SchiffsModell Arnemuider Spriet-Hoogaars (Vorschau)

24.03.2014 Aufrufe

11 2011 SchiffsModell ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290 ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de Schiffs SchiffsModell Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer Arnemuider Spriet-Hoogaars +++ Flugzeugträger SEYDLITZ +++ Trimaran-Segeln +++ Tag der Seenotretter +++ Offshore-Yacht AB58’ ++++

11<br />

2011<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />

ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />

Schiffs<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

<strong>Arnemuider</strong> <strong>Spriet</strong>-<strong>Hoogaars</strong><br />

+++ Flugzeugträger SEYDLITZ +++ Trimaran-Segeln +++ Tag der Seenotretter +++ Offshore-Yacht AB58’ ++++


IM NOVEMBER<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

MOTORSCHIFFE<br />

Dr. G. Miel: Serie Wachboote der Volksmarine<br />

Grenzkutter SAS und<br />

Torpedoschnellboote Typ 183 und FORELLE . . . 4<br />

P. Seidel, A. Kolbe: Der „Schwarze Husar“ . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

P. Dorschner: Flugzeugträger SEYDLITZ/WESER 1 . . . . . . . . 46<br />

M. Schumacher: Offshore-Yacht AB 58’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

VERSCHIEDENES<br />

Am Tag der Seenotretter gab es in der DGzRS-Zentrale in Bremen<br />

viel Interessantes zu sehen. Seite 40<br />

T. Kühl: Erstes internationales Rettertreffen in Oyten . . . . . . 10<br />

B. Scholten: Die KNRM auf Texel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

O. Brennholt: Tag der Seenotretter in Bremen . . . . . . . . . . . . . 40<br />

B. Elbel: Serie Superyachten, RIVA Shipyard, Teil 2 . . . . . . . . 68<br />

SEGELSCHIFFE<br />

H. Kossack: <strong>Spriet</strong>-Hoogars „Nooit Gedacht“ . . . . . . . . . . . . . 24<br />

J. Bayer: Faszination Trimaran-Segeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

B. Blohm: MICRO MAGIC EM in Schweden . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

AKKUS<br />

P. Koller: Test: LiPo-Zellen PROSELECT FREESTYLE . . . . . . 32<br />

RENNBOOTE<br />

D. Jaufmann: Test: OSPREY . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

RUBRIKEN<br />

Modellsegeln an sich ist ja schon eine faszinierende Sache, noch<br />

begeisternder ist es allerdings, ein Mehrrumpfboot wie z. B. einen<br />

Trimaran zu steuern. Seite 50<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Beilagenhinweis<br />

Dieser Ausgabe liegt ein Katalog des Atlas-Verlag,<br />

CH-1033 Cheseaux-sur-Lausanne bei.<br />

Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />

M. Schumacher verkuckte sich in ein bestimmtes Vorbild und ließ<br />

nicht locker, bis er sein Modell einer AB 58’ fertig hatte. Seite 54<br />

UNSER TITELBILD<br />

Je außergewöhnlicher das Vorbild, umso beeindruckender<br />

das Modell, vor allem dann, wenn es nicht nur vorbildgetreu<br />

nachgebaut, sondern auch entsprechend eingesetzt wird.<br />

H. Kossack berichtet über seinen Hoogars. Seite 24<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 3


MOTORSCHIFFE<br />

Serie: Wachboote der Volksmarine<br />

I<br />

n dieser Folge der Reihe über die<br />

Wachboote der Volksmarine sollen der<br />

Grenzkutter SAS (21 m) und die beiden<br />

Torpedoschnellboote vom Typ 183 und FO-<br />

RELLE vorgestellt werden.<br />

Es handelt sich dabei um zwei sehr gegensätzliche<br />

Boots- bzw. Schiffstypen,<br />

einmal ganz langsam (Fischkutter SAS)<br />

und einmal ganz schnell (die beiden Torpedoschnellboote).<br />

Sicher wird jetzt so mancher<br />

Leser sagen: „Ein Torpedoschnellboot<br />

ist doch kein Wachboot.“ Bei den Torpedoschnellbooten<br />

handelte es sich jedoch<br />

um von der Volksmarine ausgemusterte<br />

Schiffe, die aber noch eine Restlaufzeit in<br />

der Grenzbrigade Küste absolvierten, ehe<br />

sie verschrottet wurden. Allen vorgestellten<br />

Bootstypen ist die Aufgabenstellung<br />

in der Grenzbrigade Küste gemein, sprich<br />

den Personenverkehr an der Küste als<br />

Staatsgrenze zu kontrollieren. Die Fischkutter<br />

waren dabei vor Anker liegend eher<br />

schwimmende Beobachtungs- und Kontrollpunkte,<br />

während die schnellen Torpedoboote<br />

darüber hinaus auch die Möglichkeit<br />

der „Nacheile“ (das klang besser als<br />

„Verfolgung“) boten.<br />

Die Seegrenze schließt das Staatsterritorium<br />

seeseitig ab. Das bedeutet, in diesem<br />

Seegebiet übt der anliegende Staat die<br />

vollen Hoheitsrechte aus. Diese Aufgabe<br />

wird der Küstenwache übertragen, die<br />

folglich die Ein- und Ausreise aller Personen<br />

kontrolliert und die Einhaltung der<br />

Gesetze des Staates garantiert. Küstenwache<br />

ist damit eine vorrangig polizeiliche<br />

Aufgabe. Die DDR bekannte sich für ihre<br />

Territorialgewässer zu der von alters her<br />

überbrachten 3-Meilen-Zone. Diese drei<br />

Seemeilen (1 sm = 1852 m) waren im Mittelalter<br />

die max. Reichweite der Schiffskanonen.<br />

Ab 1958 galt international die Genfer<br />

Konvention über die Territorialgewässer,<br />

die die 3-Meilen-Zone auf eine 12-Meilen-<br />

Zone erweiterte. Mit dieser Ausweitung der<br />

Territorialgewässer stiegen natürlich auch<br />

die Anforderungen hinsichtlich der Kontrolle<br />

dieser vergrößerten Seegewässer<br />

und der Einhaltung der unterschiedlichsten<br />

Rechtsvorschriften (Personen, Fischerei,<br />

Zoll, Schifffahrt, Jagd). Unter diesem Aspekt<br />

ist der Einsatz der bisher vorgestellten<br />

Wachschiffe zu sehen und natürlich<br />

auch der in diesem Beitrag behandelten<br />

Schiffstypen.<br />

Bild 1: SAS-Grenzkutter „G 93“<br />

liegt auf Posten vor Anker.<br />

Quelle: Sammlung Mehl<br />

DR. G. MIEL<br />

Grenzkutter SAS und<br />

Torpedoschnellboote<br />

Typ 183 und FORELLE<br />

Der Grenzkutter SAS<br />

Der 21-m-Grenzkutter hat eine recht kuriose<br />

Geschichte. Die ersten Schiffe dieser<br />

Serie kaufte die DDR bei der Werft Kremer<br />

und Sohn in Elmshorn und bezahlte sie<br />

mit dem Erlös aus Zuckerlieferungen an<br />

die Bundesrepublik Deutschland. Bis 1965<br />

fuhren die 21-m-Kutter als Fischkutter für<br />

das Fischkombinat Saßnitz, daher auch<br />

die Buchstaben SAS. 1965 übernahm die<br />

Volksmarine sieben dieser Kutter und unterstellte<br />

sie der Grenzbrigade Küste. Sie<br />

erhielten die Bordnummern G 91 bis G<br />

97. 1967 wurden die SAS-Kutter überholt,<br />

dabei erhielten sie als Maschine den Dieselmotor<br />

4 NVD 36, ein neues Ruderhaus,<br />

einen neuen Mast mit Radar (KSA 5) und<br />

eine neue funktechnische Ausrüstung. Sie<br />

blieben bis 1985 im Dienst, zuletzt nur<br />

noch als schwimmende Kontrollpunkte und<br />

wurden dann verschrottet.<br />

Technische Daten<br />

Länge üa<br />

21,0 m<br />

Breite üa<br />

5,6 m<br />

Verdrängung 68,5 t<br />

Geschwindigkeit 9 kn<br />

Maschine 1 x DM 4NVD36<br />

(59 kW/80 PS)<br />

Bewaffnung keine<br />

Besatzung 7 Mann<br />

4 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Bild 2: Seitenriss des Grenzkutters SAS.<br />

Quelle: Mehl: Vom Küstenschutzboot<br />

zum Raketenschiff<br />

Zu dem Grenzkutter SAS 21 m sind die Informationen<br />

für den Modellnachbau recht<br />

spärlich. In der einschlägigen Fachliteratur<br />

findet man meist immer nur ein und dasselbe<br />

Foto und nirgendwo einen Generalplan<br />

mit Spantenriss. Die einzige Zeichnung, die<br />

auch immer wiederkehrt, ist der Seitenriss<br />

aus dem Buch von H. Mehl (Bild 2). Man erkennt<br />

darauf die typischen Merkmale eines<br />

Fischkutters für die küstennahe Fischerei in<br />

der Ostsee. Und wenn man sich dann noch<br />

an das seit vielen Jahren im Programm der<br />

Fa. Graupner befindliche Modell HF.408.<br />

ELKE erinnert (Bild 3a), dessen Original<br />

übrigens in der gleichen Größenklasse<br />

(24,0 m) gebaut wurde, so könnte auf der<br />

Bild 3a:<br />

Kutter HF.408.ELKE<br />

von Graupner<br />

Bild 3b: Rohrumpf für den Modellnachbau<br />

eines Fischkutters.<br />

Quelle: Steinhagen-Modelltechnik<br />

Basis der ELKE durchaus auch ein Modell<br />

des Grenzkutters SAS 21 m entstehen. Eine<br />

weitere Möglichkeit für den Modellnachbau<br />

ist mit dem von der Firma „Steinhagen-Modelltechnik“<br />

angebotenen Rohrumpf für ein<br />

Kutter- bzw. Kriegsfischkuttermodell mit der<br />

Länge von 74,5 cm und dem Maßstab von<br />

1:33 (Bild 3b) gegeben (www.steinhagenmodelltechnik.de).<br />

Bei dem Grenzkutter SAS 21 m handelt<br />

es sich um einen Stahlkutter (Bild 4), der<br />

sehr robust und langlebig war. Das machen<br />

schon seine Einsatzdaten und die Einsatzzeit<br />

von 1945 bis 1985 deutlich. Hinzu<br />

kam, dass der Grenzkutter allen meteorologischen<br />

Anforderungen in der Ostsee<br />

gewachsen war. Sommers wie winters,<br />

bei allen Wetterlagen, die in der Ostsee<br />

bekanntermaßen gerade im Herbst und<br />

Frühjahr manchmal recht stürmisch sind,<br />

musste die Mannschaft ihren Dienst versehen.<br />

Da ist der Modellbau im warmen Keller<br />

dann doch schon angenehmer.<br />

Bild 4: SAS-Grenzkutter „G 65“ an der Pier.<br />

Quelle: Sammlung Mehl<br />

Die TS-Boote FORELLE und Typ 183<br />

als Wachboote<br />

Ausgehend von den Erfahrungen des<br />

Zweiten Weltkrieges maß die militärische<br />

Führung der noch jungen DDR der Schnellbootwaffe<br />

bei der Küstenverteidigung eine<br />

wesentliche Rolle zu. Die Schiffswerft in<br />

Roßlau/Elbe erhielt daher 1955 den Auftrag<br />

zur Entwicklung eines TS-Bootes mit zwei<br />

Torpedorohren, das als Gleitboot fahren<br />

sollte. Das Nullboot in Alu-Bauweise wurde<br />

bereits 1955 fertig gestellt. Die Erprobung<br />

brachte dann jedoch erhebliche Mängel zu<br />

Tage. Dies waren schiffbauliche Mängel,<br />

Probleme mit den Motoren aber auch mit<br />

der Bewaffnung. Nach mehrjähriger Erpro-<br />

Bild 5: Torpedoschnellboot FORELLE.<br />

Quelle: Sammlung Mehl<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

5


Bild 6: Generalplan Torpedoschnellboot FORELLE.<br />

Quelle: Mehl: Vom Küstenschutzboot zum Raketenschiff<br />

Bild 7: Torpedoschnellboot<br />

FORELLE in See.<br />

Quelle: Fotosammlung<br />

Seemann<br />

wäre der Autor des Beitrages daran sehr<br />

interessiert (Kontaktaufnahme bitte über die<br />

Redaktion). Bis dahin kann der Autor nur<br />

Bilder aus anderen Quellen bieten (Bild 7).<br />

Ganz anders ist die Quellenlage bei dem<br />

zweiten TS-Boot, das ebenfalls in der<br />

Grenzbrigade Küste lief, dem Typ 183 (Bild<br />

8). Diese TS-Boote kaufte die DDR von der<br />

Sowjetunion und stellte in den Jahren 1957<br />

bis 1960 insgesamt 27 Stück in Dienst.<br />

Bei dem TS-Boot Typ 183 (Nato-Code P6)<br />

handelt es sich um eine bewährte Konstruktion<br />

aus dem Zweiten Weltkrieg. Es ist<br />

gewissermaßen die Weiterentwicklung des<br />

amerikanischen TS-Bootes vom Typ PT<br />

109. TS-Boote vom Typ PT 109 erhielt die<br />

Sowjetunion 1944 von den USA im Rahmen<br />

eines Hilfeabkommens. Abgesehen<br />

von dem Alter der Konstruktion und dem<br />

entsprechenden Stand der Technik an Bord<br />

wurde dem TS-Boot in allen einschlägigen<br />

Publikationen eine gute Seetüchtigkeit auch<br />

bei schweren Wetterlagen beschei nigt.<br />

Als Hauptmangel wird jedoch angeführt,<br />

dass es sich beim Bootskörper um eine<br />

Holzkons truktion handelte, die turnusmäßig<br />

aufgeslipt und ausgetrocknet werden<br />

musste (Bild 9). Im Winter wurden die Boote<br />

generell aufgelegt. Beim Typ 183 handelt<br />

es sich um wirklich schnelle Einheiten, die<br />

bis Seegang 4 eine Geschwindigkeit von<br />

42,5 kn (das sind 78,7 km/h) erreichten.<br />

Schneller waren dann nur noch die in der<br />

DDR produzierten LTS-Boote (Leichte TS-<br />

Boote) mit 52 kn (96,3 km/h) und die KTS<br />

(Kleine TS-Boote) mit 48 kn (88,9 km/h), die<br />

die Einheiten vom Typ 183 später ablösten.<br />

bung wurde entschieden, dass das TS-Boot<br />

FORELLE mit zwei Motoren M50F aus der<br />

Sowjetunion auszurüsten sei. Fertig gestellt<br />

wurden zwei Boote, die dann nur noch zwei<br />

Maschinenwaffen auf dem Achterdeck trugen,<br />

einen offenen Fahrstand und ein Radargerät<br />

vom Typ Sarnitza hatten (Bild 5). In<br />

der Zwischenzeit wurde von der Marineführung<br />

der DDR entschieden, die Volksmarine<br />

mit den TS-Booten vom Typ 183 aus der<br />

Sowjetunion auszurüsten. Die beiden fertig<br />

gestellten TS-Boote FORELLE wurden<br />

1963 in Dienst gestellt, aber ohne Torpedorohre<br />

gleich der Grenzbrigade Küste als<br />

Wachschiffe übergeben. Dort liefen sie nur<br />

kurze Zeit und wurden bereits 1965 außer<br />

Dienst gestellt und verschrottet.<br />

Bild 9: Torpedoschnellboot Typ 183 aufgeslipt.<br />

Quelle: Fotosammlung Seemann<br />

Technische Daten TS-Boot FORELLE<br />

Länge üa<br />

Breite üa<br />

Verdrängung<br />

Maschinen<br />

Geschwindigkeit<br />

Bewaffnung<br />

Besatzung<br />

27,7 m<br />

7,16 m<br />

65 t<br />

4DM „M50F“ (3530 kW)<br />

38 kn<br />

1 x 2M3 (25 mm) und<br />

1 x Dschk, 2 x 12,7 mm<br />

12 Mann<br />

Für die FORELLE konnte der Autor lediglich<br />

den Generalplan ohne Spantenriss ausfindig<br />

machen (Bild 6). Aus historischer Sicht<br />

wäre es durchaus interessant, von der FO-<br />

RELLE ein Modell zu bauen. Falls ein Leser<br />

über entsprechende Informationen verfügt,<br />

6<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Bild 8: Torpedoschnellboot Typ 183 in Fahrt.<br />

Quelle: Sammlung Mehl<br />

Technische Daten TS-Boot Typ 183<br />

Länge üa 25,4 m<br />

Breite üa 6,24 m<br />

Verdrängung 67 t<br />

Maschinen 4 x DM M50F<br />

(4 x 919 kW/4 x 1250 PS)<br />

Geschwindigkeit 42,5 kn<br />

Bewaffnung 2 x 2M3 (25 mm), 2 Torpedos<br />

533 mm, Wasserbomben<br />

Besatzung 14 Mann<br />

Nach dem Flottendienst wurden die meisten<br />

Einheiten vom Typ 183 in den Jahren<br />

1968 bis 1970 verschrottet, einige jedoch<br />

aufgearbeitet und als Schulboot, Zielboot,<br />

Rettungsboot, Versuchsboot und auch als<br />

Wachboot weiter verwendet. Die zu Wachbooten<br />

umgebauten sechs Einheiten erhielten<br />

einen gedeckten Fahrstand und<br />

einen starken Scheinwerfer auf dem Dach<br />

des Fahrstandes. Die Torpedorohre wurden<br />

entfernt, die funktechnische Ausrüstung<br />

modernisiert (Bild 10), die beiden 2M3-<br />

Geschütze auf dem Vorschiff und auf dem<br />

Achterdeck blieben erhalten. Die Einheiten<br />

im Grenzdienst erhielten die Kennung G xx<br />

und Namen von Widerstandskämpfern: G<br />

81 Hans Beimler, G 82 Hanno Günther, G<br />

83 Max Roscher.<br />

Drei der zum Wachboot umgebauten Einheiten<br />

wurden später an Tansania verkauft.<br />

Für den Modellbau ist beim Typ 183 die<br />

Quellenlage unvergleichlich besser. So<br />

ist der sehr detaillierte Generalplan mit<br />

Spantenriss (Bild 11) in der Literatur zu finden.<br />

Außerdem sind der Generalplan nebst<br />

Bild 10: Umgebautes TS-Boot vom<br />

Typ 183 als Grenzboot.<br />

Quelle: D. Flohr, P. Seemann:<br />

Die Volksmarine<br />

Bild 11a: Generalplan des TS-Bootes Typ 183,<br />

Seitenriss und Draufsicht<br />

vielen Einzelteilzeichnungen in mehreren<br />

Maßstäben und eine sehr umfangreiche<br />

Foto-CD bei Jürgen Eichardt (www.shipmodel-today.de)<br />

zu beziehen. Mit Hilfe dieser<br />

Unterlagen ist der Modellnachbau bei<br />

Bild 11b: Spantenriss.<br />

Quelle: modellbau heute, Heft 3, 1975<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

