Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung

Deliktfähigkeit: Übungsfälle
Zivilrechtliche und strafrechtliche Folgen
Fall 1: Der 14jährige Klaus soll „Klassenprügel“ beziehen, weil er bei Klassenarbeiten grundsätzlich
niemanden abschreiben lässt. Er schlägt verzweifelt um sich, kassiert dabei aber einen
Fausthieb seines 13jährigen Mitschülers Rolf, der das Auge trifft. Eine komplizierte Operation der
Netzhaut wird nötig. Klaus Vater fordert Ersatz der Arztkosten von Rolfs Vater
und stellt Strafantrag wegen vorsätzlicher Körperverletzung.
Ihr Urteil lautet:
Fall 2: Der 15jährige Schüler aus Meißen sticht auf seine Lehrerin ein. Sie stirbt an den Messerstichen.
Es gibt als Motiv Hass an. Wie beurteilen Sie die Strafbarkeit dieser Tat?
Fall 3: Der 19jährige Günther, ein pubertärer „Spätentwickler“, wird von seinen Freunden gehänselt,
weil er noch keine Freundin hat. Mit Sprüchen wie „Du hast wohl Angst vor Frauen!“ oder „Du
bis total verklemmt“ machen sie ihn rasend. Plötzlich zieht er ein Messer und stößt es dem lautstärksten
Spötter in den Leib. Dieser stirbt an den Folgen der Tat. Wie ist die Strafbarkeit dieser
Tat zu beurteilen?
Fall 4: Die 60jährige Frau Müller fährt zur EXPO nach Hannover. Beim Verlassen des Bahnhofs
wird ihr die Handtasche entrissen. Zwei Stunden später stellt die Polizei den Täter. Es ist der
12jährige Freddy Flink. Erläutern Sie die zivilrechtlichen und strafrechtlichen Folgen der Tat.
Fall 5: Frau Schreier ist psychisch krank. In ihren guten Phasen darf sie sich frei bewegen. Eines
Tages schubst sie eine neben ihr sitzende Frau von ihrem Sitzplatz in der Straßenbahn, beschimpft
sie wüst, tritt auf sie ein und beschuldigt sie des Diebstahls. Die zu Unrecht beklagte und
verletzte Frau klagt auf Schadenersatz.
Ihr Urteil:
Fall 6: Ihr Nachbarin Frau Schwarz, 84 Jahre alt, wird am Sonntagnachmittag beraubt. Der Dieb
entreißt ihr brutal die Handtasche und kann fliehen. Nur eine Stunde später kann die Polizei ihn
fassen. Er ist 20 Jahre alt und steht unter Drogen. An die Tat kann er sich kaum erinnern; er
braucht Geld für den nächsten Schuss.
Fall 7: Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene 40jährige Unternehmer E. Schade täuscht einen
Einbruch in seine hoch versicherte Lagerhalle vor und entzündet dort ein Feuer.