Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf / Qualifizierungskonzepte für Lehrkräfte<br />
bei der Einstellung zu Arbeit und Leistung aufweisen. Wichtig ist daher, die<br />
SchülerInnen so zu fördern, dass sie ein Bewerbungsverfahren erfolgreich<br />
bestehen und eine Berufsausbildung überhaupt zielgerichtet angehen und<br />
diese auch zu Ende führen können. Dazu gehört neben der Förderung und<br />
Einübung von Einstellungen und Fähigkeiten, die für eine erfolgreiche Bewältigung<br />
einer Ausbildung oder einer Arbeitnehmertätigkeit notwendig sind, die<br />
Stärkung der sozialen Kompetenz und Unterstützung bei der Bewältigung von<br />
Problemen. Zudem sollen sie auch ihr Alltagsleben und ihr Leben in der Gesellschaft<br />
selbstbestimmt und selbstverantwortlich bewältigen.<br />
Auf Grund der Heterogenität und des nicht vorhersehbaren Leistungsniveaus<br />
der Klasse kann die didaktische Jahresplanung immer nur einen Entwurf<br />
für das jeweilige Schuljahr darstellen, der sich im Zeitablauf dynamisch<br />
an die Situation anpasst. Ist zum Beispiel der MigrantInnenanteil in einer<br />
Klasse erheblich höher als erwartet und sind bei einem Großteil der Schüler<br />
deutliche Sprach- und Verhaltensdefizite festzustellen, müssen die Lernsituationen<br />
und damit die didaktische Jahresplanung daraufhin modifiziert werden.<br />
Die Vermittlung berufsspezifischer Inhalte wird dann zugunsten der Vermittlung<br />
von Sprachkompetenz und dem Abbau von Verhaltensauffälligkeiten zurückgestellt.<br />
Stellen wir also während des Prozesses massive Defizite in bestimmten<br />
Bereichen fest, richten wir unsere Planung situativ darauf ein. Das<br />
gleiche gilt damit natürlich auch für die angestrebten Unterrichtsziele.<br />
Die SchülerInnen erhalten auch bei den Trägern Unterricht in berufsbezogenen<br />
und berufsübergreifenden Fächern. Wir stehen mit den Trägern in enger<br />
Absprache darüber, wer wann die Vermittlung bestimmter Inhalte bzw.<br />
Kompetenzen oder Qualifikationen übernimmt.<br />
Unsere Lernsituationen stellen unabhängige und aufeinander aufbauende<br />
Lernarrangements dar, die sich an den individuellen Bedürfnissen der SchülerInnen<br />
und an deren Stärken und Schwächen orientieren.<br />
2.2.1 Kognitive Ziele<br />
Die Ziele und Inhalte unserer Lernsituationen orientieren sich zum einen an<br />
den bestehenden Lehrplänen für die Berufsausbildung im Einzelhandel und<br />
hier speziell dem Verkäufer bzw. der Verkäuferin im Einzelhandel und berücksichtigen<br />
dabei das Leistungsvermögen der Jugendlichen, zum anderen an<br />
den Richtlinien und Lehrplänen für SchülerInnen ohne Berufsausbildungsverhältnis.<br />
Berufsübergreifende vermitteln den SchülerInnen Kompetenzen, die<br />
zwar auf beruflich verwertbare Inhalte abzielen, aber nicht unmittelbar einem<br />
bestimmten Berufsfeld zugeordnet werden können. Hier finden sich vor allem<br />
Inhalte, die der Allgemeinbildung dienen und grundlegende berufliche Handlungsfähigkeit<br />
vermitteln wie zum Beispiel mathematische, sprachliche, ökonomische<br />
und methodische Qualifikationen. Welche Themenschwerpunkte<br />
wir bearbeiten, vereinbaren wir mit den SchülerInnen in Absprache mit dem<br />
Lehrerteam. Wir orientieren uns an dem Prinzip der vollständigen Handlung 6<br />
und folgen dem Grundsatz der kleinen Schritte.<br />
Wichtig sind dabei beispielsweise:<br />
6<br />
siehe hierzu 3.1 Lernsituationen berufsorientierter Bildung<br />
Abschlussdokumentation • Levold / Wolf • November 2007 Seite 6