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Medium <strong>für</strong> energieeffizienz mit propan I butan I autogas UND mitteilungen des dvfg<br />
DVFG <strong>for<strong>der</strong>t</strong> <strong>Verlängerung</strong> <strong>der</strong> Steuerermäßigung<br />
<strong>für</strong> <strong>gasförmige</strong> treibstoffe<br />
Herbstarbeitstagung in Radebeul:<br />
Autogas – Markt und Möglichkeiten<br />
Wärme auf den Punkt gebracht:<br />
Flüssigggas <strong>für</strong> effiziente Hallenheizung<br />
06 I 2012 strobel verlag<br />
www.fluessiggas-magazin.de
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honorary patronage<br />
save the date<br />
Warsaw Sheraton Hotel<br />
6-7.03.2013<br />
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During two-day international lpg<br />
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polish and foreign speakers<br />
will share their knowledge and experience.<br />
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the conference will be divided<br />
into four main thematic sessions:<br />
exceptional times require exceptional energy<br />
Different markets, different challenges<br />
the future of autogas<br />
innovation - case studies<br />
social event<br />
www.pogp2013.pl<br />
POGP Konferencja 2013 prasa 184x130.indd 1 2012-11-22 22:13:50
Mobilität mit Gasantrieben<br />
editorial<br />
Eine Reihe von Veranstaltungen prägte die Arbeit<br />
<strong>der</strong> vergangenen zwei Monate. So traf die <strong>Flüssiggas</strong>branche<br />
sich im Rahmen des WLPGA Forums in Bali.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des Globus spielt <strong>Flüssiggas</strong><br />
eine zunehmend wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Versorgung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung mit einem schadstoffarmen Brennstoff:<br />
„Cooking for Life“, heißt die Initiative, mit <strong>der</strong><br />
die WLPGA Menschen in den Schwellenlän<strong>der</strong>n von<br />
den Vorzügen des Kochens mit <strong>Flüssiggas</strong> überzeugen<br />
will. Argumentiert wird unter dem Aspekt, dass<br />
das Verfeuern von Holz, Kohle o<strong>der</strong> gar Biomasse viele<br />
Schadstoffe freisetzt, die <strong>der</strong> Gesundheit und <strong>der</strong><br />
Umwelt gleichermaßen schaden. Allein die indonesische<br />
Regierung hat in den vergangenen drei Jahren<br />
40 Mio. Flaschen unters Volk gebracht. Fraglich ist,<br />
ob diese Anstrengungen zielführend sind, solange die<br />
Vertriebsstruktur nicht nachhaltig gesichert ist. Hier<br />
ist noch viel Aufbauarbeit zu leisten, an <strong>der</strong> sich auch<br />
die Mit gliedsunternehmen des Deutschen Verbands<br />
<strong>Flüssiggas</strong> DVFG e.V., Berlin, mit ihrem Knowhow<br />
beteiligen. Mehr darüber lesen Sie ab Seite 8.<br />
An dieser Stelle „herzlichen Dank“ allen, die mich<br />
mit Fotos und Informationen unterstützt haben: Ohne<br />
Sie wäre dieser Beitrag nicht zustande gekommen.<br />
Auf „unserer“ Seite des Globus bestimmt <strong>der</strong><br />
Wunsch nach möglichst uneingeschränkter, möglichst<br />
emissionsarmer Mobilität das Geschehen. Dass<br />
in diesem Zusammenhang eine Delegation des DVFG<br />
in Brüssel empfangen wird, dürfte hierbei ebenso<br />
richtungsweisend sein wie die Ergebnisse <strong>der</strong> „Wellto-Wheel“-Studie,<br />
die anlässlich des Termins dem<br />
Europaparlamentarier Dr. Peter Liese überreicht wurde.<br />
Belegt sie doch schwarz auf weiß, dass LPG und<br />
CNG deutlich bessere Emissionswerte haben als die<br />
konventionellen Kraftstoffe Benzin und Diesel. Mit<br />
dem Besuch in Brüssel ist <strong>der</strong> DVFG seinem Anliegen,<br />
politischen Entscheidungsträgern die Vorzüge<br />
<strong>gasförmige</strong>r Kraftstoffe näherzubringen, einen großen<br />
Schritt weitergekommen.<br />
In <strong>der</strong> Branche sind die positiven Eigenschaften<br />
von Autogas in <strong>der</strong> mobilen Anwendung, die nachhaltige<br />
Verfügbarkeit und die gute Infrastruktur in<br />
Deutschland und Europa weitgehend bekannt. Doch<br />
viele Verbraucher nutzen das Kosten- und CO 2 -Einsparpotenzial<br />
immer noch nicht. Hier will die<br />
Kommunikations arbeit des DVFG Abhilfe schaffen.<br />
Für Verbandsmitglie<strong>der</strong> stehen zwei aktuelle Autogasflyer<br />
zum Abruf bereit (siehe Seite 9); und die<br />
Darstellung <strong>der</strong> Autogastankstellen im Internet ist<br />
seit Kurzem mit Google maps verlinkt.<br />
Das Thema „Autogas“ prägte auch die Herbstarbeitstagung<br />
des <strong>Flüssiggas</strong>verbands. Zum zweiten<br />
Mal in Radebeul präsentierten 29 außerordentliche<br />
Mitgliedsbetriebe – so viele wie nie zuvor – ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen. Allein drei Fahrzeuge<br />
waren ausgestellt, darunter ein Tkw <strong>der</strong> Transgas,<br />
die sich seit Jahren <strong>für</strong> den Dieselmischbetrieb stark<br />
macht. Im Güterverkehr auf <strong>der</strong> Straße, wo E-Mobilität<br />
auf absehbare Zeit keine nennenswerte Rolle spielen<br />
wird, lässt sich durch die Beimischung von LPG<br />
ein erhebliches CO 2 -Einsparpotenzial realisieren;<br />
ganz abgesehen von <strong>der</strong> Reduktion weiterer Schadstoffe<br />
wie Rußpartikel, die spätestens seit <strong>der</strong> Einstufung<br />
als „krebserregend“ durch die Weltgesundheitsorganisation<br />
zunehmend in den Fokus einer<br />
ganzheit lichen Betrachtungsweise geraten.<br />
Autogas bietet, hier und heute, praktikable Alternativen.<br />
Damit es dabei bleibt, muss die steuerliche<br />
Ermäßigung auf lange Sicht gewährleistet sein – ein<br />
weiteres Feld, das <strong>der</strong> <strong>Flüssiggas</strong>verband bestellt,<br />
wie <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende Rainer Scharr in <strong>der</strong><br />
Begrüßungsansprache zur Herbstarbeitstagung<br />
betonte. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 15.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre, Ihre<br />
ANNE-MARIE RING<br />
Chefredakteurin
inhalt<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Editorial<br />
3 Mobilität mit Gasantrieben<br />
Markt und Menschen<br />
6 Neuorganisation bei Gösswein-Gas, Osterhofen<br />
6 Salzgitter-Gas verkauft Flaschengeschäft an Hoyer<br />
6 Strategische Neuausrichtung Vitalis Handels GmbH, Wien<br />
7 Ulf Stadler Geschäftsführer Vitalis Handels GmbH<br />
7 Nicole Schattschnei<strong>der</strong>: Stationen einer Karriere<br />
7 Wolf Behrens verabschiedet sich in den Ruhestand<br />
7 Neue Struktur bei Primagas<br />
7 Neue Struktur bei Tokheim<br />
8 25. WLPGA Forum, Bali – eine Nachlese<br />
DVFG<br />
9 DVFG legt zwei Autogasflyer neu auf:<br />
„Bewusst fahren“ und „Volltanken und sparen“<br />
9 Gebr. Beckmann übernimmt Vertrieb von Ragasco<br />
Gasheizer<br />
<strong>für</strong> Gewerbe und Industrie<br />
Mobile Wärme<br />
mit sauberem <strong>Flüssiggas</strong><br />
9 Internationaler Branchentreff, Warschau<br />
9 Rückläufiger Energieverbrauch in Deutschland: DVFG-<br />
Mitgliedsunternehmen stehen verhältnismäßig gut da<br />
10 Autogas <strong>für</strong> erhöhten Klima-, Umwelt- und<br />
Gesundheitsschutz:<br />
DVFG <strong>for<strong>der</strong>t</strong> <strong>Verlängerung</strong> <strong>der</strong> Steuer ermäßigung <strong>für</strong><br />
Fahrzeuge mit Gasantrieb<br />
11 Regionaltagung West mit Besichtigung<br />
<strong>der</strong> Viessmann Werke<br />
Informationen aus <strong>der</strong> Verbandsarbeit <strong>für</strong> die mobile<br />
Energie <strong>Flüssiggas</strong><br />
14 Markus E<strong>der</strong> übernimmt Vorsitz des Fachausschuss<br />
Kommunikation:<br />
Neuausrichtung <strong>der</strong><br />
Kommunikationsstrategie<br />
des <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />
Vertriebsnachweis durch:<br />
Hans Wilms GmbH & Co. KG<br />
Erftstr. 34 · 41238 Mönchengladbach · Tel. 02166/9883<br />
E-Mail: info@wilms.de · Internet: www.wilms.de<br />
14 So informieren sich die Deutschen
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
15 Herbstarbeitstagung <strong>der</strong> <strong>Flüssiggas</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Radebeul<br />
Autogas: Markt und Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Mobilität von morgen<br />
inhalt<br />
20 Ausstellung zur Herbstarbeitstagung:<br />
Aus <strong>der</strong> Branche <strong>für</strong> die Branche<br />
21 Impressionen vom Begrüßungsabend im Pulverturm<br />
22 Von Polen nach Europa und in den Rest <strong>der</strong> Welt:<br />
Kesselwagentanks <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>e, organische und<br />
anorganische Chemikalien<br />
Autogas und Tankstellentechnik<br />
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24 Forschung von heute <strong>für</strong> jetzt: HTW-Projekt s1000+<br />
1365,5 km mit Autogas ohne Nachtanken<br />
25 2. Econfleet Konferenz <strong>für</strong> ökonomisches<br />
Flottenmanagement, Münster<br />
26 Aufwind <strong>für</strong> Autogas in <strong>der</strong> Schweiz:<br />
„Jedes Gramm CO 2 zählt“<br />
Firmen und Produkte<br />
28 Flüssigggasbetriebene Hell- und Dunkelstrahler <strong>für</strong> die<br />
effiziente Hallenheizung<br />
Wärme auf den Punkt gebracht<br />
32 Hochleistungsfähige Verdampfer – auch als Mietanlagen<br />
33 Deutsche schätzen Kosten von Heizanlagen falsch ein<br />
33 Rheingas-Flyer mit Energiespartipps zum Download<br />
33 Energieeffizienz-Impulsgespräche des RKW<br />
34 Großer Erfolg und zufriedene Teilnehmer beim dritten<br />
UNITI Zukunftsforum Tankstelle<br />
34 Energie in Zahlen. Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> AG EB<br />
Kleinanzeigen ⅼ Impressum<br />
35 Kleinanzeigen ⅼ Impressum<br />
Neuer Bezugspreis<br />
Ab Januar 2013 gelten unsere neuen Bezugspreise,<br />
die Sie bitte den aktuellen Mediadaten entnehmen.
markt und menschen<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Neuorganisation bei Gösswein-Gas, Osterhofen<br />
Nach 15-jähriger Tätigkeit<br />
<strong>für</strong> die Gößwein-Gas wurde<br />
Josef Hartl zum technischen<br />
Leiter und Projektmanager Autogas<br />
ernannt. Grund hier<strong>für</strong><br />
sind das gestiegene Volumen<br />
im Bereich Autogas und die<br />
zunehmende Komplexität <strong>der</strong><br />
Technik. Bereits seit 2002 unterstützt<br />
Hartl die Geschäftsführung<br />
im Vertrieb; den Aufbau<br />
des Autogasgeschäftes hat<br />
er entscheidend mitgestaltet.<br />
Freuen sich auf<br />
eine weiterhin gute<br />
Zusammenarbeit<br />
(v.l.n.r.): Gößwein-<br />
Gas Geschäftsführer<br />
Fritz Gößwein mit<br />
Sohn Thomas, Dieter<br />
Abraham, Andreas<br />
Egger und Josef Hartl.<br />
Gleichzeitig übernahm<br />
Thomas Gößwein nach einer<br />
viermonatigen Einarbeitungsphase<br />
durch Herrn Hartl dessen<br />
Vertriebsleitertätigkeit.<br />
Gößwein jun., <strong>der</strong> nach einem<br />
BWL-Studium 2012 in den väterlichen<br />
Betrieb eintrat, wurde<br />
von Fritz Gößwein zum<br />
zweiten Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Tochtergesellschaft GE-Gas<br />
Vertriebsgesellschaft mbH mit<br />
Sitz in Augsburg ernannt.<br />
Salzgitter-Gas Verkauft Flaschengeschäft an Hoyer<br />
Haben die Verkaufsverhandlungen<br />
erfolgreich<br />
abgeschlossen:<br />
Wolfgang Kerst,<br />
Salzgitter-Gas GmbH<br />
(Mitte), mit Heinz-<br />
Wilhelm Hoyer (links)<br />
und Rolf Großmann<br />
(rechts; beide Hoyer<br />
GmbH).<br />
Strategische Neuausrichtung Vitalis Handels GmbH, Wien<br />
Auf dem deutschen Markt<br />
ist die Vitalis Handels GmbH,<br />
Wien, seit Juli 2012 eine<br />
100%ige Tochter <strong>der</strong> Propan<br />
Rheingas GmbH & Co. KG,<br />
Brühl, bislang weitgehend unbekannt.<br />
Das soll sich nun än<strong>der</strong>n.<br />
Vitalis avisiert den westeuropäischen<br />
Markt, den man<br />
– mit Unterstützung durch die<br />
Muttergesellschaft – künftig<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> beliefern will.<br />
Mit <strong>der</strong> strategischen Neuausrichtung<br />
einher gehen die Neubesetzung<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
und <strong>der</strong> Einstieg ins<br />
Erdgasgeschäft in Österreich.<br />
Vitalis und <strong>der</strong>en polnische<br />
Tochter Vital Gaz, Warschau,<br />
handeln ein Volumen von ca.<br />
40 000 t <strong>Flüssiggas</strong>, das bislang<br />
überwiegend aus osteuropäischen<br />
Quellen, schwerpunktmäßig<br />
aus Kasachstan,<br />
bezogen wird. Zu den Abnehmern<br />
zählen Polen, <strong>der</strong> mit<br />
2,2 Mio. t größte europäische<br />
<strong>Flüssiggas</strong>markt, aber auch<br />
Tschechien, Rumänien, Serbien,<br />
Ungarn, Bulgarien, Slowenien<br />
und Kroatien – bislang.<br />
Seine qualitativ hochwertigen<br />
Quellen will Vitalis künftig<br />
auch zum Nutzen westeuropäischer<br />
Kunden vermarkten. Dabei<br />
betreibt das Unternehmen<br />
kein eigenes Lager, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Verkauf erfolgt direkt aus<br />
dem Kessel- o<strong>der</strong> Tankwagen<br />
heraus. Wegen <strong>der</strong> günstigen<br />
Frachtmöglichkeiten an die<br />
deutsch-polnische Grenze sind<br />
die Neuen Bundeslän<strong>der</strong> im<br />
Fokus des <strong>Flüssiggas</strong>versorgungsunternehmens.<br />
Die Neuausrichtung von<br />
Vitalis dürfte <strong>für</strong> mehr Wettbewerb<br />
in einem Markt sorgen,<br />
<strong>der</strong> noch Entwicklungspotenzial<br />
hat: Bundesweit ist <strong>der</strong><br />
<strong>Flüssiggas</strong>absatz in den ersten<br />
neun Monaten dieses Jahres<br />
zwar um rund 2,7 % gesunken.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Energiewende<br />
von Öl auf umweltfreundliches<br />
<strong>Flüssiggas</strong> umgestellte Heizungen,<br />
aber auch die Beimischung<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> in Diesel als<br />
Kraftstoff im Schwer transport<br />
bieten Wachstumspotenzial<br />
– und <strong>der</strong> nächste Winter<br />
kommt bestimmt.<br />
In Österreich, wo <strong>der</strong> Anteil<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> am Gesamtenergiemarkt<br />
seit jeher gering<br />
ist, will Vitalis das rückläufige<br />
Volumen durch den Einstieg<br />
ins Erdgasgeschäft wettmachen.<br />
Dabei wird man von den<br />
Erfahrungen <strong>der</strong> Brühler Muttergesellschaft<br />
profitieren.<br />
Rheingas beliefert bereits seit<br />
März 2011 Privatkunden auch<br />
mit Erdgas. Kostenvorteile<br />
bringen laut Rheingas-<br />
Geschäfts führer Uwe Thomsen<br />
zum einen die niedrigen Einkaufspreise<br />
und zum an<strong>der</strong>en<br />
die vergleichsweise geringen<br />
Verwaltungskosten. Außerdem<br />
profitiere das Unternehmen<br />
von schlanken Strukturen und<br />
effizienten Arbeits abläufen.<br />
Zum 1. Oktober 2012 hat die<br />
Hoyer GmbH, Visselhövede,<br />
den Geschäftsbereich Propangas<br />
in Flaschen von <strong>der</strong> Firma<br />
Salzgitter-Gas GmbH erworben.<br />
Es handelt sich um einen<br />
„Asset-Deal“, mit dem das bewegliche<br />
Anlagevermögen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Fuhrpark, <strong>der</strong><br />
gesamte Flaschenbestand, Flaschenpaletten<br />
und <strong>der</strong> Kundenstamm<br />
in Verbindung mit<br />
einem Wettbewerbsverbot<br />
übertragen wurde.<br />
Hoyer wird am Standort in<br />
Salzgitter weiterhin ein Verkaufs-<br />
und Dispositionsbüro<br />
unterhalten und künftig auch<br />
das <strong>Flüssiggas</strong>-Umschlagtanklager<br />
von Salzgitter-Gas in<br />
Salzgitter nutzen, um von dort<br />
die regionale Tankgas-Versorgung<br />
durchzuführen. Für den<br />
Betrieb des Flaschen-Abfüllwerkes<br />
wurde ein langfristiger<br />
Dienstleistungsvertrag abgeschlossen.<br />
Stemmen das Tagesgeschäft <strong>der</strong> Vitalis Handels GmbH, Wien: Chris tine<br />
Kreil (links) und Gudrun Ponleitner, hier zusammen mit Vitalis-<br />
Geschäftsführer Ulf Stadler.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
6|7<br />
Ulf Stadler Geschäftsführer<br />
Vitalis Handels GmbH<br />
Zum 1. Oktober<br />
2012<br />
wurde Ulf<br />
Stadler zum<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong><br />
Vitalis Handels<br />
GmbH, Wien, berufen. Der<br />
studierte Betriebswirt kommt<br />
aus <strong>der</strong> chemischen Industrie:<br />
28 Jahre war er <strong>für</strong> internationale<br />
Konzerne in leiten<strong>der</strong><br />
Funktion tätig, die letzten<br />
12 Jahre als Geschäftsführer,<br />
bevor er auf die an<strong>der</strong>e Seite<br />
des Schreibtischs wechselte<br />
und als Unternehmensberater<br />
europäische Firmen auf dem<br />
Weg nach Asien begleitete. Damit<br />
bringt <strong>der</strong> 55-Jährige die<br />
besten Voraussetzungen mit<br />
<strong>für</strong> den geplanten Ausbau <strong>der</strong><br />
Geschäftsaktivitäten <strong>der</strong> Vitalis<br />
GmbH. Stadler, ehemals<br />
Mitglied <strong>der</strong> deutschen Segler-<br />
Nationalmannschaft, ist verheiratet<br />
und hat vier Kin<strong>der</strong>.<br />
Nicole Schattschnei<strong>der</strong>:<br />
Stationen einer Karriere<br />
Berührungsängste<br />
zu technischen<br />
Themen hat<br />
Nicole<br />
Schattschnei<strong>der</strong><br />
nicht: wurde sie<br />
doch nach ihrer Ausbildung<br />
zur Industriekauffrau als erste<br />
Frau in den technischen Vertrieb<br />
<strong>der</strong> May & Steffens GmbH<br />
übernommen.<br />
Nach einem zweijährigen<br />
„Gastspiel“ bei GE Power Controls<br />
Köln stieg sie 1999 als<br />
Sachbearbeiterin Vertrieb bei<br />
<strong>der</strong> Rheingas ein, absolvierte<br />
„nebenher“ ein Studium <strong>der</strong><br />
Betriebswirtschaft und wurde<br />
Teamleiterin, zunächst im Verkaufsinnendienst.<br />
In ihrer jetzigen<br />
Posi tion, als Verkaufsleiterin<br />
im Außendienst, trägt sie<br />
Personalverantwortung <strong>für</strong><br />
16 Mitarbeiter.<br />
Wolf Behrens verabschiedet<br />
sich in den Ruhestand<br />
Wenn Wolf<br />
Behrens<br />
zum 31.<br />
Dezember<br />
2012 im<br />
Alter von 67<br />
Jahren in<br />
den Ruhestand geht, war er<br />
genau 20 Jahre bei <strong>der</strong> Färber<br />
Gas GmbH, Itzehoe, beschäftigt.<br />
1993 trat er als technischer<br />
Leiter in das Unternehmen<br />
ein. 2000 wurde Behrens<br />
zum Betriebsleiter berufen, er<br />
erhielt Proukura und wurde<br />
Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung.<br />
In den folgenden Jahren hat er<br />
den Ausbau des Tankstellennetzes<br />
nicht nur unter technischen<br />
Gesichtspunkten maßgeblich<br />
betreut, son<strong>der</strong>n auch<br />
erfolgversprechende Standorte<br />
akquiriert. Nun wechselt Behrens<br />
das Element: Als passionierter<br />
Motorbootfahrer wird er<br />
künftig eher auf dem Wasser<br />
als an Land anzutreffen sein.<br />
Neue Struktur bei Primagas<br />
Die PRIMAGAS GmbH hat zum<br />
15. Oktober ihr Geschäft auf<br />
die PRIMAGAS Energie GmbH<br />
& Co. KG übertragen. Damit<br />
bereitet das Unternehmen die<br />
Ausweitung seiner Geschäftsaktivitäten<br />
vor. Neben <strong>Flüssiggas</strong><br />
sollen künftig auch an<strong>der</strong>e<br />
Energieträger sowie entsprechende<br />
Services und Dienstleistungen<br />
angeboten werden<br />
– als Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />
zukunftssichere Positionierung<br />
in einem sich wandelnden<br />
Markt.<br />
Neue Struktur bei Tokheim<br />
Als Rechtsnachfolgerin <strong>der</strong><br />
Tokheim Göhler GmbH, <strong>der</strong><br />
Tokheim Steinebach GmbH<br />
und <strong>der</strong> TIN GmbH bündelt die<br />
neu gegründete Tokheim Service<br />
GmbH & Co. KG, Hösbach,<br />
die Aktivitäten dieser Unternehmen<br />
in einer juristischen<br />
Person. Der Marktauftritt wird<br />
auch künftig durch die bekannten<br />
Logos gekennzeichnet sein.<br />
markt und menschen<br />
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markt und menschen<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
25. WLPGA Forum, Bali – eine Nachlese<br />
Der stimmungsvolle Auftritt <strong>der</strong> Tanzgruppe – hier vor dem Stand <strong>der</strong> Cavagna Group – brachte Farbe in die<br />
Ausstellung.<br />
„Bali war ein voller Erfolg!“,<br />
sagen die, die am 25. WLPGA<br />
Congress teilgenommen haben.<br />
„Musste es unbedingt Bali<br />
sein?“, fragen die, die den Weg<br />
um den halben Globus gescheut<br />
haben. Antwort: „Es<br />
musste!“ Dass Bali als Veranstaltungsort<br />
<strong>für</strong> das jährliche<br />
Treffen des weltweiten <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />
WLPGA gewählt<br />
wurde, kommt nicht von ungefähr.<br />
Es war <strong>der</strong> erfolgreiche<br />
Abschluss einer drei Jahre<br />
dauernden Werbekampagne<br />
<strong>der</strong> indonesischen Regierung,<br />
die es sich zum Ziel gesetzt<br />
hat, <strong>Flüssiggas</strong> als umweltgerechten<br />
Brennstoff <strong>für</strong> den heimischen<br />
Herd zu etablieren.<br />
Das Problem: Indonesien hat<br />
rund 248 Mio. Einwohner und<br />
die Hälfte davon kocht immer<br />
noch mit Holz und Kohle. Um<br />
die wachsende Bevölkerung<br />
<strong>für</strong> Umweltbelange zu sensibilisieren,<br />
hat die indonesische<br />
Regierung in den vergangenen<br />
drei Jahren 40 Mio. Gasflaschen<br />
verschenkt, einschließlich<br />
Schlauch, Regler und Gaskocher.<br />
Weil die gedrungenen<br />
