20. Marburger Neurologentagung 8. â 10. Mai 2009 Aktuelle ...
20. Marburger Neurologentagung 8. â 10. Mai 2009 Aktuelle ...
20. Marburger Neurologentagung 8. â 10. Mai 2009 Aktuelle ...
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<strong>20.</strong> <strong>Marburger</strong><br />
<strong>Neurologentagung</strong><br />
<strong>8.</strong> – <strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Wir feiern 20 Jahre <strong>Mai</strong>tagung!<br />
<strong>Aktuelle</strong><br />
Neurologie<br />
Fortbildungskurse<br />
mit praktischen<br />
Übungen<br />
Hauptprogramm<br />
Philipps <br />
<br />
Universität<br />
Marburg<br />
und Universitätsklinikum<br />
Gießen & Marburg GmbH<br />
Standort Marburg
Madopar ® LT<br />
Damit Ihr Patient noch<br />
schneller beweglich wird!<br />
Für einen schnellen Wirkungseintritt:<br />
Madopar ® LT (teilbar, löslich in Wasser)<br />
Onkologie, Hämatologie, Nephrologie,<br />
Neurologie, Infektiologie, Kardiologie<br />
Madopar ® Zusammensetzung: Madopar ® 62,5 mg (blau-grau): 50 mg Levodopa + 12,5 mg Benserazid pro Kapsel. Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose; D-Mannitol; Talkum; Povidon K90; Magnesiumstearat;<br />
Gelatine; Eisenoxidhydrat (E172); Indigocarmin (E132); Titandioxid (E171); Schellack; Phospholipide aus Soja; Dimeticon. Madopar ® 125 mg (blau-rosa): 100 mg Levodopa + 25 mg Benserazid pro Kapsel. Sonstige<br />
Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose; Talkum; Povidon K90; Magnesiumstearat; Gelatine; Titandioxid E171; Eisen(III)-oxid (E172); Indigocarmin (E132); Schellack; Phospholipide aus Soja; Dimeticon. Madopar ® 125 mg T<br />
(gelb): 100 mg Levodopa + 25 mg Benserazid pro Tablette. Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose; D-Mannitol; Calciumhydrogenphosphat; <strong>Mai</strong>squellstärke; Crospovidon; Ethylcellulose; Siliciumdioxid, hochdispers;<br />
Docusat-Natrium; Magnesiumstearat; Eisenoxidhydrat (E172). Madopar ® 250 mg (rosa): 200 mg Levodopa + 50 mg Benserazid pro Tablette. Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose; D-Mannitol; Calciumhydrogenphosphat;<br />
<strong>Mai</strong>squellstärke; Crospovidon; Ethylcellulose; Siliciumdioxid, hochdispers; Docusat-Natrium; Magnesiumstearat; Eisen(III)-oxid (E172). Madopar ® Depot (grün-hellblau): 100 mg Levodopa + 25 mg<br />
Benserazid pro Retardkapsel. Sonstige Bestandteile: Calciumhydrogenphosphat; Hypromellose; Pflanzenöl, hydriert; Povidon K30; Magnesiumstearat; D-Mannitol; Talkum; Eisenoxidhydrat (E172); Titandioxid (E171); Indigocarmin<br />
(E132); Gelatine; Schellack; Phospholipide aus Soja; Dimeticon. Madopar ® LT (weiß): 100 mg L-Dopa + 25 mg Benserazid pro Tablette. Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose; <strong>Mai</strong>squellstärke, teilverzuckert;<br />
Magnesiumstearat; Citronensäure, wasserfrei. Anwendungsgebiete: Madopar ® und Madopar ® LT: Idiopathisches Parkinson-Syndrom (Parkinson-Krankheit), symptomatisches Parkinson-Syndrom. Madopar ® Depot:<br />
Zusatzbehandlung von Morbus Parkinson bei Patienten, die bereits L-Dopa mit einem Decarboxylasehemmer erhalten. Hinweis: Madopar ® ist nicht indiziert beim medikamentös induzierten Parkinson-Syndrom und bei der<br />
Huntingtonschen Erkrankung. Gegenanzeigen: Patienten unter 25 Jahren, Überempfindlichkeit gegenüber Levodopa, Benserazid oder sonstigen Bestandteilen des Arzneimittels. Schwere Schilddrüsenüberfunktion,<br />
Tachykardie, Phäochromozytom; schwere endokrine und Leber-, Knochenmarks-, Nieren- sowie Herzerkrankungen; endogene und exogene Psychosen; Engwinkelglaukom; Medikation mit Reserpin oder nicht selektiven<br />
MAO-Hemmern. Schwangerschaft und Stillzeit. Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise: Patienten mit Weitwinkelglaukom, Herzinfarktanamnese, Herzrhythmusstörungen, koronaren Durchblutungsstörungen,<br />
Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte, Osteomalazie oder Diabetes regelmäßig überwachen. Alle Patienten sorgfältig auf psychische Veränderungen und Depressionen mit und ohne Suizidtendenz überwachen.<br />
Bei übermäßiger Tagesmüdigkeit oder Schlafattacken Dosis reduzieren oder Medikation wechseln. Regelmäßige Kontrollen: Leber, Niere, Blutbild. Madopar ® nach langjähriger Behandlung nicht abrupt absetzen. Wechselwirkungen<br />
mit anderen Mitteln: Opioide, Reserpin enthaltende Arzneimittel und Neuroleptika verringern die Wirkung von Madopar. Nicht selektive MAO-Hemmer und die gleichzeitige Gabe eines MAO-A- und<br />
MAO-B-Hemmers sind kontraindiziert. Die Wirkung von Sympathomimetika kann verstärkt werden. Antazida, Trihexyphenidyl, Eisensulfat, Metoclopramid: pharmakokinetische Wechselwirkungen. Es ist anzunehmen, dass<br />
auch Madopar ® Depot mit den gängigen Antiparkinsonmitteln kombinierbar ist. Gleichzeitige Aufnahme einer proteinreichen Mahlzeit beeinträchtigt die Resorption von L-Dopa. Störung labordiagnostischer Messungen (Katecholamine,<br />
Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alk. Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH, Bilirubin), Erhöhung der Harnstoff-Stickstoff-Werte im Blut, falsch positiver Ketonnachweis und Coombs-Test; falsch negativer Harnzuckernachweis<br />
möglich. Vor Narkosen (Allgemeinanästhesie) Präparat 12-48 Stunden vorher absetzen (außer Notfall). Gleichzeitige Gabe von Halothan kann zu Blutdruckschwankungen und/oder Arrhythmien führen. Nach der<br />
Operation Dosis langsam steigend wieder einsetzen. Nebenwirkungen: Selten: allergische Hautreaktionen (Pruritus, Rash); Fluktuationen im therapeutischen Ansprechen (Freezing, End-of-dose- und „On-Off“-<br />
Phänomene); Halluzinationen, zeitliche Desorientierung. Sehr selten: Geschmacksverlust oder Änderung des Geschmacksempfindens, unwillkürliche Bewegungen, Übelkeit, vor allem initial; Erbrechen, Diarrhoe; innere<br />
Unruhe, Ängstlichkeit, Schlafstörungen, Wahnideen, depressive Verstimmungen, insb. bei Hinweisen darauf in der Vorgeschichte; Anorexie; übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken; Erhöhung der Lebertransaminasen,<br />
alk. Phosphatasen und Harnstoff-Stickstoff-Werte; vorübergehende Leukopenien; hämolytische Anämien; Thrombozytopenien; kardiale Arrhythmien; hypotone orthostatische Kreislaufregulationsstörungen; Urinverfärbungen.<br />
Psychische Störungen treten insbes. bei älteren Patienten oder entsprechender Anamnese auf. Kardiovaskuläre Nebenwirkungen sowie unwillkürliche Bewegungen können durch Dosisreduktion verbessert werden.<br />
Gastrointestinale Nebenwirkungen können durch Einnahme mit etwas Nahrung oder Flüssigkeit oder langsamere Dosissteigerung beherrscht werden. Darreichungsformen, Packungsgrößen: Madopar ® 62,5 mg:<br />
50 Kapseln, N2; 100 Kapseln N3. Madopar ® 125 mg: 50 Kapseln, N2; 100 Kapseln N3. Madopar ® 125 mgT: 20 Tabletten, N1; 50 Tabletten, N2; 100 Tabletten, N3. Madopar ® 250 mg: 50 Tabletten, N2; 100 Tabletten, N3.<br />
Madopar ® Depot: 20 Kapseln, N1; 50 Kapseln, N2; 100 Kapseln, N3. Madopar ® LT: 20 Tabletten, N1; 50 Tabletten, N2; 100 Tabletten, N3. Außerdem Packungen für Krankenhausbedarf. Verschreibungspflichtig. Arzneimittel<br />
unzugänglich für Kinder aufbewahren. Stand: Oktober 2006. Weitere Informationen siehe Fachinformation oder auf Anfrage. Roche Pharma AG, 79630 Grenzach-Wyhlen<br />
www.bewaehrte-originale.de<br />
Roche Pharma AG · 79630 Grenzach-Wyhlen<br />
roche.de
<strong>20.</strong> <strong>Marburger</strong><br />
<strong>Neurologentagung</strong><br />
<strong>8.</strong> – <strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Wir feiern 20 Jahre <strong>Mai</strong>tagung!<br />
<strong>Aktuelle</strong><br />
Neurologie<br />
Fortbildungskurse<br />
mit praktischen<br />
Übungen<br />
Hauptprogramm<br />
Philipps <br />
<br />
Universität<br />
Marburg<br />
und Universitätsklinikum<br />
Gießen & Marburg GmbH<br />
Standort Marburg
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort .......................................................................................... 6<br />
Wissenschaftliches Programm und Fortbildungskurse<br />
Freitag, <strong>8.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> .................................................................... 7<br />
Samstag, 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> ................................................................ 10<br />
Sonntag, <strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> .............................................................. 12<br />
Preisverleihung .............................................................................. 14<br />
Abstracts ...................................................................................... 15<br />
Rahmenprogramm ......................................................................... 37<br />
Allgemeine Informationen ............................................................... 38<br />
Ausstellerplan ................................................................................ 40<br />
Ausstellerliste nach Standnummern .................................................. 42<br />
Ausstellerliste nach Alphabet ........................................................... 43<br />
Referentenliste .............................................................................. 44<br />
Hauptsponsoren / Partner................................................................ 46<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Verlag:<br />
Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel<br />
Wecom<br />
Gesellschaft für Kommunikation GmbH<br />
Lerchenkamp 11, 31137 Hildesheim<br />
Telefon 05121 / 20 666-0<br />
Telefax 05121 / 20 666-12<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@wecom.org<br />
Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die<br />
Richtigkeit der Angaben.<br />
Druckdatum: 16. April <strong>2009</strong><br />
4
22<br />
23<br />
24<br />
21<br />
25<br />
20<br />
26<br />
Zusammenhänge<br />
19<br />
28<br />
27<br />
Neu<br />
18<br />
17<br />
16<br />
30<br />
31<br />
29<br />
Sehen<br />
14<br />
15<br />
32<br />
13<br />
33<br />
FORSCHUNG<br />
12<br />
34<br />
PRODUKTE<br />
SERVICE<br />
Die Erkrankungen des Zentralen Nervensystems geben jeden Tag neue<br />
Rätsel auf. Um die richtigen Antworten zu fi nden, muss man die Zusammenhänge<br />
immer wieder neu sehen. sanofi -aventis ZNS unterstützt<br />
Sie dabei in allen entscheidenden Punkten. Mit echten Innovationen,<br />
zuverlässigen Produkten sowie einem praxisorientierten Service – und<br />
indem wir die einzelnen Leistungen für Sie optimal verknüpfen.<br />
AVS 422 08 053-012641<br />
35
Vorwort<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir laden Sie auch in diesem Jahr wieder zur nun <strong>20.</strong> <strong>Marburger</strong> <strong>Neurologentagung</strong><br />
ein. Dieses runde Jubiläum lädt dazu ein, die beeindruckenden<br />
Entwicklungen in den verschiedenen Disziplinen der Neurologie in Diagnose,<br />
Forschung und Therapie darzustellen. Hierfür haben wir bekannte Sprecher<br />
aus Deutschland gewinnen können, die gemeinsam mit einem Partner aus<br />
Marburg das entsprechende Gebiet darstellen. Die Einzelheiten entnehmen<br />
Sie bitte unserem Programm.<br />
Der Freitag ist traditionell für Weiterbildungskurse vorgesehen. Aufgrund der<br />
großen Nachfrage und des Wunsches vieler niedergelassener Kollegen haben<br />
wir uns entschlossen, auch am Samstag vier zusätzliche Weiterbildungskurse<br />
anzubieten.<br />
Der Festabend am Samstag wird zum Jubiläum in diesem Jahr im Hotel Vila<br />
Vita stattfinden.<br />
Wir wünschen Ihnen einen lebhaften, praxisrelevanten Erfahrungsaustausch<br />
und würden uns freuen, wenn wir Sie auch dieses Jahr in Marburg zum<br />
<strong>20.</strong> Mal begrüßen dürften.<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel<br />
6
Wissenschaftliches Programm<br />
Freitag, <strong>8.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
15.15 – 15.30 Begrüßung und Empfang Hörsaal 5 (EG)<br />
W.H. Oertel, Marburg<br />
15.30 – 19.00 Kurs 1 Seminarraum 104<br />
Grundkurs<br />
(1. OG)<br />
Doppler-/Duplexsonographie<br />
der intra- und extrakraniellen<br />
hirnversorgenden Gefäße<br />
inklusive praktische Übungen in Kleingruppen<br />
(anerkannt mit je 4 Ausbildungsstunden für<br />
