SchiffsModell Arnemuider Spriet-Hoogaars (Vorschau)
11 2011 SchiffsModell ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290 ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de Schiffs SchiffsModell Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer Arnemuider Spriet-Hoogaars +++ Flugzeugträger SEYDLITZ +++ Trimaran-Segeln +++ Tag der Seenotretter +++ Offshore-Yacht AB58’ ++++
- Seite 3 und 4: IM NOVEMBER E-Mail an die Redaktion
- Seite 5 und 6: Bild 2: Seitenriss des Grenzkutters
- Seite 7 und 8: Bild 8: Torpedoschnellboot Typ 183
- Seite 9 und 10: Der größte ALuMInIuM-OnLInesHOP !
- Seite 11 und 12: nales Oyten HERMANN RUDOLF MEYER mi
- Seite 13 und 14: Verkaufsausstellung für Modellbahn
- Seite 15 und 16: Neu bei Smoke-EL Speziell für die
- Seite 17 und 18: Neues Gießverfahren bei HERBUNDSAB
- Seite 19 und 20: Treibstoff können diese Boote 16 S
- Seite 21 und 22: Die „Francine Kroesen“ Der Unim
- Seite 23 und 24: Der „Zalm“ wird geslippt Nach d
- Seite 25 und 26: mündung verwendet. Die Fischerei w
- Seite 27 und 28: Dort wurden zwar andere und größe
- Seite 29 und 30: k. u. k.-Torpedoboote in Pola (Foto
- Seite 31 und 32: detailliert! Auf ihm ist jeder Hand
- Seite 33 und 34: leer. Es sollte nach dem Flug immer
- Seite 35 und 36: Ihr Fachgeschäft und Servicepartne
- Seite 37 und 38: danach den Brushlessregler. Als Dre
- Seite 39 und 40: taucht auf... jetzt als E-Paper bei
- Seite 41 und 42: Blick von der Wilhelm-Kaisen-Brück
- Seite 43 und 44: Ruderrettungsboot „Fürst Bismarc
- Seite 45 und 46: Versuchskreuzer BREMEN von 1953 lö
- Seite 47 und 48: ÄGER ER 1 baut. Ruderservo, ACT-Em
- Seite 49 und 50: danach kann man den sehr kompakten
- Seite 51 und 52: on n- Rümpfe bauen muss. Als Vorte
11<br />
2011<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />
ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />
Schiffs<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />
<strong>Arnemuider</strong> <strong>Spriet</strong>-<strong>Hoogaars</strong><br />
+++ Flugzeugträger SEYDLITZ +++ Trimaran-Segeln +++ Tag der Seenotretter +++ Offshore-Yacht AB58’ ++++
IM NOVEMBER<br />
E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />
MOTORSCHIFFE<br />
Dr. G. Miel: Serie Wachboote der Volksmarine<br />
Grenzkutter SAS und<br />
Torpedoschnellboote Typ 183 und FORELLE . . . 4<br />
P. Seidel, A. Kolbe: Der „Schwarze Husar“ . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
P. Dorschner: Flugzeugträger SEYDLITZ/WESER 1 . . . . . . . . 46<br />
M. Schumacher: Offshore-Yacht AB 58’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
VERSCHIEDENES<br />
Am Tag der Seenotretter gab es in der DGzRS-Zentrale in Bremen<br />
viel Interessantes zu sehen. Seite 40<br />
T. Kühl: Erstes internationales Rettertreffen in Oyten . . . . . . 10<br />
B. Scholten: Die KNRM auf Texel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
O. Brennholt: Tag der Seenotretter in Bremen . . . . . . . . . . . . . 40<br />
B. Elbel: Serie Superyachten, RIVA Shipyard, Teil 2 . . . . . . . . 68<br />
SEGELSCHIFFE<br />
H. Kossack: <strong>Spriet</strong>-Hoogars „Nooit Gedacht“ . . . . . . . . . . . . . 24<br />
J. Bayer: Faszination Trimaran-Segeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
B. Blohm: MICRO MAGIC EM in Schweden . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
AKKUS<br />
P. Koller: Test: LiPo-Zellen PROSELECT FREESTYLE . . . . . . 32<br />
RENNBOOTE<br />
D. Jaufmann: Test: OSPREY . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
RUBRIKEN<br />
Modellsegeln an sich ist ja schon eine faszinierende Sache, noch<br />
begeisternder ist es allerdings, ein Mehrrumpfboot wie z. B. einen<br />
Trimaran zu steuern. Seite 50<br />
Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Beilagenhinweis<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Katalog des Atlas-Verlag,<br />
CH-1033 Cheseaux-sur-Lausanne bei.<br />
Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />
M. Schumacher verkuckte sich in ein bestimmtes Vorbild und ließ<br />
nicht locker, bis er sein Modell einer AB 58’ fertig hatte. Seite 54<br />
UNSER TITELBILD<br />
Je außergewöhnlicher das Vorbild, umso beeindruckender<br />
das Modell, vor allem dann, wenn es nicht nur vorbildgetreu<br />
nachgebaut, sondern auch entsprechend eingesetzt wird.<br />
H. Kossack berichtet über seinen Hoogars. Seite 24<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 3
MOTORSCHIFFE<br />
Serie: Wachboote der Volksmarine<br />
I<br />
n dieser Folge der Reihe über die<br />
Wachboote der Volksmarine sollen der<br />
Grenzkutter SAS (21 m) und die beiden<br />
Torpedoschnellboote vom Typ 183 und FO-<br />
RELLE vorgestellt werden.<br />
Es handelt sich dabei um zwei sehr gegensätzliche<br />
Boots- bzw. Schiffstypen,<br />
einmal ganz langsam (Fischkutter SAS)<br />
und einmal ganz schnell (die beiden Torpedoschnellboote).<br />
Sicher wird jetzt so mancher<br />
Leser sagen: „Ein Torpedoschnellboot<br />
ist doch kein Wachboot.“ Bei den Torpedoschnellbooten<br />
handelte es sich jedoch<br />
um von der Volksmarine ausgemusterte<br />
Schiffe, die aber noch eine Restlaufzeit in<br />
der Grenzbrigade Küste absolvierten, ehe<br />
sie verschrottet wurden. Allen vorgestellten<br />
Bootstypen ist die Aufgabenstellung<br />
in der Grenzbrigade Küste gemein, sprich<br />
den Personenverkehr an der Küste als<br />
Staatsgrenze zu kontrollieren. Die Fischkutter<br />
waren dabei vor Anker liegend eher<br />
schwimmende Beobachtungs- und Kontrollpunkte,<br />
während die schnellen Torpedoboote<br />
darüber hinaus auch die Möglichkeit<br />
der „Nacheile“ (das klang besser als<br />
„Verfolgung“) boten.<br />
Die Seegrenze schließt das Staatsterritorium<br />
seeseitig ab. Das bedeutet, in diesem<br />
Seegebiet übt der anliegende Staat die<br />
vollen Hoheitsrechte aus. Diese Aufgabe<br />
wird der Küstenwache übertragen, die<br />
folglich die Ein- und Ausreise aller Personen<br />
kontrolliert und die Einhaltung der<br />
Gesetze des Staates garantiert. Küstenwache<br />
ist damit eine vorrangig polizeiliche<br />
Aufgabe. Die DDR bekannte sich für ihre<br />
Territorialgewässer zu der von alters her<br />
überbrachten 3-Meilen-Zone. Diese drei<br />
Seemeilen (1 sm = 1852 m) waren im Mittelalter<br />
die max. Reichweite der Schiffskanonen.<br />
Ab 1958 galt international die Genfer<br />
Konvention über die Territorialgewässer,<br />
die die 3-Meilen-Zone auf eine 12-Meilen-<br />
Zone erweiterte. Mit dieser Ausweitung der<br />
Territorialgewässer stiegen natürlich auch<br />
die Anforderungen hinsichtlich der Kontrolle<br />
dieser vergrößerten Seegewässer<br />
und der Einhaltung der unterschiedlichsten<br />
Rechtsvorschriften (Personen, Fischerei,<br />
Zoll, Schifffahrt, Jagd). Unter diesem Aspekt<br />
ist der Einsatz der bisher vorgestellten<br />
Wachschiffe zu sehen und natürlich<br />
auch der in diesem Beitrag behandelten<br />
Schiffstypen.<br />
Bild 1: SAS-Grenzkutter „G 93“<br />
liegt auf Posten vor Anker.<br />
Quelle: Sammlung Mehl<br />
DR. G. MIEL<br />
Grenzkutter SAS und<br />
Torpedoschnellboote<br />
Typ 183 und FORELLE<br />
Der Grenzkutter SAS<br />
Der 21-m-Grenzkutter hat eine recht kuriose<br />
Geschichte. Die ersten Schiffe dieser<br />
Serie kaufte die DDR bei der Werft Kremer<br />
und Sohn in Elmshorn und bezahlte sie<br />
mit dem Erlös aus Zuckerlieferungen an<br />
die Bundesrepublik Deutschland. Bis 1965<br />
fuhren die 21-m-Kutter als Fischkutter für<br />
das Fischkombinat Saßnitz, daher auch<br />
die Buchstaben SAS. 1965 übernahm die<br />
Volksmarine sieben dieser Kutter und unterstellte<br />
sie der Grenzbrigade Küste. Sie<br />
erhielten die Bordnummern G 91 bis G<br />
97. 1967 wurden die SAS-Kutter überholt,<br />
dabei erhielten sie als Maschine den Dieselmotor<br />
4 NVD 36, ein neues Ruderhaus,<br />
einen neuen Mast mit Radar (KSA 5) und<br />
eine neue funktechnische Ausrüstung. Sie<br />
blieben bis 1985 im Dienst, zuletzt nur<br />
noch als schwimmende Kontrollpunkte und<br />
wurden dann verschrottet.<br />
Technische Daten<br />
Länge üa<br />
21,0 m<br />
Breite üa<br />
5,6 m<br />
Verdrängung 68,5 t<br />
Geschwindigkeit 9 kn<br />
Maschine 1 x DM 4NVD36<br />
(59 kW/80 PS)<br />
Bewaffnung keine<br />
Besatzung 7 Mann<br />
4 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Bild 2: Seitenriss des Grenzkutters SAS.<br />
Quelle: Mehl: Vom Küstenschutzboot<br />
zum Raketenschiff<br />
Zu dem Grenzkutter SAS 21 m sind die Informationen<br />
für den Modellnachbau recht<br />
spärlich. In der einschlägigen Fachliteratur<br />
findet man meist immer nur ein und dasselbe<br />
Foto und nirgendwo einen Generalplan<br />
mit Spantenriss. Die einzige Zeichnung, die<br />
auch immer wiederkehrt, ist der Seitenriss<br />
aus dem Buch von H. Mehl (Bild 2). Man erkennt<br />
darauf die typischen Merkmale eines<br />
Fischkutters für die küstennahe Fischerei in<br />
der Ostsee. Und wenn man sich dann noch<br />
an das seit vielen Jahren im Programm der<br />
Fa. Graupner befindliche Modell HF.408.<br />
ELKE erinnert (Bild 3a), dessen Original<br />
übrigens in der gleichen Größenklasse<br />
(24,0 m) gebaut wurde, so könnte auf der<br />
Bild 3a:<br />
Kutter HF.408.ELKE<br />
von Graupner<br />
Bild 3b: Rohrumpf für den Modellnachbau<br />
eines Fischkutters.<br />
Quelle: Steinhagen-Modelltechnik<br />
Basis der ELKE durchaus auch ein Modell<br />
des Grenzkutters SAS 21 m entstehen. Eine<br />
weitere Möglichkeit für den Modellnachbau<br />
ist mit dem von der Firma „Steinhagen-Modelltechnik“<br />
angebotenen Rohrumpf für ein<br />
Kutter- bzw. Kriegsfischkuttermodell mit der<br />
Länge von 74,5 cm und dem Maßstab von<br />
1:33 (Bild 3b) gegeben (www.steinhagenmodelltechnik.de).<br />
Bei dem Grenzkutter SAS 21 m handelt<br />
es sich um einen Stahlkutter (Bild 4), der<br />
sehr robust und langlebig war. Das machen<br />
schon seine Einsatzdaten und die Einsatzzeit<br />
von 1945 bis 1985 deutlich. Hinzu<br />
kam, dass der Grenzkutter allen meteorologischen<br />
Anforderungen in der Ostsee<br />
gewachsen war. Sommers wie winters,<br />
bei allen Wetterlagen, die in der Ostsee<br />
bekanntermaßen gerade im Herbst und<br />
Frühjahr manchmal recht stürmisch sind,<br />
musste die Mannschaft ihren Dienst versehen.<br />
Da ist der Modellbau im warmen Keller<br />
dann doch schon angenehmer.<br />
Bild 4: SAS-Grenzkutter „G 65“ an der Pier.<br />
Quelle: Sammlung Mehl<br />
Die TS-Boote FORELLE und Typ 183<br />
als Wachboote<br />
Ausgehend von den Erfahrungen des<br />
Zweiten Weltkrieges maß die militärische<br />
Führung der noch jungen DDR der Schnellbootwaffe<br />
bei der Küstenverteidigung eine<br />
wesentliche Rolle zu. Die Schiffswerft in<br />
Roßlau/Elbe erhielt daher 1955 den Auftrag<br />
zur Entwicklung eines TS-Bootes mit zwei<br />
Torpedorohren, das als Gleitboot fahren<br />
sollte. Das Nullboot in Alu-Bauweise wurde<br />
bereits 1955 fertig gestellt. Die Erprobung<br />
brachte dann jedoch erhebliche Mängel zu<br />
Tage. Dies waren schiffbauliche Mängel,<br />
Probleme mit den Motoren aber auch mit<br />
der Bewaffnung. Nach mehrjähriger Erpro-<br />
Bild 5: Torpedoschnellboot FORELLE.<br />
Quelle: Sammlung Mehl<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
5
Bild 6: Generalplan Torpedoschnellboot FORELLE.<br />
Quelle: Mehl: Vom Küstenschutzboot zum Raketenschiff<br />
Bild 7: Torpedoschnellboot<br />
FORELLE in See.<br />
Quelle: Fotosammlung<br />
Seemann<br />
wäre der Autor des Beitrages daran sehr<br />
interessiert (Kontaktaufnahme bitte über die<br />
Redaktion). Bis dahin kann der Autor nur<br />
Bilder aus anderen Quellen bieten (Bild 7).<br />
Ganz anders ist die Quellenlage bei dem<br />
zweiten TS-Boot, das ebenfalls in der<br />
Grenzbrigade Küste lief, dem Typ 183 (Bild<br />
8). Diese TS-Boote kaufte die DDR von der<br />
Sowjetunion und stellte in den Jahren 1957<br />
bis 1960 insgesamt 27 Stück in Dienst.<br />
Bei dem TS-Boot Typ 183 (Nato-Code P6)<br />
handelt es sich um eine bewährte Konstruktion<br />
aus dem Zweiten Weltkrieg. Es ist<br />
gewissermaßen die Weiterentwicklung des<br />
amerikanischen TS-Bootes vom Typ PT<br />
109. TS-Boote vom Typ PT 109 erhielt die<br />
Sowjetunion 1944 von den USA im Rahmen<br />
eines Hilfeabkommens. Abgesehen<br />
von dem Alter der Konstruktion und dem<br />
entsprechenden Stand der Technik an Bord<br />
wurde dem TS-Boot in allen einschlägigen<br />
Publikationen eine gute Seetüchtigkeit auch<br />
bei schweren Wetterlagen beschei nigt.<br />
Als Hauptmangel wird jedoch angeführt,<br />
dass es sich beim Bootskörper um eine<br />
Holzkons truktion handelte, die turnusmäßig<br />
aufgeslipt und ausgetrocknet werden<br />
musste (Bild 9). Im Winter wurden die Boote<br />
generell aufgelegt. Beim Typ 183 handelt<br />
es sich um wirklich schnelle Einheiten, die<br />
bis Seegang 4 eine Geschwindigkeit von<br />
42,5 kn (das sind 78,7 km/h) erreichten.<br />
Schneller waren dann nur noch die in der<br />
DDR produzierten LTS-Boote (Leichte TS-<br />
Boote) mit 52 kn (96,3 km/h) und die KTS<br />
(Kleine TS-Boote) mit 48 kn (88,9 km/h), die<br />
die Einheiten vom Typ 183 später ablösten.<br />
bung wurde entschieden, dass das TS-Boot<br />
FORELLE mit zwei Motoren M50F aus der<br />
Sowjetunion auszurüsten sei. Fertig gestellt<br />
wurden zwei Boote, die dann nur noch zwei<br />
Maschinenwaffen auf dem Achterdeck trugen,<br />
einen offenen Fahrstand und ein Radargerät<br />
vom Typ Sarnitza hatten (Bild 5). In<br />
der Zwischenzeit wurde von der Marineführung<br />
der DDR entschieden, die Volksmarine<br />
mit den TS-Booten vom Typ 183 aus der<br />
Sowjetunion auszurüsten. Die beiden fertig<br />
gestellten TS-Boote FORELLE wurden<br />
1963 in Dienst gestellt, aber ohne Torpedorohre<br />
gleich der Grenzbrigade Küste als<br />
Wachschiffe übergeben. Dort liefen sie nur<br />
kurze Zeit und wurden bereits 1965 außer<br />
Dienst gestellt und verschrottet.<br />
Bild 9: Torpedoschnellboot Typ 183 aufgeslipt.<br />
Quelle: Fotosammlung Seemann<br />
Technische Daten TS-Boot FORELLE<br />
Länge üa<br />
Breite üa<br />
Verdrängung<br />
Maschinen<br />
Geschwindigkeit<br />
Bewaffnung<br />
Besatzung<br />
27,7 m<br />
7,16 m<br />
65 t<br />
4DM „M50F“ (3530 kW)<br />
38 kn<br />
1 x 2M3 (25 mm) und<br />
1 x Dschk, 2 x 12,7 mm<br />
12 Mann<br />
Für die FORELLE konnte der Autor lediglich<br />
den Generalplan ohne Spantenriss ausfindig<br />
machen (Bild 6). Aus historischer Sicht<br />
wäre es durchaus interessant, von der FO-<br />
RELLE ein Modell zu bauen. Falls ein Leser<br />
über entsprechende Informationen verfügt,<br />
6<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Bild 8: Torpedoschnellboot Typ 183 in Fahrt.<br />
Quelle: Sammlung Mehl<br />
Technische Daten TS-Boot Typ 183<br />
Länge üa 25,4 m<br />
Breite üa 6,24 m<br />
Verdrängung 67 t<br />
Maschinen 4 x DM M50F<br />
(4 x 919 kW/4 x 1250 PS)<br />
Geschwindigkeit 42,5 kn<br />
Bewaffnung 2 x 2M3 (25 mm), 2 Torpedos<br />
533 mm, Wasserbomben<br />
Besatzung 14 Mann<br />
Nach dem Flottendienst wurden die meisten<br />
Einheiten vom Typ 183 in den Jahren<br />
1968 bis 1970 verschrottet, einige jedoch<br />
aufgearbeitet und als Schulboot, Zielboot,<br />
Rettungsboot, Versuchsboot und auch als<br />
Wachboot weiter verwendet. Die zu Wachbooten<br />
umgebauten sechs Einheiten erhielten<br />
einen gedeckten Fahrstand und<br />
einen starken Scheinwerfer auf dem Dach<br />
des Fahrstandes. Die Torpedorohre wurden<br />
entfernt, die funktechnische Ausrüstung<br />
modernisiert (Bild 10), die beiden 2M3-<br />
Geschütze auf dem Vorschiff und auf dem<br />
Achterdeck blieben erhalten. Die Einheiten<br />
im Grenzdienst erhielten die Kennung G xx<br />
und Namen von Widerstandskämpfern: G<br />
81 Hans Beimler, G 82 Hanno Günther, G<br />
83 Max Roscher.<br />
Drei der zum Wachboot umgebauten Einheiten<br />
wurden später an Tansania verkauft.<br />
Für den Modellbau ist beim Typ 183 die<br />
Quellenlage unvergleichlich besser. So<br />
ist der sehr detaillierte Generalplan mit<br />
Spantenriss (Bild 11) in der Literatur zu finden.<br />
Außerdem sind der Generalplan nebst<br />
Bild 10: Umgebautes TS-Boot vom<br />
Typ 183 als Grenzboot.<br />
Quelle: D. Flohr, P. Seemann:<br />
Die Volksmarine<br />
Bild 11a: Generalplan des TS-Bootes Typ 183,<br />
Seitenriss und Draufsicht<br />
vielen Einzelteilzeichnungen in mehreren<br />
Maßstäben und eine sehr umfangreiche<br />
Foto-CD bei Jürgen Eichardt (www.shipmodel-today.de)<br />
zu beziehen. Mit Hilfe dieser<br />
Unterlagen ist der Modellnachbau bei<br />
Bild 11b: Spantenriss.<br />
Quelle: modellbau heute, Heft 3, 1975<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
7
Bild 12: Modell des Typs 183 in voller Fahrt.<br />
Quelle: Fotofundus J. Eichardt<br />
Bild 15: Geschütz 2M3 auf dem Vorschiff.<br />
Quelle: Foto J. Eichardt<br />
Bild 13: TS Typ 183 läuft aus.<br />
Quelle: Fotosammlung Seemann<br />
Bild 16: Geschütz 2M3 auf dem Achterdeck.<br />
Quelle: Foto J. Eichardt<br />
etwas vorhandener Modellbauerfahrung<br />
und genügend Ausdauer in guter Qualität<br />
möglich (Bild 12).<br />
Wenn man den Generalplan etwas genauer<br />
betrachtet, ist das Deck als Plankendeck<br />
mit kalfaterten Fugen zu erkennen. Das<br />
war sicher im Auslieferungszustand der TS-<br />
Boote so. Im Laufe der Zeit wurde jedoch<br />
das Deck mit Farbe überstrichen, auf Bild<br />
13 ist die Farbgebung in den späteren Jahren<br />
gut sichtbar. Dies nur als Hinweis, da es<br />
hier durchaus Irritationen geben kann. Auf<br />
eine weitere Besonderheit des Typs 183<br />
sei hingewiesen: Das vordere Geschütz<br />
ist gegenüber der Schiffsmittellinie nach<br />
backbord versetzt aufgestellt (s. a. Bild 11,<br />
Draufsicht). Dies hat sicher seinen Grund<br />
darin, dass der Torpedoschütze auf der<br />
Brücke ungehinderte Sicht „gerade voraus“<br />
haben sollte. Da die Waffe im Original ein<br />
Gewicht von 1,5 t besaß, vertrimmte der<br />
außermittige Einbau das Boot erheblich.<br />
Es musste daher unter Deck mit einem entsprechenden<br />
Gewichtsausgleich auf der<br />
Steuerbordseite für die neutrale Trimmung<br />
und Schwimmlage des TS-Bootes gesorgt<br />
werden. Interessant ist ferner, dass der<br />
Bootskörper des Typs 183 mit seinen positiven<br />
Seeeigenschaften offensichtlich die<br />
Konstrukteure zu verschiedenen Weiterentwicklungen<br />
und Experimenten anregte. So<br />
wurden an Stelle der beiden Torpedorohre<br />
Raketenstartvorrichtungen angebracht. Damit<br />
schuf die damalige sowjetische Kriegsmarine<br />
die ersten Raketenschnellboote,<br />
die im ersten ägyptisch-israelischen Krieg<br />
Bild 14: Standmodell des Typs 183.<br />
Quelle: Foto J. Eichardt<br />
1967 durch die Versenkung des Zerstörers<br />
EILATH zu spektakulärem Erfolg kamen.<br />
Es wurde in diesen Jahren natürlich auch<br />
experimentiert, das TS-Boot schneller zu<br />
machen. Zunächst durch den Einbau einer<br />
Turbine mit 4000 PS, die auf einen fünften<br />
Propeller arbeitete. Der Geschwindigkeitszuwachs<br />
von 42,5 kn auf 48,5 kn war aber<br />
nicht so groß, wie erwartet. Weitere Experimente<br />
wurden mit einem vorderen starren<br />
Tragflügel gemacht, der das Boot auf eine<br />
max. Geschwindigkeit von 51,8 kn brachte.<br />
Jürgen Eichardt hat das Modell des TS-<br />
Bootes vom Typ 183 mehrmals als Modell<br />
gebaut. Was wundert es, er ist als E-Mixer<br />
schließlich drei Jahre lang auf diesem Boot<br />
gefahren. Sein letztes Modell hat wirklich<br />
meisterliche Qualität und steht bei ihm<br />
zu Hause in der Vitrine (Bild<br />
14). Ein Blick auf das Modell<br />
macht deutlich, wie viel Zeit<br />
und Ehrgeiz der Erbauer in<br />
das Modell investiert hat (Bilder<br />
15 und 16).<br />
Abgesehen von dem in diesem<br />
Beitrag angesprochenen Einsatz<br />
als Wachboot ist der Bau<br />
dieses Vorbilds auch als TS-<br />
Boot für den Schiffsmodellbauer<br />
eine interessante Herausforderung.<br />
Erleichtert wird das<br />
Vorhaben durch die erwähnten<br />
guten Planunterlagen und das<br />
reichhaltige Angebot an Fotos<br />
vom Original.<br />
8 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
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<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 9
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ach langer Planung durch die<br />
I. G. DGzRS Maßstab 1:10<br />
fand vom 12. bis zum 14. Au-<br />
gust 2011 das erste internationale Rettertreffen<br />
am Oyter See in der Nähe von Bremen<br />
statt. Nachdem das Wetter schon in<br />
den Tagen zuvor nicht wirklich sommerlich<br />
gewesen war, versprach der Wetterbericht<br />
auch für dieses Wochenende leider nichts<br />
wirklich Gutes.<br />
Der Freitag begann durchwachsen mit Regen,<br />
aber am Nachmittag war es trocken<br />
und die ersten Modelle pflügten durch den<br />
Oyter See und auch die ersten Zuschauer<br />
belagerten das Ausstellungszelt auf dem<br />
Campingplatz direkt am See.<br />
Am Samstag kam dann die erwartete<br />
größere Zahl an Modellbauern<br />
aus allen Ecken der Republik und<br />
sogar aus Dänemark. Einige Teilnehmer<br />
nutzten den Campingplatz<br />
für die Übernachtung, andere kamen<br />
in den nahegelegenen Pensionen<br />
unter und eine große Zahl<br />
von Tagesgästen unterstützte die<br />
Gruppe. Nach einer kurzen Ansprache und<br />
Begrüßung begann dann der Haupttag. Die<br />
Veranstalter hatten sich mit weißen „Crew“-<br />
T-Shirts gekennzeichnet und standen immer<br />
für Fragen und Infos zur Verfügung.<br />
Es kamen insgesamt 67 Modelle von Rettungsschiffen<br />
zusammen, vom englischen<br />
Lifeboat im Maßstab 1:72 mit einer Länge<br />
von ca. 15 cm bis hin zur 2,3 m langen<br />
10<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
nales<br />
Oyten<br />
HERMANN RUDOLF MEYER mit einem<br />
Gewicht von ca. 85 kg, und alle Modelle<br />
wurden in einem 18 m langen Zelt präsentiert.<br />
Dadurch konnte man die Schiffe<br />
der DGzRS neben den Einheiten der<br />
englischen, dänischen, schwedischen sowie<br />
auch der holländischen Rettungsgesellschaften<br />
bestaunen. Alle Schiffe hier<br />
aufzuzählen, würde den Rahmen dieses<br />
Berichtes sprengen, aber vom hölzernen,<br />
funktionsfähigen Ruderrettungsboot, das<br />
wirklich nur durch seine Riemen angetrieben<br />
und gesteuert wurde, über bereits<br />
ausgemusterte Einheiten wie das Motorrettungsboot<br />
LÜBECK bis hin zur neuen<br />
EISWETTE der DGzRS wurde wirklich viel<br />
geboten. Klar, dass alle Modelle natürlich<br />
funktionsfähig und teils mit vielen Sonderfunktionen<br />
ausgestattet waren. Daneben<br />
gab es Modelle im Bau zu bewundern und<br />
auch die eine oder andere erste Probefahrt<br />
konnte mitverfolgt werden, so z. B.<br />
die eines englischen Rettungsbootes mit<br />
1,6 m Länge im Maßstab 1:10.<br />
Ab hier hatte nun auch das Wetter ein Einsehen<br />
und spendierte den Veranstaltern einen<br />
richtig tollen Sommertag. So konnten viele<br />
Schiffe dann auch im Einsatz beobachtet<br />
werden und man kam mit vielen netten Modellbauern<br />
ins Gespräch und konnte neue<br />
Kontakte knüpfen.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
11
Das Fachsimpeln wurde durch Kaffee und<br />
Kuchen, die von der I. G. gegen eine Spende<br />
angeboten wurden, angenehm unterstützt.<br />
Als besonderer Zuschauermagnet entpuppte<br />
sich das ferngesteuerte Zuwasserlassen<br />
des Boddenbootes BARSCH, das originalgetreu<br />
auf seinem Trailer hinter einem<br />
Unimog zum Strand und von dort rückwärts<br />
ins Wasser bugsiert wurde. Nach dem Aufschwimmen<br />
konnte das Boot dann zu seinem<br />
Einsatzgebiet fahren. Von der Seeseite<br />
kamen in diesem Moment die EISWETTE<br />
und die HERMANN RUDOLF MEYER mit<br />
voller Fahrt zur Unterstützung herbei – einfach<br />
eine Augenweide!<br />
Ein weiteres Highlight waren drei Boddenboot-Gespanne<br />
in unterschiedlichen Maßstäben<br />
nebeneinander, von 1:10 über 1:25<br />
bis hin zu 1:87, da fehlte nur noch das Original<br />
im Maßstab 1:1!<br />
Alle anderen Teilnehmer nutzten dann lieber<br />
die Steganlage, um die Modelle in das Wasser<br />
zu lassen. Wer sich für die Einheiten der<br />
DGzRS interessierte, kam an diesem Tag<br />
natürlich voll auf seine Kosten, auch Artikel<br />
aus dem DGzRS BaSAR konnten vor Ort<br />
erworben werden. Nach der abendlichen<br />
Stärkung der Teilnehmer am Imbissstand<br />
des Campingplatzes fand noch eine kleine<br />
Lichterfahrt mit diversen Modellen in der<br />
Abenddämmerung statt.<br />
Am Sonntag kehrte dann leider der Regen<br />
zurück, was aber viele Fans nicht davon<br />
abhielt, auch an diesem Tag nochmal zum<br />
„Schnacken“ vorbeizuschauen. Am Ende<br />
dieser wirklich gelungenen Veranstaltung<br />
war man sich dann auch einig: Das muss<br />
einfach wiederholt werden!<br />
Ein großes Dankeschön an die Veranstalter<br />
(Crew und Smutje!) und auch an den<br />
Knaus-Campingpark Oyten, auf dessen<br />
Gelände diese Veranstaltung stattfand.<br />
Mehr Bilder gibt es auf der Homepage www.<br />
ig-dgzrs-massstab-1zu10.de zu sehen.<br />
12<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Verkaufsausstellung für Modellbahnen und Modellsport<br />
Zu Lande,<br />
zu Wasser und<br />
in der Luft<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freitag und<br />
Samstag<br />
9.00 – 18.00 Uhr,<br />
Sonntag<br />
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Veranstalter:<br />
Tel. +49 72 61 68 9 - 0<br />
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Dieser Katalog ist auch bei Ihrem Fachhändler erhältlich.
