Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf / Qualifizierungskonzepte für Lehrkräfte<br />
Charakter. Die bearbeiteten Konflikte dienen dann als Referenzsystem, um an<br />
die Begründungen der Regelungen anzuknüpfen und deren Bedeutung und<br />
Akzeptanz zu unterstützen.<br />
In unseren LehrerInnenteams herrscht ein großer Konsens im Hinblick auf<br />
unsere pädagogisch-erzieherischen Leitideen. Unsere Lernatmosphäre ist<br />
wertschätzend und durch soziale Zuwendung charakterisiert. Viele SchülerInnen<br />
der KSoB--Klassen sind besonders gefährdet, wenn es um Ausländerfeindlichkeit<br />
und Rassismus geht, wobei es sowohl um Opfer- als auch um<br />
Täterverhalten gehen kann. Die SchülerInnen haben nicht das Gefühl, etwas<br />
Sinnvolles bewirken zu können. Sie kommen meist aus einem privaten Umfeld,<br />
in dem Vorurteile unreflektiert zu Glaubenssätzen kultiviert werden.<br />
Durch unsere Lernarrangements werden diese Glaubenssätze perturbiert und<br />
die SchülerInnen entwickeln auf Grund der neuen Erfahrung, die in bzw. mit<br />
ihren bisherigen Denkmustern nicht problemlos und ohne Widersprüche integriert<br />
werden können, ein höheres Kompetenzniveau durch mehr Handlungsalternativen.<br />
3.6 Elemente des mathematisch-praktischen Denkens im Unterricht<br />
An mehreren Fortbildungen, die von der EU-Geschäftsstelle organisiert<br />
wurden, haben sich die KollegInnen Herr Elfers, Frau Küppers und Frau Over<br />
weiter gebildet. Dabei ging es um die konkrete Umsetzung eines modernen<br />
und praktischen Mathematikunterrichts in Klassen mit speziellem Förderbedarf.<br />
Vorträge von Professoren ermöglichten einen erweiterten Blickwinkel,<br />
der anschließende intensive Austausch mit Fachkollegen erlaubte uns, in Arbeitsgruppen<br />
diese Impulse umzusetzen.<br />
Um die Erkenntnisse zu bündeln und für unsere SchülerInnen in konkrete<br />
Lernsituationen umzusetzen, hat unser Team sich zum Ziel gesetzt, durch<br />
praktische und lebensnahe Lernsituationen das Interesse der Schüler zu wecken.<br />
Gerade in den KSOB-Klassen ist es häufig zunächst notwendig, das<br />
Vertrauen der SchülerInnen zu den eigenen mathematischen Fähigkeiten herzustellen,<br />
da sie z.T. starke negative Vorerfahrungen mitbringen. Im Rahmen<br />
von kaufmännischen Handlungssituationen vertiefen die SchülerInnen ihre<br />
mathematischen Grundlagen und erkennen neue konkrete Bezüge zu ihrem<br />
Berufsleben. Dabei führen wir bewusst den Perspektivwechsel in die Praxis<br />
durch, um den SchülerInnen neue Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen, die<br />
sie bereits innerhalb ihrer Praktika erproben können.<br />
Durch die zunehmende Komplexität der Aufgaben sollen die Schüler sich<br />
verstärkt der Gesamtzusammenhänge bewusst werden und erkennen, dass<br />
nicht immer eindeutige Lösungen möglich und sinnvoll sind. Gerade die Diskussion<br />
über die Lösungen führt zu neuen Lernanlässen. Grundlage für dieses<br />
Handeln ist die Schaffung einer wertschätzenden Lernumgebung, die wir<br />
durch ein unterstützendes Miteinander ermöglichen. Dabei wird auf die im<br />
Rahmen der Sprachförderung eingeführten Regeln der wertschätzenden und<br />
gewaltfreien Kommunikation zurückgegriffen. Individuelle Förderungen einzelner<br />
Schüler können im Rahmen der Profiling-Stunden stattfinden.<br />
Abschlussdokumentation • Levold / Wolf • November 2007 Seite 22