die „Spezielle Neurologische Ultraschalldiagnostik“<br />
durch die DEGUM/DGKN – max. 20 Teilnehmer)<br />
M. Jauß, E. Stolz, A. Becker,<br />
H.Hamer, H. Freiling, S. Häger<br />
ausgebucht<br />
15.30 – 19.00 Kurs 2 Seminarraum 108<br />
Aufbaukurs<br />
(1. OG)<br />
Doppler-/Duplexsonographie<br />
der intra- und extrakraniellen<br />
hirnversorgenden Gefäße<br />
inklusive praktische Übungen in Kleingruppen<br />
(anerkannt mit je 4 Ausbildungsstunden für<br />
die „Spezielle Neurologische Ultraschalldiagnostik“<br />
durch die DEGUM/DGKN – max. 20 Teilnehmer)<br />
M. Jauß, E. Stolz, A. Becker,<br />
H.Hamer, H. Freiling, S. Häger<br />
ausgebucht<br />
15.30 – 17.00 Kurs 3 Hörsaal 115<br />
Grundkurs<br />
(1. OG)<br />
Parkinson-Syndrome und<br />
andere Bewegungsstörungen<br />
(max. 40 Teilnehmer)<br />
K. Eggert, G. Höglinger, V. Ries<br />
ausgebucht<br />
7
Wissenschaftliches Programm<br />
Freitag, <strong>8.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
17.30 – 19.00 Kurs 4 Hörsaal 115<br />
Aufbaukurs<br />
(1. OG)<br />
Parkinson-Syndrome und<br />
andere Bewegungsstörungen<br />
(max. 40 Teilnehmer)<br />
W.H. Oertel, B. Leinweber,<br />
M. Stamelou, A. Wentrup<br />
15.30 – 17.00 Kurs 5 Seminarraum 204<br />
Periphere Nervenschädigung (2. OG)<br />
K. Schepelmann<br />
17.30 – 19.00 Kurs 7 Seminarraum 204<br />
Bildgebung (MRT)<br />
(2. OG)<br />
S. Bien, A.M. Jacobs, S. Knake<br />
17.30 – 19.00 Kurs 8 Seminarraum 109<br />
Differentialdiagnose von<br />
(1. OG)<br />
neuroimmunologischen<br />
Erkrankungen anhand von<br />
Fallbeispielen unter<br />
besonderer Berücksichtung<br />
von Liquorbefunden<br />
B. Tackenberg<br />
8
Rebif ® Neue Formulierung<br />
Hand in Hand:<br />
2 Dosierungen – 2 Optionen<br />
Ihr Patient profitiert doppelt!<br />
Bewährte Wirkung in<br />
zwei Dosierungen: 1<br />
signifikante Reduzierung der Schubrate<br />
um 61 %, rund 53 % der Patienten<br />
über 96 Wochen schubfrei 2<br />
Verbesserte Hautverträglichkeit:<br />
Reaktionen an der Injektionsstelle<br />
um fast zwei Drittel reduziert 2, 3<br />
Wirksam und verträglich<br />
in zwei Dosierungen<br />
Gemeinsam wichtige Schritte gehen.<br />
1<br />
PRISMS-4-Studie 2001: Long-term efficacy of interferon beta-1a in relapsing MS. Neurology 2001; 56: 1628–1636.<br />
2<br />
Giovannoni, G.; Barbarash, O.; Casset-Semanaz, F.; King, J.; Metz, L.; Pardo, G.; Simsarian, J.; Sørensen, P. S.; Stubinski B. on behalf<br />
of the Rebif ® New Formulation Study Group: Safety and immunogenicity of a new formulation of interferon beta-1a (Rebif ® New<br />
Formulation) in a Phase IIIb study in patients with relapsing multiple sclerosis: 96-week results. Multiple Sclerosis <strong>2009</strong>; 15: 219–22<strong>8.</strong><br />
3<br />
Brearley, C.; Jaber, A.; Bertolino, M. et al.: Assessment of the safety, tolerability, and PK/PD properties of two new formulations<br />
of subcutaneously administered interferon beta-1a: a double-blind, placebo-controlled comparison with the currently available<br />
formulation. Int J Clin Pharmacol Ther. 2007; 45 (6): 307–31<strong>8.</strong><br />
Serono GmbH • Ein Unternehmen von Merck | Alsfelder Str. 17 | D-64289 Darmstadt<br />
Tel.: 0800 - 7 32 43 44 | Fax: 0800 - 1 00 51 76 | www.merckserono.net | communication.center@merckserono.net
Wissenschaftliches Programm<br />
Samstag, 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
09.15 – 09.30 20 Jahre <strong>Mai</strong>tagung Hörsaal 5 (EG)<br />
W.H. Oertel, Marburg<br />
09.30 – 11.00 Multiple Sklerose Hörsaal 5 (EG)<br />
B. Kieseier, Düsseldorf<br />
B. Tackenberg, Marburg<br />
11.00 – 11.30 Pause<br />
Muskelerkrankungen<br />
R. Schröder, Erlangen<br />
S. Zierz, Halle<br />
11.30 – 13.00 Kurs 9 Hörsaal 6 (1. OG)<br />
Grundkurs<br />
EEG und Epilepsie<br />
T. Wehner, S. Bauer<br />
Bezeichnung: Rebif ® 8,8 Mikrogramm / Rebif ® 22 Mikrogramm / Rebif ®<br />
44 Mikrogramm Injektionslösung, Wirkstoff: Interferon beta-1a. Pharm.<br />
Unternehmer: Serono Europe Limited, 56 Marsh Wall, London E14 9TP,<br />
Vereinigtes Königreich, Vertrieb in Deutschland: Serono GmbH, Alsfelder<br />
Straße 17, 64289 Darmstadt Zusammensetzung: Eine Fertigspritze<br />
Rebif ® 8,8 Mikrogramm enth. 0,2 ml Injektionslösung mit 8,8 µg Interferon<br />
beta-1a. Eine Fertigspritze Rebif ® 22 bzw. 44 Mikrogramm enthält<br />
0,5 ml Injektionslösung mit 22 µg bzw. 44 µg Interferon beta-1a. Sonstige<br />
Bestandteile – neue Formulierung: Mannitol, Poloxamer 188, L-Methionin,<br />
Benzylalkohol, Natriumacetat, Essigsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.<br />
Anwendungsgebiete: Schubförmige Multiple Sklerose.<br />
Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen natürl. oder rekombinantes<br />
Interferon beta oder gegen einen sonstigen Bestandteil des<br />
Arzneimittels, Behandlungsbeginn während der Schwangerschaft, schwere<br />
Depression u./o. Suizidgedanken, Auftreten von Gelbsucht oder anderer klinischer<br />
Symptome einer Leberfunktionsstörung während der Behandlung.<br />
Nebenwirkungen: a) Allgemeine Beschreibung: Interferon-typisches<br />
grippeähnliches Syndrom bei ca. 70 % der mit Rebif ® behandelten Patienten<br />
innerhalb der ersten sechs Monate. Bei 30 % der Patienten treten<br />
Reaktionen a. d. Injektionsstelle auf. Häufig asymptomatischer Anstieg der<br />
Leberenzymwerte und Verminderung der Leukozytenzahl. Die beobachteten<br />
Nebenwirkungen verlaufen mehrheitlich leicht und reversibel und sprechen<br />
gut auf Dosisreduzierung an. b) Nebenwirkungen nach Häufigkeit (sehr<br />
häufig: > 1/10; häufig: > 1/100, < 1/10; gelegentlich: > 1/1.000, < 1/100;<br />
selten: > 1/<strong>10.</strong>000, < 1/1.000; sehr selten: < 1/<strong>10.</strong>000. Innerhalb jeder<br />
Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abfallendem<br />
Schwere grad angegeben): Nebenwirkungsberichte aus klinischen Studien:<br />
22 Mikrogramm, dreimal wöchentlich, 727 Patienten unter Rebif ® 44 Mikrogramm,<br />
dreimal wöchentlich. Angabe der Häufigkeit von Nebenwirkungen<br />
in einem Zeitraum von sechs Monaten (Mehrangaben im Vergleich zu<br />
Placebo). Sehr häufig: Kopfschmerzen, Entzündungen oder Hautreaktionen<br />
an der Injektionsstelle, grippeähnliche Symptome, asymptomatischer Anstieg<br />
der Transaminasen, Neutropenie, Lymphopenie, Leukopenie, Thrombozytopenie,<br />
Anämie. Häufig: Depression, Insomnie, Durchfall, Erbrechen,<br />
Übelkeit, Pruritus, Hautausschlag, erythematöser oder makulopapulöser<br />
Ausschlag, Myalgie, Arthralgie, Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit,<br />
Rigor, Fieber. Gelegentlich: Schild drüsendysfunktion (meist als Hypobzw.<br />
Hyperthyreose); Nekrose, Abszess, Schwellung an der Injektionsstelle.<br />
Nebenwirkungsberichte nach Produkteinführung am Markt (Häufigkeit<br />
unbekannt): Infektionen der Injektionsstelle, einschließlich Cellulitis; Suizidversuch,<br />
Krampfanfälle, Angioödem, Urtikaria, Erythema multiforme, Erythema-multiforme-ähnliche<br />
Hautreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom,<br />
Haarausfall. Dyspnoe, anaphylaktische Reaktionen, thromboembolische Ereignisse,<br />
Hepatitis mit und ohne Ikterus. c) Informationen über spezielle<br />
schwerwiegende u./o. häufig auftretende Nebenwirkungen: Rebif ®<br />
kann wie andere Beta-Interferone schwere Leberschädigungen hervorrufen<br />
(Wirkmechanismus unbekannt). Die Mehrzahl der Fälle trat während der<br />
ersten sechs Behandlungsmonate auf. Spezielle Risikofaktoren konnten<br />
nicht identifiziert werden. d) Nebenwirkungen nach pharmakologischen<br />
Klassen: Die Anwendung von Interferonen wurde mit Anorexie,<br />
Schwindel, Angstzuständen, Arrhythmien, Gefäßerweiterung, Herzklopfen,<br />
Menorrhagie und Metrorrhagie in Verbindung gebracht. Während der<br />
Behandlung mit Beta-Interferonen kann es zu einer gesteigerten Autoantikörperbildung<br />
kommen. Warnhinweis: Nur zur Einmalanwendung.<br />
Datenpool von 824 Patienten unter Placebo, 398 Patienten unter Rebif ® Verschreibungspflichtig. Stand: <strong>Mai</strong> 2008<br />
Serono 10 GmbH • Ein Unternehmen von Merck | Alsfelder Str. 17 | D-64289 Darmstadt<br />
Tel.: 0800 - 7 32 43 44 | Fax: 0800 - 1 00 51 76 | www.merckserono.net | communication.center@merckserono.net
Wissenschaftliches Programm<br />
Samstag, 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
11.30 – 13.00 Kurs 10 Hörsaal 115<br />
Aufbaukurs<br />
(1. OG)<br />
EEG und Epilepsie<br />
K. Hattemer, F. Rosenow<br />
11.30 – 13.00 Kurs 11 Seminarraum 109<br />
Grundkurs<br />
(1. OG)<br />
Neurographie und<br />
Elektro-Myographie (EMG)<br />
(max. 25 Teilnehmer)<br />
C. Möller, K. Schepelmann<br />
M. Kornhuber, H. Rindhock<br />
ausgebucht<br />
11.30 – 13.00 Kurs 12 Seminarraum 104<br />
Aufbaukurs<br />
(1. OG)<br />
Neurographie und<br />
Elektro-Myographie (EMG)<br />
(max. 25 Teilnehmer)<br />
C. Möller, K. Schepelmann<br />
M. Kornhuber, H. Rindhock<br />
ausgebucht<br />
13.00 – 14.00 Pause<br />
14.00 – 15.30 Epilepsie Hörsaal 5 (EG)<br />
H. Lüders, Cleveland (USA)<br />
F. Rosenow, Marburg<br />
15.30 – 16.00 Pause<br />
Schlaganfall<br />
M. Kaps, Gießen<br />
H. Hamer, Marburg<br />
16.00 – 17.30 Morbus Parkinson Hörsaal 5 (EG)<br />
J. Volkmann, Kiel<br />
W.H. Oertel, Marburg<br />
Demenz<br />
M. Hüll, Freiburg<br />
R. Dodel, Marburg<br />
11
Wissenschaftliches Programm<br />
Samstag, 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
17.30 – 19.00 Depression Hörsaal 5 (EG)<br />
Psychose<br />
T. Kircher, Marburg<br />
K. Konrad, Marburg<br />
Ab 19.30<br />
Festabend<br />
Sonntag, <strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
09.00 – <strong>10.</strong>30 Schlaf Hörsaal 5 (EG)<br />
G. Mayer, Schwalmstadt<br />
C. Möller, Marburg<br />
<strong>10.</strong>30 – 11.00 Pause<br />
Frührehabilitation<br />
M. Pohl, Kreischa<br />
11.00 – 13.00 Hirntumore Hörsaal 5 (EG)<br />
H. Strik, Göttingen<br />
C. Nimsky, Marburg<br />
Infektionskrankheiten<br />
R. Weber, Klagenfurt (AT)<br />
Schmerz<br />
C. Sommer, Würzburg<br />
K. Schepelmann, Schleswig<br />
13.00 Verleihung des Hörsaal 5 (EG)<br />
Dr. Volker-Helbig-Preises<br />
für Epilepsieforschung<br />
Ende der Veranstaltung<br />
12
Ausstellungs- und<br />
Kongressmanagement<br />
Eine Aufgabe für Spezialisten<br />
Administration<br />
Ausstellung<br />
Planung<br />
Tagungsort<br />
Rahmenprogramm<br />
Finanzierung<br />
Abstractverwaltung<br />
CONGREX DEUTSCHLAND GMBH · Hauptstraße 18 · D-79576 Weil am Rhein · www.congrex.de<br />
Telefon 0049 (0) 7621-98 33-0 · Telefax 0049 (0) 7621-78 714 · E-<strong>Mai</strong>l: weil@congrex.com
Preisverleihung<br />
Am <strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> um 13.00 Uhr<br />
wird zum 7. Mal der<br />
Dr. Volker-Helbig-Preis für Epilepsieforschung<br />
- dotiert mit 2.500 € -<br />
durch das EZM verliehen<br />
Interdisziplinäres Epilepsie-Zentrum<br />
am Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH,<br />
Standort Marburg<br />
Preisjury:<br />
Prof. Dr. B. A. Neubauer, PD Dr. K. Krakow, Prof. Dr. F. Rosenow,<br />
Prof. Dr. Ch. Nimski<br />
Preisträger<br />
2003: Dr. József Janszky, Bielefeld und Dr. Albert Becker, Bonn<br />
2004: Dr. Susanne Knake, Marburg<br />
2005: Thomas Wuttke, Ulm<br />
2006: Dr. U. Tauer, München und Dipl. Ing. S. Lorenz, Berlin<br />
2007: Dr. T. Loddenkemper, Cleveland<br />
2008: S. Bauer, Marburg<br />
14
Abstracts<br />
15
Samstag, 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
09.30. – 11.00<br />
Multiple Sklerose<br />
Diagnostische und therapeutische Herausforderungen bei der<br />
Multiplen Sklerose<br />
Prof. Dr. Bernd C. Kieseier, Neurologische Klinik, Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf<br />
Das immunpathogenetische Verständnis der Multiplen Sklerose (MS) und<br />
die Möglichkeiten ihrer Therapie haben sich in den zurückliegenden Jahren<br />
maßgeblich verändert. Neue Einblicke in die zugrunde liegenden immunpathogenetischen<br />
Prozesse, Fortschritte in der Biotechnologie, die Entwicklung<br />
potenterer magnetresonanztomografischer Technologien zusammen mit Fortschritten<br />
im Bereich der Planung klinischer Studien haben zu einer Verbesserung<br />
und Verbreiterung therapeutischer Zugangswege zu dieser Erkrankung<br />
geführt. Der Einsatz neuer therapeutischer Wege setzt voraus, dass diagnostische<br />