7


Bild 12: Modell des Typs 183 in voller Fahrt.<br />

Quelle: Fotofundus J. Eichardt<br />

Bild 15: Geschütz 2M3 auf dem Vorschiff.<br />

Quelle: Foto J. Eichardt<br />

Bild 13: TS Typ 183 läuft aus.<br />

Quelle: Fotosammlung Seemann<br />

Bild 16: Geschütz 2M3 auf dem Achterdeck.<br />

Quelle: Foto J. Eichardt<br />

etwas vorhandener Modellbauerfahrung<br />

und genügend Ausdauer in guter Qualität<br />

möglich (Bild 12).<br />

Wenn man den Generalplan etwas genauer<br />

betrachtet, ist das Deck als Plankendeck<br />

mit kalfaterten Fugen zu erkennen. Das<br />

war sicher im Auslieferungszustand der TS-<br />

Boote so. Im Laufe der Zeit wurde jedoch<br />

das Deck mit Farbe überstrichen, auf Bild<br />

13 ist die Farbgebung in den späteren Jahren<br />

gut sichtbar. Dies nur als Hinweis, da es<br />

hier durchaus Irritationen geben kann. Auf<br />

eine weitere Besonderheit des Typs 183<br />

sei hingewiesen: Das vordere Geschütz<br />

ist gegenüber der Schiffsmittellinie nach<br />

backbord versetzt aufgestellt (s. a. Bild 11,<br />

Draufsicht). Dies hat sicher seinen Grund<br />

darin, dass der Torpedoschütze auf der<br />

Brücke ungehinderte Sicht „gerade voraus“<br />

haben sollte. Da die Waffe im Original ein<br />

Gewicht von 1,5 t besaß, vertrimmte der<br />

außermittige Einbau das Boot erheblich.<br />

Es musste daher unter Deck mit einem entsprechenden<br />

Gewichtsausgleich auf der<br />

Steuerbordseite für die neutrale Trimmung<br />

und Schwimmlage des TS-Bootes gesorgt<br />

werden. Interessant ist ferner, dass der<br />

Bootskörper des Typs 183 mit seinen positiven<br />

Seeeigenschaften offensichtlich die<br />

Konstrukteure zu verschiedenen Weiterentwicklungen<br />

und Experimenten anregte. So<br />

wurden an Stelle der beiden Torpedorohre<br />

Raketenstartvorrichtungen angebracht. Damit<br />

schuf die damalige sowjetische Kriegsmarine<br />

die ersten Raketenschnellboote,<br />

die im ersten ägyptisch-israelischen Krieg<br />

Bild 14: Standmodell des Typs 183.<br />

Quelle: Foto J. Eichardt<br />

1967 durch die Versenkung des Zerstörers<br />

EILATH zu spektakulärem Erfolg kamen.<br />

Es wurde in diesen Jahren natürlich auch<br />

experimentiert, das TS-Boot schneller zu<br />

machen. Zunächst durch den Einbau einer<br />

Turbine mit 4000 PS, die auf einen fünften<br />

Propeller arbeitete. Der Geschwindigkeitszuwachs<br />

von 42,5 kn auf 48,5 kn war aber<br />

nicht so groß, wie erwartet. Weitere Experimente<br />

wurden mit einem vorderen starren<br />

Tragflügel gemacht, der das Boot auf eine<br />

max. Geschwindigkeit von 51,8 kn brachte.<br />

Jürgen Eichardt hat das Modell des TS-<br />

Bootes vom Typ 183 mehrmals als Modell<br />

gebaut. Was wundert es, er ist als E-Mixer<br />

schließlich drei Jahre lang auf diesem Boot<br />

gefahren. Sein letztes Modell hat wirklich<br />

meisterliche Qualität und steht bei ihm<br />

zu Hause in der Vitrine (Bild<br />

14). Ein Blick auf das Modell<br />

macht deutlich, wie viel Zeit<br />

und Ehrgeiz der Erbauer in<br />

das Modell investiert hat (Bilder<br />

15 und 16).<br />

Abgesehen von dem in diesem<br />

Beitrag angesprochenen Einsatz<br />

als Wachboot ist der Bau<br />

dieses Vorbilds auch als TS-<br />

Boot für den Schiffsmodellbauer<br />

eine interessante Herausforderung.<br />

Erleichtert wird das<br />

Vorhaben durch die erwähnten<br />

guten Planunterlagen und das<br />

reichhaltige Angebot an Fotos<br />

vom Original.<br />

8 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


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<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 9


VERSCHIEDENES<br />

THORSTEN KÜHL<br />

Erstes internatio<br />

Rettertreffen in<br />

N<br />

ach langer Planung durch die<br />

I. G. DGzRS Maßstab 1:10<br />

fand vom 12. bis zum 14. Au-<br />

gust 2011 das erste internationale Rettertreffen<br />

am Oyter See in der Nähe von Bremen<br />

statt. Nachdem das Wetter schon in<br />

den Tagen zuvor nicht wirklich sommerlich<br />

gewesen war, versprach der Wetterbericht<br />

auch für dieses Wochenende leider nichts<br />

wirklich Gutes.<br />

Der Freitag begann durchwachsen mit Regen,<br />

aber am Nachmittag war es trocken<br />

und die ersten Modelle pflügten durch den<br />

Oyter See und auch die ersten Zuschauer<br />

belagerten das Ausstellungszelt auf dem<br />

Campingplatz direkt am See.<br />

Am Samstag kam dann die erwartete<br />

größere Zahl an Modellbauern<br />

aus allen Ecken der Republik und<br />

sogar aus Dänemark. Einige Teilnehmer<br />

nutzten den Campingplatz<br />

für die Übernachtung, andere kamen<br />

in den nahegelegenen Pensionen<br />

unter und eine große Zahl<br />

von Tagesgästen unterstützte die<br />

Gruppe. Nach einer kurzen Ansprache und<br />

Begrüßung begann dann der Haupttag. Die<br />

Veranstalter hatten sich mit weißen „Crew“-<br />

T-Shirts gekennzeichnet und standen immer<br />

für Fragen und Infos zur Verfügung.<br />

Es kamen insgesamt 67 Modelle von Rettungsschiffen<br />

zusammen, vom englischen<br />

Lifeboat im Maßstab 1:72 mit einer Länge<br />

von ca. 15 cm bis hin zur 2,3 m langen<br />

10<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


nales<br />

Oyten<br />

HERMANN RUDOLF MEYER mit einem<br />

Gewicht von ca. 85 kg, und alle Modelle<br />

wurden in einem 18 m langen Zelt präsentiert.<br />

Dadurch konnte man die Schiffe<br />

der DGzRS neben den Einheiten der<br />

englischen, dänischen, schwedischen sowie<br />

auch der holländischen Rettungsgesellschaften<br />

bestaunen. Alle Schiffe hier<br />

aufzuzählen, würde den Rahmen dieses<br />

Berichtes sprengen, aber vom hölzernen,<br />

funktionsfähigen Ruderrettungsboot, das<br />

wirklich nur durch seine Riemen angetrieben<br />

und gesteuert wurde, über bereits<br />

ausgemusterte Einheiten wie das Motorrettungsboot<br />

LÜBECK bis hin zur neuen<br />

EISWETTE der DGzRS wurde wirklich viel<br />

geboten. Klar, dass alle Modelle natürlich<br />

funktionsfähig und teils mit vielen Sonderfunktionen<br />

ausgestattet waren. Daneben<br />

gab es Modelle im Bau zu bewundern und<br />

auch die eine oder andere erste Probefahrt<br />

konnte mitverfolgt werden, so z. B.<br />

die eines englischen Rettungsbootes mit<br />

1,6 m Länge im Maßstab 1:10.<br />

Ab hier hatte nun auch das Wetter ein Einsehen<br />

und spendierte den Veranstaltern einen<br />

richtig tollen Sommertag. So konnten viele<br />

Schiffe dann auch im Einsatz beobachtet<br />

werden und man kam mit vielen netten Modellbauern<br />

ins Gespräch und konnte neue<br />

Kontakte knüpfen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

11


Das Fachsimpeln wurde durch Kaffee und<br />

Kuchen, die von der I. G. gegen eine Spende<br />

angeboten wurden, angenehm unterstützt.<br />

Als besonderer Zuschauermagnet entpuppte<br />

sich das ferngesteuerte Zuwasserlassen<br />

des Boddenbootes BARSCH, das originalgetreu<br />

auf seinem Trailer hinter einem<br />

Unimog zum Strand und von dort rückwärts<br />

ins Wasser bugsiert wurde. Nach dem Aufschwimmen<br />

konnte das Boot dann zu seinem<br />

Einsatzgebiet fahren. Von der Seeseite<br />

kamen in diesem Moment die EISWETTE<br />

und die HERMANN RUDOLF MEYER mit<br />

voller Fahrt zur Unterstützung herbei – einfach<br />

eine Augenweide!<br />

Ein weiteres Highlight waren drei Boddenboot-Gespanne<br />

in unterschiedlichen Maßstäben<br />

nebeneinander, von 1:10 über 1:25<br />

bis hin zu 1:87, da fehlte nur noch das Original<br />

im Maßstab 1:1!<br />

Alle anderen Teilnehmer nutzten dann lieber<br />

die Steganlage, um die Modelle in das Wasser<br />

zu lassen. Wer sich für die Einheiten der<br />

DGzRS interessierte, kam an diesem Tag<br />

natürlich voll auf seine Kosten, auch Artikel<br />

aus dem DGzRS BaSAR konnten vor Ort<br />

erworben werden. Nach der abendlichen<br />

Stärkung der Teilnehmer am Imbissstand<br />

des Campingplatzes fand noch eine kleine<br />

Lichterfahrt mit diversen Modellen in der<br />

Abenddämmerung statt.<br />

Am Sonntag kehrte dann leider der Regen<br />

zurück, was aber viele Fans nicht davon<br />

abhielt, auch an diesem Tag nochmal zum<br />

„Schnacken“ vorbeizuschauen. Am Ende<br />

dieser wirklich gelungenen Veranstaltung<br />

war man sich dann auch einig: Das muss<br />

einfach wiederholt werden!<br />

Ein großes Dankeschön an die Veranstalter<br />

(Crew und Smutje!) und auch an den<br />

Knaus-Campingpark Oyten, auf dessen<br />

Gelände diese Veranstaltung stattfand.<br />

Mehr Bilder gibt es auf der Homepage www.<br />

ig-dgzrs-massstab-1zu10.de zu sehen.<br />

12<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Verkaufsausstellung für Modellbahnen und Modellsport<br />

Zu Lande,<br />

zu Wasser und<br />

in der Luft<br />

Öffnungszeiten:<br />

Freitag und<br />

Samstag<br />

9.00 – 18.00 Uhr,<br />

Sonntag<br />

9.00 – 17.00 Uhr<br />

MESSE FRIEDRICHSHAFEN<br />

04. – 06. Nov. 2011<br />

www.modellbau-friedrichshafen.de<br />

Veranstalter:<br />

Tel. +49 72 61 68 9 - 0<br />

Fax +49 72 61 68 9 - 220<br />

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Länge 870 mm<br />

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mit allen Beschlägen<br />

Maßstab 1:64<br />

Länge 800 mm<br />

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plus Antriebsset<br />

Länge 850 mm<br />

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Klaus Krick Modelltechnik<br />

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Über 250 Seiten<br />

Bausätze<br />

und Zubehör!<br />

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gegen € 10,- Schein (Europa € 20,-) an.<br />

Dieser Katalog ist auch bei Ihrem Fachhändler erhältlich.


