Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf / Qualifizierungskonzepte für Lehrkräfte<br />
die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Handlungsalternativen die individuellen<br />
Problemlösungsstrategien.<br />
Die Phase der Entscheidung ist für viele SchülerInnen die schwierigste.<br />
Die verschiedenen Handlungsalternativen müssen anhand von<br />
selbst erstellten Kriterien bewertet und gegenübergestellt werden. Viele<br />
Schüler handeln „aus dem Bauch heraus“ und sind sich der Kriterien<br />
ihrer Entscheidungsfindung meist nicht bewusst. Erst durch ein Bewusstwerden<br />
und Verschriftlichen dieser Kriterien beginnen die Schüler<br />
ihre Entscheidungsgrundsätze zu reflektieren.<br />
Unsere Rolle als Lehrer ist an dieser Stelle eher zurückhaltend. Für uns<br />
ist es wichtig, Entscheidungen nicht zu lenken oder Lösungswege von SchülerInnen<br />
zu bewerten bzw. zu beenden. Das Scheitern eines Weges ist ein<br />
weiterer Lernanlass. Die SchülerInnen machen sich durch die Reflexion bewusst,<br />
was an ihrem Lösungsweg problematisch war, und suchen dann nach<br />
Alternativen. Da die Problemstellungen sowohl die individuellen als auch die<br />
beruflichen Situationen beschreiben, ergeben sich Synergien bei der Entwicklung<br />
von Kompetenzen in beiden Bereichen.<br />
Die Durchführungsphase ist durch die Beschaffung und Verarbeitung<br />
von Informationen charakterisiert. Während dieser Phase müssen die<br />
getroffenen Entscheidungen überprüft und hinterfragt werden. Gegebenenfalls<br />
müssen diese dann auch korrigiert werden.<br />
Da wir oft Partner- oder Kleingruppenarbeit anbieten, können die Schüler-<br />
Innen einüben, mit anderen zu kooperieren, zu kommunizieren und zu interagieren.<br />
Hier zeigen sich deutlich die verschiedenen Konfliktstrategien der<br />
SchülerInnen, die dann entweder in der Kleingruppe reflektiert oder im gesamten<br />
Klassenverband thematisiert werden können. Wir haben die Möglichkeit,<br />
in den Profiling-Stunden die Konflikte vertiefend zu bearbeiten.<br />
In der Phase der Kontrolle wird der gesamte Arbeitsprozess reflektiert.<br />
Hier wird herausgestellt, was besonders gut gelaufen ist. Erst<br />
dann wird auf das geschaut, was noch nicht so gut gelaufen ist.<br />
Da die meisten SchülerInnen kein positives Selbstbild haben, ist es für<br />
uns wichtig, die Reflexion ressourcenorientiert durchzuführen.<br />
Diese Vorgehensweise wird bei jeder Lernsituation angewandt, die nach dem<br />
Prinzip der vollständigen Handlung aufgebaut ist. 16<br />
3.2 Besondere Maßnahmen der Kompetenzentwicklung in der Schule<br />
Um die Kompetenzentwicklung unserer SchülerInnen besser initiieren, begleiten<br />
und reflektieren zu können, haben wir als Lehrerteam einige Fortbildungen<br />
zur Erlebnispädagogik und zur gewaltfreien Kommunikation an unse-<br />
16<br />
Bestimmte Aufgabenstellungen, die zum Training für die Einstellungstest oder der Förderung bestimmter<br />
mathematischer, sprachlicher oder grammatikalischer Defizite gestaltet sind, unterliegen nicht<br />
dem Prinzip der vollständigen Handlung.<br />
Abschlussdokumentation • Levold / Wolf • November 2007 Seite 12