Sicherheit herrscht. Dies führte zur Etablierung diagnostischer Leitlinien,<br />
sowohl für die klassische MS als auch für einzelne Unterformen.<br />
Alle gegenwärtigen Therapieoptionen zur Behandlung der MS werden injiziert.<br />
Eine orale Therapie ist daher wünschenswert. Zahlreiche vielversprechende<br />
therapeutische Ansätze mit oralen Substanzen befinden sich gegenwärtig in<br />
Phase III-Studien und möglicherweise kommt es bereits im kommenden Jahr<br />
zur Zulassung einzelner Substanzen.<br />
In diesem Vortrag werden die aktuellen diagnostischen Kriterien der Multiplen<br />
Sklerose besprochen, die diagnostischen Schwierigkeiten erläutert sowie<br />
die bevorstehenden therapeutischen Herausforderungen diskutiert.<br />
20 Jahre Diagnostik und Therapie bei Multipler Sklerose –<br />
der „state of the art“<br />
Dr. med. Björn Tackenberg, Klinik für Neurologie, Philipps-Universität<br />
Marburg<br />
Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose (MS) haben sich in den vergangenen<br />
20 Jahren entscheidend verändert und das Bild der Erkrankung<br />
bei Neurologen und bei Patienten verändert. Ohne den Anspruch auf eine klinische<br />
Diagnosestellung aufzugeben, ist die Einführung der MRT-Diagnostik<br />
und ihre Bedeutung für die Therapiekontrolle und Beurteilung der Prognose<br />
ein entscheidender Meilenstein der letzten Jahre gewesen. Die Entwicklung<br />
immunologischer Surrogatparameter ist begonnen worden und bleibt angesichts<br />
eines bislang fehlenden Durchbruchs von herausragender Bedeutung<br />
für Prognose und Therapie. Die Etablierung des Konzepts des „Klinisch<br />
isolierten Syndroms, verdächtig auf MS“ und ein tieferes pathogenetisches<br />
Verständnis haben ihre Bedeutung im Rahmen der möglichst frühen immunmodulatorischen<br />
Therapie und des Verständnisses klinischer Phänomene wie<br />
z. B. Kognitionsstörungen, Fatigue, Schub und Progression gewonnen.<br />
16
Therapeutisch ist die Einführung der immunmodulatorischen Medikamente<br />
wie Glatirameracetat und Interferon-beta als Erfolg zu werten. Sie sind<br />
wirksam und sicher und haben als kausale Therapien wesentlich dazu beigetragen,<br />
dass sich die gesamte Neurologie immer mehr zum Therapiefach<br />
entwickelt hat und weiterentwickeln wird. Darüber hinaus stehen inzwischen<br />
durch Medikamente wie Mitoxantron und Natalizumab, sowie durch technische<br />
Verfahren wie Plasmapherese/Immunadsorption für die meisten klinischen<br />
Situationen wirksame Therapieoptionen zur Verfügung. Dass sich der<br />
Fokus von MS-Spezialisten seit einigen Jahren nunmehr verstärkt auch auf<br />
die symptomatische Therapie ausrichtet, hat dazu beigetragen, dass MS-<br />
Patienten heute umfassend und effektiv behandelt werden können. Die MS<br />
ist weiterhin nicht heilbar. Aber die Entwicklung neuer Wirkprinzipien wird sie<br />
in den kommenden Jahren zu einer immer besser behandelbaren Erkrankung<br />
werden lassen.<br />
Muskelerkrankungen<br />
HyperCKämie bei Patienten mit und ohne neuromuskuläre<br />
Symptome<br />
Prof. Dr. Rolf Schröder, Institut für Neuropathologie & Klinik und Poliklinik für<br />
Neurologie, Universitätsklinikum Erlangen<br />
Eine Erhöhung der Creatinkinase (CK) im Serum ist ein charakteristischer<br />
Laborbefund bei primären Muskel- und Nervenerkrankungen. HyperCKämien<br />
variabler Ausprägung finden sich jedoch auch bei einer Vielzahl von anderen<br />
Primärerkrankungen, als Nebenwirkung zahlreicher Medikamente (z.B. Cholesterinsenker),<br />
nach Exposition gegenüber Toxinen, nach körperlichen Verletzungen,<br />
nach sportlicher Aktivität wie auch bei völlig gesunden Personen.<br />
CK-Erhöhungen können einen Hinweis auf eine Prädisposition zur Entwicklung<br />
einer malignen Hyperthermie im Rahmen von Narkosen geben wie auch<br />
eine medizinische Notfallsituation (Rhabdomyolyse) aufzeigen. Neben einer<br />
kurzen Einführung in die pathophysiologischen Grundlagen wird der Vortrag<br />
eine Übersicht zu den harmlosen und gefährlichen Formen der HyperCKämie<br />
und die diagnostische Bedeutung der CK-Isoformen geben. Anhand von<br />
in struktiven Fallbeispielen soll ferner das diagnostische Procedere bei ätiologisch<br />
unklaren und medikamentös induzierten CK-Erhöhungen umrissen<br />
werden.<br />
17
14.00 – 15.30<br />
Epilepsie<br />
<strong>Aktuelle</strong>s zur medikamentösen Therapie der Epilepsien<br />
Prof. Dr. Felix Rosenow, Epilepsiezentrum, Philipps-Universität Marburg<br />
Neue Medikamente: Seit 2008 wurden drei neue Antiepileptika zugelassen<br />
und Oxcabazepin wurde in retardierter Form verfügbar.<br />
Lacosamid (LCM, Vimpat) ist ein neuer Natrium-Kanal Modulator welcher<br />
die langsame Inaktivierung des Natriumkanals verstärkt. Es handelt sich also<br />
um eine neuartige Wirkung an einem bekannten Ziel. LCM ist seit 9/08 für<br />
die add-on-Therapie fokaler Epilepsien ab einem Alter von 16 Jahren bis zu<br />
einer Dosis von 400mg/d zugelassen und als Tablette, als Sirup und für die<br />
i.v. Gabe verfügbar. Die Pharmakokinetik ist nahezu ideal: Bisher keine relevanten<br />
Interaktionen, nahezu vollständige Bioverfügbarkeit, keine relevante<br />
Enzyminduktion oder Inhibition. Damit ist es für die Kombinationstherapie<br />
geeignet und entspricht den Empfehlungen der DGN-Leitlinien. Die Wirksamkeit<br />
gegenüber Placebo wurde in 2 Phase 3 und einer Phase 2 Studie belegt<br />
(z.B. 1). Dosisabhängige Nebenwirkungen sind zentral-nervöser Natur, vor<br />
allem Schwindel, Übelkeit/Erbrechen, Doppelbilder. Wegen der Möglichkeit<br />
einer PQ-Zeit Verlängerung soll es bei Patienten mit AV-Block Grad 2 und 3<br />
und bei schwer herzkranken Patienten nur mit Vorsicht gegeben werden. LCM<br />
ist gewichtsneutral.<br />
Rufinamid (Inovelon) ist ein klassischer Natrium-Kanal Blocker und nur für<br />
die add-on-Therapie beim Lennox-Gastaut-Syndrom zugelassen. Es spielt<br />
daher in der Therapie erwachsener Patienten eine untergeordnete Rolle.<br />
Stiripentol (Diacomit) ist nur bei Patienten mit Dravet-Syndrom in Kombination<br />
mit Clobazem zugelassen und spielt daher in der Therapie erwachsener<br />
Patienten eine untergeordnete Rolle.<br />
Eslicarbazepinacetat (Zebinix) ist ein Natriumkanalblocker und wird<br />
voraus sichtlich im 2. Quartal <strong>2009</strong> zugelassen für die add-on-Therpie fokaler<br />
Epilepsien ab einem Alter von 18 Jahren.<br />
Oxcarbamazepin retard (Apydan extent): Oxcarbazepin wurde erstmals in<br />
retardierter Form verfügbar. Ein Einsatz bei Patienten die in Abhängigkeit von<br />
der Einnahme Nebenwirkungen zeigen ist sinnvoll.<br />
Neue relevante Studien:<br />
Nachdem die Studie von Kwan & Brodie (NEJM 2000) gefunden hatte, dass<br />
nur 6-7% der Patienten die unter einer 1. oder 2. Monotherapie nicht anfallsfrei<br />
werden, diesbezüglich noch von einer Kombinationstherapie profitieren,<br />
zeigten 2 neuere Studien ein optimistischeres Ergebnis: 12 (2) bzw. 28% (3)<br />
der Patienten mit einer pharmakoresistenten Epilepsie wurden durch Zugabe<br />
oder Wechsel einer add-on-Therapie noch anfallsfrei.<br />
Positive Prädiktoren hierfür waren: bisher weniger als 5 Medikamente versucht,<br />
Dauer der Epilepsie < 10 Jahre, idiopatische besser als krypogene<br />
besser als symptomatische Epilepsie.<br />
18
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Negative Prädiktoren waren: Geistige Behinderung, ein Status epilepticus in<br />
der Vorgeschichte, Pharmakoresistenz gegenüber >5 AEDs, Dauer der Pharmakoresistenz<br />
> 10 Jahre.<br />
KOMET-Studie (4): Eine 52 Wochen, randomisierte, offene, comparative<br />
Studie von Levetiracetam (LEV) vs. Carbamzepin ret. (CBZ) bei neu diagnostizierten<br />
fokalen Epilepsien und von LEV vs. Valproat ret. (VPA) und bei<br />
neu diagnostizierten generalisierten oder unklassifizierten Epilepsien. Die IT-<br />
Population lag bei 1688 Patienten, primärer Endpunkt war die Zeit bis zum<br />
Ausscheiden aus der Studie. Ergebnisse: Es ergaben sich keine signifikanten<br />
Unterschiede. Generalisierte Epilepsie: 6 Monate Anfallsfreiheit: LEV 54,7%,<br />
VPA 59,1%; 12 Monate Anfallsfreiheit: LEV 32,4, VPA 33,7%. Fokale Epilepsie:<br />
6 Monate Anfallsfreiheit: LEV 48,8 %, CBZ 48,8 %; 12 Monate Anfallsfreiheit:<br />
LEV 25,4%, CBZ 21,6%. Studien Abbrüche: LEV 24,0%, CBZ oder<br />
VPA 26,1%.<br />
LaLiMo-Studie (5): Eine 26-Wochen, randomisierte, offene, comparative<br />
Studie von LEV (2000mg) vs. Lamotrigin (LTG, 200mg) bei Patienten ab 12<br />
Jahren mit neu diagnostizierter Epilepsie oder erstem Anfall mit hoher Rezidivwahrscheinlichkeit.<br />
Studienpoulation: n=409. Hauptendpunkte: Rezidivfreiheit<br />
6 Wochen nach Randomisierung und währen der letzen 14 Wochen<br />
der Studie. Ergebnisse: Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.<br />
Literatur<br />
1 Halász P, Kälviäinen R, Mazurkiewicz-Beldzińska M, Rosenow F, Doty P, Hebert D, Sullivan T; on<br />
behalf of the SP755 Study Group. Adjunctive lacosamide for partial-onset seizures: Efficacy and<br />
safety results from a randomized controlled trial. Epilepsia. <strong>2009</strong> Jan 17. [Epub ahead of print]<br />
2 Callaghan BC, Anand K, Hesdorffer D, Hauser WA, French JA. Likelihood of seizure remission in<br />
an adult population with refractory epilepsy. Ann Neurol. 2007:382-9.<br />
3 Luciano AL, Shorvon SD. Results of treatment changes in patients with apparently drug-resistant<br />
chronic epilepsy. Ann Neurol. 2007;62(4):375-81.<br />
4 Pohlmann-Eden B et al. Poster AES Seattle 2008<br />
5 Rosenow F et al. Poster AES Seattle 2008<br />
Schlaganfall<br />
Prof. Dr. Manfred Kaps, Universitätsklinikum Gießen, Zentrum für<br />
Neurologie<br />
Prof. Dr. Hajo M. Hamer, Klinik für Neurologie, Philipps-Universität Marburg<br />
Akuter Schlaganfall<br />
Für die akute Schlaganfallbehandlung existieren derzeit als evidenzbasierte<br />
Therapieop tionen: Thrombolyse, Hemikraniektomie und 100 mg Aspirin. Der<br />
ebenfalls evidente Nutzen der Stroke Unit ist damit bei weitem nicht erklärt.<br />
Vielmehr werden im Alltag wichtige thera peutische Entscheidungen mangels<br />
evidence-basierter Daten auf der Grundlage pathophy siologischer Überlegungen<br />
getroffen.<br />
Der neurologische Befund bei Aufnahme (NIH-Score) sowie Ort bzw. Ausdehnung<br />
des Hirn gefäßverschlusses sagt bei häufig noch normalem CCT Befund<br />
das Schicksal des akut aufgenommen Patienten unabhängig von allen<br />
anderen Faktoren mit hoher Sicherheit vor aus. Ein Mediahauptstamm oder<br />
20
-astverschluss bedeutet gegenüber einem offenen Gefäß status das mehr als<br />
11-fach höhere Risiko einer sekundären Verschlechterung oder ausblei benden<br />
klinischen Besserung mit einem nahezu verdoppelten Risiko einer schweren<br />
Behinde rung nach 3 Monaten. Ein isolierter Verschluss der A. carotis interna<br />
bedeutet ein 4-fach höheres Risiko einer sekundären Verschlechterung. Patienten<br />
mit primär offenen intrakra niellen Gefäßen haben die 10-fach höhere<br />
Chance einer raschen klinischen Besserung, auch eine gute intrakranielle<br />
kollaterale Kompensation spricht für stabile Verhältnisse. Daraus ergeben<br />
sich wichtige Informationen für den behandelnden Arzt, der damit gefährdete<br />
Patienten identifizieren und die weitere Behandlungsplanung individuell<br />
(bis hin zur interventionellen Therapie) gestalten kann.<br />
Neue klinische Daten zur Thrombolysetherapie (ECASS-3) zeigen, dass Patienten<br />
mit Schlaganfall, bei denen eine intravenöse Thrombolyse nicht innerhalb<br />
der bisher empfohlenen drei Stunden realisiert werden kann, auch<br />
noch in einem erweiterten Zeitfenster 3-4,5 Stunden nach dem Auftreten<br />
der ersten Symptome von einer Lyse profitie ren können (N Engl J Med<br />
2008;359:1317). Dadurch könnte es in Zukunft etwa zu einer Ver dopplung<br />
der Lysezahlen kommen. Bis zu einer Zulassungserweiterung müssen Lysen<br />
jen seits des Dreistundenfensters im Rahmen der Off-Label- Regelungen erfolgen.<br />
Nach wie vor gilt jedoch auch weiterhin „Time is brain“ – d.h. es darf<br />
keine Zeit verloren werden um so früh wie irgend möglich zu behandeln.<br />
Negativ ist demgegenüber die DIAS-2 Studie ausgegangen (Lancet Neurology<br />
<strong>2009</strong>;8:141). In dieser Studie wurden Patienten mit akutem Hirninfarkt<br />
