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Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung

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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf / Qualifizierungskonzepte für Lehrkräfte<br />

hätten ‚Konzentrationsstörungen’, ‚Leistungsstörungen’ in bestimmten Fächern<br />

oder ‚Verhaltensstörungen’. Diese Zuschreibungen haben sie meist<br />

schon aus ihren Zubringerschulen erhalten und sind irgendwann zu Glaubenssätzen<br />

in der Selbstwahrnehmung geworden. Die Erfahrung, trotz mehrfacher<br />

Bewerbung keine Lehrstelle bekommen zu haben, verstärkt diese<br />

Glaubenssätze und löst Resignations- und Ohnmachtsgefühle aus, die sich oft<br />

in Aggressionen wenden.<br />

Erlebnis- und Verhaltensweisen - auch solche, die für uns LehrerInnen zunächst<br />

unverständlich oder gar pathologisch erscheinen - können bezogen auf<br />

den Kontext, in dem sie entstanden sind, als angemessene und vertretbare<br />

Handlung verstanden werden. Verhaltensauffälligkeiten sind daher keine „Störung<br />

an sich“, sondern können als in ihrem Entstehungskontext angemessene<br />

Handlungen verstanden werden, die allerdings im schulischen oder beruflichen<br />

Zusammenhang störend wirken. Die Aufgabe in der systemischen Beratung<br />

ist es, die Leistung, die hinter dem ‚Problemverhalten’ steht, herauszuarbeiten<br />

und den SchülerInnen das dem Verhalten immanente Kommunikationsund<br />

Beziehungsmuster bewusst zu machen. Jedes Verhalten stellt eine kontextabhängige<br />

Bewältigungsstrategie dar, die für die SchülerInnen einen Vorteil<br />

birgt. Hauptaufgabe der lösungsorientierten Beratung ist es, den Schüler-<br />

Innen Zugang zu ihren Ressourcen zu ermöglichen und den Fokus von den<br />

Problemen zu nehmen. Aufmerksamkeitsfokussierung auf Ziele statt auf Ursachen<br />

und das hypothetische Erproben von Möglichkeiten in der Zukunft regen<br />

den Lösungsprozess an. Diese veränderte Sichtweise auf das Problem<br />

lässt vielfach andere, neue Lösungsmöglichkeiten zu, die SchülerInnen ausprobieren<br />

können.<br />

Steigt man als LehrerIn oder als BeraterIn aus dem Problemmuster (Kommunikationsmuster)<br />

aus und zeigt konsequent ein anderes Verhalten, hat dies<br />

Rückwirkungen auf das Verhalten der SchülerInnen. Das gewohnte, automatisierte<br />

und tradierte Kommunikations- und Beziehungsmuster, das die Erwartungen<br />

geprägt hat, ist verstört.<br />

Christiane Levold hat im August 2006 eine Fortbildung zur Systemisch-lösungsorientierten<br />

Beratungslehrerin im Institut für systemische Lösungen in<br />

der Schule (ISIS) begonnen. Durch die positiven Erfahrungen mit der Fortbildung<br />

hat sie angeregt, eine systemische Fortbildung für alle LehrerInnen des<br />

Projektes durchzuführen, was seit Februar 2007 dank des Einsatzes unseres<br />

zuständigen Ansprechpartners Peter Maurer über die Bezirksregierung realisiert<br />

werden konnte. Barbara Wolf und Nicole Over nehmen an dieser Fortbildung<br />

teil. Silvia Kraus-Thiemann und Christa Küppers werden an der nächsten<br />

Fortbildung teilnehmen, sodass fast alle Klassenlehrer über eine systemische<br />

Beratungslehrerausbildung verfügen.<br />

Die lösungsorientierte Beratungs- und Interventionsansätze umfassen verschiedene<br />

Methoden aus der<br />

Systemischen Therapie<br />

Ericksonschen Hypnotherapie<br />

Gestalttherapie<br />

Körpertherapie sowie dem<br />

NLP<br />

Abschlussdokumentation • Levold / Wolf • November 2007 Seite 18

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