3,5 kg-Flaschen Wassermelonen<br />
ähneln, bekamen sie den<br />
Spitznamen „green melons“<br />
verpasst.<br />
Am Stand von Cosan Krisplan<br />
wurden die „green melons“<br />
demonstrationshalber<br />
befüllt. Das Unternehmen präsentierte<br />
erstmals die patentierte<br />
FiLL1-Maschine <strong>für</strong> die<br />
einfache, sichere und präzise<br />
Befüllung von geringen Mengen<br />
an Flaschen in variablen<br />
Größen. Die Neuentwicklung<br />
ist damit wie geschaffen <strong>für</strong><br />
die asiatischen Wachstumsmärkte.<br />
„Indonesien ist enorm<br />
wichtig <strong>für</strong> uns“, bestätigt Lars<br />
Sall von Kosan Crisplant. „Die<br />
Umstellung von Kerosin auf<br />
LPG hat uns gute Umsätze beschert.“<br />
Mittelfristig erwartet<br />
man weiteres Wachstum im<br />
pazifischen Raum, was <strong>für</strong> den<br />
Marketingleiter von CK auch<br />
persönliche Konsequenzen<br />
hat: Er wird ab dem 1. April<br />
2013 das Asiengeschäft von<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung in Kuala<br />
Lumpur aus verantworten.<br />
„Für uns sind Län<strong>der</strong> wie<br />
Indonesien, Bangladesch o<strong>der</strong><br />
Vietnam enorm wichtig“, sagt<br />
auch Freddy Deyk von REGO.<br />
„Das ist <strong>der</strong> wichtigste Markt<br />
<strong>für</strong> den Flaschensektor.“ Das<br />
gilt auch <strong>für</strong> den Standnachbarn<br />
FAS <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
Salzgitter; REGO und FAS verbindet<br />
eine langjährige und<br />
erfolgreiche Partnerschaft in<br />
allen wichtigen LPG Märken.<br />
Gerade hat man sich zum Besuch<br />
einer Branchenmesse in<br />
Vietnam verabredet.<br />
„Middle East und Asien sind<br />
bedeutende Wachstumsmärkte<br />
<strong>für</strong> Flaschenfüllanlagen und<br />
Verdampfersysteme“, bestätigt<br />
Lutz Jeremias, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> FAS. „In Kooperation mit<br />
unserem Schwesterunternehmen<br />
Ninnelt haben wir neue,<br />
auf die jeweiligen Märkte zugeschnittene<br />
Produkte entwickelt,<br />
die auch über die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Zulassungen verfügen.<br />
Dank unserer Vertretungen<br />
vor Ort ist es uns möglich,<br />
schnell auf Projekte zu<br />
reagieren. Mit geschultem Personal<br />
stellen wir einen individuellen<br />
Service aller gelieferten<br />
Anlagen und Baugruppen<br />
sicher.“<br />
An<strong>der</strong>s als in Europa steigt<br />
in Asien auch <strong>der</strong> Bedarf an<br />
Flaschenventilen. „Mit ihrer<br />
hohen Nachfrage garantieren<br />
die asiatischen Märkte uns das<br />
Wachstum <strong>für</strong> die kommenden<br />
Jahre,“ erklärt Verkaufsleiter<br />
Diego de Stefani die Expansionsstrategie<br />
<strong>der</strong> Cavagna<br />
Group. Als weltweit führen<strong>der</strong><br />
Hersteller von <strong>Flüssiggas</strong>armaturen<br />
exportiert Cavagna<br />
Flaschenventile in 130 Län<strong>der</strong>.<br />
Doch in Asien geht man einen<br />
Schritt weiter: In Bangkok hat<br />
das Unternehmen eine eigene<br />
Produktionsstätte, die Cavagna<br />
Group Asia, gegründet. „Die<br />
Fertigung in Thailand bringt<br />
uns neben den logistischen<br />
Vorteilen zur Belieferung <strong>der</strong><br />
asiatischen Märkte und Australiens<br />
auch einen Kostenvorsprung“,<br />
begründet de Stefani<br />
die Entscheidung. Von hier aus<br />
soll die Präsenz <strong>der</strong> Cavagna<br />
Group in <strong>der</strong> Region weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Fahrradrikscha, die die green melons durch die Ausstellung transportierte,<br />
ist ein echter Eyecatcher. Auf <strong>der</strong> Straße verlieren die mit Muskelkraft<br />
betriebenen Fahrzeuge im Rahmen <strong>der</strong> fortschreitenden Motorisierung<br />
jedoch zunehmend an Bedeutung.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
8|9<br />
DVFG legt Zwei Autogasflyer neu auf:<br />
„Bewusst fahren“ und „Volltanken und sparen“<br />
Seit Oktober stehen die überarbeiteten<br />
Autogasflyer „Bewusst<br />
fahren“ und „Volltanken<br />
und sparen“ allen DVFG-Mitglie<strong>der</strong>n<br />
als unterstützende<br />
Werbemaßnahme zur Verfügung.<br />
Während die Kurzfassung<br />
„Volltanken und sparen“, die<br />
knapp und prägnant die Vorteile<br />
des Fahrens mit Autogas listet,<br />
<strong>für</strong> den schnellen Erstkontakt<br />
gedacht ist, geht „Bewusst<br />
fahren“ ins Detail. Autofahrer,<br />
Gebr. Beckmann übernimmt Vertrieb von Ragasco<br />
Nachdem die Gebr. Beckmann<br />
GmbH, Osnabrück, bereits<br />
seit 1999 die Compolite<br />
CS und Passion Propangasflaschen<br />
<strong>der</strong> Composite Scandinavia<br />
vertreiben, hat das Unternehmen<br />
nun auch den Vertrieb<br />
<strong>der</strong> Complet Gasflaschen von<br />
Ragasco übernommen. Vor<br />
dem Hintergrund, dass die beiden<br />
Gesellschaften seit zwei<br />
Jahren zur selben Holding gehören,<br />
ist die Übernahme des<br />
Vertriebs <strong>für</strong> Deutschland und<br />
Internationaler Branchentreff, Warschau<br />
die sich mit <strong>der</strong> Materie beschäftigen<br />
wollen, finden verständliche<br />
Antworten auf die<br />
am häufigsten gestellten Fragen;<br />
angefangen von „Autogas,<br />
warum?“ bis hin zum Rechenbeispiel<br />
<strong>für</strong> die Amortisierung<br />
<strong>der</strong> Umrüstkosten.<br />
Die grafisch ansprechend gestalteten<br />
Flyer mit dem neuen<br />
Autogaslogo können von allen<br />
Mitgliedsunternehmen in <strong>der</strong><br />
DVFG-Geschäftsstelle abgerufen<br />
werden.<br />
Benelux nur ein konsequenter<br />
Schritt zur Optimierung des<br />
Marketings <strong>der</strong> leichten Flaschen:<br />
Complet Gasflaschen<br />
wiegen bis zu 50 % weniger als<br />
Stahlgasflaschen gleichen Fassungsvermögens;<br />
ihre transparente<br />
Außenhülle ermöglicht<br />
es außerdem, gegen eine Lichtquelle<br />
den Füllstand zu ermitteln.<br />
Selbstverständlich entsprechen<br />
die korrosionsfreien<br />
Behälter allen erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Sicherheitsstandards.<br />
Zeitgleich mit <strong>der</strong> Warschauer Gas Show wird am 6. und 7. März<br />
2013 im Sheraton Hotel die zweite Internationale Konferenz „LPG<br />
- Exceptional Energy“ stattfinden. Die Schirmherrschaft <strong>der</strong> Veranstaltung,<br />
in <strong>der</strong>en Rahmen <strong>der</strong> polnische <strong>Flüssiggas</strong>verband<br />
POGP seinen Jahresbericht 2012 vorstellen wird, haben WLPGA<br />
und <strong>der</strong> AEGPL übernommen. Der offizielle Teil glie<strong>der</strong>t sich in<br />
vier Themenblöcke und beinhaltet Präsentationen ausgewählter<br />
Firmen sowie Workshops. Am Abend des ersten Tages bietet <strong>der</strong><br />
Empfang im Nationaltheater den Teilnehmern einen stimmungsvollen<br />
Rahmen <strong>für</strong> Erfahrungsaustausch und Networking. Eine<br />
Einschreibung ist ab sofort möglich.<br />
Für mehr Informationen: www.pogp2013.pl<br />
Rückläufiger Energieverbrauch in Deutschland: DVFG-<br />
Mitgliedsunternehmen stehen verhältnismässig gut da<br />
Inlandsabsatz DVFG<br />
Jan. – Juni<br />
2011 in t<br />
Die von <strong>der</strong> AG Energiebilanzen<br />
auf Basis des Verbrauchs<br />
<strong>der</strong> ersten neun Monate erstellte<br />
Jahresprognose geht davon aus,<br />
dass <strong>der</strong> Energieverbrauch in<br />
Deutschland 2012 gegenüber<br />
2011 weitgehend unverän<strong>der</strong>t<br />
bleiben wird. Nur ein starker<br />
und andauern<strong>der</strong> Kälteeinbruch<br />
könnte noch zu einer stark abweichenden<br />
Entwicklung führen.<br />
Allerdings sind zwischen<br />
den einzelnen Energieträgern<br />
deutliche Unterschiede auszumachen.<br />
Dem signifikanten Rückgang<br />
im Bereich <strong>der</strong> Kernenergie<br />
steht eine deutliche Steigerung<br />
bei den Erneuerbaren Energien<br />
gegenüber. Aber auch bei Braunund<br />
Steinkohle sind Zuwächse<br />
zu verzeichnen, womit deutlich<br />
wird, dass die Regenerativen<br />
Ener gien (noch) nicht in <strong>der</strong><br />
Lage sind, den Bedarf, <strong>der</strong> an<br />
an<strong>der</strong>er Stelle frei wird, aufzufangen.<br />
Der Mineralölverbrauch wurde<br />
bestimmt durch einen Anstieg<br />
<strong>der</strong> Nachfrage nach leichtem<br />
und schwerem Heizöl, und<br />
auch beim Diesel gab es Zuwächse.<br />
Demgegenüber sank <strong>der</strong><br />
Verbrauch an Otto- und Flugkraftstoffen,<br />
sodass sich unterm<br />
Jan. – Juni<br />
2012 in t<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
in %<br />
Flaschengas 62.367,66 63.060,10 1,1<br />
Tankgas 309.492,30 312.241,40 0,9<br />
HUK/Wärme 371.859,90 375.301,50 0,9<br />
Autogas 115.515,70 107.814,70 –6,7<br />
Treibgas 27.545,20 26.287,20 –4,6<br />
Industrie 86.528,60 63.706,00 –26,4<br />
Lieferung an inländ.<br />
Großhändler<br />
110.599,40 119.146,40 7,7<br />
DVFG-Mitglie<strong>der</strong> Inland 690.097,00 671.616,00 –2,7<br />
Strich ein Minus von 0,7 % ergeben<br />
wird. Die Nachfrage nach<br />
<strong>Flüssiggas</strong> ist mit -11 % verhältnismäßig<br />
stärker gefallen. Die<br />
Erhebung <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> DVFG-<br />
Mitgliedsunternehmen durch<br />
die Geschäftsstelle weist deutlich<br />
bessere Umsätze vor: Alles<br />
in allem ist <strong>der</strong> Umsatz <strong>der</strong><br />
DVFG-Mitgliedsunternehmen im<br />
Zeitraum Januar bis September<br />
2012 volumenmäßig um nur<br />
2,7 % zurückgegangen.<br />
„Die traditionellen Geschäftsfel<strong>der</strong><br />
‚Flaschengas‘ und ‚Tankgas‘<br />
haben sich gut behauptet;<br />
sie sind um 1,1 % resp. 0,9 %<br />
gewachsen.<br />
Beim ‚Autogas‘ ist ein Rückgang<br />
von 6,7 % zu verzeichnen;<br />
ein Wert, <strong>der</strong> jedoch nicht repräsentativ<br />
ist <strong>für</strong> den gesamten<br />
Autogasmarkt, da <strong>der</strong> Verband<br />
über seine Mitglie<strong>der</strong> lediglich<br />
etwa die Hälfte des gesamten<br />
Autogasumsatz erfasst. Einen<br />
deutlichen Rückgang (-26,4 %)<br />
hat es im Industrie geschäft gegeben;<br />
hier könnten sich erste<br />
Signale <strong>der</strong> Konjunkturabschwächung<br />
zeigen“, so <strong>der</strong> DVFG-Vorstandsvorsitzende<br />
Rainer Scharr<br />
anlässlich <strong>der</strong> Herbstarbeitstagung<br />
des <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />
in Radebeul.<br />
dvfg markt | ortstermin<br />
und menschen<br />
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DVFG | Branchennews<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Autogas <strong>für</strong> erhöhten Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz:<br />
DVFG <strong>for<strong>der</strong>t</strong> <strong>Verlängerung</strong> <strong>der</strong> Steuerermäßigung<br />
<strong>für</strong> Fahrzeuge mit Gasantrieb<br />
Eine Delegation des DVFG besuchte den Europaabgeordneten Dr. Peter Liese in Brüssel, um die Well-to-Wheel Studie zur Analyse von<br />
Gasfahrzeugen zu übergeben. Markus E<strong>der</strong>, Vorstandsmitglied des Deutschen Verbands <strong>Flüssiggas</strong> e.V., machte unmissverständlich<br />
klar, dass die politischen Rahmenbedingungen zur Stärkung des Einsatzes von <strong>Flüssiggas</strong> sichergestellt werden müssen: „Deshalb<br />
setzen wir uns <strong>für</strong> die Umsetzung <strong>der</strong> europaweiten Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie ein und for<strong>der</strong>n eine <strong>Verlängerung</strong> <strong>der</strong><br />
Energie steuerermäßigungen <strong>für</strong> Autogas bis 2025. Klar ist, dass gerade alternative Kraftstoffe nur mit zusätzlichen Anreizen gegenüber<br />
konventionellen Kraftstoffen wettbewerbsfähig bleiben können.“<br />
Tauschten sich über eine Fortsetzung <strong>der</strong> Steuererleichterung <strong>für</strong> Gasantriebe aus (v.l.n.r.):<br />
Dr. Klaus-R. Frisch, Technischer Direktor Deutscher Verband <strong>Flüssiggas</strong> (DVFG e.V.); Markus E<strong>der</strong>,<br />
DVFG-Vorstand und Vorsitzen<strong>der</strong> des Fachausschusses Kommunikation; MdEP Dr. Peter Liese mit<br />
<strong>der</strong> WTW-Studie sowie Prof. Dr.-Ing. Thomas Heinze von <strong>der</strong> HTW Saarland.<br />
Zu Beginn des einstündigen Gesprächs<br />
erläuterte Prof. Dr. Thomas Heinze, HTW<br />
Saarland, die wesentlichen Punkte <strong>der</strong><br />
von ihm erstellten WTW-Studie „Gasantriebe“.<br />
Die vielseitigen Aspekte <strong>der</strong> Nutzung<br />
von Autogas, das CO 2 -Einsparung,<br />
Klimaschutz und Gesundheitsschutz kombiniert,<br />
fanden bei Dr. Peter Liese offenes<br />
Gehör: Der Europa-Parlamentarier ist<br />
nicht nur Mitglied des Umweltauschusses,<br />
son<strong>der</strong>n auch ausgewiesener Experte<br />
in Sachen Klimaschutz und außerdem als<br />
Mediziner höchst sensibel gegenüber<br />
Feinstaub- und Rußpartikelemissionen:<br />
Hat doch die Weltgesundheitsorganisation<br />
erst vor wenigen Monaten Dieselrußpartikel<br />
als krebserregend eingestuft.<br />
Nicht zuletzt ist Dr. Liese deutscher Berichterstatter<br />
des Europäischen Parlaments<br />
zum Thema „Energieeffizienz“ und<br />
damit zuständig <strong>für</strong> einen Bereich, <strong>der</strong><br />
alle Energieträger berührt. „Hier haben<br />
wir die Gelegenheit genutzt, die Nischenenergie<br />
<strong>Flüssiggas</strong> mit all ihren Facetten<br />
zu präsentieren“, erläutert Dr. Klaus-R.<br />
Frisch, den die Zusammenarbeit bei<br />
einem früheren Projekt mit Dr. Liese<br />
verbindet.<br />
Wie sich im Verlauf des Gesprächs herausstellte,<br />
ist Dr. Liese in den einzelnen<br />
Berichterstattungen so gut vernetzt, dass<br />
er <strong>der</strong> Delegation Hinweise auf anstehende<br />
Berichterstattungen im Zusammenhang<br />
mit Kraftstoffen, hier insbeson<strong>der</strong>e<br />
zur Kraftstoff-Qualitätsrichtlinie, geben<br />
konnte. In einem nächsten Schritt wird<br />
<strong>der</strong> DVFG den Kontakt zu den zuständigen<br />
Parlamentariern aufnehmen. Dies<br />
soll gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen<br />
geschehen, weil – an<strong>der</strong>s als in<br />
<strong>der</strong> Bundespolitik – im europäischen Kontext<br />
praxisorientierten, von Unternehmen<br />
begleiteten Lösungen <strong>der</strong> Vorzug gegenüber<br />
„rein theoretischen“ Überlegungen<br />
gegeben wird.<br />
Kern des Gesprächs in Brüssel war es<br />
jedoch, die Vorteile von Gasfahrzeugen<br />
gegenüber Benzin darzustellen. Das Auto<br />
als Verkehrsträger benötigt ein entsprechendes<br />
Verkehrssystem, innerhalb dessen<br />
es sich bewegen kann. „Hier haben<br />
wir die gute Infrastruktur herausgestellt“,<br />
erläutert Dr. Frisch, „und konnten auch<br />
darlegen, dass die Verfügbarkeit von<br />
Autogas auf lange Sicht gewährleistet ist.“<br />
Wenn auch <strong>der</strong> Umweltnutzen von Autogas<br />
und Erdgas annähernd gleich hoch<br />
zu bewerten ist, so wird die Akzeptanz<br />
beim Verbraucher entscheidend durch die<br />
Verfügbarkeit des Kraftstoffs beeinflusst.<br />
Hier ist Autogas, mit einem Anteil von<br />
80 % <strong>der</strong> alternativen Antriebe, mit Abstand<br />
führend.<br />
„Bei unserer For<strong>der</strong>ung nach einer <strong>Verlängerung</strong><br />
<strong>der</strong> Steuerermäßigung geht es<br />
auch um das Vertrauen des Bürgers in die<br />
Politik“, so Dr. Frisch. „Am Beispiel von<br />
‚Biodiesel‘ o<strong>der</strong> ‚E10‘ kann man ablesen,<br />
wohin eine unstetige Politik und schlechte<br />
Kommunikation beim Verbraucher führen.<br />
Wird die För<strong>der</strong>ung trotz <strong>der</strong> wissenschaftlich<br />
belegten Umweltvorteile von<br />
Gasantrieben abgeschnitten, geht das<br />
Vertrauen <strong>der</strong> Verbraucher in die Zuverlässigkeit<br />
alternativer Antriebe insgesamt<br />
verloren“, so die Be<strong>für</strong>chtung. Und mit<br />
welchem Gefühl geht es zurück nach Berlin?<br />
Dr. Frisch gibt sich zuversichtlich:<br />
„Ich denke, dass wir unser Anliegen im<br />
Rahmen <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden<br />
Zeit überzeugend vermitteln konnten.“
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
10|11<br />
Regionaltagung West mit Besichtigung <strong>der</strong> Viessmann Werke<br />
Informationen aus <strong>der</strong> Verbandsarbeit<br />
<strong>für</strong> die mobile Energie <strong>Flüssiggas</strong><br />
Die im halbjährlichen Turnus stattfindenden Regionaltagungen Nord/Ost, West und Süd dienen <strong>der</strong> Information und dem Erfahrungsaustausch<br />
<strong>der</strong> DVFG-Mitgliedsunternehmen untereinan<strong>der</strong>. Ein beson<strong>der</strong>es Schmankerl tischte Regionalobmann Jürgen Wagenpfeil<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Balzer-Gas dem Treffen <strong>der</strong> Region West auf: Der Blick über den Tellerrand führte ins Viessmann-Werk<br />
Allendorf, wo die rund 25 Teilnehmer einen Einblick in die Firmengeschichte, die Unternehmensphilosophie und die Produktion des<br />
international operierenden Herstellers von Heiz-, Kühl- und Klimatechnik erhielten.<br />
dvfg | ortstermin<br />
branchennews<br />
Die persönliche Verbindung zwischen<br />
Balzer-Gas und den Viessmann Werken<br />
GmbH & Co. KG in Allendorf ist durch Dr.<br />
Martin Viessmann gegeben, <strong>der</strong> (in dritter<br />
Generation) <strong>der</strong> Viessmann-Gruppe<br />
vorsteht und auch bei Balzer-Gas als Geschäftsführer<br />
fungiert. Auf Produkt ebene<br />
berühren sich die beiden Unternehmen<br />
auf dem erfolgversprechenden Geschäftsfeld<br />
<strong>der</strong> Kraft-Wärme-Kopplung: Alle <strong>für</strong><br />
Gas konzipierten Geräte von Viessmann<br />
können wahlweise mit Erd-, Bio- o<strong>der</strong><br />
<strong>Flüssiggas</strong> betrieben werden. Dazu sind<br />
keine aufwendigen Nachinstallationen<br />
erfor<strong>der</strong>lich – es muss lediglich ein Hebel<br />
umgelegt werden, und schon ist das Gerät<br />
einsatzbereit.<br />
Neben hocheffizienten Brennwertsystemen,<br />
Biomassekesseln, Wärmepumpen,<br />
Solar- und Photovoltaikanlagen bietet<br />
Viessmann das innovative Mikro-KWK-<br />
System Vito twin 300-W mit 1 kW elektrischer<br />
und 6 kW thermischer Leistung<br />
(plus 20 kW Spitzenlastbrenner) <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
an. Eine <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heiten des Kompaktgeräts:<br />
Der Stromerzeugungszähler<br />
ist in das Gerät selbst integriert, was <strong>für</strong><br />
die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Anlage einen<br />
entscheidenden Faktor spielt – die kostenträchtige<br />
Nachinstalla tion entfällt. Da<br />
wird schnell klar, dass hier nicht nur Geräte<br />
gebaut werden, son<strong>der</strong>n auch in Gremien<br />
die Normenarbeit geleistet wird, die<br />
die Voraussetzung <strong>für</strong> Marktfähigkeit einer<br />
solchen Neuentwicklung ist. Nach <strong>der</strong><br />
Werksbesichtigung durften die Teilnehmer<br />
<strong>der</strong> Regionaltagung West sich am<br />
Buffet im Gästerestaurant von Viessmann<br />
bedienen.<br />
Die Teilnehmer <strong>der</strong> Herbsttagung<br />
<strong>der</strong> Region West am<br />
9. Oktober auf dem Betriebsgelände<br />
<strong>der</strong> Viessmann-Gruppe<br />
in Allendorf.<br />
Zur Eröffnung <strong>der</strong> Herbsttagung <strong>der</strong><br />
Region West dankte Regionalobmann<br />
Jürgen Wagenpfeil dem Initiator (und Organisator)<br />
Martin Pohl, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Balzer-Gas, <strong>für</strong> diese Bereicherung<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung. Eine Nachahmung, so<br />
das einheitliche Credo, ist empfohlen.<br />
BERICHTe zur VERBANDSARBEIT<br />
Der Tagesordnung folgend erläuterte<br />
DVFG-Hauptgeschäftsführer Robert<br />
Schnei<strong>der</strong>banger die anstehenden<br />
Themen und Veranstaltungen. Im Nachgang<br />
zur DVFG-Frühjahrstagung hat die<br />
Geschäftsstelle eine Mitglie<strong>der</strong>befragung<br />
durchgeführt. Sowohl die Vorträge als<br />
auch <strong>der</strong> Begrüßungsabend im Aquarium<br />
des Zoologischen Gartens wurden von <strong>der</strong><br />
überwiegenden Mehrheit <strong>der</strong> Befragten<br />
als gelungen beurteilt. Wer die Veranstaltung<br />
im Nachhinein noch einmal Revue<br />
passieren lassen möchte, kann dies an-<br />
hand <strong>der</strong> Fotogalerie tun, die allen<br />
DVFG-Mitglie<strong>der</strong>n im Internetauftritt<br />
zur Verfügung steht. Der Link mit den<br />
Zugangsdaten ist auf Anfor<strong>der</strong>ung<br />
erhältlich.<br />
Die Herbstarbeitstagung wurde mit<br />
Rücksicht auf eine Tagung <strong>der</strong> UNITI auf<br />
den 22./23. Oktober terminiert; sie fand<br />
erneut in Radebeul statt und war schwerpunktmäßig<br />
dem Thema „Autogas“ gewidmet.<br />
Mit 29 Ausstellern, so Schnei<strong>der</strong>banger,<br />
sei eine Rekordbeteiligung durch<br />
die Mitgliedsunternehmen gegeben (siehe<br />
auch Bericht ab Seite 13). „Wenn das so<br />
weitergeht, werden wir uns künftig Veranstaltungsorte<br />
mit größeren Ausstellungsflächen<br />
suchen müssen“, kommentiert<br />
Schnei<strong>der</strong>banger diese erfreuliche<br />
Entwicklung. Die Frühjahrstagung –<br />
traditionell eher politischen Themen<br />
gewidmet – wird am 6./7. Mai in Stutt gart<br />
stattfinden.