im 3-9 Stunden Zeitfenster auf der Grundlage eines MRT-Mismatches randomisiert<br />
und mit 90µg/kg Desmoteplase lysiert. Ursache für diesen Misserfolg<br />
sollen Schwächen im Studiendesign sein (zu kleines Mismatch-Volumen, Vorliegen<br />
und Lokalisation von Gefäßverschlüssen blieben unbe rücksichtigt).<br />
Große praktische Bedeutung für die akute Schlaganfallbehandlung hat der<br />
Nachweis des Nutzens der dekompressiven Kraniotomie bei raumforderndem<br />
Mediainfarkt durch eine zusammenfassende Analyse der drei randomisierten<br />
Studien Decimal, Hamlet und Destiny zu diesem Thema (The Lancet Neurology<br />
2007;6:215). Eine Operation innerhalb von 48 Stunden nach Krankheitsbeginn<br />
reduziert die Mortalität und erhöht die Zahl der Patienten mit<br />
günstigem funktionellem Ergebnis. Die Autoren empfehlen im Rahmen der<br />
Interpretation ihrer Daten, dass die Entscheidung auf einer individuellen Basis<br />
zu treffen ist.<br />
Für erheblichen Diskussionsstoff hat in der BRD die Publikation der TEMPIS-<br />
Daten (Lancet Neurol 2006;5:742) zur telemedizinischen Schlaganfallbehandlung<br />
gesorgt. Teleme dizinische Anwendungen mit klinischer Untersuchung<br />
des Patienten über Videokonferenz und Fernbefundung der zerebralen<br />
Schnittbildgebung haben verbreitete Nutzung in der akuten Schlaganfallversorgung<br />
insbesondere in Regionen mit unzureichenden neurolo gischen Behandlungseinrichtungen<br />
gefunden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben<br />
die Zuverlässigkeit der neurologischen Fernuntersuchung bestätigt, und die<br />
Indikationsstellung für die systemische Lysetherapie kann über Telekonsile<br />
mit entsprechenden technischen Qualitätsstandards sicher gestellt werden.<br />
21
Eine Verbesserung klinischer Behandlungsergeb nisse konnte bisher aber nur<br />
gezeigt werden, wenn die Telemedizin in das Konzept der Stroke Unit mit<br />
spezialisierten Schlaganfalleinheiten und entsprechenden Qualitätsstandards<br />
eingebettet wurde, außerhalb eines derartigen integrierten Konzeptes ist ein<br />
klinischer Nutzen nicht nachgewiesen.<br />
Sekundärprävention des Hirninfarkts<br />
Die arterielle Hypertonie bleibt auch nach neueren Studien in Hinblick auf<br />
die cerebrale Ischämie wie die intracerebrale Blutung einer der wichtigsten<br />
Risikofaktoren für ein Rezidiv. In diesem Zusammenhang verhindern ACE-<br />
Hemmer in Kombination mit einem Diuretikum nicht nur kardiovaskuläre<br />
Ereignisse und Schlaganfälle, sondern auch das Risiko einer vaskulären Demenz.<br />
Ob Sartane, die ebenfalls in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System<br />
eingreifen, gegenüber ACE-Hemmern zusätzliche pleiotrope Eigenschaften<br />
hinsichtlich der Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse besitzen, kann derzeit<br />
nicht belegt werden. Die ONTARGET-Studie (NEJM 2008;358:15479) jedenfalls<br />
hat für den Angiotensinrezeptorblocker Telmisartan keinen Vorteil<br />
gegenüber dem ACE-Hemmer Ramipril dokumentiert. Eprosartan reduzierte<br />
bei identischer Blutdrucksenkung die Zahl vaskulärer Ereignisse signifikant<br />
gegenüber dem Calcium-Kanalblocker Nitrendipin (Stroke 2005;36:1218).<br />
Statine senken nicht nur allgemein das kardiovaskuläre Risiko sondern auch<br />
im Speziellen das Risiko für wiederholte Hirninfarkte. Der präventive Effekt<br />
hängt dabei vom Ausmaß der Senkung des LDL-Cholesterins ab. Eine Reduktion<br />
um 1 mmol senkt die Mortalität um 12% (Lancet 2005;366:1267).<br />
Kontrovers wird dabei diskutiert, ob ein Klasseneffekt vorliegt oder ob Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Statinen bestehen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt der Sekundärprävention des Schlaganfalls liegt<br />
weiter auf der Thrombocytenfunktionshemmung. Unklar bleibt allerdings<br />
zurzeit noch, in welcher Situation welches der drei verfügbaren Medikamente<br />
zum Einsatz kommen sollte. ASS führt zu einer relativen Risikoreduktion<br />
von 13% (BMJ 2002;524:71). Die Kombination von ASS mit retardiertem<br />
Dipyridamol ist der alleinigen ASS-Sekundärprophylaxe überlegen (Lancet<br />
2006;367:1665). Besteht zusätzlich eine periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
oder eine ASS-Unverträglichkeit können die Patienten mit Clopidogrel<br />
behandelt werden (Lancet 1996;348:1329). Die PRoFESS-Studie belegte<br />
eindrucksvoll, dass es nicht statthaft ist, indirekte Vergleiche zur Maßgabe<br />
von therapeutischen Entscheidungen zu machen (NEJM 2008;359:1238).<br />
Während der indirekte Vergleich eine Überlegenheit der Kombination von<br />
ASS und retardiertem Dipyridamol gegenüber Clopidogrel in der Sekundärprophylaxe<br />
nahelegte, wurde im direkten Vergleich beider Medikamente in<br />
der PRoFESS-Studie eindeutig gezeigt, dass die Kombination von ASS und<br />
retardiertem Dpyridamol einer Monotherypie mit Clopidogrel nicht überlegen<br />
ist und tendenziell zu mehr Blutungskomplikationen und Studienabbrüchen<br />
wegen Kopfschmerz führt.<br />
Patienten mit absoluter Arrhythmie bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern sollten<br />
nach einem Schlaganfall oral antikoaguliert werden. Dies führt zu einer<br />
22
elativen Risikoreduktion von 68% (Lancet 1993;342:1255) – auch bei Patienten<br />
im Alter über 75 Jahren (Lancet 2007;370:493).<br />
Symptomatische hochgradige Karotisstenosen erfordern eine operative Sanierung<br />
durch einen erfahrenen Gefäßchirurgen. Es konnte bislang nicht gezeigt<br />
werden, dass das Stenting der ACI der Endarteriektomie gleichwertig<br />
ist (Lancet 2006;368:1239). Langzeitergebnisse legen dabei nahe, dass die<br />
periprozedurale Morbidität und Mortalität auch für den Langzeiterfolg ausschlaggebend<br />
ist (Lancet Neurology 2008;7:893). Bei asymptomatischen<br />
Carotis-Stenosen gilt dies umso mehr, da das Schlaganfallrisiko im Spontanverlauf<br />
deutlich unter dem der symptomatischen Stenosen liegt.<br />
Stroke-Units eignen sich nicht nur für die Akut-Therapie des Schlaganfalls<br />
sondern auch für die schnelle Einleitung der Sekundärprophylaxe bestens.<br />
Die Überlegenheit der Behandlung auf einer Stroke-Unit hat eine kürzlich erschienene,<br />
große italienische Studie an über 11.000 Patienten eindrucksvoll<br />
belegt (Lancet 2007;369:299).<br />
Zusammenfassend kann mittlerweile evidenzbasiert das Rezidivrisiko für einen<br />
Schlaganfall durch die Kombination verschiedener Maßnahmen abgestimmt<br />
auf die individuelle Situation klinisch bedeutsam und statistisch signifikant<br />
gesenkt werden.<br />
16.00 – 17.30<br />
Morbus Parkinson<br />
Behandlung der fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit<br />
Prof. Dr. med. Jens Volkmann, Neurologische Klinik der Christian-Albrechts-<br />
Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel<br />
M. Parkinson ist eine chronisch progrediente Erkrankung, für die noch keine<br />
kurative Therapie existiert. Die Neurodegeneration beginnt im Hirnstamm<br />
und Mittelhirn und hat einen Schwerpunkt im Bereich der dopaminergen Mittelhirnneurone.<br />
Die durch den striatalen Dopaminmangel verursachten motorischen<br />
Kardinalsymptome sind in den ersten Jahren der Krankheit durch<br />
die medikamentöse Substitutionsbehandlung in aller Regel gut reversibel. Im<br />
weiteren Verlauf breitet sich die Lewy-Körperchen Pathologie aber sukzessive<br />
bis in den Cortex aus, so dass zunehmend auch levodopa-resistente motorische<br />
Störungen (Gangfreezing, posturale Instabilität) und nicht-motorische<br />
Symptome der Erkrankung (u. a. autonome Funktionsstörungen, Schlafstörungen,<br />
kognitive Defizite) in den Vordergrund treten. Die fortgeschrittene<br />
Parkinson-Krankheit ist einerseits durch das Auftreten dieser neurodegenerativen<br />
Spätsymptome gekennzeichnet, andererseits durch die therapieassoziierten<br />
Komplikationen, wie motorische Wirkfluktuationen, Dyskinesien und<br />
exogene Psychosen, die unter dem Begriff des „L-Dopa-Langzeitsyndroms“<br />
zusammengefasst werden. In Abhängigkeit vom Lebensalter, der Erkrankungsdauer<br />
und dem individuellen Krankheitsverlauf, können die verschiedenen<br />
Aspekte der Neurodegeneration und der medikamentenassoziierten<br />
Nebenwirkungen variable in Ihrer Ausprägung miteinander kombiniert sein.<br />
23
Die Therapie muss daher in diesem Krankheitsstadium sehr individualisiert<br />
nach einer Bestandsaufnahme der bei dem Patienten vorherrschenden klinischen<br />
Probleme erfolgen.<br />
Grundprinzip der Behandlung des „L-Dopa-Langzeitsyndroms“ ist die möglichst<br />
kontinuierliche dopaminerge Rezeptorstimulation, die in der oralen<br />
Medikation durch die Kombinationsbehandlung von L-Dopa mit Dopaminagonisten,<br />
COMT-Inhibitoren oder MAO-Inhibitoren erreicht werden kann.<br />
Invasivere medikamentöse Behandlungsverfahren, die Wirkfluktuationen<br />
durch eine kontinuierliche dopaminerge Stimulation behandeln, sind die subkutane<br />
Pumpeninfusion des Dopaminagonisten Apomorphin oder die duodenale<br />
Dauerinfusion eines L-Dopa-Gels über eine PEG-Sonde. Beide Therapien<br />
stellen Alternativen zur operativen Behandlung mittels tiefer Hirnstimulation<br />
dar, wenn Patienten nicht für einen solchen Eingriff geeignet sind oder keine<br />
Hirnoperation wünschen. Für Patienten, deren Lebensqualität trotz medikamentöser<br />
Optimierungsversuche durch motorische Langzeitkomplikationen<br />
erheblich beeinträchtigt ist, stehen heute weitgehend sichere operative Behandlungsverfahren<br />
wie die tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus<br />
oder des Globus pallidus internus zur Verfügung. Beide Therapien reduzieren<br />
signifikant die motorischen Fluktuationen und Dyskinesien. Durch eine elektrische<br />
Dauerstimulation im jeweiligen Zielgebiet, bewirken beide Verfahren<br />
eine Enthemmung von motorischen Hirnrinden- und Hirnstammarealen, die<br />
durch abnorme Aktivitätssteigerung der inhibitorischen Projektionen von den<br />
Basalganglien bei der Parkinson-Krankheit blockiert werden.<br />
Das Auftreten schwerer, levodopa-resistenter Störungen des Gehens und<br />
Gleichgewichtes fällt zeitlich meist mit dem Beginn einer Parkinsondemenz<br />
zusammen und markiert einen Krankheitsabschnitt, in dem supportive Therapien<br />
und pflegerische Betreuung zunehmend in den Vordergrund treten<br />
und die medikamentöse Behandlung aus Verträglichkeitsgründen häufig auf<br />
die Gabe von L-Dopa-Präparaten zurückgeführt werden muss.<br />
Parkinson Krankheit<br />
Frühdiagnose und Frühtherapie<br />
Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel, Klinik für Neurologie, Philipps-Universität<br />
Marburg<br />
Die Parkinson Krankheit ist neurologisch durch das Vorliegen des motorischen<br />
Kardinalsyndroms Akinese plus eines der zwei motorischen Zeichen<br />
Ruhetremor und Rigidität definiert.<br />
Ätiologisch differenziert man eine hereditäre Ursache. Derzeit sind 13 Gene<br />
bzw. Genloci bekannt, die etwa 10 % aller Parkinson Krankheiten bestimmen.<br />
In 90 % wird die Krankheit als idiopathisch bezeichnet. Man geht heute davon<br />
aus, dass diese Krankheit durch eine Kombination von Suszeptibilitätsgenen<br />
und Umweltfaktoren auftritt. Das Risiko, an einer Parkinson Krankheit<br />
zu erleiden, ist erhöht bei Personen, die Verwandte 1. Grades von Parkinson<br />
Patienten sind, bzw. wahrscheinlich auch bei Personen, die im Hirnparenchym-Ultraschall<br />
eine hyperechogene Substantia nigra aufweisen.<br />
24
Als prämotorische Zeichen gelten heute eine Verringerung der Geruchsempfindung<br />
und die REM-Schlafverhaltensstörung.<br />
Die Frühtherapie betrifft derzeit die motorischen Störungen. Je nach Alter<br />
wird bei einem Krankheitsbeginn unterhalb von 70 Jahren gemäß den Leitlinien<br />
der DGN/KNP 2008 eine Therapie mit einem Dopaminagonisten (Non-<br />
Ergot-Derivat) eingeleitet. Personen, die über dem 70. Lebensjahr erkranken,<br />
erhalten als erste Behandlung eine Monotherapie mit L-Dopa. Dies wird<br />
im Wesentlichen dadurch begründet, dass das Risiko, an einer Dyskinesie zu<br />
leiden unter einer L-Dopa Therapie in jüngerem Alter deutlich höher ist als in<br />
fortgeschrittenem Alter.<br />
