Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf / Qualifizierungskonzepte für Lehrkräfte<br />
Kapiteln zeigen wir zunächst auf, wie wir die Lernsituationen gestalten und<br />
dann folgen unsere inhaltlichen Schwerpunkte.<br />
3.1 Lernsituationen berufsorientierter Bildung (Gestaltungsprinzipien)<br />
Der Lernprozess der SchülerInnen steht bei uns im Mittelpunkt des Unterrichts.<br />
Um diesen Prozess optimal zu fördern, muss die Lernumgebung dynamisch<br />
gestaltet sein. Unter einer Lernumgebung verstehen wir neben dem<br />
Einbezug der individuellen Kenntnisse und Erfahrungen auch die Erschließung<br />
von neuem Wissen und stellen entsprechende Lernmaterialien und Medien<br />
zur Verfügung. Unsere Aufgabe als LehrerInnen ist es, eine offene, förderliche<br />
und wertschätzende Lernumgebung zu schaffen und zu bewahren, in<br />
der sich die SchülerInnen mit ihren Vorerfahrungen, Kenntnissen und individuellen<br />
Fähigkeiten möglichst authentischen Anforderungssituationen aussetzen.<br />
Wir treten als BeraterInnen bzw. als ModeratorInnen in diesem dynamischen<br />
Prozess auf und intervenieren gezielt bei Störungen. Gerade in<br />
unseren Modulen, die entweder über einen oder mehrere Berufschultage gehen,<br />
orientieren wir uns an der vollständigen Handlung in der Gestaltung unserer<br />
Lernsituationen. Neben der Fachkompetenz haben die überfachlichen<br />
Kompetenzen einen großen Stellenwert. Die Sozial- und Methodenkompetenz<br />
sind wesentliche Bestandteile des handlungsorientierten Lernens.<br />
Da neues Wissen immer nur in Verbindung mit bereits vorhandenem Wissen<br />
und vorhandenen Konstruktionen entstehen kann, bauen unsere Lernsituationen<br />
auf den privaten Handlungsfeldern aus der Lebenswirklichkeit unserer<br />
SchülerInnen auf. Diese Handlungsfelder werden so ausgewählt, dass sie<br />
mit den beruflichen Handlungsfeldern kombiniert bzw. angereichert und in<br />
verschiedene Lernsituationen zerlegt werden können. Die Erfahrung hat uns<br />
gezeigt, dass die wenigsten SchülerInnen Einblicke in berufliche Abläufe oder<br />
Prozesse haben. Der Bereich ‚Handel’ ist ihnen nur durch ihre eigene, meist<br />
unreflektierte Konsumentensicht bekannt. In den Praktika verrichten sie Tätigkeiten,<br />
die ihnen auch nur einen kleinen Einblick in diesen Bereich geben<br />
können. Für uns ist es wichtig, den SchülerInnen durch einen Perspektivenwechsel<br />
hier vertiefende Einblicke in kaufmännische Tätigkeiten und damit<br />
wirtschaftliche Handlungsfelder zu ermöglichen, die sie dann auch direkt im<br />
Praktikum erproben und umsetzen können.<br />
Die Anforderungs- bzw. Lernsituationen sollten dem Prinzip der vollständigen<br />
Handlung folgen:<br />
Zunächst ist die Zielsetzung zu klären. Hier ist es wichtig, dass die<br />
SchülerInnen eine Lösung des Problems auch als erstrebenswert ansehen.<br />
Können sie sich mit dem Problem nicht identifizieren oder keinen<br />
Sinn in der Entwicklung einer Lösung sehen, sind sie auch nicht<br />
motiviert.<br />
Die Ausgestaltung der verschiedenen Lernsituationen und die Entwicklung<br />
des Problems erfolgen bei uns im Team. Die Lernsituation muss über Freiheitsgrade<br />
verfügen, die in der Phase der Planung verschiedene Handlungsalternativen<br />
zulassen. Gerade in Klassen mit großer Heterogenität bereichert<br />
Abschlussdokumentation • Levold / Wolf • November 2007 Seite 11