DVFG | Branchennews<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
KOMMUNIKATION – EIN WICHTIGER<br />
FAKTOR IN DER VERBANDSARBEIT<br />
Markus E<strong>der</strong>, <strong>der</strong> in den Vorstand des<br />
DVFG berufen wurde, leitet seit Kurzem<br />
auch den Kommunikationsausschuss (siehe<br />
Seite 14). Hier hat sich einiges getan,<br />
sowohl was die Kommunikation in <strong>der</strong> politischen<br />
Arbeit anbelangt als auch im Hinblick<br />
auf den Endverbraucher. So ist <strong>der</strong><br />
Autogas-Atlas seit Neuestem mit Google<br />
Maps verbunden. Damit erhält <strong>der</strong> Nutzer<br />
per Mausklick alle erfor<strong>der</strong>lichen Daten,<br />
um die jeweilige Auto gastankstelle auf direktem<br />
Weg anzufahren – im besten Fall<br />
ist sie schon von Weitem an <strong>der</strong> Fahne mit<br />
dem neuen Autogaslogo zu erkennen.<br />
Seit Oktober stehen die überarbeiteten<br />
Autogasflyer „Bewusst fahren“ und „Volltanken<br />
und sparen“ allen DVFG-Mitglie<strong>der</strong>n<br />
als unterstützende Werbemaßnahme<br />
zur Verfügung. Diverse Arbeitspapiere<br />
<strong>für</strong> die Gespräche mit den Abgeordneten<br />
des Bundestags wurden neu aufgelegt; sie<br />
stehen im Internet zum Download bereit<br />
und werden in kleinen Stückzahlen auch<br />
von <strong>der</strong> Geschäftsstelle versandt. Neu ist<br />
das Grundsatzpapier „Effizienz initiative<br />
<strong>für</strong> naturnahe Regionen“, das die Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Nutzung von <strong>Flüssiggas</strong> im<br />
ländlichen Raum darstellt.<br />
VIELE MASSNAHMEN FLANKIEREN DIE<br />
KOMMUNIKATIONSSTRATEGIE<br />
Ein Novum ist, dass die Presse arbeit<br />
jetzt teilweise auch vom Verband aus<br />
übernommen wird: Neun Aussendungen<br />
hat man in diesem Jahr bereits getätigt.<br />
Mit Erstaunen wurden die Ergebnisse des<br />
Pressebüros Brendel aufgenommen: Deren<br />
42 Aussendungen haben zu 2000<br />
Veröffent lichungen geführt, die wie<strong>der</strong>um<br />
– multipliziert mit <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Auflage<br />
und den Lesern pro Exemplar – rein<br />
rechnerisch zu 370 Mio. Leser kontakten<br />
DVFG-Herbsttagung West bei Balzer-Gas: Hauptgeschäftsführer Robert Schnei<strong>der</strong>banger (vorn<br />
links) erläutert die aktuellen Projekte <strong>der</strong> Verbandsarbeit.<br />
geführt haben. Trotz dieser beeindruckenden<br />
Ziffern sollen die Kommunikationskanäle<br />
über das Internet ausgebaut werden,<br />
da sich zunehmend mehr Bevölkerungsgruppen<br />
bevorzugt online informieren.<br />
Mit Bedauern stellte Schnei<strong>der</strong>banger<br />
fest, dass das Thema „Autogas“ von den<br />
großen deutschen Automobilherstellern<br />
nicht in <strong>der</strong> Weise umgesetzt wird, wie es<br />
<strong>für</strong> die Erfüllung <strong>der</strong> Klimaschutzziele<br />
erfor<strong>der</strong>lich wäre. Pro Autogas engagieren<br />
sich schwerpunktmäßig Kia, Hyundai,<br />
Opel und Ford; Gespräche mit den<br />
OEMs, im Umwelt-, Verkehrs- und Wirtschaftsministerium<br />
sowie mit verschiedenen<br />
NGOs (u. a. dem Wuppertal Institut)<br />
sollen politische Mandatsträger und Meinungsbildner<br />
<strong>für</strong> das Thema Autogas sensibilisieren.<br />
Hierzu soll unter an<strong>der</strong>em die Well-to-<br />
Wheel-Studie <strong>der</strong> HTW Saarland beitragen:<br />
Sie belegt zweifelsfrei das CO 2 -Einsparpotenzial<br />
von Autogas, sofern man<br />
nur den CO 2 -Ausstoß realistisch berechnet.<br />
Weil die <strong>der</strong>zeitige Tank-to-Wheel-Betrachtung<br />
in dieser Hinsicht nicht zielführend<br />
ist, engagiert sich <strong>der</strong> DVFG in<br />
Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Verbänden<br />
<strong>für</strong> eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bisherigen Betrachtungsweise.<br />
Technische Anliegen und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
Alexan<strong>der</strong> Stöhr wies darauf hin, dass<br />
die Einbeziehung <strong>der</strong> Vorkette des Kraftstoffs<br />
<strong>der</strong> entscheidende Faktor <strong>für</strong> die<br />
gute Performance von LPG ist. Die beiden<br />
Grafiken veranschaulichen das recht gut.<br />
CNG und LPG erzielen im Schnitt nahezu<br />
gleiche Emissionswerte, je nachdem, welche<br />
Transportstrecke man betrachtet. Es<br />
geht aber nicht darum, Erdgas schlechter<br />
darzustellen, son<strong>der</strong>n vielmehr darum zu<br />
zeigen, dass <strong>der</strong> Ab stand zu den konventi-<br />
25,0%<br />
CNG<br />
20,0%<br />
LPG<br />
WTT<br />
Bereitstellungsaufwand<br />
bis in den Fahrzeugtank<br />
TTW<br />
Verbrennung<br />
CO2-Vorteil<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
Niveau LPG LRLP1<br />
CNG<br />
Benzin<br />
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0 140,0 160,0 180,0<br />
WTW-Treibhausgasäquivalent g CO2/km<br />
5,0%<br />
EU-Mix<br />
2680 km<br />
Mittlerer Osten<br />
Süd-West Asien<br />
0,0%<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000<br />
Distanz CNG-Bereitstellungsweg (km)<br />
Sibirien<br />
CO 2 -Emissionen repräsentativer Fahrzeuge im Vergleich (Quelle: DVFG).<br />
Durchschnittlicher WTW-CO 2 -Vorteil von aktuellen CNG-Fahrzeugen in<br />
Abhängigkeit <strong>der</strong> Länge des CNG-Bereitstellungswegs (Quelle: DVFG).
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012 12| 13<br />
onellen Kraftstoffen größer ist als <strong>der</strong> Unterschied<br />
zwischen den beiden Gasarten.<br />
„Wir brauchen eine Gleichwertigkeit <strong>der</strong><br />
beiden Kraftstoffe“, so Stöhr, <strong>der</strong> im Folgenden<br />
die Argumentation des DVFG im<br />
Hinblick auf die MKS darlegte. Hierzu<br />
zählen die positiven Eigenschaften von<br />
Autogas in <strong>der</strong> mobilen Anwendung, die<br />
nachhaltige Verfügbarkeit und die gute<br />
Infrastruktur in Deutschland und Europa.<br />
In <strong>der</strong> Branche ist die Argumentation<br />
weitgehend bekannt, Entscheidungsträgern<br />
gegenüber sollte daher <strong>der</strong> Vorzug<br />
einer Kraftstoffvielfalt und von Gaskraftstoffen<br />
allgemein nähergebracht werden,<br />
so Stöhr.<br />
Im Zeitraffer präsentierte er die weiteren<br />
Themen, die die Branche bewegen;<br />
wie die Konflikte im Zusammenhang mit<br />
<strong>der</strong> TRBS 3151 Betankungsanlagen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Hinblick auf den Anfahrschutz.<br />
Hier legt man an den alternativen<br />
Kraftstoff Autogas die Maßstäbe an, die<br />
auch <strong>für</strong> an<strong>der</strong>e Kraftstoffe gelten. Parallel<br />
dazu versucht man über das Regelwerk<br />
<strong>der</strong> Berufsgenossenschaften, <strong>für</strong><br />
innerbetrieb liche Betankungsanlagen<br />
eine Anpassung an die beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu erreichen. Der entscheidende<br />
Unterschied ist laut Stöhr <strong>der</strong>, dass<br />
innerbetrieb liche Betankungsanlagen von<br />
eingewiesenem Personal bedient werden.<br />
Die Bedienung ausschließlich durch<br />
eingewiesenes Personal gilt zwar auch <strong>für</strong><br />
die Befüllung von Tankkraftwagen, trotzdem<br />
hat es dabei einen Unfall gegeben,<br />
<strong>der</strong> eine Diskussion zum Stand <strong>der</strong> Technik<br />
ausgelöst hat. Der Unfall wurde durch<br />
einen Mitarbeiter verursacht, <strong>der</strong> sich<br />
aufgrund seiner „Linkshändigkeit“ mit<br />
Bedienschwierigkeiten konfrontiert sah.<br />
Zwar wäre <strong>der</strong> Vorfall bei Verwendung<br />
einer Trockenkupplung an<strong>der</strong>s verlaufen.<br />
Das darf jedoch nicht zu <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />
nach einer unverzüglichen Umstellung<br />
auf Trockenkupplungen führen. ACME-<br />
Kupplungen sind üblich und zugelassen,<br />
und sie müssen bis zur vollständigen Umstellung<br />
auf Trocken kupplungen, die<br />
durch die <strong>Flüssiggas</strong>industrie vorangetrieben<br />
wird, auch zulassungsfähig bleiben;<br />
dies zumal <strong>der</strong> Austausch nicht von<br />
heute auf morgen, son<strong>der</strong>n nur schrittweise<br />
erfolgen kann.<br />
Bei <strong>der</strong> PTB TR G 15 Abrechnungsverfahren<br />
geht es um die messtechnisch korrekte<br />
Mengenermittlung bei Abrechnung<br />
über einen Zähler. Obwohl <strong>der</strong> DVFG in<br />
die Ausarbeitung mit einbezogen worden<br />
war, wurde man von <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
nicht in Kenntnis gesetzt. „Inhaltlich“, so<br />
Stöhr, „war die Arbeit aber ohnehin bereits<br />
abgeschlossen.“<br />
Die ODV Ortsbewegliche Druckgeräte<br />
Verordnung regelt die Pflichten <strong>der</strong><br />
Marktteilnehmer und die Aufgaben <strong>der</strong><br />
Marktaufsicht. Von letztgenannter Stelle<br />
gab es verdientes Lob: Die <strong>Flüssiggas</strong>-<br />
branche sei eine <strong>der</strong> Branchen, die den<br />
neuen Ansatz in vorbildlicher Weise umsetze.<br />
Als Beispiel hier<strong>für</strong> führte Stöhr<br />
das Vorgehen im Zusammenhang mit<br />
dem fehlerhaften <strong>Flüssiggas</strong>-Handradventil<br />
an. „Unser pro-aktives Handeln“, so<br />
Stöhr, „stärkt das Vertrauen <strong>der</strong> Behörden<br />
in die Kompetenz <strong>der</strong> Branche.“<br />
ENERGIEEFFIZIENZBERATER DVFG<br />
Abschließend berichtete Stöhr von den<br />
in Kooperation mit <strong>der</strong> TÜV Akademie<br />
(TÜV Thüringen) durchgeführten Seminaren<br />
zum Energieeffizienzberater, die regen<br />
Anklang finden. Die Teilnehmer <strong>der</strong><br />
Seminare können nach erfolgreichem Abschluss<br />
als kompetente Berater in private<br />
und gewerbliche Bau- bzw. Sanierungsvorhaben<br />
eingebunden werden. Mit einer<br />
solchen Qualifikation heben die DVFG-<br />
Mitgliedsunternehmen sich von ihren<br />
Wettbewerbern ab und können ihren Kunden<br />
einen zusätzlichen Service bieten.<br />
Referierte zu den technischen Herausfor<strong>der</strong>ungen, die die Branche in den kommenden Monaten<br />
zu meistern hat: Alexan<strong>der</strong> Stöhr, DVFG-Geschäftsstelle.<br />
dvfg | branchennews<br />
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<strong>Flüssiggas</strong>-Equipment und Verdampfertechnologie<br />
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DVFG | Branchennews<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Markus E<strong>der</strong> übernimmt Vorsitz des Fachausschuss Kommunikation:<br />
Neuausrichtung <strong>der</strong> Kommunikationsstrategie<br />
des <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />
Zum 1. Oktober 2012 hat Markus E<strong>der</strong>, Geschäftsführer <strong>der</strong> Tyczka Totalgaz GmbH, Geretsried, den Vorsitz des Fachausschuss Kommunikation<br />
von Jobst D. Diercks übernommen, <strong>der</strong> das Amt sieben Jahre innehatte. Vorausgegangen war die Aufnahme von E<strong>der</strong> in den<br />
<strong>DFVG</strong>-Vorstand, innerhalb dessen ihm das Ressort „Kommunikation“ zugeteilt wurde. Da ist es nur konsequent, dass E<strong>der</strong> auch den<br />
Fachausschuss Kommunikation leitet. Was wird sich än<strong>der</strong>n, was hat Bestand? Ein Kurzinterview.<br />
Plant eine Mitglie<strong>der</strong>befragung zur Optimierung<br />
<strong>der</strong> Kommunikationsstrategie: Markus<br />
E<strong>der</strong>, Vorsitzen<strong>der</strong> des Fachausschuss Kommunikation<br />
im DVFG.<br />
Herr E<strong>der</strong>, wie wird die Kommunikationsstrategie<br />
des <strong>Flüssiggas</strong>verbandes künftig<br />
ausgerichtet? Was sind die Inhalte, wie<br />
werden Sie sie vermitteln?<br />
Bei unserem Treffen am 29. Oktober<br />
haben wir beschlossen, dass die Kommunikation<br />
zu einer <strong>der</strong> Kernkompetenzen<br />
<strong>der</strong> Geschäftsstelle ausgebaut werden<br />
soll. Als Verband müssen wir auf verschiedenen<br />
Ebenen kommunizieren. Da<br />
ist einmal die politische Lobbyarbeit – auf<br />
Landesebene, Bundesebene und sicherlich<br />
auch die Europapolitik, da müssen<br />
alle Fel<strong>der</strong> entsprechend bestellt werden!<br />
Die zweite wichtige Komponente ist die<br />
interne Kommunikation zu den Mitglie<strong>der</strong>n,<br />
die noch viel Potenzial birgt. Die<br />
Dynamik des Zeitgeistes er<strong>for<strong>der</strong>t</strong> es, Informationen<br />
kurz und intensiv zu vermitteln.<br />
Da gibt es einige Möglichkeiten, die<br />
wir in den nächsten Wochen auf unsere<br />
Zwecke hin überprüfen wollen.<br />
Als da wären?<br />
Wir haben hier ganz klar die elektronischen<br />
Medien im Visier. Wobei wir uns<br />
auch sagen, dass die Welt nicht schwarzweiß<br />
ist, son<strong>der</strong>n – und das zeigt übrigens<br />
auch die Erfahrung aus dem eigenen<br />
Unternehmen – dass gemeinsam mit den<br />
elektronischen Medien, auch die Printmedien<br />
ihre Berechtigung haben. Die müssen<br />
wir natürlich auch anpassen, aber<br />
ganz ohne Printmedien geht es nicht. Da<strong>für</strong><br />
gibt es zu viele Menschen, die eine<br />
Zeitschrift in den Händen halten wollen.<br />
Diese haptische Komponente dürfen wir<br />
nicht ignorieren.<br />
Wie entscheiden Sie künftig, wann Sie was<br />
wie vermitteln?<br />
Das wollen wir nicht alleine, son<strong>der</strong>n<br />
wir wollen unsere Mitglie<strong>der</strong> sehr viel<br />
stärker in die Entscheidung einbinden.<br />
Um herauszufinden, wer wann wie informiert<br />
werden möchte, werden wir eine<br />
Befragung durchführen. Grundsätzlich<br />
soll <strong>der</strong> Blick also auf denjenigen gerichtet<br />
werden, <strong>der</strong> die Information empfängt:<br />
Wie will er sie haben, und was will er erfahren.<br />
Die Umfrage wird gerade in <strong>der</strong><br />
Geschäftsstelle vorbereitet und soll noch<br />
in diesem Jahr durchgeführt werden, um<br />
die interne Kommunikation schnellstmöglich<br />
zu kanalisieren.<br />
Und die externe Kommunikation? <strong>Flüssiggas</strong><br />
ist ja ein erklärungsbedürftiges Produkt,<br />
das eine intensive Kommunikation dem<br />
Verbraucher gegenüber er<strong>for<strong>der</strong>t</strong>.<br />
Das ist richtig; hier sehen wir zwei<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>. Da ist zum einen<br />
manchmal eine gewisse Unschärfe in <strong>der</strong><br />
Kommunikation, daran müssen wir arbeiten.<br />
Um ein Beispiel zu nennen: Wir sprechen<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> als einem Naturprodukt,<br />
da mehr als die Hälfte des sich<br />
<strong>der</strong>zeit auf dem Markt befindlichen Gases<br />
bei <strong>der</strong> Erdgasför<strong>der</strong>ung gewonnen wird,<br />
was ja auch ein Naturprodukt ist. Trotzdem<br />
hört man bisweilen die Formulierung,<br />
<strong>Flüssiggas</strong> sei ein „Abfallprodukt“,<br />
weil es früher abgefackelt wurde. Damit<br />
aber wird unsere saubere Energie in eine<br />
Schmuddelecke gestellt. Hier müssen wir<br />
daran arbeiten, dass über alle betriebli-<br />
chen Ebenen hinweg, vom Vertrieb bis<br />
hin zum Lagerarbeiter, die Terminologie<br />
verbindlich eingehalten wird.<br />
Parallel dazu führen wir über die Agentur<br />
Sagross, Berlin, eine Befragung auf<br />
verschiedenen Marktplätzen in Deutschland<br />
durch, um herauszufinden, wie Autogas<br />
in <strong>der</strong> Öffentlichkeit wahrgenommen<br />
wird bzw. wie sich jemand zu diesem<br />
Thema informieren würde. Dann können<br />
wir auch die Informationskanäle sehr viel<br />
gezielter bestücken. Man darf ja nicht vergessen,<br />
dass wir ein kleiner Verband mit<br />
einem überschaubaren Budget sind. Wir<br />
müssen unsere Aktivitäten immer wie<strong>der</strong><br />
optimieren und den Fokus sehr genau<br />
ausrichten. Ein gutes Beispiel hier<strong>für</strong> ist<br />
unsere Werbung in <strong>der</strong> Architektenfachpresse.<br />
Hier haben wir in vielen Katalogen<br />
kleine Anzeigen geschaltet. Das kostet<br />
sehr viel Geld und hat mangels<br />
Durchdringung keinen nenneswerten Erfolg<br />
gebracht. Um den zu haben, müssten<br />
wir mit größerer Regelmäßigkeit größere<br />
Anzeigen schalten – diese Mittel haben<br />
wir aber nicht. Also ist es meines Erachtens<br />
besser, wir verzichten weitestgehend<br />
auf diesen Weg und investieren das Geld<br />
in die Web-Kommunikation.<br />
Vielen Dank, Herr E<strong>der</strong>, <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
So informieren sich die Deutschen<br />
Wenn es darum geht, sich über das Tagesgeschehen<br />
und persönliche Interessensgebiete<br />
zu informieren, nutzen<br />
die Deutschen bevorzugt das Fernsehen<br />
(95 %), gefolgt vom Radio (84 %),<br />
Zeitungen und Zeitschriften (81 %) und<br />
dem Internet (55 %). Dies geht aus einer<br />
Ende 2011 von Aris im Auftrag des Bundesverbands<br />
Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien<br />
(BITKOM) durchgeführten repräsentativen<br />
Erhebung zur Mediennutzung und<br />
zum Informationsverhalten <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
in Deutschland hervor.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
14|15<br />
Herbstarbeitstagung <strong>der</strong> <strong>Flüssiggas</strong>-Versorgungsunternehmen, Radebeul<br />
Autogas: Markt und Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Mobilität von morgen<br />
Mit einem optimistischen Ausblick auf die Entwicklung des Autogasmarktes ist die Herbstarbeitstagung des Deutschen Verbandes <strong>Flüssiggas</strong><br />
e. V. (DVFG) zu Ende gegangen. Bei dem zweitägigen Branchentreffen im sächsischen Radebeul stand die Nutzung von <strong>Flüssiggas</strong><br />
als schadstoffarme Kraftstoff-Alternative im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltung, an <strong>der</strong> über 230 ordentliche und außeror dentliche<br />
Mitglie<strong>der</strong> sowie Gäste teilnahmen. In <strong>der</strong> begleitenden Ausstellung präsentierten 29 Firmen ihr Leistungsspektrum, das von <strong>der</strong><br />
Gasflasche über Tankstellenausrüstung und Nachrüstung von Fahrzeugen bis hin zu branchenspezifischen Softwarelösungen reicht.<br />
dvfg | branchennews<br />
An Autogas führt kein Weg vorbei –<br />
zumindest nicht <strong>für</strong> die Gäste des Radisson<br />
Blu Park Hotels am 22. und 23. Oktober<br />
in Radebeul. Wer den in <strong>der</strong> Auffahrt<br />
geparkten Tkw <strong>der</strong> Transgas vielleicht<br />
nur aus den Augenwinkeln wahrnahm,<br />
fühlte sich spätestens im Foyer zu genauerem<br />
Hinsehen aufge<strong>for<strong>der</strong>t</strong>: <strong>der</strong> hier aufmerksamkeitsstark<br />
positionierte Opel zog<br />
Hotelgäste und Tagunsteilnehmer gleichermaßen<br />
an. In <strong>der</strong> Ausstellung<br />
schließlich war das dritte Autogasfahrzeug,<br />
ein Hyundai, zu sehen, und hier<br />
konnte man sich – unter an<strong>der</strong>em – auch<br />
detailliert zur nachträglichen Ausrüstung<br />
von Ottomotoren mit einer Gasanlage informieren.<br />
Die Nachrüstung von Autogas-<br />
Anlagen im Fahrzeugbestand zählte denn<br />
auch ebenso zu den Tagungsthemen wie<br />
aktuelle Aspekte des Werkseinbaus durch<br />
die Kfz-Hersteller: Dass Autogas weiterhin<br />
mit einem Anteil von 80 % die unangefochtene<br />
Nummer eins unter den alternativen<br />
Antriebsarten ist, liegt nicht<br />
zuletzt an dem gut ausgebauten Tankstellennetz<br />
in Deutschland (6500) und Europa<br />
(40 750). Die rund 500 000 Autogasfahrzeuge,<br />
die allein in Deutschland<br />
zugelassen sind, ersparen <strong>der</strong> Umwelt<br />
jährlich rund 300 000 t CO 2 .<br />
Rainer Scharr, <strong>der</strong><br />
Vorstandsvorsitzende<br />
des Deutschen<br />
Verbands <strong>Flüssiggas</strong><br />
(DVFG e.V., Berlin)<br />
und geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Gesellschafter <strong>der</strong><br />
Friedrich Scharr KG,<br />
Stuttgart, begrüßt die<br />
Teilnehmer.<br />
Rainer Scharr skizzierte in seiner Ansprache<br />
die Themen, die die politische<br />
Landschaft prägen. Bei dem Entwurf <strong>der</strong><br />
EU Energy Directive geht es um eine europaweite<br />
Mindestbesteuerung <strong>für</strong> Ener gieprodukte,<br />
also auch Autogas. Die zunächst<br />
geplante Besteuerung von 500 Euro / t als<br />
Mindestsatz konnte auf die Hälfte reduziert<br />
werden, was Scharr als „Weg in die<br />
richtige Richtung“ bezeichnete – unabhängig<br />
davon, dass sich <strong>der</strong> DVFG <strong>für</strong> eine<br />
niedrigere Besteuerung einsetzt, um einem<br />
alternativen Kraftstoff wie Autogas<br />
die Chance zu geben, sich nachhaltig im<br />
Markt zu etablieren.<br />
Als einer <strong>der</strong> großen<br />
deutschen Autohersteller<br />
hat Opel<br />
eine Vorreiterrolle in<br />
Sachen Autogas übernommen:<br />
Mit seinen<br />
LPG-Modellen bietet<br />
das Unternehmen<br />
attraktive Alternativen<br />
<strong>für</strong> kosten- und<br />
umweltbewusste<br />
Autofahrer.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema <strong>der</strong> politischen<br />
Lobbyarbeit ist die Energie dienstleistungsricht<br />
linie; in diesem Bereich arbeitet<br />
man gemeinsam mit an<strong>der</strong>en<br />
Verbänden an einer praxisgerechten Umsetzung<br />
des § 11, <strong>der</strong> die Einsparverpflichtungen<br />
definiert. Auch hier gibt es<br />
gute Nachrichten: Zum einen wurde das<br />
Einsparziel von ursprünglich 3 % auf 1,5 %<br />
p. a. reduziert; zum an<strong>der</strong>en denkt man in<br />
Brüssel über eine Ausnahmeregelung <strong>für</strong><br />
kleinere Energiebranchen nach, zu denen<br />
die <strong>Flüssiggas</strong>branche zählen dürfte. Als<br />
drittes Thema im Lobbybereich nannte<br />
Scharr die Markttransparenzstelle <strong>für</strong> den<br />
Großhandel mit Strom und Gas, wo überraschend<br />
„<strong>Flüssiggas</strong>“ zur Sprache kam;<br />
<strong>der</strong> Übersetzungsfehler konnte in Zusammenarbeit<br />
mit den Ministerien erkannt<br />
und korrigiert werden. Insofern wird dieses<br />
Thema, das <strong>für</strong> den Tankstellenbereich<br />
eine große Bedeutung hat, <strong>für</strong> die<br />
<strong>Flüssiggas</strong>branche eine untergeordnete<br />
Rolle spielen.<br />
Damit kam Scharr auf „Autogas als<br />
Kraftstoff“ und in diesem Zusammenhang<br />
auf die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
(MKS) <strong>der</strong> Bundesregierung zu sprechen.<br />
„Die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
beschäftigt uns sehr stark, zumal Brüssel<br />
bis 2020 im europäischen Kraftstoffmix
DVFG | Branchennews<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
einen Anteil von 10 % Autogas vorgibt.<br />
Der <strong>Flüssiggas</strong>verband ist durch<br />
Dr. Frisch und Alexan<strong>der</strong> Stöhr in diversen<br />
Gremien, Workshops und Arbeitsgruppen<br />
vertreten, um dieses Ziel auch in<br />
<strong>der</strong> MKS <strong>der</strong> Bundesregierung zu verankern“,<br />
so Scharr. Lei<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Alternativkraftstoff<br />
Nr. eins bislang nicht in wünschenswerter<br />
Form im Entwurf berücksichtigt,<br />
doch <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende<br />
gibt sich optimistisch: „Wir sind zuversichtlich,<br />
dass unsere Handlungsempfehlungen<br />
und unsere Argumentation überzeugen.“<br />
Die Argumentation des <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />
gründet im Wesentlichen auf den<br />
drei Säulen wachsende Verfügbarkeit, gut<br />
ausgebaute Tankstelleninfrastruktur und<br />
nachhaltiges CO 2 -Einsparpotenzial, das<br />
sich gerade auch im Fahrzeugbestand erschließen<br />
lässt. „Ein Fahrzeug, das heute<br />
auf den Markt kommt, wird rein statistisch<br />
gesehen bis 2027 in Betrieb sein,<br />
erläutert Scharr. „Wir können als einziger<br />
Treibstoff im Fahrzeugbestand eine deutliche<br />
CO 2 -Einsparung ermöglichen. Allein<br />
über Neufahrzeuge lässt sich das Einsparziel<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung nicht erreichen.“<br />
Ein wesentlicher Punkt in diesem<br />
Zusammenhang ist die Thematik <strong>der</strong> LPG-<br />
Dieselbeimischung, die im Nutzfahrzeugesektor<br />
zu einer deutlichen Schadstoffreduzierung<br />
führen könnte. Zur Unter -<br />
mauerung <strong>der</strong> Argumentation des Verbandes<br />
führte Scharr die kürzlich veröffentlichte<br />
Studie <strong>der</strong> Hochschule <strong>für</strong> Technik<br />
und Wirtschaft des Saarlandes (HTW)<br />
an, welche Autogas als Kraftstoff eine führende<br />
Rolle bei <strong>der</strong> CO 2 -Einsparung bescheinigt.<br />
Die Studie berücksichtigt den<br />
gesamten umweltrelevanten Prozess von<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>quelle bis zum Einsatz im Fahrzeug<br />
(WTW o<strong>der</strong> Well-to-Wheel), und<br />
nicht nur TTW (Tank-to-Wheel). Der Leiter<br />
<strong>der</strong> Studie, Prof. Dr. Thomas Heinze<br />
von <strong>der</strong> HTW Saarland, berichtete in einem<br />
späteren Vortrag detailliert zum Umrüstpotenzial<br />
im Fahrzeugbestand. Um es<br />
vorwegzunehmen: Im Gegensatz zu allen<br />
an<strong>der</strong>en Antriebsalternativen wird die<br />
Umweltentlastung ohne aufwendige Eingriffe<br />
in die Statik des Fahrzeugs sofort<br />
wirksam, auch bei einer nachträglichen<br />
Ausrüstung. Daher <strong>for<strong>der</strong>t</strong> <strong>der</strong> DVFG eine<br />
angemessene Berücksichtigung von Autogas<br />
in <strong>der</strong> Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung und dass die<br />
steuerliche Ermäßigung auch künftig Bestand<br />
hat.<br />
WECHSELWIRKUNG VON MOBILITÄT UND<br />
KRAFTSTOFF<br />
Mit Johannes Wien vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) konnte <strong>der</strong> DVFG<br />
einen Redner gewinnen, <strong>der</strong> sich seit Jahren<br />
mit Grundsatzfragen zum Energie-,<br />
Klima- und Umweltschutz beschäftigt und<br />
als Referatsleiter entscheidend in die Ausarbeitung<br />
<strong>der</strong> Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
(MKS) involviert ist. Wien<br />
stellte die MKS im aktuellen politischen<br />
Kontext dar: „Zum einen, um zu erläutern,<br />
in welchem Rahmen diskutiert und<br />
schließlich entschieden werden wird; zum<br />
an<strong>der</strong>en aber auch, um es Ihnen zu ermöglichen,<br />
Handlungsdirektiven <strong>für</strong> die<br />
Zukunft zu entwickeln“, wie er betonte.<br />
Betrachtet wurde ein großes Portfolio<br />
sehr unterschiedlicher Themen, die weniger<br />
mit Autogas, vielmehr mit Verkehr<br />
und Energie zu tun haben, wie das sogenannte<br />
„2-Grad-Ziel“, die Mobilität in den<br />
Megacities <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> und <strong>der</strong><br />
Trend zu mehr Verkehrsaufkommen im<br />
Gütertransport, um nur einige zu nennen.<br />
Johannes Wien vom<br />
BMVBS zeigte in seiner<br />
hochinteressanten<br />
und sehr detaillierten<br />
Darstellung<br />
die Grundlagen <strong>für</strong><br />
die Diskussion zur<br />
Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
auf.<br />
„Wir wollen Verkehr ermöglichen“<br />
Die Bundesregierung hat mit dem Klimakonzept<br />
aus dem Jahr 2010 bereits<br />
konkrete Ziele <strong>für</strong> den Verkehr vorgegeben:<br />
Bis zum Jahr 2015 soll ein neuer<br />
Bundesverkehrswegeplan (BVWP) erarbeitet<br />
werden. „Deutschland will bis 2020<br />
gegenüber 1990 40 % CO 2 einsparen; was<br />
aber“, so Wien, „würde es bedeuten,<br />
wenn auch <strong>der</strong> Verkehr die mindestens<br />
80 % einsparen müsste, auf die es hinausläuft,<br />
wenn Europa sich an dem 2-Grad-<br />
Ziel angemessen beteiligt?“ Bei dieser<br />
Frage geht es um die Effizienz des gesamten<br />
Verkehrssystems bzw. um das Verhältnis<br />
von Mobilität und Kraftstoff.<br />
Scheinbar neue Antriebssysteme wie die<br />
E-Mobilität haben sich im Schienenverkehr<br />
vor Langem etabliert und dürfen<br />
auch <strong>für</strong> den Luftverkehr nicht ganz ausgeschlossen<br />
werden. „Doch während man<br />
hierzulande vor<strong>der</strong>gründig die Effizienz<br />
betrachtet, geht es in den Megacities <strong>der</strong><br />
Schwellenlän<strong>der</strong> um die Reduktion des<br />
Schadstoffausstoßes vor Ort. So unterschiedlich<br />
die Motivation auch sein mag“,
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
16|17<br />
LPG: eine Lösung Für den<br />
Güterverkehr<br />
Für die Zertifizierung von Nachrüstbetrieben<br />
hat <strong>der</strong> TÜV Thüringen gemeinsam<br />
mit dem DVFG einen Anfor<strong>der</strong>ungsso<br />
Wien, „schließlich führt sie zum gleichen<br />
Ergebnis: dem Elektroauto. Indem<br />
wir E-Mobilität för<strong>der</strong>n, eröffnen wir <strong>der</strong><br />
Automobilwirtschaft die Möglichkeit,<br />
auch auf den Märkten <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong><br />
präsent zu sein.“<br />
Um alle Wirtschaftsakteure einzubeziehen,<br />
setzt die Bun<strong>der</strong>egierung auf den<br />
mehrstufigen Fachdialog. Ziel ist es,<br />
einen möglichst breiten Konsens zur MKS<br />
herzustellen, an dem sich das politische<br />
Handeln orientieren kann. Dieses Thesenpapier<br />
gibt jedoch nicht die Position <strong>der</strong><br />
Bundesregierung wie<strong>der</strong>: Die finale Entscheidung<br />
über die Ausrichtung <strong>der</strong> MKS<br />
wird in den beteiligten Ministerien getroffen.<br />
Wien betonte jedoch, dass auch im<br />
Verkehr <strong>gasförmige</strong> Energieträger an Bedeutung<br />
gewinnen werden: „Die Frage<br />
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer von <strong>der</strong> Universität<br />
Duisburg-Essen gehört zu den gefragtesten<br />
Automobilexperten Deutschlands; insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Fachzeitschriften stützen sich<br />
gern auf die Expertisen des von ihm gegründeten<br />
CAR (Center Automotive Research) Instituts.<br />
fer sich in erster Linie an seinen Vorredner.<br />
Einen möglichen Grund sieht <strong>der</strong><br />
„Automobilpapst“, als <strong>der</strong> Dudenhöffer<br />
vielen gilt, in <strong>der</strong> Subventionspolitik <strong>der</strong><br />
Bundesregierung. „Warum wehren Sie<br />
sich gegen die EU-Richtlinie, Energie<br />
nach ihrem Gehalt zu besteuern? Das<br />
würde alle alternativen Antriebe deutlich<br />
besser stellen.“<br />
Die Zahlen sind in <strong>der</strong> Tat ernüchternd:<br />
Unter den knapp 2,4 Mio. Neuzulassungen<br />
(Stand: Ende September 2012) sind<br />
gerade mal 8500 Autogasfahrzeuge. Dies,<br />
so Dudenhöffer, sei allein <strong>der</strong> Subventionspolitik<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung geschuldet,<br />
die alternativen Antrieben den<br />
Marktzugang erschwert. In einem Punkt<br />
sind Dudenhöffer und Wien sich einig:<br />
LPG, CNG und LNG dürfen sich nicht gegenseitig<br />
Konkurrenz machen, son<strong>der</strong>n<br />
sollten an einem Strang ziehen, zumal<br />
beide Kraftstoffe den Mobilitätsmarkt avisieren.<br />
Gas als Kraftstoff habe viele gute<br />
Eigenschaften, die es zu kommunzieren<br />
gelte, auch über den Automobilmarkt hinaus:<br />
„Kämpfen Sie <strong>für</strong> hohe Umweltstandards“,<br />
rät Dudenhöffer, „damit helfen Sie<br />
<strong>der</strong> Umwelt, den Menschen, und Sie ebnen<br />
Gasantrieben den Weg.“<br />
Hauptgeschäftsführer Robert Schnei<strong>der</strong>banger,<br />
<strong>der</strong> die Veranstaltung kompetent<br />
mo<strong>der</strong>ierte, betonte, dass die <strong>Flüssiggas</strong>branche<br />
seit vielen Jahren und in<br />
vielen Belangen erfolgreich mit <strong>der</strong> Erdgaswirtschaft<br />
zusammenarbeite und dies<br />
auch weiterhin beabsichtige.<br />
Ralf Kleebusch, TÜV Thüringen e.V., referierte<br />
zum Dieselmischbetrieb im Schwerlastverkehr.<br />
katalog entwickelt, <strong>der</strong> bereits in<br />
mehreren Werkstätten umgesetzt wurde.<br />
Im letzten halben Jahr jedoch galt das Interesse<br />
von TÜV und DVFG dem Motor<br />
des Transgas-Tkw, <strong>der</strong> unübersehbar in<br />
<strong>der</strong> Auffahrt zum Hotel parkte. Das Beson<strong>der</strong>e<br />
an diesem Fahrzeug: Es fährt im<br />
Dieselmischbetrieb mit Autogas. „Die<br />
grundlegende Motivation“, so Kleebusch,<br />
„ist die Einsparung <strong>der</strong> Kraftstoffkkosten,<br />
da eine erhebliche Menge Diesel durch<br />
Gas ersetzt werden kann.“ Doch logischerweise<br />
verringern sich auch bestimmte<br />
Emissionswerte, allen voran CO 2 ,<br />
NO x und Partikelmasse (PM), wenn man<br />
Diesel durch das schadstoffärmere LPG<br />
ersetzt.<br />
Der TÜV Thüringen habe die Entwicklung<br />
und Umsetzung <strong>der</strong> neuen Technologie<br />
maßgeblich begleitet, so Kleebusch.<br />
„Bislang hatten wir das Problem, dass<br />
diese Fahrzeuge ausschließlich über eine<br />
Ausnahmegenehmigung zugelassen wurden,<br />
denn eine Typengenehmigung erfor-<br />
dvfg | branchennews<br />
nach alternativen Kraftstoffen ist wesentlich<br />
durch das Ziel des Klimaschutzes motiviert,<br />
aber auch durch den Wunsch nach<br />
einer breiten und nachhaltigen Grundversorgung<br />
– Punkte, die Ihre Branche <strong>für</strong><br />
sich verbuchen kann.“<br />
„Unterm Strich brauchen wir Gas“<br />
„Warum kommt <strong>der</strong> Autogasmarkt nicht<br />
in Schwung?“ Mit dieser provokanten Frage<br />
richtete Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöf-<br />
Rund 150 CEOs, Entschei<strong>der</strong> und Multiplikatoren<br />
waren hier versammelt. Viele von ihnen<br />
gehen mit gutem Beispiel voran und fahren<br />
selbst mit Gasantrieb.