RUBRIKEN<br />

<br />

<br />

Webra-Zahnräder<br />

jetzt bei STEBA<br />

Die Unsicherheit bei Funktionsmodellbauern<br />

hat ein Ende: Nach der Insolvenz der Webra-<br />

Modell-Motorenschmiede war einige Zeit unklar,<br />

ob und wo man die beliebten Webra-<br />

Zahnräder erhalten kann.<br />

Tatsache ist aber, dass diese qualitativ hochwertigen<br />

Feinmechanik-Komponenten nach<br />

wie vor von der Fa. Webra Feinmechanik<br />

GmbH in Weidenberg produziert werden,<br />

der auch alle zur Produktion erforderlichen<br />

Maschinen gehören.<br />

Ab dem 01.11.2011 befindet sich nun das<br />

komplette Webra-Sortiment im Angebot der<br />

Fa. STEBA Funktionsmodellbau aus München.<br />

Geliefert werden<br />

– Stirnzahnräder von Modul 0,3 bis 1,0 in<br />

Messing, Novotex, Azetalharz und Stahl<br />

– Kegelräder Modul 0,5 bis 0,8<br />

– Schraubenräder Modul 0,5 und 0,8<br />

– Schrägzahnräder Modul 0,5<br />

– Schnecken und Schneckenräder Modul<br />

0,4 und 0,5<br />

– Zahnstangen 0,4 bis 1,0.<br />

STEBA stellt auch auf der Messe Faszination<br />

Modellbau in Friedrichshafen vom 04.–<br />

06. November 2011 aus, der Stand findet<br />

sich in der Halle A6, Stand-Nr. 6002.<br />

STEBA Funktionsmodellbau<br />

Birkenleiten 10<br />

81543 München<br />

Tel. 089/6248975-2<br />

STEBA.org@t-online.de<br />

www.steba-modellbau.de<br />

Ab sofort ist bei STEBA Funktionsmodellbau<br />

das komplette WEBRA-<br />

Zahnradprogramm erhältlich<br />

Modellbautechnik Kuhlmann:<br />

Spantengerippe und Teile für die<br />

RIVA Ariston<br />

Neu bei<br />

Modellbautechnik Kuhlmann<br />

ist ein Nachbau der RIVA Ariston mit 1,60 m<br />

Länge. Das Modell dieses klassischen<br />

Sportbootes aus Italien wurde im Maßstab<br />

1:4,25 im 3D-CAD gezeichnet, die Bauteile<br />

werden CNC-gefräst. Die Modellkonstruktion<br />

basiert auf Original-Plänen. Als Material<br />

für das Rumpfgerüst wird 6,5-mm-Multiplex-<br />

Sperrholz verwendet, das eine sehr<br />

stabile Grundlage für den weiteren Aufbau<br />

bietet. Die Bauteile für die Ariston werden<br />

nach und nach zum kompletten Bausatz<br />

vervollständigt. Als Nächstes folgt die Mahagoniumrandung<br />

des Spiegels und ein<br />

CNC-gefrästes Deck mit Esche-Einlegern.<br />

Auch weitere Modellgrößen werden noch<br />

folgen. Der Spantensatz wird für € 220,–<br />

angeboten.<br />

Der Beplankungssatz für € 149,– enthält<br />

Kiefernleisten 5 x 6 und 5 x 10 mm, eine<br />

Unterbeplankung aus 2-mm-Sperrholz in<br />

Segmenten fertig gefräst sowie Mahagonileisten<br />

1,5 x 8 x 1800 mm für die Rumpf-Seitenbeplankung.<br />

14 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Neu bei Smoke-EL<br />

Speziell für die Schiffsmodellbauer wurde<br />

ein Montagerahmen für die kleinste Smoke-<br />

Anlage Smoke-EL (S) konstruiert. Im Modell<br />

kann dieser Rahmen einfach verklebt werden.<br />

Da der Rauch aus eigener Kraft mit<br />

Druck aus dem Rauchrohr austritt, ist kein<br />

Lüfter oder Ähnliches notwendig.<br />

Mit diesem Montagerahmen ist der Einbau<br />

von Smoke-EL ganz einfach, der Rahmen<br />

wiegt nur wenige Gramm. Dem Rahmen liegen<br />

zwei Holzringe als Abstandshalter bei.<br />

Der Außendurchmesser beträgt 40 mm und<br />

an diesen kann eine Verkleidung angebracht<br />

werden, die zum jeweiligen Modell passt.<br />

Neu im Modellbau-Kaufhaus<br />

ist eine komplett neue Serie von Relingstützen<br />

im Maßstab 1:50. Ein Kunde hatte darauf<br />

hingewiesen, dass die bisherigen Relingstützen<br />

zwar für einige Schiffe passen<br />

würden, aber im Grundsatz nicht den Vorgaben<br />

des Germanischen Lloyd entsprächen.<br />

Daher wurde nun eine vollkommen<br />

neue Serie aufgelegt, die diesen Vorgaben<br />

entspricht. Lieferbar sind Stützen mit unterschiedlicher<br />

Anzahl von Durchzügen, auch<br />

mit Strebe in den Ausführungen flach und<br />

rund.<br />

Dipl.-Ing Gunter Zielke<br />

Sünnerholm 5<br />

24885 Sieverstedt<br />

Tel. 04603/1575<br />

www.Smoke-EL.de<br />

www.SmokeEL-Shop.de<br />

Der Durchmesser der Bohrungen beträgt<br />

0,5 mm in den Durchzügen und 0,8 mm im<br />

Handlauf. Eine weitere neue Auflage im<br />

Maßstab 1:35 wird folgen.<br />

Modellbautechnik Kuhlmann<br />

Feuerdornstr.3<br />

33699 Bielefeld<br />

Tel. 05202/925743<br />

scalemodelle@aol.com<br />

www.segelboot-modelle.de<br />

HYPE / KYOSHO<br />

Ab sofort erfolgt der Vertrieb aller HOBBY-<br />

WING-Produktlinien über HYPE / KYOSHO<br />

Deutschland. Im Bootsbereich ist dabei erstlinig<br />

die Brushless-Reglerserie „Seaking“<br />

mit den zugehörigen Brushless-Motoren betroffen.<br />

Mit dieser Serie werden die bisherigen<br />

Alpha-Regler bei Hype ersetzt, die bekanntlich<br />

ja ebenfalls bei HOBBYWING<br />

gefertigt worden sind. Ausführliche Infos zu<br />

dem neuen HOBBYWING-Sortiment finden<br />

man unter<br />

www.hype-rc.de<br />

Zu den „SMD-Neonröhren“ (siehe Schiffs-<br />

Modell 8/2011) ist nun auch eine Abdeckung<br />

lieferbar, somit steht einem Einbau<br />

im frei einsehbaren Bereich nichts mehr im<br />

Wege. Auch das Sortiment im Bereich<br />

der „Bodenbeläge“ konnte um Laufgitter<br />

erweitert werden, sie werden in verschiedenen<br />

Maßstäben von 1:20 bis 1:75 angeboten.<br />

Diese Neuigkeiten und über 2500 weitere<br />

Beschlagteile speziell für den Schiffs- und<br />

Eisenbahnmodellbau findet man im Internet<br />

oder im gedruckten Katalog.<br />

Modellbau-Kaufhaus<br />

Luisenweg 3<br />

71636 Ludwigsburg<br />

Tel. 07141/973 0534 (ab 18.00 Uhr)<br />

Rainer.Schoerner@t-online.de<br />

www.modellbau-kaufhaus.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 15


dem Hafen der französischen Stadt während<br />

der Testfahrten eine starke Strömung und ordentlich<br />

Wind herrschten, gab es keinerlei<br />

Probleme mit dem Boot. Alles Weitere zum<br />

Modell unter<br />

www.stockmaritime.com<br />

CN Development & Media<br />

Sonderaktion bei MULTIPLEX<br />

Einen ganz besonderen Service können<br />

MULTIPLEX-Kunden noch bis zum 31.12.<br />

2011 in Anspruch nehmen: Wenn man seines<br />

MULTIPLEX 35-/40-MHz-Sender zum<br />

Service-Check für € 30,– einschickt, bekommt<br />

man ein passendes HFMx-Modul im<br />

2,4-GHz-Band geschenkt! Mit diesen Nachrüstmodulen<br />

steht dann die bewährte und<br />

intelligente 2,4-GHz-M-LINK-Technologie<br />

zur Verfügung, das heißt u. a. auch volle<br />

Telemetriefähigkeit mit optionalem Telemetriedisplay.<br />

Der MULTIPLEX 35-/40-MHz-Sender kann<br />

an die folgende Adresse geschickt werden:<br />

MULTIPLEX Modellsport GmbH & Co.KG<br />

Westliche Gewerbestr. 1<br />

75015 Bretten-Gölshausen<br />

Neu bei stockmaritime.com<br />

Mit 111 cm Länge und seiner schnittigen<br />

Form ist der „3x1 One Design Racer“ nicht<br />

nur ein optischer Leckerbissen. Der einlaminierte<br />

Bugspriet und der leichte Knick im hinteren<br />

Bereich des Rumpfes lassen den<br />

3x1optisch hinter keinem der aktuellen „echten“<br />

Racer zurückstehen. Ausgefeilte, aber<br />

einfach zu bedienende Technik und nur das<br />

Nötigste an Beschlägen bringt der 3x1 mit.<br />

Dazu ist das Boot perfekt wassergeschützt.<br />

Dank eines neuen Doppel-Luken-Systems<br />

bleibt die Elektronik im Inneren stets trocken.<br />

Der 3x1 wird komplett aus Karbon-Epoxi gefertigt,<br />

auch Mast und Bäume bestehen natürlich<br />

aus Kohlefaser. Das Rigg besitzt keine<br />

Salinge und auch keine Achterstagspreize!<br />

Geliefert wird der 3x1 mit einem<br />

kraftvollen Segelservo und einem kleinen<br />

Ruderservo mit Metallgetriebe. Ausgerüstet<br />

ist das Boot mit einer 2,4-GHz-Anlage. Ziel<br />

bei der Entwicklung des Modells war es, ein<br />

möglichst großes, einfaches, schnelles,<br />

technisch modernes aber dennoch bezahlbares<br />

Modellboot zu bauen. Durch moderne<br />

Fertigungsverfahren kann das 111 cm lange<br />

Modellboot komplett segelfertig für knapp<br />

unter € 800,– angeboten werden.<br />

Das Boot segelt gutmütig, ist aber auch bei<br />

viel Wind und Welle hervorragend zu beherrschen<br />

und der Bugspriet verträgt sogar<br />

einen Frontalcrash aus voller Gleitfahrt mit<br />

dem Betonsteg ... das hat der Hersteller unbeabsichtigt<br />

bei den Tesfahrten vor La Rochelle<br />

im Atlantik ausprobiert. Obwohl vor<br />

Die Firma CN Development & Media bietet<br />

die derzeit kleinsten Modellservos der hauseigenen<br />

Marke YUKI MODEL über den<br />

Fachhandel an.<br />

Die Servos der Baureihe A1406 haben ein<br />

Gewicht von gerade einmal 1,7 g, sind wahlweise<br />

mit Mikrosteckern vom Typ SPEK-<br />

TRUM oder FUTABA ausgerüstet und messen<br />

14 x 6,2 x 17,9 mm.<br />

Das Servo A2018 wiegt 3,7 g und verfügt<br />

über einen UNI-Stecker, der mit den Stecksystemen<br />

von FUTABA und GRAUPNER/JR<br />

kompatibel ist. Seine Größe beträgt 20,2 x<br />

8,5 x 20,2 mm.<br />

Im Lieferumfang der Servos befinden sich<br />

auch passende Ruderhörner und Schrauben.<br />

CN Development & Media<br />

Haselbauer & Piechowski GbR<br />

Dorfstraße 39<br />

24576 Bimöhlen<br />

Tel. +49 4192 8919083<br />

info@cn-group.de<br />

www.cn-group.de<br />

stockmaritime: „3x1 One Design Racer“<br />

16 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Neues Gießverfahren<br />

bei HERBUNDSAB<br />

Beim Beschlagteileanbieter HERBUNDSAB<br />

werden seit Neuestem die Gießharz-Teile<br />

im Vakuumgießverfahren hergestellt.<br />

Bei diesem Verfahren werden dem Gußteil<br />

während der Anfertigung in einer Vakuum-<br />

Kammer die Luftbläschen entzogen und das<br />

Gießmaterial dadurch tief auch in die kleinsten<br />

Falten und Ecken der Form gesaugt. Dadurch<br />

ist auch an kleinsten Teilen eine erheblich<br />

feinere Detaillierung machbar als<br />

bisher gewohnt. Erfreulicherweise halten<br />

sich die Mehrkosten dabei in Grenzen, so<br />

dass auch hochfeine Teile noch bezahlbar<br />

bleiben.<br />

Als Erstes gibt es den Hauptscheinwerfer<br />

der ADOLPH BERMPOHL komplett überarbeitet<br />

und einen Komplettsatz für die PAUL<br />

DENKER im Maßstab 1:20. Ein besonderes<br />

Schmankerl ist dabei der Brückenscheinwerfer<br />

der PAUL DENKER mit seinem<br />

Schwenkhebel und dem feinen Gelenk.Weiter<br />

geht es in Kürze mit den Brückenscheinwerfern<br />

für die BERLIN.<br />

Ebenfalls neu sind Wiska-Scheinwerfer SH<br />

450 im Maßstab 1:25 (passend zu ARKO-<br />

NA/BERLIN) mit geätzten Deckeln sowie im<br />

Maßstab 1:50 (passend für Schlepper und<br />

Eisbrecher) sowie Böning SANSHIN-Yachtscheinwerfer<br />

(Doppelscheinwerfer) im Maßstab<br />

1:10 (passend zu vielen SRB, 9,5-m-<br />

Klasse etc.), in 1:20 (passend zu JOHANN<br />

FIDI etc.) sowie in 1:7 (Sonderanfertigung).<br />

Weitere Informationen bei:<br />

Herbundsab Modellbausätze<br />

Wachtelstieg 6a<br />

38118 Braunschweig<br />

Tel. 0531/2504748 und 0531/2504767<br />

spaller@gmx.net<br />

www.herbundsab-modellbausaetze.de<br />

Scale-Schiffe und Rennboote<br />

bei fun-modellbau<br />

Der Spezialist für Scale-Modelle hat jetzt<br />

sein Sortiment auf den Bereich Scale-<br />

Schiffs- und Bootsmodelle ausgedehnt.<br />

Passend zum Start der winterlichen Bausaison<br />

sind jetzt neben den aus Holz fertig<br />

gebauten Rennbooten auch ca. 100 verschiedene<br />

Komplett-Baukästen für Schiffsmodelle<br />

in den Größen von 700–1.600 mm<br />

Länge lieferbar.<br />

Alle Baukästen sind komplett ausgestattet,<br />

d. h. neben dem GfK-Rumpf (mit angeformten<br />

Details) und dem Material für die Aufbauten<br />

sind auch alle nötigen Beschlagteilen,<br />

Stevenrohr, usw.<br />

und natürlich auch der<br />

Bauplan enthalten.<br />

fun-modellbau:<br />

LIZ TERKOL<br />

So ist u. a. das Frachtschiff LIZ TERKOL lieferbar.<br />

Die Länge dieses Modells beträgt 905<br />

mm, die Breite liegt bei 150 mm. Der Baukasten<br />

kostet € 359,–<br />

Nähere Informationen bei:<br />

Kamann & Partner<br />

Beckhausstrasse 76<br />

33611 Bielefeld<br />

Tel.0521/176987<br />

www.fun-modellbau.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 17


VERSCHIEDENES<br />

BERND SCHOLTEN<br />

Die KNRM auf Tex<br />

A<br />

ls langjähriger Texel-Fan und -Urlau-<br />

ber bin ich schon oft am Gebäude<br />

der KNRM-Rettungsstation in De<br />

Koog vorbei gelaufen und habe mir jedes<br />

Jahr vorgenommen, die Station mal aus der<br />

Nähe anzuschauen. Denn von außen kann<br />

man nur erahnen, was sich hinter dem Rolltor<br />

verbirgt …<br />

Da die Zeit im immer zu kurzen Urlaub<br />

ohnehin knapp ist, verwarf ich diesen Gedanken<br />

aber regelmäßig. Im Sommerurlaub<br />

2005 stand zufällig das „De Kooger<br />

Rettungsgespann“ bei idealem Fotowetter<br />

vor der Station. Doch beladen mit Sandeimer,<br />

Strandtuch und nörgelnder Tochter war<br />

auch dieser Zeitpunkt mal wieder denkbar<br />

ungünstig ... also schnell nur einige Fotos<br />

aus der Hüfte geschossen und weiter zum<br />

Strand. Die Jahre vergingen (und einige Urlaube),<br />

bis ich wieder einmal den Beschluss<br />

fasste, mir die Station anzusehen.<br />

Nach kurzer Recherche im Internet fand ich<br />

die Website der Rettungsstationen auf Texel<br />

(www.knrmtexel.nl).<br />

Auf der Suche nach einem Ansprechpartner,<br />

den ich mit meinem Anliegen nerven<br />

konnte, stolperte ich in der Rubrik „Bemanning“<br />

über den Namen unseres Feriengastgebers<br />

auf Texel, Herrn Gerbrand Zoetelief,<br />

der als freiwilliger Retter seit 2008 in der<br />

KNRM tätig ist.<br />

Als Stammgast war nun also nur noch eine<br />

kleine Anfrage per E-Mail nötig und schon<br />

war der Besuchstermin ohne Probleme fest<br />

ausgemacht.<br />

Zuerst aber einmal ein paar Zahlen und Fakten:<br />

Die Koninklijk Nederlandse Reddings<br />

Maatschappij (Königlich Niederländische<br />

Rettungsgesellschaft) ist ähnlich organisiert<br />

wie wir es vom deutschen Pendant, der<br />

DGzRS, kennen. Mit 40 hauptamtlichen und<br />

1100 freiwilligen Rettern wird rund um die<br />

Das Rettungsgespann im Jahr 2005,<br />

noch mit Unimog 406<br />

18 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Treibstoff können diese Boote 16 Stunden<br />

auf See bleiben und max. 90–120 gerettete<br />

Personen transportieren. Angetrieben durch<br />

Wasserjets und mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 35 kn gehören diese Boote dann<br />

auch nicht zu den „Schleichern“ auf See.<br />

Diese Rettungsbootklasse der KNRM wird<br />

gerade mit Hilfe der Abteilung für maritime<br />

Technik an der TU Delft, des niederländischen<br />

Schiffsarchitekten De Vries Lentsch<br />

und der DAMEN-Werft in Gorinchem überarbeitet.<br />

Um die Schiffe noch sicherer und schneller<br />

zu gestalten, werden verschiedene<br />

Rumpfformen im Schlepptank der TU Delft<br />

getestet. Eine Modellvariante ist mit einem<br />

„Axtbug“ – von verschiedenen modernen<br />

Schiffen im Offshorebereich bekannt – ausgerüstet.<br />

Die Optik dieses Bootes wirkt im<br />

Vergleich zu dem im Jahr 1999 entworfenen<br />

Vorgänger futuristisch und die Proportionen<br />

sind recht gewöhnungsbedürftig.<br />

Die freiwilligen Mitarbeiter der KNRM werden<br />

umfangreich ausgebildet, um optimale<br />

Hilfe leisten zu können. Zur Ausbildung<br />

gehört unter anderem auch ein Aufenthalt<br />

in einem Trainingscenter in Schottland. Es<br />

handelt sich um das Marine Rescue Institut<br />

(MRI), welches sich in Stonehaven<br />

befindet (www.maritime-rescue-institute.<br />

org). Hier wird zum Beispiel das Verhalten<br />

im gekenterten Rettungsboot geübt.<br />

Während dieser Ausbildung besuchen die<br />

niederländischen Retter auch die R.N.L.I.<br />

(Royal National Lifeboat Institution) und<br />

begleiten die britischen Retter auf ihren<br />

Einsatzfahrten.<br />

Auch eine umfangreiche Ausbildung im Bereich<br />

der ersten Hilfe (EHBO/Eeerste Hulp<br />

bij Ongelukken), die mit der unserer Rettungssanitäter<br />

vergleichbar ist, wird durchgeführt.<br />

Bevor die Retter eingesetzt werden, müssen<br />

sie eine weitere Prüfung bestehen.<br />

Ähnlich dem UKW-Funkbetriebszeugnis<br />

muss das „Marifon“ (UKW-Sprechfunkgerät)<br />

sicher bedient werden können. Auch die<br />

richtige Kommunikation auf See will gelernt<br />

sein, denn nur bestens ausgebildete Retter<br />

können professionelle Hilfe leisten!<br />

Wer mehr über die KNRM erfahren möchte,<br />

kann sich unter www.knrm.nl informieren.<br />

Nun aber zurück auf die Watteninsel Texel!<br />

Auf Texel befinden sich drei Rettungsstationen,<br />

und zwar im Hafen Oudeschild, in De<br />

Koog und in De Cocksdorp.<br />

Das größte Rettungsboot auf Texel ist in<br />

De Cocksdorp stationiert. Es handelt sich<br />

um die „Beursplein 5“ (Typ Valentijn), ein<br />

Festrumpfschlauchboot (RIB) mit offenem<br />

Aufbau. Mit diesem bis zu 36 kn schnellen<br />

Boot können bis zu 50 gerettete<br />

Personen transportiert werden. Um<br />

schnell eingesetzt werden<br />

zu können, steht die „Beel<br />

oder: Schnelle Hilfe<br />

vom Waddeneiland<br />

Uhr Einsatzbereitschaft garantiert. Auf dem<br />

Gebiet der Niederlande sind 42 Rettungsstationen<br />

verteilt, die mit verschiedensten<br />

Fahrzeugen ausgerüstet sind.<br />

Im Vergleich zur DGzRS setzt die KNRM<br />

aber auf kleinere Rettungseinheiten. Die<br />

größten Rettungsboote (Typ Arie Visser)<br />

haben eine Länge von 18,80 m. Im Gegensatz<br />

zu einer HERMANN MARWEDE mit<br />

Rettungsboot vom Typ Arie<br />

Visser (Foto: Archiv KNRM)<br />

ihrer stattlichen Länge von<br />

46 m wirkt das klein, ist<br />

aber nicht weniger<br />

effektiv. Mit einem<br />

Tankinhalt von<br />

insgesamt 6100 l<br />

Entwurfszeichnung des neuen<br />

Rettungs boottyps (Foto: Archiv KNRM)<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