RUBRIKEN<br />
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Webra-Zahnräder<br />
jetzt bei STEBA<br />
Die Unsicherheit bei Funktionsmodellbauern<br />
hat ein Ende: Nach der Insolvenz der Webra-<br />
Modell-Motorenschmiede war einige Zeit unklar,<br />
ob und wo man die beliebten Webra-<br />
Zahnräder erhalten kann.<br />
Tatsache ist aber, dass diese qualitativ hochwertigen<br />
Feinmechanik-Komponenten nach<br />
wie vor von der Fa. Webra Feinmechanik<br />
GmbH in Weidenberg produziert werden,<br />
der auch alle zur Produktion erforderlichen<br />
Maschinen gehören.<br />
Ab dem 01.11.2011 befindet sich nun das<br />
komplette Webra-Sortiment im Angebot der<br />
Fa. STEBA Funktionsmodellbau aus München.<br />
Geliefert werden<br />
– Stirnzahnräder von Modul 0,3 bis 1,0 in<br />
Messing, Novotex, Azetalharz und Stahl<br />
– Kegelräder Modul 0,5 bis 0,8<br />
– Schraubenräder Modul 0,5 und 0,8<br />
– Schrägzahnräder Modul 0,5<br />
– Schnecken und Schneckenräder Modul<br />
0,4 und 0,5<br />
– Zahnstangen 0,4 bis 1,0.<br />
STEBA stellt auch auf der Messe Faszination<br />
Modellbau in Friedrichshafen vom 04.–<br />
06. November 2011 aus, der Stand findet<br />
sich in der Halle A6, Stand-Nr. 6002.<br />
STEBA Funktionsmodellbau<br />
Birkenleiten 10<br />
81543 München<br />
Tel. 089/6248975-2<br />
STEBA.org@t-online.de<br />
www.steba-modellbau.de<br />
Ab sofort ist bei STEBA Funktionsmodellbau<br />
das komplette WEBRA-<br />
Zahnradprogramm erhältlich<br />
Modellbautechnik Kuhlmann:<br />
Spantengerippe und Teile für die<br />
RIVA Ariston<br />
Neu bei<br />
Modellbautechnik Kuhlmann<br />
ist ein Nachbau der RIVA Ariston mit 1,60 m<br />
Länge. Das Modell dieses klassischen<br />
Sportbootes aus Italien wurde im Maßstab<br />
1:4,25 im 3D-CAD gezeichnet, die Bauteile<br />
werden CNC-gefräst. Die Modellkonstruktion<br />
basiert auf Original-Plänen. Als Material<br />
für das Rumpfgerüst wird 6,5-mm-Multiplex-<br />
Sperrholz verwendet, das eine sehr<br />
stabile Grundlage für den weiteren Aufbau<br />
bietet. Die Bauteile für die Ariston werden<br />
nach und nach zum kompletten Bausatz<br />
vervollständigt. Als Nächstes folgt die Mahagoniumrandung<br />
des Spiegels und ein<br />
CNC-gefrästes Deck mit Esche-Einlegern.<br />
Auch weitere Modellgrößen werden noch<br />
folgen. Der Spantensatz wird für € 220,–<br />
angeboten.<br />
Der Beplankungssatz für € 149,– enthält<br />
Kiefernleisten 5 x 6 und 5 x 10 mm, eine<br />
Unterbeplankung aus 2-mm-Sperrholz in<br />
Segmenten fertig gefräst sowie Mahagonileisten<br />
1,5 x 8 x 1800 mm für die Rumpf-Seitenbeplankung.<br />
14 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Neu bei Smoke-EL<br />
Speziell für die Schiffsmodellbauer wurde<br />
ein Montagerahmen für die kleinste Smoke-<br />
Anlage Smoke-EL (S) konstruiert. Im Modell<br />
kann dieser Rahmen einfach verklebt werden.<br />
Da der Rauch aus eigener Kraft mit<br />
Druck aus dem Rauchrohr austritt, ist kein<br />
Lüfter oder Ähnliches notwendig.<br />
Mit diesem Montagerahmen ist der Einbau<br />
von Smoke-EL ganz einfach, der Rahmen<br />
wiegt nur wenige Gramm. Dem Rahmen liegen<br />
zwei Holzringe als Abstandshalter bei.<br />
Der Außendurchmesser beträgt 40 mm und<br />
an diesen kann eine Verkleidung angebracht<br />
werden, die zum jeweiligen Modell passt.<br />
Neu im Modellbau-Kaufhaus<br />
ist eine komplett neue Serie von Relingstützen<br />
im Maßstab 1:50. Ein Kunde hatte darauf<br />
hingewiesen, dass die bisherigen Relingstützen<br />
zwar für einige Schiffe passen<br />
würden, aber im Grundsatz nicht den Vorgaben<br />
des Germanischen Lloyd entsprächen.<br />
Daher wurde nun eine vollkommen<br />
neue Serie aufgelegt, die diesen Vorgaben<br />
entspricht. Lieferbar sind Stützen mit unterschiedlicher<br />
Anzahl von Durchzügen, auch<br />
mit Strebe in den Ausführungen flach und<br />
rund.<br />
Dipl.-Ing Gunter Zielke<br />
Sünnerholm 5<br />
24885 Sieverstedt<br />
Tel. 04603/1575<br />
www.Smoke-EL.de<br />
www.SmokeEL-Shop.de<br />
Der Durchmesser der Bohrungen beträgt<br />
0,5 mm in den Durchzügen und 0,8 mm im<br />
Handlauf. Eine weitere neue Auflage im<br />
Maßstab 1:35 wird folgen.<br />
Modellbautechnik Kuhlmann<br />
Feuerdornstr.3<br />
33699 Bielefeld<br />
Tel. 05202/925743<br />
scalemodelle@aol.com<br />
www.segelboot-modelle.de<br />
HYPE / KYOSHO<br />
Ab sofort erfolgt der Vertrieb aller HOBBY-<br />
WING-Produktlinien über HYPE / KYOSHO<br />
Deutschland. Im Bootsbereich ist dabei erstlinig<br />
die Brushless-Reglerserie „Seaking“<br />
mit den zugehörigen Brushless-Motoren betroffen.<br />
Mit dieser Serie werden die bisherigen<br />
Alpha-Regler bei Hype ersetzt, die bekanntlich<br />
ja ebenfalls bei HOBBYWING<br />
gefertigt worden sind. Ausführliche Infos zu<br />
dem neuen HOBBYWING-Sortiment finden<br />
man unter<br />
www.hype-rc.de<br />
Zu den „SMD-Neonröhren“ (siehe Schiffs-<br />
Modell 8/2011) ist nun auch eine Abdeckung<br />
lieferbar, somit steht einem Einbau<br />
im frei einsehbaren Bereich nichts mehr im<br />
Wege. Auch das Sortiment im Bereich<br />
der „Bodenbeläge“ konnte um Laufgitter<br />
erweitert werden, sie werden in verschiedenen<br />
Maßstäben von 1:20 bis 1:75 angeboten.<br />
Diese Neuigkeiten und über 2500 weitere<br />
Beschlagteile speziell für den Schiffs- und<br />
Eisenbahnmodellbau findet man im Internet<br />
oder im gedruckten Katalog.<br />
Modellbau-Kaufhaus<br />
Luisenweg 3<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Tel. 07141/973 0534 (ab 18.00 Uhr)<br />
Rainer.Schoerner@t-online.de<br />
www.modellbau-kaufhaus.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 15
dem Hafen der französischen Stadt während<br />
der Testfahrten eine starke Strömung und ordentlich<br />
Wind herrschten, gab es keinerlei<br />
Probleme mit dem Boot. Alles Weitere zum<br />
Modell unter<br />
www.stockmaritime.com<br />
CN Development & Media<br />
Sonderaktion bei MULTIPLEX<br />
Einen ganz besonderen Service können<br />
MULTIPLEX-Kunden noch bis zum 31.12.<br />
2011 in Anspruch nehmen: Wenn man seines<br />
MULTIPLEX 35-/40-MHz-Sender zum<br />
Service-Check für € 30,– einschickt, bekommt<br />
man ein passendes HFMx-Modul im<br />
2,4-GHz-Band geschenkt! Mit diesen Nachrüstmodulen<br />
steht dann die bewährte und<br />
intelligente 2,4-GHz-M-LINK-Technologie<br />
zur Verfügung, das heißt u. a. auch volle<br />
Telemetriefähigkeit mit optionalem Telemetriedisplay.<br />
Der MULTIPLEX 35-/40-MHz-Sender kann<br />
an die folgende Adresse geschickt werden:<br />
MULTIPLEX Modellsport GmbH & Co.KG<br />
Westliche Gewerbestr. 1<br />
75015 Bretten-Gölshausen<br />
Neu bei stockmaritime.com<br />
Mit 111 cm Länge und seiner schnittigen<br />
Form ist der „3x1 One Design Racer“ nicht<br />
nur ein optischer Leckerbissen. Der einlaminierte<br />
Bugspriet und der leichte Knick im hinteren<br />
Bereich des Rumpfes lassen den<br />
3x1optisch hinter keinem der aktuellen „echten“<br />
Racer zurückstehen. Ausgefeilte, aber<br />
einfach zu bedienende Technik und nur das<br />
Nötigste an Beschlägen bringt der 3x1 mit.<br />
Dazu ist das Boot perfekt wassergeschützt.<br />
Dank eines neuen Doppel-Luken-Systems<br />
bleibt die Elektronik im Inneren stets trocken.<br />
Der 3x1 wird komplett aus Karbon-Epoxi gefertigt,<br />
auch Mast und Bäume bestehen natürlich<br />
aus Kohlefaser. Das Rigg besitzt keine<br />
Salinge und auch keine Achterstagspreize!<br />
Geliefert wird der 3x1 mit einem<br />
kraftvollen Segelservo und einem kleinen<br />
Ruderservo mit Metallgetriebe. Ausgerüstet<br />
ist das Boot mit einer 2,4-GHz-Anlage. Ziel<br />
bei der Entwicklung des Modells war es, ein<br />
möglichst großes, einfaches, schnelles,<br />
technisch modernes aber dennoch bezahlbares<br />
Modellboot zu bauen. Durch moderne<br />
Fertigungsverfahren kann das 111 cm lange<br />
Modellboot komplett segelfertig für knapp<br />
unter € 800,– angeboten werden.<br />
Das Boot segelt gutmütig, ist aber auch bei<br />
viel Wind und Welle hervorragend zu beherrschen<br />
und der Bugspriet verträgt sogar<br />
einen Frontalcrash aus voller Gleitfahrt mit<br />
dem Betonsteg ... das hat der Hersteller unbeabsichtigt<br />
bei den Tesfahrten vor La Rochelle<br />
im Atlantik ausprobiert. Obwohl vor<br />
Die Firma CN Development & Media bietet<br />
die derzeit kleinsten Modellservos der hauseigenen<br />
Marke YUKI MODEL über den<br />
Fachhandel an.<br />
Die Servos der Baureihe A1406 haben ein<br />
Gewicht von gerade einmal 1,7 g, sind wahlweise<br />
mit Mikrosteckern vom Typ SPEK-<br />
TRUM oder FUTABA ausgerüstet und messen<br />
14 x 6,2 x 17,9 mm.<br />
Das Servo A2018 wiegt 3,7 g und verfügt<br />
über einen UNI-Stecker, der mit den Stecksystemen<br />
von FUTABA und GRAUPNER/JR<br />
kompatibel ist. Seine Größe beträgt 20,2 x<br />
8,5 x 20,2 mm.<br />
Im Lieferumfang der Servos befinden sich<br />
auch passende Ruderhörner und Schrauben.<br />
CN Development & Media<br />
Haselbauer & Piechowski GbR<br />
Dorfstraße 39<br />
24576 Bimöhlen<br />
Tel. +49 4192 8919083<br />
info@cn-group.de<br />
www.cn-group.de<br />
stockmaritime: „3x1 One Design Racer“<br />
16 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Neues Gießverfahren<br />
bei HERBUNDSAB<br />
Beim Beschlagteileanbieter HERBUNDSAB<br />
werden seit Neuestem die Gießharz-Teile<br />
im Vakuumgießverfahren hergestellt.<br />
Bei diesem Verfahren werden dem Gußteil<br />
während der Anfertigung in einer Vakuum-<br />
Kammer die Luftbläschen entzogen und das<br />
Gießmaterial dadurch tief auch in die kleinsten<br />
Falten und Ecken der Form gesaugt. Dadurch<br />
ist auch an kleinsten Teilen eine erheblich<br />
feinere Detaillierung machbar als<br />
bisher gewohnt. Erfreulicherweise halten<br />
sich die Mehrkosten dabei in Grenzen, so<br />
dass auch hochfeine Teile noch bezahlbar<br />
bleiben.<br />
Als Erstes gibt es den Hauptscheinwerfer<br />
der ADOLPH BERMPOHL komplett überarbeitet<br />
und einen Komplettsatz für die PAUL<br />
DENKER im Maßstab 1:20. Ein besonderes<br />
Schmankerl ist dabei der Brückenscheinwerfer<br />
der PAUL DENKER mit seinem<br />
Schwenkhebel und dem feinen Gelenk.Weiter<br />
geht es in Kürze mit den Brückenscheinwerfern<br />
für die BERLIN.<br />
Ebenfalls neu sind Wiska-Scheinwerfer SH<br />
450 im Maßstab 1:25 (passend zu ARKO-<br />
NA/BERLIN) mit geätzten Deckeln sowie im<br />
Maßstab 1:50 (passend für Schlepper und<br />
Eisbrecher) sowie Böning SANSHIN-Yachtscheinwerfer<br />
(Doppelscheinwerfer) im Maßstab<br />
1:10 (passend zu vielen SRB, 9,5-m-<br />
Klasse etc.), in 1:20 (passend zu JOHANN<br />
FIDI etc.) sowie in 1:7 (Sonderanfertigung).<br />
Weitere Informationen bei:<br />
Herbundsab Modellbausätze<br />
Wachtelstieg 6a<br />
38118 Braunschweig<br />
Tel. 0531/2504748 und 0531/2504767<br />
spaller@gmx.net<br />
www.herbundsab-modellbausaetze.de<br />
Scale-Schiffe und Rennboote<br />
bei fun-modellbau<br />
Der Spezialist für Scale-Modelle hat jetzt<br />
sein Sortiment auf den Bereich Scale-<br />
Schiffs- und Bootsmodelle ausgedehnt.<br />
Passend zum Start der winterlichen Bausaison<br />
sind jetzt neben den aus Holz fertig<br />
gebauten Rennbooten auch ca. 100 verschiedene<br />
Komplett-Baukästen für Schiffsmodelle<br />
in den Größen von 700–1.600 mm<br />
Länge lieferbar.<br />
Alle Baukästen sind komplett ausgestattet,<br />
d. h. neben dem GfK-Rumpf (mit angeformten<br />
Details) und dem Material für die Aufbauten<br />
sind auch alle nötigen Beschlagteilen,<br />
Stevenrohr, usw.<br />
und natürlich auch der<br />
Bauplan enthalten.<br />
fun-modellbau:<br />
LIZ TERKOL<br />
So ist u. a. das Frachtschiff LIZ TERKOL lieferbar.<br />
Die Länge dieses Modells beträgt 905<br />
mm, die Breite liegt bei 150 mm. Der Baukasten<br />
kostet € 359,–<br />
Nähere Informationen bei:<br />
Kamann & Partner<br />
Beckhausstrasse 76<br />
33611 Bielefeld<br />
Tel.0521/176987<br />
www.fun-modellbau.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 17
VERSCHIEDENES<br />
BERND SCHOLTEN<br />
Die KNRM auf Tex<br />
A<br />
ls langjähriger Texel-Fan und -Urlau-<br />
ber bin ich schon oft am Gebäude<br />
der KNRM-Rettungsstation in De<br />
Koog vorbei gelaufen und habe mir jedes<br />
Jahr vorgenommen, die Station mal aus der<br />
Nähe anzuschauen. Denn von außen kann<br />
man nur erahnen, was sich hinter dem Rolltor<br />
verbirgt …<br />
Da die Zeit im immer zu kurzen Urlaub<br />
ohnehin knapp ist, verwarf ich diesen Gedanken<br />
aber regelmäßig. Im Sommerurlaub<br />
2005 stand zufällig das „De Kooger<br />
Rettungsgespann“ bei idealem Fotowetter<br />
vor der Station. Doch beladen mit Sandeimer,<br />
Strandtuch und nörgelnder Tochter war<br />
auch dieser Zeitpunkt mal wieder denkbar<br />
ungünstig ... also schnell nur einige Fotos<br />
aus der Hüfte geschossen und weiter zum<br />
Strand. Die Jahre vergingen (und einige Urlaube),<br />
bis ich wieder einmal den Beschluss<br />
fasste, mir die Station anzusehen.<br />
Nach kurzer Recherche im Internet fand ich<br />
die Website der Rettungsstationen auf Texel<br />
(www.knrmtexel.nl).<br />
Auf der Suche nach einem Ansprechpartner,<br />
den ich mit meinem Anliegen nerven<br />
konnte, stolperte ich in der Rubrik „Bemanning“<br />
über den Namen unseres Feriengastgebers<br />
auf Texel, Herrn Gerbrand Zoetelief,<br />
der als freiwilliger Retter seit 2008 in der<br />
KNRM tätig ist.<br />
Als Stammgast war nun also nur noch eine<br />
kleine Anfrage per E-Mail nötig und schon<br />
war der Besuchstermin ohne Probleme fest<br />
ausgemacht.<br />
Zuerst aber einmal ein paar Zahlen und Fakten:<br />
Die Koninklijk Nederlandse Reddings<br />
Maatschappij (Königlich Niederländische<br />
Rettungsgesellschaft) ist ähnlich organisiert<br />
wie wir es vom deutschen Pendant, der<br />
DGzRS, kennen. Mit 40 hauptamtlichen und<br />
1100 freiwilligen Rettern wird rund um die<br />
Das Rettungsgespann im Jahr 2005,<br />
noch mit Unimog 406<br />
18 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Treibstoff können diese Boote 16 Stunden<br />
auf See bleiben und max. 90–120 gerettete<br />
Personen transportieren. Angetrieben durch<br />
Wasserjets und mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 35 kn gehören diese Boote dann<br />
auch nicht zu den „Schleichern“ auf See.<br />
Diese Rettungsbootklasse der KNRM wird<br />
gerade mit Hilfe der Abteilung für maritime<br />
Technik an der TU Delft, des niederländischen<br />
Schiffsarchitekten De Vries Lentsch<br />
und der DAMEN-Werft in Gorinchem überarbeitet.<br />
Um die Schiffe noch sicherer und schneller<br />
zu gestalten, werden verschiedene<br />
Rumpfformen im Schlepptank der TU Delft<br />
getestet. Eine Modellvariante ist mit einem<br />
„Axtbug“ – von verschiedenen modernen<br />
Schiffen im Offshorebereich bekannt – ausgerüstet.<br />
Die Optik dieses Bootes wirkt im<br />
Vergleich zu dem im Jahr 1999 entworfenen<br />
Vorgänger futuristisch und die Proportionen<br />
sind recht gewöhnungsbedürftig.<br />
Die freiwilligen Mitarbeiter der KNRM werden<br />
umfangreich ausgebildet, um optimale<br />
Hilfe leisten zu können. Zur Ausbildung<br />
gehört unter anderem auch ein Aufenthalt<br />
in einem Trainingscenter in Schottland. Es<br />
handelt sich um das Marine Rescue Institut<br />
(MRI), welches sich in Stonehaven<br />
befindet (www.maritime-rescue-institute.<br />
org). Hier wird zum Beispiel das Verhalten<br />
im gekenterten Rettungsboot geübt.<br />
Während dieser Ausbildung besuchen die<br />
niederländischen Retter auch die R.N.L.I.<br />
(Royal National Lifeboat Institution) und<br />
begleiten die britischen Retter auf ihren<br />
Einsatzfahrten.<br />
Auch eine umfangreiche Ausbildung im Bereich<br />
der ersten Hilfe (EHBO/Eeerste Hulp<br />
bij Ongelukken), die mit der unserer Rettungssanitäter<br />
vergleichbar ist, wird durchgeführt.<br />
Bevor die Retter eingesetzt werden, müssen<br />
sie eine weitere Prüfung bestehen.<br />
Ähnlich dem UKW-Funkbetriebszeugnis<br />
muss das „Marifon“ (UKW-Sprechfunkgerät)<br />
sicher bedient werden können. Auch die<br />
richtige Kommunikation auf See will gelernt<br />
sein, denn nur bestens ausgebildete Retter<br />
können professionelle Hilfe leisten!<br />
Wer mehr über die KNRM erfahren möchte,<br />
kann sich unter www.knrm.nl informieren.<br />
Nun aber zurück auf die Watteninsel Texel!<br />
Auf Texel befinden sich drei Rettungsstationen,<br />
und zwar im Hafen Oudeschild, in De<br />
Koog und in De Cocksdorp.<br />
Das größte Rettungsboot auf Texel ist in<br />
De Cocksdorp stationiert. Es handelt sich<br />
um die „Beursplein 5“ (Typ Valentijn), ein<br />
Festrumpfschlauchboot (RIB) mit offenem<br />
Aufbau. Mit diesem bis zu 36 kn schnellen<br />
Boot können bis zu 50 gerettete<br />
Personen transportiert werden. Um<br />
schnell eingesetzt werden<br />
zu können, steht die „Beel<br />
oder: Schnelle Hilfe<br />
vom Waddeneiland<br />
Uhr Einsatzbereitschaft garantiert. Auf dem<br />
Gebiet der Niederlande sind 42 Rettungsstationen<br />
verteilt, die mit verschiedensten<br />
Fahrzeugen ausgerüstet sind.<br />
Im Vergleich zur DGzRS setzt die KNRM<br />
aber auf kleinere Rettungseinheiten. Die<br />
größten Rettungsboote (Typ Arie Visser)<br />
haben eine Länge von 18,80 m. Im Gegensatz<br />
zu einer HERMANN MARWEDE mit<br />
Rettungsboot vom Typ Arie<br />
Visser (Foto: Archiv KNRM)<br />
ihrer stattlichen Länge von<br />
46 m wirkt das klein, ist<br />
aber nicht weniger<br />
effektiv. Mit einem<br />
Tankinhalt von<br />
insgesamt 6100 l<br />
Entwurfszeichnung des neuen<br />
Rettungs boottyps (Foto: Archiv KNRM)<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
19
Der Raupenschlepper<br />
Das Bootshaus in De Cocksdorp<br />
Auf der Homepage des Herstellers (www.<br />
habbeke.nl) befinden sich viele Baubilder<br />
einer Valentijn-Klasse. Auch ein paar interessante<br />
Videos sind dort zu sehen, ein virtueller<br />
Besuch lohnt sich also.<br />
„BEURSPLEIN 5“<br />
Steuerstand der „Beursplein 5“<br />
Baujahr: 1992<br />
Werft: Jachtbouw Habbeke Volendam<br />
Rumpf: Aluminium, Bau-Nr. 139<br />
Länge über alles: 10,6 m<br />
Breite: 4,1 m<br />
Tiefgang: 0,75 m<br />
Gewicht: 8,4 t<br />
Höchstgeschwindigkeit: 36 kn<br />
Antrieb: 2 x 450 PS Volvo Penta,<br />
Hamilton Waterjet<br />
Nautische Ausrüstung: Seekartenplotter mit<br />
GPS, Radar, Echolot, 2 x UKW-Sprechfunkgerät<br />
RAUPENSCHLEPPER<br />
Hersteller: Roodberg (www.roodberg.nl)<br />
Motor: Volvo 6-Zyl.-Turbodiesel<br />
Hubraum: 9,6 Liter<br />
Leistung: 175 kW/240 PS<br />
Gewicht: 11 t<br />
Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h<br />
Im Hafen Oudeschild wird die „Francine<br />
Kroesen“ vorgehalten. Mit einer Länge von<br />
7,50 m und einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 32 kn können bis zu 15 Personen aufgenommen<br />
werden.<br />
„Beursplein 5“ in Fahrt<br />
Die „Beursplein 5“ auf ihrem Trailer<br />
ursplein 5“ in einem Bootshaus direkt in der<br />
Nähe des Strandes und wird im Einsatzfall<br />
mit Hilfe eines Anhängers, welcher durch<br />
einen speziellen Raupenschlepper gezogen<br />
wird, zu Wasser gelassen. Die Gummiraupen<br />
des Schleppers sind so konstruiert,<br />
dass das hohe Gewicht des Fahrzeuges,<br />
auf dem weichen Boden des Strandes gut<br />
verteilt wird. Bei zu hohem Anpressdruck<br />
würde das Gespann sich im feinen Sand<br />
des Strandes festfahren.<br />
Die Motoren von Boot und Zugfahrzeug werden<br />
im Bootshaus elektrisch vorgewärmt,<br />
damit sie sofort mit voller Leistung einsetzbar<br />
sind. Durch diese Art der Lagerung und des<br />
Transportes ist es möglich, die „Beursplein<br />
5“ schnell an verschiedenen Stellen des<br />
Strandes zum Einsatz zu bringen.<br />
20 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Die „Francine Kroesen“<br />
Der Unimog trägt den Namen „Peter Kaan“<br />
Bei der „Francine Kroesen“ handelt es sich<br />
um ein Festrumpfschlauchboot des Typs<br />
„Atlantic 75“. Dieser Bootstyp ist baugleich<br />
mit den Booten (B-class) der britischen Rettungsgesellschaft<br />
R.N.L.I. Die Boote werden<br />
in Küstennähe und im Wattenmeer zur<br />
Rettung und Bergung in Seenot geratener<br />
Schiffe eingesetzt.<br />
Der Rumpf des Bootes besteht aus GfK<br />
und ist entsprechend robust. Somit ist<br />
das Auffahren auf den Strand ohne größere<br />
Schäden möglich. Das RIB liegt in einer<br />
„schwimmenden Garage“ im Yachthafen<br />
von Oudeschild. Es wird auf Schwimmern<br />
außerhalb des Wassers gelagert, welche im<br />
Einsatzfall abgesenkt werden. Diese Konstruktion<br />
schützt die „Francine Kroesen“ einigermaßen<br />
vor Salzwasserschäden.<br />
„FRANCINE KROESEN“<br />
„Peter Kaan“ beheimatet. Bei der „Zalm“<br />
handelt es sich ebenfalls um ein Festrumpfschlauchboot.<br />
Mit dem kleinsten Rettungsboot<br />
auf Texel können bis zu fünf gerettete<br />
Personen transportiert werden.<br />
Eine schnelle Verlegung zum Einsatzort<br />
wird mit dem Unimog „Peter Kaan“ (Typ U<br />
1300) bewerkstelligt. Die „Zalm“ kann an jeder<br />
Stelle der Insel eingesetzt werden und<br />
ist somit das mobilste der Einsatzmittel.<br />
Der Unimog wird aber nicht nur als Zugfahrzeug<br />
eingesetzt, sondern ist ein sogenanntes<br />
Kusthulpverleningsvoertuig (Küstenhilfs-<br />
und Unterstützungsfahrzeug). Es<br />
wird zur Vermisstensuche und zum Transport<br />
verletzter Personen eingesetzt. Die<br />
Ladefläche des Unimogs ist so ausgestaltet,<br />
dass eine Rettungstrage eingeschoben<br />
werden kann, um auch Liegendtransporte<br />
möglich zu machen. „Normale“ Rettungsfahrzeuge<br />
wären logischerweise für den<br />
Transport am Strand völlig ungeeignet. Der<br />
Unimog ist seit 2006 bei der KNRM und<br />
stammt ursprünglich aus dem Bestand der<br />
Deutschen Bundeswehr. Nach Umbau und<br />
Umrüstung lässt sich die „Dienstvorzeit“<br />
aber nicht mehr erahnen.<br />
„ZALM“<br />
Baujahr: 1992<br />
Hersteller: Avon Inflatables Ltd., UK<br />
Rumpf: GfK<br />
Länge: 4,70 m<br />
Breite: 2,00 m<br />
Tiefgang: 0,3 m<br />
Gewicht: ca. 500 kg<br />
Anrieb: 1 x Yamaha Außenborder mit 70 PS<br />
Höchstgeschwindigkeit: 25 kn<br />
Nautische Ausrüstung: UKW-Funk, Echolot,<br />
Kartenplotter<br />
Baujahr: 2005<br />
Hersteller: Avon Ltd in<br />
Zusammenarbeit mit der R.N.L.I.<br />
Rumpf: GfK<br />
Länge: 7,50 m<br />
Breite: 2,64 m<br />
Tiefgang: 0,7 m<br />
Gewicht: ca. 1,5 t<br />
Antrieb: 2 x Außenborder Yamaha 75 PS<br />
Höchstgeschwindigkeit: 32 kn<br />
Nautische Ausrüstung: Seekartenplotter mit<br />
GPS, Echolot, 2 x UKW-Sprechfunkgerät<br />
Umfangreiches Rettungsequipment im Unimog<br />
In der Rettungsstation De Koog sind die<br />
„Zalm“ (= Lachs) und ihr „Zugpferd“, die<br />
„Francine Kroesen“ in voller Fahrt<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 21
(Foto: Archiv KNRM)<br />
„PETER KAAN“<br />
Baujahr: 1986, Umbau bei der KNRM 2006<br />
Hersteller: Mercedes-Benz<br />
Länge: 5,81m<br />
Breite: 2,33 m<br />
Höhe: 2,74 m<br />
Gewicht: ca. 5,3 t<br />
Leistung: 95 kW/130 PS<br />
Ausrüstung: Umfangreiches Rettungsequipment<br />
Das Seenotrettungswesen auf der Insel<br />
Texel hat eine lange Tradition. Der erste<br />
aufgezeichnete Rettungseinsatz fand im<br />
Jahre 1833 statt. Damals wurden die Besatzungen<br />
für die Ruderrettungsboote der<br />
KNZHRM (Koninklijke Noord- en Zuid-Hollandsche<br />
Redding-Maatschappij) durch die<br />
Bewohner der Insel gestellt.<br />
Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />
Die freiwilligen Retter stammen von der<br />
Insel Texel und aus den verschiedensten<br />
Berufen. Vom Hotelbesitzer über den Makler<br />
bis hin zum Lehrer sind alle Berufsstände<br />
vertreten. Die Retter opfern viel<br />
Zeit und oftmals auch ihren wohlverdienten<br />
Schlaf, um anderen Menschen zu helfen.<br />
Es wird ein „Bereitschaftsplan“ geführt,<br />
um die Einsatzstärken rund um die Uhr<br />
zu garantieren. Dass der freiwillige Dienst<br />
bei solch einer Institution natürlich auch<br />
nicht ungefährlich ist, erklärt sich von<br />
selbst. Alarmiert werden die Retter über<br />
Funkmeldeempfänger, wie sie auch hierzulande<br />
bei den Rettungsdiensten zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Nach aller Technik und Theorie zur Praxis.<br />
Einmal in der Woche treffen sich die Rettungsmannschaften<br />
auf Texel zum Üben.<br />
Während meines Urlaubes durfte ich die<br />
„Bemanning“ aus De Koog einen Abend<br />
lang begleiten. Bei recht mäßigem Wetter<br />
radelte ich standesgemäß mit dem „Fiets“<br />
zur Rettungsstation. Natürlich wünscht<br />
sich jeder Hobbyfotograf helles Licht und<br />
vielleicht noch einen Jahrhundertsonnenuntergang<br />
für solch einen Termin. Da sich<br />
das Wetter aber nur selten nach solchen<br />
Wünschen richtet, war eher die „Situation<br />
normal“ angesagt. Retter fahren eben bei<br />
jedem Wetter raus …<br />
Nach einer kurzen Begrüßung, die wegen<br />
des eingeladenen Touristen vermutlich<br />
länger gedauert hat als sonst, wurden die<br />
Fahrzeuge aufgerüstet. Schon hier konnte<br />
ich gelassene, professionelle Arbeit erleben.<br />
Jeder Handgriff saß, kein Wunder,<br />
im Einsatzfall wäre blinde Hektik fehl am<br />
Platz. Nun ging es auf der Ladefläche des<br />
Unimogs und mit dem angehängten Boot in<br />
den Hafen nach Oudeschild.<br />
Hier wurde zuerst die „Zalm“ geslippt, danach<br />
die „Francine Kroesen“ zu Wasser gelassen.<br />
Ich selber wurde mit einem der KNRM-<br />
Überlebensanzüge ausgerüstet. Da ich<br />
nun nicht gerade zierlich bin und bisher<br />
auch keine Erfahrung mit solchen Kleidungsstücken<br />
hatte, gestaltete sich der<br />
Vorgang nicht gerade einfach. Mit Gerbrands<br />
Hilfe konnte die sogenannte Bollentour<br />
dann aber doch nach kurzer Zeit<br />
starten. „De Bollen“ werden die Sandbänke<br />
zwischen Texel und dem Festland genannt.<br />