DVFG | Branchennews<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Der Transgas-Tkw an <strong>der</strong> Auffahrt war nicht zu übersehen. Immer wie<strong>der</strong> gruppierten Teilnehmer<br />
sich draußen und begutachteten die sichtbaren Komponenten <strong>der</strong> Technik, allem voran die LPG-<br />
Tanks. Lei<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> Hersteller Daimler die Umrüstung in den Mischbetrieb nicht unterstützt.<br />
<strong>der</strong>t die Bewertung <strong>der</strong> Abgasnorm.“<br />
Und die ist nicht einfach durchzuführen<br />
– muss <strong>der</strong> Motor doch da<strong>für</strong> auf den<br />
Prüfstand. Die Transgas als Initiator hat<br />
angesichts <strong>der</strong> zu erwartenden Kraftstoffersparnis<br />
diese Kosten nicht gescheut.<br />
Umgerüstet wurde ein Tkw <strong>der</strong> Marke<br />
Daimler mit einem wassergekühlten V6-<br />
Zylin<strong>der</strong>-Dieselmotor und einer Leis tung<br />
von 235 kW (320 PS). Bei dem eingebauten<br />
Dual-Fuel-System wird <strong>Flüssiggas</strong><br />
flüssig in den Ansaugtrakt gespritzt und<br />
bis zu 45 % Diesel energieäquivalent<br />
durch LPG substituiert. Die technischen<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> den Mischbetrieb<br />
sind so anspruchsvoll, dass nur ein gutes<br />
System bestehen kann. Um die finanzielle<br />
Seite darzustellen, hat <strong>der</strong> TÜV Thüringen<br />
zwei Fahrzeuge parallel betrieben<br />
und nach 40 000 km <strong>für</strong> den Dieselmischbetrieb<br />
eine Einsparung von 1278<br />
Euro gegenüber dem reinen Dieselbetrieb<br />
errechnet. Wem das zu wenig erscheint,<br />
<strong>der</strong> verdoppelt und hängt zwei Nullen<br />
dran – und kommt so auf die Kostenersparnis<br />
<strong>für</strong> die 200 Tkw, die allein die<br />
Transgas im Einsatz hat.<br />
Doch die Hürde liegt hoch: Bislang ist<br />
we<strong>der</strong> im europäischen noch im deutschen<br />
Recht <strong>der</strong> Mischbetrieb von Kraftstoffen<br />
geregelt. Das vom TÜV Thüringen<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Transgas initiierte<br />
Projekt soll dazu beitragen, eine<br />
gesetzliche Regelung herbeizuführen.<br />
Nach <strong>der</strong> Entnahme des Motors aus dem<br />
Fahrzeug verbanden 5000 m Kabel die<br />
beiden Komponenten. Die Prüfzyklen<br />
wurden in Anlehnung an die Typgenehmigung<br />
nach Euro 5 – ELR, ESC und ETC<br />
– jeweils mit Diesel, LPGA Und LPGB gefahren.<br />
Die Auswertung <strong>der</strong> Schadstoffe<br />
erfolgt nach <strong>gasförmige</strong>n Emissionen,<br />
Partikelemis sionen und Rauchtrübungswerten;<br />
sie wurden am 15. August 2012<br />
abgeschlossen.<br />
Was, so eine Frage aus dem Publikum,<br />
ist <strong>der</strong> nächste Schritt, damit dem Fahrzeug<br />
eine allgemeine Betriebserlaubnis<br />
erteilt wird? Kleebusch nährte die Hoffnung<br />
auf eine baldige Lösung nicht: „Solange<br />
es keine gesetzliche Basis <strong>für</strong> den<br />
Mischbetrieb gibt, solange wird es auch<br />
keine allgemeine Betriebserlaubnis geben“,<br />
so sein Resümee, doch er versichert<br />
gleichzeitig: „Die Hürde liegt nicht mehr<br />
so hoch wie noch vor einem Jahr.“<br />
Autogas und Klimaschutzziele 2020<br />
Wie <strong>Flüssiggas</strong> zum Erreichen <strong>der</strong> Klimaschutzziele<br />
2020 beitragen kann, war<br />
Gegenstand des Vortrags von Prof.<br />
Dr. Thomas Heinze, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> HTW des<br />
Saarlandes lehrt. Seit 2006 beschäftigen<br />
Heinze und seine Studenten sich mit dem<br />
Kraftstoff <strong>Flüssiggas</strong>. In einem ersten Projekt<br />
wurde <strong>der</strong> Nachweis erbracht, dass<br />
<strong>Flüssiggas</strong> die Leistung von Motoren steigern<br />
kann. Das zweite Projekt, „CO 2<br />
minus“, zielte darauf, mithilfe von <strong>Flüssiggas</strong><br />
die 100 g/CO 2 -Grenze zu unterschreiten.<br />
Das dritte Projekt wurde erst<br />
vor drei Wochen abgeschlossen; bei<br />
„s1000+“ging es um den Nachweis, dass<br />
man mit einem auf Autogas optimierten<br />
Fahrzeug die Reichweite von Dieselfahrzeugen<br />
erreichen kann. Zu diesem aktuellen<br />
Projekt berichten wir ab Seite 24.<br />
Etwas HIrngymnastik<br />
Um das CO 2 -Einsparpotenzial im Fahrzeugbestand<br />
zu beziffern, stellte Heinze<br />
den Zusammenhang zwischen Neufahrzeugen<br />
und Bestandsfahrzeugen unter<br />
dem Aspekt „CO 2 -Emissionen“ an.<br />
Die aktuellen Daten des Kraftfahrtbundesamtes<br />
weisen bei Neufahrzeugen eine<br />
kontinuierliche Reduktion von durchschnittlich<br />
5,7 g CO 2 /km jährlich aus.<br />
Sollte dieser Trend sich bis 2020 unverän<strong>der</strong>t<br />
fortsetzen, wird die Automobilindustrie<br />
das Klimaziel von 95 g CO 2 /km<br />
übrigens erreichen. Angenommen werden<br />
3 Mio. Neufahrzeuge mit einer mittleren<br />
Fahrleistung von 15 000 km/Jahr. Bei<br />
einer CO 2 -Reduktionskonstante von 5,7 g<br />
CO 2 /km ersparen diese <strong>der</strong> Umwelt rund<br />
255 000 t des klimaschädlichen Gases.<br />
Diese 255 000 t/Jahr sind nun die gegebene<br />
Menge, die – rein theoretisch – über<br />
Umrüstungen mit Autogas erreicht werden<br />
soll. Wie hoch das CO 2 -Einsparpoten-<br />
„<strong>Flüssiggas</strong> ist ein<br />
Kraftstoff mit einem<br />
großen Potenzial<br />
in <strong>der</strong> motorischen<br />
Verbrennung“: Das<br />
belegen die Forschungen<br />
von Prof.<br />
Dr. Thomas Heinze an<br />
<strong>der</strong> HTW Saarland.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
18|19<br />
zial von Gasfahrzeugen im Vergleich zu<br />
Benzinern ist, belegt die jüngste Studie<br />
aus Saarbrücken „Well-to-Wheel-(WTW)<br />
Analysen von Gasfahrzeugen“ (siehe auch<br />
FG 5, Seite 13): Unterm Strich lassen sich<br />
mit Gasfahrzeugen 16,4 % CO 2 einsparen.<br />
Für die vergleichende Berechnung wird<br />
ein mittleres Benzinfahrzeug mit einer<br />
WTW-Emission von 164 g CO 2 /km angenommen.<br />
Legt auch dieses Fahrzeug<br />
15 000 km zurück, emittiert es rund 2,5 t<br />
CO 2 . Wendet man nun auf diese 2,5 t/Jahr<br />
den in <strong>der</strong> Studie errechneten Reduktionsfaktor<br />
von 16,4 % an, ergibt sich durch<br />
die Umrüstung auf Autogas eine Einsparung<br />
von 0,41 t pro Fahrzeug. Um, wie<br />
bei Neufahrzeugen, 255 000 t CO 2 einzusparen,<br />
müssten 622 317 Fahrzeuge auf<br />
LPG umgerüstet werden – jährlich!<br />
Umrüstpotenzial im Fahrzeugbestand<br />
erkennen<br />
Diese Berechnung, gepaart mit dem<br />
Wissen, dass auf Deutschlands Straßen<br />
aktuell gerade mal etwas mehr als<br />
500 000 Autogasfahrzeuge insgesamt<br />
unterwegs sind, führen zu <strong>der</strong> Frage nach<br />
limitierenden Faktoren. Heinze betrachtet<br />
die Verfügbarkeit von Fahrzeugen und<br />
LPG sowie die Verfügbarkeit von Umrüstkits<br />
und die Akzeptanz von Gasanlagen<br />
beim Verbraucher. Da sowohl Bestandsfahrzeuge<br />
als auch LPG auch künftig „in<br />
großen Mengen“ verfügbar sein werden<br />
(und die Herstellung von Nachrüstkits<br />
ohne Weiteres gesteigert werden kann),<br />
ist die Akzeptanz durch den Verbraucher<br />
das entscheidende Thema.<br />
„Das öffentliche Image von Autogas<br />
muss verbessert werden“, rät Heinze. Als<br />
wesentliche Punkte nennt <strong>der</strong> die seriöse,<br />
einheitliche Aufklärung <strong>der</strong> Autofahrer,<br />
die Zertifizierung von Umrüstbetrieben<br />
und eine kompetente Systemewartung:<br />
„Heuzutage ist es lei<strong>der</strong> so, dass <strong>der</strong> Kunde<br />
einen Fehler erst bemerkt, wenn es zu<br />
spät ist.“ Hier sei eine präventive Diagnostik<br />
wünschenswert. Last but not least<br />
allerdings, so Heinze mit einem Blick auf<br />
seinen Vorredner Wien, seien langfrist<br />
verbindliche politische Rahmenbedingungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich, die dem Verbraucher die<br />
Sicherheit geben, auch morgen noch mit<br />
Auto gas „gut zu fahren“.<br />
Technische Aspekte <strong>der</strong> Nutzung von<br />
Autogas<br />
Um die Sicherstellung <strong>der</strong> Qualität von<br />
Umrüstungen im Kleinwagen-Segment<br />
ging es am folgenden Tag im Beitrag von<br />
Thomas Cieslik von Ecoengines. Dr. Ulrich<br />
Stellten sich den Fragen aus dem Publikum (v.l.n.r.): Frank Leibold, Opel Special Vehicles (OSV);<br />
Dr. Ulrich Kramer, Ford-Werke, und Thomas Cieslik, Ecoengines. Die Mo<strong>der</strong>ation oblag Alexan<strong>der</strong><br />
Stöhr vom DVFG e.V., Berlin.<br />
Kramer von den Ford-Werken, Obmann<br />
des von <strong>der</strong> Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen<br />
e.V. (FVV)<br />
durchgeführten Projektes „Vergleich von<br />
LPG-Systemen“, das die FVV mit dem Ziel<br />
<strong>der</strong> Harmonisierung <strong>der</strong> europäischen<br />
LPG-Standards angestellt hatte, präsentierte<br />
ausgewählte Zwischenergebnisse<br />
<strong>der</strong> Studie. Frank Leibold von Opel Special<br />
Vehicles schließlich legte die Vorteile<br />
des Werkseinbaus von Gasanlagen dar.<br />
Die Beiträge im Einzelnen sollen in <strong>der</strong><br />
nächsten Ausgabe <strong>der</strong> FLÜSSIGGAS behandelt<br />
werden.<br />
Von <strong>der</strong> Fragerunde zur Expertenstunde<br />
Bei <strong>der</strong> anschließenden Fragerunde mit<br />
den drei Referenten des zweiten Veranstaltungstags,<br />
mo<strong>der</strong>iert von Alexan<strong>der</strong><br />
Stöhr vom DVFG, nutzten die Zuhörer die<br />
Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. So bat<br />
Prof. Dr. Siegbert Weiss um eine Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Direkteinspritzung, sofern das<br />
Gas nicht im Ansaugtrakt, son<strong>der</strong>n direkt<br />
in den Brennraum gegeben würde. „Thermodynamisch<br />
ist die Direkteinspritzung<br />
in den Brennraum eine hervorragende<br />
Lösung“, erläutert Leibold von OSV. Eine<br />
Zukunft <strong>für</strong> die Umrüstung von Direkteinspritzern<br />
sieht er jedoch nur dann, wenn<br />
diese Lösung auch von den großen Komponentenherstellern<br />
wie Continental o<strong>der</strong><br />
Bosch unterstützt wird: „Und das ist <strong>der</strong>zeit<br />
lei<strong>der</strong> nicht <strong>der</strong> Fall.“<br />
Nach <strong>der</strong> Nische <strong>für</strong> Autogas „zwischen<br />
Benzin und Diesel“ fragte Stöhr. „Wie konkurrenzfähig<br />
ist ein umgerüs tetes LPG-<br />
Fahrzeug?“ Cieselik nennt mehrere Faktoren<br />
– wie Fahrzeugsteuer und Versicherung;<br />
bei Kleinfahrzeugen müsse aber beispielsweise<br />
auch die Start-Stopp-Thematik<br />
berücksichtigt werden: „Wir müssen Lösungen<br />
finden, bei denen das Fahrzeug<br />
auch auf Gas startet.“<br />
Mit <strong>der</strong> Wortmeldung von Dr. Klaus-<br />
Ruthard Frisch wurde die Fragerunde<br />
endgültig zur Expertenstunde: Olefingehalte,<br />
katalytische Nachbehandlung und<br />
das Mischungsverhältnis bei Direkteinspritzung<br />
kamen zur Sprache. Fest steht:<br />
Es wird auch weiterhin an <strong>der</strong> optimalen<br />
Verbrennung von Autogas geforscht. Der<br />
DVFG begleitet diese Themen mit<br />
Dr. Frisch und Alexan<strong>der</strong> Stöhr, die ihren<br />
Sachverstand auch in die Ausarbeitung<br />
<strong>der</strong> Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie einbringen.<br />
Denn: „Gasförmige Kraftstoffe<br />
sind eine Altermative“, lautete schon das<br />
Fazit des Vortrags von Johannes Wien,<br />
BMVBS, aber: „Nicht gegeneinan<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
miteinan<strong>der</strong>.“<br />
Datum Bitte Vormerken<br />
Voraussichtlich am 6. und 7. Mai 2013<br />
wird in Stuttgart die Frühjahrs tagung<br />
des Deutschen Verbands <strong>Flüssiggas</strong><br />
(DVFG e.V.), Berlin, stattfinden. Während<br />
die Herbstarbeitstagung traditionell<br />
technischen Themen gewidmet ist, werden<br />
bei <strong>der</strong> Frühjahrstagung schwerpunktmäßig<br />
politische Themen auf dem<br />
Programm stehen.<br />
dvfg | branchennews
DVFG | Branchennews<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Ausstellung zur Herbstarbeitstagung: Aus <strong>der</strong> Branche <strong>für</strong> die Branche<br />
Zahlreiche <strong>der</strong> in Radebeul diskutierten<br />
Technik-Komponenten rund um die <strong>Flüssiggas</strong>branche<br />
konnten direkt vor Ort begutachtet<br />
werden: Die parallel zur Tagung<br />
stattfindende Ausstellung verzeichnete<br />
mit 29 Firmen einen neuen Teilnehmerrekord.<br />
Vom Anlagenbau über die Tankstellenausrüstung,<br />
Tanks und Flaschen<br />
bis hin zur Messtechnik waren alle relevanten<br />
Segmente vertreten. Im insgesamt<br />
rückläufigen Energiemarkt behauptet<br />
<strong>Flüssiggas</strong> sich überraschend gut; nicht<br />
nur als Autogas, son<strong>der</strong>n auch als Wärmeträger<br />
in naturnahen Regionen – hier<br />
bevorzugt in Kombination mit zeitgemäßer<br />
Heiztechnik.<br />
Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung durch den 1. Vorsitzenden<br />
des DVFG Rainer Scharr. Zwischen den<br />
Vorträgen traf man sich zum Gespräch.<br />
DVFG-Vorstandsmitglied Jobst-D. Diercks (links) im Gespräch mit Peter<br />
Hempel.<br />
DVFG-Vorstandsmitglied Uwe Thomsen mit Hartmut Waschk; dahinter Jan<br />
Petersen und Markus E<strong>der</strong>.<br />
(V.l.n.r.:) Regionalobmann Ulrich Klinger am „runden Tisch“ mit Hubert Peters,<br />
Propan Rheingas und Gerald Unger, GOK Regler- und Armaturen GmbH.<br />
Gasantrieb mit Garantie: Hyundai i40 2,0 GDI Combiwagen als Flottenfahrzeug<br />
mit Lovato LPG GDI-Technologie <strong>für</strong> erhöhten Ventilschutz.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
20|21<br />
Impressionen vom Begrüßungsabend im Pulverturm<br />
Wer sich beim Gedanken an den Besuch<br />
im Pulverturm in luftigen Höhen<br />
wähnt, liegt falsch: Das ehemalige Munitionslager<br />
befindet sich im Keller des<br />
Dresdner Cosel palais, in unmittelbarer<br />
Nähe <strong>der</strong> Frauenkirche. Von außen ist es<br />
dem Gebäude nicht anzusehen, wie viele<br />
Gewölbe sich in dem Gemäuer aneinan<strong>der</strong>reihen.<br />
Den bunten Abend hat das<br />
„Gefolge August des Starken“ gestaltet. In<br />
authentischer Kleidung und (beinah) mittelalterlicher<br />
Sprechweise gaben Ritter<br />
und Edelfrauen Anekdoten kund. Auch<br />
das Buffet gab sich mittelalterlich (aber<br />
frisch!) und als beson<strong>der</strong>es Schmankerl<br />
wurde resches Spanferkel aufgetischt.<br />
dvfg | branchennews<br />
Networking auf gut Deutsch: Mit deftiger<br />
Brotzeit, Spanferkel und sächsischem Bier<br />
war <strong>der</strong> Begrüßungsabend im Pulverturm ein<br />
voller Erfolg.<br />
DVFG-Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Rainer Scharr (zweiter von links) in geselliger<br />
Runde mit Mitarbeitern und Geschäftsfreunden.<br />
Vorn links Ulrich Briesemeister, ihm gegenüber <strong>der</strong> Obmann <strong>der</strong> Region<br />
Nord/Ost, Ulrich Klinger und weitere Teilnehmer.<br />
Das gemeinsame Thema „Stahlflasche“ verbindet die Mitarbeiter <strong>der</strong><br />
GWG Gasflaschenwerke Grünhain und <strong>der</strong> Vitkovice Milmet S.A.<br />
Regionalobmann Jürgen Wagenpfeil (vorne rechts) neben Klaus Stolte<br />
und weiteren Teilnehmern am Begrüßungsabend im Pulverturm.
DVFG | Ortstermin<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Von Polen nach Europa und in den Rest <strong>der</strong> Welt:<br />
Kesselwagentanks <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>e,<br />
organische und anorganische Chemikalien<br />
„We go global“ – so lautet die unmissverständliche Botschaft <strong>der</strong> polnischen Chemet S.A., Hersteller von Druckbehältern seit 1945.<br />
Mit nahezu 70 Jahren Erfahrung hat sich das Unternehmen mit Sitz in Tarnowskie Góry, rund 120 km westlich von Krakau, zum verlässlichen<br />
Partner <strong>für</strong> die Herstellung von Kesselwagentanks <strong>für</strong> ein breites Einsatzspektrum entwickelt. Nun steht ein neuer Schritt<br />
in <strong>der</strong> Entwicklungsgeschichte an: Durch die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> deutschen Aretz+Co avanciert das Unternehmen in die Liga <strong>der</strong><br />
Druckgaskesselwagenhersteller.<br />
Seit den 1990er-Jahren entwickelt, produziert und vertreibt die Chemet S.A. Kesselwagentanks<br />
aus Kohlenstoffstahl- und Legierungsstählen.<br />
Kesselwagentanks <strong>für</strong> die Mineralölund<br />
die chemische Industrie, ortsbewegliche<br />
Druckbehälter <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>e sowie<br />
LPG-Tanks (<strong>für</strong> die ober- und unterirdische<br />
Lagerung) waren auch schon vor <strong>der</strong><br />
Öffnung des Eisernen Vorhangs im Wesentlichen<br />
<strong>für</strong> den westeuropäischen<br />
Markt bestimmt. Zu den Meilensteinen<br />
<strong>der</strong> Firmengeschichte zählt 2002 die Privatisierung<br />
des Betriebs durch den Nationalen<br />
Investmentfonds und <strong>der</strong> Erwerb<br />
durch die jetzigen Eigentümer, Ireneusz<br />
Popiól, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> und Geschäftsführer,<br />
sowie Piotr Frycz, Vorstandsdmitglied<br />
und Vertriebsdirektor.<br />
Mit dem Aufbau einer zweiten Fertigungsstraße<br />
<strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>geräte und<br />
-ausrüstungen begann ein Jahrzehnt des<br />
Wachstums und <strong>der</strong> Sicherung von<br />
Marktpositionen. Damit einher ging die<br />
Qualifizierung <strong>für</strong> die Exportmärkte,<br />
nachgewiesen durch international anerkannte<br />
Zertifizierungen wie die US-amerikanische<br />
ASME <strong>für</strong> die Vereinigten<br />
Staaten, TÜV und EBA <strong>für</strong> Deutschland,<br />
APRAGAZ <strong>für</strong> Belgien und MOCIE <strong>für</strong> den<br />
südkoreanischen Markt, um nur einige zu<br />
nennen. Anfang 2012 ist das Unternehmen<br />
auf vier Kontinenten vertreten. Die<br />
inzwischen 210 Mitarbeiter verteilen sich<br />
auf das Hauptwerk in Tarnowskie Góry<br />
und die Nie<strong>der</strong>lassung im nur wenige Kilometer<br />
entfernten Strzybnica, wo die<br />
Herstellung von LPG-Behältern bis hin<br />
zur Fertigung von kompletten Autogaskompakt<br />
tank stellen angesiedelt ist.<br />
WACHSTUMSmarkt Kesselwagentanks<br />
Kesselwagentanks sind die jüngste und<br />
gleichzeitig die am schnellsten expandierende<br />
Produktgruppe im Portfolio <strong>der</strong><br />
Chemet S.A. Aus bescheidenen Anfängen<br />
heraus –1997 wurden gerade mal fünf<br />
Kessel wagentanks gefertigt – konnte die<br />
Produktion auf 450 Stück jährlich gesteigert<br />
werden. Mit <strong>der</strong> Herstellung von<br />
Kessel wagentanks erwirtschaftet Chemet<br />
rund die Hälfte ihres jährlichen Gesamtumsatzes<br />
von rund 25 Mio. Euro (2011).<br />
Solche Zahlen kommen nicht von ungefähr:<br />
Sie sind das Ergebnis einer konsequenten<br />
Wachstumsstrategie, die die<br />
ständig steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen in<br />
puncto Sicherheit und Zuverlässigkeit als<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung begreift.<br />
Die polnische Chemet S.A. beliefert den deutschen Markt schon seit Längerem. Jetzt zählt auch<br />
die Aretz+Co, Krefeld, zum Kreis <strong>der</strong> Kunden.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
22|23<br />
Auslieferung per Spedition; dank eigenem Gleisanschluss kann die Auslieferung alternativ auch<br />
per Schienentransport erfolgen.<br />
Vom kesselwagenTank zum Waggon<br />
Kesselwagentanks aus Koh len stoffstahl<br />
(Karbon) und Edelstahl werden in variablen<br />
Größen (Volumen von 20 bis 120 m 3 )<br />
nach kundenspezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
(und selbstverständlich den RID-Vorschriften<br />
entsprechend) gefertigt und gehen<br />
zu 100 % in den Export. Wie auch die<br />
Druckgaskesselwagen, die die Krefel<strong>der</strong><br />
Aretz+Co unlängst geor<strong>der</strong>t hat.<br />
Diesmal geht Chemet in <strong>der</strong> Produktion<br />
einen Schritt weiter. Über die Druckgaskesselwagentanks<br />
hinaus liefert das Unternehmen<br />
<strong>für</strong> Aretz+Co die kompletten<br />
Waggons – einschließlich Dreh gestell, mit<br />
Zug- und Stoßeinrichtungen und Untergestellrahmen.<br />
Das Volumen dieses ersten<br />
Auftrags beträgt ca. 100 Druckgaskesselwagen,<br />
die in den kommenden an<strong>der</strong>thalb<br />
Jahren ausgeliefert werden. Aufgrund <strong>der</strong><br />
jahrzehntelangen Erfahrungen <strong>der</strong><br />
Aretz+Co als Spezialist im Umgang mit<br />
Druckgaskesselwagen und dem Bau mit<br />
den unterschiedlichsten Herstellerpartnern<br />
streben beide Unternehmen eine<br />
langfristige Partnerschaft an.<br />
Ein blick in die Fertigung<br />
Da Chemet die von den Stahlwerken<br />
angelieferten Bleche und Böden weitgehend<br />
selbst verarbeitet, bilden Stahlschneide-,<br />
Dreh-/Fräs- und Biegevorrichtungen<br />
die Grundausstattung <strong>der</strong><br />
Produktion. Das Schweißen erfolgt weitgehend<br />
mithilfe von Schweißautomaten.<br />
Dank Computersteuerung und langjähriger<br />
Erfahrung kann man die Parameter<br />
mit höchster Genauigkeit einstellen. Da<br />
die Behälter überwiegend Gefahrgut beför<strong>der</strong>n,<br />
muss die Schweißnaht höchsten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechen. Ob das <strong>der</strong><br />
Fall ist, wird bei <strong>der</strong> werkseigenen Qualitätskontrolle<br />
festgestellt, die die Produktion<br />
auch laufend überwacht. Alle<br />
Schweißnähte werden beispielsweise<br />
durch Durchstrahlungsprüfung (RTG-Prüfung)<br />
begutachtet. Auch Wasserprüfungen<br />
und Dichtheitsprüfungen werden im<br />
Werk durchgeführt. Die Auslieferung<br />
kann als Schwerlasttransport über die<br />
Straße o<strong>der</strong> – dank eigenem Gleisanschluss<br />
– auch über die Schiene erfolgen.<br />
Von Anfang bis ENde auf LPG<br />
Ausgelegt: das Werk in Strzybnica<br />
Das Werk Strzybnica ist ganz auf die<br />
Produktion von <strong>Flüssiggas</strong>tanks <strong>für</strong> die<br />
ober- und unterirdische Lagerung spezialisiert.<br />
Die standardmäßig in zwei<br />
Durchmessern (1000 und 1250 mm) und<br />
Volumina von 1000 bis 9200 l hergestellten<br />
Tanks verlassen das Werk in alle<br />
Himmelsrichtungen: In Europa, dem<br />
Nahen Osten und Südafrika liegen die<br />
Hauptabnehmerlän<strong>der</strong>. SHV, BP und Shell<br />
setzen ebenso auf Qualität „Made by<br />
Chemet“ wie Tolcon in Norwegen, Sasol<br />
in Südafrika, Avtonomgaz in Russland,<br />
die britische Flogas und die US-amerikanische<br />
Amerigas. Darüber hinaus produziert<br />
das Unternehmen in Strzybnica<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Lagerbehälter <strong>für</strong> Industriebetriebe<br />
und Autogastankstellen. Mit<br />
möglichen Fassungsvermögen zwischen<br />
9 und 200 m 3 werden sie ganz auf den<br />
Bedarf beim Kunden abgestimmt.<br />
Doch die Beziehung zum Kunden muss<br />
nicht zwangsläufig mit dem Kaufvertrag<br />
enden: Chemet unterhält einen 24-Stunden-Service,<br />
um die einwandfreie Funktion<br />
<strong>der</strong> gelieferten Komponenten über<br />
die Jahre hinweg sicherzustellen. In diesem<br />
Rahmen werden bestehende Anlagen<br />
sicherheitstechnisch überprüft und<br />
erfor<strong>der</strong>lichenfalls an durch benannte<br />
Stellen bekannt gegebene Maßnahmen<br />
angepasst.<br />
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt,<br />
dass die LPG-Sparte im Werk Strzybnica<br />
20 % zum Gesamtumsatz <strong>der</strong> Chemet<br />
S.A. beiträgt.<br />
dvfg | Ortstermin<br />
Blick in die Produktion: Handschweißen in <strong>der</strong> Tankbehälterfertigung im<br />
Werk Strzybnica, wo die …<br />
… Fertigung von <strong>Flüssiggas</strong>tanks <strong>für</strong> die ober- und unterirdische Lagerung<br />
angesiedelt ist.