Die Ergebnisse der doppelblinden Studie ADAGIO (durchgeführt im delayed<br />
start design) mit dem MAO-B-Hemmer Rasagilin erlauben ebenso die Empfehlung,<br />
gering betroffene Parkinson Patienten initial mit einem MAO-B-Hemmer<br />
zu behandeln. Eine aktive Vergleichsstudie zwischen einem Dopaminagonisten<br />
und einem MAO-B-Hemmer steht bisher aus.<br />
Im Falle der Unverträglichkeit des Dopaminagonisten bzw. MAO-B-Hemmers<br />
ist auch die initiale Gabe von L-Dopa bzw. Amantadin, einem NMDA-Rezeptorblocker<br />
bei jüngeren Patienten möglich.<br />
Im Verlauf benötigt fast jeder Parkinson Patient zusätzlich zur initialen Therapie<br />
eines MAO-B-Hemmers, Dopaminagonisten bzw. Amantadin Derivates<br />
eine zusätzliche Einnahme von L-Dopa. Diese erfolgt in der Regel in der<br />
Höhe von 300 – max. 600 mg / Tag. Beim Auftreten von Wirkungsfluktuationen,<br />
d.h. Abklingen der Medikamentenwirkung vor Auftreten der Wirkung<br />
der nächsten Dosis, sind unterschiedliche Therapiestrategien möglich, die im<br />
zweiten Vortrag erörtert werden.<br />
Die Sonderform Demenz mit Lewy Körper Typ wird bezüglich Diagnostik und<br />
Frühtherapie im Vortrag ebenfalls behandelt.<br />
Demenz<br />
Bildgebende Diagnostik und nichtmedikamentöse Ansätze zur<br />
Behandlung der Alzheimer-Demenz<br />
Prof. Dr. Michael Hüll, Zentrum für Geriatrie und Gerontologie und der<br />
Sektion Geronto psychiatrie und Neuropsychologie, Universitätsklinikum<br />
Freiburg<br />
Die Alzheimer-Erkrankung als häufigste Ursache einer Demenz beginnt viele<br />
Jahre vor dem klinischen Auftreten kognitiver Störungen in Form von Amyloidablagerungen<br />
und Neurofibrillenbildung. Neue Nachweise der Amyloidveränderungen<br />
durch Liquoruntersuchungen (Bestimmung des Quotienten Ab1-42/<br />
Ab1-40) oder mittels Positronenemmissionstomographie (Pittsburgh-Compound-B)<br />
versuchen die sichere Diagnosestellung bereits im symptomarmen<br />
Stadium zu ermöglichen. Die Leichte Kognitive Beeinträchtigung (LKB, mild cognitive<br />
impairment, MCI) wurde in den letzten Jahren bzgl. Marker für ein Progressionsrisiko<br />
untersucht und gefährdete Patienten können erkannt werden.<br />
Da bisher die Progredienz der Erkrankung nicht aufgehalten werden kann,<br />
25
kommen Angehörigenschulung und dem Einsatz ergotherapeutischer Therapien<br />
eine wichtige Rolle zu. Diese Ansätze sollen besonders dargestellt<br />
werden.<br />
Neue therapeutische Ansätze zur Behandlung der<br />
Alzheimer-Demenz<br />
Prof. Dr. Richard Dodel, Neurologische Klinik, Philipps-Universität Marburg<br />
Derzeitige medikamentöse Therapieoptionen führen zu einer Verbesserung<br />
der kognitiven Leistung und Verhaltensstörungen bei Patienten mit<br />
Alzheimer-Erkrankung. Der Effekt allerdings ist moderat und meist zeitlich<br />
begrenzt. Seit Jahren werden basierend auf der tau- und β-Amyloid Kaskadenhypothese<br />
neue Ansätze zur Therapie entwickelt. Der Nachweis von<br />
neurofibrillären Veränderungen („Neurofibrillen bündel“) und die Ab lagerung<br />
von extra zellu lä ren β-Amyloid („Plaques“) stellen die beiden für die Demenz<br />
vom Alzheimer-Typ (AD) pathogno mo ni schen histopatholo gi schen Veränderungen<br />
dar, und stehen entsprechend im Mittelpunkt der Ursachen forschung.<br />
Während die neurofi brillären Veränderungen intrazellulär aus abnorm phosphoryliertem<br />
Tau-Protein beste hen, entstehen die Plaques aus extrazellulär<br />
abgelagerten ß-Amyloid, einem 40 bis 42 Aminosäuren langen Peptid. In den<br />
letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass die Ge ne rie rung von Aβ, welches<br />
durch enzymatische Spaltung aus dem Amyloid Präkursor Protein ent steht,<br />
das initiale Schlüssel ereignis in der Pathogenese der AD darstellt. Insbesondere<br />
die oligomeren oder niedermolekularen Formen des Aβ scheinen eine<br />
wesentliche Rolle in der molekularen Pathophysiologie zu spielen. Basierend<br />
auf diesen Erkenntnissen sind eine Reihe von Ansätzen entwickelt worden:<br />
1. Sekretase-Inhibitoren; 2. Hemmung der Aggregation von Aß; 3. Diseasemodifying<br />
agents; 4. Immuntherapie; 5. Hemmung der Aggregation von<br />
tau.<br />
Einige dieser Ansätze werden bereits in klinischen Studien getestet und werden<br />
im Vortrag vorgestellt.<br />
17.00 – 19.00<br />
Depression<br />
Psychose<br />
Prof. Dr. Tilo Kircher, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Marburg<br />
Dr. Karsten Konrad, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Marburg<br />
In den beiden Übersichtsreferaten werden die wichtigsten, aktuellen Ergebnisse<br />
zu den Themen Psychose und Depression unter klinischen Gesichtspunkten<br />
zusammengefasst. In den Vorträgen wird zunächst auf die Ätiologie<br />
der beiden Störungsbilder eingegangen. Sie zeichnen sich durch einen hohen<br />
26
genetischen Anteil von 50-80 % aus, wobei einzelne Suszeptibilitätsgene in<br />
einer Reihe von genetischen Studien nachgewiesen werden konnten. Eine<br />
Reihe von empirischen Befunden belegt eine Gen-Umweltinteraktion für die<br />
Entstehung dieser Störungen. Die Diagnose erfolgt in erster Linie aus dem<br />
klinischen Bild, wobei eine Reihe von zwingenden somatischen Untersuchungen<br />
zum Ausschluss organischer Pathogenese durchgeführt werden muss.<br />
Die Behandlung beider Störungsbilder erfolgt heutzutage im Rahmen eines<br />
bio-psycho-sozialen Modells, wobei multimodale Behandlungskonzepte ambulant,<br />
teilstationär und stationär ineinander verflochten werden müssen.<br />
Insbesondere wird der Schwerpunkt in den Vorträgen gelegt auf die Therapie<br />
psychotischer und depressiver Syndrome im Rahmen von neurologischen Erkrankungen,<br />
besonders degenerativer und vaskulärer Genese.<br />
Sonntag, <strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
09.00 – <strong>10.</strong>30<br />
Schlaf<br />
Update Schlafstörungen<br />
Prof. Dr. Geert Mayer, Hephata-Klinik, Schwalmstadt<br />
Dr. Casten Möller, Klinik für Neurologie, Philipps-Universität Marburg<br />
Dieses Update befasst sich mit den wichtigsten neurologisch-interdisziplinären<br />
Schlafstörungen, d.h. mit dem Restless-Legs-Syndrom (RLS), der REM-<br />
Schlaf-Verhaltensstörung (REM sleep behaviour disorder, RBD), Schlafstörungen<br />
bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit<br />
(PK), Schlaf-bezogenen Atmungsstörungen (SBAS) und der Narkolepsie.<br />
Das RLS ist zwar eine der häufigsten Schlafstörungen, wird aber oftmals<br />
nicht diagnostiziert. Die essentiellen Diagnosekriterien beinhalten: 1) einen<br />
Bewegungsdrang der Beine, der üblicherweise von Missempfindungen begleitet<br />
wird, 2) ein Auftreten des Bewegungsdrangs oder der Missempfindungen<br />
ausschließlich oder verstärkt in Ruhe, 3) eine teilweise oder vollständige Besserung<br />
des Bewegungsdrang oder der Missempfindungen durch Bewegung<br />
und 4) eine Tagesrhythmik mit abendlicher oder nächtlicher Zunahme der<br />
Symptomatik. Zu den unterstützenden Diagnosekriterien gehören eine positive<br />
Familienanamnese, periodische Beinbewegungen im Schlaf (periodic<br />
limb movements in sleep, PLMS) und ein positives Ansprechen auf L-Dopa.<br />
Mit L-Dopa und den Non-Ergot Dopaminagonisten Pramipexol (Sifrol ® ) und<br />
Ropinirol (Adartrel ® ) stehen effektive Therapien zur Verfügung.<br />
Die RBD ist von besonderem Interesse, da sich diese Schlafstörung häufig vor<br />
dem Auftreten verschiedener neurodegenerativer Krankheiten manifestiert<br />
und somit eine wichtige Rolle in der Frühdiagnose z.B. der PK spielt. Nach<br />
der International Classification of Sleep Disorders-2 (ICSD-2) wurden 2005<br />
die folgenden Diagnosekriterien definiert: 1) polysomnographischer Nachweis<br />
einer Aufhebung der physiologischen Muskelatonie im REM-Schlaf; 2)<br />
27
anamnestisch gefährdendes, potentiell gefährdendes oder störendes Verhalten<br />
im Schlaf oder entsprechende Verhaltensauffälligkeiten in der Polysomnographie;<br />
3) Ausschluss Epilepsie-typischer Aktivität im REM-Schlaf mittels<br />
EEG und 4) keine adäquate Erklärung der Verhaltensauffälligkeit durch<br />
eine andere Schlafstörung, Krankheit, Medikamenteneinnahme oder einen<br />
Drogenmissbrauch. Bei RBD-Patienten sollte grundsätzlich auf die mögliche<br />
Entwicklung einer neurodegenerativen Krankheit (Hyposmie, neuropsychologische<br />
Defizite, bildgebende Auffälligkeiten etc.) geachtet werden.<br />
Tagesmüdigkeit und Schlafstörungen stellen zwei der prominentesten nonmotorischen<br />
Symptome bei der PK dar. Die Schlafstörungen bei der PK können<br />
grob in eine intrinsische Störung des Nachtschlafs, comorbide Schlafstörungen<br />
oder eine Beeinträchtigung der Schlafqualität als Folge der Symptome<br />
der PK (z.B. motorische Phänomene, Nykturie, Depression) bzw. deren Behandlung<br />
(z.B. dopaminerg-induzierte Psychose) eingeteilt werden. Zu den<br />
comorbiden Schlafstörungen bei der PK zählen - neben der RBD - SBAS,<br />
PLMS und das RLS. Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden<br />
Ursache des gestörten Schlafs und kann eine Optimierung der dopaminergen<br />
Medikation oder eine gezielte Behandlung der Schlafstörung beinhalten. Tagesmüdigkeit<br />
tritt häufig auch unabhängig von den Schlafstörungen auf. Das<br />
wichtigste Symptom im Rahmen der Tagesmüdigkeit ist wahrscheinlich das<br />
plötzliche Einschlafen, bei denen die Patienten subjektiv unerwartet und zum<br />
Teil während unterschiedlicher Aktivitäten einschlafen. Patienten, die über<br />
Tagesmüdigkeit und/oder plötzliches Einschlafen unter dopaminerger Medikation<br />
berichten, dürfen nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder andere<br />
Tätigkeiten mit möglicher Selbst- oder Fremdgefährdung ausüben. Therapeutisch<br />
kann, falls zutreffend, empirisch zunächst eine Optimierung der Qualität<br />
des Nachtschlafs versucht werden. Medikamentöse Therapieoptionen sind<br />
nicht sicher etabliert. Falls die motorischen Symptome des Patienten dies<br />
zulassen, sollte die Dosis der dopaminergen Medikation reduziert werden. Im<br />
Einzelfall kann auch eine Umstellung auf eine alternative dopaminerge Substanz<br />
versucht werden. Die Studienergebnisse in Hinsicht auf Modafinil sind<br />
widersprüchlich, so dass dieses Medikament derzeit lediglich experimentell<br />
eingesetzt wird. Einige viel versprechende Substanzen, wie z.B. Histaminagonisten,<br />
γ-Hydroxybuttersäure (Xyrem ® ) und Hypokretin-Analoga befinden<br />
sich im Stadium der klinischen Prüfung bzw. Entwicklung.<br />
In den letzten Jahren besteht ein großes Interesse, die Folgeerkrankungen<br />
von SBAS zu erforschen. Die Zusammenhänge zwischen der Schlafapnoe und<br />
der arteriellen Hypertonie (Somers 2008), der Herzinsuffizienz, dem Schlaganfall<br />
(Pearce 2008) und der Mortalität sind inzwischen gesichert. Es gibt Assoziationen<br />
der obstruktiven Schlafapnoe mit der koronaren Herzkrankheit,<br />
Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern (Stevenson 2008), der ventrikulären<br />
Tachykardie und der komplexen Extrasystolie. Bei Patienten mit<br />
Herzversagen hat eine assoziierte unbehandelte Schlafapnoe ein erhöhtes<br />
Mortalitätsrisiko (Wang 2007). Die Behandlung von Schlafapnoe-Patienten<br />
mit Herzversagen führt zu einer Verbesserung der kardialen Funktion, der<br />
Sympathikus-Aktivität und der Lebensqualität (Mansfield 2004). Entschei-<br />
28
dend für die Compliance der nCPAP-Nutzung bei obstruktiver Schlafapnoe<br />
sind neben der zuverlässigen Diagnostik im Schlaflabor die Schwere der Erkrankung,<br />
die Tagesschläfrigkeit und die erste Woche der Anwendung der<br />
Therapie (Weaver 2008). Eine engmaschige Nachbetreuung ist erforderlich,<br />
da 5-50% aller Patienten die nCPAP-Therapie in den ersten 7 Tagen<br />
abbrechen. Die Therapie mit Unterkieferprotrusionsschienen bewirkt nur bei<br />
leicht bis mittelgradig betroffenen Patienten eine Besserung um 50-65%.<br />
Chirurgische Interventionen sind ausschliesslich Patienten mit kraniofazialen<br />
Anomalien vorbehalten. Für die Therapie der in der Neurologie häufig<br />
vorkommenden zentralen Schlafapnoe liegen noch immer keine Studien hoher<br />
Evidenz vor. Die Beatmung kann invasiv und non-invasiv erfolgen. Eine<br />
zentrale Schlafapnoe mit Cheyne-Stokes-Atmungsmuster findet sich häufig<br />