19


Der Raupenschlepper<br />

Das Bootshaus in De Cocksdorp<br />

Auf der Homepage des Herstellers (www.<br />

habbeke.nl) befinden sich viele Baubilder<br />

einer Valentijn-Klasse. Auch ein paar interessante<br />

Videos sind dort zu sehen, ein virtueller<br />

Besuch lohnt sich also.<br />

„BEURSPLEIN 5“<br />

Steuerstand der „Beursplein 5“<br />

Baujahr: 1992<br />

Werft: Jachtbouw Habbeke Volendam<br />

Rumpf: Aluminium, Bau-Nr. 139<br />

Länge über alles: 10,6 m<br />

Breite: 4,1 m<br />

Tiefgang: 0,75 m<br />

Gewicht: 8,4 t<br />

Höchstgeschwindigkeit: 36 kn<br />

Antrieb: 2 x 450 PS Volvo Penta,<br />

Hamilton Waterjet<br />

Nautische Ausrüstung: Seekartenplotter mit<br />

GPS, Radar, Echolot, 2 x UKW-Sprechfunkgerät<br />

RAUPENSCHLEPPER<br />

Hersteller: Roodberg (www.roodberg.nl)<br />

Motor: Volvo 6-Zyl.-Turbodiesel<br />

Hubraum: 9,6 Liter<br />

Leistung: 175 kW/240 PS<br />

Gewicht: 11 t<br />

Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h<br />

Im Hafen Oudeschild wird die „Francine<br />

Kroesen“ vorgehalten. Mit einer Länge von<br />

7,50 m und einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 32 kn können bis zu 15 Personen aufgenommen<br />

werden.<br />

„Beursplein 5“ in Fahrt<br />

Die „Beursplein 5“ auf ihrem Trailer<br />

ursplein 5“ in einem Bootshaus direkt in der<br />

Nähe des Strandes und wird im Einsatzfall<br />

mit Hilfe eines Anhängers, welcher durch<br />

einen speziellen Raupenschlepper gezogen<br />

wird, zu Wasser gelassen. Die Gummiraupen<br />

des Schleppers sind so konstruiert,<br />

dass das hohe Gewicht des Fahrzeuges,<br />

auf dem weichen Boden des Strandes gut<br />

verteilt wird. Bei zu hohem Anpressdruck<br />

würde das Gespann sich im feinen Sand<br />

des Strandes festfahren.<br />

Die Motoren von Boot und Zugfahrzeug werden<br />

im Bootshaus elektrisch vorgewärmt,<br />

damit sie sofort mit voller Leistung einsetzbar<br />

sind. Durch diese Art der Lagerung und des<br />

Transportes ist es möglich, die „Beursplein<br />

5“ schnell an verschiedenen Stellen des<br />

Strandes zum Einsatz zu bringen.<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Die „Francine Kroesen“<br />

Der Unimog trägt den Namen „Peter Kaan“<br />

Bei der „Francine Kroesen“ handelt es sich<br />

um ein Festrumpfschlauchboot des Typs<br />

„Atlantic 75“. Dieser Bootstyp ist baugleich<br />

mit den Booten (B-class) der britischen Rettungsgesellschaft<br />

R.N.L.I. Die Boote werden<br />

in Küstennähe und im Wattenmeer zur<br />

Rettung und Bergung in Seenot geratener<br />

Schiffe eingesetzt.<br />

Der Rumpf des Bootes besteht aus GfK<br />

und ist entsprechend robust. Somit ist<br />

das Auffahren auf den Strand ohne größere<br />

Schäden möglich. Das RIB liegt in einer<br />

„schwimmenden Garage“ im Yachthafen<br />

von Oudeschild. Es wird auf Schwimmern<br />

außerhalb des Wassers gelagert, welche im<br />

Einsatzfall abgesenkt werden. Diese Konstruktion<br />

schützt die „Francine Kroesen“ einigermaßen<br />

vor Salzwasserschäden.<br />

„FRANCINE KROESEN“<br />

„Peter Kaan“ beheimatet. Bei der „Zalm“<br />

handelt es sich ebenfalls um ein Festrumpfschlauchboot.<br />

Mit dem kleinsten Rettungsboot<br />

auf Texel können bis zu fünf gerettete<br />

Personen transportiert werden.<br />

Eine schnelle Verlegung zum Einsatzort<br />

wird mit dem Unimog „Peter Kaan“ (Typ U<br />

1300) bewerkstelligt. Die „Zalm“ kann an jeder<br />

Stelle der Insel eingesetzt werden und<br />

ist somit das mobilste der Einsatzmittel.<br />

Der Unimog wird aber nicht nur als Zugfahrzeug<br />

eingesetzt, sondern ist ein sogenanntes<br />

Kusthulpverleningsvoertuig (Küstenhilfs-<br />

und Unterstützungsfahrzeug). Es<br />

wird zur Vermisstensuche und zum Transport<br />

verletzter Personen eingesetzt. Die<br />

Ladefläche des Unimogs ist so ausgestaltet,<br />

dass eine Rettungstrage eingeschoben<br />

werden kann, um auch Liegendtransporte<br />

möglich zu machen. „Normale“ Rettungsfahrzeuge<br />

wären logischerweise für den<br />

Transport am Strand völlig ungeeignet. Der<br />

Unimog ist seit 2006 bei der KNRM und<br />

stammt ursprünglich aus dem Bestand der<br />

Deutschen Bundeswehr. Nach Umbau und<br />

Umrüstung lässt sich die „Dienstvorzeit“<br />

aber nicht mehr erahnen.<br />

„ZALM“<br />

Baujahr: 1992<br />

Hersteller: Avon Inflatables Ltd., UK<br />

Rumpf: GfK<br />

Länge: 4,70 m<br />

Breite: 2,00 m<br />

Tiefgang: 0,3 m<br />

Gewicht: ca. 500 kg<br />

Anrieb: 1 x Yamaha Außenborder mit 70 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: 25 kn<br />

Nautische Ausrüstung: UKW-Funk, Echolot,<br />

Kartenplotter<br />

Baujahr: 2005<br />

Hersteller: Avon Ltd in<br />

Zusammenarbeit mit der R.N.L.I.<br />

Rumpf: GfK<br />

Länge: 7,50 m<br />

Breite: 2,64 m<br />

Tiefgang: 0,7 m<br />

Gewicht: ca. 1,5 t<br />

Antrieb: 2 x Außenborder Yamaha 75 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: 32 kn<br />

Nautische Ausrüstung: Seekartenplotter mit<br />

GPS, Echolot, 2 x UKW-Sprechfunkgerät<br />

Umfangreiches Rettungsequipment im Unimog<br />

In der Rettungsstation De Koog sind die<br />

„Zalm“ (= Lachs) und ihr „Zugpferd“, die<br />

„Francine Kroesen“ in voller Fahrt<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 21


(Foto: Archiv KNRM)<br />

„PETER KAAN“<br />

Baujahr: 1986, Umbau bei der KNRM 2006<br />

Hersteller: Mercedes-Benz<br />

Länge: 5,81m<br />

Breite: 2,33 m<br />

Höhe: 2,74 m<br />

Gewicht: ca. 5,3 t<br />

Leistung: 95 kW/130 PS<br />

Ausrüstung: Umfangreiches Rettungsequipment<br />

Das Seenotrettungswesen auf der Insel<br />

Texel hat eine lange Tradition. Der erste<br />

aufgezeichnete Rettungseinsatz fand im<br />

Jahre 1833 statt. Damals wurden die Besatzungen<br />

für die Ruderrettungsboote der<br />

KNZHRM (Koninklijke Noord- en Zuid-Hollandsche<br />

Redding-Maatschappij) durch die<br />

Bewohner der Insel gestellt.<br />

Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

Die freiwilligen Retter stammen von der<br />

Insel Texel und aus den verschiedensten<br />

Berufen. Vom Hotelbesitzer über den Makler<br />

bis hin zum Lehrer sind alle Berufsstände<br />

vertreten. Die Retter opfern viel<br />

Zeit und oftmals auch ihren wohlverdienten<br />

Schlaf, um anderen Menschen zu helfen.<br />

Es wird ein „Bereitschaftsplan“ geführt,<br />

um die Einsatzstärken rund um die Uhr<br />

zu garantieren. Dass der freiwillige Dienst<br />

bei solch einer Institution natürlich auch<br />

nicht ungefährlich ist, erklärt sich von<br />

selbst. Alarmiert werden die Retter über<br />

Funkmeldeempfänger, wie sie auch hierzulande<br />

bei den Rettungsdiensten zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Nach aller Technik und Theorie zur Praxis.<br />

Einmal in der Woche treffen sich die Rettungsmannschaften<br />

auf Texel zum Üben.<br />

Während meines Urlaubes durfte ich die<br />

„Bemanning“ aus De Koog einen Abend<br />

lang begleiten. Bei recht mäßigem Wetter<br />

radelte ich standesgemäß mit dem „Fiets“<br />

zur Rettungsstation. Natürlich wünscht<br />

sich jeder Hobbyfotograf helles Licht und<br />

vielleicht noch einen Jahrhundertsonnenuntergang<br />

für solch einen Termin. Da sich<br />

das Wetter aber nur selten nach solchen<br />

Wünschen richtet, war eher die „Situation<br />

normal“ angesagt. Retter fahren eben bei<br />

jedem Wetter raus …<br />

Nach einer kurzen Begrüßung, die wegen<br />

des eingeladenen Touristen vermutlich<br />

länger gedauert hat als sonst, wurden die<br />

Fahrzeuge aufgerüstet. Schon hier konnte<br />

ich gelassene, professionelle Arbeit erleben.<br />

Jeder Handgriff saß, kein Wunder,<br />

im Einsatzfall wäre blinde Hektik fehl am<br />

Platz. Nun ging es auf der Ladefläche des<br />

Unimogs und mit dem angehängten Boot in<br />

den Hafen nach Oudeschild.<br />

Hier wurde zuerst die „Zalm“ geslippt, danach<br />

die „Francine Kroesen“ zu Wasser gelassen.<br />

Ich selber wurde mit einem der KNRM-<br />

Überlebensanzüge ausgerüstet. Da ich<br />

nun nicht gerade zierlich bin und bisher<br />

auch keine Erfahrung mit solchen Kleidungsstücken<br />

hatte, gestaltete sich der<br />

Vorgang nicht gerade einfach. Mit Gerbrands<br />

Hilfe konnte die sogenannte Bollentour<br />

dann aber doch nach kurzer Zeit<br />

starten. „De Bollen“ werden die Sandbänke<br />

zwischen Texel und dem Festland genannt.<br />

Hier laufen nicht selten Segler auf Grund,<br />

welche dann auf Hilfe der Retter angewiesen<br />

sind.<br />

Auf dem Weg nach Oudeschild<br />

22 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Der „Zalm“ wird geslippt<br />

Nach dem Ende der Übung ist Vorbereitung<br />

für den nächsten Einsatz angesagt<br />

Nach dem Auslaufen aus dem Hafen beschleunigte<br />

der Skipper Rogier Kruger das<br />

Boot zügig. Da ich bisher nur bei spiegelglattem<br />

Wasser mal mit einem ähnlichen<br />

RIB unterwegs gewesen war, überraschte<br />

mich die Wucht, mit der das Boot hinter einer<br />

Welle aufschlug. Zuerst hielt ich mich<br />

und meine Kamera krampfhaft fest, da ich<br />

ganz genau weiß, dass meine SLR nicht<br />

schwimmen kann ... nun wurde mir auch<br />

schlagartig klar, welche Funktion die Fußschlaufen<br />

auf dem Boden der „Francine<br />

Kroesen“ haben.<br />

Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber an<br />

den Wellengang und kann auch mal nach<br />

rechts und links schauen. Trotzdem hatte<br />

ich noch keine Augen für die Bootstechnik.<br />

Nachdem ich meine Fotos geschossen hatte<br />

und das Tageslicht langsam schwand,<br />

konnte ich meine Kamera unter der Sitzbank<br />

verstauen. Nun, da die Kamera sicher<br />

lag, bekam ich das Grinsen (und auch das<br />

Seewasser) nicht mehr aus meinem Gesicht.<br />

Eine Achterbahnfahrt vom Feinsten,<br />

und das mitten in der Waddenzee. Nun<br />

ging es mit Vollgas Richtung Norden, wo<br />

Rogier einige Kitesurfer sichtete. Da diese<br />

der Mannschaft persönlich bekannt waren,<br />

konnte Gerbrand sagen, dass es sich um<br />

sehr erfahrene Surfer handelt. Aber auch<br />

dem erfahrensten Surfer kann ein Fehler<br />

unterlaufen. Da sich bei einem der Kites<br />

die Leinen verdreht hatten, blieb dieser<br />

störrisch auf dem Wasser liegen und war<br />

auch trotz Hilfe der Mannschaft nicht dazu<br />

zu bewegen, wieder zu fliegen. Also wurde<br />

der Surfer durch die Besatzung der „Zalm“<br />

aufgenommen und der Kite in die „Francine<br />

Kroesen“ gezogen. So beladen ging es wieder<br />

zurück in den Oudeschilder Hafen.<br />

Nachdem die Überlebensanzüge vom Seewasser<br />

gereinigt, die „Francine Kroesen“<br />

aus dem Wasser gehoben und die „Zalm“<br />

wieder auf ihrem Trailer stand, ging es zurück<br />

nach De Koog. Allerdings ist die Arbeit<br />

für die Retter hier noch nicht zu Ende: Das<br />

Kühlsystem des Außenborders muss mit<br />

Süßwasser gespült werden, Nachtanken<br />

und Aufräumen ist angesagt. Denn was für<br />

Fußballspiele gilt, ist auch hier Programm:<br />

Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz …<br />

Apropos nach dem Einsatz – natürlich ist<br />

auch die Einsatznachbesprechung mit<br />

einem „Biertje“ ein Bestandteil des Übungsabends.<br />

Auch der gesellige Teil gehört einfach<br />

dazu und stärkt die Gemeinschaft.<br />

Mir bleibt zum Schluss nur, mich bei der<br />

Mannschaft der Rettungsstation De Koog<br />

für einen spannenden und wirklich netten<br />

Abend zu bedanken.<br />

Natürlich möchte ich es auch nicht versäumen,<br />

hier ein bisschen „Werbung“ zu machen.<br />

Viele Deutsche verbringen wie ich<br />

ihren Urlaub in den Niederlanden. Und da<br />

bei einem Urlaub an der Küste meist auch<br />

in irgend einer Art und Weise Wassersport<br />

betrieben wird, kann man durchaus mal in<br />

die Situation kommen, die Hilfe der freiwilligen<br />

Retter in Anspruch nehmen zu müssen<br />

– bei der KNRM ist also ebenfalls jeder gespendete<br />

Euro gut aufgehoben! Wie heißt<br />

das Motto vor Ort:<br />

De beste redders staan aan wal!<br />

(Die besten Retter stehen auf dem Land)<br />

Fotos teilweise von Florian Julius und<br />

Rogier Kruger<br />

Skipper Rogier Kruger<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 23


SEGELSCHIFFE<br />

HARALD KOSSACK<br />

<strong>Arnemuider</strong><br />

<strong>Spriet</strong>-<strong>Hoogaars</strong><br />

„Nooit Gedacht“<br />

D<br />

ieses Schiff sieht nun wirklich<br />

merkwürdig aus und man<br />

muss schon ein großes Vertrauen<br />

in die Fähigkeiten<br />

unserer Vorfahren haben, um<br />

solch ein Vorbild als segelfähiges Modell<br />

nachzubauen. Das Vertrauen hat sich aber<br />

gelohnt, denn das im Maßstab 1:8 gebaute<br />

Modell segelt entgegen meiner Erwartungen<br />

erstaunlich gut. Da passt dann<br />

auch die Namensgebung ins Bild, denn der<br />

Name des Originals, „Nooit Gedacht“, bedeutet<br />

„Unerwartet“.<br />

Original und Entwicklung<br />

Der Typ des <strong>Hoogaars</strong> wurde seit dem 16.<br />

Jahrhundert für Frachtfahrt und Fischerei<br />

an der niederländisch-belgischen Küste<br />

im Bereich von Zeeland und der Schelde-<br />

24 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


mündung verwendet. Die Fischerei wurde<br />

hauptsächlich von Vlissingen, Zeerikzee<br />

und Veere aus betrieben. Das Schiff wurde<br />

aus besonders breiten und starken Planken<br />

in Klinkerbauweise gebaut, hatte einen<br />

flachen Boden und benötigte daher Seitenschwerter.<br />

Der Name „<strong>Hoogaars</strong>“ bedeutet<br />

„Hocharsch“ und ist darin begründet, dass<br />

der Tiefgang vorn größer als am Achterschiff<br />

ist.<br />

Der „<strong>Arnemuider</strong>“ <strong>Hoogaars</strong>, der dem Modell<br />

zugrunde liegt, ist ein älterer Typ mit<br />

<strong>Spriet</strong>segel, hohem Freibord und leicht<br />

gewölbtem Boden. Die <strong>Arnemuider</strong> <strong>Hoogaars</strong><br />

galten als trockene und seetüchtige<br />

Seeschiffe. Es gab keine Pumpe an Bord,<br />

überkommendes Wasser und Regenwasser<br />

wurde per Hand mit einer „Hoosschop“<br />

(Lenzschaufel) über Bord gekippt. Bei<br />

schlechtem Wetter diente diese Hoosschop<br />

auch als Toilette ... bei gutem Wetter wurde<br />

das Geschäft direkt über Bord erledigt.<br />

Nachteilig bei der <strong>Spriet</strong>takelung der <strong>Arnemuider</strong><br />

