf eines Vollzeitschülers ist in dem Schema unten verdeutlicht. Ein gut strukturiertes<br />

und vorbereitetes Grundlagentraining zu Beginn des Unterrichts kann in allen Räumen und <strong>mit</strong><br />

allen Kollegen durchgeführt werden. Im Anschluss findet der operative Unterricht statt, wobei<br />

wir Wert darauf legen, dass an jedem Tag die Theorie <strong>mit</strong> der Praxis verknüpft ist. Die<br />

Endstunden stehen dagegen im Wesentlichen der individuellen Förderung zur Verfügung.<br />

St/Tag Mo Di Mi Do Fr<br />

1 Grundlagen- -training Grundlagent.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Operativer Unterricht<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Individuelle Förderung im Förderzentrum<br />

Abbildung 3 – Unterrichtsstruktur BGJ<br />

Im Rahmen <strong>von</strong> Equal und EQUAL 2 wurde ein<br />

Förderkonzept entwickelt, welches in ein Förderzentrum<br />

münden soll. Aufgrund der räumlichen Situation ist dies zur<br />

Zeit in verschiedenen Klassenräumen eingerichtet. Dort<br />

kann auf Übungs- und Fördermaterialien zurückgegriffen<br />

werden. Defizite, die <strong>von</strong> den Fachlehrern bei Schülern<br />

diagonstiziert werden, führen für die Schüler zu einem<br />

Förderunterricht. Für die Förderzeiten steht eine Lehrkraft<br />

zur Verfügung, die die Förderung organisiert und für eine<br />

angemessene und ruhige Lernatmosphäre sorgt.<br />

Seite 7 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

4. Qualifizierungskonzept<br />

4.1 Struktur- und prozessbezogenes Projektmanagement im Bildungsgang<br />

4.1.1 Zuständigkeiten und Absprachen<br />

Abbildung 5 - Kaffee-Ecke<br />

Dazu gehören Info- und Planungswände, Pinwände<br />

sowie die Visualisierung verschiedener Systematiken<br />

und Grundprinzipien des Bildungsgangs (s.<br />

Anhang). Besonders entscheidend ist dabei aber<br />

die Schaffung einer festen Teamheimat. Mit der<br />

Kaffee-Ecke im Keller und der Organisation der<br />

Planungselemente in diesem Umfeld sowie<br />

weiteren Treffpunkten in der 1. Etage (112, 113),<br />

die zweckgerichtet umgestaltet wurden, haben wir<br />

dieses Ziel erreicht.<br />

Wir Lehrer organisieren uns auch formal nach<br />

Strukturen eines Teams. Wir geben uns<br />

Zeitvorgaben, er<strong>mit</strong>teln Teamprozesse und<br />

visualisieren Zwischenergebnisse. Grundsätzlich<br />

haben wir die Notwendigkeit einer umfangreichen<br />

Dokumentation erkannt und verfahren<br />

entsprechend. Im Laufe des EQUAL2-Projektes<br />

empfanden wir immer mehr den mangelnden<br />

Informationsfluss als unbefriedigend und<br />

hinderlich für die angestoßenen und<br />

weiterverfolgten Projekte. Daher haben wir<br />

verschiedene Informationsmedien installiert, die<br />

inzwischen erfolgreich verwendet werden.<br />

Verantwortlich für das Voranschreiten des<br />

EQUAL2-Projektes sowie die konsequente und Abbildung 6 - Infoboard<br />

zielgerichtete Fortführung über den Rahmen dieses<br />

Projektes hinaus sind zunächst einmal die Projektverantwortlichen (Klaus Süßenbach und<br />

Andreas Daube). Sämtliche Prozesse, die wir planen und durchführen, müssen innerhalb <strong>von</strong><br />