bei Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz, chronischer Niereninsuffizienz<br />
oder Schlaganfall (Nopmaneejumruslers 2005; Siccoli 2008). Die<br />
Prävalenz der Cheyne-Stokes-Atmung bei Patienten in der Frühphase nach<br />
Schlaganfall liegt bei bis zu 26%. Mit Sauerstoff und nCPAP kommt es zu<br />
einer variablen Reduktion der zentralen Atmungsstörungen um durchschnittlich<br />
etwa 50%, wobei es bei einigen Patienten - trotz ausreichender Behandlungsdauer<br />
von mehr als 2 Wochen - zu keiner guten Kontrolle der respiratorischen<br />
Ereignisse kommt (Arzt 2007). Eine zufriedenstellende Kontrolle<br />
der zentralen Schlafapnoe mit Cheyne-Stokes-Atmung gelingt in der Regel<br />
mit druckgesteuerten Beatmungsverfahren mit Hintergrundfrequenz (Bilevel-PAP-ST-Therapie)<br />
(Fietze 2007) und adaptiven Ventilationsverfahren.<br />
Schlafbezogene Hypoventilations- und Hypoxämiesyndrome treten bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen und Adipositas auf. Die Patienten klagen über<br />
Dyspnoe bei Belastung, eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit, Tagesschläfrigkeit,<br />
oft Beinödeme, infolge der Hyperkapnie auch Kopfschmerzen,<br />
Durchschlafstörungen und Aufwachen mit Luftnot. Die Diagnostik der<br />
manifesten alveolären Hypoventilation am Tag erfolgt definitionsgemäß über<br />
die arterielle Blutgasanalyse. Die nächtliche Hyperkapnie ist ein Indikator der<br />
Erkrankungsschwere und der Langzeitprognose (Budweiser & Riedel 2007).<br />
Die uncharakteristischen Symptome der alveolären Hypoventilation werden<br />
oft ausschließlich der Grunderkrankung zugeschrieben, so dass die Gefahr<br />
besteht, die frühen Phasen der chronischen ventilatorischen Insuffizienz mit<br />
ausschließlich nächtlichen Hypoventilationen zu übersehen. Bei entsprechenden<br />
Risiken für das Auftreten einer sekundären alveolären Hypoventilation<br />
sollte daher in regelmäßigen Abständen eine Messung der nächtlichen Atmung<br />
erfolgen. Therapeutisch erfolgt daher die nicht-invasive Ventilation<br />
(NIV) im Schlaf über Maske, mit dem Ziel der Steigerung der alveolären<br />
Ventilation und Vermeidung der Hypoventilationen. Hauptkriterien für den<br />
Beginn einer langfristigen NIV-Therapie sind neben dem Vorhandensein der<br />
Symptome eine chronische Tages-Hyperkapnie (paCO 2<br />
≥50 mm Hg bzw. >45<br />
mm Hg bei NME und thorakoskeletalen Erkrankungen) und/oder symptomatische<br />
nächtliche Hypoventilation/Hyperkapnie mit einem ≥5-minütigen Anstieg<br />
des paCO2 >55 mm Hg bzw. ≥10 mm Hg im Vergleich zum normokap-<br />
29
nischen Wachzustand bzw. eine Desaturation ≤85% über ≥5 Minuten (bzw.<br />
von ≥5% Desaturation bei einer Ausgangssättigung
Cortices und vermindert ihn links mesiobasal, temporal, occipital bds. und im<br />
Zerebellum. In diesen Regionen findet sich viel GABA (das Schlaf induziert).<br />
Möglicherweise hemmt der vermehrte Blutfluss die GABA-Aktivität und wirkt<br />
darüber stimulierend. Murali et al. (2006) untersuchten bei Kindern off-label<br />
Xyrem ® (3-7g) über ca. 12 Monate. Bei 88% der Kinder verbesserte sich die<br />
Kataplexiehäufigkeit signifikant von 3<strong>8.</strong>5 auf 4.5 pro Woche.<br />
Zusammenfassend ergeben die vielen neuen Detailinformationen ein neues<br />
Verständnis zu Pathophysiologie, Verlauf, Therapie und Prognose der Erkrankungen.<br />
Literatur<br />
Arzt, M., Floras, J. S., Logan, A. G., Kimoff, R. J., Series, F., Morrison, D., Ferguson, K., Belenkie,<br />
I., Pfeifer, M., Fleetham, J., Hanly, P., Smilovitch, M., Ryan, C., Tomlinson, G., and Bradley, T. D.<br />
Suppression of central sleep apnea by continuous positive airway pressure and transplant-free<br />
survival in heart failure: a post hoc analysis of the Canadian Continuous Positive Airway Pressure<br />
for Patients with Central Sleep Apnea and Heart Failure Trial (CANPAP). Circulation, 2007, 115:<br />
3173-3180.<br />
Baier PC,Weinhold SL, Huth V, Gottwald B, Ferstl R, Hinze-Selch D.Olfactory dysfunction in patients<br />
with narcolepsy with cataplexy is restored by intranasal Orexin A (Hypocretin-1). Brain 2008:1-8<br />
Budweiser S, Riedel SG, Jorres RA, Heinemann F, Pfeifer M. Mortality and prognostic factors in patients<br />
with obesity-hypoventilation syndrome undergoing noninvasive ventilation. J Intern Med<br />
2007;261:375-383<br />
Fietze, I., Blau, A., Glos, M., Theres, H., Baumann, G., and Penzel, T. Bi-level positive pressure ventilation<br />
and adaptive servo ventilation in patients with heart failure and Cheyne-Stokes respiration.<br />
Sleep Med, 2007.<br />
Fronczek R; Raymann RJEM; Romeijn N; Overeem S; Fis cher M; van Dijk JG; Lammers GJ; Van Someren<br />
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Heier MS; Evsiukova T; Vilming S; Gjerstad MD; Schrader H; Gautvik K. CSF hypocretin-1 levels and<br />
clinical profiles in narcolepsy and idiopathic CNS hypersomnia in norway. SLEEP 2007;30(8):969-<br />
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Mansfield, D. R., Gollogly, N. C., Kaye, D. M., Richardson, M., Bergin, P., and Naughton, M. T. Controlled<br />
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Murali H; Kotagal S. Off-label treatment of severe childhood narcolepsy- cataplexy with sodium oxybate?<br />
SLEEP 2006;29(8):1025-1029<br />
Nopmaneejumruslers, C., Kaneko, Y., Hajek, V., Zivanovic, V., and Bradley, T. D. Cheyne-Stokes respiration<br />
in stroke: relationship to hypcapnia and occult cardiac dysfunction. Am J Respir Crit Care<br />
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Pearce DC, Cadilhac DA, Pierce RJ, Thrift AG, David S, Donnan GA (2008) Estimating the prevalence<br />
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predictive model. Cerebrovasc Dis 26(4):441-6.<br />
Siccoli, M. M., Valko, P. O., Hermann, D. M., and Bassetti, C. L. Central periodic breathing during sleep<br />
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Stevenson IJ, Teichtahl H, Cunnington D, Ciavarella S, Gordon I, Kalman JM (2008) Prevalence of<br />
sleep disordered breathing in paroxysmal and persistent atrial fibrillation patients with normal left<br />
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Wang, H., Parker, J. D., Newton, G. E., Floras, J. S., Mak, S., Chiu, K. L., Ruttanaumpawan, P., Tomlinson,<br />
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Weaver TE, Grunstein RR Adherence to continuous positive airway pressure therapy: the challenge<br />
to effective reatment. Proc Am Thorac Soc. 2008 Feb 15;5(2):173-<strong>8.</strong><br />
31
Frührehabilitation<br />
Dr. Marcus Pohl, Neurologie und Fachübergreifende Rehabilitation,<br />
Klinik Bavaria Kreischa<br />
Die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation ist die zu einem individuell<br />
möglichst frühen Zeitpunkt einsetzende Behandlung von funktionell<br />
schwerst beeinträchtigten neurologischen und neurochirurgischen Patienten<br />
und ist eine Leistung der Krankenhausbehandlung [1,2]. Die Phase B der<br />
neurologischen Rehabilitation im Phasenmodell der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Rehabilitation [3] wird traditionell mit dem Begriff Frührehabilitation<br />
gleichgesetzt [2], obwohl keinesfalls alle Patienten der Phase B vorrangig<br />
krankenhausbehandlungsbedürftig sind [4]. Unbeachtet der in den einzelnen<br />
Bundesländern sehr heterogenen leistungsrechtlichen Zuordnung hat sich<br />
eine nahezu flächendeckende Rehabilitationsversorgung für die schwerst betroffenen<br />
neurologischen Patienten in Deutschland entwickelt [1,2].<br />
Im Vortrag werden die wesentlichen Säulen der frühen neurologischen Rehabilitation<br />
dargestellt. Dabei ist die Beatmungsentwöhnung wesentliche Aufgabe<br />
der Frührehabilitation und wird nach einer multizentrischen Studie aus<br />
2002 bei 17% aller Patienten der Phase B durchgeführt [5]. Im Referat werden<br />
Konzepte und Ergebnisse zur Beatmungsentwöhnung vorgestellt. Dabei<br />
werden die Notwendigkeiten einer Beatmungsentwöhnung nach Protokoll,<br />
eines suffizienten Überleitmanagements und einer optimalen Organisation<br />
der Weiterversorgung dargestellt. Dabei werden auch aktuelle Konzepte zum<br />
Trachealkanülenmanagement beschrieben.<br />
Die motorische Rehabilitation ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil der frühen<br />
Phase der neurologischen Rehabilitation. Der Vortrag stellt hierzu aktuelle<br />
Therapieprinzipien und –konzepte vor.<br />
In der post-rehabilitativen Phase stellt sich für niedergelassene Neurologen<br />
und Hausärzte die Abwägung von möglicher und notwendiger ambulanter<br />
Therapie in der Langzeitbetreuung schwer hirngeschädigter Menschen dar.<br />
Die derzeitige Versorgungssituation und die daraus resultierenden Problemfelder<br />
werden diskutiert.<br />
Literatur<br />
1. Stier-Jarmer et al. Strukturen der neurologishen Frührehabilitation (Phase B) in Deutschland.<br />
Phys Med Rehab Kuror 2002;12:260-271.<br />
2. Bertram und Brandt. Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Eine aktuelle Bestandsaufnahme.<br />
Nervenarzt 2007;78(10):1160-74.<br />
3. Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR). http://www.bar-frankfurt.de/upload/Rahmenempfehlung_neuroligische_Reha_Phasen_B_und_C_149.pdf<br />
4. Oehmichen et al. Neurologische Patienten zwischen Krankenhaus und Rehabilitationsklinik.<br />
Sächsiche Ärzteblatt <strong>2009</strong>;eingereicht.<br />
5. Hoffmann et al. Patientencharakteristika in der neurologisch/neurochirurgischen Frührehabilitation<br />
(Phase B): Eine multizentrische Erfassung im Jahr 2002 in Deutschland. Akt Neurol<br />
2006;33:287-96.<br />
32
11.00 – 13.00<br />
Hirntumore<br />
Multimodale Navigation zur Optimierung der operativen<br />
Therapie von Gliomen<br />
Prof. Dr. med. Christopher Nimsky, Klinik für Neurochirurgie,<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Ziel der operativen Therapie von Gliomen ist eine weitgehend komplette Resektion,<br />
wobei neue postoperative neurologische möglichst zu vermeiden sind.<br />
Prinzipiell stellen sich bei der Operation zwei wesentliche Herausforderungen,<br />
zum einen die zuverlässige Lokalisation und intraoperative Darstellung der<br />
Ausdehnung der Tumore, zum anderen die unmittelbare intraoperative korrekte<br />
Einschätzung des Ausmaßes der Resektion.<br />
Mit Hilfe der mikroskop-gestützten Navigation kann die in präoperativen Bilddaten<br />
segmentierte Ausdehnung des Tumors im OP-Feld mit Hilfe sog. headsup<br />
displays moderner Operationsmikroskope direkt visualisiert werden. Diese<br />
rein anatomische Navigation wird durch Daten aus der funktionellen MR, der<br />
Diffusions-Tensor-Bildgebung und der MR-Spektroskopie und auch weiterer Daten,<br />
z.B. aus der PET zur multimodalen Navigation erweitert. fMRI dient dabei<br />
im Sinne der funktionellen Navigation zur Identifikation eloquenter kortikaler<br />
Hirnareale, die während einer Operation unbedingt geschont werden müssen,<br />
um postoperative Defizite, wie zum Beispiel Lähmungen und Sprachstörungen<br />
zu vermeiden. Die Darstellung wesentlicher Faserverbindungen, wie zum Beispiel<br />
der Pyramidenbahn, der die Sprachzentren verbindenden Bahnen, wie<br />
auch der Sehbahn mit Hilfe der Diffusions-Tensor-Bildgebung, erweitert das<br />
Konzept der funktionellen Navigation um die patientenindividuelle Lokalisation<br />
und Visualisierung subkortikaler eloquenter Strukturen, die zur Vermeidung<br />
postoperativer Defizite ebenfalls geschont werden müssen. Metabolische Daten<br />
werden mit Hilfe der MR-Spektroskopie und der PET in die Navigation integriert<br />
und erlauben so eine direkte Korrelation der erhobenen Befunde zur Histologie,<br />
so dass letztlich molekularbiologische Befunde direkt mit den bildgebenden Resultaten<br />
im Sinne der translationalen Forschung korreliert werden können.<br />
Die intraoperative Bildgebung erlaubt eine zuverlässige und objektive Beurteilung<br />
des Ausmaßes einer Resektion, so dass unerwartete Befunde über<br />
verbliebene Tumorreste in der postoperativen Bildgebung praktisch ausgeschlossen<br />
sind. Mit Hilfe der intraoperativen Bildgebung ist eine unmittelbare<br />
intraoperative objektive Qualitätskontrolle möglich. Es können Tumorreste<br />