<strong>Hoogaars</strong> war der Umstand, dass<br />

auch bei angegeitem (geborgenem) Großsegel<br />

die schwere <strong>Spriet</strong> gesetzt blieb, so<br />

dass der Gewichtsschwerpunkt bei Sturm<br />

nicht wesentlich nach unten verlagert werden<br />

konnte. Das führte zu vielen Schiffsverlusten<br />

und letztlich zur Einführung des „Bezantuig“<br />

(Gaffeltakelage). Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts kam die <strong>Spriet</strong>takelage immer<br />

mehr außer Gebrauch.<br />

Auch der Fischerei- und Werftplatz Arnemuiden<br />

verlor Ende des 19. Jahrhunderts<br />

seine Bedeutung. Durch den Bau der Eisenbahn<br />

zwischen Bergen op Zoom und<br />

Vlissingen im Jahr 1871 wurde der Zugang<br />

zwischen Arnemuiden und der Westerschelde<br />

verschlossen. Die in Arnemuiden<br />

beheimateten Fischer nutzten danach Vlissingen<br />

oder Veere als Heimathafen.<br />

Neben dem <strong>Arnemuider</strong> <strong>Hoogaars</strong> gab es<br />

weitere <strong>Hoogaars</strong>-Typen, nämlich den Kinderdijkse<br />

<strong>Hoogaars</strong>, den Oostduivelandse<br />

<strong>Hoogaars</strong>, den Tholense <strong>Hoogaars</strong> und den<br />

Zeeuwsvlaamse <strong>Hoogaars</strong>. Die Typenbezeichnungen<br />

orientieren sich an ihren Bauund<br />

Entwicklungsorten. Der Typ des <strong>Arnemuider</strong><br />

<strong>Hoogaars</strong> ist heute ausgestorben,<br />

es gibt kein Originalschiff mehr. Ein paar<br />

Tholense <strong>Hoogaars</strong> haben überlebt und<br />

werden heute als Yachten verwendet.<br />

Wer sich für <strong>Hoogaars</strong> interessiert, dem<br />

seien die beiden Bücher von Jules van Beylen,<br />

De <strong>Hoogaars</strong> en de visserij van Arnemuiden,<br />

erschienen 1993 und De <strong>Hoogaars</strong>,<br />

erschienen 1978, ans Herz gelegt. Im<br />

erstgenannten Buch wird hauptsächlich der<br />

<strong>Arnemuider</strong> <strong>Hoogaars</strong> und im letztgenannten<br />

Buch der Tholense <strong>Hoogaars</strong> beschrieben.<br />

In beiden Büchern sind Pläne und<br />

zahlreiche Fotos und Detailzeichnungen<br />

enthalten.<br />

Modellnachbau<br />

Das Modell ist im Maßstab 1:8 im Wesentlichen<br />

aus Eiche gebaut und hat folgende<br />

Abmessungen: Länge ü. a. 202 cm, Breite ü.<br />

a. 52 cm, Höhe 120 cm, Gewicht 25 kg. Der<br />

Boden besteht aus drei 5 mm dicken Bootsbausperrholzplatten,<br />

die über eine Form<br />

zusammengeleimt wurden, so dass nach<br />

dem Aushärten des Leims die gewölbte<br />

Form erhalten blieb. Die mittlere Platte hatte<br />

ich zuvor teilweise ausgeschnitten und mit<br />

Blei gefüllt. Die Klinkerbeplankung erfolgte<br />

über Mallen. Die 1,5 bis 3 cm dicken Eichenspanten<br />

wurden erst später eingesetzt.<br />

Zum Biegen der 8 mm starken Eichenplanken<br />

müssen diese gut gewässert und erhitzt<br />

werden, das Erhitzen erfolgte mit einem<br />

Lötbrenner. Als Leim habe ich Aerodux 185<br />

mit Härter HRP 150 verwendet. Dies ist ein<br />

Pesorcin-Phenol-Formaldehyd-Leim, der im<br />

Originalholzbootsbau verwendet wird. Die<br />

Außenhaut wurde dunkel gebeizt und mit<br />

seidenmattem Kunstharzlack gestrichen.<br />

Das Unterwasserschiff ist schwarz gestrichen,<br />

vor dem Anstrich habe ich noch eine<br />

Lage sehr dünnes Glasgewebe mit Epoxidharz<br />

auflaminiert.<br />

Der offene Teil in der Mitte des Rumpfes ist<br />

unterhalb der Bodenbretter und damit von<br />

außen unsichtbar mit einer Plexiglasplatte<br />

abgedichtet. Ein Teil der Technik und ein<br />

weiteres Bleigewicht (ca. 4 kg) liegen unter<br />

der abschraubbaren Plexiglasscheibe.<br />

Regen- und Spritzwasser bleiben dann auf<br />

der Plexiglasscheibe und können mit einer<br />

Pumpe aus dem offenen Teil des Rumpfes<br />

herausgepumpt werden.<br />

Neben dem Ruder und den Seitenschwertern<br />

werden die Schot des Großsegels<br />

und die Geeren der <strong>Spriet</strong> über jeweils<br />

eine Segelwinde angesteuert. Auch den<br />

Sturmklüver und den bei wenig Wind gesetzten<br />

Ballonklüver kann ich über jeweils<br />

eine Segelwinde verstellen. Einen Motor,<br />

Zusatzkiel oder eine Rudervergrößerung<br />

gibt es nicht.<br />

Die Besatzung ist selbst gefertigt. Die Köpfe<br />

wurden aus Fimo modelliert, die Körper<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 25


estehen aus Draht und Styropor und die<br />

Bekleidung hat meine Karin in mühevoller<br />

Handarbeit genäht. Die stilechten Holzschuhe<br />

sind aus Lindenholz geschnitzt.<br />

Die Seitenschwerter bestehen aus Eichenholz.<br />

Es handelt sich dabei um sogenannte<br />

Botterschwerter. Diese sind lang, schmal<br />

und profiliert. Das Profil sorgt dafür, dass<br />

das Wasser auf der Luvseite schneller am<br />

Schwert entlangströmt als auf der Leeseite,<br />

so dass eine Kraft in Richtung Luv entsteht<br />

und der Abdrift entgegenwirkt. Das Prinzip<br />

ist also dasselbe wie bei einem Segelprofil<br />

oder einer Flugzeugtragfläche. Das Prinzip<br />

funktioniert natürlich auch beim Modell, allerdings<br />

ist die Herstellung von profilierten<br />

Seitenschwertern aufwendig. Die Schwerter<br />

sind dreischichtig aufgebaut. Die mittlere<br />

Schicht habe ich im unteren Bereich ausgeschnitten<br />

und mit Blei gefüllt, damit das<br />

Schwert gut fällt. Nach dem Zusammenleimen<br />

der drei Schichten wurde vorsichtig<br />

das Profil herausgeschliffen, wobei darauf<br />

geachtet werden muss, dass nicht bis auf<br />

das in der Mitte befindliche Blei heruntergeschliffen<br />

wird.<br />

Für die Herstellung der verschiedenen<br />

Körbe wurden die langen Winterabende<br />

genutzt. Zuvor hatte ich einen Korbflechtkursus<br />

bei der Volkshochschule besucht.<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Dort wurden zwar andere und größere<br />

Körbe aus Weidengeflecht<br />

gefertigt, man bekommt aber dennoch<br />

einen guten Einblick in die<br />

Technik des Flechtens. Für die<br />

Modellkörbe habe ich Peddigrohr<br />

im Durchmesser von 1 bis 2 mm<br />

verwendet. Dieses lässt sich im<br />

feuchten Zustand ausgezeichnet biegen<br />

und es kann gebeizt und lackiert werden.<br />

Den Tipp mit dem Peddigrohr habe ich übrigens<br />

von der Korbflechtmeisterin bei der<br />

Volkshochschule bekommen.<br />

Die Basis des Krabbenofens ist eine Konservendose.<br />

Für die halbrunde Sudpfanne<br />

wurde eine Soßenkelle umfunktioniert. Das<br />

Ganze ist hartgelötet und somit funktionstüchtig.<br />

In der Sudpfanne befindet sich ein<br />

wenig Holzkohlenteer. Das gibt dem Modell<br />

einen rauchigen „Museumsduft“. Allerdings<br />

sollte davon nur sehr zurückhaltend Gebrauch<br />

gemacht werden, denn das Zeug<br />

stinkt gewaltig. Die Segel wurden mit Stofffarbe<br />

auf alt getrimmt.<br />

Segelbetrieb<br />

Das Segeln mit einem Plattbodenschiff<br />

ohne Zusatzkiel und Steuerhilfen ist eine<br />

besondere Erfahrung. Die Seitenschwerter<br />

haben eine sehr wichtige Funktion und<br />

müssen eingesetzt werden, weil das Modell<br />

sonst nicht kontrollierbar ist. Folglich<br />

muss jeweils das Leeschwert<br />

(also das Schwert<br />

auf der windabgewandten Seite)<br />

herabgelassen werden. Das Modell nimmt<br />

es jedoch nicht übel, wenn auch das Luvschwert<br />

unten ist. Das Luvschwert treibt<br />

dann lediglich vom Modell ab und hat bis<br />

auf eine bremsende Wirkung keine Funktion.<br />

Ein Plattbodenschiff läuft generell keine<br />

große Höhe, weil die Lateralfläche (Fläche<br />

des Unterwasserschiffs, die der Abdrift<br />

entgegenwirkt) sehr klein ist. Die fehlende<br />

Höhe zum Wind muss dadurch ausgeglichen<br />

werden, dass man ein paar Schläge<br />

mehr fährt. Da der Winkel zum Wind größer<br />

als bei Kielschiffen ist, brauchen die Segel<br />

auch nicht so dicht gefahren zu werden, was<br />

sich wiederum positiv auf die Geschwindigkeit<br />

auswirkt.<br />

Der <strong>Hoogaars</strong> hat eine erstaunliche Stabilität.<br />

Meine anfänglichen Befürchtungen,<br />

dass das Modell wegen des offenen Mittelteils<br />

nur bei schwachen Winden einsetzbar<br />

wäre, haben sich nicht bestätigt. Das Modell<br />

ist noch bis Windstärke 3 mit Toppsegel segelbar.<br />

Mit Fock, Großsegel und Sturmfock<br />

habe ich es schon bei mehr als Windstärke<br />

4 gesegelt und hatte auch dabei keine<br />

größeren Adrenalinstöße. Bei starken Böen<br />

kann durch das Auffieren der <strong>Spriet</strong>geeren<br />

der Druck aus dem Großsegel und dem<br />

Toppsegel genommen werden. Auch beim<br />

Segeln mit raumen oder achterlichen<br />

Winden müssen die <strong>Spriet</strong>geeren aufgefiert<br />

werden, weil das Großsegel<br />

sonst nicht ausweht. Bei ganz leichten<br />

Winden wird die große Ballonfock gesetzt,<br />

die über eine gesonderte Winde angesteuert<br />

wird. Um die dadurch verursachte<br />

Verlagerung des Segeldruckpunkts nach<br />

vorn auszugleichen, wird achtern das merkwürdige<br />

Dreieckssegel (niederländisch:<br />

Gatzeil) gefahren. Die Schot des Gatzeils<br />

läuft durch eine Öse auf dem Ruderkopf<br />

und ist auf der Ruderpinne an einer Klampe<br />

belegt. Beim Modell ist das Gatzeil nicht<br />

RC-gesteuert. Wenn der Wind zu stark wird,<br />

ist eine schnelle Rückkehr zum Ufer empfehlenswert.<br />

Bei Interesse an ferngesteuerten vorbildgetreuen<br />

Segelschiffsmodellen geht kein<br />

Weg an der Minisail-Classic (www.minisailclassic.de)<br />

vorbei. Interessenten an klassischen<br />

Seglern sei auch das gerade eben<br />

im Neckar-Verlag erschienene Sonderheft<br />

der <strong>SchiffsModell</strong> zum Thema Minisail-<br />

Classic empfohlen.<br />

Ernstgemeinte Anfragen zum hier vorgestellten<br />

<strong>Hoogaars</strong> beantworte ich gerne.<br />

Harald Kossack, Abt-Petrus-Str. 22, 33428<br />

Harsewinkel, E-Mail: h.kossack@web.de.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 27