Bildungsgangkonferenzen abgesprochen und organisiert werden. Dabei werden Verantwortlichkeiten<br />

für Teilaufgaben und Projekte festgelegt. Geachtet werden muss dabei auf eine<br />

möglichst gerechte Aufgabenverteilung innerhalb des Teams. Durchgeführt werden die Projekte<br />

innerhalb der einzelnen Klassenteams, die sich dann auch in regelmäßigen Treffen über die<br />

Entwicklung informieren. Daneben sind jedoch vor allem die informellen Wege der Absprache in<br />

den Pausen entscheidend, in denen wichtige Informationen und Erfahrungen über Schüler,<br />

Unterricht und die Gesamtsituation der Klasse bzw. des Bildungsgangs ausgetauscht werden.<br />

Seite 8 <strong>von</strong> 21, 2007-11-14<br />

Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

4.1.2 Meilensteinplanung<br />

Das Instrument der Meilensteinplanung half bei der Terminierung und Strukturierung<br />

verschiedener Vorhaben und Abläufe. Auch zur Abschlussreflexion war dies ein sinnvolles<br />

Hilfs<strong>mit</strong>tel. Gleichzeitig ist es auch eine ausführliche Dokumentation unserer Arbeit und unseres<br />

Entwicklungsprozesses der letzten Jahre. Da diese Art der Dokumentation recht ausführlich<br />

betrieben wurde, sei an dieser Stelle auf die bereits eingereichten Meilensteinplanungen der<br />

letzten Jahre verwiesen, ohne diese inhaltlich noch einmal aufzugreifen.<br />

4.1.3 Entwicklungsprozess <strong>von</strong> Lernsituationen<br />

Die Verantwortung der Entwicklung verschiedener<br />

Lernsituationen obliegt einigen Teilteams, die sich<br />

bereiterklärt haben, daran weiter zu arbeiten. Einzelne<br />

Kollegen übernehmen dabei die Verantwortung für die<br />

zielgerichtete Entwicklungsarbeit. Ziel ist es, die<br />

Lernsituationen stets einsatzbereit vorbereitet zu haben.<br />

- Zur Zeit entwickeln wir eine umfangreiche<br />

Lernsituation zur Automatisierung (Die Herren<br />

Jost, Hahn und Süßenbach).<br />

- Das Grundlagentraining ist bereits vollständig<br />

bearbeitet und einsatzbereit.<br />

Abbildung 7 - Planungswand Lernfelder<br />

- Ebenso ausgefeilt sind die fachübergreifenden Lernsituationen:<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Lötkolbenhalter<br />

Batterieprüfgerät<br />

Wohnungsinstallation<br />

- Das Modul Teamtraining ist auch einsatzfähig und wurde bereits in Teilen <strong>von</strong> anderen<br />

Bildungsgängen übernommen. Dennoch besteht Überarbeitungsbedarf bei der<br />

Auswertung.<br />

- Herr Süßenbach und Herr Schulze überarbeiten die elektrotechnische Grundbildung. Der<br />

Komplex Steuerung ist dabei ausgeschlossen.<br />

- Frau Hümmling und Herr Daube optimieren z. Z. den Komplex „Berufsfindung und<br />

Lehrstellensuche“.<br />

4.1.4 Fortbildungsplanung<br />

Zu Beginn eines Entwicklungsprozesses stehen zunächst Evaluationen. Im Bereich der<br />

Fortbildungsplanung können diese unterschiedlicher Natur sein. So können erkannte Mängel,<br />

neue Ideen oder veränderte Rahmenbedingungen einen notwendigen Informationszuwachs<br />

erfordern. Dieser wird ggf. in informellen Gesprächen aufgezeigt, anschließend in Klassenteams<br />

oder Bildungsgangsteams diskutiert und kann zu einer Fortbildung führen. Entscheidend dabei<br />

sind Notwendigkeit und Interesse, die durch das Team bekundet werden.<br />

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Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


Kompetenzentwicklung <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>mit</strong> <strong>besonderem</strong> Förderbedarf<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Bislang war zumeist derjenige Kollege für die Sichtung und Organisation möglicher<br />