Hier laufen nicht selten Segler auf Grund,<br />
welche dann auf Hilfe der Retter angewiesen<br />
sind.<br />
Auf dem Weg nach Oudeschild<br />
22 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Der „Zalm“ wird geslippt<br />
Nach dem Ende der Übung ist Vorbereitung<br />
für den nächsten Einsatz angesagt<br />
Nach dem Auslaufen aus dem Hafen beschleunigte<br />
der Skipper Rogier Kruger das<br />
Boot zügig. Da ich bisher nur bei spiegelglattem<br />
Wasser mal mit einem ähnlichen<br />
RIB unterwegs gewesen war, überraschte<br />
mich die Wucht, mit der das Boot hinter einer<br />
Welle aufschlug. Zuerst hielt ich mich<br />
und meine Kamera krampfhaft fest, da ich<br />
ganz genau weiß, dass meine SLR nicht<br />
schwimmen kann ... nun wurde mir auch<br />
schlagartig klar, welche Funktion die Fußschlaufen<br />
auf dem Boden der „Francine<br />
Kroesen“ haben.<br />
Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber an<br />
den Wellengang und kann auch mal nach<br />
rechts und links schauen. Trotzdem hatte<br />
ich noch keine Augen für die Bootstechnik.<br />
Nachdem ich meine Fotos geschossen hatte<br />
und das Tageslicht langsam schwand,<br />
konnte ich meine Kamera unter der Sitzbank<br />
verstauen. Nun, da die Kamera sicher<br />
lag, bekam ich das Grinsen (und auch das<br />
Seewasser) nicht mehr aus meinem Gesicht.<br />
Eine Achterbahnfahrt vom Feinsten,<br />
und das mitten in der Waddenzee. Nun<br />
ging es mit Vollgas Richtung Norden, wo<br />
Rogier einige Kitesurfer sichtete. Da diese<br />
der Mannschaft persönlich bekannt waren,<br />
konnte Gerbrand sagen, dass es sich um<br />
sehr erfahrene Surfer handelt. Aber auch<br />
dem erfahrensten Surfer kann ein Fehler<br />
unterlaufen. Da sich bei einem der Kites<br />
die Leinen verdreht hatten, blieb dieser<br />
störrisch auf dem Wasser liegen und war<br />
auch trotz Hilfe der Mannschaft nicht dazu<br />
zu bewegen, wieder zu fliegen. Also wurde<br />
der Surfer durch die Besatzung der „Zalm“<br />
aufgenommen und der Kite in die „Francine<br />
Kroesen“ gezogen. So beladen ging es wieder<br />
zurück in den Oudeschilder Hafen.<br />
Nachdem die Überlebensanzüge vom Seewasser<br />
gereinigt, die „Francine Kroesen“<br />
aus dem Wasser gehoben und die „Zalm“<br />
wieder auf ihrem Trailer stand, ging es zurück<br />
nach De Koog. Allerdings ist die Arbeit<br />
für die Retter hier noch nicht zu Ende: Das<br />
Kühlsystem des Außenborders muss mit<br />
Süßwasser gespült werden, Nachtanken<br />
und Aufräumen ist angesagt. Denn was für<br />
Fußballspiele gilt, ist auch hier Programm:<br />
Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz …<br />
Apropos nach dem Einsatz – natürlich ist<br />
auch die Einsatznachbesprechung mit<br />
einem „Biertje“ ein Bestandteil des Übungsabends.<br />
Auch der gesellige Teil gehört einfach<br />
dazu und stärkt die Gemeinschaft.<br />
Mir bleibt zum Schluss nur, mich bei der<br />
Mannschaft der Rettungsstation De Koog<br />
für einen spannenden und wirklich netten<br />
Abend zu bedanken.<br />
Natürlich möchte ich es auch nicht versäumen,<br />
hier ein bisschen „Werbung“ zu machen.<br />
Viele Deutsche verbringen wie ich<br />
ihren Urlaub in den Niederlanden. Und da<br />
bei einem Urlaub an der Küste meist auch<br />
in irgend einer Art und Weise Wassersport<br />
betrieben wird, kann man durchaus mal in<br />
die Situation kommen, die Hilfe der freiwilligen<br />
Retter in Anspruch nehmen zu müssen<br />
– bei der KNRM ist also ebenfalls jeder gespendete<br />
Euro gut aufgehoben! Wie heißt<br />
das Motto vor Ort:<br />
De beste redders staan aan wal!<br />
(Die besten Retter stehen auf dem Land)<br />
Fotos teilweise von Florian Julius und<br />
Rogier Kruger<br />
Skipper Rogier Kruger<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 23
SEGELSCHIFFE<br />
HARALD KOSSACK<br />
<strong>Arnemuider</strong><br />
<strong>Spriet</strong>-<strong>Hoogaars</strong><br />
„Nooit Gedacht“<br />
D<br />
ieses Schiff sieht nun wirklich<br />
merkwürdig aus und man<br />
muss schon ein großes Vertrauen<br />
in die Fähigkeiten<br />
unserer Vorfahren haben, um<br />
solch ein Vorbild als segelfähiges Modell<br />
nachzubauen. Das Vertrauen hat sich aber<br />
gelohnt, denn das im Maßstab 1:8 gebaute<br />
Modell segelt entgegen meiner Erwartungen<br />
erstaunlich gut. Da passt dann<br />
auch die Namensgebung ins Bild, denn der<br />
Name des Originals, „Nooit Gedacht“, bedeutet<br />
„Unerwartet“.<br />
Original und Entwicklung<br />
Der Typ des <strong>Hoogaars</strong> wurde seit dem 16.<br />
Jahrhundert für Frachtfahrt und Fischerei<br />
an der niederländisch-belgischen Küste<br />
im Bereich von Zeeland und der Schelde-<br />
24 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
mündung verwendet. Die Fischerei wurde<br />
hauptsächlich von Vlissingen, Zeerikzee<br />
und Veere aus betrieben. Das Schiff wurde<br />
aus besonders breiten und starken Planken<br />
in Klinkerbauweise gebaut, hatte einen<br />
flachen Boden und benötigte daher Seitenschwerter.<br />
Der Name „<strong>Hoogaars</strong>“ bedeutet<br />
„Hocharsch“ und ist darin begründet, dass<br />
der Tiefgang vorn größer als am Achterschiff<br />
ist.<br />
Der „<strong>Arnemuider</strong>“ <strong>Hoogaars</strong>, der dem Modell<br />
zugrunde liegt, ist ein älterer Typ mit<br />
<strong>Spriet</strong>segel, hohem Freibord und leicht<br />
gewölbtem Boden. Die <strong>Arnemuider</strong> <strong>Hoogaars</strong><br />
galten als trockene und seetüchtige<br />
Seeschiffe. Es gab keine Pumpe an Bord,<br />
überkommendes Wasser und Regenwasser<br />
wurde per Hand mit einer „Hoosschop“<br />
(Lenzschaufel) über Bord gekippt. Bei<br />
schlechtem Wetter diente diese Hoosschop<br />
auch als Toilette ... bei gutem Wetter wurde<br />
das Geschäft direkt über Bord erledigt.<br />
Nachteilig bei der <strong>Spriet</strong>takelung der <strong>Arnemuider</strong><br />
<strong>Hoogaars</strong> war der Umstand, dass<br />
auch bei angegeitem (geborgenem) Großsegel<br />
die schwere <strong>Spriet</strong> gesetzt blieb, so<br />
dass der Gewichtsschwerpunkt bei Sturm<br />
nicht wesentlich nach unten verlagert werden<br />
konnte. Das führte zu vielen Schiffsverlusten<br />
und letztlich zur Einführung des „Bezantuig“<br />
(Gaffeltakelage). Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts kam die <strong>Spriet</strong>takelage immer<br />
mehr außer Gebrauch.<br />
Auch der Fischerei- und Werftplatz Arnemuiden<br />
verlor Ende des 19. Jahrhunderts<br />
seine Bedeutung. Durch den Bau der Eisenbahn<br />
zwischen Bergen op Zoom und<br />
Vlissingen im Jahr 1871 wurde der Zugang<br />
zwischen Arnemuiden und der Westerschelde<br />
verschlossen. Die in Arnemuiden<br />
beheimateten Fischer nutzten danach Vlissingen<br />
oder Veere als Heimathafen.<br />
Neben dem <strong>Arnemuider</strong> <strong>Hoogaars</strong> gab es<br />
weitere <strong>Hoogaars</strong>-Typen, nämlich den Kinderdijkse<br />
<strong>Hoogaars</strong>, den Oostduivelandse<br />
<strong>Hoogaars</strong>, den Tholense <strong>Hoogaars</strong> und den<br />
Zeeuwsvlaamse <strong>Hoogaars</strong>. Die Typenbezeichnungen<br />
orientieren sich an ihren Bauund<br />
Entwicklungsorten. Der Typ des <strong>Arnemuider</strong><br />
<strong>Hoogaars</strong> ist heute ausgestorben,<br />
es gibt kein Originalschiff mehr. Ein paar<br />
Tholense <strong>Hoogaars</strong> haben überlebt und<br />
werden heute als Yachten verwendet.<br />
Wer sich für <strong>Hoogaars</strong> interessiert, dem<br />
seien die beiden Bücher von Jules van Beylen,<br />
De <strong>Hoogaars</strong> en de visserij van Arnemuiden,<br />
erschienen 1993 und De <strong>Hoogaars</strong>,<br />
erschienen 1978, ans Herz gelegt. Im<br />
erstgenannten Buch wird hauptsächlich der<br />
<strong>Arnemuider</strong> <strong>Hoogaars</strong> und im letztgenannten<br />
Buch der Tholense <strong>Hoogaars</strong> beschrieben.<br />
In beiden Büchern sind Pläne und<br />
zahlreiche Fotos und Detailzeichnungen<br />
enthalten.<br />
Modellnachbau<br />
Das Modell ist im Maßstab 1:8 im Wesentlichen<br />
aus Eiche gebaut und hat folgende<br />
Abmessungen: Länge ü. a. 202 cm, Breite ü.<br />
a. 52 cm, Höhe 120 cm, Gewicht 25 kg. Der<br />
Boden besteht aus drei 5 mm dicken Bootsbausperrholzplatten,<br />
die über eine Form<br />
zusammengeleimt wurden, so dass nach<br />
dem Aushärten des Leims die gewölbte<br />
Form erhalten blieb. Die mittlere Platte hatte<br />
ich zuvor teilweise ausgeschnitten und mit<br />
Blei gefüllt. Die Klinkerbeplankung erfolgte<br />
über Mallen. Die 1,5 bis 3 cm dicken Eichenspanten<br />
wurden erst später eingesetzt.<br />
Zum Biegen der 8 mm starken Eichenplanken<br />
müssen diese gut gewässert und erhitzt<br />
werden, das Erhitzen erfolgte mit einem<br />
Lötbrenner. Als Leim habe ich Aerodux 185<br />
mit Härter HRP 150 verwendet. Dies ist ein<br />
Pesorcin-Phenol-Formaldehyd-Leim, der im<br />
Originalholzbootsbau verwendet wird. Die<br />
Außenhaut wurde dunkel gebeizt und mit<br />
seidenmattem Kunstharzlack gestrichen.<br />
Das Unterwasserschiff ist schwarz gestrichen,<br />
vor dem Anstrich habe ich noch eine<br />
Lage sehr dünnes Glasgewebe mit Epoxidharz<br />
auflaminiert.<br />
Der offene Teil in der Mitte des Rumpfes ist<br />
unterhalb der Bodenbretter und damit von<br />
außen unsichtbar mit einer Plexiglasplatte<br />
abgedichtet. Ein Teil der Technik und ein<br />
weiteres Bleigewicht (ca. 4 kg) liegen unter<br />
der abschraubbaren Plexiglasscheibe.<br />
Regen- und Spritzwasser bleiben dann auf<br />
der Plexiglasscheibe und können mit einer<br />
Pumpe aus dem offenen Teil des Rumpfes<br />
herausgepumpt werden.<br />
Neben dem Ruder und den Seitenschwertern<br />
werden die Schot des Großsegels<br />
und die Geeren der <strong>Spriet</strong> über jeweils<br />
eine Segelwinde angesteuert. Auch den<br />
Sturmklüver und den bei wenig Wind gesetzten<br />
Ballonklüver kann ich über jeweils<br />
eine Segelwinde verstellen. Einen Motor,<br />
Zusatzkiel oder eine Rudervergrößerung<br />
gibt es nicht.<br />
Die Besatzung ist selbst gefertigt. Die Köpfe<br />
wurden aus Fimo modelliert, die Körper<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 25
estehen aus Draht und Styropor und die<br />
Bekleidung hat meine Karin in mühevoller<br />
Handarbeit genäht. Die stilechten Holzschuhe<br />
sind aus Lindenholz geschnitzt.<br />
Die Seitenschwerter bestehen aus Eichenholz.<br />
Es handelt sich dabei um sogenannte<br />
Botterschwerter. Diese sind lang, schmal<br />
und profiliert. Das Profil sorgt dafür, dass<br />
das Wasser auf der Luvseite schneller am<br />
Schwert entlangströmt als auf der Leeseite,<br />
so dass eine Kraft in Richtung Luv entsteht<br />
und der Abdrift entgegenwirkt. Das Prinzip<br />
ist also dasselbe wie bei einem Segelprofil<br />
oder einer Flugzeugtragfläche. Das Prinzip<br />
funktioniert natürlich auch beim Modell, allerdings<br />
ist die Herstellung von profilierten<br />
Seitenschwertern aufwendig. Die Schwerter<br />
sind dreischichtig aufgebaut. Die mittlere<br />
Schicht habe ich im unteren Bereich ausgeschnitten<br />
und mit Blei gefüllt, damit das<br />
Schwert gut fällt. Nach dem Zusammenleimen<br />
der drei Schichten wurde vorsichtig<br />
das Profil herausgeschliffen, wobei darauf<br />
geachtet werden muss, dass nicht bis auf<br />
das in der Mitte befindliche Blei heruntergeschliffen<br />
wird.<br />
Für die Herstellung der verschiedenen<br />
Körbe wurden die langen Winterabende<br />
genutzt. Zuvor hatte ich einen Korbflechtkursus<br />
bei der Volkshochschule besucht.<br />
26 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Dort wurden zwar andere und größere<br />
Körbe aus Weidengeflecht<br />
gefertigt, man bekommt aber dennoch<br />
einen guten Einblick in die<br />
Technik des Flechtens. Für die<br />
Modellkörbe habe ich Peddigrohr<br />
im Durchmesser von 1 bis 2 mm<br />
verwendet. Dieses lässt sich im<br />
feuchten Zustand ausgezeichnet biegen<br />
und es kann gebeizt und lackiert werden.<br />
Den Tipp mit dem Peddigrohr habe ich übrigens<br />
von der Korbflechtmeisterin bei der<br />
Volkshochschule bekommen.<br />
Die Basis des Krabbenofens ist eine Konservendose.<br />
Für die halbrunde Sudpfanne<br />
wurde eine Soßenkelle umfunktioniert. Das<br />
Ganze ist hartgelötet und somit funktionstüchtig.<br />
In der Sudpfanne befindet sich ein<br />
wenig Holzkohlenteer. Das gibt dem Modell<br />
einen rauchigen „Museumsduft“. Allerdings<br />
sollte davon nur sehr zurückhaltend Gebrauch<br />
gemacht werden, denn das Zeug<br />
stinkt gewaltig. Die Segel wurden mit Stofffarbe<br />
auf alt getrimmt.<br />
Segelbetrieb<br />
Das Segeln mit einem Plattbodenschiff<br />
ohne Zusatzkiel und Steuerhilfen ist eine<br />
besondere Erfahrung. Die Seitenschwerter<br />
haben eine sehr wichtige Funktion und<br />
müssen eingesetzt werden, weil das Modell<br />
sonst nicht kontrollierbar ist. Folglich<br />
muss jeweils das Leeschwert<br />
(also das Schwert<br />
auf der windabgewandten Seite)<br />
herabgelassen werden. Das Modell nimmt<br />
es jedoch nicht übel, wenn auch das Luvschwert<br />
unten ist. Das Luvschwert treibt<br />
dann lediglich vom Modell ab und hat bis<br />
auf eine bremsende Wirkung keine Funktion.<br />
Ein Plattbodenschiff läuft generell keine<br />
große Höhe, weil die Lateralfläche (Fläche<br />
des Unterwasserschiffs, die der Abdrift<br />
entgegenwirkt) sehr klein ist. Die fehlende<br />
Höhe zum Wind muss dadurch ausgeglichen<br />
werden, dass man ein paar Schläge<br />
mehr fährt. Da der Winkel zum Wind größer<br />
als bei Kielschiffen ist, brauchen die Segel<br />
auch nicht so dicht gefahren zu werden, was<br />
sich wiederum positiv auf die Geschwindigkeit<br />
auswirkt.<br />
Der <strong>Hoogaars</strong> hat eine erstaunliche Stabilität.<br />
Meine anfänglichen Befürchtungen,<br />
dass das Modell wegen des offenen Mittelteils<br />
nur bei schwachen Winden einsetzbar<br />
wäre, haben sich nicht bestätigt. Das Modell<br />
ist noch bis Windstärke 3 mit Toppsegel segelbar.<br />
Mit Fock, Großsegel und Sturmfock<br />
habe ich es schon bei mehr als Windstärke<br />
4 gesegelt und hatte auch dabei keine<br />
größeren Adrenalinstöße. Bei starken Böen<br />
kann durch das Auffieren der <strong>Spriet</strong>geeren<br />
der Druck aus dem Großsegel und dem<br />
Toppsegel genommen werden. Auch beim<br />
Segeln mit raumen oder achterlichen<br />
Winden müssen die <strong>Spriet</strong>geeren aufgefiert<br />
werden, weil das Großsegel<br />
sonst nicht ausweht. Bei ganz leichten<br />
Winden wird die große Ballonfock gesetzt,<br />
die über eine gesonderte Winde angesteuert<br />
wird. Um die dadurch verursachte<br />
Verlagerung des Segeldruckpunkts nach<br />
vorn auszugleichen, wird achtern das merkwürdige<br />
Dreieckssegel (niederländisch:<br />
Gatzeil) gefahren. Die Schot des Gatzeils<br />
läuft durch eine Öse auf dem Ruderkopf<br />
und ist auf der Ruderpinne an einer Klampe<br />
belegt. Beim Modell ist das Gatzeil nicht<br />
RC-gesteuert. Wenn der Wind zu stark wird,<br />
ist eine schnelle Rückkehr zum Ufer empfehlenswert.<br />
Bei Interesse an ferngesteuerten vorbildgetreuen<br />
Segelschiffsmodellen geht kein<br />
Weg an der Minisail-Classic (www.minisailclassic.de)<br />
vorbei. Interessenten an klassischen<br />
Seglern sei auch das gerade eben<br />
im Neckar-Verlag erschienene Sonderheft<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> zum Thema Minisail-<br />
Classic empfohlen.<br />
Ernstgemeinte Anfragen zum hier vorgestellten<br />
<strong>Hoogaars</strong> beantworte ich gerne.<br />
Harald Kossack, Abt-Petrus-Str. 22, 33428<br />
Harsewinkel, E-Mail: h.kossack@web.de.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 27
MOTORSCHIFFE<br />
PETER SEIDEL, ANDRE KOLBE<br />
Ein Torpedoboot der k. u. k.-Marine<br />
ieser Beitrag ist etwas anders<br />
geartet als gewohnt, denn er<br />
ist, genau wie das vorgestell-<br />
te Modell, eine Gemeinschaftsarbeit von<br />
meinem Sportfreund Andre Kolbe und mir.<br />
Diese Gemeinschaftsarbeit begann schon<br />
vor ca. 25 Jahren, sprich noch zu DDR-<br />
Zeiten. Ich war seinerzeit auf der Suche<br />
nach einem ausgefallenen und schnellen<br />
Modell. Damals baute ich noch zusammen<br />
mit meinem Sohn Torsten. Er war im<br />
Jahr 1987/88 DDR-Schülermeister<br />
in der Klasse EK. Die Klasse EK<br />
waren Schiffsmodelle, (E = Elektroantrieb,<br />
K = Kampfschiffe), die mit<br />
fest arretiertem Ruder und einem<br />
Zeitschalter auf einer 50-m-Bahn<br />
fuhren. Die Älteren unter uns kennen<br />
das ja alles noch.<br />
In dem bekannten Buch von Hans<br />
Mehl, „Torpedoboote und Zerstörer“,<br />
Transpressverlag, Berlin 1982, fand ich<br />
einen Bootstyp, der für die damalige Klasse<br />
EK passte. Es handelte sich um ein Torpedoboot<br />
der k. u. k.-Marine vom Typ „HUS-<br />
ZAR“ aus der Zeit um 1905.<br />
Auf der Suche nach weiteren Bauunterlagen<br />
wurde ich im ehem. Armeemuseum<br />
der DDR, dem heutigen Militärhistorischen<br />
Museum der BW, in dem ich damals als Objektingenieur<br />
tätig war, fündig. In der ehem.<br />
Militärbibliothek fand ich dann noch Literatur<br />
zur Geschichte des Schiffes, zu technischen<br />
Daten und Bewaffnung.<br />
Das Vorbild<br />
In den Jahren 1904/1905 kaufte die k. u.<br />
k.-Flottenführung einen 400-t-Zerstörer<br />
aus Großbritannien. Dieses unter dem Typ-<br />
Namen HUSZAR in Dienst gestellte Schiff<br />
klassifizierte man in Torpedoboot<br />
um. Nach einer intensiven und<br />
erfolgreichen Erprobung wurde<br />
der Bau von 12 weiteren Torpedofahrzeugen<br />
in den eigenen Werften<br />
Pola, Fiume und Trieste begonnen<br />
und alle Schiffe bis 1910<br />
nacheinander in Dienst gestellt.<br />
Es waren dies die Torpedoboote<br />
ULAN, STREITER, WILDFANG,<br />
SCHARFSCHÜTZE, USKOGE,<br />
28 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
k. u. k.-Torpedoboote in Pola (Foto: wikipedia)<br />
TURUL, PANDUR, CSIKOS, REKA, VELE-<br />
BIT, DINARA und HUSZAR II.<br />
Deplacement<br />
Länge<br />
Breite<br />
Tiefgang<br />
Bewaffnung<br />
Besatzung<br />
Technische Daten<br />
des Typschiffes<br />
400 t<br />
68,40 m<br />
6,26 m<br />
1,78 m<br />
1 x SK 70 mm L/45 Skoda<br />
7 x SK 47 mm<br />
einige Boote wurden<br />
später auf<br />
6 x SK 70 mm umgerüstet<br />
2 x Torpedorohr 450 mm<br />
68 Offz. und Mannschaften<br />
Bootskörper, Antrieb, Ausrüstung und Bewaffnung<br />
entsprachen dem Prototyp HUS-<br />
ZAR. Später wurde die Bewaffnung der einzelnen<br />
Boote verändert. Die Torpedoboote<br />
waren Glattdecker mit aufgesetzter Walback,<br />
der Schiffskörper hatte 12 Abteilungen<br />
und einen Doppelboden. Die Antriebsanlage,<br />
bestehend aus zwei 4-Zyl.-Dreifachexpan<br />
sions-Kolbendampfmaschinen mit einer<br />
Wellenleistung von 6000 PS brachten die<br />
Boote auf eine Geschwindigkeit von ca. 30<br />
kn. Als Dampferzeuger dienten vier Kohlekessel,<br />
die aus Sicherheitsgründen jeweils<br />
in zwei voneinander getrennten Abteilungen<br />
eingebaut waren. Die Boote verfügten weiter<br />
über E-Dynamomaschinen und Kompressoren<br />
zum Einsatzklarmachen der Torpedos.<br />
Die Torpedoboote der HUSZAR-Klasse<br />
entsprachen vergleichsweise weitgehend<br />
den japanischen Torpedoschiffen der IKA-<br />
ZUCHI- bzw. der AKATZUKI-Klasse und<br />
waren zur damaligen Zeit auf dem international<br />
modernsten Stand im Torpedobootsbzw.<br />
Zerstörerbau.<br />
Allerdings zeigte sich während des Krieges,<br />
dass die Boote auf Grund ihrer niedrigen<br />
Verdrängung nicht über eine ausreichende<br />
Seefähigkeit verfügten und somit ihre Einsatzfähigkeit<br />
bei schwerem Wetter begrenzt<br />
war. Bei allen Booten dieser Klasse mussten<br />
ab 1911 alle Schornsteine wegen Aschefluges<br />
und der sich daraus ergebenden<br />
Behinderung des Brückenpersonals erhöht<br />
werden. Gleichzeitig wurden auf dem Vorschiff<br />
das Walrückendeck und die Ankerauflage<br />
verstärkt, zwecks Kalibervergrößerung<br />
des Buggeschützes. Zwischen 1910 und<br />
1913 wurde auf allen Booten<br />
die 47 mm SFK L/44 gegen<br />
die 70 mm L/30-Geschütze<br />
ausgetauscht.<br />
1915 erhielten alle Boote zusätzlich<br />
ein 8-mm-MG in Fla-<br />
Lafette und 1918 wurde die<br />
70 mm L/30 gegen eine 70<br />
mm Flak L/45 ausgetauscht.<br />
Am 03. Dezember 1908 lief<br />
HUSZAR durch einen Navigationsfehler<br />
bei schönstem<br />
Wetter vor der Bosche di Cattaro<br />
auf das Riff Albanesse.<br />
Bergungsversuche mussten<br />
auf Grund eines einsetzenden<br />
Scirocco abgebrochen werden.<br />
Drei Tage später war<br />
das Boot in drei Teile zerbrochen<br />
und versunken. Später<br />
hat man noch aus 15 m Tiefe einige Teile,<br />
wie Kessel, Propeller nebst Wellen und das<br />
Heck des Bootes geborgen. Der Kommandant<br />
wurde zu sechs Monaten Festungshaft<br />
verurteilt.<br />
Das erste der am 20. Oktober 1910 in Pola<br />
vom Stapel gelaufenen Boote gleichen Typs<br />
übernahm dann den Traditionsnamen HUS-<br />
ZAR II. Bemerkenswert wäre hierzu noch,<br />
dass am Matrosenaufstand in Cattaro am<br />
01. Februar 1918 die Besatzungen aller<br />
Torpedoboote des Typs HUSZAR beteiligt<br />
waren. Dieser Aufstand führte letztendlich<br />
zum Sturz der k. u. k.-Monarchie. Auslöser<br />
der Meuterei waren die katastrophalen Arbeits-<br />
und Lebensbedingungen, denen die<br />
Besatzungen ausgesetzt waren.<br />
Interessant wäre noch zu erwähnen, wie die<br />
Marineführung durch lange Versuche bemüht<br />
war, für ihre Torpedoboote bezüglich<br />
der Sichtbarkeit die zweckentsprechende<br />
Farbe zu finden. Die Schwierigkeit waren<br />
die überaus schnell wechselnden meteorologischen<br />
und hydrologischen Bedingungen<br />
des Seegebietes der Adria bzw. der dalmatinischen<br />
Inselwelt. Man suchte einen<br />
Schiffsanstrich, der es ermöglichte, bei<br />
einem Torpedoangriff so lange wie möglich<br />
unerkannt an den Gegner heranzukommen.<br />
Bootsanstriche mit dunkelgrüner Farbe, in<br />
hellgrau, dunkelgrau, schokoladenbraun<br />
oder mal hell- und dunkelgrau gestreift<br />
führten zu keinem 100%ig befriedigenden<br />
Ergebnis. Am Ende entschied das Flottenkommando,<br />
dass alle Boote einen mattschwarzen<br />
Anstrich erhalten sollten, wie<br />
er bei der deutschen Kaiserlichen Marine<br />
üblich war.<br />
Das Modell<br />
Nach einigen Überlegungen hinsichtlich des<br />
Maßstabs und der Bauweise des Schiffskörpers<br />
begann ich damit, den Spantenriss<br />
vergrößert nachzuzeichnen.<br />
Bei diesem Modell entschied ich mich für<br />
den Maßstab von 1:50, was eine Modelllänge<br />
von 136,8 cm ergeben würde. Meine<br />
Modellbaufreunde überredeten mich, den<br />
Rumpf aus Glasgewebe und Polyesterharz<br />
zu fertigen. Bei dieser Bauweise ist der<br />
Arbeitsaufwand natürlich enorm hoch. Als<br />
Erstes musste ein Urmodell aus Gips als<br />
Formklotz angefertigt werden. Nach einigen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 29
Der Innenraum, ganz links im Bild die Seilscheibe<br />
zur Ruderanlenkung<br />
Tagen der Trocknung wurde dieses Urmodell<br />
noch einmal fein bearbeitet und mit<br />
Trennwachs imprägniert.<br />
Als zweiten Schritt habe ich einen Formkasten<br />
gebaut, der nach einer Trocknungsphase<br />
ebenfalls mit Trennwachs bearbeitet<br />
wurde. Danach konnte ich das Urmodell<br />
im Formkasten fixieren und das Ganze mit<br />
Gips ausgießen.<br />
Das ganze Gebilde wurde dann zwecks<br />
Trocknung eine Woche lang intensiver Sonneneinstrahlung<br />
ausgesetzt, danach habe<br />
ich das Urmodell vorsichtig aus dem Formkasten<br />
gelöst. Nun hatte ich eine Negativform<br />
vorliegen, in der ich nach wiederholtem<br />
Einwachsen mit Glasgewebe und Harz<br />
den endgültigen Rumpf laminieren konnte.<br />
Die beschriebene Rundherstellung kennt<br />
heutzutage eigentlich jeder, zurzeit der<br />
Erstellung dieses Modells war es jedoch<br />
für mich noch weitgehendes Neuland, vor<br />
allem, da es seinerzeit noch nicht das heutige<br />
Materialangebot gab. Auf diese Weise<br />
waren nun ein schöner und sehr leichter<br />
Rumpf entstanden, der allerdings noch etwas<br />
nachbearbeitet werden musste.Trotzdem<br />
würde ich heute so einen Aufwand<br />
nicht mehr betreiben, sofern man nicht<br />
mehrere gleiche Rümpfe aus ein und derselben<br />
Form fertigen möchte.<br />
Nach dem Entfetten und Feinbearbeiten der<br />
Rumpfschale habe ich zunächst die Komponenten<br />
der Antriebsanlage eingebaut,<br />
also Wellen, Wellenböcke, Motorhalterung<br />
etc. Die Ruderanlage wurde in Eigenregie<br />
aus Messing hergestellt und im Schiffskörper<br />
verklebt. Vorgesehen war nur ein 12-V-<br />
Elektromotor mit Getriebe, denn es sollte ja<br />
ein EK-Modell werden, sprich für 50 m Geradeausfahrt.<br />
Als Nächstes galt es das Deck herzustellen,<br />
mit der Walback und einem Decksausschnitt<br />
für den Wechsel der Batterien. Gleichzeitig<br />
musste ich einen Ort finden, an dem ich den<br />
damals erforderlichen Zeitschalter platzieren<br />
konnte.<br />
Das komplette Deck wurde dann ebenfalls<br />
mit Harz auf dem Schiffskörper verklebt.<br />
Nun wurden noch diverse Teile der Aufbauten<br />
angefertigt, die Öffnungen für alle Bullaugen<br />
gebohrt, der Schiffskörper grundiert<br />
und eine Transportkiste gebaut. In diesem<br />
Bauzustand kam es dann zu einem nicht<br />
vorhergesehenen Baustopp.<br />
Als mein Sohn seine Lehre begann, gab es<br />
keine DDR mehr. Durch den Fall der Mauer<br />
war plötzlich alles im Umbruch, Arbeitslosigkeit<br />
machte sich breit und der Schiffsmodellbau<br />
ruhte, da es momentan wichtigere<br />
Dinge gab. Am 03.10.2000 gründeten wir<br />
dann unseren Verein, den heutigen Modellsportverein<br />
„Sächsische Schweiz“. Anfangs<br />
waren wir nur sieben Modellbauer, heute<br />