MOTORSCHIFFE<br />

PETER SEIDEL, ANDRE KOLBE<br />

Ein Torpedoboot der k. u. k.-Marine<br />

ieser Beitrag ist etwas anders<br />

geartet als gewohnt, denn er<br />

ist, genau wie das vorgestell-<br />

te Modell, eine Gemeinschaftsarbeit von<br />

meinem Sportfreund Andre Kolbe und mir.<br />

Diese Gemeinschaftsarbeit begann schon<br />

vor ca. 25 Jahren, sprich noch zu DDR-<br />

Zeiten. Ich war seinerzeit auf der Suche<br />

nach einem ausgefallenen und schnellen<br />

Modell. Damals baute ich noch zusammen<br />

mit meinem Sohn Torsten. Er war im<br />

Jahr 1987/88 DDR-Schülermeister<br />

in der Klasse EK. Die Klasse EK<br />

waren Schiffsmodelle, (E = Elektroantrieb,<br />

K = Kampfschiffe), die mit<br />

fest arretiertem Ruder und einem<br />

Zeitschalter auf einer 50-m-Bahn<br />

fuhren. Die Älteren unter uns kennen<br />

das ja alles noch.<br />

In dem bekannten Buch von Hans<br />

Mehl, „Torpedoboote und Zerstörer“,<br />

Transpressverlag, Berlin 1982, fand ich<br />

einen Bootstyp, der für die damalige Klasse<br />

EK passte. Es handelte sich um ein Torpedoboot<br />

der k. u. k.-Marine vom Typ „HUS-<br />

ZAR“ aus der Zeit um 1905.<br />

Auf der Suche nach weiteren Bauunterlagen<br />

wurde ich im ehem. Armeemuseum<br />

der DDR, dem heutigen Militärhistorischen<br />

Museum der BW, in dem ich damals als Objektingenieur<br />

tätig war, fündig. In der ehem.<br />

Militärbibliothek fand ich dann noch Literatur<br />

zur Geschichte des Schiffes, zu technischen<br />

Daten und Bewaffnung.<br />

Das Vorbild<br />

In den Jahren 1904/1905 kaufte die k. u.<br />

k.-Flottenführung einen 400-t-Zerstörer<br />

aus Großbritannien. Dieses unter dem Typ-<br />

Namen HUSZAR in Dienst gestellte Schiff<br />

klassifizierte man in Torpedoboot<br />

um. Nach einer intensiven und<br />

erfolgreichen Erprobung wurde<br />

der Bau von 12 weiteren Torpedofahrzeugen<br />

in den eigenen Werften<br />

Pola, Fiume und Trieste begonnen<br />

und alle Schiffe bis 1910<br />

nacheinander in Dienst gestellt.<br />

Es waren dies die Torpedoboote<br />

ULAN, STREITER, WILDFANG,<br />

SCHARFSCHÜTZE, USKOGE,<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


k. u. k.-Torpedoboote in Pola (Foto: wikipedia)<br />

TURUL, PANDUR, CSIKOS, REKA, VELE-<br />

BIT, DINARA und HUSZAR II.<br />

Deplacement<br />

Länge<br />

Breite<br />

Tiefgang<br />

Bewaffnung<br />

Besatzung<br />

Technische Daten<br />

des Typschiffes<br />

400 t<br />

68,40 m<br />

6,26 m<br />

1,78 m<br />

1 x SK 70 mm L/45 Skoda<br />

7 x SK 47 mm<br />

einige Boote wurden<br />

später auf<br />

6 x SK 70 mm umgerüstet<br />

2 x Torpedorohr 450 mm<br />

68 Offz. und Mannschaften<br />

Bootskörper, Antrieb, Ausrüstung und Bewaffnung<br />

entsprachen dem Prototyp HUS-<br />

ZAR. Später wurde die Bewaffnung der einzelnen<br />

Boote verändert. Die Torpedoboote<br />

waren Glattdecker mit aufgesetzter Walback,<br />

der Schiffskörper hatte 12 Abteilungen<br />

und einen Doppelboden. Die Antriebsanlage,<br />

bestehend aus zwei 4-Zyl.-Dreifachexpan<br />

sions-Kolbendampfmaschinen mit einer<br />

Wellenleistung von 6000 PS brachten die<br />

Boote auf eine Geschwindigkeit von ca. 30<br />

kn. Als Dampferzeuger dienten vier Kohlekessel,<br />

die aus Sicherheitsgründen jeweils<br />

in zwei voneinander getrennten Abteilungen<br />

eingebaut waren. Die Boote verfügten weiter<br />

über E-Dynamomaschinen und Kompressoren<br />

zum Einsatzklarmachen der Torpedos.<br />

Die Torpedoboote der HUSZAR-Klasse<br />

entsprachen vergleichsweise weitgehend<br />

den japanischen Torpedoschiffen der IKA-<br />

ZUCHI- bzw. der AKATZUKI-Klasse und<br />

waren zur damaligen Zeit auf dem international<br />

modernsten Stand im Torpedobootsbzw.<br />

Zerstörerbau.<br />

Allerdings zeigte sich während des Krieges,<br />

dass die Boote auf Grund ihrer niedrigen<br />

Verdrängung nicht über eine ausreichende<br />

Seefähigkeit verfügten und somit ihre Einsatzfähigkeit<br />

bei schwerem Wetter begrenzt<br />

war. Bei allen Booten dieser Klasse mussten<br />

ab 1911 alle Schornsteine wegen Aschefluges<br />

und der sich daraus ergebenden<br />

Behinderung des Brückenpersonals erhöht<br />

werden. Gleichzeitig wurden auf dem Vorschiff<br />

das Walrückendeck und die Ankerauflage<br />

verstärkt, zwecks Kalibervergrößerung<br />

des Buggeschützes. Zwischen 1910 und<br />

1913 wurde auf allen Booten<br />

die 47 mm SFK L/44 gegen<br />

die 70 mm L/30-Geschütze<br />

ausgetauscht.<br />

1915 erhielten alle Boote zusätzlich<br />

ein 8-mm-MG in Fla-<br />

Lafette und 1918 wurde die<br />

70 mm L/30 gegen eine 70<br />

mm Flak L/45 ausgetauscht.<br />

Am 03. Dezember 1908 lief<br />

HUSZAR durch einen Navigationsfehler<br />

bei schönstem<br />

Wetter vor der Bosche di Cattaro<br />

auf das Riff Albanesse.<br />

Bergungsversuche mussten<br />

auf Grund eines einsetzenden<br />

Scirocco abgebrochen werden.<br />

Drei Tage später war<br />

das Boot in drei Teile zerbrochen<br />

und versunken. Später<br />

hat man noch aus 15 m Tiefe einige Teile,<br />

wie Kessel, Propeller nebst Wellen und das<br />

Heck des Bootes geborgen. Der Kommandant<br />

wurde zu sechs Monaten Festungshaft<br />

verurteilt.<br />

Das erste der am 20. Oktober 1910 in Pola<br />

vom Stapel gelaufenen Boote gleichen Typs<br />

übernahm dann den Traditionsnamen HUS-<br />

ZAR II. Bemerkenswert wäre hierzu noch,<br />

dass am Matrosenaufstand in Cattaro am<br />

01. Februar 1918 die Besatzungen aller<br />

Torpedoboote des Typs HUSZAR beteiligt<br />

waren. Dieser Aufstand führte letztendlich<br />

zum Sturz der k. u. k.-Monarchie. Auslöser<br />

der Meuterei waren die katastrophalen Arbeits-<br />

und Lebensbedingungen, denen die<br />

Besatzungen ausgesetzt waren.<br />

Interessant wäre noch zu erwähnen, wie die<br />

Marineführung durch lange Versuche bemüht<br />

war, für ihre Torpedoboote bezüglich<br />

der Sichtbarkeit die zweckentsprechende<br />

Farbe zu finden. Die Schwierigkeit waren<br />

die überaus schnell wechselnden meteorologischen<br />

und hydrologischen Bedingungen<br />

des Seegebietes der Adria bzw. der dalmatinischen<br />

Inselwelt. Man suchte einen<br />

Schiffsanstrich, der es ermöglichte, bei<br />

einem Torpedoangriff so lange wie möglich<br />

unerkannt an den Gegner heranzukommen.<br />

Bootsanstriche mit dunkelgrüner Farbe, in<br />

hellgrau, dunkelgrau, schokoladenbraun<br />

oder mal hell- und dunkelgrau gestreift<br />

führten zu keinem 100%ig befriedigenden<br />

Ergebnis. Am Ende entschied das Flottenkommando,<br />

dass alle Boote einen mattschwarzen<br />

Anstrich erhalten sollten, wie<br />

er bei der deutschen Kaiserlichen Marine<br />

üblich war.<br />

Das Modell<br />

Nach einigen Überlegungen hinsichtlich des<br />

Maßstabs und der Bauweise des Schiffskörpers<br />

begann ich damit, den Spantenriss<br />

vergrößert nachzuzeichnen.<br />

Bei diesem Modell entschied ich mich für<br />

den Maßstab von 1:50, was eine Modelllänge<br />

von 136,8 cm ergeben würde. Meine<br />

Modellbaufreunde überredeten mich, den<br />

Rumpf aus Glasgewebe und Polyesterharz<br />

zu fertigen. Bei dieser Bauweise ist der<br />

Arbeitsaufwand natürlich enorm hoch. Als<br />

Erstes musste ein Urmodell aus Gips als<br />

Formklotz angefertigt werden. Nach einigen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 29


Der Innenraum, ganz links im Bild die Seilscheibe<br />

zur Ruderanlenkung<br />

Tagen der Trocknung wurde dieses Urmodell<br />

noch einmal fein bearbeitet und mit<br />

Trennwachs imprägniert.<br />

Als zweiten Schritt habe ich einen Formkasten<br />

gebaut, der nach einer Trocknungsphase<br />

ebenfalls mit Trennwachs bearbeitet<br />

wurde. Danach konnte ich das Urmodell<br />

im Formkasten fixieren und das Ganze mit<br />

Gips ausgießen.<br />

Das ganze Gebilde wurde dann zwecks<br />

Trocknung eine Woche lang intensiver Sonneneinstrahlung<br />

ausgesetzt, danach habe<br />

ich das Urmodell vorsichtig aus dem Formkasten<br />

gelöst. Nun hatte ich eine Negativform<br />

vorliegen, in der ich nach wiederholtem<br />

Einwachsen mit Glasgewebe und Harz<br />

den endgültigen Rumpf laminieren konnte.<br />

Die beschriebene Rundherstellung kennt<br />

heutzutage eigentlich jeder, zurzeit der<br />

Erstellung dieses Modells war es jedoch<br />

für mich noch weitgehendes Neuland, vor<br />

allem, da es seinerzeit noch nicht das heutige<br />

Materialangebot gab. Auf diese Weise<br />

waren nun ein schöner und sehr leichter<br />

Rumpf entstanden, der allerdings noch etwas<br />

nachbearbeitet werden musste.Trotzdem<br />

würde ich heute so einen Aufwand<br />

nicht mehr betreiben, sofern man nicht<br />

mehrere gleiche Rümpfe aus ein und derselben<br />

Form fertigen möchte.<br />

Nach dem Entfetten und Feinbearbeiten der<br />

Rumpfschale habe ich zunächst die Komponenten<br />

der Antriebsanlage eingebaut,<br />

also Wellen, Wellenböcke, Motorhalterung<br />

etc. Die Ruderanlage wurde in Eigenregie<br />

aus Messing hergestellt und im Schiffskörper<br />

verklebt. Vorgesehen war nur ein 12-V-<br />

Elektromotor mit Getriebe, denn es sollte ja<br />

ein EK-Modell werden, sprich für 50 m Geradeausfahrt.<br />

Als Nächstes galt es das Deck herzustellen,<br />

mit der Walback und einem Decksausschnitt<br />

für den Wechsel der Batterien. Gleichzeitig<br />

musste ich einen Ort finden, an dem ich den<br />

damals erforderlichen Zeitschalter platzieren<br />

konnte.<br />

Das komplette Deck wurde dann ebenfalls<br />

mit Harz auf dem Schiffskörper verklebt.<br />

Nun wurden noch diverse Teile der Aufbauten<br />

angefertigt, die Öffnungen für alle Bullaugen<br />

gebohrt, der Schiffskörper grundiert<br />

und eine Transportkiste gebaut. In diesem<br />

Bauzustand kam es dann zu einem nicht<br />

vorhergesehenen Baustopp.<br />

Als mein Sohn seine Lehre begann, gab es<br />

keine DDR mehr. Durch den Fall der Mauer<br />

war plötzlich alles im Umbruch, Arbeitslosigkeit<br />

machte sich breit und der Schiffsmodellbau<br />

ruhte, da es momentan wichtigere<br />

Dinge gab. Am 03.10.2000 gründeten wir<br />

dann unseren Verein, den heutigen Modellsportverein<br />

„Sächsische Schweiz“. Anfangs<br />

waren wir nur sieben Modellbauer, heute<br />

hat der Verein 35 Mitglieder, davon 11 Kinder<br />

und Jugendliche.<br />

Da mein Sohn auch weiterhin kein Interesse<br />

mehr am Schiffsmodellbau zeigte, übergab<br />

ich das unfertige Modell des HUSZAR unserem<br />

jüngsten Vereinsmitglied Andre Kolbe<br />

zum Weiterbau.<br />

Ab hier berichtet daher mein Sportfreund<br />

Andre Kolbe über den Umbau bis hin zur<br />

Fertigstellung des „Schwarzen Husaren“.<br />

Als mir das Modell übergeben wurde, war<br />

ich von dem schönen, schlanken Schiffskörper<br />

begeistert. Für mich stand fest: Daraus<br />

wird ein klassisches F2-Modell.<br />

An einen Weiterbau des Modells war damals<br />

aber nicht sofort zu denken, denn<br />

nach der Vereinsgründung gab es für uns<br />

Vereinsmitglieder viel zu tun: Ein am See in<br />

Pirna-Copitz stehendes altes Gebäude wurde<br />

uns zum Ausbau und zur Instandhaltung<br />

übergeben. Dieses sollte unser Vereinshaus<br />

werden. Des Weiteren musste ein Startsteg<br />

gebaut werden und damit wir eines Tages<br />

auch Wettbewerbe würden durchführen<br />

können, mussten die erforderlichen Bojen<br />

angefertigt bzw. beschafft werden. Erst im<br />

Winterhalbjahr wurde es ruhiger in punkto<br />

Vereinsarbeit und ich konnte an meinem<br />

neuen Modell arbeiten.<br />

Als erste Maßnahme stand der Umbau der<br />

Antriebsanlage auf dem Plan, sprich die<br />

Demontage der alten Motorenhalterung<br />

nebst Getriebe und der Einbau von zwei<br />

IGARASHI-Motoren. Die alte Wellenanlage<br />

konnte beibehalten werden.<br />

Die Änderung der Ruderanlage hinsichtlich<br />

einer RC-Betätigung gestaltete sich etwas<br />

schwieriger. Mit der üblichen Technik mittels<br />

Anlenkhebel und Gestänge war da nichts<br />

zu machen. Also baute ich die ganze Anlenkung<br />

auf einen Seilzug um und siehe da, es<br />

funktionierte einwandfrei. Außerdem kommt<br />

die Ruderanlage auf diese Weise der des<br />

Originals nahe.<br />

Während eines Italienurlaubs im Folgejahr<br />

kam ich durch einen Zufall zu einem Originalplan<br />

eines dieser Torpedoboote. Dieser<br />

Plan stammt vom „Centro Italiano Studi e<br />

Ricerche Navali“ und er ist hervorragend<br />

30<br />

Endlich: Taufe nach<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

sehr langer Bauzeit


detailliert! Auf ihm ist jeder Handlauf ersichtlich,<br />

die gesamten Sonnensegelstützen,<br />

alle Geschütze, die Walback mit der<br />

Geschützplattform, alle Luken, die Boote<br />

usw. sind übersichtlich gezeichnet.<br />

Jetzt brauchte ich also nur noch Zeit zum<br />

Bauen!<br />

Auf die Darstellungen der besagten Sonnensegelstützen<br />

und deren Verspannung<br />

musste ich jedoch leider verzichten, da<br />

Peter Seidel ja beim Baubeginn den<br />

gesamten Aufbautenkomplex abnehmbar<br />

gestaltet hatte. Nach einigen kleinen<br />

Änderungen an der Brücke und der Walback<br />

mit dem Geschützunterbau fertigte<br />

ich alle Geschütze an, eine wahre Sisyphusarbeit.<br />

Da das Torpedoboot ein für ein Fahrmodell<br />

sehr ungünstiges Längen-/Breitenverhältnis<br />

hat, war bei den Aufbauten Leichtbau angesagt,<br />

und daher wollte ich natürlich so<br />

wenig wie möglich Metall verwenden. Alle<br />

Aufbauten, die Brücke und die vier Schornsteine<br />

entstanden daher in Leichtbauweise<br />

aus Balsa bzw. ABS. Handläufe, Steigleitern<br />

sowie die Reling wurden aus 1-mm-Kupferdraht<br />

angefertigt.<br />

Hinsichtlich der Lackierung habe ich mich<br />

natürlich an die historisch belegte Farbgebung<br />

gehalten und mein Modell mattschwarz<br />

gespritzt.<br />

Durch die Vereinsarbeit war an einen durchgängigen<br />

und zügigen Bau meines Modells<br />

aber nicht zu denken, so dass ich es erst<br />

in diesem Frühjahr nach somit acht Jahren<br />

Bauzeit endlich geschafft habe, mein Torpedobootmodell<br />

fertig zustellen.<br />

Das Boot wurde ausgetrimmt und einer<br />

Fahrerprobung unterzogen, selbstverständlich<br />

auch bei stürmischem Wetter, danach<br />

erfolgte im Rahmen unserer traditionellen<br />

Frühlingsregatta die übliche Schiffstaufe<br />

und die erstmalige Wettbewerbsteilnahme.<br />

Fazit<br />

Nach einer fast schon guinessbuchverdächtigen<br />

Bauzeit ist zum Schluss doch noch ein<br />

attraktives, nicht alltägliches Schiffsmodell<br />

mit sehr guten Fahreigenschaften entstanden.<br />

Wer mehr dazu wissen möchte, kann<br />

über die Redaktion gerne Kontakt mit uns<br />

aufnehmen.<br />

Dr. Günter Miel<br />

Die LTS- und KTS-Boote der<br />

Volksmarine<br />

Vorbilder und Modelle<br />

Die in der Volksmarine der ehem. DDR gefahrenen<br />

LTS- bzw. KTS-Boote sind bislang<br />

an den Modellteichen noch ziemlich unbekannt<br />

und kommen gerade deshalb für<br />

einen Modellnachbau besonders in Frage.<br />

Die Abkürzung LTS steht dabei für Leichtes<br />

Torpedo Schnellboot, KTS für Kleines Torpedo<br />

Schnellboot. Dieses Buch beschreibt<br />

ausführlich und mit sehr vielen Abbildungen<br />

sowohl die Originale und ihre Geschichte<br />

als auch den Nachbau der entsprechenden<br />

Modelle. Neben Hinweisen zu Planung und<br />

Bau der Modelle fi nden sich auch ausführliche<br />

Kapitel zu grundsätzlichen Antriebsüberlegungen,<br />

geeigneten Motoren, Stromversorgung,<br />

Propeller etc. Insbesondere im<br />

Kapitel „Antriebsanlage“ erhält der Leser<br />

alle nötigen Informationen auch zu aktuellen<br />

Komponenten wie LiPo-Zellen und<br />

Brushlessmotoren. Breiten Raum nehmen<br />

auch Hinweise zur RC-Anlage, Antriebsoptimierung<br />

usw. ein, sodass dieses Buch<br />

auch viele wichtige Informationen zum Umgang<br />

mit artverwandten Modellen liefert.<br />

Umfang 96 Seiten<br />

Abbildungen 194<br />

Best.-Nr. 138<br />

Preis 16,20 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 VS-Villingen<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

31


AKKUS<br />

PETER KOLLER<br />

PROSELECT<br />

FREESTYLE<br />

NEUE LIPOS VON LF-TECHNIK<br />

D<br />

ie in Kulmbach ansässige<br />

Firma LF-Technik-GmbH<br />

startet mit der PROSE-<br />

LECT-Serie eine Preisof-<br />

fensive. Angeboten werden querbeet LiPos<br />

in den üblichen Kapazitäten und Packgrößen<br />

sowie in unterschiedlichen Selektionsstufen,<br />

deren Dauerbelastbarkeit von 25C<br />

bis 45C reicht. Für unsere Tests wurden<br />

zwei 5s-5000er-Packs der niedrigsten Selektionsstufe<br />

(FREESTYLE) zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Die mit einem Kampfgewicht von 685 g<br />