Autogas und Tankstellentechnik<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Forschung von heute <strong>für</strong> jetzt: HTW-Projekt s1000+<br />
1365,5 km mit Autogas ohne Nachtanken<br />
Einen Reichweitenrekord mit Autogas haben Wissenschaftler <strong>der</strong> Saarbrücker Hochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaft (HTW) aufgestellt.<br />
Erst nach 1365,5 km waren die Tanks des Versuchsfahrzeugs leer. Damit kann <strong>der</strong> monovalente Autogasantrieb es mit jedem Dieselfahrzeug<br />
aufnehmen. Auch in an<strong>der</strong>er Hinsicht war das Projekt ambitioniert: handelt es sich doch bei <strong>der</strong> Großraum limousine um<br />
einen Direkteinspritzer. Fahrzeuge mit Membran-Hochdruckpumpen, wie sie beispielsweise auch bei Mercedes und BMW zum Einsatz<br />
kommen, werden bislang von Autogas-Umrüstsystem-Herstellern gemieden. Das könnte sich bald än<strong>der</strong>n.<br />
zeuge <strong>der</strong> Marken BMW, Mercedes und<br />
Peugeot.“<br />
Autogas ist die Brückentechnologie, bis<br />
sich ein an<strong>der</strong>er alternativer Antrieb – ob<br />
es nun Biomethan o<strong>der</strong> E-Mobilität sein<br />
wird, bleibt abzuwarten – etabliert hat,<br />
davon ist Prof. Heinze überzeugt. Mit seinen<br />
Studenten hat er weitere Bausteine<br />
entwickelt, mit denen das Projekt s1000+<br />
den Reichweitenrekord realisiert hat.<br />
Denn das Augenmerk <strong>der</strong> Saarbrücker<br />
Wissenschaftler galt auch <strong>der</strong> Senkung<br />
des Kraftstoffverbrauchs durch eine <strong>für</strong><br />
Autogas optimierte Motorsteuerung, aber<br />
auch durch flankierende Maßnahmen wie<br />
eine längere Getriebeuntersetzung. Dadurch<br />
wird – bei gleicher Geschwindigkeit<br />
– eine Verringerung <strong>der</strong> Drehzahl<br />
erreicht, die den Verbrauch senkt. Angenehmer<br />
Nebeneffekt: Weil <strong>der</strong> Motor niedriger<br />
dreht, ist die Geräuschentwicklung<br />
auch geringer. Trotz <strong>der</strong> längeren Übersetzung<br />
sind keine Leis tungseinbußen zu<br />
verzeichnen.<br />
Dass die Alltagstauglichkeit des Versuchsfahrzeuges<br />
uneingeschränkt erhalten<br />
bleibt, war eine wichtige Prämisse des<br />
Projekts s1000+. Deshalb wurden die insgesamt<br />
drei LPG-Tanks unter dem Fahrzeug,<br />
also ohne Eingriffe in den Innenraum<br />
und damit ohne Reduzierungen des<br />
Lade- o<strong>der</strong> Passagierraums, montiert.<br />
Eine im Institut Automotive Powertrain<br />
Der Peugeot 5008<br />
erreichte den Streckenrekord<br />
dank einer<br />
modifizierten Hochdruckpumpe,<br />
einer<br />
geän<strong>der</strong>ten Getriebeübersetzung<br />
und<br />
dreier miteinan<strong>der</strong><br />
verbundener Autogastanks.<br />
Durchschnittlicher<br />
Verbrauch: 8,8 l<br />
LPG auf 100 km – bei<br />
zügiger Fahrweise<br />
auf Landstraße und<br />
Autobahn.<br />
Prof. Dr. Thomas Heinze, HTW Saarland: „Mit<br />
ambitionierten Projekten wie diesen können<br />
wir auch unsere Studenten zu Hochleistungen<br />
motivieren.“<br />
Die modifizierte Hochdruckpumpe ist<br />
ein wichtiger Baustein im Projekt s1000+<br />
– s steht <strong>für</strong> Strecke, 1000 <strong>für</strong> die angepeilten<br />
1000 km und + da<strong>für</strong>, dass es ruhig<br />
auch ein paar km mehr sein dürfen –, das<br />
Automotive Powertrain unter Leitung <strong>der</strong><br />
Professoren Dr. Thomas Heinze und<br />
Dr. Harald Altjohann zusammen mit zahlreichen<br />
Partnern aus <strong>der</strong> Industrie realisiert.<br />
Entscheidend <strong>für</strong> den einwandfreien<br />
Betrieb <strong>der</strong> Hochdruckpumpe ist eine effektive<br />
und zugleich raumsparende Kühlung.<br />
Hier haben die Saarbrücker Wissenschaftler<br />
ein inzwischen zum Patent<br />
angemeldetes System entwickelt. Entsprechend<br />
zurückhaltend ist Prof. Heinze, was<br />
die Beschreibung <strong>der</strong> Arbeitsweise <strong>der</strong><br />
Kühlung angeht. „Unsere Entwicklung ist<br />
inzwischen so weit fortgeschritten, dass<br />
wir auch bei den serienmäßig verwendeten<br />
Membranpumpen und hohen Umgebungstemperaturen<br />
eine Gasblasenbildung sicher<br />
ausschließen können“, betont er.<br />
Nun ist die Umrüstung von Direkteinspritzern<br />
nichts Neues. Doch an<strong>der</strong>s als<br />
die Direkteinspritzer <strong>der</strong> ersten Generation<br />
sind die Motoren <strong>der</strong> neuesten Modelle<br />
mit Membran-Hochdruckpumpen ausgestattet,<br />
<strong>für</strong> die es bislang kein Nachrüstsys<br />
tem gab. „Damit waren nach bisherigem<br />
Stand <strong>der</strong> Technik 20 % <strong>der</strong> Neufahrzeuge<br />
nicht auf LPG umrüstbar“, erklärt<br />
Heinze, „und das sind insbeson<strong>der</strong>e Fahrentwickelte<br />
Steuerung sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />
alle drei Tanks optimal befüllt und anschließend<br />
auch entleert werden können.<br />
So managt die Steuerung unter an<strong>der</strong>em<br />
das Umpumpen des Autogases zwischen<br />
den einzelnen Kraftstoffbehältern. Mit<br />
<strong>der</strong> bei Autogas üblichen 80 %-Befüllung<br />
haben die drei Tanks zusammen ein Nettovolumen<br />
von 120 l. Ein Tank ist unterflur<br />
hinter <strong>der</strong> Hinterachse platziert, die<br />
beiden an<strong>der</strong>en wurden anstelle des bisherigen<br />
Benzintanks montiert. Das Versuchsfahrzeug<br />
wird monovalent – also<br />
selbst in <strong>der</strong> Startphase ganz ohne Benzin<br />
– betrieben. Durch den alleinigen Einsatz<br />
von Auto gas erzielt die Hochschule einen<br />
weiteren Vorteil: Die Rußbildung bei mo<strong>der</strong>nen<br />
Direkteinspritzern, mit <strong>der</strong> alle<br />
Benzinmotoren-Entwickler zu kämpfen<br />
haben, entfällt. Zudem wird <strong>der</strong> motorische<br />
Wirkungsgrad erhöht, da LPG eine<br />
deutlich höhere Klopffestigkeit als konventioneller<br />
Ottokraftstoff hat.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
24|25<br />
2. Econfleet Konferenz <strong>für</strong> ökonomisches<br />
Flottenmanagement, Münster<br />
Was im vergangenen Jahr vielversprechend als „Messe und Konferenz <strong>für</strong> nachhaltiges<br />
Fuhrparkmanagement“ begonnen hatte, konnte auch im zweiten Anlauf nicht halten,<br />
was die Auslobung versprach: überzeugende Antworten zu geben auf die Frage, wo<br />
die Zukunft alter nativer Antriebe liegt bzw. wie sie schon heute wirtschaftlich sinnvoll<br />
eingesetzt werden können.<br />
(V.l.n.r.:) Solveig Schwind und Katharina Kunath von <strong>der</strong> DVFG-Geschäftsstelle im Gespräch mit Prof.<br />
Dr. Thomas Heinze, Lehrstuhlinhaber an <strong>der</strong> HTW Saarland und Leiter <strong>der</strong> WTW-Studie Gasfahrzeuge.<br />
Deutlich wurde, dass das Interesse an<br />
Elektrofahrzeugen groß ist, sich <strong>der</strong> Einsatz<br />
oft aber noch nicht rechnet. Dagegen<br />
führten mehrere Experten in ihren Vor-<br />
trägen Erd- und Autogas als alltagstaugliche<br />
Alternativen an. In Sachen Autogas<br />
ist <strong>der</strong> DVFG, <strong>der</strong> in diesem Jahr erstmals<br />
mit einem eigenen Stand und einem Fach-<br />
vortrag zum Thema „Vorteile von Autogas<br />
bei Neu- und Bestandsfahrzeugen“ teilnahm,<br />
gut aufgestellt: Nicht nur in ihrer<br />
Alltagstauglichkeit sind Gasfahrzeuge<br />
einsame Spitze; auch zahlenmäßig stellen<br />
sie mit rund 80 % <strong>der</strong> alternativen Antriebe<br />
die größte Gruppe dar.<br />
Doch meist handelt es sich hier um die<br />
Initiative Einzelner – deshalb wollte die<br />
Messe neben Fuhrparkmanagern großer<br />
Unternehmen diesmal auch die Betreiber<br />
von Kleinwagenflotten ansprechen. Nach<br />
Einschätzung <strong>der</strong> Veranstalter ist eine<br />
Abkehr von Benzin und Diesel zu erwarten.<br />
Mit Gasantrieben können auch kleinere<br />
Unternehmen schadstoffarm fahren<br />
und gleichzeitig ihre Kosten im Griff behalten.<br />
Der Markt <strong>für</strong> diesen Wandel ist riesig:<br />
Allein die Pflegedienste sind mit rund<br />
80 000 Fahrzeugen auf Deutschlands<br />
Straßen unterwegs. Und es gibt erste Beispiele<br />
<strong>für</strong> die Umrüstung dieser Flotten<br />
auf Autogas – Uwe Kremers berichtete in<br />
seinem Vortrag von <strong>der</strong> Diakonie Radevormwald,<br />
die von insgesamt 14 Fahrzeugen<br />
neun mit LPG betreibt. Wir werden<br />
dieses (und weitere) Beispiele <strong>für</strong> die<br />
kommende Ausgabe <strong>der</strong> FLÜSSIGGAS<br />
ausführlicher recherchieren.<br />
Ein anschließen<strong>der</strong> Blick auf die Website<br />
<strong>der</strong> econfleet wirft die Frage auf, ob<br />
sich die Veranstalter wohl zu einer weiteren<br />
Auflage entscheiden werden. Bis dato<br />
sind die Presse-Informationen von 2011<br />
noch nicht aktualisiert – ganz zu schweigen<br />
von einem Ausblick auf 2013.<br />
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Autogas und Tankstellentechnik<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Aufwind <strong>für</strong> Autogas in <strong>der</strong> Schweiz:<br />
„Jedes Gramm CO 2 zählt“<br />
Unter diesem Motto informiert das Bundesamt <strong>für</strong> Energie (BFE) <strong>der</strong> Schweiz in einem Flyer zur Neuregelung <strong>der</strong> CO 2 -Vorschriften <strong>für</strong><br />
Pkws, die seit dem 1. Juli 2012 in Kraft sind. Diese verpflichten Schweizer Importeure, die CO 2 -Emissionen <strong>der</strong> erstmals zum Verkehr<br />
in <strong>der</strong> Schweiz zugelassenen Pkws bis 2015 im Durchschnitt auf 130 g CO 2 /km zu senken. Noch gilt eine Übergangsregelung, innerhalb<br />
<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Wert über die Flotte berechnet wird. Wen wun<strong>der</strong>t es, dass Autogas während <strong>der</strong> Auto Zürich 2012, <strong>der</strong> zweitgrößten Automesse<br />
<strong>der</strong> Schweiz, bei mehr als einem Aussteller im Fokus des Messeauftritts stand?<br />
Denn auch heute schon werden Sanktionen<br />
fällig, wenn ein neu zugelassenes<br />
Fahrzeug die maßgebenden CO 2 -Emissionen<br />
überschreitet. Um die Größenordnung<br />
zu verdeutlichen: Für ein großvolumiges,<br />
leistungsstarkes Fahrzeug können<br />
es bis zu 8500 CHF sein. Eine pauschale<br />
Ermäßigung auf die „maßgebenden“ CO 2 -<br />
Emissionen gibt es <strong>für</strong> Pkws, die mit Erdgas<br />
betrieben werden, und <strong>für</strong> innovative<br />
Technologien, die sogenannten „Ökoinnovationen“,<br />
und hierzu zählt Autogas. Hybridfahrzeuge<br />
werden generell in eine bessere<br />
Energieeffizienzklasse eingestuft. Sie<br />
sind dann in bestimmten Kantonen von<br />
<strong>der</strong> Kfz-Steuer befreit und genießen außerdem<br />
zwischen 20 und 30 % Ermäßigung<br />
bei <strong>der</strong> Kfz-Versicherung.<br />
Webasto Thermo & Comfort Schweiz<br />
AG, hierzulande eher bekannt <strong>für</strong> hochwertige<br />
Standheizungen, stellte auf <strong>der</strong><br />
Auto Zürich unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Autogas-Hybrid<br />
by Webasto“ sein neues Autogas-Konzept<br />
vor. Webasto-Geschäftsführer<br />
Edwin Wegmann erläutert: „Wir<br />
fungieren <strong>für</strong> die Webasto-Zentrale als<br />
Pilotland. Die Schweiz ist nicht so groß<br />
wie Deutschland, und Autogas ist hierzulande<br />
noch nicht so verbreitet. Wir haben<br />
die europäischen Homologationen nach<br />
unseren schweizerischen Vorgaben adaptieren<br />
lassen und hoffen, so den Weg <strong>für</strong><br />
Autogas zu ebnen.“ Je nachdem, welche<br />
Erfahrungen Webasto in <strong>der</strong> Schweiz mit<br />
<strong>der</strong> Umrüstung macht, zieht die Zentrale<br />
in Betracht, weitere Län<strong>der</strong> als Autogasmarkt<br />
in Angriff zu nehmen.<br />
Mit gutem Beispiel voran geht die Polizei: Der Volvo V 70 ist mit einer Gasanlage nachgerüstet.<br />
Angesichts <strong>der</strong> drohenden Strafsteuer<br />
kann Wegmann sich über mangelndes<br />
Interesse <strong>der</strong> Umrüstbetriebe nicht beklagen.<br />
Trotzdem sind in einem ersten<br />
Schritt nur fünf <strong>der</strong> insgesamt 70 Schweizer<br />
Webasto-Einbaustellen als Umrüstbetriebe<br />
ausgewählt; zwei von ihnen haben<br />
seit den 1990er-Jahren Erfahrung mit<br />
Gasanlagen. „Für das Pilotprojekt haben<br />
wir die routiniertesten Betriebe gewählt“,<br />
so Wegmann, und weiter: „Diese haben<br />
sich bereits <strong>für</strong> den Einbau <strong>der</strong> Gasanlagen<br />
von Landirenzo und Lovato zertifiziert<br />
und werden in Kürze auch zum Einbau<br />
<strong>der</strong> Gasanlagen ecoengines geschult.“<br />
Sie sollen in <strong>der</strong> ersten Stufe des Konzepts<br />
künftig Neu- und Bestandsfahrzeuge<br />
auf Autogas umrüsten. Erste Erfolge<br />
kann Webasto bereits vorweisen: Der am<br />
Messestand ausgestellte Volvo wurde im<br />
Auftrag <strong>der</strong> Polizei umgerüstet. Die Kommunen<br />
haben generell ein großes Interesse<br />
daran, mit gutem Beispiel voranzugehen,<br />
pardon: vorzufahren.<br />
Drei weitere Fahrzeuge waren am Stand<br />
<strong>der</strong> LPG suisse zu sehen: ein Skoda Octavia,<br />
ein Peugeot Partner und ein Alfa Romeo<br />
Julietta. Die Auswahl kommt nicht von<br />
ungefähr. „Zum einen wollten wir zeigen,<br />
dass man fast jedes Fahrzeug auf Autogas<br />
umrüsten kann“, sagt Marketingleiter<br />
Michael Gerdsmeier. „Zum an<strong>der</strong>en sind<br />
in den drei Fahrzeugen die unterschiedlichen<br />
Varianten von Gasanlagen dargestellt.“<br />
Im Alfa Romeo wurde ein herkömmliches<br />
Verdampfersystem verbaut,<br />
<strong>der</strong> Peugeot hat eine Flüssigphaseneinspritzung<br />
im Saugrohr und <strong>der</strong> Skoda<br />
Octavia schließlich ist mit einer Flüssigphasendirekteinspritzung<br />
versehen.