hat der Verein 35 Mitglieder, davon 11 Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Da mein Sohn auch weiterhin kein Interesse<br />
mehr am Schiffsmodellbau zeigte, übergab<br />
ich das unfertige Modell des HUSZAR unserem<br />
jüngsten Vereinsmitglied Andre Kolbe<br />
zum Weiterbau.<br />
Ab hier berichtet daher mein Sportfreund<br />
Andre Kolbe über den Umbau bis hin zur<br />
Fertigstellung des „Schwarzen Husaren“.<br />
Als mir das Modell übergeben wurde, war<br />
ich von dem schönen, schlanken Schiffskörper<br />
begeistert. Für mich stand fest: Daraus<br />
wird ein klassisches F2-Modell.<br />
An einen Weiterbau des Modells war damals<br />
aber nicht sofort zu denken, denn<br />
nach der Vereinsgründung gab es für uns<br />
Vereinsmitglieder viel zu tun: Ein am See in<br />
Pirna-Copitz stehendes altes Gebäude wurde<br />
uns zum Ausbau und zur Instandhaltung<br />
übergeben. Dieses sollte unser Vereinshaus<br />
werden. Des Weiteren musste ein Startsteg<br />
gebaut werden und damit wir eines Tages<br />
auch Wettbewerbe würden durchführen<br />
können, mussten die erforderlichen Bojen<br />
angefertigt bzw. beschafft werden. Erst im<br />
Winterhalbjahr wurde es ruhiger in punkto<br />
Vereinsarbeit und ich konnte an meinem<br />
neuen Modell arbeiten.<br />
Als erste Maßnahme stand der Umbau der<br />
Antriebsanlage auf dem Plan, sprich die<br />
Demontage der alten Motorenhalterung<br />
nebst Getriebe und der Einbau von zwei<br />
IGARASHI-Motoren. Die alte Wellenanlage<br />
konnte beibehalten werden.<br />
Die Änderung der Ruderanlage hinsichtlich<br />
einer RC-Betätigung gestaltete sich etwas<br />
schwieriger. Mit der üblichen Technik mittels<br />
Anlenkhebel und Gestänge war da nichts<br />
zu machen. Also baute ich die ganze Anlenkung<br />
auf einen Seilzug um und siehe da, es<br />
funktionierte einwandfrei. Außerdem kommt<br />
die Ruderanlage auf diese Weise der des<br />
Originals nahe.<br />
Während eines Italienurlaubs im Folgejahr<br />
kam ich durch einen Zufall zu einem Originalplan<br />
eines dieser Torpedoboote. Dieser<br />
Plan stammt vom „Centro Italiano Studi e<br />
Ricerche Navali“ und er ist hervorragend<br />
30<br />
Endlich: Taufe nach<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
sehr langer Bauzeit
detailliert! Auf ihm ist jeder Handlauf ersichtlich,<br />
die gesamten Sonnensegelstützen,<br />
alle Geschütze, die Walback mit der<br />
Geschützplattform, alle Luken, die Boote<br />
usw. sind übersichtlich gezeichnet.<br />
Jetzt brauchte ich also nur noch Zeit zum<br />
Bauen!<br />
Auf die Darstellungen der besagten Sonnensegelstützen<br />
und deren Verspannung<br />
musste ich jedoch leider verzichten, da<br />
Peter Seidel ja beim Baubeginn den<br />
gesamten Aufbautenkomplex abnehmbar<br />
gestaltet hatte. Nach einigen kleinen<br />
Änderungen an der Brücke und der Walback<br />
mit dem Geschützunterbau fertigte<br />
ich alle Geschütze an, eine wahre Sisyphusarbeit.<br />
Da das Torpedoboot ein für ein Fahrmodell<br />
sehr ungünstiges Längen-/Breitenverhältnis<br />
hat, war bei den Aufbauten Leichtbau angesagt,<br />
und daher wollte ich natürlich so<br />
wenig wie möglich Metall verwenden. Alle<br />
Aufbauten, die Brücke und die vier Schornsteine<br />
entstanden daher in Leichtbauweise<br />
aus Balsa bzw. ABS. Handläufe, Steigleitern<br />
sowie die Reling wurden aus 1-mm-Kupferdraht<br />
angefertigt.<br />
Hinsichtlich der Lackierung habe ich mich<br />
natürlich an die historisch belegte Farbgebung<br />
gehalten und mein Modell mattschwarz<br />
gespritzt.<br />
Durch die Vereinsarbeit war an einen durchgängigen<br />
und zügigen Bau meines Modells<br />
aber nicht zu denken, so dass ich es erst<br />
in diesem Frühjahr nach somit acht Jahren<br />
Bauzeit endlich geschafft habe, mein Torpedobootmodell<br />
fertig zustellen.<br />
Das Boot wurde ausgetrimmt und einer<br />
Fahrerprobung unterzogen, selbstverständlich<br />
auch bei stürmischem Wetter, danach<br />
erfolgte im Rahmen unserer traditionellen<br />
Frühlingsregatta die übliche Schiffstaufe<br />
und die erstmalige Wettbewerbsteilnahme.<br />
Fazit<br />
Nach einer fast schon guinessbuchverdächtigen<br />
Bauzeit ist zum Schluss doch noch ein<br />
attraktives, nicht alltägliches Schiffsmodell<br />
mit sehr guten Fahreigenschaften entstanden.<br />
Wer mehr dazu wissen möchte, kann<br />
über die Redaktion gerne Kontakt mit uns<br />
aufnehmen.<br />
Dr. Günter Miel<br />
Die LTS- und KTS-Boote der<br />
Volksmarine<br />
Vorbilder und Modelle<br />
Die in der Volksmarine der ehem. DDR gefahrenen<br />
LTS- bzw. KTS-Boote sind bislang<br />
an den Modellteichen noch ziemlich unbekannt<br />
und kommen gerade deshalb für<br />
einen Modellnachbau besonders in Frage.<br />
Die Abkürzung LTS steht dabei für Leichtes<br />
Torpedo Schnellboot, KTS für Kleines Torpedo<br />
Schnellboot. Dieses Buch beschreibt<br />
ausführlich und mit sehr vielen Abbildungen<br />
sowohl die Originale und ihre Geschichte<br />
als auch den Nachbau der entsprechenden<br />
Modelle. Neben Hinweisen zu Planung und<br />
Bau der Modelle fi nden sich auch ausführliche<br />
Kapitel zu grundsätzlichen Antriebsüberlegungen,<br />
geeigneten Motoren, Stromversorgung,<br />
Propeller etc. Insbesondere im<br />
Kapitel „Antriebsanlage“ erhält der Leser<br />
alle nötigen Informationen auch zu aktuellen<br />
Komponenten wie LiPo-Zellen und<br />
Brushlessmotoren. Breiten Raum nehmen<br />
auch Hinweise zur RC-Anlage, Antriebsoptimierung<br />
usw. ein, sodass dieses Buch<br />
auch viele wichtige Informationen zum Umgang<br />
mit artverwandten Modellen liefert.<br />
Umfang 96 Seiten<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
31
AKKUS<br />
PETER KOLLER<br />
PROSELECT<br />
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LECT-Serie eine Preisof-<br />
fensive. Angeboten werden querbeet LiPos<br />
in den üblichen Kapazitäten und Packgrößen<br />
sowie in unterschiedlichen Selektionsstufen,<br />
deren Dauerbelastbarkeit von 25C<br />
bis 45C reicht. Für unsere Tests wurden<br />
zwei 5s-5000er-Packs der niedrigsten Selektionsstufe<br />
(FREESTYLE) zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Die mit einem Kampfgewicht von 685 g<br />
nicht gerade leichten Fünfzeller sind unter<br />
ihrem Schrumpfschlauch der Länge nach<br />
mit einem packbreiten, gummierten Kunststoffband<br />
komplett umwickelt. Dieses zum<br />
Gesamtgewicht beitragende Kunststoffband<br />
ist sehr widerstandsfähig, wodurch aber der<br />
Packfuß sowie die Kopfseite mit der Verschaltungsplatine<br />
(siehe Foto) astrein vor<br />
Stoßbelastungen geschützt werden.<br />
Die flexiblen Silikon-Hochstromkabel sind<br />
mit 10AWG (5,26 mm²) Querschnitt nahezu<br />
lastgerecht dimensioniert. Zur Anbindung<br />
der Balanceranschlüsse (ebenfalls<br />
Zur Überprüfung der Zellenverschaltung<br />
wurde die Kopfseite vorsichtig geöffnet.<br />
Wie man sieht, sind alle Zellenableiter<br />
über eine solide Platine verbunden.<br />
Dabei sind die einzelnen Ableiter untereinander<br />
immer auch direkt verlötet,<br />
wodurch die Stärke der Kupferauflage<br />
der Platine zur Nebensache wird. Alle<br />
Lötstellen sowie auch die Kabelabgänge<br />
sind mit reichlich Kaptonband isoliert<br />
mit hochflexiblen Silikonkabeln ausgeführt)<br />
sind EH-Buchsen angebracht. 4C, also 20 A<br />
werden als max. zulässiger Ladestrom angegeben.<br />
Die mechanische Gesamtausführung<br />
und Verarbeitung der Packs ist bestens,<br />
es gibt da nix zu meckern.<br />
VOR DEN MESSUNGEN,<br />
die in diesem Fall nicht 08/15-mäßig durchgezogen<br />
werden konnten, gab es wichtige<br />
Hinweise zu beachten.<br />
Auf der LF-Page (www.lf-technik.de) wird<br />
zu den vier unterschiedlichen Selektionsstufen<br />
besonders erwähnt, dass, Zitat, „...<br />
es sich um neu entwickelte Zellen handelt,<br />
die den aktuellsten Stand der LiPo-Technologie<br />
darstellen. Diese Packs sind selektiert<br />
und mehrfach nach verschiedensten<br />
Kriterien geprüft.“<br />
Dann der wichtigste Hinweis: „Durch die bis<br />
zum Schluss der Entladung nahezu gleichbleibend<br />
hohe Spannungslage kündigt sich<br />
ein leer werdender Akku erst sehr spät und<br />
relativ abrupt an. Bitte berücksichtigen Sie<br />
dies unbedingt und fliegen sie den Akku nie<br />
32 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
leer. Es sollte nach dem Flug immer eine<br />
Spannung von min. 3,6 V/Zelle vorhanden<br />
sein.“<br />
Zitat Ende. Mein Tipp: Wer niemals mehr als<br />
80 bis max. 90% Prozent der Kapazität entlädt,<br />
ist auf der sicheren Seite!<br />
SO VORGEWARNT,<br />
mussten sehr enge Maßstäbe angelegt<br />
werden. Soll heißen: Schon die Konditionierungszyklen<br />
mit 0,5C-Ladung und<br />
Entladungen mit 2, 4, 6 und 8C erfolgten<br />
grundsätzlich mit Einzelzellenüberwachung.<br />
Die Abschaltung der Last (Stromsenke)<br />
bestimmte die Zelle, die als erste<br />
3,5 V erreichte. Tiefentladungen waren<br />
somit ausgeschlossen. Die Entladungen<br />
bis 3,5 V/Z, brachten immer mehr als<br />
Nennkapazität, also über 5000 mAh. Das<br />
ist schon mal ’ne Hausnummer! Noch ein<br />
allgemeiner Hinweis zu den Messungen:<br />
Alle auf den Diagrammen dargestellten<br />
Spannungen sind der besseren Übersicht<br />
wegen auf eine Zelle normiert. Bei den<br />
DC-Ri-Angaben (Gleichstrominnenwiderstand)<br />
auf Diagramm 1 handelt es sich<br />
um gemittelte Werte aus Diagramm 1 und<br />
den Pulslastentnahmen von Diagramm 2.<br />
Der in der Tabelle angegebene DC-Ri-Wert<br />
stellt den gemittelten Innenwiderstand aus<br />
den Diagrammen 1, 2 und 3 dar. Die Daten<br />
von Pack 2 sind nahezu deckungsgleich<br />
und daher nicht extra aufgeführt.<br />
ERSTE HOCHSTROM-<br />
MESSUNGEN<br />
sind auf Diagramm 1 zu sehen. Hier wurden<br />
die Packs dann mit 1C geladen und zur<br />
Ermittlung der Dauerbelastbarkeit, mit langsam<br />
steigender Konstantstromentnahme<br />
beaufschlagt.<br />
Ab dem 10. Zyklus wurden die Packs<br />
bis 3,3 V/Zelle entladen. Selbst bei 15C<br />
Dauerlast (11. Entladung, 75 Acc) sind<br />
bei relativ geringer Endtemperatur von<br />
47 °C und 3,3 V Schlussspannung noch<br />
4,983 Ah, also fast die max. Kapazität zu<br />
entnehmen.<br />
Zur 13. Entladung mit 24C (120 Acc),<br />
während der die Endtemperatur mit 60 °C<br />
gerade an der maximalen Temperaturgrenze<br />
kratzt, bringen die 5000er noch 4950<br />
mAh!. (Werden die Packs nur bis 80%<br />
E.T. entladen, sind noch höhere C-Raten<br />
innerhalb des Temperaturfensters möglich).<br />
Die hier ermittelten Daten, angefangen von<br />
mittlerer Spannungslage (Um) bis zur maximalen<br />
Dauerstromentnahme (C-Rate) innerhalb<br />
der zulässigen Maximaltemperatur,<br />
sprechen für sich. Außerdem auch ein positives<br />
Beispiel dafür, dass manchmal wirklich<br />
das drinsteckt was draufsteht – davon<br />
sollten sich viele LiPo-Anbieter/-Hersteller<br />
mal ’ne Scheibe abschneiden!<br />
DIE PULSLAST-<br />
DIAGRAMME 2 UND 3<br />
zeigen, welch enormes Potenzial in diesen<br />
Zellen steckt. Die Lastwechsel zwischen<br />
Grundlast und Pulslast erfolgten im 25s-/<br />
6s-Takt bis auf 3,3 V/Z. Die Datenauswertung<br />
für Diagramm 2 (10/30C-Lastwechsel)<br />
ergab eine mittlere Stromentnahme<br />
[Im] von 65,35 A (ca. 13C) und eine sehr<br />
gute Spannungslage [Um] von 3,67 V/Z.<br />
Der in der Legende eingetragene DC-<br />
Ri-Wert ist ebenfalls gemittelt und ursächlich<br />
für die geringe Schlusstemperatur von<br />
52 °C. Für Diagramm 3 treffen prinzipiell<br />
alle vorgenannten Aussagen zu, bis auf<br />
die um nochmals 10C erhöhte Pulslast,<br />
wodurch auch die mittlere Stromentnahme<br />
[Im] auf gut 72 A (14,4C) anstieg. Anhand<br />
der jetzt um lediglich 4 °C gestiegenen<br />
Endtemperatur kann man aber davon ausgehen,<br />
dass die Packs auch 250-A-Peaks,<br />
also 10/50C-Pulslasten locker vertragen,<br />
ohne zu überhitzen. Meiner Stromsenke<br />
hingegen konnte/wollte ich höhere Pulslasten<br />
keinesfalls zumuten.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 33
Hier wird die höchste Temperatur gemessen. Zur Ermittlung der peratur der Packs, wurden zwei Temperatursonden seitlich zu den Hot-<br />
Kerntemspots<br />
(mittlere Zellen) unter den Schrumpfschlauch geschoben (Pfeile)<br />
FAZIT<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
5s 25C/50C<br />
Nennkapazität<br />
5000 mAh<br />
DC-Ri/Z, gemittelt 2,65 mΩ<br />
Maße als 5s-Pack 141 x 50 x 40 mm<br />
Gewicht<br />
685 g<br />
Hochstromkabel 10AWG = 5,26 mm²<br />
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Die Leistung der FREESTYLE-Packs ist beeindruckend.<br />
Ihre Klassifizierung mit 25/50C<br />
ist voll umfänglich gerechtfertigt. Es kommt<br />
selten genug vor, dass aus LiPo-Packs wirklich<br />
die Leistung gezogen werden kann, die<br />
auf ihren tollen Aufklebern aufgedruckt ist.<br />
Da freut es jeden Tester, wenn seine Mes-<br />
sungen doch mal stimmige Resultate ergeben.<br />
Wenn dann noch – wie in diesem Fall<br />
– das Preis-/Leistungs-Verhältnis<br />
stimmt, kann das Gesamturteil<br />
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N<br />
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letzten Ausgabe der<br />
<strong>SchiffsModell</strong> möch-<br />
te ich nun das zweite der von mir direkt in<br />
Fernost georderten Rennboote vorstellen.<br />
Dabei handelt es sich ebenfalls um ein ARR-<br />
Mono-Rennboot, nämlich die OSPREY. Das<br />
Kürzel ARR steht für Almost-Ready-to-Run,<br />
sprich „Fast Fahrfertig“, was im Klartext bedeutet,<br />
dass das Modell so weit fertig aufgebaut<br />
ist, dass lediglich die Antriebsakkus<br />
und noch einige RC-Komponenten für den<br />
Betrieb benötigt werden.<br />
In der Länge misst der Rumpf 1.075 mm,<br />
310 mm sind es in der Breite und 120 mm<br />
in der Höhe. Das Modell ist nicht nur komplett<br />
fertig aufgebaut, sondern auch bereits<br />
mit einigen Aufklebern versehen. Das ungestufte<br />
Unterwasserschiff weist ein relativ<br />
starkes „V“ auf, was Vorteile auf Rauwasser<br />
erwarten lässt. Nach dem Öffnen des<br />
500 x 200 mm großen Deckels stach mir<br />
der Elektromotor ins Auge … der kam mir<br />
doch irgendwie sehr bekannt vor? Daher<br />
wollte ich der Sache gleich auf den Grund<br />
gehen und baute das Aggregat kurzerhand<br />
aus. Nach der Abnahme des grünen Kühlmantels<br />
haben sich meine Vermutungen<br />
bestätigt, denn darunter kam der Schriftzug<br />
„Leopard“ 3674/3D zum Vorschein. Da ich<br />
schon diverse positive Meinungen zu diesen<br />
Motoren gehört hatte, hatte ich nun also<br />
die Möglichkeit, so ein Maschinchen gleich<br />
mal selber auszuprobieren.<br />
Mittlerweile gibt es eine ziemlich große Auswahl<br />
an Leopard-Motoren, so dass man<br />
eigentlich für jede Bootsgröße einen geeigneten<br />
Antrieb finden kann. Beim Aggregat<br />
in der OSPREY handelt es sich um einen<br />
vierpoligen Innenläufer mit 2.200 min -1 /V<br />
und einer max. Eingangsleistung von 2.200<br />
Watt. Diesen Angaben zufolge kann man<br />
also durchaus einiges vom Boot erwarten.<br />
Eine Spannzangenkupplung verbindet die<br />
5-mm-Motorwelle mit der 3/16“-Flexwelle.<br />
Diese dreht sich in einem Teflonrohr,<br />
welches wiederum von einem Messingrohr<br />
umhüllt wird. Zusätzlich wird das Messingrohr<br />
von einem kleinen einlaminierten<br />
Holzträger abgestützt. Am Heck ist ein Powertrimm<br />
befestigt, welcher sich stufenlos<br />
in der Höhe verstellen lässt. Rechts davon<br />
befindet sich die Aluminiumruderanlage mit<br />
einem 165 mm langen Ruderblatt. Dieses<br />
hat zwei integrierte Kühlwasseraufnahmen,<br />
um die elektrischen Antriebskomponenten<br />
mit Wasser zu kühlen und somit vor einer<br />
eventuellen Überhitzung zu schützen. Dabei<br />
ist der erste Kreislauf ausschließlich für<br />
den 54 mm langen Kühlwassermantel des<br />
Motors zuständig, der zweite versorgt zunächst<br />
die Aluminium-Motoraufnahme und<br />
36 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
danach den Brushlessregler. Als Drehzahlregler<br />
befindet sich ein Seaking 120 A im<br />
Lieferumfang.<br />
Ferner sind am Heck noch zwei Turnfins befestigt,<br />
welche dem Modell mehr Stabilität in<br />
den Kurven verleihen sollen. Das verbaute<br />
Servo besitzt ein Metallgetriebe und ist in<br />
einen CfK-Halter eingelassen, wo es durch<br />
einen Kabelbinder in Position gehalten wird.<br />
Unter die beiden CfK-Akkuhalter habe ich<br />
nochmals einen Klettgurt einlaminiert, der<br />
die Akkus ordentlich fixieren soll. Nach der<br />
Montage des Empfängers stand der ersten<br />
Testfahrt nichts mehr im Wege.<br />
FAHRERPROBUNG<br />
Den Saft lieferte zunächst einmal ein 4s-<br />
LiPo-Akku und für die Kraftübertragung ins<br />
Wasser montierte ich einen 45er-Grauper-<br />
Carbon-Prop. Am See angekommen wurde<br />
alles in Ruhe angeschlossen und der<br />
Regler machte sich sofort durch ein kurzes<br />
Piep-Signal bemerkbar. Vor dem Abkleben<br />
sollte man noch kurz die Drehrichtung des<br />
Motors überprüfen, damit das Boot auch<br />
tatsächlich vorwärts fährt. Ist die Drehrichtung<br />
verkehrt, müssen lediglich zwei der<br />
drei Kabel zwischen Motor und Regler umgestöpselt<br />
werden.<br />
Bereits auf der ersten Geraden war sofort<br />
ersichtlich, dass der Schwerpunkt viel zu<br />
weit vorne lag und die OSPREY kaum aus<br />
dem Wasser herauskam. Daher habe ich<br />
die erste Fahrt relativ schnell beendet und<br />
daheim die beiden Akkuhalter um etwa 300<br />
mm nach hinten versetzt. Nach dem Aushärten<br />
des Epoxid-Harzes ging es schließlich<br />
zur zweiten Fahrt, auf der die OSPREY<br />
kaum noch zu erkennen war. Das Boot kam<br />
jetzt ziemlich leicht aus dem Wasser heraus<br />
und zog eindrucksvoll seine Runden über<br />
das Wasser. Kurven konnten fast durchgängig<br />
mit Vollgas durchfahren werden, so<br />
dass man dem Modell ein absolut sicheres<br />
Fahrverhalten bescheinigen kann. Nach einigen<br />
fliegenden Geraden kam ich zu einem<br />
kurzen Boxenstopp ans Ufer, um die beiden<br />
Turnfins abzuschrauben. Sehr interessant<br />
war, dass ich danach kaum einen Unterschied<br />
im Fahrbetrieb bemerkte: Sowohl mit<br />
als auch ohne die Finnen konnten die Kurven<br />
schnell und eng gefahren werden. Im<br />
Großen und Ganzen ist dieses Boot somit<br />
für Just for Fun-Fahrer bestens geeignet,<br />
um ohne großen Aufwand schnell am See<br />
die eine oder andere Runde zu drehen. Mit<br />
einer anderen Abstimmung wäre es durchaus<br />
möglich, auch noch etwas mehr an<br />
Tempo herauszukitzeln.<br />
FAZIT<br />
Zwar hatten beide Boote die eine oder andere<br />
Macke, die allerdings ohne großen<br />
Aufwand behoben werden konnte. Ansonsten<br />
bereitet auch so ein Fertigmodell viel<br />
Freude beim Fahren und ist ohne großen<br />
Aufwand schnell einsatzbereit. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
ist für den Einsteiger vollkommen<br />
ausreichend und kann auch dem<br />
erfahrenen Modellbauer Spaß bereiten, es<br />
muss ja nicht immer dreistellig sein!<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 37
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VERSCHIEDENES<br />
I<br />
n der September-Ausgabe der<br />
<strong>SchiffsModell</strong> hatte ich ja schon in<br />
einem Kurz-Beitrag über den Tag der<br />
Seenotretter berichtet. Wie im Sep-<br />
tember-Artikel versprochen, wollen<br />
wir in dieser Ausgabe nun einen etwas ausführlicheren<br />
Blick auf diese Veranstaltung<br />
werfen.<br />
Der Tag der Seenotretter findet in jedem<br />
Jahr am letzten Sonntag im Juli statt. Dieses<br />
Jahr war es folglich am 31. Juli 2011 wieder<br />
soweit – die DGzRS hieß alle Freunde, Förderer<br />
und Interessierten auf den meisten<br />
der DGzRS-Stationen willkommen. Hier<br />
gab es individuell gestaltete Programme mit<br />
Besichtigungen der Rettungseinheiten, der<br />
Stationen, Vorführungen und bei manchen<br />
sogar Mitfahrten auf den Seenotkreuzern<br />
bzw. Seenotrettungsbooten. Eine Gelegenheit<br />
also für alle Modellbauer, sich die beliebten<br />
Einheiten der Rettungsflotte einmal<br />
ganz aus der Nähe zu betrachten und das<br />
Foto-Archiv aufzufüllen.<br />
Aber nicht nur auf den einzelnen Stationen<br />
konnte man einmal hinter die Kulissen<br />
schauen, auch in der Zentrale Bremen, in<br />
der Werderstr. 2, standen (fast) alle Türen<br />
offen. Wie auf den Stationen, wurde natürlich<br />
auch in der Seenotleitung der Dienst<br />
aufrechterhalten, so dass im Einsatzfall<br />
umgehend Hilfe auf Nord- und Ostsee gewährleistet<br />
werden konnte. Entsprechend<br />
kam der Gast nur bis zu der Glastür, hinter<br />
der sich die Seenotleitung (MRCC Bremen<br />
= Maritime Rescue Coordination Centre)<br />
befindet. Immerhin etliche Schritte weiter<br />
als sonst, da dieser Bereich an sich nicht<br />
öffentlich ist. Im Vorraum mit gutem Einblick<br />
auf die Arbeit der Wachleiter standen ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter bereit, um Erklärungen<br />
zum Ablauf der Einsätze und zu den Aufgaben<br />
der Seenotleitung zu geben.<br />
Im Haupthaus der Seenotretter befindet<br />
sich aber noch mehr. Hier ist die bewusst<br />
schmal gehaltene Verwaltung mit den verschiedenen<br />
Aufgabenbereichen zuhause:<br />
Vorstand der Gesellschaft, Förderer- und<br />
Mitarbeiterbetreuung, die PR-Abteilung wie<br />
auch die SAR-Schule. In diesen Trainingsräumen<br />
sind neben den „Schulbänken“ für<br />
die Seenotretter auch Simulatoren instal-<br />
TEXT: OLIVER BRENNHOLT<br />
FOTOS: BRITTA GRAICHEN,<br />
GÜNTER GRAICHEN, DGZRS<br />
Tag der<br />
Seenotretter in<br />
Am Simulator (Foto: DGzRS)<br />
40<br />
Da liegen über 100 Jahre Entwicklung<br />
im Schiffbau dazwischen ... <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Blick von der Wilhelm-Kaisen-Brücke<br />
Bremen<br />
liert, welche realistische Einsatzübungen<br />
erlauben. So kann das Zusammenwirken<br />
der verschiedenen Einheiten realitätsnah<br />
geprobt und es können auch knifflige Situationen<br />
gefahrlos durchgespielt werden.<br />
Unter den Augen der Ausbilder werden die<br />
Einsätze virtuell gefahren, anschließend gemeinsam<br />
besprochen und Verbesserungen<br />
erarbeitet. Am Tag der Seenotretter dürfen<br />
die Besucher hier einmal ausprobieren, wie<br />
man einen Seenotkreuzer steuert.<br />
Wen daraufhin das maritime Berufsfieber<br />
gepackt hatte, der konnte sich im Tagungsraum<br />
im dritten Stock beim Vortrag des<br />
Verbandes Deutscher Reeder über Schifffahrtsberufe<br />
informieren.<br />
Auf dem Weg durch das Treppenhaus hat<br />
man zur Weserseite freie Sicht auf die Sliprampe<br />
– und hier war zum diesjährigen Tag<br />
der Seenotretter das neueste Tochterboot<br />
TB35 ausgestellt. Dieses völlig neu konzipierte<br />
Tochterboot wird zusammen mit dem<br />
gerade entstehenden neuen 36-m-Kreuzer<br />
voraussichtlich ab 2012 auf der Station<br />
Sassnitz/Rügen zum Einsatz kommen. Die<br />
zwei Jet-Antriebe mit insgesamt 512 PS<br />
an Bord des 8,70 m langen Tochterbootes,<br />
welches hierdurch 32 kn (also 59 km/h)<br />
schnell wird, sind eine interessante neue<br />
Herausforderung für uns Modellbauer!<br />
Das Konzept des Festrumpfschlauchbootes<br />
(Rigid Inflatable Boat, RIB) ist schon auf diversen<br />
Erprobungen – auch auf der zukünftigen<br />
Heimatstation – erfolgreich getestet<br />
worden und scheint eine neue Ära bei den<br />
Tochterbooten einzuläuten. Die auffälligsten<br />
Neuerungen: Höhere erreichbare Geschwindigkeit<br />
und Manövrierfähigkeit, erleichtertes<br />
Längsseitsgehen dank Rundumfendersystem<br />
(kaum zu übersehen ...) und<br />
Kostenersparnis gegenüber den bisherigen<br />
Tochterbooten bei vergleichbarer Sicherheit.<br />
Beibehalten wurden eine geschlossene<br />
Kajüte zur sicheren Unterbringung<br />
von Geretteten sowie die vergleichsweise<br />
leichte Aluminiumbauweise. Im Schlauch an<br />
den Seiten lässt sich natürlich eine Bergepforte<br />
nicht mehr unterbringen, im Wasser<br />
treibende Personen werden in Zukunft über<br />
das niedrige Heck an Bord genommen.<br />
Auch die (zugegebenermaßen geringe)<br />
Gefahr, möglicherweise in die Schraube zu<br />
geraten, ist nun dank des Wasserstrahlantriebes<br />
gänzlich ausgeschlossen.<br />
In direkter Nachbarschaft zum TB35 thront<br />
auf dem Werftgelände seit einigen Jahren<br />
ein Veteran aus vergangenen Zeiten: Der<br />
19-m-Seenotkreuzer H.-J. KRATSCHKE<br />
aus dem Jahre 1969 mit Tochterboot LUD-<br />
JE lässt einen Blick in die Vergangenheit<br />
zu – und das im Maßstab 1:1. Zum Tag der<br />
Seenotretter präsentierte sich das Schiff<br />
dem Besucher sowohl von innen als auch<br />
von außen.<br />
Ein zweiter Veteran – seit etlichen Jahren<br />
in privater Hand und liebevoll gepflegt –<br />
war zu Besuch: Die „Eiswette von 1829“,<br />
das ers te Tochterboot des Seenotkreuzers<br />
PAUL DENKER.<br />
In unmittelbarer Nähe zu diesem Exponat<br />
hatte der baSAR-Shop geöffnet, an dem<br />
der Besucher viele schöne Artikel rund um<br />
das Thema DGzRS erwerben konnte. Wer<br />
Das neue Tochterboot TB35 für den<br />
neuen 36-m-Kreuzer<br />
Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE von 1969<br />
„Eiswette von 1829“ (Foto: DGzRS)<br />
Angeregte Unterhaltungen rund um<br />
die Seenotrettung<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
41
Zurecht stolz:<br />
Tim Gust<br />
Der Wühltisch ist bereit zum Schlußverkauf<br />
nicht vor Ort war, hier sind sie alle zu finden:<br />
www.dgzrs-shop.de<br />
Gleich nebenan befindet sich das permanente<br />
Kino der DGzRS, welches natürlich<br />
auch am Tag der Seenotretter informative<br />
und packende Filme rund um die Seenotretter<br />
zeigte. Übrigens, ein Besuch dieses<br />