nicht gerade leichten Fünfzeller sind unter<br />

ihrem Schrumpfschlauch der Länge nach<br />

mit einem packbreiten, gummierten Kunststoffband<br />

komplett umwickelt. Dieses zum<br />

Gesamtgewicht beitragende Kunststoffband<br />

ist sehr widerstandsfähig, wodurch aber der<br />

Packfuß sowie die Kopfseite mit der Verschaltungsplatine<br />

(siehe Foto) astrein vor<br />

Stoßbelastungen geschützt werden.<br />

Die flexiblen Silikon-Hochstromkabel sind<br />

mit 10AWG (5,26 mm²) Querschnitt nahezu<br />

lastgerecht dimensioniert. Zur Anbindung<br />

der Balanceranschlüsse (ebenfalls<br />

Zur Überprüfung der Zellenverschaltung<br />

wurde die Kopfseite vorsichtig geöffnet.<br />

Wie man sieht, sind alle Zellenableiter<br />

über eine solide Platine verbunden.<br />

Dabei sind die einzelnen Ableiter untereinander<br />

immer auch direkt verlötet,<br />

wodurch die Stärke der Kupferauflage<br />

der Platine zur Nebensache wird. Alle<br />

Lötstellen sowie auch die Kabelabgänge<br />

sind mit reichlich Kaptonband isoliert<br />

mit hochflexiblen Silikonkabeln ausgeführt)<br />

sind EH-Buchsen angebracht. 4C, also 20 A<br />

werden als max. zulässiger Ladestrom angegeben.<br />

Die mechanische Gesamtausführung<br />

und Verarbeitung der Packs ist bestens,<br />

es gibt da nix zu meckern.<br />

VOR DEN MESSUNGEN,<br />

die in diesem Fall nicht 08/15-mäßig durchgezogen<br />

werden konnten, gab es wichtige<br />

Hinweise zu beachten.<br />

Auf der LF-Page (www.lf-technik.de) wird<br />

zu den vier unterschiedlichen Selektionsstufen<br />

besonders erwähnt, dass, Zitat, „...<br />

es sich um neu entwickelte Zellen handelt,<br />

die den aktuellsten Stand der LiPo-Technologie<br />

darstellen. Diese Packs sind selektiert<br />

und mehrfach nach verschiedensten<br />

Kriterien geprüft.“<br />

Dann der wichtigste Hinweis: „Durch die bis<br />

zum Schluss der Entladung nahezu gleichbleibend<br />

hohe Spannungslage kündigt sich<br />

ein leer werdender Akku erst sehr spät und<br />

relativ abrupt an. Bitte berücksichtigen Sie<br />

dies unbedingt und fliegen sie den Akku nie<br />

32 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


leer. Es sollte nach dem Flug immer eine<br />

Spannung von min. 3,6 V/Zelle vorhanden<br />

sein.“<br />

Zitat Ende. Mein Tipp: Wer niemals mehr als<br />

80 bis max. 90% Prozent der Kapazität entlädt,<br />

ist auf der sicheren Seite!<br />

SO VORGEWARNT,<br />

mussten sehr enge Maßstäbe angelegt<br />

werden. Soll heißen: Schon die Konditionierungszyklen<br />

mit 0,5C-Ladung und<br />

Entladungen mit 2, 4, 6 und 8C erfolgten<br />

grundsätzlich mit Einzelzellenüberwachung.<br />

Die Abschaltung der Last (Stromsenke)<br />

bestimmte die Zelle, die als erste<br />

3,5 V erreichte. Tiefentladungen waren<br />

somit ausgeschlossen. Die Entladungen<br />

bis 3,5 V/Z, brachten immer mehr als<br />

Nennkapazität, also über 5000 mAh. Das<br />

ist schon mal ’ne Hausnummer! Noch ein<br />

allgemeiner Hinweis zu den Messungen:<br />

Alle auf den Diagrammen dargestellten<br />

Spannungen sind der besseren Übersicht<br />

wegen auf eine Zelle normiert. Bei den<br />

DC-Ri-Angaben (Gleichstrominnenwiderstand)<br />

auf Diagramm 1 handelt es sich<br />

um gemittelte Werte aus Diagramm 1 und<br />

den Pulslastentnahmen von Diagramm 2.<br />

Der in der Tabelle angegebene DC-Ri-Wert<br />

stellt den gemittelten Innenwiderstand aus<br />

den Diagrammen 1, 2 und 3 dar. Die Daten<br />

von Pack 2 sind nahezu deckungsgleich<br />

und daher nicht extra aufgeführt.<br />

ERSTE HOCHSTROM-<br />

MESSUNGEN<br />

sind auf Diagramm 1 zu sehen. Hier wurden<br />

die Packs dann mit 1C geladen und zur<br />

Ermittlung der Dauerbelastbarkeit, mit langsam<br />

steigender Konstantstromentnahme<br />

beaufschlagt.<br />

Ab dem 10. Zyklus wurden die Packs<br />

bis 3,3 V/Zelle entladen. Selbst bei 15C<br />

Dauerlast (11. Entladung, 75 Acc) sind<br />

bei relativ geringer Endtemperatur von<br />

47 °C und 3,3 V Schlussspannung noch<br />

4,983 Ah, also fast die max. Kapazität zu<br />

entnehmen.<br />

Zur 13. Entladung mit 24C (120 Acc),<br />

während der die Endtemperatur mit 60 °C<br />

gerade an der maximalen Temperaturgrenze<br />

kratzt, bringen die 5000er noch 4950<br />

mAh!. (Werden die Packs nur bis 80%<br />

E.T. entladen, sind noch höhere C-Raten<br />

innerhalb des Temperaturfensters möglich).<br />

Die hier ermittelten Daten, angefangen von<br />

mittlerer Spannungslage (Um) bis zur maximalen<br />

Dauerstromentnahme (C-Rate) innerhalb<br />

der zulässigen Maximaltemperatur,<br />

sprechen für sich. Außerdem auch ein positives<br />

Beispiel dafür, dass manchmal wirklich<br />

das drinsteckt was draufsteht – davon<br />

sollten sich viele LiPo-Anbieter/-Hersteller<br />

mal ’ne Scheibe abschneiden!<br />

DIE PULSLAST-<br />

DIAGRAMME 2 UND 3<br />

zeigen, welch enormes Potenzial in diesen<br />

Zellen steckt. Die Lastwechsel zwischen<br />

Grundlast und Pulslast erfolgten im 25s-/<br />

6s-Takt bis auf 3,3 V/Z. Die Datenauswertung<br />

für Diagramm 2 (10/30C-Lastwechsel)<br />

ergab eine mittlere Stromentnahme<br />

[Im] von 65,35 A (ca. 13C) und eine sehr<br />

gute Spannungslage [Um] von 3,67 V/Z.<br />

Der in der Legende eingetragene DC-<br />

Ri-Wert ist ebenfalls gemittelt und ursächlich<br />

für die geringe Schlusstemperatur von<br />

52 °C. Für Diagramm 3 treffen prinzipiell<br />

alle vorgenannten Aussagen zu, bis auf<br />

die um nochmals 10C erhöhte Pulslast,<br />

wodurch auch die mittlere Stromentnahme<br />

[Im] auf gut 72 A (14,4C) anstieg. Anhand<br />

der jetzt um lediglich 4 °C gestiegenen<br />

Endtemperatur kann man aber davon ausgehen,<br />

dass die Packs auch 250-A-Peaks,<br />

also 10/50C-Pulslasten locker vertragen,<br />

ohne zu überhitzen. Meiner Stromsenke<br />

hingegen konnte/wollte ich höhere Pulslasten<br />

keinesfalls zumuten.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 33


Hier wird die höchste Temperatur gemessen. Zur Ermittlung der peratur der Packs, wurden zwei Temperatursonden seitlich zu den Hot-<br />

Kerntemspots<br />

(mittlere Zellen) unter den Schrumpfschlauch geschoben (Pfeile)<br />

FAZIT<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

5s 25C/50C<br />

Nennkapazität<br />

5000 mAh<br />

DC-Ri/Z, gemittelt 2,65 mΩ<br />

Maße als 5s-Pack 141 x 50 x 40 mm<br />

Gewicht<br />

685 g<br />

Hochstromkabel 10AWG = 5,26 mm²<br />

Balancerbuchse EHR<br />

Preis, 5s-Pack 69,95 €<br />

Aufkleber mit sehr<br />

stimmigen Daten. Hut ab!<br />

Die Leistung der FREESTYLE-Packs ist beeindruckend.<br />

Ihre Klassifizierung mit 25/50C<br />

ist voll umfänglich gerechtfertigt. Es kommt<br />

selten genug vor, dass aus LiPo-Packs wirklich<br />

die Leistung gezogen werden kann, die<br />

auf ihren tollen Aufklebern aufgedruckt ist.<br />

Da freut es jeden Tester, wenn seine Mes-<br />

sungen doch mal stimmige Resultate ergeben.<br />

Wenn dann noch – wie in diesem Fall<br />

– das Preis-/Leistungs-Verhältnis<br />

stimmt, kann das Gesamturteil<br />

nur lauten:<br />

Sehr empfehlenswert!<br />

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34<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 35


RENNBOOTE<br />

DIETER JAUFMANN<br />

OSPREY<br />

N<br />

ach dem Bericht über<br />

die PURSUIT in der<br />

letzten Ausgabe der<br />

<strong>SchiffsModell</strong> möch-<br />

te ich nun das zweite der von mir direkt in<br />

Fernost georderten Rennboote vorstellen.<br />

Dabei handelt es sich ebenfalls um ein ARR-<br />

Mono-Rennboot, nämlich die OSPREY. Das<br />

Kürzel ARR steht für Almost-Ready-to-Run,<br />

sprich „Fast Fahrfertig“, was im Klartext bedeutet,<br />

dass das Modell so weit fertig aufgebaut<br />

ist, dass lediglich die Antriebsakkus<br />

und noch einige RC-Komponenten für den<br />

Betrieb benötigt werden.<br />

In der Länge misst der Rumpf 1.075 mm,<br />

310 mm sind es in der Breite und 120 mm<br />

in der Höhe. Das Modell ist nicht nur komplett<br />

fertig aufgebaut, sondern auch bereits<br />

mit einigen Aufklebern versehen. Das ungestufte<br />

Unterwasserschiff weist ein relativ<br />

starkes „V“ auf, was Vorteile auf Rauwasser<br />

erwarten lässt. Nach dem Öffnen des<br />

500 x 200 mm großen Deckels stach mir<br />

der Elektromotor ins Auge … der kam mir<br />

doch irgendwie sehr bekannt vor? Daher<br />

wollte ich der Sache gleich auf den Grund<br />

gehen und baute das Aggregat kurzerhand<br />

aus. Nach der Abnahme des grünen Kühlmantels<br />

haben sich meine Vermutungen<br />

bestätigt, denn darunter kam der Schriftzug<br />

„Leopard“ 3674/3D zum Vorschein. Da ich<br />

schon diverse positive Meinungen zu diesen<br />

Motoren gehört hatte, hatte ich nun also<br />

die Möglichkeit, so ein Maschinchen gleich<br />

mal selber auszuprobieren.<br />

Mittlerweile gibt es eine ziemlich große Auswahl<br />

an Leopard-Motoren, so dass man<br />

eigentlich für jede Bootsgröße einen geeigneten<br />

Antrieb finden kann. Beim Aggregat<br />

in der OSPREY handelt es sich um einen<br />

vierpoligen Innenläufer mit 2.200 min -1 /V<br />

und einer max. Eingangsleistung von 2.200<br />

Watt. Diesen Angaben zufolge kann man<br />

also durchaus einiges vom Boot erwarten.<br />

Eine Spannzangenkupplung verbindet die<br />

5-mm-Motorwelle mit der 3/16“-Flexwelle.<br />

Diese dreht sich in einem Teflonrohr,<br />

welches wiederum von einem Messingrohr<br />

umhüllt wird. Zusätzlich wird das Messingrohr<br />

von einem kleinen einlaminierten<br />

Holzträger abgestützt. Am Heck ist ein Powertrimm<br />

befestigt, welcher sich stufenlos<br />

in der Höhe verstellen lässt. Rechts davon<br />

befindet sich die Aluminiumruderanlage mit<br />

einem 165 mm langen Ruderblatt. Dieses<br />

hat zwei integrierte Kühlwasseraufnahmen,<br />

um die elektrischen Antriebskomponenten<br />

mit Wasser zu kühlen und somit vor einer<br />

eventuellen Überhitzung zu schützen. Dabei<br />

ist der erste Kreislauf ausschließlich für<br />

den 54 mm langen Kühlwassermantel des<br />

Motors zuständig, der zweite versorgt zunächst<br />

die Aluminium-Motoraufnahme und<br />

36 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


danach den Brushlessregler. Als Drehzahlregler<br />

befindet sich ein Seaking 120 A im<br />

Lieferumfang.<br />

Ferner sind am Heck noch zwei Turnfins befestigt,<br />

welche dem Modell mehr Stabilität in<br />

den Kurven verleihen sollen. Das verbaute<br />

Servo besitzt ein Metallgetriebe und ist in<br />

einen CfK-Halter eingelassen, wo es durch<br />

einen Kabelbinder in Position gehalten wird.<br />

Unter die beiden CfK-Akkuhalter habe ich<br />

nochmals einen Klettgurt einlaminiert, der<br />

die Akkus ordentlich fixieren soll. Nach der<br />

Montage des Empfängers stand der ersten<br />

Testfahrt nichts mehr im Wege.<br />

FAHRERPROBUNG<br />

Den Saft lieferte zunächst einmal ein 4s-<br />

LiPo-Akku und für die Kraftübertragung ins<br />

Wasser montierte ich einen 45er-Grauper-<br />

Carbon-Prop. Am See angekommen wurde<br />

alles in Ruhe angeschlossen und der<br />

Regler machte sich sofort durch ein kurzes<br />

Piep-Signal bemerkbar. Vor dem Abkleben<br />

sollte man noch kurz die Drehrichtung des<br />

Motors überprüfen, damit das Boot auch<br />

tatsächlich vorwärts fährt. Ist die Drehrichtung<br />

verkehrt, müssen lediglich zwei der<br />

drei Kabel zwischen Motor und Regler umgestöpselt<br />

werden.<br />

Bereits auf der ersten Geraden war sofort<br />

ersichtlich, dass der Schwerpunkt viel zu<br />

weit vorne lag und die OSPREY kaum aus<br />

dem Wasser herauskam. Daher habe ich<br />

die erste Fahrt relativ schnell beendet und<br />

daheim die beiden Akkuhalter um etwa 300<br />

mm nach hinten versetzt. Nach dem Aushärten<br />

des Epoxid-Harzes ging es schließlich<br />

zur zweiten Fahrt, auf der die OSPREY<br />

kaum noch zu erkennen war. Das Boot kam<br />

jetzt ziemlich leicht aus dem Wasser heraus<br />

und zog eindrucksvoll seine Runden über<br />

das Wasser. Kurven konnten fast durchgängig<br />

mit Vollgas durchfahren werden, so<br />

dass man dem Modell ein absolut sicheres<br />

Fahrverhalten bescheinigen kann. Nach einigen<br />

fliegenden Geraden kam ich zu einem<br />

kurzen Boxenstopp ans Ufer, um die beiden<br />

Turnfins abzuschrauben. Sehr interessant<br />

war, dass ich danach kaum einen Unterschied<br />

im Fahrbetrieb bemerkte: Sowohl mit<br />

als auch ohne die Finnen konnten die Kurven<br />

schnell und eng gefahren werden. Im<br />

Großen und Ganzen ist dieses Boot somit<br />

für Just for Fun-Fahrer bestens geeignet,<br />

um ohne großen Aufwand schnell am See<br />

die eine oder andere Runde zu drehen. Mit<br />

einer anderen Abstimmung wäre es durchaus<br />

möglich, auch noch etwas mehr an<br />

Tempo herauszukitzeln.<br />

FAZIT<br />

Zwar hatten beide Boote die eine oder andere<br />

Macke, die allerdings ohne großen<br />

Aufwand behoben werden konnte. Ansonsten<br />

bereitet auch so ein Fertigmodell viel<br />

Freude beim Fahren und ist ohne großen<br />

Aufwand schnell einsatzbereit. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

ist für den Einsteiger vollkommen<br />

ausreichend und kann auch dem<br />

erfahrenen Modellbauer Spaß bereiten, es<br />

muss ja nicht immer dreistellig sein!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 37


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Hintergrund: © Gerd Altmann / PIXELIO


VERSCHIEDENES<br />

I<br />

n der September-Ausgabe der<br />

<strong>SchiffsModell</strong> hatte ich ja schon in<br />

einem Kurz-Beitrag über den Tag der<br />

Seenotretter berichtet. Wie im Sep-<br />

tember-Artikel versprochen, wollen<br />

wir in dieser Ausgabe nun einen etwas ausführlicheren<br />

Blick auf diese Veranstaltung<br />

werfen.<br />

Der Tag der Seenotretter findet in jedem<br />

Jahr am letzten Sonntag im Juli statt. Dieses<br />

Jahr war es folglich am 31. Juli 2011 wieder<br />

soweit – die DGzRS hieß alle Freunde, Förderer<br />

und Interessierten auf den meisten<br />

der DGzRS-Stationen willkommen. Hier<br />

gab es individuell gestaltete Programme mit<br />

Besichtigungen der Rettungseinheiten, der<br />

Stationen, Vorführungen und bei manchen<br />

sogar Mitfahrten auf den Seenotkreuzern<br />

bzw. Seenotrettungsbooten. Eine Gelegenheit<br />

also für alle Modellbauer, sich die beliebten<br />

Einheiten der Rettungsflotte einmal<br />

ganz aus der Nähe zu betrachten und das<br />

Foto-Archiv aufzufüllen.<br />

Aber nicht nur auf den einzelnen Stationen<br />

konnte man einmal hinter die Kulissen<br />

schauen, auch in der Zentrale Bremen, in<br />

der Werderstr. 2, standen (fast) alle Türen<br />

offen. Wie auf den Stationen, wurde natürlich<br />

auch in der Seenotleitung der Dienst<br />

aufrechterhalten, so dass im Einsatzfall<br />

umgehend Hilfe auf Nord- und Ostsee gewährleistet<br />

werden konnte. Entsprechend<br />

kam der Gast nur bis zu der Glastür, hinter<br />

der sich die Seenotleitung (MRCC Bremen<br />

= Maritime Rescue Coordination Centre)<br />

befindet. Immerhin etliche Schritte weiter<br />

als sonst, da dieser Bereich an sich nicht<br />

öffentlich ist. Im Vorraum mit gutem Einblick<br />

auf die Arbeit der Wachleiter standen ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter bereit, um Erklärungen<br />

zum Ablauf der Einsätze und zu den Aufgaben<br />

der Seenotleitung zu geben.<br />

Im Haupthaus der Seenotretter befindet<br />

sich aber noch mehr. Hier ist die bewusst<br />

schmal gehaltene Verwaltung mit den verschiedenen<br />

Aufgabenbereichen zuhause:<br />

Vorstand der Gesellschaft, Förderer- und<br />

Mitarbeiterbetreuung, die PR-Abteilung wie<br />

auch die SAR-Schule. In diesen Trainingsräumen<br />

sind neben den „Schulbänken“ für<br />

die Seenotretter auch Simulatoren instal-<br />

TEXT: OLIVER BRENNHOLT<br />

FOTOS: BRITTA GRAICHEN,<br />

GÜNTER GRAICHEN, DGZRS<br />

Tag der<br />

Seenotretter in<br />

Am Simulator (Foto: DGzRS)<br />

40<br />

Da liegen über 100 Jahre Entwicklung<br />

im Schiffbau dazwischen ... <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Blick von der Wilhelm-Kaisen-Brücke<br />