Fortbildungen zuständig, der das Anliegen eingebracht hat. Da sowohl unser Kollegenkreis als<br />

auch der Fortbildungsbedarf recht groß ist, ist es sicherlich sinnvoller, einen Fortbildungsbeauftragten<br />

für den Bildungsgang zu benennen. Dies soll im Rahmen der nächsten Bildungsgangkonferenz<br />

geschehen. Einige Fortbildungen, die bereits im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL2 auf den<br />

Weg gebracht wurden finden z. Z. bzw. demnächst noch statt (z.B. letzte Fortbildungstage zu<br />

„Systemisch-lösungsorientierte Beratung“ sowie eine oder mehrere Veranstaltungen zum Thema<br />

„Sonderpädagogik“).<br />

4.2 Kollegiale Reflexion <strong>von</strong> Praxiserfahrungen / Theoriebezüge<br />

Wie bereits in der Organisationsstruktur (4.1.1) dargestellt, ist die Kommunikation das<br />

wesentliche Element unserer Zusammenarbeit. Gerade in unserem Bildungsgang ist der<br />

Austausch über die Erfahrungen <strong>mit</strong> einzelnen Schülern, aber auch über den Umgang <strong>mit</strong> neu<br />

entwickelten Lernsituationen <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung. Hierzu finden regelmäßige<br />

Teamsitzungen statt in denen vor allem die Fragen: Was ist gut? Was ist schlecht? Wie machen<br />

wir weiter? geklärt werden. Aufgrund einer gut gestalteten Teamheimat (in Form einer Kaffee-<br />

Ecke in der Werkstatt, in der sich alle Lehrer des Bildungsgangs unregelmäßig zumindest<br />

während der Pausen einfinden) befindet sich das Team auch dort ständig in einem hochintensiven<br />

Reflexionsprozess über das eigene Handeln und die augenblickliche Situation. Darin sind alle<br />

Kollegen in den Entwicklungsprozess regelmäßig eingebunden.<br />

Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf innerhalb unseres Bildungsgangs ist eine<br />

gemeinschaftliche Vorstellung über didaktische Prinzipien und ihre pädagogische Realisierung.<br />

Aufgrund hoher personeller Kontinuität ist es uns bislang gelungen, diesen Team-Geist zu<br />

pflegen und zu erhalten. Wichtige Voraussetzung ist daher, dass neue Kollegen gut eingearbeitet<br />

werden, um das gemeinsame Selbstverständnis zu tradieren.<br />

Dazu gibt es verschiedene Mechanismen. Zum einen werden neue Kollegen gerade zu Beginn<br />

häufig in Doppelbesetzung eingesetzt, sie werden gecoacht und erhalten <strong>von</strong> allen Seiten eine<br />

intensive Betreuung. Dies erfordert ein hohes Maß an persönlichem Engagement <strong>von</strong> jedem<br />

einzelnen Kollegen, da die tatsächlich geleistete Arbeit häufig weit über die zu leistende<br />

Stundenzahl hinausgeht.<br />

Daneben versuchen wir stets, die Lernsituationen und Übungseinheiten so gut wie möglich<br />

vorzubereiten und zu dokumentieren, da<strong>mit</strong> sich jeder Kollege sofort zurecht findet. Diese Arbeit<br />

wurde im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL2 weiter optimiert.<br />

4.3 Kommunikation <strong>mit</strong> Externen<br />

Im Rahmen vieler Fortbildungen, an denen wir vor allem im Rahmen <strong>von</strong> EQUAL2<br />

teilgenommen und die wir selbst gehalten haben, konnten wir viele neue Kontakte <strong>mit</strong> Kollegen<br />

knüpfen, die in ähnlichen Bildungsgängen tätig sind. Dadurch kam es zu vielfältigen<br />

Synergieeffekten und zu freund- und partnerschaftlichen Beziehungen zu anderen Schulen, <strong>mit</strong><br />

denen ein reger Informations- und Materialaustausch einherging und –geht. Dies ist sicherlich<br />

eine der erfreulichsten Effekte des Projekts EQUAL2. Gleichzeitig konnten wir auch pensionierte<br />