Kinos gehört zu jeder Führung, welche<br />
auch außerhalb des Tages der Seenotretter<br />
jederzeit in Bremen gebucht werden kann.<br />
Vielleicht ein Ziel für den nächsten Ausflug<br />
des Modellbauclubs? Ganz wichtig ist aber<br />
die rechtzeitige vorherige Anmeldung und<br />
Terminabsprache bei der Rettungsgesellschaft!<br />
Man beachte die stilechte Kleidung der jungen Zuschauer!<br />
In der Werfthalle gab es den alljährlichen<br />
Flohmarkt mit umfangreichem Sortiment<br />
rund um das Thema Seenotrettung. Nicht zu<br />
übersehen war das Interesse von Freunden<br />
der Gesellschaft, die direkt nach Öffnung<br />
der Tore zielgerichtet auf den Tisch mit den<br />
ausgedienten Originalteilen zusteuerten<br />
und diese seltenen Gegenstände innerhalb<br />
von wenigen Minuten aufkauften. Also, wer<br />
auch ausgediente Schilder, Seekarten und<br />
ähnliches haben möchte: Beim nächsten<br />
Tag der Seenotretter zeitig aufstehen!<br />
Ebenfalls in der Werfthalle stellte ein junger<br />
Fan selbst entworfene Lego-Modelle<br />
von Seenotkreuzern aus. Sogar eine Rettungsszene<br />
mit Tochterboot hatte er nachgestellt.<br />
Im hinteren Teil bot das 8,5-m-Rettungsboot<br />
FRANZ STAPELFELDT die Kulisse für die<br />
Aktionen in der Halle. Die STAPELFELDT<br />
befand sich zur turnusmäßigen Überholung<br />
in der Werft und stand kurz vor der finalen<br />
Lackierung. Allen Lesern bekannt, fanden<br />
sich auch hier am Original viele Stellen im<br />
Status Spachteln, Schleifen, Spachteln,<br />
Schleifen ...<br />
Vor dem Rettungsboot stand die Bühne und<br />
mancher Besucher rieb sich verwundert<br />
die Augen: kein Schifferklavier, sondern<br />
Schlagzeug, E-Gitarre, Keyboard – das<br />
sah nicht nach einem Shantychor aus! War<br />
es dann auch nicht: Die Band „Fast Lane“<br />
heizte dem Publikum in zwei Sets tüchtig<br />
ein, was bei den herbstlichen Temperaturen<br />
auch recht gut tat. Aber auch bei Sommerhitze<br />
hätte es die Besucher wohl nicht lange<br />
auf den Bänken gehalten. Ob Creedance<br />
Clearwater Revival oder Spencer Davis<br />
Group – die vier Musiker versprühten das<br />
Beat- und Rock-Feeling aus den 60er- und<br />
70er-Jahren einfach mitreißend. Wer genauer<br />
hinsah, konnte es dann erkennen:<br />
An der Gitarre rockte in bester Laune niemand<br />
anderes als Dr. Bernd Anders, der<br />
Geschäftsführer der DGzRS, Abt. Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Ein Chef, der gute<br />
Laune verbreitet! Und wie er so richtig bemerkte,<br />
hat Spencer Davis damals den perfekten<br />
Song für die Seenotretter geschrieben:<br />
„Somebody help me“.<br />
Im Außenbereich hinter der Werfthalle<br />
fand sich das Wasserbecken nebst Aus-<br />
Eine Schicht Lack noch, dann geht‘s wieder raus<br />
FRANZ STAPELFELDT in der Werfthalle<br />
42 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Ruderrettungsboot „Fürst Bismarck“ von 1893<br />
Auch der NDR berichtete<br />
stellung der Modellbaugruppe der DGzRS<br />
aus Frankfurt am Main. Diese Gruppe hat<br />
ihr Hobby Modellbau seit mittlerweile über<br />
25 Jahren in den ehrenamtlichen Dienst<br />
der Rettungsgesellschaft gestellt. Das Interesse,<br />
mit dem Modellbau auch noch eine<br />
gute Sache zu unterstützen, hält die Motivation<br />
hoch und hat im Laufe der Jahre zu<br />
einem runden Programm geführt. Diese<br />
Show verbindet die historische Entwicklung<br />
vom Ruderrettungsboot zum modernen<br />
Seenotkreuzer mit Einsatz-Szenarien, wie<br />
sie an der Küste von den großen Rettungseinheiten<br />
gefahren werden. Dank der Moderation<br />
wird dem Zuschauer vor allem die<br />
Arbeit der Seenotretter im Laufe der Jahre<br />
anhand der Modelle näher gebracht. Immer<br />
wieder ein Hingucker ist das Ruderrettungsboot<br />
„Fürst Bismarck“ aus dem Jahre<br />
1893, welches im Original als Museumsboot<br />
im Rettungsschuppen auf Norderney<br />
beheimatet ist. Dieses Boot wird nicht nur<br />
originalgetreu gerudert, sondern präsentiert<br />
sich auch an Land mit einem schönen<br />
Diorama auf einem von Pferden gezogenen<br />
Wagen – ganz wie das Original damals.<br />
Es ist immer nur eine Auswahl an Modellen,<br />
die zur Vorführung mitgenommen wird. Die<br />
Flotte der Modellbauer umfasst inzwischen<br />
mehr als 60 Schiffe und es gleicht sowieso<br />
immer schon einem Tetris-Spiel, die ganzen<br />
Utensilien zur Veranstaltung mitzunehmen.<br />
Alleine zur Vorführung in Bremen sind insgesamt<br />
33 Modelle mitgebracht worden,<br />
wovon 28 fahrbar sind. Gut in Schuss sind<br />
sie allesamt, wenn auch teilweise nicht<br />
mehr die Jüngsten. Die WILHELM KAISEN<br />
der Gruppe ist nur wenige Wochen nach<br />
dem Original getauft worden – das Modell<br />
ist folglich 33 Jahre alt!<br />
Dass aus einem vollgestopften Transporter<br />
dann eine schöne Ausstellung und Vorführung<br />
wird, ist mittlerweile jahrelang erprobt.<br />
Effektiv sind da nicht nur die Transportkisten,<br />
welche gleichzeitig als Tische für<br />
die Modelle dienen. Auch die Kisten für die<br />
Wasserbeckenteile sind stapelbar gebaut,<br />
die Maße wiederum so gehalten, dass kein<br />
Platz im Transporter verschwendet wird.<br />
Und es ist so einiges, was da jedes Mal<br />
mitkommt: Ein Wasserbecken, welches bis<br />
zu einer Größe von 9 x 9 Meter gebaut<br />
werden kann. 30 cm Wassertiefe werden<br />
im Schnitt eingelassen, das reicht selbst<br />
für die große HERMANN MARWEDE im<br />
Maßstab 1:25. Trotz des niedrigen Wasserstandes<br />
sind das dann mal eben gut<br />
24 Kubikmeter Wasser im Becken – also<br />
24 Tonnen! Das müssen Plane und Wandmodule<br />
erst mal aushalten. Aber auch<br />
da macht sich die jahrelange Erfahrung<br />
bezahlt, denn ein ausgeklügeltes Stecksystem<br />
mit Rahmenprofilen an den Wand-<br />
Tochterboot VERENA ...<br />
… wieder bei Muttern<br />
Die Zuschauer kamen definitiv<br />
auf ihre Kosten<br />
Gute Laune bei den<br />
Seenotrettern, hier rockt<br />
der Chef selbst<br />
Praktisch: Die Transportkisten sind<br />
gleichzeitig die Ausstellungstische<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 43
„Klar P3“<br />
Feuer an Bord!<br />
Retten der verletzen Touristen<br />
Selber fahren, für die Youngster<br />
eindeutig das Beste!<br />
HERMANN MARWEDE in 1:25<br />
modulen und Zurrgurten unter der Plane<br />
hält alles sicher in Form.<br />
Eine formschöne Absperrung mit Holzpfosten<br />
und durchgezogenem Tauwerk hält die<br />
Zuschauer auf Abstand, damit die Plane<br />
nicht beschädigt wird. Im Becken sind die<br />
großen Schiffe an der Pier vertäut und vermitteln<br />
Hafenatmosphäre. Die Stege sind<br />
mit Bunkerhäuschen, Stationsgebäuden,<br />
Schifffahrtszeichen, Leuchttürmen und Laternen<br />
versehen. Auch der Krankenwagen<br />
darf natürlich nicht fehlen.<br />
Höhepunkt einer jeden Vorführung sind die<br />
modernen Einheiten, die richtige Einsätze<br />
nachfahren. Neben der Präsentation der<br />
verschiedenen Tochterbootvarianten (vom<br />
Kranausleger auf der NORDERNEY von<br />
1944 bis zur Tochterbootwanne der aktuellen<br />
Einheiten) schleppt die ECKERNFÖR-<br />
DE einen manövrierunfähigen Segelkutter<br />
ein. Und dann geht’s auch auf dem Wasser<br />
heiß her – das Husten mancher Zuschauer<br />
beweist: Jawohl, das ist echter Rauch und<br />
es ist ein echtes Feuer an Bord des Krabbenkutters<br />
ausgebrochen! NIS RANDERS<br />
und WILHELM KAISEN setzen ihre Feuer-<br />
Sonderaktion der<br />
Deutschen Post<br />
Kindgerechtes Spendenschiffchen<br />
Viele Seemeilen gefahren:<br />
die Zuschauerboote<br />
44 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Versuchskreuzer BREMEN von 1953<br />
löschmonitore ein, um den Brand unter Kontrolle<br />
zu bekommen. Es zischt und dampft<br />
– die Brennkammern auf dem Modellkutter<br />
sind richtig heiß! Doch die Modellrettungsmänner<br />
kriegen den Brand in den Griff.<br />
Routinemäßig wird das Tochterboot HELE-<br />
NE ausgesetzt und geht bei dem Havaristen<br />
längsseits. Die Ausflugstouristen – hier wird<br />
von der Moderation der Binnenländer mit<br />
ins Boot geholt, denn der hat „normalerweise“<br />
mit der DGzRS ja nichts am Hut –<br />
werden übernommen und auf den Kreuzer<br />
gebracht. Hier wird im Bordhospital eine<br />
Erstversorgung vorgenommen, sofern notwendig.<br />
Jedenfalls sind die Menschen nun<br />
in Sicherheit. Aber der Kutter ist ja manövrierunfähig<br />
– also wird ferngesteuert der<br />
Kutter von der KAISEN auch noch auf den<br />
Haken genommen und damit die Einsatzvielfalt<br />
der DGzRS dem Zuschauer nahegebracht.<br />
Außerdem musste der Havarist ja<br />
vom Becken, denn schließlich sollte er am<br />
Tag der Seenotretter ja dreimal abfackeln.<br />
Für viele noch wichtiger war der anschließende<br />
Programmpunkt: selber fahren! Die<br />
Modellbaugruppe der DGzRS hat immer<br />
eine Handvoll Zuschauerboote dabei, welche<br />
gegen eine kleine Spende zugunsten<br />
der Seenotretter selbst gefahren werden<br />
können.<br />
Auch hier macht sich die Erfahrung der Modellbauer<br />
bemerkbar: Pro Schiff gibt es eine<br />
elektronische Uhr, welche nach fünf Minuten<br />
unmissverständlich durch Piepen darauf<br />
aufmerksam macht, dass nun der Nächste<br />
dran ist. Die Farbmarkierung an Boot, Fernsteuerung<br />
und Uhr macht die Zuordnung<br />
leicht. Weiterhin erhält jeder neue Modellkapitän<br />
eine liebevoll gestaltete Urkunde<br />
und wird zum Ehren-Vormann ernannt. Auf<br />
der Urkunde finden sich natürlich Fotos<br />
von Seenotkreuzern und das DGzRS-Logo.<br />
Und die Spenden fürs Fahren? Kommen ins<br />
modelltechnisch angepasste Sammelschiffchen<br />
mit den Wärtern Käpt’n Blaubär und<br />
Hein Blöd.<br />
Ob Jung oder Alt, die Vorführungen der<br />
Modellbaugruppe haben es wieder einmal<br />
geschafft, die Geschehnisse und Rettungsmanöver<br />
auf See ins Demonstrationsbecken<br />
zu holen. Nur so ist es dem Laien<br />
möglich zu erahnen, wie wichtig die Arbeit<br />
des DGzRS ist – und für den Tag der Seenotretter<br />
2012 in seinem Umfeld Werbung<br />
zu machen. Denn auch nächstes Jahr werden<br />
sich wieder Hunderttausende im Urlaub<br />
an die deutschen Gewässer der Nord- und<br />
Ostsee aufmachen.<br />
Weitere Informationen, aber auch Foto-Impressionen<br />
von den Aktionen auf den Stationen<br />
am Tag der Seenotretter, findet man<br />
auf der Webseite der DGzRS:<br />
www.seenotretter.de<br />
Rock’n Roll in der Werfthalle<br />
Volles Haus<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 45
MOTORSCHIFFE<br />
PETER DORSCHNER<br />
FLUGZEUGTR<br />
SEYDLITZ/WES<br />
Das Original<br />
Der schwere Kreuzer SEYDLITZ lief am<br />
19. Januar 1939 als viertes Schiff der AD-<br />
MIRAL-HIPPER-Klasse bei der Deschimag-Werft<br />
in Bremen vom Stapel. Durch<br />
den Kriegsausbruch verzögerte sich die<br />
Fertigstellung des Kreuzers jedoch immer<br />
wieder, da die Prioritäten beim Neubau von<br />
Kriegsschiffen im Laufe des Krieges auf<br />
die kleineren Einheiten übergingen. 1942<br />
wurden dann Überlegungen angestellt, das<br />
Schiff als Flugzeugträger fertig zu stellen<br />
und fortan wurde für die Umbauplanung der<br />
Projektname WESER 1 verwendet.<br />
Am 26. August 1942 wurde der Umbau<br />
dann von Adolf Hitler selbst angeordnet<br />
und man begann sofort mit den Rück- bzw.<br />
Umbauarbeiten. Anders als bei der GRAF<br />
ZEPPELIN verzichtete man jedoch auf<br />
eine Seezielartillerie und beschränkte sich<br />
ausschließlich auf Luftabwehr in Form von<br />
5 x 10,5-cm-Doppellafetten sowie 3,7-cm-<br />
Doppelflak, 2-cm-Vierlingsflak und einigen<br />
2-cm-Einzellafetten. Die Besonderheit war,<br />
dass die beiden Katapulte nicht parallel<br />
auf dem Flugdeck eingebaut wurden. Die<br />
Technik der Katapulte entsprach denen der<br />
GRAF ZEPPELIN, als Flugzeuge waren die<br />
Typen Me 109 T und Ju 87 T Stuka vorgesehen.<br />
Ende 1942 wurde die SEYDLITZ<br />
nach Königsberg verlegt, um sie den immer<br />
stärker werdenden alliierten Luftangriffen zu<br />
entziehen. Im Januar 1943 erfolgte dann der<br />
endgültige Baustopp für das Schiff. Am 29.<br />
Januar 1945 wurde die SEYDLITZ in Königsberg<br />
selbstversenkt und im April nochmals<br />
gesprengt. 1958 wurde das Wrack abgebrochen.<br />
Das Modell<br />
Die eigentliche Idee, die im Original nie<br />
fertiggestellte SEYDLITZ als Modell nachzubauen,<br />
kam von einem Mitglied unser<br />
IG und einem Modellbaufreund, der schon<br />
mehrere Jahre Unterlagen, Pläne und<br />
dergleichen zusammentrug, um mit einem<br />
Nachbau beginnen zu können. Da ich ihm<br />
bei der Beschaffung half, wusste ich selbst<br />
was es an Material zu dem Träger gibt und<br />
wir tauschten unsere Unterlagen aus. An<br />
einen eigenen Nachbau dachte ich zu dieser<br />
Zeit jedoch nicht, ich wollte nur die Pläne<br />
und Unterlagen für mein Archiv haben.<br />
Leider wollte es das Schicksal dann aber<br />
doch nicht zulassen, dass mein Modellbaufreund<br />
sein Projekt beginnen konnte<br />
und die Nachbauidee der SEYDLITZ war<br />
daher in unserer Runde erst einmal vom<br />
Tisch. Durch Zufall ergab sich dann ein<br />
Kontakt zu einem Herrn aus Baden-Württemberg,<br />
der einen begonnenen Rumpf der<br />
SEYDLITZ/WESER 1 veräußern wollte.<br />
Nach kurzem Gespräch war man sich<br />
über Preis und Konditionen einig und der<br />
Rumpf wechselte in meinen Besitz. Der<br />
Rumpf war auf der Basis des PRINZ EU-<br />
Modell mit niedergelegten<br />
Antennenmasten<br />
GEN-GfK-Rumpfes der Firma Lassek entstanden.<br />
Im Rumpf waren Backdeck und<br />
Achterdeck schon eingepasst, der Aufbau<br />
wurde auf Sperrholzspanten aufgebaut,<br />
die in den Rumpf einlaminiert waren. Also<br />
schon einmal eine gute Basis zum Weiterbau.<br />
Als Antrieb habe ich wie schon bei<br />
meinem Modell der PRINZ EUGEN drei<br />
Motoren der Baugröße 500 (12 V) einge-<br />
46 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
ÄGER<br />
ER 1<br />
baut. Ruderservo, ACT-Empfänger, zwei<br />
12 V/7,2-Ah-Bleiakkus und zwei Drehzahlsteller<br />
komplettierten die Elektronik, auf<br />
Sonderfunktionen wurde verzichtet.<br />
Unter dem Flugdeck achtern befand sich<br />
die Flugzeugwerkstatt, die ich am Modell<br />
entsprechend ausschmücken wollte. Dort<br />
wurde eine Ju 87 mit beigeklappten Tragflächen<br />
aufgestellt, eine Drehbank, Schweißbrenner,<br />
Mechaniker usw. komplettieren die<br />
Szenerie unter dem Flugdeck.<br />
Bei jedem Flugzeugträger der damaligen<br />
Zeit gab es am Bug und achtern einen Flugdecküberhang,<br />
der von diversen Verstrebungen<br />
und Unterzügen gestützt wurde. Im<br />
Fall der SEYDLITZ waren in diesem Bereich<br />
auch noch die Rückführungsbahnen der<br />
Katapultwagen anzubringen. Die mir vorliegenden<br />
Pläne waren in diesem Bereich jedoch<br />
nicht sehr ausführlich, so dass ich mir<br />
die auf der GRAF ZEPPELIN eingesetzte<br />
Konstruktion als Vorlage nahm und entsprechend<br />
improvisierte.<br />
Das Einzige, was am Aufbau noch an einen<br />
Schweren Kreuzer erinnert, ist der Schornstein,<br />
der nun im hinteren Drittel der sog.<br />
Insel angebracht war. Diesen baute ich<br />
in Spantenbauweise nach, der übrige Aufbau<br />
entstand aus Flugzeugsperrholz und<br />
Polystyrol, für die Masten verwendete ich<br />
Messing, einzig der Hauptmast wurde aus<br />
Holz gefertigt, um Gewicht zu sparen. Die<br />
Insel kann zum Transport abgeschraubt<br />
werden.<br />
Die Flugzeuge bekam ich von meinem Modellbaufreund<br />
Peter B. der mir einige Me<br />
109 und Ju 87 zur Verfügung stellte. Die<br />
Mechaniker sind Figuren aus dem Fachhandel,<br />
die entsprechend umgearbeitet wurden.<br />
Die Funkmasten an der Backbordseite<br />
habe ich steckbar gestaltet, da ich sie zum<br />
Transport bzw. für die winterliche Einlagerungszeit<br />
abnehmen wollte. Sie können je<br />
nach Bedarf seitlich (also in waagerechter<br />
Blick in die Flugzeugwerkstatt<br />
Flugdecküberhang über dem Backdeck<br />
während des Baus<br />
Eine Me 109 auf dem Katapult<br />
Die Insel im Rohbau<br />
Stellung) oder senkrecht eingesteckt<br />
werden, um die Beweglichkeit<br />
dieser Teile am Original<br />
zu verdeutlichen. Während des<br />
Flugbetriebs hätten die Masten<br />
auf dem Vorbild nämlich immer<br />
abgeklappt werden müssen.<br />
Nach einigen Probefahrten im<br />
Frühjahr ging es dann an die<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 47
Betrieb an Deck<br />
Bild links:<br />
Das Rumpfinnere, links<br />
die Rumpftaschen mit<br />
den Beibooten<br />
Endausrüstung. Das hieß erst einmal, dass<br />
die verschiedenen Beiboote und die dazugehörigen<br />
Aussetzvorrichtungen (Davits<br />
im eigentlichen Sinne sind es ja nicht) gebaut<br />
werden mussten. Die Beiboote baute<br />
ich auf gekauften Rumpfschalen auf, für<br />
die Aussetzvorrichtungen kam Polystyrol<br />
zur Verwendung. Dann wurden nach Lackierung<br />
des Rumpfes die Bullaugen eingesetzt.<br />
Diese erstellte ich aus passenden<br />
Aderendhülsen, vor der Montage goss ich<br />
sie noch mit Harz aus. Weitere Kleinteile wie<br />
Munitionskästen etc. bezog ich wieder von<br />
Ulrich Müller.<br />
Die Flakbewaffnung baute ich dieses Mal<br />
zum größten Teil selbst, wobei ich anfänglich<br />
erst die dreiachsig gelagerte Version<br />
der Vierlingsflak baute, was zum letzten<br />
Planungsstand von 1943 passen würde.<br />
Letztlich entschied ich mich dann aber doch<br />
für die einfache Version, die schon Anfang<br />
der 1940er-Jahre verfügbar war.<br />
Fahrerprobung<br />
Als der Tag der Fertigstellung immer näher<br />
rückte, fuhr ich mit meinem Modell auf das<br />
jährliche 1:100er-Treffen nach Würzburg,<br />
um das Modell somit vor passender Kulisse<br />
in Dienst stellen zu können. Ich war<br />
sehr zufrieden mit der Fahrleistung und<br />
dem Fahrbild des fertigen Modells. Es lag<br />
sehr gut im Wasser und zeigte nicht die<br />
befürchtete starke Windanfälligkeit. Lediglich<br />
eine Ruderverlängerung zum Aufstecken<br />
baute ich nachträglich noch an, um<br />
den Wendekreis zu verkleinern. Auch das<br />
Handling des Modells gestaltet sich einfach:<br />
Zum Transport werden die Masten<br />
entfernt und die Insel abgeschraubt,<br />
48 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
danach kann man den sehr kompakten<br />
Rumpf gut ins Auto laden oder im Winter<br />
auf dem Dachboden verstauen. Zum Akkuwechsel<br />
oder für Wartungsarbeiten kann<br />
das Flugdeck über die komplette Länge<br />
abgenommen werden.<br />
Abschließend kann ich sagen, dass ich mit<br />
meinem Nachbau der SEYDLITZ/WESER<br />
1 sehr zufrieden bin und ich glaube, auch<br />
mein Modellbaufreund hätte seine Freude<br />
daran, ein fertiges Modell des Flugzeugträgers<br />
SEYDLITZ zu sehen.<br />
Besonderer Dank gilt meinen Modellbaufreunden<br />
aus nah und fern, meiner Frau<br />
Simone sowie Rainer Lehr und Peter Behmüller.<br />
Bei Fragen bin ich gerne behilflich<br />
unter Tel. 0174/2035753 oder www.smsscharnhorst.de<br />
Richard Wagner / Manfred Wilske<br />
Flugzeugträger Graf Zeppelin<br />
Das Original • Das Modell • Die Flugzeuge<br />
Der nicht vollendete Flugzeugträger GRAF<br />
ZEPPELIN, der erste und einzige deutsche<br />
Flugzeugträger überhaupt, beschäftigt seit<br />
Jahrzehnten gleichermaßen Historiker und<br />
Schiffsliebhaber. Dieses Buch entstand aus<br />
der jahrelangen Beschäftigung mit dem<br />
Nachbau eines Modells der GRAF ZEPPE-<br />
LIN im Maßstab 1:100. Die Beschäftigung<br />
mit dem Original und der Bau des Schiffsmodells<br />
führten zu vielen Erkenntnissen<br />
über technische Sachverhalte und mögliche<br />
Funktionsabläufe. Somit beschreibt dieses<br />
Buch nicht nur ausführlich den Bau des derzeit<br />
wohl einzigen, stimmigen Modells der<br />
GRAF ZEPPELIN, sondern liefert auch umfangreiches<br />
Hintergrundwissen zu Konzeption,<br />
Planung, Bau und Geschichte des Originals.<br />
Die zweite Hälfte des Buches befasst<br />
sich intensiv mit den verschiedenen für die<br />
deutschen Flugzeugträger geplanten bzw.<br />
projektierten Flugzeugen, ihrer Technik und<br />
Erprobung sowie dem Bau der entsprechenden<br />
Flugzeugmodelle.<br />
Umfang 164 Seiten, DIN A4<br />
Abbildungen 322, meist in Farbe<br />
Best.-Nr. 127<br />
Preis 28,– [D]<br />
Quellennachweis:<br />
Modellbauplan 1:100 von H. Meinhardt<br />
Marinearsenal: Schwerer Kreuzer SEYDLITZ<br />
Modellbaubogen in 1:400 von JSC<br />
Vom Original zum Modell, Die Schweren Kreuzer<br />
der ADMIRAL HIPPER-Klasse<br />
Div. Privatfotos<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 VS-Villingen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 / -48 (Fax -50)<br />
bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
49
Faszinati<br />
Trimara<br />
SEGELSCHIFFE<br />
J Ö R G BAY E R<br />
FOTOS: MEIKE SCHEIDTWEILER<br />
UND STEFFEN GROSE<br />
Im Rausch<br />
der Geschwindigkeit<br />
Segeln<br />
L<br />
übeck, Wakenitz, Sonntag,<br />
10. Juli 2011 gegen 16.00<br />
Uhr: Der Wind bläst aus<br />
Ost-Nordost<br />
mit drei bis vier<br />
Beaufort,<br />
in Böen sind es<br />
auch mal fünf. Klares<br />
Wetter, gute Sicht, die<br />
Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.<br />
Die Segel werden vom Wind gefüllt. Das<br />
Boot beschleunigt mit atemberaubender<br />
Geschwindigkeit, der Leeschwimmer taucht<br />
immer weiter ab und verschwindet in einer<br />
Wolke aus Gischt, bis er für einen Moment<br />
komplett abtaucht. Das Ufer nähert sich<br />
rasch, „Klar zur Wende!“, um das Spiel nun<br />
auf Backbordbug erneut beginnen zu lassen.<br />
Es fällt schwer, die Begeisterung, die<br />
man beim Segeln mit Mehrrumpfbooten erlebt,<br />
in Worte zu fassen. Dafür sollen auch<br />
viel mehr die Bilder sprechen, die zumindest<br />
annähernd einen Eindruck vermitteln.<br />
Das Segeln mit einem Trimaran erschließt<br />
in puncto Geschwindigkeit eine völlig neue<br />
Dimension. Wegen des nicht vorhandenen<br />
Kielgewichts und der schmalen Rümpfe<br />
sind Beschleunigung und erreichbare Geschwindigkeit<br />
dieser Boote einfach beeindruckend,<br />
allerdings auch nur bei entsprechendem<br />
Wind. Im Fall der hier gezeigten<br />
BUTTERFLY von Graupner sollten es<br />
auch schon mindestens drei Beaufort sein,<br />
sonst hält sich der Spaß eher in Grenzen.<br />
Bei wenig Wind ist ein Trimaran eher mit<br />
einem Stück Treibholz zu vergleichen, da<br />
Wenden deutlich zäher zu fahren sind und<br />
sich der Vorteil des geringeren Gewichts<br />
gegenüber einem vergleichbaren Kielboot<br />
nicht zeigt.<br />
Nun hat sich in den vergangenen Jahren<br />
die Modellbauszene mit den Mini-40-Trimaranen<br />
erfreulich weiterentwickelt. Allerdings<br />
scheint der Kreis der Aktiven noch relativ<br />
klein zu sein, sieht man derartige Boote<br />
doch eher selten auf den Gewässern. Das<br />
liegt u. a. sicher daran, dass es derzeit keine<br />
Bausätze von den großen Herstellern<br />
gibt. Es gibt zwar den einen oder anderen<br />
Kleinserienanbieter, aber die Kosten für<br />
ein solches Modell bzw. den Teilesatz sind<br />
doch recht hoch. So bleibt in erster Linie<br />
der Selbstbau. Hier ist der Aufwand dann<br />
aber relativ groß, da man doch gleich drei<br />
50 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
on<br />
n-<br />
Rümpfe bauen muss. Als Vorteil ist zu sehen,<br />
dass die meisten Modelle dann eher<br />
zweckorientiert sind, so dass modellübliche<br />
Details, wie man sie z. B. von Fahrtenyachten<br />
kennt, meist entfallen können. Die Modelle<br />
der Mini-40-Klasse sind zudem auch<br />
nicht gerade klein. Noch eine Nummer<br />
größer sind die 2-Meter-Trimarane. Dass<br />
es aber auch kleiner geht, zeigten einige<br />
Modellbauer aus der RG65-Szene, die<br />
gut funktionierende Trimarane mit 65 cm<br />
Rumpflänge konstruiert und erfolgreich gesegelt<br />
haben. Die Rümpfe dieser Trimarane<br />
sind einfache Kastenkonstruktionen aus lediglich<br />
drei Planken.<br />
Aufgrund dieses Dilemmas ist es umso<br />
enttäuschender, dass es derzeit also keinen<br />
bezahlbaren Bausatz eines Trimarans<br />
(mehr) gibt. Die hier gezeigte BUTTERFLY<br />
von Graupner stammt aus den 90er-Jahren.<br />
Die Produktion wurde allerdings schon vor<br />
längerem leider eingestellt. Kurz nach der<br />
Vorstellung dieses Modells zog auch robbe<br />
mit dem Trimaran TRIANA, bestehend<br />
aus drei Rümpfen des robbe-Katamarans<br />
TOPCAT, nach. Aber auch dieses Modell<br />
verschwand rasch wieder aus den Katalogen.<br />
Die geringen Absatzzahlen waren<br />
sicher ausschlaggebend dafür, dass diesen<br />
Bausätzen ein längeres Verbleiben im Angebot<br />
leider nicht vergönnt war. Allerdings<br />
lag der mangelnde Absatz sicherlich auch<br />
an den nicht gerade günstigen Preisen. Der<br />
Ehrlichkeit halber muss natürlich auch gesagt<br />
werden, dass ein Trimaran in Sachen<br />
Betrieb und Transport nicht ganz einfach zu<br />
handhaben ist.<br />
Mein Weg zum Trimaran-Segeln war auch<br />
eher durch den Zufall bestimmt. Nachdem<br />
ich mich vor einigen Jahren mehr oder weniger<br />
erfolgreich mit dem Regattasegeln<br />
der Micro-Magic beschäftigt hatte, suchte<br />
ich nach einem Boot, welches etwas sportlicher<br />
unterwegs sein sollte, ohne noch<br />
genau zu wissen, worauf es hinauslaufen<br />
würde. Bei einem Modellbauhändler sah ich<br />
eine JOLLIE von robbe, aber auch besagte<br />
BUTTERFLY. Nach einem kurzen Gespräch<br />
mit einem Modellbaufreund riet dieser mir<br />
zur BUTTERFLY, da er beide Boote nicht<br />
nur kannte, sondern auch gesegelt hat. Die<br />
Preisnachfrage beim Modellbauhändler für<br />
die BUTTERFLY sorgte aber erst einmal für<br />
ein langes Gesicht ... Aber wie es der Zufall<br />
so wollte, entdeckte ich in einem bekannten<br />
Internet-Auktionshaus einen noch ungebauten<br />