identifiziert, lokalisiert und damit gezielt im gleichen operativen Eingriff reseziert<br />
werden. Die durch die Resektion eines Tumors verursachte Formveränderung<br />
des Gehirns, der sog. ‚brain shift’, der für die während der Operation<br />
zunehmende Ungenauigkeit der Navigation verantwortlich ist, kann durch<br />
die intraoperative Bildgebung ausgeglichen werden. Durch den ‚update’ der<br />
Navigation mit intraoperativen Bilddaten wird eine präzise Navigation auch<br />
bei der Resektion kritischer Tumoranteile in der Tiefe erst möglich.<br />
Durch die Kombination intraoperativer Bildgebung mit multimodaler Navigation<br />
sind erweiterte Resektionen bei geringerer Morbidität möglich.<br />
33
Medikamentöse Therapie maligner Gliome<br />
PD Dr. med. Herwig Strik, Neurologische Universitätsklinik Göttingen<br />
Trotz erheblicher Fortschritte in der operativen Therapie, Strahlentherapie<br />
und medikamentösen Behandlung sind die Ergebnisse der Behandlung maligner<br />
Gliome weiterhin erheblich verbesserungsbedürftig. Erst vor wenigen<br />
Jahren konnte zweifelsfrei bewiesen werden, dass eine Chemotherapie zusätzlich<br />
zur Bestrahlung einen Überlebensvorteil bringt. Weitere Verbesserung<br />
erhofft man sich von einer Herunterregulation des Resistenzfaktors<br />
MGMT durch eine fast dauerhafte Gabe von Temozolomid. In der Rezidivsituation<br />
sollte nicht vergessen werden, dass Nitrosoharnstoffe wie ACNU oder<br />
CCNU weiterhin ihren festen Platz in der Behandlung haben.<br />
Neuere Ansätze zielen auf eine Blockade spezifischer zellulärer Funktionen<br />
wie z.B. der EGF- oder PDGF-Rezeptoren. Leider konnte bislang jedoch keine<br />
Monotherapie einen Überlebensvorteil erzielen. Die derzeit interessanteste<br />
Entwicklung liegt im Bereich der Angiogenesehemmung. Obwohl die ungewöhnlich<br />
guten Ansprechraten zumindest teilweise durch das veränderte<br />
Kontrastmittelverhalten erklärbar sind, ist Avastin mit oder ohne Chemotherapie<br />
bei rezidivierenden Glioblastomen vergleichbar mit den besten Chemotherapiestudien.<br />
In naher Zukunft werden Phase-III Studien die Effizienz<br />
überprüfen. Zudem werden neuere, oral verfügbare Angiogenesehemmer<br />
getestet.<br />
Ob andere Strategien künftig erfolgreich sein können ist momentan unklar.<br />
Immunologische Strategien sind zwar mit einem hohen Aufwand verbunden.<br />
Jedoch konnten einige Arbeitsgruppen mit dendritischen Zellen oder Vakzinationsstrategien<br />
respektable Ergebnisse erzielen. Unlängst wurde z.B. gezeigt,<br />
dass eine Vakzination gegen eine bestimmte Mutante des EGF-Rezeptors bei<br />
malignen Gliomen Wirksamkeit hat.<br />
Erst die kommenden Jahre werden uns zeigen, welche Strategie Eingang in<br />
die klinische Routine findet. Jedoch ist fest damit zu rechnen, dass die klassische<br />
Chemotherapie, alleine oder kombiniert mit molekularen Strategien,<br />
noch lange nicht ersetzt werden kann.<br />
34
Infektionskrankheiten<br />
Prof. Dr. Joerg R. Weber, Neurologische Abteilung,<br />
Landeskrankenhaus Klagenfurt<br />
Trotz effektiver antimikrobieller Therapie und moderner Intensivmedizin ist<br />
die Mortalität akuter ZNS Infektionen noch überraschend hoch. An Erkrankungen,<br />
ausgelöst durch Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis<br />
oder Herpes simplex Viren versterben bis zu 30 % unserer Patienten. Viele<br />
der Überlebenden leiden an permanenten neurologischen Ausfällen, wie<br />
z. B. epileptischen Anfällen, Hörstörungen, Gedächtnisstörungen etc. Nur ca.<br />
50 % der Überlebenden akuter ZNS Infektionen kehren wieder an ihren Arbeitsplatz<br />
zurück. Da etwa die Hälfte der betroffenen Menschen Jugendliche<br />
oder Kinder sind, sind diese Zahlen dramatisch.<br />
Wesentlich für den Behandlungserfolg dieser Erkrankung ist die rasche Diagnose<br />
und anschließende Therapie, sowie das Management der Komplikationen.<br />
Die frühzeitige richtige Zuordnung erlaubt wichtige Gruppen von ZNS-<br />
Infektionen wie die bakterielle Meningitis von viralen Meningoenzephalitiden<br />
und eher subakut verlaufenden wie die ZNS Tuberkulose oder Toxoplasmose<br />
etc. abzugrenzen. Der diagnostische Beweis wird durch den Liquorbefund<br />
möglichst mit Erregernachweiß oder Genomnachweis mittels PCR erbracht.<br />
Die Durchführung einer Computertomographie ist obligat, um eventuelle Ursachen<br />
bzw. Eintrittspforten der Bakterien wie z. B. die Sinusitis oder die<br />
Mastoiditis zu erkennen und rasch zu behandeln. Da die bakterielle Meningitis<br />
eine äußerst fulminant verlaufende Erkrankung ist, muss die Diagnose<br />
in kürzester Zeit gestellt werden. Daher sollte die zusätzliche CCT den<br />
Therapiebeginn, der oft empirisch erfolgt, nicht verzögern. Neben der Wahl<br />
der antibiotischen Therapie ist auch die Frage der adjuvanten Therapie mit<br />
Dexamethason zu klären.<br />
Ein Großteil der Patienten verstirbt tatsächlich an Komplikationen des zentralen<br />
Nervensystems. Besonders zu nennen seien hier die Entwicklung des<br />
intrakraniellen Druckes, vaskuläre Komplikationen und epileptische Anfälle.<br />
Ein wesentlicher Grund für die hohe Mortalität aller ZNS-Infektionen ist der<br />
erhöhte intrakranielle Druck. Dieser hat in Abhängigkeit vom Erreger der<br />
Entzündung verschiedene Ursachen, wie die Entwicklung eines Hirnödems,<br />
eine lokale Raumforderung durch die Entzündung oder Liquoraufstau in Folge<br />
vermehrter Liquorproduktion bzw. verminderter Resorption, bedingt durch<br />
die entzündlichen Veränderungen. Eine relevante Frage ist, wann und zu<br />
welchem Zeitpunkt und mit welchen Methoden der intrakranielle Druck gemessen<br />
und überwacht werden soll.<br />
Insbesondere nach Meningokokken Fällen stellt sich die Frage der Chemoprophylaxe<br />
bzw. der Möglichkeiten von Impfungen.<br />
35
Schmerz<br />
Schmerz in der Neurologie – ein Rückblick<br />
Prof. Dr. Claudia Sommer, Neurologische Klinik der Universität Würzburg<br />
PD Dr. Karsten Schepelmann, SCHLEI-Klinikum Schleswig,<br />
Klinikum für Neurologie<br />
Die Schmerztherapie ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ein akzeptierter<br />
Bestandteil der medizinischen Versorgung geworden. Es gibt ausgewiesene<br />
ambulante und stationäre therapeutische Einrichtungen und viele Ärzte<br />
haben sich auf dem Gebiet der Schmerztherapie spezialisiert. Grundlage dieser<br />
Entwicklung ist nicht nur eine vermehrte Beachtung des vormals vernachlässigten<br />
medizinischen Teilgebietes sondern auch ein beeindruckender<br />
Fortschritt im Verständnis der ätiologischen und pathophysiologischen Zusammenhänge<br />
bei chronischen Schmerzsyndromen. Im Rahmen des raschen<br />
Erkenntniszuwachses in den Neurowissenschaften konnten auch wesentliche<br />
Mechanismen der Nozizeption und Schmerzentstehung verstanden werden<br />
und in therapeutische Konzepte einfließen.<br />
Meilensteine waren dabei die Aufklärung der Rezeptorfunktionen der nozizeptiven<br />
primären Afferenzen, die Veränderung der Eigenschaften von Nozizeptoren<br />
bei Entzündung und Nervenverletzung, die Entdeckung schmerzmodulierender<br />
genetischer Faktoren, die Einsicht in die spinalen Mechanismen von<br />
Sensibilisierung und Chronifizierung und zuletzt die Darstellung der Schmerz<br />
verarbeitenden Zentren des Gehirns.<br />
Auf dieser Grundlage konnten die pathologischen Vorgänge bei der Entstehung<br />
von chronischen Schmerzen besser verstanden werden. Neue pharmakologische<br />
Entwicklungen machen heute wirksame Therapiekonzepte gegen<br />
neuropathische Schmerzen möglich. Auch die Therapie von Kopfschmerzen,<br />
insbesondere der Migräne, konnte durch die Entwicklung neuer Medikamente<br />
wesentlich verbessert werden.<br />
36
Rahmenprogramm<br />
Festabend am Samstag, 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Ab 19.30 Uhr<br />
Freuen Sie sich auf einen wunderbaren Abend im Vila Vita Rosenpark<br />
Marburg! Ein schönes Menü, Musik – lassen Sie sich überraschen!<br />
Preis: € 30,–<br />
Anmeldung erforderlich<br />
© Dirk Schmidt / PIXELIO<br />
37
Allgemeine Informationen<br />
Veranstaltungsort<br />
Kongresspräsident<br />
Wissenschaftliches<br />
Sekretariat<br />
Hörsaalgebäude der<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Biegenstraße 14<br />
35033 Marburg<br />
Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel<br />
Prof. Dr. Richard Dodel<br />
Dr. Sonja Franke<br />
Kongress- und Congrex Deutschland GmbH<br />
Ausstellungs- Hauptstraße 18<br />
organisation<br />
79576 Weil am Rhein<br />
Tel: 07621-9833-0<br />
E-<strong>Mai</strong>l: weil@congrex.com<br />
Tel. während der Veranstaltung:<br />
06421-28 23873<br />
Internetadresse<br />
www.congrex.de/<strong>Mai</strong>tagung<strong>2009</strong><br />
Teilnahmegebühren € 120,–<br />
Kursgebühren<br />
Kurs 1+2*<br />
€ 120,– (ausgebucht)<br />
Kurs 3-12* € 50,–<br />
Festabend € 30,–<br />
Studenten<br />
(Nachweis erforderlich)<br />
frei<br />
* Alle Kurse können auch unabhängig von der<br />
Kongress gebühr gebucht werden<br />
Bankverbindung<br />
Bezahlung der<br />
Teilnahmegebühren<br />
Deutsche Bank Weil am Rhein<br />
Konto Nr. 0790097.09<br />
BLZ 683 700 24<br />
• per Banküberweisung<br />
• Kreditkarte<br />
(Mastercard, VISA, American Express)<br />
• Lastschrifteneinzug<br />
38
Allgemeine Informationen<br />
Hotel<br />
CME<br />
Unterkunftsmöglichkeiten in verschiedenen Preiskategorien<br />
sind in Marburg vorläufig reserviert<br />
worden. Bitte reservieren Sie rechtzeitig Ihr Hotelzimmer<br />
bei Congrex Travel AG,<br />
Tel. 07621-162 319.<br />
Hotelzimmer können auch online über<br />
www.congrex.de/maitagung<strong>2009</strong><br />
gebucht werden.<br />
Im Rahmen der ärztlichen Fortbildungspflicht können<br />
bei dieser Veranstaltung Fortbildungspunkte erworben<br />
werden. Die Landesärztekammer Hessen hat die<br />
Tagung mit folgenden Fortbildungspunkten bewertet:<br />
Veranstaltungstag <strong>8.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Grundkurs und Aufbaukurs<br />
Doppler-/Duplexsonographie<br />
Kurse 3, 4, 5, 7, 8<br />
Veranstaltungstag 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Kurse 9, 10, 11, 12<br />
je 5 Punkte Kat. C<br />
je 3 Punkte Kat. C<br />
je 3 Punkte Kat. C<br />
Veranstaltungstage 9./<strong>10.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Wissenschaftliches Programm 13 Punkte Kat. A<br />
DGfE Die DGfE vergibt für die Tagungspunkte am 9. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
• Grundkurs EEG und Epilepsie 2 Liga-FB-Punkte<br />
• Aufbaukurs EEG und Epilepsie 2 Liga-FB-Punkte<br />
• Vortrag Epilepsie F. Rosenow 1 Liga-FB-Punkt<br />
39
Ausstellerplan<br />
<br />
Erdgeschoss<br />
Hörsaal 5 Hörsaal 4<br />
Hörsaal 7<br />
Hörsaal 6<br />
Kongresssekretariat<br />
Registration<br />
101 103 105<br />
Haupteingang<br />
111 113 115 117<br />
121 123 125 127<br />
ERDGESCHOSS<br />
40
Ausstellerplan<br />
<br />
1. Obergeschoss<br />
Raum 110<br />
Raum<br />
109<br />
Raum<br />
106<br />
Raum<br />
104<br />
Raum Raum<br />
102 102a<br />
Raum<br />
103<br />
Hörsaal 114<br />
Hörsaal 113<br />
Hörsaal 116<br />
Hörsaal 115<br />
201 203 205 207 209 211 213<br />
221 223 225 227 229<br />
231 233 235 237 239<br />
1. OBERGESCHOSS<br />
41
Ausstellerliste nach Standnummern<br />
101 Walter Graphtek GmbH, Lübeck<br />
105 Epilepsieberatungsstelle – EZM Marburg, Marburg<br />
111 GVB-geliMED, Bad Segeberg<br />
113 Medapharma GmbH & Co. KG, Bad Homburg<br />
115 Eisai GmbH, Bischoffen<br />
117 Serono GmbH Ein Unternehmen von Merck, Darmstadt<br />
201 Novartis Pharma GmbH, Nürnberg<br />
203 Orion Pharma GmbH, Hamburg<br />
205 Biogen Idec GmbH, Ismaning<br />
207 Bayer Vital GmbH, Leverkusen<br />
209 Temmler Pharma GmbH & Co. KG, Marburg<br />
211 Biotest AG, Dreieich<br />
213 UCB GmbH, Monheim<br />
221 Octapharma GmbH, Langenfeld<br />
223 SOMNOmedics GmbH, Randersacker<br />
225 Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />
Ingelheim am Rhein<br />
227 Desitin Arzneimittel GmbH, Hamburg<br />
229 Berenbrinker Service GmbH, Verl<br />
231 Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover<br />
233 GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München<br />
235 Pfizer Pharma GmbH, Berlin<br />
237 Talecris Biotherapeutics GmbH, Frankfurt<br />