Kollegen reaktivieren und für einzelne Projekte innerhalb <strong>von</strong> EQUAL2 begeistern und<br />

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Projektverantwortliche:<br />

OStR Klaus Süßenbach<br />

StR Andreas Daube


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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

engagieren. Zur Zeit findet ein Austausch <strong>mit</strong> Kollegen einer Schule für Lernbehinderte statt, <strong>von</strong><br />

deren Erfahrungen wir im Rahmen einer Fortbildung zur Sonderpädagogik profitieren werden.<br />

5. Anhang<br />

Im Anhang stellen wir exemplarisch einige Dokumente <strong>von</strong> Lernsituationen, Arbeitsmaterialien,<br />

Konzepten und Planungen vor, die im Rahmen des Förderprojektes EQUAL2 erstellt wurden.<br />

5.1 Grundprinzipien<br />

Abbildung 8 – didaktische Gesamtkonzeption<br />

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OStR Klaus Süßenbach<br />

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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Abbildung 9 – Möglichkeiten der Einflussnahme und Veränderung im System<br />

5.2 Förderung im Förderzentrum<br />

Abbildung 10 - Förderkarte für Schüler<br />

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OStR Klaus Süßenbach<br />

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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

5.3 Teamtraining<br />

Um sich Gedanken über das Teamtraining zu machen, ist es zunächst erforderlich, sich eine<br />

Übersicht über das Thema Team im allgemeinen zu verschaffen. Diese Mindmap entstammt dem<br />

Entwicklungsprozess des Teamtrainings und soll dazu beitragen.<br />

Abbildung 11 – Übersicht über den Themenkomplex Team<br />

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OStR Klaus Süßenbach<br />

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Das Teamtraining ist eine 5-tägige Veranstaltung <strong>mit</strong> verschiedenen Materialien. Da dies <strong>von</strong><br />

allen Klassen gleichzeitig durchgeführt wird, bedeutet dies einen hohen organisatorischen<br />

Aufwand. Um diesen möglichst klein zu halten, haben wir einen Kollegen, der sich um das<br />

Vorhalten dieser Materialien in einem Koffer (pro Klasse) kümmert. Das Inhaltsverzeichnis<br />

erleichtert ihm dabei die Arbeit:<br />

Abbildung 12– Inhaltsangabe Teamtraining-Koffer<br />

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Hier eine Beispielübung und weitere Anschlussübungen zur Reflexion des vorangegangenen<br />

Team-Prozesses.<br />

Abbildung 13 – Arbeitsauftrag Brückenbau<br />

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Abbildung 14 – Element des Teamtrainings: Reflexionsbogen zur Aufgabe Bückenbau<br />

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5.4 Dilemmata<br />

Abbildung 15 - Beispiel für eine Dilemma-Situation<br />

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5.5 Theaterpädagogik zur Konfliktbewältigung und Prävention<br />

Im Rahmen der Theaterpädagogik wurden aufgetretene Konflikte <strong>mit</strong> Hilfe <strong>von</strong> Rollenspielen<br />

nachgestellt und variiert. Dieses Probehandeln haben die Schüler anhand eines Storyboards an<br />

der Tafel fixiert.<br />

Abbildung 16 - Tafelbild / Storyboard zur Theaterpädagogik<br />

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5.6 Lernfeld Lötkolbenhalter<br />

Abbildung 17 - der Lötkolbenhalter im Deutschunterricht<br />

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5.7 Lernfeld Batterieprüfgerät<br />

Abbildung 18 - Didaktische Überlegungen zum Lernfeld Batterieprüfgerät<br />

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Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte – Abschlussdokumentation<br />

Abbildung 19 - Kompetenzzuordnung / Inhaltliche Kompetenzen<br />

Abbildung 20 - Inhaltliche Schwerpunkte / prozessbezogene Kompetenzen<br />

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