Bausatz, der dann nach einigen<br />
Tagen für E 210,– den Besitzer wechselte.<br />
Der Baukasten war bis auf den Dekorbogen<br />
und die Mastlager vollständig. Das störte<br />
nicht groß, die Klebebilder wollte ich ohnehin<br />
nicht verwenden und die Mastlager sind<br />
Standardteile für Swingrigs.<br />
Der Bau des Modells war dann nicht sonderlich<br />
aufwendig. Ich habe das Modell auch<br />
nach dem Prinzip „out of the box“ erstellt,<br />
sprich so gut wie keine Änderungen vorgenommen.<br />
Auf Rat des Konstrukteurs habe<br />
ich lediglich die untere Wantbefestigung<br />
nicht aus Alurohr, sondern aus einem CfK-<br />
Rohr angefertigt, da dieses deutlich steifer<br />
ist. Den Rat, so leicht wie möglich zu bauen,<br />
habe ich leider nicht befolgt. Dafür bekam<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 51
02<br />
ich noch zwei kleinere Segel für mehr Wind.<br />
Die Segel sind allesamt von guter Qualität,<br />
sie sind aus mehreren Bahnen genäht mit<br />
eingearbeitetem Profil.<br />
Die drei Kunststoffrümpfe sind im Blasverfahren<br />
gefertigt und mit bereits eingelassenen<br />
Muttern zur Befestigung der Beams<br />
versehen, welche wiederum aus einem<br />
Aluprofil bestehen und fertig vorgebogen<br />
sind. Diese werden mit Nylonschrauben<br />
verbunden, so dass das Modell jederzeit<br />
komplett zerlegt werden kann. Da diese<br />
Konstruktion nicht sehr verwindungssteif<br />
ist, wurde dazu ein Swingrigg entwickelt.<br />
Das ist zwar nicht unbedingt die beste<br />
Kombination, funktioniert aber ganz gut<br />
und erleichtert das Handling beim Transport<br />
und dem Aufriggen am See bedeutend:<br />
Einfach den Mast ins Lagerrohr stellen,<br />
Schot einhängen, fertig.<br />
Eine Besonderheit zeichnet das Ruder des<br />
Modells aus: Am unteren Ende befindet<br />
sich eine Leitflosse mit einer leicht negativen<br />
Einstellung. Dadurch wird das Heck<br />
des Bootes etwas nach unten gezogen,<br />
der Bug wird entlastet und die „Stolpergefahr“<br />
reduziert. Bei einem Vergleich mit<br />
einer anderen BUTTERFLY, deren Ruder<br />
keine Leitflosse besaß, zeigte sich sehr<br />
deutlich die Wirkung. Ein Unterschied in<br />
der Geschwindigkeit war dagegen nicht<br />
festzustellen.<br />
Der Baum ist eine Kastenkonstruktion aus<br />
Sperrholz und sehr stabil. Zusammen mit<br />
dem runden Mast mit Keep, Stahlwanten<br />
und kleinen Wantenspannern ergibt sich<br />
ein recht wertiges und gut einzustellendes<br />
Rigg.<br />
Zur Segelverstellung befindet sich unter<br />
Deck eine kräftige Regatta-Segelwinde.<br />
Da diese ohnehin schon relativ schnell ist<br />
und die Schot am vorderen kurzen Ende<br />
des Baums angeschlagen ist, sind die<br />
Reaktionszeiten bei der Segelverstellung<br />
sehr kurz, was in kritischen Situationen<br />
von Vorteil ist. Eine besondere Eigenschaft<br />
von Trimaranen ist die Leegierigkeit, die<br />
52 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
durch das Eintauchen des Leeschwimmers<br />
entsteht. Das Verhängnisvolle daran ist,<br />
dass das Boot damit zunehmend auf einen<br />
Vorwindkurs gerät und damit verstärkt der<br />
Gefahr des Stolperns über den Bug ausgesetzt<br />
wird. Ein Kielboot, welches im ungünstigsten<br />
Fall einen Stecker fährt, wird<br />
durch das Kielgewicht wieder aufgerichtet,<br />
ein Trimaran bleibt in so einem Fall „auf<br />
dem Dach“ liegen.<br />
Aus diesem Grund befindet sich an der Spitze<br />
des Mastes die sogenannte „Angstbeule“.<br />
Dabei handelt es sich um einen kleinen<br />
Auftriebskörper, der bei einer eventuellen<br />
Kenterung verhindern soll, dass das Boot<br />
vollständig durchkentert. Das funktioniert<br />
aber nur bedingt: Wenn das Modell mit etwas<br />
Schwung ins Stolpern gerät, dann geht<br />
es ohne Halt mit dem Mast um 180° nach<br />
unten. Das ist mir zwischenzeitlich natürlich<br />
auch schon mehrmals passiert, aber<br />
ich hatte bisher immer das Glück, dass ein<br />
netter Kanufahrer o. Ä. in der Nähe war, der<br />
das Boot wieder auf die Füße stellte. Wasser<br />
dringt während dieser misslichen Lage<br />
übrigens nicht ein. Der Schotdurchführung<br />
vorgelagert ist ein ca. 30 cm langes Kunststoffröhrchen,<br />
durch das die Schot läuft.<br />
Da man aber doch irgendwann mal vor dem<br />
Wind segeln muss, ist es zu empfehlen, dies<br />
gegebenenfalls mit dichtgeholten Segeln zu<br />
tun. Das sieht zwar etwas merkwürdig aus,<br />
verhindert aber besagte Kenterung.<br />
Auf die Möglichkeit des Kenterns wird in der<br />
Bauanleitung auch hingewiesen, so dass<br />
ich die ersten Segelversuche mit einem<br />
leicht mulmigen Gefühl anging. Mit der Zeit<br />
lernte ich aber das Modell kennen und weiß<br />
inzwischen, wie man damit umzugehen<br />
hat. Kritisch sind plötzliche Böen, die das<br />
Modell erwischen, wenn es wenig bis gar<br />
keine Fahrt hat. Dann kann die Energie des<br />
Windes nicht schnell genug in Vortrieb umgesetzt<br />
werden und das Modell wird förmlich<br />
ausgehebelt. Dann ist eine schnelle Reaktion<br />
an der Segelwinde erforderlich, um<br />
eine Kenterung zu verhindern. Ähnlich sieht<br />
es aus, wenn der Leeschwimmer zu tauchen<br />
beginnt. Dann ist Vorsicht angesagt.<br />
Aber zwischenzeitlich habe ich festgestellt,<br />
dass man das Modell auch mit getauchtem<br />
Schwimmer gut unter Kontrolle halten kann.<br />
Dabei ist aber ständige Aufmerksamkeit<br />
gefordert und sowohl am Ruder als auch<br />
an der Winde wird mit möglichst kleinen<br />
Steuerbewegungen ständig gearbeitet.<br />
Am schnellsten ist ein Trimaran, wenn<br />
der Hauptrumpf gerade so aus dem Wasser<br />
kommt und es nur noch auf dem Leeschwimmer<br />
vorwärts geht. In meinem Falle<br />
ist das Boot dafür dann aber doch leider<br />
etwas zu schwer geraten und die Schwimmer<br />
bieten zu wenig Auftrieb. Aber in manchen<br />
Situationen konnte ich die Tendenz<br />
dazu erkennen, so dass ich hier vielleicht<br />
einfach nur noch etwas mutiger sein muss.<br />
Letztendlich ist es für mich aber auch<br />
genau dieser Reiz, das Modell bei hohen<br />
Geschwindigkeiten in diesen Grenzbereichen<br />
zu segeln. Dabei muss man ständig<br />
sehr aufmerksam sein und das Modell<br />
immer im Blick haben. Trimaransegeln ist<br />
einfach anders und gewissermaßen echter<br />
Modellsport.<br />
Vielleicht wagt es ja doch noch ein Hersteller,<br />
ein solches Modell wieder als Baukasten<br />
aufzulegen. Viele Modellbauer würden<br />
solch eine Entscheidung sicher sehr<br />
begrüßen, denn das Interesse an diesen<br />
Booten ist nach meiner Erfahrung nach<br />
wie vor sehr groß.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Länge Hauptrumpf<br />
Breite über Schwimmer<br />
Höhe Mast über Deck<br />
Segelfläche A-Rigg<br />
Gesamtgewicht<br />
1.130 mm<br />
920 mm<br />
1.720 mm<br />
ca. 50 dm²<br />
ca. 3 kg<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 53
MOTORSCHIFFE<br />
MICHAEL SCHUMACHER<br />
Offshore-<br />
W<br />
ie so oft, war es im Berufs-<br />
leben gerade mal sehr stres-<br />
sig, und so kam ich auf die<br />
Idee, mich zur Ablenkung und<br />
Entspannung doch wieder einmal etwas mit<br />
meinem schon seit Jahren eingestaubten<br />
Hobby Schiffsmodellbau zu beschäftigen.<br />
Die Idee war sicher gut, aber was für ein<br />
Modell sollte es sein?<br />
Bisher hatte ich mich in meiner kurzen<br />
„Modellbau-Karriere“ nur auf Baukästen<br />
beschränkt. Zu den gebauten Modellen gehörten<br />
eine robbe PT15 sowie die beiden<br />
Hegi-Yachtmodelle C66 JAGUAR und C42<br />
TIGER. Das nächste Modell sollte nicht nur<br />
etwas größer werden, sondern ich wollte<br />
vor allem etwas Eigenes bauen. Also ab ins<br />
Internet, um mir Anregungen zu holen, die<br />
einzige Vorgabe war:<br />
Es sollte eine Yacht sein!<br />
So stieß ich unter anderem auf die Fa. Kehrer-Modellbau<br />
in Berlin. Zwar gefielen mir die<br />
Yacht-Modelle von Kehrer nicht ganz so gut,<br />
aber die Jet-Antriebe, die hatten es mir angetan!<br />
Daher bestellte ich kurzerhand zwei<br />
Stück der 40er-Jets, womit der erste Schritt<br />
schon einmal getan war. Nun hatte ich also<br />
meine Antriebe und jetzt brauchte ich nur<br />
noch die passende Yacht dazu! Da diese<br />
Yacht ja so weit wie möglich maßstabsgetreu<br />
sein sollte, suchte ich jetzt nach einem<br />
Vorbild mit zwei Jet-Antrieben, welches ich<br />
im angestrebten Wunschmaßstab von 1:10<br />
nachbauen konnte. Während der Suche bin<br />
ich letztlich bei der italienischen Werft AB<br />
YACHTS gelandet. Jetzt gab es kein Halten<br />
mehr, die AB 58´ sollte es sein.<br />
Die Suche nach Bauunterlagen und Fotos<br />
verlief jedoch erst einmal enttäuschend.<br />
Yacht AB 58<br />
54<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Das große Vorbild<br />
Der Steuerstand<br />
Außer einer Seiten-Ansicht fand ich nur ein<br />
paar Fotos von außen und ebenso wenige<br />
Fotos des Interieurs, wie das heute so<br />
schön neudeutsch heißt. Aber das musste<br />
mir reichen und so begann ich schon einmal<br />
mit dem Bau des Cockpits, welches ich aus<br />
Balsaholz herstellte. Die nötigen Armaturen<br />
orderte ich im Internet. Doch zuerst einmal<br />
kurz etwas zum<br />
Original<br />
Laut dem Werbetext im Prospekt von AB<br />
YACHTS aus dem italienischen Massa stellen<br />
die Yachten dieser Werft zweifelsfrei den<br />
technologischen Maßstab für die gesamte<br />
Yachtsport-Welt dar – ein hoher Anspruch,<br />
wie ich meine.<br />
zwar ohne seine Nase wie allgemein üblich<br />
in den Himmel zu strecken. Gesteuert wird<br />
entweder althergebracht mit dem Steuerrad,<br />
oder optional und supermodern mittels<br />
Joystick. Bei einem Interview sagte der<br />
Konstrukteur und Projekt-Manager von AB<br />
YACHTS, Marco Arnoboldi: „Du brauchst<br />
schon ein paar Tage, um mit Joystick und<br />
Jet klarzukommen, doch dann macht es<br />
umso mehr Spaß!“ Eine weitere Manövrierhilfe,<br />
zum Beispiel in engen Marinas, ist der<br />
ausfahrbare MAXPOWER Bugstrahler mit<br />
8 kW Leistung. So gibt’s beim Drehen auf<br />
dem Teller oder beim Traversieren keinerlei<br />
Probleme.<br />
Die Technik des futuristisch gestylten Steuerstandes<br />
besteht aus VDO-Instrumenten,<br />
NAVIONICS-GPS-Kartenplotter, RAYTHE-<br />
ON-Radar und -Echolot, NAVICONTROL-<br />
’<br />
Technische<br />
Die Heck-Sonnenliege<br />
Die Entscheidung, bei der Projektierung<br />
des 58er-Modells die alten traditionellen<br />
Schemata aufzugeben, kann<br />
aber sicherlich ohne Wenn und Aber<br />
als erfolgreich bezeichnet werden.<br />
Hierzu zählt als Erstes der Bau im<br />
Sandwich-Verfahren: Bei AB YACHTS<br />
entstehen die Rümpfe im Vakuum-Injektionsverfahren<br />
aus einem Sandwich<br />
aus Vinycell-Schaum, Kevlar, Carbon<br />
und GfK. Die Rumpfstärke beträgt zwischen<br />
40 und 50 Millimetern. Der Deep-V-<br />
Rumpf ist mittschiffs mit 27° und am Heck<br />
mit nur 21° aufgekimmt, also eben jet-like,<br />
denn so lässt sich die Antriebsleistung der<br />
beiden Maschinen über die Jet-Drives problemlos<br />
ins Wasser bringen.<br />
Damit sind wir bei der zweiten Innovation,<br />
denn AB YACHTS verwendet bei der 58er<br />
ausschließlich Wasserstrahl-Antriebe, statt<br />
der in dieser Yachtgröße sonst üblichen<br />
Wellenanlagen. Somit stellt auch das Ankern<br />
in flachen Buchten keinerlei Problem<br />
dar. Vor allem wirkt sich das aber auch auf<br />
die Fahrleistungen aus, denn die Yacht beschleunigt<br />
bei Glattwasser in fantastischen<br />
15,9 Sekunden aus dem Stand heraus auf<br />
ihren Top-Speed von 54 Knoten! Bereits<br />
beim Passieren der 3,5-Sekunden-Marke<br />
geht das Boot in die Gleitfahrt über, und<br />
Daten<br />
(ORIGINAL)<br />
Länge über alles 17,70 m<br />
Breite<br />
4,55 m<br />
Tiefgang 0,90 m<br />
Antriebe 2 x KaMeWa Jet-Drive<br />
Motoren 2 x MAN 12-Zyl.-Turbodiesel<br />
Motor-Leistung 2 x 1300 HP<br />
Gewicht 18 t<br />
Cruising-Speed 48 kn<br />
Top-Speed 54 kn<br />
Autopilot und einer SIMRAD-UKW-Anlage.<br />
Aber auch sonst gibt es einige technische<br />
Besonderheiten, die auf dieser Yacht verbaut<br />
sind. Hierzu zählt die Ankerkette auf<br />
dem Vorschiff, welche beim Einholen automatisch<br />
eine Waschanlage durchläuft,<br />
ein Anker, der per Fernbedienung aus<br />
der Rumpfwand herausgefahren wird und<br />
Klampen, die gegen Stolpergefahr bei<br />
Nichtgebrauch elektrisch versenkt werden<br />
können.<br />
Ansonsten werden ABs zwar in verschiedenen<br />
Modell-Längen (Typen) angeboten,<br />
aber auch die Kleinste, eben meine 58er<br />
wird ausschließlich als Kasko-Yacht ganz<br />
nach den Vorlieben und Ideen ihrer künftigen<br />
Eigner ausgebaut. Damit ist jede AB<br />
ein absolutes Unikat, was uns Modellbauern<br />
natürlich auch „einige Design-Freiheiten“<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
55
gibt. Das kann ja schließlich auch Spaß machen,<br />
vorausgesetzt, man hält sich an den<br />
selbst vorgegebenen Maßstab!<br />
Das Modell<br />
Nun sollte also endlich auch der Rumpf<br />
gebaut werden. Als Erstes kaufte ich mir<br />
riesige Styropor-Blöcke und schliff mir einen<br />
Rumpf als Urform. Na ja, gut sah das<br />
Ganze noch nicht aus, aber für den ersten<br />
Versuch sage ich jetzt mal: Es ging. Auf<br />
diesem Urmuster sollte nun der endgültige<br />
Rumpf aus Glasgewebe und Polyesterharz<br />
entstehen … und Insider wissen natürlich,<br />
was jetzt kam: Mir war aber damals noch<br />
nicht bekannt, dass Polyester Styropor angreift.<br />
Ich hätte Epoxidharz nehmen müssen<br />
… Angesichts meines halb weggefressenen<br />
Rumpfes war ich erst einmal entmutigt, denn<br />
einen neuen Rumpf wollte ich nun nicht<br />
noch einmal zurecht schleifen. Also machte<br />
ich mich erneut auf die Reise ins Internet,<br />
diesmal auf der Suche nach Fertigrümpfen,<br />
und dabei stieß ich auf die Fa. MARINETIC<br />
von Timo Stracke. Dort kam ich erstens zum<br />
gewünschten GfK-Rumpf und zweitens zur<br />
I. G. Yacht-Modellbau.<br />
Stilecht an der Steganlage<br />
Einbau der Jet-Antriebe<br />
Ein Blick ins Rumpfinnere<br />
Beleuchteter Steuerstand<br />
Bei Timo bekam ich also als Basis für mein<br />
Projekt einen perfekt laminierten SUN-<br />
SEEKER-Rumpf im gewünschten Maß stab<br />
1:10, den ich allerdings noch ein wenig umbauen<br />
musste, da er eigentlich nicht für Jet-<br />
Antriebe ausgelegt ist. Konkret entfernte ich<br />
als Erstes die beiden Halbtunnel vor dem<br />
Spiegel und verschloss die so entstandenen<br />
Öffnungen wieder plan mit dem Rumpfboden.<br />
Danach konnten die Öffnungen für die<br />
beiden Jets, sprich die Ansaugöffnungen im<br />
Rumpfboden und die Ausstoßöffnungen im<br />
Heckspiegel ausgeschnitten werden.<br />
Nach Einbau der Jets wurde im Planschbecken<br />
im Garten erst einmal die Dichtigkeit<br />
des Rumpfes getestet. Dieser Test verlief<br />
positiv, also konnte ich weiterbauen.<br />
Als Nächstes fertigte ich das Deck, und<br />
verklebte es mit dem Rumpf. So langsam<br />
nahm meine AB 58´ Gestalt an. Es folgte<br />
der flache „Open“-Aufbau, welchen ich wie<br />
das Deck aus Sperrholz herstellte. Nach<br />
den üblichen Spachtel- und Schleifarbeiten<br />
übergab ich das Modell dem Autolackierer<br />
meines Vertrauens, nachdem ich sämtliche<br />
Technik-Komponenten wieder ausgebaut<br />
hatte. Der Lackierer verwendete die rot/wei-<br />
Auf der Messe in Karlsruhe<br />
56 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
ße Farbgebung des Vorbildes, und als ich<br />
mein Modell abholte, war ich zum ersten<br />
Mal richtig stolz auf das Ergebnis.<br />
Schon auf dem Weg zum Lackierer und<br />
wieder zurück hatte sich nun aber ein Problem<br />
herausgestellt, das ich anfänglich gar<br />
nicht als solches empfunden hatte: Wie<br />
transportiert man ein Modell mit einer Länge<br />
von 177,0 cm und einer Breite von 45,5<br />
cm ohne es zu beschädigen? Also standen<br />
nun zwischendurch erst ein paar Umbauten<br />
am Auto an, dank derer der Transport<br />
jetzt auch problemlos verläuft. Auch<br />
die ersten Testfahrten verliefen bereits<br />
sehr zufriedenstellend. Aus Budgetgründen<br />
wanderten erst einma zwei SPEED<br />
820 BB an die Flansche der Jets und für<br />
die Stromversorgung setzte ich zwei in<br />
Reihe geschaltete 12-V-Bleiakkus ein. In<br />
einer weiteren Ausbaustufe soll dann zur<br />
gegebenen Zeit auf BL-Motoren und LiPo-<br />
Akkus umgerüstet werden.<br />
Da ich mittlerweile auch Mitglied der I. G.<br />
Yacht-Modellbau geworden war, konnte<br />
ich meine AB 58´ zum ersten Mal auf<br />
dem Stand der I. G. während der Messe<br />
„Faszination Modellbau 2010“ in Karlsruhe<br />
ausstellen, und auch im Wasserbecken<br />
vorführen. Im gleichen Jahr nahm ich natürlich<br />
auch am Treffen der I. G. teil, welches<br />
wie immer am letzten August-Wochenende<br />
stattfand – dieses mal bei Wolfgang, Detlef<br />
und Michael in Haminkeln. Was soll ich sagen:<br />
Nicht nur, dass mir das Treffen dieser<br />
kleinen Interessen-Gemeinschaft sehr viel<br />
Spaß gemacht hat, auch meine AB lief auf<br />
dem Fahrgewässer wie gewünscht. Unter<br />
anderem konnte ich bei dieser Gelegenheit<br />
das Modell mit einem ausgeliehenen NiCd-<br />
Akkupack testen, und während dieser Fahrt<br />
entstanden auch die in diesem Beitrag abgedruckten<br />
Fahrfotos. Ich denke, man kann<br />
meine Begeisterung über das Fahrbild des<br />
Modells sicher verstehen.<br />
Nach diesem Wochenende stand folglich<br />
die Umrüstung auf andere Akkus endgültig<br />
fest, wobei ich mich gleich für die Anschaffung<br />
von LiFePo-Zellen entschieden habe.<br />
Ob auch der Einbau leistungsstärkerer<br />
Motoren dann noch Sinn macht, sollen die<br />
Fahrerprobungen in der laufenden Saison<br />
ergeben. Auch der Einbau weiterer „Spielereien“<br />
wie Beleuchtung etc. ist natürlich<br />
noch geplant.<br />
Der Bau dieses außergewöhnlichen Modells<br />
hat mir bisher jedenfalls sehr viel Spaß<br />
bereitet und wird mir dies wohl auch bei den<br />
weiteren Umbauarbeiten noch tun, und wer<br />
weiß, was danach noch kommt ...?<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 57
SEGELSCHIFFE<br />
BERND BLOHM<br />
Europameistersch<br />
it 51 Teilnehmern aus<br />
12 Nationen wurde das<br />
Starterfeld des MICRO<br />
MAGIC-Eurocup 2011<br />
in Växjö in Schweden<br />
gebildet. Das 55 cm<br />
lange Modellboot aus dem Bausatz der Fa.<br />
Graupner ist in ganz Europa sehr beliebt.<br />
So ziemlich jedes europäische Land verfügt<br />
über eine Rangliste von etwa 100–200<br />
Teilnehmern. Meist segeln die Top-Segler<br />
jedes Landes selber „große“ Boote und sind<br />
aktive Regattasegler, auch Welt- und Europameister<br />
aus unterschiedlichen Bootsklassen<br />
sind dabei.<br />
Für die Europameisterschaft dürfen je Land<br />
vier Starter benannt werden, die aus dem<br />
oberen Bereich der Rangliste nominiert<br />
werden. Das Team Deutschland stellten<br />
in diesem Jahr Hennig Dresel (Nittel-Rehlingen),<br />
Nis Welm (Halstenbek), Roland<br />
Kitzing (Hamburg) und Bernd Blohm (Wedel).<br />
Die Anreise für die Teammitglieder aus<br />
Hamburg gestaltete sich dank eines Multivans<br />
sehr entspannt, denn die übliche Menge<br />
an Werkzeug und Ersatzteilen konnte so<br />
bequem mitgenommen werden. Henning<br />
flog mit Ryanair nach Växjö und so standen<br />
wir pünktlich zum Start der Veranstaltung<br />
am Freitag um 14.30 Uhr an der Promenade<br />
mitten in der Stadt. Das hervorragende<br />
Organisationskomitee hatte bereits Tonnen<br />
ausgelegt und eine Startmaschine aufgestellt.<br />
Die Startmaschine zählt die Sekunden<br />
zum Start laut und deutlich herunter,<br />
damit der angespannte Daumensegler nicht<br />
selbst auf die Uhr schauen muss.<br />
So wurden dann bis 18.00 Uhr diverse Trainingswettfahrten<br />
sowie das offizielle Tune<br />
up Race gestartet. In diesem Tune up Race<br />
konnte ich den 2. Platz ersegeln! In der Folge<br />
stoppte ich daher sämtliche Trimm- und<br />
Testaktivitäten, schnappte mir nach alter<br />
Seglertradition ein Bier, beobachtete noch<br />
eine Weile die Konkurrenz und nahm das<br />
gute Gefühl mit in die erste Nacht.<br />
Die Vorgehensweise hatte sich offenbar gelohnt,<br />
denn ich konnte mich am ersten Renntag,<br />
sprich dem Samstag, in der A-Gruppe<br />
behaupten, was mir den Grundstock für die<br />
Gesamtplatzierung liefern sollte.<br />
Zu den Gruppen ist Folgendes zu sagen:<br />
Da mit 51 Startern ein Massenstart sehr<br />
unübersichtlich werden würde, segelt man<br />
in drei Gruppen. Die Gruppen A und B mit<br />
jeweils 16 Startern, die Gruppe C mit 19.<br />
Gruppe C beginnt – die besten Vier steigen<br />
in B auf. Dann segelt Gruppe B jetzt mit 20<br />
Startern – für den nächsten Lauf steigen<br />
jetzt aus A und B die jeweils vier Letzten<br />
wieder eine Gruppe tiefer ab und das Spiel<br />
beginnt erneut.<br />
Am Samstag sorgte der schwache Südwestwind<br />
für eine schon erhebliche Welle,<br />
denn die Regattabahn lag direkt vor der<br />
Spundwand der Promenade. Daher ergab<br />
der Rückprall eine böse Schaukelwelle, die<br />
nur sehr mühsam zu segeln war. Die Konkurrenz<br />
war hart und es wurde sehr eng<br />
gesegelt. Jeder kleine Fehler wurde mit<br />
dem Verlust mehrerer Plätze bestraft. Um<br />
eine ordentliche Bahn zu haben, wurde die<br />
Luvtonne doch recht weit entfernt gelegt,<br />
so dass man nur schwer sehen konnte, wie<br />
die Boote zueinander beim Runden lagen.<br />
Trotzdem gab es wenig Rempler und Proteste.<br />
Es sind halt dann wirklich die Besten<br />
Europas unterwegs. Da ist das Niveau der<br />
Bootsbeherrschung doch recht hoch. Nach<br />
dem ersten erfolgreichen Segeltag lag ich<br />
auf dem 12. Platz. Für mich völlig unerwartet,<br />
wäre ich doch nach meinen Erfahrungen<br />
in Holland damit zufrieden gewesen,<br />
wenn ich irgendwo in der Mitte angekommen<br />
wäre. Die Holländer, an denen ich mir<br />
noch im April die Zähne ausgebissen hatte,<br />
waren alle hinter mir – doch was gelernt!<br />
58<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
aft in Växjö/Schweden<br />
Am Samstagabend gab es dann das berüchtigte<br />
Captains Dinner in einem sehr<br />
schönen Restaurant direkt an der Promenade.<br />
Nach alter (wohl englischer Sitte) sangen<br />
zunächst die Engländer ein kurzes Lied<br />
und forderten dann die anderen Teams auf,<br />
jeweils landestypisches Liedgut zum Besten<br />
zu geben. Nach mehrmaliger Aufforderung<br />
konnten wir uns auch nicht mehr rausreden<br />
und sangen „Auf der Reeperbahn nachts<br />
um halb eins …“<br />
Der Sonntag war geprägt von erheblich<br />
mehr Wind und noch mehr Welle. Nun<br />
trennte sich dann doch die Spreu vom<br />
Weizen … Die deutsche MICRO-MAGIC-<br />
Szene ist ja geprägt von etwas mehr Experimentiermöglichkeiten.<br />
Das führt dazu,<br />
dass man bei mehr Wind in Deutschland<br />
schwerere Kiele segelt und damit bewegt<br />
sich das Boot völlig anders. International<br />
darf man eben nur mit dem Baukastenmodell<br />
und dann verkleinerten Segeln segeln.<br />
Das verändert das „Fahrverhalten“ des Modells<br />
beträchtlich, so dass wir Deutschen<br />
daher kaum mit Wind und Welle klar kommen.<br />
Maximale Abdrift bei minimalem Vortrieb<br />
ist die Folge der internationalen Konfiguration.<br />
Wendewinkel von deutlich über<br />
100 Grad sind dann Standard und wollen<br />
in der Planung der Kreuz berücksichtigt<br />
werden. Kommt die Welle dazu, wird einem<br />
beim Zusehen schon fast schlecht, und so<br />
segelten wir dann auch …<br />
Leider war es uns im Vorfeld mangels<br />
Spundwand und beharrlich wenig Wind zu<br />
unseren Trainings nicht möglich, die Situation<br />
mit viel Wind und Welle ausreichend zu<br />
trainieren.<br />
Ich konnte mich so schon im ersten Rennen<br />
leider nicht mehr in der Gruppe A<br />
halten und fiel direkt durch bis nach C.<br />
Danach stellte ich noch mal alles komplett<br />
um, brachte mein D-Rigg zum Einsatz<br />
und damit ging es etwas besser. Mit dem<br />
neuen Setup konnte ich dann in Gruppe C<br />
mit einem denkwürdigen Guerilla-Start den<br />
Sieg erringen und wieder in B aufsteigen.<br />
Kurz vor dem Start drehte der Wind ganz<br />
leicht und von den meisten im Startgetümmel<br />
unbemerkt nach links. Schon auf<br />
der linken Seite platziert, konnte ich direkt<br />
an der Tonne trotz der Welle auf Stb.-Bug<br />
einen perfekten Nullstart fahren und ganz<br />
knapp vor dem Feld passieren. Dann kam<br />
glücklicherweise auf halbem Weg zur Tonne<br />
der Dreher nach rechts und ich war mit<br />
einem bis dahin in keiner Wettfahrt gezeigten<br />
Vorsprung am Luvfass. Man muss<br />
halt auch mal Glück haben … Dank perfekt<br />
getroffener Gewichtstrimmung mit dem<br />
Akku ging mein Modell vor dem Wind „wie<br />
der Teufel“. Keine Stecker in den Böen, ruhiges<br />
Surfen auf der Welle. So konnte ich<br />
den Vorsprung noch weiter ausbauen und<br />
schlussendlich in B aufsteigen.<br />
Das rettete mir meinen für mich überaus<br />
überraschenden 16. Platz in der Gesamtwertung!<br />
Gerade noch erstes Drittel – ein<br />
Traum bei den Bedingungen!<br />
Die Veranstaltung wurde dann von einem<br />
kurzen aber heftigen Gewitter beendet und<br />
so konnte das Team Germany nach 12<br />
Wettfahrten mit folgenden Platzierungen die<br />
Veranstaltung beenden:<br />
16. Bernd Blohm<br />
18. Henning Dresel<br />
34. Nis Welm<br />
44. Roland Kitzing<br />
Wir können wohl sagen, dass wir ein tolles<br />
Team waren. Alle haben sich gut verstanden,<br />
man half sich gegenseitig und die<br />
Rennen wurden teilweise analysiert. Alles<br />
in allem war es eine Superveranstaltung,<br />
stimmig in allen Bereichen und sehr gut organisiert<br />
von dem schwedischen Team.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
59
Sonderheft<br />