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
Zum besseren<br />
Verständnis hatte<br />
Vitogaz, die selbst<br />
nicht auf <strong>der</strong> Messe<br />
vertreten waren, eine<br />
Autogas-Zapfsäule zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Unterstützung erfuhren die beiden Aussteller<br />
von <strong>der</strong> Vitogaz Switzerland AG,<br />
einem <strong>der</strong> führenden Anbieter von <strong>Flüssiggas</strong><br />
in <strong>der</strong> Schweiz, die zur Messe eine<br />
Autogas-Zapfsäule zur Verfügung gestellt<br />
hatte. Das Unternehmen, das sich seit<br />
Jahren <strong>für</strong> die Verbreitung von Autogas in<br />
<strong>der</strong> Schweiz engagiert, för<strong>der</strong>t die Anschaffung<br />
bzw. Umrüstung eines Fahrzeugs<br />
mit Autogasantrieb mit zehn kostenlosen<br />
Tankfüllungen, was einem<br />
Gegenwert von etwa 500 CHF entspricht.<br />
Das in <strong>der</strong> Schweiz vertriebene <strong>Flüssiggas</strong><br />
stammt fast ausschließlich aus <strong>der</strong><br />
Produktion inländischer Raffinerien.<br />
Antonio Villani, bei Vitogaz <strong>für</strong> den Geschäftsbereich<br />
Autogas zuständig, freut<br />
sich über die steigende Nachfrage: „Die<br />
Akzeptanz beim Verbraucher ist in den<br />
letzten zwei Jahren enorm gestiegen, was<br />
sich positiv auf unseren Umsatz auswirkt.<br />
Gegenüber 2011 können wir eine Volumensteigerung<br />
von 70 % verzeichnen,<br />
gegenüber 2010 sogar 140 %.“<br />
Vor wenigen Wochen wurde an <strong>der</strong><br />
Schönegg Garage in Spiez am Thunersee<br />
die 50. LPG-Tankstelle eröffnet, inzwischen<br />
sind es 51, und bereits jetzt sind<br />
20 weitere <strong>für</strong> 2013 projektiert. Zeitgleich<br />
mit dem Ausbau des Autogas-Tankstellennetzes<br />
entscheiden sich immer mehr<br />
Werkstätten in <strong>der</strong> Schweiz, ihre Mitarbeiter<br />
auf Autogas zu schulen, um den künftigen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen gewachsen zu sein.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> italienische Gasanlagenhersteller<br />
Lovato und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländische<br />
Hersteller Prins (über Gunnar Adam Services)<br />
sind mit ihren Produkten gut vertreten.<br />
Doch auch <strong>für</strong> die OEM wird das<br />
Thema Autogas immer interessanter, denn<br />
rechnet man die entfallenden Strafen wegen<br />
des vermin<strong>der</strong>ten CO 2 -Ausstoßes von-<br />
Autogas und die Vitogaz-Zuschüsse gegen<br />
den Anschaffungspreis <strong>der</strong> Gasanlage auf,<br />
könnten die Hersteller OEM-Lösungen mit<br />
Autogas bei einigen Modellen fast zum<br />
Nulltarif anbieten. Den Endkunden käme<br />
solch eine Lösung sicherlich entgegen und<br />
<strong>für</strong> die Fahrzeughersteller wäre es ein zusätzliches<br />
Verkaufsargument im hart umkämpften<br />
Neuwagengeschäft. Immerhin<br />
spart man auch in <strong>der</strong> Schweiz mit Autogas<br />
fast die Hälfte.<br />
LPG<br />
Innovation<br />
aus einer<br />
Hand.<br />
ZVG 2<br />
ELAFLEX informiert: Neben dem 2009<br />
eingeführten ZVG 2 ACME Zapfventil<br />
sind jetzt auch die Versionen DISH und<br />
EURO serienreif und lieferbar.<br />
Allen drei Typen gemeinsam: sie sind<br />
einfach zu bedienen, sicher, langlebig<br />
und haben einen stark reduzierten<br />
Ausstoß von Gas beim Entkuppeln<br />
(Entspannungsvolumen).<br />
Zusammen mit dem weichmacherfreien<br />
Zapfschlauch LPG 16, <strong>der</strong> unter Druck<br />
kuppelbaren Abreißkupplung ARK 19 und<br />
unserer Zapfventilaufhängung NB-LPG ein<br />
rundes Paket zur Autogas-Betankung.<br />
In Spiez am Thunersee wurde kürzlich die 50. Autagastankstelle in <strong>der</strong> Schweiz eröffnet.<br />
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Firmen und Produkte<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Flüssigggasbetriebene Hell- und Dunkelstrahler <strong>für</strong> die effiziente Hallenheizung<br />
Wärme auf den Punkt gebracht<br />
Im Winter stehen Eigentümer von Produktions- und Lagerhallen o<strong>der</strong> Veranstaltungsstätten vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, ihre Gebäude<br />
effizient und wirtschaftlich zu beheizen. Mit einem Blick auf die steigenden Energiekosten einerseits und dem verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Ressourcen an<strong>der</strong>erseits entscheiden sich viele von ihnen <strong>für</strong> eine mit <strong>Flüssiggas</strong> betriebene Hallenheizung. Eine Gas-<br />
Hallenheizung hat eine kurze Aufheizzeit, bereits nach wenigen Minuten entsteht die gewünschte Wärme – gezielt und ohne Verteilungsverluste<br />
genau dort, wo sie benötigt wird.<br />
Welches Heizsystem<br />
<strong>für</strong> welche Halle?<br />
Die figawa (Bundesvereinigung<br />
<strong>der</strong> Firmen im Gasund<br />
Wasserfach e.V.) hat<br />
eine Checkliste erstellt, die<br />
Planern und Eigentümern<br />
bei <strong>der</strong> richtigen Auswahl<br />
behilflich ist. Wird die Halle<br />
zum Beispiel nicht durchgehend<br />
genutzt, sollte das<br />
Heizsystem schnell und flexibel<br />
auf die Bedarfszeiten<br />
reagieren können. Auch die<br />
Wärmespeicherkapazität von<br />
Gebäudehülle und Einrichtung<br />
(Maschinen, Werkstoffe,<br />
Ware) spielt bei <strong>der</strong> Bedarfsermittlung<br />
eine Rolle. Neben<br />
<strong>der</strong> Raumhöhe ist die Luftwechselrate<br />
mit in die Überlegungen<br />
einzubeziehen.<br />
Steht das Werkstor häufig<br />
und/o<strong>der</strong> lange offen, muss<br />
das Heizsystem schnell reagieren<br />
und einen Ausgleich<br />
schaffen. Nur die Berücksichtigung<br />
dieser und weiterer<br />
Faktoren vermeidet kostspielige<br />
Fehlinvestitionen.<br />
Vielfach wird bei <strong>der</strong> Beheizung<br />
von Hallen auf Hell- und<br />
Dunkelstrahler zurückgegriffen.<br />
Sie zählen zu den dezentralen<br />
Heizsystemen, bei denen<br />
we<strong>der</strong> ein Extra-Heizraum<br />
benötigt wird noch ein Wärmetransport<br />
(verbunden mit den<br />
entsprechenden Energieverlusten)<br />
anfällt. Die Primärenergie<br />
wird direkt an Ort und Stelle<br />
in Wärme umgesetzt. Dies geschieht<br />
individuellen Maßgaben<br />
entsprechend, welche zu<br />
jedem Zeitpunkt vom Hallenbetreiber<br />
reguliert werden<br />
können. Die wärmenden Strahlen<br />
gelangen durch die Luft<br />
und wärmen erst genau dann,<br />
wenn sie auf Wände, Boden<br />
o<strong>der</strong> Körper treffen. Diese geben<br />
die Wärme dann abermals<br />
weiter. Wer seine Halle auf diese<br />
Weise beheizt, kann also<br />
deutliche Energieeinsparpotenziale<br />
ausschöpfen. Ein weiterer<br />
Vorteil: Die flüssiggasbetriebenen<br />
Infrarot-Systeme wirbeln<br />
we<strong>der</strong> Staub auf noch erzeugen<br />
sie eine unangenehme<br />
Luftzirkulation.<br />
Mit <strong>Flüssiggas</strong> betriebene Dunkelstrahler sorgen in dem 8 m hohen und<br />
25 m langen Melkstand exakt dort <strong>für</strong> Wärme, wo sie gebraucht wird.<br />
<strong>Flüssiggas</strong> holt die Kuh<br />
vom Eis<br />
Der Landkreis Vulkaneifel<br />
ist eines <strong>der</strong> Zentren <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen<br />
Milchproduktion.<br />
Im idyllischen Hallschlag<br />
hat Landwirt Walter Collas den<br />
größten Milchviehbetrieb <strong>der</strong><br />
Region aufgebaut. Seine Herde<br />
umfasst <strong>der</strong>zeit rund 400 Kühe.<br />
Tag <strong>für</strong> Tag liefern sie rund<br />
10 000 l Milch. „Der Strukturwandel<br />
in <strong>der</strong> Milchproduktion<br />
führt dazu, dass wirtschaftlicher<br />
Erfolg perspektivisch<br />
nur durch Wachstum zu erreichen<br />
ist“, erklärt <strong>der</strong> Firmeninhaber.<br />
Da<strong>für</strong> braucht es nicht<br />
nur mehr Tiere, son<strong>der</strong>n auch<br />
größere Stallungen: Kühe benötigen<br />
Ruhe und Platz, um<br />
gesund und leistungsfähig zu<br />
bleiben.<br />
Collas hat deshalb investiert.<br />
Im August 2010 ließ er in unmittelbarer<br />
Nähe des bisherigen<br />
Betriebsgeländes auf einer<br />
Anhöhe einen 3750 m 2 großen<br />
Hauptstall und eine 400 m 2<br />
große Melkhalle errichten. Im<br />
neuen, beson<strong>der</strong>s tiergerechten<br />
Bau wird es pro Kuh 7,6 m 2<br />
Lauf- und Liegefläche geben,<br />
mehr als die <strong>für</strong> tiergerechte<br />
Haltung ge<strong>for<strong>der</strong>t</strong>en 5 m 2 . Doch<br />
in den kalten Herbst- und Wintermonaten<br />
gab es immer wie<strong>der</strong><br />
Probleme: Durch die höhere<br />
Lage stieg auch die Gefahr,<br />
dass es in den Neubauten<br />
friert. Die Kälte setzte vor allem<br />
dem sogenannten Melkstand,<br />
<strong>der</strong> automatischen Melkanlage<br />
des Betriebs, stark zu.<br />
Die Anlage, die bis zu 40 Rin<strong>der</strong>n<br />
parallel die Milch abpumpen<br />
kann, ist Collas wichtigstes<br />
Produk tionsmittel. Ohne die<br />
weitgehende Automatisierung<br />
des Melkens wären seine ehrgeizigen<br />
Ziele nicht zu erreichen.<br />
Die Jahresproduktion soll<br />
schon in absehbarer Zeit die<br />
Marke von 4 Mio. l durchbrechen<br />
– eine Steigerung von<br />
50 % gegenüber <strong>der</strong> in 2009<br />
erreichten Gesamtmenge. Einbußen<br />
durch Frost und Eis vertragen<br />
sich mit diesen ambitionierten<br />
Plänen nicht. „Die<br />
Kunden erwarten, dass wir alle<br />
zwei Tage die vereinbarten<br />
Mengen Milch vorrätig haben.<br />
Größere Ausfälle dürfen wir<br />
uns nicht leisten“, so <strong>der</strong> Landwirt.<br />
Durch den Einsatz einer<br />
Hallenheizung mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
ist das Problem jetzt gelöst.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Dunkelstrahler<br />
sorgen <strong>für</strong> mehr Komfort<br />
Kurz vor dem Jahreswechsel<br />
2010/2011 ließ Walter Collas<br />
eine neue Hallenheizung installieren.<br />
Seine Wahl fiel auf<br />
ein Infrarotsystem <strong>der</strong> Firma<br />
Kübler. Es besteht aus zwei<br />
flüssiggasbetriebenen Dunkelstrahlern<br />
mit einer thermischen<br />
Leistung von insgesamt<br />
72 kW. Beide sind am Hallendach<br />
angebracht und strahlen<br />
die erzeugte Wärme in präzise<br />
justierten Winkeln nach unten<br />
ab. Die exakte Ausrichtung ist<br />
wichtig, denn dadurch werden<br />
in <strong>der</strong> 8 m hohen und 25 m<br />
langen Melkhalle nur die Arbeitsplätze<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter sowie<br />
die kälteempfindlichen<br />
Elemente des Melkstands, beispielsweise<br />
Leitungen, beheizt.<br />
Diese Anordnung steigert die<br />
Effizienz des Heizsystems und<br />
macht es „kuhtauglich“: „Rin<strong>der</strong><br />
sind sehr empfindlich und<br />
mögen we<strong>der</strong> warme Umluft<br />
noch Gebläselärm. Die Strahler
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
PASSION<br />
die<br />
schönste<br />
Revolution<br />
im Gasflaschenmarkt<br />
firmen und produkte<br />
Die Dunkelstrahler in <strong>der</strong> Melkhalle sind so ausgerichtet, dass sie nur<br />
die Arbeitsplätze <strong>der</strong> Mitarbeiter sowie die kältempfindlichen Leitungen<br />
beheizen.<br />
arbeiten dagegen leise und<br />
liefern uns die Wärme punktgenau<br />
dorthin, wo wir sie<br />
brauchen“, erläutert Collas.<br />
Übersteigt die Temperatur im<br />
Arbeitsbereich den eingestellten<br />
Maximalwert, geht das<br />
Heizsystem automatisch aus.<br />
Über eine Zeitschaltuhr kann<br />
<strong>der</strong> Betriebsleiter außerdem<br />
bestimmen, wann die Dunkelstrahler<br />
den Melkstand <strong>für</strong> den<br />
Einsatz vorwärmen sollen –<br />
selbst in den frühen Morgenstunden<br />
müssen die Mitarbeiter<br />
nicht frieren.<br />
<strong>Flüssiggas</strong>: sauber und<br />
effizient<br />
Weil er keinen Zugang zum<br />
Erdgasnetz hat, verwendet <strong>der</strong><br />
Milchproduzent <strong>für</strong> seine Dunkelstrahler<br />
schadstoffarmes<br />
<strong>Flüssiggas</strong> von Primagas. „Mit<br />
<strong>Flüssiggas</strong> schlagen wir zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe. Zum<br />
einen können wir damit die<br />
Dunkelstrahler in <strong>der</strong> Melkhalle<br />
versorgen, zum an<strong>der</strong>en beliefert<br />
es die Gastherme <strong>für</strong> die<br />
Büro- und Sanitärräume des<br />
Betriebs mit Energie“, ergänzt<br />
Collas. Beides wäre beispielsweise<br />
mit Heizöl technisch<br />
nicht möglich gewesen, weil<br />
die mo<strong>der</strong>nen Dunkelstrahler<br />
von Kübler nur mit umweltschonenden<br />
Energiearten wie<br />
Erdgas und <strong>Flüssiggas</strong> betrieben<br />
werden können. Beson<strong>der</strong>s<br />
die positive Klimabilanz<br />
spricht <strong>für</strong> Gas als Brennstoff:<br />
Im Vergleich zu Heizöl emittiert<br />
es wesentlich weniger<br />
Schadstoffe. Der CO 2 -Ausstoß<br />
ist rund 15 % geringer, zusätzlich<br />
gibt es keine Rückstände<br />
von Schwermetallen o<strong>der</strong><br />
Chlor. An<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> Verbrennung<br />
von Heizöl o<strong>der</strong><br />
Holzpellets werden auch kaum<br />
Ruß und Asche und so gut wie<br />
keine Feinstaubpartikel freigesetzt.<br />
Die Wartungskosten eines<br />
<strong>Flüssiggas</strong>systems sind<br />
deshalb bis zu 30 % geringer<br />
als die einer Heizölanlage.<br />
Ein weiterer Vorteil gerade<br />
in ländlichen Regionen: <strong>Flüssiggas</strong><br />
gefährdet nicht das<br />
Grundwasser und kann somit<br />
auch in Wasser- o<strong>der</strong> Trinkwassereinzugsgebieten<br />
verwendet<br />
werden. „Der Umweltaspekt<br />
ist mir wichtig“,<br />
erklärt <strong>der</strong> Milchproduzent.<br />
„Wenn ich bei <strong>der</strong> Wahl meines<br />
Brennstoffs einen Beitrag zur<br />
Klimaschonung leisten kann,<br />
ist das umso besser.“<br />
Ein zusätzliches Plus ist die<br />
hohe Effizienz, die <strong>Flüssiggas</strong><br />
in Kombination mit einem innovativen<br />
Heizsystem wie den<br />
Dunkelstrahlern verspricht.<br />
Denn <strong>Flüssiggas</strong> hat einen<br />
hohen Oktanwert. Vereinfacht<br />
beschrieben, gibt dieser die<br />
Klopffestigkeit eines Brennstoffs<br />
an. Je höher die Klopffestigkeit,<br />
desto kontrollierter<br />
und wirkungsvoller verbrennt<br />
ein Energieträger. Gerade in<br />
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06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
flüssiggasbetriebene Infrarotsysteme<br />
deutlich weniger<br />
Energie als Warmluftheizungen.<br />
In Neubauten sind Einsparungen<br />
von bis zu 30 %<br />
möglich, in älteren Hallen lässt<br />
sich <strong>der</strong> Brennstoffbedarf bisweilen<br />
sogar halbieren.<br />
Garantierte Versorgungssicherheit<br />
Den <strong>Flüssiggas</strong>verbrauch<br />
deckt <strong>der</strong> Landwirt aus einem<br />
5400 l fassenden Tank, den<br />
Primagas als Versorger oberirdisch<br />
auf dem Betriebsgelände<br />
zur Verfügung stellt. In <strong>der</strong><br />
Praxis erweist sich das Funkmodem<br />
des Tanks als großer<br />
Vorteil: Sobald <strong>der</strong> Inhalt unter<br />
35 % sinkt, informiert es die<br />
Zentrale von Primagas. Ein<br />
Tankwagen sorgt dann zeitnah<br />
<strong>für</strong> Nachschub. Auf diese Weise<br />
ist die vor allem im Winter<br />
entscheidende Versorgungssicherheit<br />
des Betriebs mit Heizenergie<br />
garantiert.<br />
Rund 12 000 Euro hat Collas<br />
in die Heizanlage investiert –<br />
eine Summe, die sich gelohnt<br />
hat. „Früher haben wir teilweise<br />
bei Minusgraden in <strong>der</strong><br />
Melkhalle gearbeitet und<br />
mussten aufpassen, dass wir<br />
auf dem vereisten Boden nicht<br />
ausrutschen“, erklärt <strong>der</strong> Chef.<br />
Das ist nun Vergangenheit:<br />
„Die flüssiggasbetriebene Hallenheizung<br />
hat unser Arbeitsklima<br />
in je<strong>der</strong> Hinsicht verbessert.“<br />
Von <strong>der</strong> Kohle zu gas<br />
Auch nach ihrer<br />
Schließung im Jahr<br />
2000 prägt die Zeche<br />
Hugo die Landschaft<br />
bei Gelsenkirchen.<br />
Und zunehmend<br />
auch die Kulturlandschaft,<br />
denn die<br />
umgenutzten Räume<br />
bieten zahlreichen<br />
Veranstaltungen<br />
einen einzigartigen<br />
Rahmen.<br />
An den Bergbau in Schacht<br />
Hugo 2 in Gelsenkirchen-Buer<br />
erinnern noch <strong>der</strong> För<strong>der</strong>turm<br />
und das qua<strong>der</strong>förmige Gebäude,<br />
das die För<strong>der</strong>maschine<br />
beherbergt. Die große Halle<br />
wird als Veranstaltungsraum<br />
genutzt; vier Wärmestrahler<br />
sorgen <strong>für</strong> die nötige Wärme.<br />
„Die Kritiker von einst zeigen<br />
heute Anerkennung“, sagt<br />
Klaus Herzmanatus. Der ehemalige<br />
Betriebsratsvorsitzende<br />
ist heute Geschäftsführer und<br />
treibende Kraft des Trägervereins<br />
Hugo Schacht 2 e.V. Er<br />
und Bernd Goldau, ehemals<br />
Elektriker des Bergwerks, sind<br />
zwei von insgesamt 50 Freiwilligen,<br />
die mehr als 20 000 Arbeitsstunden<br />
in die Sanierung<br />
und Umnutzung investiert haben.<br />
Ihrer Initiative ist es zu<br />
verdanken, dass die riesige<br />
Halle mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>maschine<br />
im Inneren als Ort <strong>für</strong> Veranstaltungen<br />
genutzt wird. Seit<br />
rund zwei Jahren finden diese<br />
mittels eines optimal zugeschnittenen<br />
Heizsystems auch<br />
im Winter bei angenehmen<br />
Temperaturen statt: Mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
betriebene Wärmestrahler<br />
sichern „auf den Punkt“<br />
genau die gewünschte Wärme.<br />
„Die Idee <strong>für</strong> die Heizungsanlage<br />
kam von <strong>der</strong> Bochumer<br />
Firma Sanitär- und Heizungsbau<br />
Peters, die bereits mehrfach<br />
mit unserem Unternehmen<br />
zusammengearbeitet<br />
hatte“, erinnert sich Progas-<br />
Inspektor Alfried Fessel, als<br />
technischer Spezialist und Ansprechpartner<br />
vor Ort <strong>für</strong> die<br />
Planung und Errichtung verantwortlich.<br />
Im Winter hatte<br />
<strong>der</strong> Inhaber des Handwerksbetriebes<br />
in <strong>der</strong> Halle seinen Geburtstag<br />
gefeiert. Ohne die entsprechende<br />
Beheizung war es<br />
damals sehr kalt. Dem galt es,<br />
abzuhelfen. Die Wahl fiel auf<br />
vier Hellstrahler, die Infrarotstrahlung<br />
nach unten ableiten<br />
und so die gezielte Erwärmung<br />
<strong>der</strong> Empore ermöglichen.<br />
Mangels Anschluss an das<br />
Erdgasnetz bot <strong>Flüssiggas</strong> als<br />
Brennstoff die einzig sinnvolle<br />
Lösung. Der Brennstoff ist<br />
leicht zu transportieren und<br />
bequem zu lagern. Im Vergleich<br />
zu elek trischem Strom<br />
ermöglicht das leistungsstarke<br />
Propangas eine wesentlich<br />
Von <strong>der</strong> Empore aus drängt sich die riesige För<strong>der</strong>maschine unübersehbar<br />
ins Blickfeld <strong>der</strong> Besucher.<br />
Vier Hellstrahler sorgen <strong>für</strong> punktgenaue Wärme dort, wo die Gäste verweilen<br />
(alle Fotos dieser Seite: Progas).