239 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin<br />
42
Ausstellerliste nach Alphabet<br />
207 Bayer Vital GmbH, Leverkusen<br />
229 Berenbrinker Service GmbH, Verl<br />
205 Biogen Idec GmbH, Ismaning<br />
211 Biotest AG, Dreieich<br />
225 Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />
Ingelheim am Rhein<br />
227 Desitin Arzneimittel GmbH, Hamburg<br />
115 Eisai GmbH, Bischoffen<br />
105 Epilepsieberatungsstelle – EZM Marburg, Marburg<br />
233 GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München<br />
111 GVB-geliMED, Bad Segeberg<br />
113 Medapharma GmbH & Co. KG, Bad Homburg<br />
201 Novartis Pharma GmbH, Nürnberg<br />
221 Octapharma GmbH, Langenfeld<br />
203 Orion Pharma GmbH, Hamburg<br />
235 Pfizer Pharma GmbH, Berlin<br />
239 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin<br />
117 Serono GmbH Ein Unternehmen von Merck, Darmstadt<br />
231 Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover<br />
223 SOMNOmedics GmbH, Randersacker<br />
237 Talecris Biotherapeutics GmbH, Frankfurt<br />
209 Temmler Pharma GmbH & Co. KG, Marburg<br />
213 UCB GmbH, Monheim<br />
101 Walter Graphtek GmbH, Lübeck<br />
<br />
Stand bei Drucklegung<br />
43
Referentenliste<br />
Sebastian Bauer, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Dr. Andreas Becker, Philipps-Universität, Klinik für Neurochirurgie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Siegfried Bien, Psychiatrische Klinik der Universität,<br />
Neuroradiologie, Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Richard Dodel, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Dr. med. Karla Eggert, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Heidi Freiling, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Sabine Häger, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Hajo Hamer, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Dr. Katja Hattemer, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Günter Höglinger, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Michael Hüll, Universitätsklinik Freiburg, Zentrum für Geriatrie &<br />
Gerontologie, Lehener Straße 88, 79106 Freiburg<br />
Prof. Dr. Andreas H. Jacobs, Klinikum Fulda, Neurologische Klinik,<br />
Pacelliallee 4, 36043 Fulda<br />
PD Dr. Marek Jauss, Ökumenisches Hainich-Klinikum, Neurologische<br />
Klinik, Pfafferode 102, 99974 Mühlhausen<br />
Prof. Dr. Manfred Kaps, Justus-Liebig-Universität, Zentrum für Neurologie<br />
& Neurochirurgie, Am Steg 14, 35385 Gießen<br />
Prof. Dr. Bernd C. Kieseier, Universitätsklinikum, Neurologische Klinik,<br />
Moorenstraße 5, 40225 Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Tilo Kircher, Philipps-Universität, Klinik für Psychiatrie &<br />
Psychotherapie, Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Susanne Knake, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Dr. Karsten Konrad, Philipps-Universität, Klinik für Psychiatrie &<br />
Psychotherapie, Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
PD Dr. Malte Kornhuber, Universitätsklinik Halle, Klinik und Poliklinik für<br />
Neurologie, Ernst-Grube-Straße 40, 06120 Halle<br />
Dr. Barbara Leinweber, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Hans Lüders, University Hospital of Cleveland, Case Medical<br />
Center, 11100 Euclid Avenue, 44106-5045 Cleveland, United States<br />
44
Referentenliste<br />
Prof. Dr. Geert Mayer, Hephata-Klinik, Schlafmedizinisches Zentrum,<br />
Schimmelpfengstraße 2, 34613 Schwalmstadt<br />
PD Dr. Jens Carsten Möller, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Prof. Dr. Christopher Nimsky, Philipps-Universität, Neurochirurgie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Dr. med. Marcus Pohl, Klinik Bavaria, Neurologische &<br />
Interdis. Rehabilitation, An der Wolfsschlucht 1-2, 01731 Kreischa<br />
Dr. Vincent Ries, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Heike Rindhock, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Prof. Dr. Felix Rosenow, Philipps-Universität, Interdisziplinäres<br />
Epilepsiezentrum, Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
PD Dr. Karsten Schepelmann, Schlei-Klinikum Schleswig MLK GmbH,<br />
Klinik für Neurologie, Lutherstraße 22, 24837 Schleswig<br />
Prof. Dr. Rolf Schröder, Neurologische Universitätsklinik, Zentrum für<br />
Muskelerkrankungen, Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen<br />
Prof. Dr. Claudia Sommer, Universitätsklinikum, Neurologie,<br />
Josef-Schneider-Straße 11, 97080 Würzburg<br />
Dr. Maria Stamelou, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Prof. Dr. Erwin Peter Stolz, Justus-Liebig-Universität, Zentrum für<br />
Neurologie & Neurochirurgie, Am Steg 14, 35385 Gießen<br />
PD Dr. Herwig Strik, Universität Göttingen, Neurologische Klinik,<br />
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen<br />
Dr. Björn Tackenberg, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Prof. Dr. Jens Volkmann, Universitätsklinikum Campus Kiel,<br />
Neurologische Klinik, Schittenhelmstraße 10, 24105 Kiel<br />
Prof. Dr. Jörg R. Weber, Landeskrankenhaus, Neurologie,<br />
St. Veiter Straße 47, 9020 Klagenfurt, Österreich<br />
Dr. Tim Wehner, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg<br />
Dr. Andreas Wentrup, Philipps-Universität, Klinik für Neurologie,<br />
Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35033 Marburg<br />
Prof. Dr. Stephan Zierz, Universitätsklinik Halle, Klinik und Poliklinik für<br />
Neurologie, Ernst-Grube-Straße 40, 06097 Halle<br />
45
Hauptsponsoren<br />
Partner<br />
Center of Excellence<br />
46
Betaferon ® 250 Mikrogramm/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Wirkstoff: Interferon<br />
beta-1b. Zusammen setzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 ml der gebrauchsfertigen Injektionslösung enthält 250<br />
Mikrogramm (8,0 Mio. IE) rekombinantes Interferon beta-1b. 1 Durchstechflasche enthält 300 Mikrogramm (9,6 Mio. IE)<br />
rekombinantes Interferon beta-1b. Sonstige Bestandteile: Pulver für Injektionslösung: Albumin vom Menschen, Mannitol,<br />
Lösungsmittel: Natriumchloridlösung 0,54% G/V. Anwendungsgebiete: Betaferon ® ist indiziert zur Behandlung von Patienten<br />
mit erstmaligem demyelinisierendem Ereignis mit aktivem entzündlichem Prozess, wenn dieses Ereignis schwer<br />
genug ist, um eine intravenöse Kortikosteroidtherapie zu rechtfertigen, wenn mögliche Differentialdiagnosen ausgeschlossen<br />
wurden und wenn bei diesen Patienten der Beurteilung zufolge ein hohes Risiko für das Auftreten einer klinisch<br />
gesicherten Multiplen Sklerose besteht, von Patienten mit schubweise verlaufender Multipler Sklerose, die in den<br />
letzten zwei Jahren zwei oder mehr Schübe durchgemacht haben und von Patienten mit sekundär progredient verlaufender<br />
Multipler Sklerose, die sich in einem akuten Krankheitsstadium befinden, d. h. klinische Schübe erfahren. Gegenanzeigen:<br />
Beginn der Behandlung während der Schwangerschaft, Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder<br />
rekombinantem Interferon-beta, Humanalbumin oder einem der sonstigen Bestandteile in der Anamnese, bestehende<br />
schwere Depressionen und/oder Suizidneigungen, dekompensierte Leberinsuffizienz. Warnhinweise: Zytokin-Gabe bei<br />
vor bestehender monoklonaler Gammopathie in Zusammenhang mit Entwicklung eines Capillary-Leak-Syndroms mit<br />
schockähnlichen Symptomen und tödlichem Ausgang. In seltenen Fällen Pankreatitis, oft mit Hypertriglyzeridämie. Vorsicht<br />
bei vorbestehenden oder aktuellen depressiven Störungen, insbesondere Suizidneigung. Depression und Suizidneigung<br />
können bei Multipler Sklerose und Interferonbehandlung vermehrt auftreten. Depression oder Suizidneigung<br />
unmittelbar an behandelnden Arzt berichten und engmaschig beobachten und behandeln. Gegebenenfalls Abbruch<br />
der Betaferon-Behandlung. Vorsicht bei Krampfanfällen in der Anamnese, Antiepileptikabehandlung und Epilepsie, die<br />
nicht adäquat mit Antiepileptika kontrolliert ist. Regelmäßige Schilddrüsenfunktionstests empfohlen bei Funktionsstörung<br />
der Schilddrüse oder medizinischer Indikation. Vor Behandlungsbeginn und regelmäßig während Betaferon großes<br />
Blutbild mit differentiellen Leukozyten- und Thrombozyten sowie Labor einschließlich Leberwerte (z.B AST [SGOT],<br />
ALT [SGPT] und γ-GT) auch ohne klinische Symptome. Selten Berichte über schwere Leberschädigung einschließlich Fälle<br />
von Leberversagen. Schwerwiegendste Fälle häufig in Kombination mit Lebertoxizität assoziierten Substanzen oder bei<br />
gleichzeitigen Erkrankungen (z. B. metastasierende maligne Erkrankungen, schwere Infektionen und Sepsis oder Alkoholmissbrauch).<br />
Überwachung auf Anzeichen von Leberversagen. Erhöhte Transaminasenwerte engmaschig kontrollieren.<br />
Bei signifikanter Erhöhung oder Symptomen wie Gelbsucht, Absetzen in Erwägung ziehen. Ohne klinische Symptome<br />
und bei Leberenzymwerten im Normbereich, kann erwogen werden, wieder mit der Therapie zu beginnen. Vorsicht bei<br />
schwerer Niereninsuffizienz und engmaschige Überwachung. Vorsicht bei vorbestehenden Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz,<br />
koronarer Herzkrankheit oder Herz rhythmusstörungen. Dann insbesondere zu Beginn der Behandlung auf Verschlechterung<br />
des kardialen Zustands überwachen. Seltene Fälle von Kardiomyopathie berichtet. Behandlungsabbruch<br />
bei Kardiomyopathie oder Verdacht. Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen möglich. Bei schweren Reaktionen Behandlungsabbruch<br />
und geeignete ärztliche Maßnahmen. Berichtete Nekrosen an den Injektionsstellen können ausgedehnt<br />
sein bis in Muskelfascie und Fettgewebe und zur Narbenbildung führen. Bei Hautläsion mit Schwellung oder<br />
Flüssig keitsabsonderung aus der Injektionsstelle ärztliche Konsultation vor weiterer Behandlung. Bei mehreren Läsionen<br />
Unterbrechung bis Abheilung der Läsion. Bei einzelnen Läsionen und nicht ausgedehnter Nekrose Fortsetzung möglich,<br />
da bei einigen Patienten eine Abheilung der Nekrosen während der Behandlung mit Betaferon stattgefunden hat.<br />
In 23 % bis 41 % Interferon-beta-1b-neutralisierende Aktivität im Serum bei kontrollierten Studien bestätigt durch mindestens<br />
zwei aufeinander folgende positive Titer. Davon zwischen 43 % und 55 % stabiler negativer Antikörper-Status<br />
im Laufe der Studie. Neutralisierende Aktivität assoziiert mit geringerer klinischer Wirksamkeit, jedoch ausschließlich in<br />
Bezug auf Schubhäufigkeit. Entscheidung, die Behandlung fortzusetzen oder abzubrechen sollte sich eher an der klinischen<br />
Krankheitsaktivität als am Status der neutralisierenden Aktivität orientieren. Nebenwirkungen: Infektion, Abszess,<br />
Lymphopenie, Anämie, Thrombopenie, Neutropenie, Leukopenie, Lymphadenopathie, Ânaphylaktische Reaktion,<br />
Hyperthyreose, Hypothyreose, Schild drüsen erkrankung, Hypoglykämie, Anstieg der Triglyzeride im Blut, Anexorie, Depression,<br />
Angst, Verwirrtheit, Emotionale Instabilität, Suizidversuch, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Migräne,<br />
Parästhesie, Krampfanfälle, Konjunktivitis, Sehstörungen, Ohrenschmerzen, Palpitationen, Kardiomyopathie,<br />
Tachykardie, Vasodilatation, Hypertonie, Infektionen der oberen Atemwege, Sinusitis, Vermehrtes Husten, Dyspnoe, Bronchospasmus,<br />
Diarrhoe, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Abdominelle Schmerzen, Pankreatitis, Anstieg der Glutamatpyruvat-,<br />
Glutama toxa lacetat trans ami nase, Biliru bin-Spiegel und Gammaglutamyltransferase, Hepatitis, Haut er krankungen,<br />
Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus, Alopezie, Hautverfärbung, Hypertonie (Skelettmuskulatur), Muskel schmerzen, Myasthenie,<br />
Rückenschmerzen, Schmerzen in einer Extremität, Harnverhaltung, pos. Harnprotein, Häufige Blasenentleerung,<br />
Harninkontinenz, Starker Harndrang, Dysmenorrhoe, Men struations störungen, Metrorrhagie, Impotenz,<br />
Reaktionen, Entzündung, Schmerzen und Nekrose an der Injektionsstelle, Grippeähnliche Symptome, Fieber, Schmerzen,<br />
Thoraxschmerzen, Periphere Ödeme, Asthenie, Schüttelfrost, Schwitzen, Unwohlsein, Gewichtsverlust. Verschreibungspflichtig.<br />
Bayer Schering Pharma AG, D-13342 Berlin, Deutschland. Stand: 04/2008 (Fachinformation Dezember 2007)
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