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Best.-Nr. 42-2011-01<br />
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verschrieben haben. Dabei sollen die Modelle auch per Fernsteuerung funktionstüchtig<br />
gesegelt werden.<br />
Dieses Sonderheft stellt eine Vielzahl der beeindruckenden Modelle vor, die von den IG-<br />
Mitgliedern gebaut wurden. Weitere Beiträge befassen sich detailliert mit einzelnen Bauabschnitten<br />
bzw. speziellen Besonderheiten beim Bau genau solcher Modelle. Somit kommen<br />
nicht nur diejenigen Leser auf ihre Kosten, die sich über die Modelle der Minisail-Classic<br />
ausführlich informieren wollen, sondern jeder Modellbauer von Segelschiffen kann von den<br />
vorgestellten Bautechniken bzw. Hintergrundinformationen profi tieren.<br />
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web.de oder Tel. 0163/6924269. 101<br />
Gesucht werden Mitstreiter für<br />
die Kiellegung einer gemeinsamen<br />
"Eigenen-Schiffsmodellanlage" im<br />
Norden von Berlin. Eigener See, eigenes<br />
Grundstück, eigener Zugang und<br />
eine eigene Unterkunft. Kontakt und<br />
Anregungen unter<br />
E-Mail. basicsegeln@web.de 102<br />
PLZ 2…<br />
Bauplan für Schlepper Smit Nederland<br />
im M 1:20, 3 große Bögen für<br />
€ 50,– zu verkaufen. Tel. 04851/4548.<br />
201<br />
PLZ 3…<br />
Verkaufe aus Altersgründen:<br />
Original-Baukasten von Sergal-Segelschiff<br />
Victory, M 1:78, € 280,–, komplett<br />
mit Bauplan und Farbposter zzgl.<br />
Portokosten. Tel. 05341/2934827. 302<br />
Modellwerft, Schiffspropeller,<br />
von Heft Nr. 1/1999 bis 12/2010 = 144<br />
Hefte, VB € 80,–. Tel. 06407/1416.<br />
303<br />
Verk. Mecatron-Fernsteuerung,<br />
Fabr. Metz, Dreikan.-Sender<br />
192/1, Dreikan.-Empf. 192/2, Zweikan.-Rudermasch.<br />
2C192/3, Einkan.-<br />
Rudermasch. 10C190/18, Hegi-<br />
Schrittsch. Nautimat 2, 181/19, 2<br />
Graupner-Kinematic Nr. 3604, zus. €<br />
250,–. Tel. 05341/2934827. 304<br />
Werftmodell in Vitrinen und<br />
Messe-Transportwagen, Offshore-<br />
Versorgungsschlepper Bravo Atlantic,<br />
Preis VB. Tel. 05604/7885. 305<br />
Verkaufe div. Schiffsmodellbaupläne:<br />
Motor-Frachtschiff Transvaal,<br />
4 Bögen, M 1:100, € 35,–; Segelschiff<br />
HMS Victory, 6 Bögen, M<br />
1:100, € 35,–; Mississippi-Seitenradd.<br />
Robert E. Lee, 7 Bögen, M 1:75, €<br />
45,– zzgl. Porto. Tel. 05341/2934827.<br />
306<br />
Seenotrettungsboot 9-m-Klasse<br />
Hans Ingwersen, das Modell ist<br />
fertig gebaut und lackiert, verbaut<br />
sind Motor, Welle mit Schraube und<br />
das Ruderservo mit Ruderanlenkung,<br />
die Originalverpackung und der Bauplan<br />
sind auch vorhanden, Preis VB.<br />
Tel. 05604/7885. 307<br />
30 Jahre <strong>SchiffsModell</strong>, Heft Nr.<br />
1/78 bis 12/2008 = 360 Hefte, VB €<br />
200,–; Einzelstück Motoryacht Trilobis,<br />
Doppelantrieb, viel Platz für<br />
Innenausbau. Bilder können zugesandt<br />
werden, VB € 290,–. Weiteres<br />
per Tel. 06407/1416. 308<br />
Verkaufe Schiffsmodelle, 1. u.<br />
2. Weltkrieg, Holz, Handarbeit, nach<br />
Bauplan gefertigt, Museumsqualität,<br />
Länge 120/170 cm, Gefion, Goeben,<br />
Graf Spee, Scharnhorst, schwimmfähig,<br />
einmalig, kann evtl. geliefert werden,<br />
Preis VB. Tel. 05322/950744. 309<br />
PLZ 4…<br />
Verkaufe Motoryacht Jaguar<br />
von Hegi mit Motoren, Elektronik;<br />
Standmodell-Seitenraddampfer von<br />
Krick sowie mehrere historische Segelschiffe,<br />
Preis auf Anfrage. Tel.<br />
02327/35359. 401<br />
Verk. Rennboot Mirage v. Gundert,<br />
Länge 1 m, der FSR-V15-Klasse<br />
mit 90-EVO-CMB-Motor mit Expert-<br />
Antr.-Anlage, Power Joint-Kupplung,<br />
Flexwelle sowie Resorohr, MPX-Servos<br />
Profi und Dynamic-Vergaser.<br />
Tel. 0201/744387 402<br />
Verkaufe: Ehemaligen Marinehilfskutter,<br />
evtl. von PL Ostsee<br />
Küste, L 95 cm, B 25 cm, H 50 cm,<br />
Masten knickbar, H 32 cm, Zubehör-<br />
Hilfssegel, Motor, Bel., ohne RC, VB<br />
€ 195,–. Tel. 0212/10101. 403<br />
Biete komplettes Segelboot<br />
robbe Windstar m. Besegelung, fahrbereit,<br />
dazu Blei, R-Servo u. Segelw.<br />
und kompl. FS-Anl. Graupner mc15,<br />
m. 2 HF-Teilen u. 3 Empf. m. Quarzen,<br />
einschl. Lehrer-/Schülerzubehör, im<br />
Koffer, € 120,–. Tel. 03929/12136.<br />
Weiteres unter<br />
E-Mail: k-marine@t-online.de 301<br />
64 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Mississippi-Dampfer von Krick,<br />
1:50, Tennessee – New Orleans, 105<br />
cm lang, leichte Änderung: Tiefgang +<br />
2 cm, Anstrich, LED-Lichtketten, Antrieb<br />
Kette v. Zahnrad, Abholung in<br />
Gronau/Westf., VB € 250,–, Tel.<br />
02562/23784. 404<br />
PLZ 5…<br />
Sammler kauft alte Fernsteuerungen<br />
bis 1970. Tel. 0221/394538,<br />
0163/9296575. 501<br />
Baupläne Marine-Museum, Paris<br />
(Planbögen, Modellfotos, Beschreibung),<br />
ungebraucht: Lougre<br />
Corsaire, Le Coureur, 1776, 1:75, €<br />
9,–; Corvette L'Astrolabe, 1811,<br />
1:100, € 9,–; Galeere La Réale de<br />
France, Louis XIV, 1:75, € 12,–<br />
+ Porto/Verp., E-Mail: dr.giefers@<br />
t-online.de 502<br />
Verk. WS14 v. Hasse, € 250,–;<br />
Coast-Guard v. robbe 1160, € 150,–;<br />
Arrow v. Graupner mit Ultra-Motor, €<br />
180,–; Patrol v. Graupner 2193, €<br />
300,–. Alle Modelle sauber gebaut,<br />
lackiert. Tel. 02421/6948887 o. E-Mail:<br />
detlef.beese@web.de (nur an Selbstabholer).<br />
503<br />
Calypso, M 1:50, Schiffsrumpf<br />
und/oder zweiteilige Siliconform mit<br />
angebauten Schlingerkielen und<br />
Tauchnase, preisgünstig abzugeben,<br />
VB € 80,–. Tel. 02233/23492 ab 18<br />
Uhr. 504<br />
Segelstandmodelle, naturbelassen,<br />
1 a gebaut: Surprise, Friesland,<br />
Bounty, San Mathäus, venez. Karacke,<br />
Thermopylae, Cutty Sark, Fish,<br />
Maid, Marseille, Supply, Peregrin,<br />
Don Batista, Wasa, San Mateo u.<br />
Thunfischfänger, Costa Dorado,<br />
Fischtrawler mit Servo, Motor, Bel.,<br />
schwimmf. Tel. 0151/26071583, Rolf<br />
Wahl. 505<br />
PLZ 6…<br />
Verk. geg. Abholung histor. Schiffe:<br />
Amerigo Vespucci, HMS Bounty,<br />
Endeavour, Victory, Sea Lady, Caracca<br />
Atlantica, Chaperon u. Beschlags.,<br />
Optimist-Graupner, Manta-Kehrer,<br />
Düsseldorf, Kontio und andere. E-<br />
Mail: schmitt.trix@web.de 601<br />
PLZ 7…<br />
Decaperm 5-Pol, 6 V, mit Getriebe,<br />
2,75:1, VB € 50,–; Graupner-Schottel,<br />
alte Version, VB € 20,–, jeweils zzgl.<br />
Porto. Tel. 07808/2269. 701<br />
Verk. Graupner-Rennboot BX-<br />
3000, nagelneu m. Brushless-Motor,<br />
robbe Brushless-Regler m. Wasserk.,<br />
100 A (9100-6), Servo C3241, Länge<br />
ü. A. 82 cm, Mono2, Voll-GfK, Aluruderanlage.<br />
Umsth., VB € 380,–. Tel.<br />
07425/4204, abends. 702<br />
PLZ 8…<br />
Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />
und Benzinmotoren bis 1970,<br />
auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />
29, 80992 München, Tel.<br />
089/145739, Fax 1417041. 801<br />
Suche alle Graupner Bellaphonund<br />
Standard-Fernsteuerungen, auch<br />
Teile wie Empfänger, Servos etc., sowie<br />
Originalverpackungen dazu. Angebote<br />
bitte an Tel. 0821/5439391<br />
oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />
Hist. Modellschiffe La Couronne,<br />
Wasa, Victory, Sov. of the Seas,<br />
Wappen von Hamburg, San Felipe,<br />
Falmouth, Golden Yacht, Baltimore-<br />
Clipper usw., sehr gute Qualität,<br />
zu verkaufen. Tel. 089/160600, www.<br />
nauticus-ships.de.tl 803<br />
E-Motor Ultra 1800 Neodym,<br />
Graupner-Nr. 3311, neu, 18 Volt,<br />
12.800 upm u. 1 Satz Ersatzkohle Nr.<br />
3304.3, für € 157,– inkl. Porto abzugeben.<br />
J. Ruddies, Tel. 01520/<br />
6148368. 804<br />
Verk.: Bismarck von Hachette,<br />
Maßstab 1:200, Standmodell, nur<br />
Selbstabholer, Preis € 550,–. Tel.<br />
08362/2505. 805<br />
Verk. 18 Jahrgänge u. Einzelhefte<br />
Modellbau heute, 1973 bis<br />
1993, an Selbstabholer, bzw. + Porto,<br />
Preis VB. E. Paul, Tel. 030/9754791.<br />
806<br />
Schweiz<br />
Zu verkaufen: Modellwerft und<br />
<strong>SchiffsModell</strong> Jahrgänge 2009 und<br />
2010 komplett, Preis Fr./€ 1,50 pro<br />
Heft + Postporto. Bei Abholung € 1,–<br />
pro Heft. Tel. CH (0041) 041/921/<br />
2726. 1./CH<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 65
RUBRIKEN<br />
<br />
Modellbaubörse<br />
Am 08.10.2011 findet eine Modellbaubörse<br />
in der Hans-Pfeiffer-Halle in 68623 Lampertheim<br />
statt. Infos bei Michael Braner, Tel.<br />
0179/3925017, E-Mail:<br />
branermichael@aol.com<br />
Modellbaubörse<br />
Die Modellsportgruppe Kemnath e.V. veranstaltet<br />
am Sonntag, den 04.12.2011 in der<br />
Mehrzweckhalle in Kemnath-Stadt eine Modellbaubörse<br />
mit Modellbauausstellung.<br />
Börse und Ausstellung sind von 09.00–16.00<br />
Uhr geöffnet.<br />
Kontakt: Wolfgang Heidler, Blumenstr. 3,<br />
92703 Krummennaab, Tel. 09682/2479,<br />
Wolfgang.Heidler@t-online.de, www.msgkemnath.de.<br />
Landesgruppenmeisterschaft 2011<br />
in Crimmitschau<br />
Vom 09.–11.9.2011 fanden die Landesgruppenmeisterschaften<br />
der Gruppe Ost statt.<br />
Dies war die Qualifikation zur Deutschen<br />
Meisterschaft, die 2012 in Blankenheim/Eifel<br />
stattfinden wird.<br />
39 Sportler und zahlreiche Fans und Zuschauer<br />
fanden ein hervorragendes Sportgelände<br />
vor. Die Crimmitschauer Modellbauer<br />
hatten alle Register gezogen: Ob es<br />
nun die Begrüßung durch den ortsansässigen<br />
Schützenverein, der Bieranstich durch<br />
den Oberbürgermeister oder die hervorragende<br />
Organisation des Vereins und der vielen<br />
Helfer und Sponsoren war, diese Veranstaltung<br />
wird uns als eine hervorragende<br />
Landesgruppenmeisterschaft in Erinnerung<br />
bleiben. In 18 Klassen mit 192 Starts in den<br />
Fahrklassen, war in den drei Tagen ein echtes<br />
Mammutprogramm zu absolvieren. Dank<br />
des Fleißes des unermüdlichen Schiedsrichterteams<br />
um Klausdieter Boin wurde<br />
auch der Zeitplan eingehalten. Auch die Ausstattung<br />
der Startstelle ließ keine Wünsche<br />
offen. So gab es eine elektronische Zeitnahme<br />
beim Eindocken und nicht wie bei der<br />
letzten WM in Ungarn das Zählen nach<br />
Gefühl. (So etwas ist bei einer Freundschaftsregatta<br />
ja gerade noch o.k., aber bei<br />
einer WM?)<br />
Wie wir zum Abschluß noch erfuhren, denkt<br />
der Crimmitschauer Verein darüber nach,<br />
auch einmal eine Deutsche Meisterschaft<br />
auszurichten. Wir Modellsportler von der<br />
Gruppe Ost wünschen den Kollegen dafür<br />
viel Erfolg und sagen noch einmal ein herzliches<br />
Dankeschön für die gelungene Veranstaltung.<br />
Für alle Qualifizierten heißt es<br />
nun also planen für 2012 in Blankenheim.<br />
Michael Lipowski,<br />
Jugendwart MSV Pirna<br />
Leuchttürme 2012<br />
Philip Plisson<br />
Philip Plisson, einer der weltweit bekanntesten<br />
Fotografen maritimer Motive, zeigt in<br />
dem Kalender „Leuchttürme 2012“ außergewöhnliche<br />
Aufnahmen der „Wächter des<br />
Lichts“ und ihrer Landschaften.<br />
Ob aus Stahl, Ziegeln oder Beton, oft unter<br />
abenteuerlichen Bedingungen im Wettlauf<br />
mit den Gezeiten gebaut, sind Leuchttürme<br />
die letzten maritimen Zeugen schönster Industriearchitektur<br />
einer vergangenen Epoche.<br />
Durch ihre sehr individuellen Formen<br />
und Farben prägen sie auch ihre Umgebung<br />
und üben stets eine besondere Faszination<br />
aus. Die außergewöhnlichen Aufnahmen<br />
von Philip Plisson, die in diesem Kalender<br />
Liebe Vereinsvorstände und<br />
Schriftführer!<br />
Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />
jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />
Adresse eingereicht werden:<br />
Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax 07721/8987-50<br />
welz@neckar-verlag.de<br />
Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />
ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />
sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />
Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />
Ausschreibungen und Programme können<br />
nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />
Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />
unter<br />
www.neckar-verlag.de<br />
veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />
haben Vereine die Möglichkeit,<br />
ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />
kostenfrei einzutragen.<br />
<br />
versammelt sind, zeigen die Leuchttürme<br />
und ihre Landschaften sowie den Blick des<br />
Künstlers, der immer wieder zu neuen fotografischen<br />
Abenteuern aufbricht.<br />
Format 70 x 57 cm, Spiralbindung, € 39,90<br />
(D) / € 41,10 (A) / sFr 55,90 (CH), ISBN<br />
978-3-7688-3308-0, Delius Klasing Verlag,<br />
Bielefeld<br />
Der alte Elbtunnel<br />
Hans Jürgen Witthöft<br />
Im September 2011 jährte sich die Eröffnung<br />
des alten Hamburger Elbtunnels zum<br />
100. Mal. Der alte Elbtunnel wurde zu seiner<br />
Entstehungszeit häufig als „eines der eigenartigsten<br />
Bauwerke“ betitelt, heute ist er<br />
definitiv eines der interessantesten Baudenkmäler<br />
Hamburgs und ihn zu durchwandern<br />
ist sowohl für Touristen als auch für<br />
Einheimische ein besonderes Gefühl.<br />
Auch wenn der alte Elbtunnel mittlerweile<br />
100 Jahre alt ist und besonders der Zusatz<br />
„alter“ verdeutlicht, dass es bereits einen<br />
neuen gibt, steht der alte Elbtunnel längst<br />
nicht auf dem Abstellgleis. Auch heute noch<br />
durchqueren täglich viele Einheimische und<br />
Touristen den unterirdischen Verkehrsweg<br />
zwischen den Stadtteilen St. Pauli und<br />
Steinwerder. Das belegen die aktuellen Nutzerzahlen.<br />
Nutzt man den Tunnel allerdings<br />
nicht nur als schlichte Durchgangsröhre,<br />
66 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
norama-Karte, die den alten Elbtunnel im<br />
Querschnitt zeigt. Ein ganz besonderes<br />
Stück Hamburger Geschichte, welches Einheimische<br />
und Touristen gleichermaßen fasziniert.<br />
160 Seiten, 21 x 27 cm, zahlreiche Farb-<br />
Abb., Pappband mit Schutzumschlag, € (D)<br />
24,95, € (A) 25,60, sFr 41,50, ISBN 978-3-<br />
7822-1044-7, Köhlers Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Hamburg<br />
sondern schaut sich aufmerksam um, so<br />
entdeckt man viele Detailschönheiten, mit<br />
denen nicht nur die beiden Röhren, sondern<br />
auch die Einfahrtschächte im Stile ihrer Zeit<br />
liebevoll ausgestattet worden sind.<br />
Hans Jürgen Witthöft, Autor des vorliegenden<br />
Buches, ist selbst ein bekennender Tunnel-Nutzer<br />
und hat mit seinem neuen Buch<br />
eine Art Hommage auf einen alten Freund<br />
geschaffen. Neben seinen Erläuterungen zu<br />
Geschichte, Bau, Entwicklung und Werdegang<br />
des Tunnels lässt er auch Zeitzeugen<br />
zu Wort kommen, so dass damalige Eindrücke<br />
und Stimmungen eingefangen werden<br />
und mit in das Buch einfließen konnten.<br />
Wunderschöne historische Fotos sowie aufschlussreiche<br />
Baupläne und Zeichnungen<br />
bereichern dieses Buch. Ein besonderes<br />
Highlight ist eine separate, ausfaltbare Pa-<br />
Stille Watten, weites Meer<br />
Nico Krauss, Richard Pott<br />
Deutschland, reinlich Vaterland. Alles ist hier<br />
so zivilisiert, so wohl sortiert: Kein Waldweg<br />
ohne Wegweiser, kein Panorama ohne Blick<br />
auf eine Großwindanlage.Wer echte Wildnis<br />
sucht, der muss ins Ausland reisen. Oder in<br />
den Norden Deutschlands fahren – zum<br />
Wattenmeer. „Stille Watten, weites Meer“ ist<br />
eine bebilderte Verführung. Der galante Liebhaber<br />
heißt Nico Krauss, und wer sich auf<br />
sein Werben einlässt, der wird seine Leidenschaft<br />
teilen für die urtümliche Küstenregion<br />
an der Nordsee, das Wattenmeer:<br />
rastlose Landschaft zwischen Ebbe und Flut,<br />
bald Meer, bald Land im Wechsel der Gezeiten,<br />
niemals ruhig und doch so still.<br />
Ein einzigartiges Schauspiel bietet das Wattenmeer,<br />
eine der letzten verbliebenen Wildnisse<br />
Deutschlands. Bioreservat für Tiere<br />
und Pflanzen und zugleich Jahrhunderte alte<br />
Kulturlandschaft, der sich die Menschen<br />
schlecht und recht angepasst und die sie nie<br />
wirklich beherrscht haben. Alle Aspekte<br />
kommen in diesem Band zu Wort: die Geologie<br />
und die Entstehung des Wattenmeers,<br />
die Salz- und Schlickwiesen, die Priele und<br />
Siele und die Bewohner dieser wunderlichen<br />
Welt, die Pflanzen und Tiere, allesamt von<br />
ganz eigenem Schlag. Genauso sind auch<br />
die Menschen, die am Rande dieser Welt leben<br />
oder sogar mitten darin, auf den Marscheininseln<br />
und auf den Halligen.<br />
Wildnisse sind überall auf der Welt gefährdete<br />
Zonen. Wenn das Wattenmeer von der<br />
UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde,<br />
so auch, um diese Region zu schützen.<br />
Denn sie bietet ihrerseits einen unersetzlichen<br />
Schutz gegen die Gewalten des Meeres.<br />
Und ein Refugium, nicht allein für Flora<br />
und Fauna, sondern auch für alle, die Erholung<br />
und Anregung suchen in der Begegnung<br />
mit purer Natur. Eine Idee von dem ästhetischen<br />
Reiz, ja der spirituellen Kraft, die<br />
von dieser farbsatten Landschaft unter hohem<br />
Himmel ausgeht, vermitteln auf wunderbare<br />
Weise die Fotos von Wellen und<br />
Wolken, von Dünen und Buhnen, von Möwen<br />
und Quecken und Schlick. Wie gesagt:<br />
eine einzige Verführung.<br />
144 Seiten, 133 Fotos (farbig), Format 24,7<br />
x 30,5 cm, geb. mit Schutzumschlag, € 24,90<br />
(D) / € 25,60 (A) / sFr 35,90 (CH), ISBN<br />
978-3-7688-3321-9, Delius Klasing Verlag,<br />
Bielefeld.<br />
Rüstung und Rüstungserprobung in<br />
der deutschen Marinegeschichte<br />
Die Torpedoversuchsanstalt (TVA)<br />
Oliver Krauß<br />
Der Torpedo galt seit seiner Erfindung als<br />
eine sehr aufwendige und komplexe Waffe,<br />
an deren Entwicklung und Festlegung der<br />
Einsatzverfahren Generationen von Soldaten<br />
und Ingenieuren beteiligt waren. Am Beispiel<br />
der Torpedoentwicklung in der deutschen<br />
Marine wird dargestellt, wie die<br />
Rüstung im Binnenbereich der Teilstreitkraft<br />
funktionierte und wie die hoch komplizierten<br />
Rüstungsprodukte erprobt und verwendungsfähig<br />
gemacht werden.<br />
Im Vordergrund stehen die militär- und ziviltechnischen<br />
Wechselbeziehungen bei der<br />
Entwicklung und Erprobung der Torpedowaffe.<br />
Diese Zusammenarbeit verlief, wie<br />
etwa der Fall der „Torpedokrise“ im Jahre<br />
1940 zeigt, nicht immer spannungsfrei und<br />
wirkte sich entsprechend auf Taktik und Strategie<br />
in den jeweiligen deutschen Flotten<br />
aus. Es wird umfassend dargestellt, wie sich<br />
das Torpedowesen in den deutschen Marinen<br />
in Organisation und Struktur entwickelte<br />
und welche Rolle namhafte Persönlichkeiten<br />
wie Tirpitz, Raeder und Dönitz in den<br />
jeweiligen Entwicklungs- und Erprobungsphasen<br />
spielten. Der Schwerpunkt der Betrachtungen<br />
liegt zwischen 1890 und 1943,<br />
wobei auch die vorhergehenden und späteren<br />
Entwicklungen bis in die Zeit der<br />
Bundesmarine hinein berücksichtigt werden.<br />
Exemplarisch wird als Rüstungserprobungsbetrieb<br />
die Torpedoversuchsanstalt<br />
(TVA) untersucht.<br />
336 Seiten, zahlreiche Fotos, Grafiken, Skizzen<br />
und Tabellen. geb. € (D) 39,–, ISBN<br />
978-3-7637-6280-4, Reihe Wehrtechnik und<br />
wissenschaftliche Waffenkunde, Band 17<br />
Bernard & Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Bonn<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 67
VERSCHIEDENES<br />
BERT ELBEL<br />
Neues aus der Welt der<br />
Traumyachten<br />
Das Portrait einer italienischen<br />
Vorzeige-Werft Teil 2<br />
I<br />
m zweiten Teil unserer Dokumentation<br />
über RIVA folgt nun die Zeit ohne Car-<br />
lo Riva – ein eigentlich unvorstellbarer<br />
Zustand! Wenngleich Gino Gervasoni zusammen<br />
mit seinem Designer Giorgio Barilani<br />
in den ersten Jahren nach dem Weggang<br />
Carlo Rivas im Jahr 1971 noch einige<br />
Erfolge mit wunderschönen Booten und<br />
Yachten verzeichnen konnte, begann Mitte<br />
der 1980er-Jahre der negative Abschnitt<br />
der RIVA-Geschichte. Doch beginnen wir<br />
zunächst im Jahr 1971.<br />
Das neue Management<br />
Obwohl weder Freunde noch Förderer diesen<br />
Schritt verstehen konnten, war das Management<br />
der Werft gezwungen, sich neu<br />
zu strukturieren. Im Herbst 1973 übernahm<br />
der 1923 geborene Gino Gervasoni die<br />
Leitung der Werft. Er war ein Jugendfreund<br />
von Carlo Riva und durch die Hochzeit mit<br />
Carlos Schwester Dafne der Werft natürlich<br />
schon sehr früh verbunden. Die Amerikaner<br />
um Whittaker‘s Investment Group waren<br />
von Carlos Entscheidung gar nicht begeistert<br />
und hofften, dass er zumindestens Mitglied<br />
des Managements bleiben würde. Da<br />
Carlo aber auch hierauf verzichtete, war für<br />
kurze Zeit sogar der Verkauf der Werft im<br />
Gespräch. Gervasoni leistete jedoch durch<br />
neue Ideen und natürlich auch durch neue<br />
Modelle Überzeugungsarbeit, um die Tradition<br />
um den Mythos RIVA fortsetzen zu<br />
können.<br />
Wie man anhand der Tabelle am Ende dieses<br />
Teils sehr schön sehen kann, ist die<br />
Liste der produzierten Modelle einerseits<br />
zwar recht lang, andererseits wurden aber<br />
auch Boote produziert, die nur zwei bis<br />
drei Jahre im Programm waren. Vor allem<br />
zu Beginn der 90er-Jahre lässt sich hier-<br />
SUPER AMERICA SPECIAL<br />
68<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
25´ SPORT FISHERMAN<br />
34´ SUMMERTIME<br />
42´ SUPER AMERICA, hier die<br />
Baunummer 1 aus Holz<br />
19´ RUDY SPECIAL<br />
42´ SUPER AMERICA,<br />
ein Serienmodell<br />
aus erahnen, das Gervasoni gemeinsam<br />
mit Barilani mit immer neuen Konzepten<br />
bzw. Modellen verzweifelt um das Überleben<br />
der Werft kämpfte.<br />
Da zu Whittaker‘s Investment Group auch<br />
die bekannte US-Werft BERTRAM gehörte,<br />
lag natürlich nichts näher, als für neue<br />
und kleine Modelle bereits bestehende<br />
Rumpfformen zu verwenden. Einziger Wermutstropfen:<br />
RIVA musste hierfür Lizenz-<br />
Gebühren zahlen, doch entstanden auf<br />
diese Weise die recht erfolgreichen Boote<br />
20‘ BAHIA MAR und 25‘ SPORT FISHER-<br />
MAN. Leider wurde Gervasoni sehr schnell<br />
bewusst, das die Zahlungen an BERTRAM<br />
einen gewinnbringenden Verkauf beider<br />
Boote fast unmöglich machten, denn die<br />
Gewinnspanne wurde durch die zusätzlichen<br />
Zahlungen fast wieder aufgezehrt.<br />
Aus diesem Grund gab es sehr schnell<br />
Überlegungen, einen eigenen kleinen Flybridge-Cruiser<br />
zu entwickeln. Das Ergebnis<br />
dieser Planung war die 32‘ SUMMERTIME,<br />
ein kompakter Cruiser mit Fly, der auf einem<br />
selbst entwickelten Rumpf aufbaute.<br />
Die erste SUMMERTIME wurde 1975<br />
gewassert, doch der erhoffte große Erfolg<br />
blieb aus. Im Vergleich zur BAHIA MAR mit<br />
150 und der SPORT FISHERMAN mit 205<br />
verkauften Booten war die 32er mit nur 86<br />
verkauften Einheiten nicht so erfolgreich,<br />
zumal etliche vorproduzierte Boote erst<br />
Jahre nach dem offiziellen Produktionsende<br />
im Jahre 1976 verkauft wurden.<br />
Dieser Erfolg gelang dafür dem kleinsten<br />
Modell der damaligen RIVA-Range, der<br />
RUDY<br />
Wie bereits erwähnt, begann Gervasoni<br />
recht früh mit der eigenen Entwicklung<br />
von GfK-Rümpfen, eben jener technischen<br />
Entwicklung der damaligen Zeit, die Carlo<br />
Riva regelrecht verschlafen hatte. So entstand<br />
auf der Basis eines „alten“ JUNIOR-<br />
Holzrumpfes eben jene RUDY, welche mit<br />
gestreckten 5,87 m Länge und einer Breite<br />
von 2,18 m von einem 180 PS starken<br />
RIVA-Motor angetrieben wurde. Die Kombination<br />
von cremefarbenem Gelcoat und<br />
edlem Mahagoni ergab zusammen mit der<br />
sprichwörtlichen und hervorragenden RIVA-<br />
Verarbeitung ein wunderschönes Boot, welches<br />
im Laufe der Zeit von der RUDY über<br />
die RUDY SPECIAL bis zur RUDY SUPER<br />
mutierte. Die Antriebsleistung wurde bis auf<br />
210 PS erhöht. So konnte das Boot bis ins<br />
Jahr 1982 sehr erfolgreich verkauft werden,<br />
da es sich auch sehr vielfältig verwenden<br />
ließ: Vom einfachen Wochenend-Boot<br />
für Spritztouren über die Verwendung als<br />
Wasserski-Zugboot bis hin zum Tender für<br />
Großyachten erstreckte sich das Einsatzgebiet<br />
der kleinen RUDY, von der immerhin<br />
364 Stück verkauft wurden.<br />
Beim Betrachten der Modell-Tabelle fällt<br />
auf, dass der Erfolg von Gervasonis Booten<br />
und Yachten, gemessen an den realen Verkaufszahlen,<br />
aus lediglich vier Modelltypen<br />
und zwei Nischenprodukten besteht. Der<br />
am meisten verkaufte Cabin-Cruiser war die<br />
SUPER AMERICA<br />
mit all ihren unterschiedlichen Längen,<br />
deren Erfolgsstory Ende 1972 begann. Zu<br />
Beginn der Produktion hatte die selbst in<br />
Italien als Cabin-Cruiser bezeichnete Yacht<br />
eine Länge von 42 Fuß. Die Bau-Nr. 1 wurde<br />
noch komplett aus Holz gefertigt und<br />
ausgiebig getestet, bevor man mit dem<br />
Bau der Formen begann. Das Design war<br />
durch eine fast konkave Buglinie gekennzeichnet,<br />
welche sich später als typisches<br />
Stilelement durch eine Reihe weiterer<br />
RIVA-Boote ziehen sollte. Bereits 1973<br />
wurden weitere 17 Boote verkauft, und das<br />
trotz des doppelten Preises im Vergleich<br />
zur SUMMERTIME.<br />
Dieses Boot wurde ein regelrechter Verkaufsschlager<br />
der Werft. Bis zum Produktionsende<br />
Anfang der 1990er-Jahre wurde<br />
die SUPER AMERICA insgesamt drei Mal<br />
verlängert, und zwar über die Versionen<br />
45‘ und 48‘ bis hin zur 50‘ mit etwas über<br />
15 m Länge. Zu dieser Zeit verkaufte RIVA<br />
an so wohlhabende Klienten wie die Delle<br />
Molle-Brüder (Inhaber der Firma Pezziol,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />
69
48´ SUPER AMERICA 50´ SUPER AMERICA<br />