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
30|31<br />
schnellere Erwärmung <strong>der</strong><br />
Strahler. „Zunächst stellten wir<br />
einen Behälter mit einem Fassungsvermögen<br />
von 4850 l in<br />
einer fensterlosen Nische auf“,<br />
erläutert Fessel. Das Volumen<br />
entspricht in etwa dem Jahresverbrauch.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Länge<br />
<strong>der</strong> Rohrleitung plante er<br />
eine zweistufige Rege lung: am<br />
Behälter einen Regler mit einem<br />
Ausgangsdruck von 0,7<br />
bar; vor <strong>der</strong> Verteilleitung zu<br />
den einzelnen Gasstrahlern<br />
einen <strong>für</strong> den Innenbereich<br />
zugelassenen Nie<strong>der</strong>druckregler.<br />
Kurzfristig übernahmen<br />
die Mitarbeiter <strong>der</strong> Heizungsbaufirma<br />
Peters die Montage<br />
<strong>der</strong> Strahler und <strong>der</strong> Gasleitung<br />
– die nächste Veranstaltung<br />
sollte im Warmen stattfinden.<br />
Die Hellstrahler von GoGaS,<br />
Dortmund, mit einer Wärmeleistung<br />
von jeweils 18 kW,<br />
wurden rund 5 m über dem<br />
Boden <strong>der</strong> Empore an <strong>der</strong><br />
Wand installiert.<br />
„In diesen Räumen steckt<br />
viel Geschichte“, erklärt Klaus<br />
Herzmanatus: „Bis zu 5 000<br />
Leute haben hier zeitweise gearbeitet.<br />
Da kann man sich<br />
leicht vorstellen, wie verbunden<br />
die Menschen mit <strong>der</strong> Zeche<br />
waren und heute noch<br />
sind.“ In <strong>der</strong> Halle finden Besucher<br />
über all Erinnerungsstücke<br />
aus <strong>der</strong> Historie dieses<br />
Ortes, an dem 127 Jahre lang<br />
Steinkohle geför<strong>der</strong>t wurde.<br />
Unter all den Gegenständen<br />
ragt monumental und beeindruckend<br />
die elektrische, 80 t<br />
schwere För<strong>der</strong>maschine empor.<br />
Mit ihrer Treibscheibe von<br />
9 m Durchmesser gilt sie als<br />
die größte ihrer Art in Deutschland.<br />
Über eine Treppe gelangt<br />
man auf die Empore. Sie bietet<br />
Platz <strong>für</strong> einen langen Bankett-<br />
Tisch mit 22 Stühlen und eine<br />
gemütliche Sitzecke, die zum<br />
Stöbern in alten Dokumenten<br />
einlädt. An den Wänden erinnern<br />
Bil<strong>der</strong> und Fotografien an<br />
„goldene“ Zeiten. Wer dort auf<br />
Entdeckungsreise geht, findet<br />
Grubenlampen, Helme und<br />
weiteres Material <strong>für</strong> den Einsatz<br />
„unter Tage“: Zahlreiche<br />
Gegenstände erzählen Geschichten<br />
von den Menschen,<br />
die dort gearbeitet haben.<br />
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herausgegeben von <strong>der</strong> figawa (Bundesvereinigung<br />
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Thema Hallenheizungen. Der Wegweiser informiert<br />
Bauherren, Hallenbetreiber und Planer<br />
über die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Bau- und<br />
Nutzungsstruktur sowie die spezifische Heiztechnik<br />
in Hallen; <strong>der</strong> Fokus liegt auf dezentraler<br />
Hallenheiztechnologie.<br />
Neben Grundlagen zu den baulichen und<br />
thermischen Aspekten von Hallengebäuden<br />
vermittelt das Handbuch Daten und Fakten<br />
zu den verschiedenen Hallenheizsystemen.<br />
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06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Hochleistungsfähige Verdampfer – auch als Mietanlagen<br />
Die <strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen GmbH mit Sitz im nie<strong>der</strong>sächsischen Salzgitter<br />
produziert Verdampfer und Verdampferanlagen – indirekt elektrisch beheizt<br />
– in unterschiedlichen Leistungsgrößen.<br />
Welche Leistungsgröße ist die richtige? FAS berät von <strong>der</strong> Auslegung <strong>der</strong><br />
Anlage über Montage und Inbetriebnahme bis hin zum Service und <strong>der</strong><br />
Wartung – alles aus einer Hand.<br />
Wenn <strong>Flüssiggas</strong> als Pro zessenergie<br />
o<strong>der</strong> zur Beheizung<br />
von Hallen eingesetzt wird besteht<br />
die Herausfor<strong>der</strong>ung darin,<br />
große Leistungen innerhalb<br />
kürzester Zeit bereitzustellen.<br />
Die Verdam pfungs leistung<br />
eines 2,9 t Behälters alleine<br />
reicht hier oftmals nicht aus.<br />
Aus diesem Grund werden <strong>für</strong><br />
solche Versorgungsanlagen<br />
meist indirekt elektrisch beheizte<br />
Trocken-Verdampfer eingesetzt,<br />
die das Gas vom flüssigen<br />
in den <strong>gasförmige</strong>n<br />
Zustand überführen.<br />
Die FAS-Trockenverdampfer<br />
<strong>der</strong> Serie FAS 2000 arbeiten<br />
ohne Übertragungsflüssigkeit,<br />
wie es z.B. bei Nassverdampfern<br />
<strong>der</strong> Fall ist. Ein Aluminiumkern,<br />
<strong>der</strong> in dem Heiz- und<br />
Verdampferregister eingegossen<br />
ist, dient dabei als Wärmeträger.<br />
Die Aufheizung des<br />
Wärmeträgers erfolgt thermostatgeregelt<br />
innerhalb <strong>der</strong> vor-<br />
Einzelverdampfer Serie FAS 2000.<br />
geschriebenen Grenzwerte und<br />
wird voll überwacht. Nach Erreichen<br />
<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Verdampfungstemperatur<br />
öffnen<br />
die Magnetventile und <strong>Flüssiggas</strong><br />
gelangt kontrolliert in den<br />
Verdampfer. Hier wird es<br />
druckunverän<strong>der</strong>t bis zur angegeben<br />
Nennleistung in die<br />
benötigte Gasphase umgewandelt.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Bauweise<br />
und Einsatz mo<strong>der</strong>nster Technologien<br />
werden Schwankungen<br />
des Gasdurchsatzes sofort<br />
erkannt und die ge<strong>for<strong>der</strong>t</strong>e<br />
Heizleistung entsprechend den<br />
geän<strong>der</strong>ten Arbeitsparametern<br />
angepasst. Auch vor Überlastung<br />
o<strong>der</strong> Stromausfall sind<br />
die Anlagen geschützt. In diesem<br />
Fall schließen selbstständig<br />
die Magnetventile. Ein zusätzlicher<br />
Sicherheitsbegrenzer<br />
überwacht und verhin<strong>der</strong>t<br />
ein unzulässig hohes Ansteigen<br />
<strong>der</strong> Gasaustrittstemperatur.<br />
Mit <strong>der</strong> Verdampferserie FAS<br />
2000 bietet das Unternehmen<br />
zwei Varianten mit unterschiedlichen<br />
Leistungsgrößen<br />
(kg/h) an. Die „Solo“-Anlage<br />
besteht aus einer anschlussbereiten<br />
Verdampfereinheit und<br />
kann als Ergänzungselement<br />
bei bestehenden Anlagen nachgerüstet<br />
werden. Im Zuge <strong>der</strong><br />
FAS-Produkt- und Weiterentwicklung<br />
wurde die Bauform<br />
<strong>der</strong> einzelnen Verdampfer in<br />
Blockausführung geän<strong>der</strong>t und<br />
das Gehäuse aus hochwertigem<br />
Edelstahl gefertigt. Diese<br />
Ausführung bietet qualitative<br />
und platzmäßige Vorteile. Die<br />
„Komplett“-Anlage in Schrankbauweise<br />
ist bereits mit allen<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Komponenten<br />
wie Absperr-, Kontroll- und<br />
Sicherheitsarmaturen ausgestattet<br />
und anschluss fertig vormontiert.<br />
Außerdem kann sie<br />
gemäß den vom Kunden ge<strong>for<strong>der</strong>t</strong>en<br />
Parametern mit <strong>der</strong><br />
passenden Reglereinheit und<br />
entsprechend eingestelltem<br />
Beispiel:<br />
Ausgansdruck bestückt werden.<br />
Komplette Verdampfereinheit FAS 2000<br />
mit einem Ausgangsdruck von 50 mbar<br />
1. Verdampfer FAS 2000<br />
2. <strong>Flüssiggas</strong>abschei<strong>der</strong><br />
3. Reglereinheit - Vorstufe P a = 1,5 bar<br />
Komplette 4. Reglereinheit Verdampfereinheit - P 4 = 50 mbar FAS<br />
2000 mit einem Ausgangsdruck<br />
5. Klemmkasten<br />
von 50 mbar; bestehend aus:<br />
1 6. Verdampfer Magnetventil FAS 2000 2 <strong>Flüssiggas</strong>abschei<strong>der</strong><br />
3 Reguliereinheit<br />
Vorstufe 7. Schmutzfänger P a = 1,5 bar 4 Reguliereinheit<br />
8. Absperrventil<br />
P 4 = 50 mbar 5 Klemmkasten<br />
6 Magnetventil 7 Schmutzfänger<br />
8 Absperrventil.<br />
Bei Bedarf kann die Verdampferanlage<br />
mit einer sogenannten<br />
„Umgehungsleitung“<br />
ausgestattet werden. Die Leitung<br />
führt von dem Gasentnahmeventil<br />
am Behälter zum<br />
Verdampferschrank und wird<br />
hinter dem Mitteldruckregler<br />
eingebunden. Sie bietet die<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> manuellen<br />
Umschaltung, sodass z. B. bei<br />
<strong>der</strong> Wartung des Verdampfers<br />
geregelte Gasphase direkt aus<br />
dem Behälter entnommen werden<br />
und die Anlage trotz <strong>der</strong><br />
Wartungsarbeiten weiter betrieben<br />
werden kann. Auch<br />
wenn sich zeitweise <strong>der</strong> Bedarf<br />
reduziert und nur eingeschränkte<br />
Leistung erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist, stellt die manuelle Umschaltung<br />
eine effiziente und<br />
stromsparende Lösung dar.<br />
FAS-Verdampferanlagen sind<br />
in den gängigen Größen 32,<br />
60, 100 und 170 kg/h sowie<br />
mit Verdampfungsleistungen<br />
von 330 und 450 kg/h erhältlich.<br />
Neu im Programm ist ein<br />
40 kg/h Verdampfer <strong>für</strong> eine<br />
Betriebsspannung von 230 V<br />
Wechselstrom und einer Anschlussleistung<br />
von 4,4 kW.<br />
Die Verdampfergrößen bis<br />
100 kg/h stehen in Schrankbauweise<br />
auch als Mietanlagen<br />
zur Verfügung – sie sind immer<br />
dann die optimale Wahl,<br />
wenn <strong>der</strong> Bedarf nur <strong>für</strong> kurze<br />
Zeit gegeben ist.<br />
www.fas-salzgitter.de
<strong>Flüssiggas</strong> 06 | 2012<br />
32|33<br />
Deutsche schätzen kosten von Heizanlagen falsch ein<br />
Zählt man Anschaffungsund<br />
Betriebskosten zusammen,<br />
gehören flüssiggasbetriebene<br />
Heizungen zu den<br />
wirtschaftlichsten Energielösungen<br />
<strong>für</strong> Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />
Dennoch schätzt<br />
<strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Deutschen<br />
an<strong>der</strong>e Heizsysteme als preiswerter<br />
ein. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Umfrage von TNS<br />
Emnid im Auftrag von Primagas.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Erhebung<br />
sollten die Befragten die günstigste<br />
von vier netzunabhängigen<br />
Heizungsvarianten – <strong>Flüssiggas</strong>-Brennwertgeräte,<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpe,<br />
Holzpelletkessel und Heizöl-<br />
Brennwertkessel – benennen.<br />
Entscheidungskriterien waren<br />
die vermuteten Anschaffungsund<br />
Betriebskosten. Nur 17 %<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer tippten richtig<br />
auf <strong>Flüssiggas</strong>-Brennwertgeräte.<br />
Wie groß die Unsicherheit<br />
beim Thema Heizungskosten<br />
ist, beweist auch die hohe Zahl<br />
an Befragten, die sich <strong>für</strong> keine<br />
<strong>der</strong> angebotenen Antworten<br />
entscheiden konnten: Der Anteil<br />
dieser Gruppe lag bei 20 %.<br />
Der Preisvorteil von <strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen<br />
ist somit nur einer<br />
Min<strong>der</strong>heit bekannt.<br />
Ein Vollkostenvergleich <strong>der</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> sparsamen<br />
und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e.V.<br />
(ASUE) im Jahr 2011 belegt,<br />
dass <strong>der</strong> finanzielle Gesamtaufwand<br />
<strong>für</strong> flüssiggasbetriebene<br />
Heizanlagen deutlich<br />
unter dem an<strong>der</strong>er Systeme<br />
liegt. Der ASUE-Vollkostenvergleich<br />
beziffert die jährlichen<br />
Kosten <strong>für</strong> eine <strong>Flüssiggas</strong>-<br />
Brennwerttherme als Dachheizzentrale<br />
mit einem indirekt<br />
beheizten 150-Liter--<br />
Speicher auf gerade einmal<br />
2369 Euro. Dagegen schlagen<br />
<strong>für</strong> einen Heizöl-Brennwertkessel<br />
als Kellerzentrale mit identischem<br />
Speicher bereits 2627<br />
Euro zu Buche. Für die bei <strong>der</strong><br />
Umfrage als günstigste Lösung<br />
eingestufte Luft-Wasser-Wärmepumpe<br />
werden sogar 2832<br />
Euro fällig. Ein Holzpellet-Kessel<br />
mit automatischer Beschickung<br />
als Kellerzentrale und<br />
200-Liter-Speicher ist am teuersten:<br />
Umgerechnet kostet das<br />
Gerät 3339 Euro pro Jahr.<br />
Neben den günstigen Vollkosten<br />
überzeugen flüssiggasbetriebene<br />
Heizungen auch<br />
durch einen deutlich geringeren<br />
Schadstoffausstoß: <strong>Flüssiggas</strong><br />
emittiert bis zu 15 % weniger<br />
CO 2 als beispielsweise<br />
Heizöl. Zudem ist <strong>der</strong> mobile<br />
Energieträger unabhängig von<br />
den öffentlichen Versorgungsnetzen<br />
verfügbar, denn <strong>Flüssiggas</strong><br />
wird vor Ort in Tanks<br />
gelagert. Davon profitieren vor<br />
allem Hausbesitzer in ländlichen<br />
Regionen. Sie brauchen<br />
we<strong>der</strong> einen Zugang zur Erdgasversorgung<br />
noch einen Lagerraum<br />
wie bei Heizöl, um ihr<br />
Heizsystem effektiv mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
zu betreiben.<br />
RHeingas-Flyer mit Energiespartipps zum Download<br />
Verbraucher müssen <strong>für</strong><br />
Energie und Wärme immer<br />
tiefer in die Tasche greifen.<br />
Doch in fast jedem Haushalt<br />
schlummern noch beträchtliche<br />
Einsparpotenziale, die sich<br />
relativ leicht erschließen lassen.<br />
Welche das sind, hat die<br />
Propan Rheingas GmbH & Co.<br />
KG, Brühl, in einem Energiespar-Flyer<br />
zusammengestellt,<br />
<strong>der</strong> interessierten Verbrauchern<br />
unter www.rheingas.de<br />
zum kostenlosen Download zur<br />
Verfügung steht. Weil Heizung<br />
und die Bereitung von warmem<br />
Wasser die größten Energieschlucker<br />
im Haushalt sind,<br />
Energieeffizienz-Impulsgespräche des RKW<br />
Wie kleine und mittlere Unternehmen<br />
steigenden Energiepreisen<br />
begegnen können, zeigen<br />
die bundesweit verfügbaren<br />
und kostenlos durchgeführten<br />
Impulsgespräche des RKW-<br />
Netzwerks, die vom BM <strong>für</strong><br />
Wirtschaft und Technologie geför<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
Die Erfahrung aus den bisher<br />
rund 2000 Gesprächen zeigt:<br />
Einsparpotenziale sind in jedem<br />
Fall vorhanden. In <strong>der</strong> Regel<br />
sind 15 bis 20 % ohne großen<br />
Aufwand im täglichen Geschäft<br />
realisierbar, z. B. durch die Anpassung<br />
<strong>der</strong> Beleuchtungsstärke<br />
o<strong>der</strong> ein geschicktes Lastspitzenmanagement.<br />
Auch ein<br />
hydraulischer Abgleich an <strong>der</strong><br />
Heizungsanlage ist mit wenig<br />
Arbeits- und Materialkosten<br />
lässt sich hier auch am meisten<br />
sparen. Jedes Grad weniger<br />
Raumtemperatur reduziert die<br />
Heizkosten um stattliche 6 %.<br />
Noch mehr sparen lässt sich<br />
mit einer mo<strong>der</strong>nen Brennwertheizung.<br />
Dabei wird zusätzlich<br />
die Kondensationswärme<br />
aus den Abgasen genutzt.<br />
Das führt zu einem rechnerischen<br />
Wirkungsgrad von mehr<br />
als 100 %, kann die Heizkosten<br />
um bis zu 30 % senken und<br />
reduziert zudem deutlich die<br />
Schadstoff-Emissionen – vor<br />
allem, wenn sie mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
betrieben wird.<br />
www.rheingas.de<br />
verbunden, kann zudem geför<strong>der</strong>t<br />
werden und spart im<br />
Schnitt rund zwei Euro pro m 2<br />
Heizkosten pro Jahr.<br />
Viele Maßnahmen <strong>für</strong> mehr<br />
Energieeffizienz werden öffentlich<br />
geför<strong>der</strong>t. Für größere Investitionen<br />
gibt es beispielsweise<br />
Darlehen aus dem<br />
Energieeffizienzprogramm <strong>der</strong><br />
KfW o<strong>der</strong> auch – seit Oktober<br />
2012 – Zuschüsse zu den sogenannten<br />
„hocheffizienten<br />
Querschnittstechnologien“.<br />
Gemeint sind beson<strong>der</strong>s energiesparende<br />
Elektromotoren<br />
und -antriebe, Pumpen, Beleuchtungs-<br />
und Druckluftsysteme<br />
sowie Technologien zur<br />
Wärmerückgewinnung.<br />
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Termine und Veröffentlichungen<br />
06 | 2012 <strong>Flüssiggas</strong><br />
GroSSer Erfolg und zufriedene Teilnehmer<br />
Beim Dritten UNITI Zukunftsforum Tankstelle<br />
Das dritte Zukunftsforum<br />
Tankstelle vom 6. bis 7. November<br />
in Düsseldorf kann als<br />
das bislang erfolgreichste Treffen<br />
<strong>der</strong> Reihe betrachtet werden.<br />
Die rund 380 Teilnehmer<br />
zeigten sich mit den angebotenen<br />
Vorträgen und Diskussionen<br />
hoch zufrieden, die rege<br />
Beteiligung und die kontroversen<br />
Beiträge sprechen <strong>für</strong> sich.<br />
Für Elmar Kühn, Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong> UNITI, bestätigte<br />
sich <strong>der</strong> erfolgreiche<br />
Trend <strong>der</strong> beiden Vorgängerveranstaltungen:<br />
„Mit diesem<br />
dritten Zukunfts forum Tankstelle<br />
konnten wir eine Serie<br />
mit hervorragen<strong>der</strong> Tankstellenkompetenz<br />
etablieren und<br />
noch mehr Teilnehmer erreichen.<br />
Das ist <strong>für</strong> uns eine gute<br />
Bestätigung und zugleich <strong>der</strong><br />
Auftrag, die erreichte Qualität<br />
erneut zu steigern“, verspricht<br />
er. Zu den zufriedenen Teinehmern<br />
zählt Corina Weber von<br />
FAS <strong>Flüssiggas</strong>anlagen Salzgitter:<br />
„Die Veranstaltung war<br />
rundum gelungen: perfekt organisiert<br />
und gut besucht. Für<br />
unser Haus ist es wichtig, präsent<br />
zu sein und bestehende<br />
Kundenkontakte zu pflegen.<br />
Neugeschäft o<strong>der</strong> Aufträge sind<br />
auf solchen Veranstaltungen in<br />
den seltensten Fällen zu realisieren.“<br />
Die FAS befand sich in guter<br />
Gesellschaft weiterer DVFG-<br />
Mitgliedsunternehmen: Die<br />
Progas als einer <strong>der</strong> großen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger war ebenso<br />
vertreten wie die P&A Salzgitter<br />
und Max Luhmann mit<br />
dem von ihm entwickelten<br />
Fußtaster. Und selbstverständlich<br />
darf auch die Tokheim<br />
Service GmbH bei einem solchen<br />
Event nicht fehlen,<br />
schließlich ist die Bundesrepublik<br />
Deutschland einer <strong>der</strong><br />
größten und wichtigsten Tankstellenmärkte<br />
<strong>der</strong> Welt. Aber:<br />
Der hiesige Tankstellenmarkt<br />
ist auch einer <strong>der</strong> am härtesten<br />
umkämpften Tankstellenmärkte<br />
<strong>der</strong> Welt. Wer hier erfolgreich<br />
bestehen will, muss mit kaufmännischem<br />
Geschick, strategischem<br />
Weitblick und unternehmerischem<br />
Mut handeln.<br />
Doch auch da<strong>für</strong> braucht es<br />
Planungsgrundlagen. Wie sehen<br />
Tankstellen in Zukunft<br />
aus? Welche Dienstleistungen<br />
werden dort erbracht? Welche<br />
Produkte verkauft? Und welche<br />
Kraftstoffe werden die<br />
Autos <strong>der</strong> Zukunft tanken?<br />
Der erste Tag war <strong>der</strong> Mobilitäts-<br />
und Kraftstoffstrategie<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung, <strong>der</strong> digitalen<br />
Technik an Tankstellen<br />
und weiteren Themen rund um<br />
Innovationen gewidmet. Am<br />
zweiten Tag wurden erfolgversprechende<br />
Shop- und Foodkonzepte<br />
erläutert und beim<br />
anschließenden großen Branchentalk<br />
diskutiert.<br />
Mag sein, dass das eine o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Thema nicht auf je<strong>der</strong>manns<br />
Interesse stieß; auf jeden<br />
Fall war das Programm<br />
abwechslungsreich gestaltet –<br />
die rege Beteiligung und die<br />
kontroversen Diskussionen<br />
sprechen <strong>für</strong> sich. Eines dürfte<br />
sicher sein: Sponsoren und<br />
Aussteller gingen mit vielen<br />
neuen Eindrücken nach Hause.<br />
Die einzigartige Classic Remise Düsseldorf im sorgfältig restaurierten<br />
Ringlokschuppen bot den stimmungsvollen Rahmen <strong>für</strong> das UNITI<br />
Zukunftsforum Tankstelle (Foto: Corina Weber).<br />
Energie in Zahlen<br />
Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> AG EB<br />
Energie in Zahlen<br />
Arbeit und Leistungen <strong>der</strong><br />
AG Energiebilanzen<br />
Hans-Joachim Ziesing<br />
Rainer Görgen<br />
Uwe Maaßen<br />
Michael Nickel<br />
et al.<br />
AGEB<br />
AG Energiebilanzen e.V.<br />
Energie in Zahlen: Arbeit und Leistungen<br />
<strong>der</strong> AG Energiebilanzen.<br />
Hrsg. von Hans-Joachim Ziesing,<br />
Rainer Görgen, Uwe Maaßen,<br />
Michael Nickel u. a. Berlin 2012, 48<br />
Seiten, ISBN 978-3-9814271-2-7;<br />
Vertrieb: Prometheus Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Wuppertal.<br />
Mit dieser Publikation legt<br />
die AG Energiebilanzen eine<br />
Einführung in die Handhabung<br />
energiestatistischer Daten vor,<br />
erläutert Begriffe sowie Methoden<br />
und erschließt die Daten<br />
und Arbeits ergebnisse <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
sowie ihrer<br />
Partner aus amtlicher Statistik,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft.<br />
Konzipiert als Handbuch <strong>für</strong><br />
die tägliche Arbeit, liefert die<br />
Broschüre Antworten auf Fragen<br />
zur energiewirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Die AG Energiebilanzen<br />
stellt im Rahmen des<br />
Monitorings zur Energiewende<br />
nicht nur ihre umfangreichen<br />
energiestatistischen Leistungen<br />
bereit, son<strong>der</strong>n entsendet mit<br />
dem Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hans-Joachim Ziesing auch<br />
einen Vertreter in das vierköpfige<br />
Expertengremium.<br />
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Telefon: (02 61) 9 84 29-0<br />
Telefax: (02 61) 9 84 29-50<br />
e-Mail: info@buettig.de<br />
Internet: www.buettig.de<br />
<strong>Flüssiggas</strong>- Service & Wartung GmbH<br />
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Ralph Dittmer und Christian Pförtner<br />
Amtsgericht Braunschweig: HRB 202282<br />
Ust- Id- Nr.: DE 271 113 335<br />
Urheberrecht (C) 2012 <strong>Flüssiggas</strong>- Service und Wartung GmbH<br />
Medium <strong>für</strong> Energieeffizienz mit Propan | Butan | Autogas und Mitteilungen<br />
des Deutschen Verbandes <strong>Flüssiggas</strong> e.V. (DVFG), Berlin<br />
Erscheint im 58. Jahrgang<br />
www.fluessiggas-magazin.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG,<br />
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Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 2012 gültig.<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> erscheint 6 x jährlich.<br />
Jahresbezugspreis 64,80 € inkl. 7 % MwSt. und Versandkosten.<br />
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Bestellungen sind je<strong>der</strong>zeit beim Leserservice o<strong>der</strong> bei Buchhandlungen im In- und Ausland möglich.<br />
Abonnements verlängern sich um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet abgeschlossen. Abonnementgebühren<br />
werden im Voraus berechnet und sind nach Erhalt <strong>der</strong> Rechnung ohne Abzug zur Zahlung<br />
fällig o<strong>der</strong> sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar ohne Spesen<br />
und Kosten <strong>für</strong> den Verlag. Die Annahme <strong>der</strong> Zeitschrift verpflichtet Wie<strong>der</strong>verkäufer zur Einhaltung<br />
<strong>der</strong> im Impressum angegebenen Bezugspreise.<br />
Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen o<strong>der</strong> höherer Gewalt nicht geliefert werden können,<br />
besteht kein Anspruch auf Nachlieferung o<strong>der</strong> Erstattung vorausbezahlter Bezugsgel<strong>der</strong>.<br />
Gerichtsstand <strong>für</strong> Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle übrigen Kunden gilt dieser<br />
Gerichtsstand <strong>für</strong> das Mahnverfahren.<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sun<strong>der</strong>n 1020 320 (BLZ 466 500 05)<br />
Postbank Dortmund 11064-467 (BLZ 440 100 46)<br />
Druckvorstufenproduktion<br />
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Herstellung<br />
Hubertus Schickhoff<br />
Druck (Lieferadresse <strong>für</strong> Beihefter und Beilagen)<br />
Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG,<br />
Gabelsbergerstraße 1 (Gewerbepark Rhynern), 59069 Hamm<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bil<strong>der</strong>, einschließlich <strong>der</strong> Negative, gehen<br />
mit Ablieferung in das Eigentum des Verlages über. Ausgenommen davon sind vom Deutschen<br />
Verband <strong>Flüssiggas</strong> DVFG e.V., Berlin, bereitgestellte Inhalte und Bil<strong>der</strong>. Mit Ablieferung erhält <strong>der</strong><br />
Verlag im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht.<br />
Der Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im In- und Ausland<br />
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und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), Diskette usw.<br />
ungeachtet <strong>der</strong> Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich wie<strong>der</strong>zugeben. Für<br />
unaufge<strong>for<strong>der</strong>t</strong> eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />
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des Verlages übereinstimmen. Für Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten in abgedruckten<br />
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Die Wie<strong>der</strong>gabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und <strong>der</strong>gleichen in<br />
dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu <strong>der</strong> Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von je<strong>der</strong>mann<br />
benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch<br />
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mi gung des Verlages gestattet. Dieses gilt auch <strong>für</strong> die Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />
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ISSN 0721-5894<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> mit Mitteilungen<br />
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