50´ SUPER AMERICA SPECIAL 31´ SAINT TROPEZ<br />
38´ BRAVO 42´ MALIBU<br />
31´SAINT TROPEZ,<br />
Steuerstand<br />
die den bekannten Cynar herstellt), die<br />
gleich zwei SUPER AMERICAs orderten,<br />
oder den italienischen Publizisten und Herausgeber<br />
Andrea Rizzoli. Insgesamt wurden<br />
251 Yachten verkauft, eine Stückzahl,<br />
die von keinem RIVA Cabin-Cruiser mehr<br />
erreicht wurde.<br />
Bereits 1975 gab es im Management um Designer<br />
Barilani Überlegungen, die schnellen<br />
Holzboote unterhalb der 10-m-Marke wie z.<br />
B. die ARISTON/SUPER ARISTON durch<br />
ein neues und moderneres GfK-Offshore-<br />
Modell zu ersetzen. Nichts lag näher, als<br />
die Rumpflinien der sehr schnellen RIVA<br />
2000 zu verwenden, welche als „Nischen-<br />
Produkt“ 1975 in Serie gegangen war. So<br />
wurden die Rumpf- und Spantenlinien einfach<br />
um einen bestimmten Koeffizienten<br />
verkleinert und mit einer neu designten<br />
Plicht versehen – fertig war die<br />
SAINT TROPEZ<br />
Das 9,52 x 2,74 mr große Boot wurde mit<br />
zwei 350 PS starken RIVA-Vergasermotoren<br />
bestückt und erreichte eine Top-Speed<br />
von beachtlichen 43 kn. Das Cockpit-Design<br />
erinnerte nicht ohne Absicht an die<br />
AQUARAMA SPECIAL, so wie das gesamte<br />
Boot Stilelemente ganz unterschiedlicher<br />
RIVA-Modelle aufwies: Der spitze, und<br />
leicht ansteigende Bug stammt ebenfalls<br />
von der AQUARAMA, hier kombiniert mit<br />
einem pfeilförmigen Rumpf, welcher sich<br />
zum Heck hin nicht verjüngt. Weiterhin fiel<br />
der von Sunny Levi entwickelte Deltarumpf<br />
der RIVA 2000 auf, dazu der leicht konkave<br />
Bug, welcher mit der SUMMERTIME<br />
eingeführt worden war. Die Farbkombination<br />
weiß/rot steht in direktem Kontrast zu<br />
der weiß/türkisen Kombination der AQUA-<br />
RAMA. Hinzu kommt die gebogene Windschutzscheibe,<br />
welche zum ersten Mal aus<br />
getöntem Glas besteht. Diese wird seitlich<br />
beidseitig nach achtern leicht abfallend bis<br />
zu den Lufteinlässen der Motorkühlung neben<br />
der Sonnenliege fortgeführt, woraus<br />
sich eine elegante Linienführung ergibt, die<br />
dem aktuellen Zeitgeist weit voraus war und<br />
sehr gut bei den Kunden ankam. Den Abschluss<br />
nach hinten bildet der schräg nach<br />
außen weisende Rumpf. Dieses Stilelement<br />
findet sich später bei einigen weiteren RI-<br />
VAs wieder.<br />
Die ST. TROPEZ blieb bis 1992 im RIVA-<br />
Katalog, wozu auch hier wieder wie bei<br />
der RUDY die vielseitige Verwendbarkeit<br />
als schnelles Spaßboot und/oder schneller<br />
Tender für Großyachten beitrug. Insgesamt<br />
wurden 317 Boote verkauft, für die man<br />
auch heute noch einen stolzen Preis als<br />
„Gebrauchtboot“ hinblättern muss. Damit<br />
kommen wir zum dritten Erfolgsboot der<br />
Werft, bei welchem jedoch bereits zu sehen<br />
ist, dass ab etwa Mitte der 1980er-Jahre der<br />
Absatz neuer RIVA-Boote rückläufig war.<br />
Gemeint ist der erste so genannte Fast-<br />
Commuter der Italiener, die<br />
BRAVO 38‘/SPECIAL<br />
1979 versuchte Barilanis Mannschaft eine<br />
mehr als mutige Vergrößerung des SAINT<br />
TROPEZ-Rumpfes, wobei vor allem die<br />
gewaltige Breite von 3,88 m (heutzutage<br />
nichts Besonderes mehr) ins Auge fällt. Das<br />
12,5 m lange Boot bekam als erste Open<br />
der Werft einen Geräteträger sowie je drei<br />
Bullaugen pro Rumpfseite für mehr Licht in<br />
den Kojen. Das gesamte Design war sehr<br />
an erfolgreiche Modelle der französischen<br />
Konkurrenz angelehnt.<br />
In der geräumigen Plicht wurden zwei doppelsitzige<br />
und dick geplosterte Sitzbänke in<br />
der ersten Reihe eingebaut, im Heck befanden<br />
sich zwei längs stehende Sitzbänke, die<br />
zu einer großen Sonnenliege umfunktioniert<br />
werden konnten. Den krönenden Abschluss<br />
des Bootes bildete eine hölzerne Badeplattform,<br />
welche über eine Leiter zu erreichen<br />
war. Neben der Eignerkabine konnte dank<br />
der großzügigen Platzverhältnisse zum ersten<br />
Mal in einer Open eine Küche sowie ein<br />
abgeschlossenes Bad eingebaut werden.<br />
Die Farbkombination der BRAVO 38‘ in<br />
weiß/grau entsprach genau dem Zeitgeist<br />
der 1980er-Jahre, weshalb bereits im ersten<br />
Produktionsjahr 20 Einheiten verkauft<br />
wurden.<br />
70 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
60´ CORSARO 58´ FURAMA<br />
51´ TURBOROSSO<br />
60´ BLACK CORSAIR<br />
Die Motorisierung der BRAVO reichte von<br />
zwei 350 PS starken RIVA-Benzinern und<br />
zwei CUMMINS-Dieseln mit 270 PS bis hin<br />
zu zwei 320 PS leistenden CUMMINS-Dieseln<br />
in der BRAVO SPECIAL. Damit wurde<br />
eine Geschwindigkeit von 35 kn erreicht.<br />
Wie bereits erwähnt brach der Markt für<br />
Yachten Mitte der 1980er-Jahre international<br />
ein, weshalb bis zum Ende der 38er-<br />
Produktion im Jahr 1991 nur 155 Stück verkauft<br />
wurden. Dies ist aber immer noch die<br />
vierthöchste Verkaufszahl von Modellen in<br />
dieser RIVA-Periode, welche im Jahr 2000<br />
endet.<br />
Im Laufe der Jahre versuchte man, in beiden<br />
Bootskategorien weitere Modelle in verschiedenen<br />
Längen zu verkaufen, leider mit<br />
mehr oder weniger großem Erfolg.<br />
Weitere Cabin-Cruiser<br />
Um die Lücke zwischen 38 und 50 Fuß Länge<br />
zu schließen, entwarf Barilani im Jahr<br />
1981 die 13 m lange 42‘ CARIBE, ein Versuch,<br />
der leider fehl schlug. In vier Jahren<br />
Produktionszeit wurden lediglich 24 Boote<br />
verkauft, weshalb man den Rumpf der 38‘<br />
BRAVO verlängerte, und daraus die 42‘ MA-<br />
LIBU „zauberte“. Leider blieb auch der MA-<br />
LIBU der nötige Erfolg verwehrt, weshalb<br />
man nach drei Jahren und nur 20 Booten<br />
auch die Produktion dieser Yacht einstellte.<br />
66´ MONTE CARLO<br />
50´ DIABLE<br />
Als Nächstes entwickelte man Modelle, die<br />
oberhalb der 50‘ SUPER AMERICA angesiedelt<br />
wurden. So entstand im Jahr 1982<br />
die 60‘ CORSARO mit 43 und 1988 die 58‘<br />
FURAMA mit nur 15 verkauften Yachten,<br />
was erneut den Einbrauch der Verkaufszahlen<br />
deutlich macht. Der Markt für solche<br />
Luxusgüter war durch die wirtschaftliche<br />
Talfahrt dieser Zeit sehr klein geworden,<br />
weshalb auch wunderschöne Linien und innovative<br />
Details wie bei diesen beiden Cruisern<br />
den Verkauf nicht ankurbeln konnten.<br />
Verschiedene<br />
Open-Modelle<br />
Auch bei den offenen Modellen versuchte<br />
Barilani an den Erfolg der größeren Yachten<br />
anzuknüpfen. Aber weder der erste Versuch<br />
mit der 50‘ DIABLE mit 31 Einheiten (1984)<br />
noch die 51‘ TURBOROSSO mit 15 Booten<br />
(1989) brachte den gewünschten Erfolg.<br />
Lediglich die 43‘ DIABLE verkaufte sich ab<br />
1989 mit 43 Booten etwas besser. Ein ganz<br />
besonderer Wurf sollte die ab 1985 lieferbare<br />
60‘ BLACK CORSAIR werden. Das<br />
Foto verdeutlicht das extravagante Design<br />
dieser Yacht, doch erlitt diese große Open<br />
das gleiche Schicksal wie der große Cabin-<br />
Cruiser FURAMA: Lediglich 12 Stück konnten<br />
verkauft werden.<br />
Großyachten<br />
1981 hatte Gervasoni die verrückte Idee,<br />
die Reihe der Cabin-Cruiser nach oben<br />
hin zu erweitern, also eine erste richtige<br />
Flybridge-Yacht zu entwerfen und auf dem<br />
Markt zu platzieren. Einer der Gründe dafür<br />
war die Annahme, dass Yachten dieser Größenordnung<br />
auch einen größeren Gewinn<br />
erbringen würden, als die kleineren Einheiten.<br />
Das Problem bei diesen Überlegungen<br />
war aber der Transport der Yachten von der<br />
Werft in Sarnico zum Meer. Schon immer<br />
hatte dieser Transport über die Straße die<br />
Höhe aller Cabin-Cruiser beeinflusst, da<br />
man ja unter bestehenden Straßenbrücken<br />
hindurch musste.<br />
Doch Barilani ließ sich nicht beirren und<br />
zeichnete die 66‘ MONTE CARLO, deren<br />
Baunummer 1 auch sofort an einen arabischen<br />
Klienten verkauft werden konnte. Die<br />
20,6 m lange und 5,5 m breite Yacht bekam<br />
zwei 750 PS starke 12-Zyl.-GM-Motoren<br />
mit V-Getrieben sowie einen zweiteiligen<br />
Aufbau, den man erst nach dem separaten<br />
Transport an der Küste montierte.<br />
Um dies zu realisieren entwickelte man<br />
einen speziellen Transporter: Die Yacht<br />
wurde auf einem sehr tief liegenden Plattformanhänger<br />
mit 56 Rädern montiert,<br />
der dann von einem Zugfahrzeug extrem<br />
langsam über Seitenstraßen zum Mittelmeer<br />
gezogen wurde. Jahre später wurde<br />
die Yacht wieder an einen Italiener verkauft<br />
und brannte bei einem Feuer in dem<br />
Bootshaus aus, in dem sie lag. Eine zweite<br />
66er wurde von König Hassan aus Marokko<br />
bestellt, doch wurde sie nie vollendet<br />
bzw. abgeliefert.<br />
1991 unternahm RIVA einen zweiten und<br />
auch letzten Versuch, eine Großyacht zu<br />
bauen: Die GRAND YACHT 29M. Mittlerweile<br />
gehörte RIVA zum britischen Vickers Ltd.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 71
29M GRAND YACHT<br />
36´ RIVA 2000, seinerzeit in der Werbung eine<br />
pure Provokation!<br />
Konzern, doch das konnte die Italiener nicht<br />
von ihrem Vorhaben abbringen. Geplant war<br />
eine 29 m lange Mega-Yacht, und um dies<br />
zu verwirklichen, hatte man die CAMPA-<br />
NELLA YARD in Savona, nahe Genua gekauft.<br />
Endlich war man die Sorgen bzw. die<br />
Einschränkungen bezüglich des Transports<br />
zum Meer los, und so wurde 1993 die erste<br />
29M GRAND YACHT an einen arabischen<br />
Kunden verkauft. Dank international positivem<br />
Echo bezüglich Design und Qualität<br />
konnte auch sofort eine zweite 29M verkauft<br />
werden, doch während der Rumpf noch in<br />
seiner Form trocknete, ließen die Briten das<br />
RIVA-Management wissen, dass man nicht<br />
an der zweiten Werft in Savona interessiert<br />
und diese aus besagtem Grund bereits<br />
verkauft sei. So blieb auch dieses mal die<br />
Baunummer 2 einer RIVA Großyacht unvollendet<br />
…<br />
RIVA-<br />
Eigentümer-Kapriolen<br />
Wegen der durch die Welt-Wirtschaftslage<br />
und dem Wertverlust der italienischen Lira<br />
schlechten Geschäftsergebnisse fanden<br />
ab 1998 verschiedene Verschiebungen im<br />
Eigentumsrecht von RIVA statt. Im Herbst<br />
verkauften sowohl WHITTAKER als auch<br />
die amerikanische Investment Corp. ihre<br />
Anteile von RIVA, insgesamt 90% des Wertes,<br />
an die britische Handelsbank Schroeder<br />
Wagg in London. Die restlichen 10%<br />
waren das Eigentum von Gino Gervasoni,<br />
der diese im Laufe der Jahre von Whittaker<br />
erworben hatte. Da Gervasoni seit längerer<br />
Zeit mit Rolls-Royce und Ferrari durch seine<br />
Zeitschrift SYMBOL Kontakt hatte, vertraute<br />
er sich dem Vorsitzenden von Rolls-Royce<br />
während eines Urlaubs an – zu gerne würde<br />
er eine Kombination zweier Luxusmarken<br />
unter einer Firmenregie sehen. Nach<br />
langwierigen Verhandlungen erwarb Rolls-<br />
Royce im Jahr 1990 die Werft zu 100%,<br />
und hatte von nun an die alleinige Entscheidungsgewalt<br />
– eine fatale Entwicklung, wie<br />
sich am Beispiel der 29M Yacht sehr gut dokumentieren<br />
lässt. Auch die bereits weiter<br />
oben erwähnten, zum Teil schlecht verkäuflichen<br />
Modelle strich Rolls-Royce rigoros<br />
aus der Produktion, so dass kurz vor dem<br />
Jahrtausendwechsel nur noch wenige Modelle<br />
im Programm waren. Der Mythos RIVA<br />
war dahin.<br />
Am Ende dieses zweiten Teils der RIVA-<br />
History möchte ich noch auf zwei Boote<br />
eingehen, die man auch intern als Nischen-<br />
Produkte bezeichnet hat. Der Hintergrund<br />
für die Entwicklung und Produktion der<br />
beiden Offshorer war ganz einfach Barilanis<br />
Wunsch, dass man solch ein Boot als<br />
Konkurrenz-Produkt zu Booten der Mitbewerber<br />
auch im Programm haben müsste.<br />
Das erste Modell dieser Art ging 1975 in die<br />
Produktion und nannte sich ganz einfach<br />
RIVA 2000<br />
Dieses Boot wurde in Europa zum ersten<br />
Mal offiziell als „Offshore Motorboat“ bezeichnet.<br />
Die 2000 entstand als reinrassiger<br />
Überflieger und Eycatcher und als Gegenstück<br />
zu den damals neuen CIGARETTEs<br />
von Don Aranow in den USA. Der Offshorer<br />
basierte auf dem sehr schnellen „Delta“-<br />
Rumpf, dessen ursprüngliches Design von<br />
Renato (Sunny) Levi entwickelt und von<br />
Barilani an die RIVA-Bedürfnisse angepasst<br />
worden war. Angepeilt war eine Top-Speed<br />
irgendwo zwischen 50 und 60 kn. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, wurden drei RIVA<br />
350-PS-Benziner mit drei Oberflächen-<br />
Propellern installiert. Bei ersten Tests, noch<br />
ohne das Interieur, erreichte die 2000er<br />
eine Geschwindigkeit von 110 km/h.<br />
Die Baunummer 1 der RIVA 2000 wurde<br />
während der Miami Bootsshow 1975 zum<br />
ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und<br />
Barilani erhielt nach der Ausstellung die<br />
Möglichkeit, die Top-Speed seines Bootes<br />
unter Beweis zu stellen. Don Aranow war<br />
begeistert, und selbst das „MOMA“, das<br />
Museum of Modern Art in New York, bat<br />
die Werft wiederholt um die Baunummer 1,<br />
36´ RIVA 2000<br />
die für viele Jahre auf Amerikas berühmtestem<br />
See für Motorboating lag, dem Lake<br />
Tahoe. Leider scheiterte diese Anfrage,<br />
da RIVA zu diesem Zeitpunkt bereits nicht<br />
mehr den Amerikanern gehörte. Bis zum<br />
Jahr 1982 wurden 54 Boote der 2000 verkauft,<br />
eine erstaunliche Zahl, da bekannt<br />
war, dass dieses Boot wegen der installierten<br />
Antriebsleistung und des etwas kitzligen<br />
Handlings nur für erfahrene Rennfreaks geeignet<br />
war. So explosiv wie das Boot insgesamt<br />
war, ging auch ein Werbefoto für die<br />
RIVA 2000 seinerzeit um die Welt: Mitte der<br />
70er war so ein Foto italienische Provokation<br />
pur!<br />
Nachdem Ende der 80er-Jahre etliche<br />
Werften aus finanziellen Gründen schließen<br />
mussten, suchte Barilani nach einem<br />
neuen Aushängeschild für RIVA – ganz im<br />
Stil der beendeten Produktion seiner RIVA<br />
2000. Hierbei sollte es nicht um Stückzahlen<br />
gehen, sondern ganz im Gegenteil, zum<br />
ersten Mal in der Werftgeschichte um ein limitiertes<br />
Modell. Dies war also der Versuch,<br />
eine besser betuchte Klientel anzusprechen.<br />
Mit FERRARI aus dem italienischen<br />
Maranello fand er den geeigneten Partner,<br />
und so entwickelten die beiden Firmen gemeinsam<br />
die<br />
32´ FERRARI<br />
42´ CARIBE<br />
72 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
54´ AQUARIUS<br />
31´ GITANO<br />
RIVA 32‘ FERRARI<br />
Während FERRARI für das Design, die<br />
Lackierung und die Details zuständig war,<br />
kümmerte sich RIVA um das Naval-Design,<br />
also um Rumpfform, Strömungstechnik und<br />
Antrieb. Genau wie die SAINT TROPEZ<br />
basiert der Rumpf der 32er auf der Basis<br />
der RIVA 2000. Eyecatcher des Bootes ist<br />
ohne Zweifel der nach vorne geneigte Flügel<br />
aus Carbon, wobei gerade dieses „Designstück“<br />
polarisiert: Entweder man sagt<br />
„Super!“ oder „Das geht gar nicht!“. Aber<br />
dieser Flügel dient nicht wie allgemein üblich<br />
als Geräteträger, sondern der Stabilisierung<br />
der Wasserlage bei Full-Speed – eben<br />
FERRARI-like. Der Rumpf ist ein klassischer<br />
„Deep V“ mit einer Stufe im Heck und<br />
zwei Oberflächen-Antrieben mit Propellern<br />
des Schweizer Herstellers ROLLA PROPS.<br />
Zwei 400 PS starke BMP-Motoren bringen<br />
den Renner auf 54 kn. Neben den weißen<br />
Sitzen und Polstern sowie dem schwarzen<br />
Flügel und Armaturenbrett, gab es dieses<br />
Boot nur in drei Lackierungen, natürlich<br />
alles FERRARI-Originalfarbtöne: 38 x in<br />
Rot, 1 x in Gelb und 1 x in Schwarz. Dies<br />
ist sicherlich das außergewöhnlichste RIVA-<br />
Boot überhaupt, und doch waren die 40 limitierten<br />
Offshorer schneller verkauft als so<br />
manches Serienmodell im Katalog!<br />
Damit sind wir nun fast am Ende des zweiten<br />
Teils der RIVA-Dokumentation angekommen.<br />
Zu erwähnen ist noch, dass im<br />
Text nicht alle Modelle beschrieben wurden,<br />
dafür sind es einfach zu viele. Die Tabelle<br />
gibt aber Aufschluss über alle Typen, die im<br />
Zeitraum von 1970 bis 1996 gebaut wurden.<br />
Weiterhin gab es auch einen letzten Versuch<br />
zwischen 1991 und 1996, die Werft vor<br />
dem Untergang zu retten, doch auch dieser<br />
scheiterte an den Verkaufszahlen der<br />
GITANO 31‘ und 54‘<br />
AQUARIUS<br />
Weshalb diese beiden Modelle trotz ihrer<br />
modernen und dem Zeitgeist angepassten<br />
Linienführung keine Resonanz fanden,<br />
bleibt bis heute ein Rätsel. Die einzige Erklärung<br />
ist und bleibt der gebrochene Mythos<br />
des Namens RIVA sowie die für den<br />
Laien undurchsichtige Situation der RIVA-<br />
Besitzverhältnisse. Dies gilt für die GITANO,<br />
ein wirklich schönes Sportboot, das auf der<br />
Basis der so erfolgreichen SAINT TROPEZ<br />
entwickelt wurde ebenso, wie für die erste<br />
wirklich moderne Offshore-Yacht AQUA-<br />
RIUS. Die Verkaufszahlen beider Modelle<br />
sprechen für sich: Die GITANO kam auf immerhin<br />
35 Stück, die AQUARIUS nur noch<br />
auf 20.<br />
Im Juli 1996 verließ Barilani endgültig das<br />
Management der Werft, exakt der gleiche<br />
Zeitpunkt, an dem die letzte AQUARAMA<br />
SPECIAL fertig gestellt wurde. Barilani<br />
ging in den wohlverdienten Ruhestand,<br />
die AQUARAMA ins Museum, und zwar in<br />
die Ausstellung von Norberto Ferretti. Niemand<br />
hätte zu diesem Zeitpunkt geglaubt,<br />
dass RIVA wieder unter die Führung eines<br />
italienischen Konzern kommen und<br />
den über viele Jahre gewachsenen Ruhm<br />
wiedererlangen würde. Der Jahrtausendwechsel<br />
war ein Schicksalsjahr für RIVA,<br />
allerdings im positiven Sinne. Hiervon wird<br />
dann der dritte und letzte Teil der RIVA-<br />
Story handeln.<br />
GfK-Boote der CANTIERI di RIVA bis zum Jahr 1996<br />
Name Bau- Länge Breite Antriebs- Leistung<br />
Zeitraum (m) (m) Art<br />
20‘ BAHIA MAR 1970–1974 6,17 2,42 1 x Z-Drive 1 x 210 PS<br />
25‘ SPORT FISHERMAN 1970–1976 7,52 3,02 2 x Welle 2 x 210 PS<br />
RUDY u.RUDY SPECIAL 1971–1977 5,87 2,18 1 x Welle 1 x 190–210 PS<br />
RUDY SUPER 1973–1982 5,87 2,18<br />
34‘ SUMMERTIME 1973–1976 10,45 3,43 2 x Welle bis 2 x 350 PS<br />
RIVA 2000 1975–1980 11,28 2,84 3 x Oberfläche 3 x 350 PS<br />
42‘ SUPER AMERICA 1972–1975 13,00 4,19 2 x Welle 2 x 320 PS<br />
45‘ SUPER AMERICA 1976–1977 13,60 4,19 2 x Welle 2 x 400 PS<br />
48‘ SUPER AMERICA 1978–1980 14,62 4,19 2 x Welle 2 x 400 PS<br />
50‘ SUPER AMERICA 1981–1984 15,14 4,19 2 x Welle 2 x 400 PS<br />
50‘ SUPER AMERICA SPECIAL 1985–1987 15,20 4,19 2 x Welle 2 x 425 PS<br />
50‘ SUPER AMERICA PS 1987–1992 15,28 4,19 2 x Welle 2 x 510 PS<br />
34‘ PORTOFINO 1976–1977 10,45 3,43 2 x Welle bis 2 x 350 PS<br />
SAINT TROPEZ 1976–1989 9,25 2,74 2 x Welle 2 x 350 PS<br />
38‘ BRAVO u. SPECIAL 1979–1989 12,43 3,88 2 x Welle bis 2 x 350 PS<br />
66‘ MONTE CARLO 1981 20,61 5,50 2 x Welle 2 x 750 PS<br />
42‘ CARIBE 1981–1982 13,10 3,88 2 x Welle 2 x 320 PS<br />
42‘ MALIBU 1983–1984 13,10 3,88 2 x Welle 2 x 320 PS<br />
60‘ CORSARO 1982–1989 18,68 5,35 2 x Welle bis 2 x 820 PS<br />
20‘ MT CORSARO 1989–1995 19,72 5,35 2 x Welle bis 2 x1000 PS<br />
60‘ BLACK CORSAIR 1985–1990 18,71 5,35 2 x Welle 2 x 1300 PS<br />
20‘ MT BLACK CORSAIR 1991 19,50 5,35 2 x Welle 2 x 1000 PS<br />
50‘ DIABLE 1984–1989 15,95 4,19 2 x Welle 2 x 820 PS<br />
51‘ TURBOROSSO 1989–1993 15,62 4,19 2 x Welle 2 x 820 PS<br />
43‘ TROPICANA 1989–1993 13,18 3,88 2 x Welle 2 x 425 PS<br />
45‘ CORAL 1988–1989 14,15 4,19 2 x Welle bis 2 x 425 PS<br />
58‘ FURAMA 1989–1994 17,45 4,95 2 x Welle 2 x 635 PS<br />
32‘ FERRARI 1989–1991 9,95 2,65 2 x Oberfläche 2 x 400 PS<br />
32‘ FERRARI SPECIAL 1991–1997 10,67 2,65 2 x Oberfläche 2 x 410 PS<br />
29M GRAND YACHT 1991 28,40 6,75 2 x Welle 2 x 2285 PS<br />
31‘ GITANO 1991–1994 9,93 2,74 2 x Welle 2 x 320 PS<br />
54‘ AQUARIUS 1995–1998 17,39 4,75 2 x Welle 2 x 820 PS<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 73
Showboat GOLDDIGGER<br />
OTTO BEHR in 1:20<br />
Demnächst in der<br />
... und noch vieles andere mehr!<br />
Aus aktuellem Anlass kann es<br />
zur Verschiebung angekündigter<br />
Beiträge kommen.<br />
Seite<br />
aero-naut . . . . . . . . . . . 9<br />
Alu-Verkauf . . . . . . . . . 9<br />
arkowood . . . . . . . . . . . 64<br />
bacuplast . . . . . . . . . . . 65<br />
Bastler Zentrale . . . . . . 65<br />
Berlinski . . . . . . . 9, 17, 64<br />
EMC-Vega . . . . . . . . . . 65<br />
Graupner . . . . . . . . . . U 3<br />
Propellerbox Marke Eigenbau<br />
Serie Wachboote<br />
der Volksmarine<br />
12/2011<br />
ist ab dem 25. 11. bei Ihrem Händler!<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
(ohne Kleinanzeigen)<br />
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Harhaus . . . . . . . . . . . . 9<br />
Hobby-Lobby . . . . . . . . 17<br />
Horizon Hobby . . . . . . U 4<br />
HM Schiffsmodellbau-Nord<br />
. . . . . . . . . . . 34<br />
Krick . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
MHZ Powerboats . . . . . 9<br />
Nessel . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Seite<br />
Regner . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Sperrholzshop . . . . . . . 34<br />
smt – Steinhagen . . . . 65<br />
Steba . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Thunder Tiger . . . . . . U 2<br />
Weatronic . . . . . . . . . . 9<br />
Veranstaltung<br />
Faszination Modellbau,<br />
Friedrichshafen . . . . . . 13<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt des Atlas Verlages, CH-Cheseaux/Lausanne bei.<br />
Wir bitten um freundliche Beachtung<br />
Impressum<br />
Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />
1820, 78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />
+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50.<br />
E-Mail: service@neckar-verlag.de.<br />
Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70) 9389701.<br />
Volksbank eG, Villingen-Schwenningen (BLZ<br />
694 900 00) 8915<br />
Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />
Beate Holtzhauer<br />
Redaktion:<br />
Hans-Jörg Welz, Postfach 1820,<br />
78008 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />
Grafik und Layout:<br />
Dietmar Schenk<br />
Anzeigen:<br />
Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />
Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />
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Es gilt Anzeigentarif Nr. 8 vom 1.1.2009<br />
Marketing:<br />
Rita Riedmüller<br />
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Vertrieb:<br />
Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />
(Abonnementsverwaltung)<br />
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Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />
Woche des Monats.<br />
Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />
€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />
Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />
Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />
zurückerstattet.<br />
Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />
Babu:<br />
Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />
Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />
Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />
Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />
Auslieferung für die Schweiz:<br />
WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />
10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />
Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />
Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />
© 2011 Neckar-Verlag GmbH<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />
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geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />
unverlangt eingereichte Manuskripte und<br />
Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />
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erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />
des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />
oder unter Verwendung elektronischer<br />
Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />
werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />
zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />
Gebrauch des Lesers gestattet.<br />
34.Jahrgang<br />
ist auf umweltfreundlichem<br />
Papier gedruckt.<br />
Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />
von Fernsteuerungen sind die geltenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen<br />
zu beachten.<br />
74 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011
Vertrautes<br />
schafft<br />
Vertrauen<br />
Spektrums neue 7-Kanal<br />
Eine Legende kehrt zurück! Der 7-Kanal Sender, der<br />
die RC-Revolution ausgelöst hat, ist wieder da – neuer,<br />
besser und noch innovativer. Die neue DX7s mit DSMX<br />
Technologie, intuitiver Airware Software und der<br />
Fähigkeit zum Empfang von Telemetriedaten ist ein<br />
Meisterstück der Ingenieurskunst. Wenn Sie sie einmal<br />
in der Hand hatten und die hervorragende Ergonomie,<br />
die erstklassige Balance und die präzisen vierfach<br />
kugelgelagerten Knüppel erlebt haben, werden Sie sie<br />
nicht mehr weglegen wollen. Zusammen mit der Airware-<br />
Software, dem großen LCD Screen und dem SD-Karten-<br />
Leser setzt die DX7s damit den neuen Standard für<br />
7-Kanal Anlagen.<br />
Das Warten hat ein Ende. Weitere Informationen<br />
und einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie unter<br />
www.horizonhobby.de<br />
horizonhobby.de<br />
©2011 Horizon Hobby, Inc. DSMX, AirWare, SimpleScroll and the Horizon Hobby logo are trademarks of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum<br />
trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. US patent number 7,391,320. Other patents pending. 16793.G