Bremen<br />

liert, welche realistische Einsatzübungen<br />

erlauben. So kann das Zusammenwirken<br />

der verschiedenen Einheiten realitätsnah<br />

geprobt und es können auch knifflige Situationen<br />

gefahrlos durchgespielt werden.<br />

Unter den Augen der Ausbilder werden die<br />

Einsätze virtuell gefahren, anschließend gemeinsam<br />

besprochen und Verbesserungen<br />

erarbeitet. Am Tag der Seenotretter dürfen<br />

die Besucher hier einmal ausprobieren, wie<br />

man einen Seenotkreuzer steuert.<br />

Wen daraufhin das maritime Berufsfieber<br />

gepackt hatte, der konnte sich im Tagungsraum<br />

im dritten Stock beim Vortrag des<br />

Verbandes Deutscher Reeder über Schifffahrtsberufe<br />

informieren.<br />

Auf dem Weg durch das Treppenhaus hat<br />

man zur Weserseite freie Sicht auf die Sliprampe<br />

– und hier war zum diesjährigen Tag<br />

der Seenotretter das neueste Tochterboot<br />

TB35 ausgestellt. Dieses völlig neu konzipierte<br />

Tochterboot wird zusammen mit dem<br />

gerade entstehenden neuen 36-m-Kreuzer<br />

voraussichtlich ab 2012 auf der Station<br />

Sassnitz/Rügen zum Einsatz kommen. Die<br />

zwei Jet-Antriebe mit insgesamt 512 PS<br />

an Bord des 8,70 m langen Tochterbootes,<br />

welches hierdurch 32 kn (also 59 km/h)<br />

schnell wird, sind eine interessante neue<br />

Herausforderung für uns Modellbauer!<br />

Das Konzept des Festrumpfschlauchbootes<br />

(Rigid Inflatable Boat, RIB) ist schon auf diversen<br />

Erprobungen – auch auf der zukünftigen<br />

Heimatstation – erfolgreich getestet<br />

worden und scheint eine neue Ära bei den<br />

Tochterbooten einzuläuten. Die auffälligsten<br />

Neuerungen: Höhere erreichbare Geschwindigkeit<br />

und Manövrierfähigkeit, erleichtertes<br />

Längsseitsgehen dank Rundumfendersystem<br />

(kaum zu übersehen ...) und<br />

Kostenersparnis gegenüber den bisherigen<br />

Tochterbooten bei vergleichbarer Sicherheit.<br />

Beibehalten wurden eine geschlossene<br />

Kajüte zur sicheren Unterbringung<br />

von Geretteten sowie die vergleichsweise<br />

leichte Aluminiumbauweise. Im Schlauch an<br />

den Seiten lässt sich natürlich eine Bergepforte<br />

nicht mehr unterbringen, im Wasser<br />

treibende Personen werden in Zukunft über<br />

das niedrige Heck an Bord genommen.<br />

Auch die (zugegebenermaßen geringe)<br />

Gefahr, möglicherweise in die Schraube zu<br />

geraten, ist nun dank des Wasserstrahlantriebes<br />

gänzlich ausgeschlossen.<br />

In direkter Nachbarschaft zum TB35 thront<br />

auf dem Werftgelände seit einigen Jahren<br />

ein Veteran aus vergangenen Zeiten: Der<br />

19-m-Seenotkreuzer H.-J. KRATSCHKE<br />

aus dem Jahre 1969 mit Tochterboot LUD-<br />

JE lässt einen Blick in die Vergangenheit<br />

zu – und das im Maßstab 1:1. Zum Tag der<br />

Seenotretter präsentierte sich das Schiff<br />

dem Besucher sowohl von innen als auch<br />

von außen.<br />

Ein zweiter Veteran – seit etlichen Jahren<br />

in privater Hand und liebevoll gepflegt –<br />

war zu Besuch: Die „Eiswette von 1829“,<br />

das ers te Tochterboot des Seenotkreuzers<br />

PAUL DENKER.<br />

In unmittelbarer Nähe zu diesem Exponat<br />

hatte der baSAR-Shop geöffnet, an dem<br />

der Besucher viele schöne Artikel rund um<br />

das Thema DGzRS erwerben konnte. Wer<br />

Das neue Tochterboot TB35 für den<br />

neuen 36-m-Kreuzer<br />

Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE von 1969<br />

„Eiswette von 1829“ (Foto: DGzRS)<br />

Angeregte Unterhaltungen rund um<br />

die Seenotrettung<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

41


Zurecht stolz:<br />

Tim Gust<br />

Der Wühltisch ist bereit zum Schlußverkauf<br />

nicht vor Ort war, hier sind sie alle zu finden:<br />

www.dgzrs-shop.de<br />

Gleich nebenan befindet sich das permanente<br />

Kino der DGzRS, welches natürlich<br />

auch am Tag der Seenotretter informative<br />

und packende Filme rund um die Seenotretter<br />

zeigte. Übrigens, ein Besuch dieses<br />

Kinos gehört zu jeder Führung, welche<br />

auch außerhalb des Tages der Seenotretter<br />

jederzeit in Bremen gebucht werden kann.<br />

Vielleicht ein Ziel für den nächsten Ausflug<br />

des Modellbauclubs? Ganz wichtig ist aber<br />

die rechtzeitige vorherige Anmeldung und<br />

Terminabsprache bei der Rettungsgesellschaft!<br />

Man beachte die stilechte Kleidung der jungen Zuschauer!<br />

In der Werfthalle gab es den alljährlichen<br />

Flohmarkt mit umfangreichem Sortiment<br />

rund um das Thema Seenotrettung. Nicht zu<br />

übersehen war das Interesse von Freunden<br />

der Gesellschaft, die direkt nach Öffnung<br />

der Tore zielgerichtet auf den Tisch mit den<br />

ausgedienten Originalteilen zusteuerten<br />

und diese seltenen Gegenstände innerhalb<br />

von wenigen Minuten aufkauften. Also, wer<br />

auch ausgediente Schilder, Seekarten und<br />

ähnliches haben möchte: Beim nächsten<br />

Tag der Seenotretter zeitig aufstehen!<br />

Ebenfalls in der Werfthalle stellte ein junger<br />

Fan selbst entworfene Lego-Modelle<br />

von Seenotkreuzern aus. Sogar eine Rettungsszene<br />

mit Tochterboot hatte er nachgestellt.<br />

Im hinteren Teil bot das 8,5-m-Rettungsboot<br />

FRANZ STAPELFELDT die Kulisse für die<br />

Aktionen in der Halle. Die STAPELFELDT<br />

befand sich zur turnusmäßigen Überholung<br />

in der Werft und stand kurz vor der finalen<br />

Lackierung. Allen Lesern bekannt, fanden<br />

sich auch hier am Original viele Stellen im<br />

Status Spachteln, Schleifen, Spachteln,<br />

Schleifen ...<br />

Vor dem Rettungsboot stand die Bühne und<br />

mancher Besucher rieb sich verwundert<br />

die Augen: kein Schifferklavier, sondern<br />

Schlagzeug, E-Gitarre, Keyboard – das<br />

sah nicht nach einem Shantychor aus! War<br />

es dann auch nicht: Die Band „Fast Lane“<br />

heizte dem Publikum in zwei Sets tüchtig<br />

ein, was bei den herbstlichen Temperaturen<br />

auch recht gut tat. Aber auch bei Sommerhitze<br />

hätte es die Besucher wohl nicht lange<br />

auf den Bänken gehalten. Ob Creedance<br />

Clearwater Revival oder Spencer Davis<br />

Group – die vier Musiker versprühten das<br />

Beat- und Rock-Feeling aus den 60er- und<br />

70er-Jahren einfach mitreißend. Wer genauer<br />

hinsah, konnte es dann erkennen:<br />

An der Gitarre rockte in bester Laune niemand<br />

anderes als Dr. Bernd Anders, der<br />

Geschäftsführer der DGzRS, Abt. Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Ein Chef, der gute<br />

Laune verbreitet! Und wie er so richtig bemerkte,<br />

hat Spencer Davis damals den perfekten<br />

Song für die Seenotretter geschrieben:<br />

„Somebody help me“.<br />

Im Außenbereich hinter der Werfthalle<br />

fand sich das Wasserbecken nebst Aus-<br />

Eine Schicht Lack noch, dann geht‘s wieder raus<br />

FRANZ STAPELFELDT in der Werfthalle<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Ruderrettungsboot „Fürst Bismarck“ von 1893<br />

Auch der NDR berichtete<br />

stellung der Modellbaugruppe der DGzRS<br />

aus Frankfurt am Main. Diese Gruppe hat<br />

ihr Hobby Modellbau seit mittlerweile über<br />

25 Jahren in den ehrenamtlichen Dienst<br />

der Rettungsgesellschaft gestellt. Das Interesse,<br />

mit dem Modellbau auch noch eine<br />

gute Sache zu unterstützen, hält die Motivation<br />

hoch und hat im Laufe der Jahre zu<br />

einem runden Programm geführt. Diese<br />

Show verbindet die historische Entwicklung<br />

vom Ruderrettungsboot zum modernen<br />

Seenotkreuzer mit Einsatz-Szenarien, wie<br />

sie an der Küste von den großen Rettungseinheiten<br />

gefahren werden. Dank der Moderation<br />

wird dem Zuschauer vor allem die<br />

Arbeit der Seenotretter im Laufe der Jahre<br />

anhand der Modelle näher gebracht. Immer<br />

wieder ein Hingucker ist das Ruderrettungsboot<br />

„Fürst Bismarck“ aus dem Jahre<br />

1893, welches im Original als Museumsboot<br />

im Rettungsschuppen auf Norderney<br />

beheimatet ist. Dieses Boot wird nicht nur<br />

originalgetreu gerudert, sondern präsentiert<br />

sich auch an Land mit einem schönen<br />

Diorama auf einem von Pferden gezogenen<br />

Wagen – ganz wie das Original damals.<br />

Es ist immer nur eine Auswahl an Modellen,<br />

die zur Vorführung mitgenommen wird. Die<br />

Flotte der Modellbauer umfasst inzwischen<br />

mehr als 60 Schiffe und es gleicht sowieso<br />

immer schon einem Tetris-Spiel, die ganzen<br />

Utensilien zur Veranstaltung mitzunehmen.<br />

Alleine zur Vorführung in Bremen sind insgesamt<br />

33 Modelle mitgebracht worden,<br />

wovon 28 fahrbar sind. Gut in Schuss sind<br />

sie allesamt, wenn auch teilweise nicht<br />

mehr die Jüngsten. Die WILHELM KAISEN<br />

der Gruppe ist nur wenige Wochen nach<br />

dem Original getauft worden – das Modell<br />

ist folglich 33 Jahre alt!<br />

Dass aus einem vollgestopften Transporter<br />

dann eine schöne Ausstellung und Vorführung<br />

wird, ist mittlerweile jahrelang erprobt.<br />

Effektiv sind da nicht nur die Transportkisten,<br />

welche gleichzeitig als Tische für<br />

die Modelle dienen. Auch die Kisten für die<br />

Wasserbeckenteile sind stapelbar gebaut,<br />

die Maße wiederum so gehalten, dass kein<br />

Platz im Transporter verschwendet wird.<br />

Und es ist so einiges, was da jedes Mal<br />

mitkommt: Ein Wasserbecken, welches bis<br />

zu einer Größe von 9 x 9 Meter gebaut<br />

werden kann. 30 cm Wassertiefe werden<br />

im Schnitt eingelassen, das reicht selbst<br />

für die große HERMANN MARWEDE im<br />

Maßstab 1:25. Trotz des niedrigen Wasserstandes<br />

sind das dann mal eben gut<br />

24 Kubikmeter Wasser im Becken – also<br />

24 Tonnen! Das müssen Plane und Wandmodule<br />

erst mal aushalten. Aber auch<br />

da macht sich die jahrelange Erfahrung<br />

bezahlt, denn ein ausgeklügeltes Stecksystem<br />

mit Rahmenprofilen an den Wand-<br />

Tochterboot VERENA ...<br />

… wieder bei Muttern<br />

Die Zuschauer kamen definitiv<br />

auf ihre Kosten<br />

Gute Laune bei den<br />

Seenotrettern, hier rockt<br />

der Chef selbst<br />

Praktisch: Die Transportkisten sind<br />

gleichzeitig die Ausstellungstische<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 43


„Klar P3“<br />

Feuer an Bord!<br />

Retten der verletzen Touristen<br />

Selber fahren, für die Youngster<br />

eindeutig das Beste!<br />

HERMANN MARWEDE in 1:25<br />

modulen und Zurrgurten unter der Plane<br />

hält alles sicher in Form.<br />

Eine formschöne Absperrung mit Holzpfosten<br />

und durchgezogenem Tauwerk hält die<br />

Zuschauer auf Abstand, damit die Plane<br />

nicht beschädigt wird. Im Becken sind die<br />

großen Schiffe an der Pier vertäut und vermitteln<br />

Hafenatmosphäre. Die Stege sind<br />

mit Bunkerhäuschen, Stationsgebäuden,<br />

Schifffahrtszeichen, Leuchttürmen und Laternen<br />

versehen. Auch der Krankenwagen<br />

darf natürlich nicht fehlen.<br />

Höhepunkt einer jeden Vorführung sind die<br />

modernen Einheiten, die richtige Einsätze<br />

nachfahren. Neben der Präsentation der<br />

verschiedenen Tochterbootvarianten (vom<br />

Kranausleger auf der NORDERNEY von<br />

1944 bis zur Tochterbootwanne der aktuellen<br />

Einheiten) schleppt die ECKERNFÖR-<br />

DE einen manövrierunfähigen Segelkutter<br />

ein. Und dann geht’s auch auf dem Wasser<br />

heiß her – das Husten mancher Zuschauer<br />

beweist: Jawohl, das ist echter Rauch und<br />

es ist ein echtes Feuer an Bord des Krabbenkutters<br />

ausgebrochen! NIS RANDERS<br />

und WILHELM KAISEN setzen ihre Feuer-<br />

Sonderaktion der<br />

Deutschen Post<br />

Kindgerechtes Spendenschiffchen<br />

Viele Seemeilen gefahren:<br />

die Zuschauerboote<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Versuchskreuzer BREMEN von 1953<br />

löschmonitore ein, um den Brand unter Kontrolle<br />

zu bekommen. Es zischt und dampft<br />

– die Brennkammern auf dem Modellkutter<br />

sind richtig heiß! Doch die Modellrettungsmänner<br />

kriegen den Brand in den Griff.<br />

Routinemäßig wird das Tochterboot HELE-<br />

NE ausgesetzt und geht bei dem Havaristen<br />

längsseits. Die Ausflugstouristen – hier wird<br />

von der Moderation der Binnenländer mit<br />

ins Boot geholt, denn der hat „normalerweise“<br />

mit der DGzRS ja nichts am Hut –<br />

werden übernommen und auf den Kreuzer<br />

gebracht. Hier wird im Bordhospital eine<br />

Erstversorgung vorgenommen, sofern notwendig.<br />

Jedenfalls sind die Menschen nun<br />

in Sicherheit. Aber der Kutter ist ja manövrierunfähig<br />

– also wird ferngesteuert der<br />

Kutter von der KAISEN auch noch auf den<br />

Haken genommen und damit die Einsatzvielfalt<br />

der DGzRS dem Zuschauer nahegebracht.<br />

Außerdem musste der Havarist ja<br />

vom Becken, denn schließlich sollte er am<br />

Tag der Seenotretter ja dreimal abfackeln.<br />

Für viele noch wichtiger war der anschließende<br />

Programmpunkt: selber fahren! Die<br />

Modellbaugruppe der DGzRS hat immer<br />

eine Handvoll Zuschauerboote dabei, welche<br />

gegen eine kleine Spende zugunsten<br />

der Seenotretter selbst gefahren werden<br />

können.<br />

Auch hier macht sich die Erfahrung der Modellbauer<br />

bemerkbar: Pro Schiff gibt es eine<br />

elektronische Uhr, welche nach fünf Minuten<br />

unmissverständlich durch Piepen darauf<br />

aufmerksam macht, dass nun der Nächste<br />

dran ist. Die Farbmarkierung an Boot, Fernsteuerung<br />

und Uhr macht die Zuordnung<br />

leicht. Weiterhin erhält jeder neue Modellkapitän<br />

eine liebevoll gestaltete Urkunde<br />

und wird zum Ehren-Vormann ernannt. Auf<br />

der Urkunde finden sich natürlich Fotos<br />

von Seenotkreuzern und das DGzRS-Logo.<br />

Und die Spenden fürs Fahren? Kommen ins<br />

modelltechnisch angepasste Sammelschiffchen<br />

mit den Wärtern Käpt’n Blaubär und<br />

Hein Blöd.<br />

Ob Jung oder Alt, die Vorführungen der<br />

Modellbaugruppe haben es wieder einmal<br />

geschafft, die Geschehnisse und Rettungsmanöver<br />

auf See ins Demonstrationsbecken<br />

zu holen. Nur so ist es dem Laien<br />

möglich zu erahnen, wie wichtig die Arbeit<br />

des DGzRS ist – und für den Tag der Seenotretter<br />

2012 in seinem Umfeld Werbung<br />

zu machen. Denn auch nächstes Jahr werden<br />

sich wieder Hunderttausende im Urlaub<br />

an die deutschen Gewässer der Nord- und<br />

Ostsee aufmachen.<br />

Weitere Informationen, aber auch Foto-Impressionen<br />

von den Aktionen auf den Stationen<br />

am Tag der Seenotretter, findet man<br />

auf der Webseite der DGzRS:<br />

www.seenotretter.de<br />

Rock’n Roll in der Werfthalle<br />

Volles Haus<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 45


MOTORSCHIFFE<br />

PETER DORSCHNER<br />

FLUGZEUGTR<br />

SEYDLITZ/WES<br />

Das Original<br />

Der schwere Kreuzer SEYDLITZ lief am<br />

19. Januar 1939 als viertes Schiff der AD-<br />

MIRAL-HIPPER-Klasse bei der Deschimag-Werft<br />

in Bremen vom Stapel. Durch<br />

den Kriegsausbruch verzögerte sich die<br />

Fertigstellung des Kreuzers jedoch immer<br />

wieder, da die Prioritäten beim Neubau von<br />

Kriegsschiffen im Laufe des Krieges auf<br />

die kleineren Einheiten übergingen. 1942<br />

wurden dann Überlegungen angestellt, das<br />

Schiff als Flugzeugträger fertig zu stellen<br />

und fortan wurde für die Umbauplanung der<br />

Projektname WESER 1 verwendet.<br />

Am 26. August 1942 wurde der Umbau<br />

dann von Adolf Hitler selbst angeordnet<br />

und man begann sofort mit den Rück- bzw.<br />

Umbauarbeiten. Anders als bei der GRAF<br />

ZEPPELIN verzichtete man jedoch auf<br />

eine Seezielartillerie und beschränkte sich<br />

ausschließlich auf Luftabwehr in Form von<br />

5 x 10,5-cm-Doppellafetten sowie 3,7-cm-<br />

Doppelflak, 2-cm-Vierlingsflak und einigen<br />

2-cm-Einzellafetten. Die Besonderheit war,<br />

dass die beiden Katapulte nicht parallel<br />

auf dem Flugdeck eingebaut wurden. Die<br />

Technik der Katapulte entsprach denen der<br />

GRAF ZEPPELIN, als Flugzeuge waren die<br />

Typen Me 109 T und Ju 87 T Stuka vorgesehen.<br />

Ende 1942 wurde die SEYDLITZ<br />

nach Königsberg verlegt, um sie den immer<br />

stärker werdenden alliierten Luftangriffen zu<br />

entziehen. Im Januar 1943 erfolgte dann der<br />

endgültige Baustopp für das Schiff. Am 29.<br />

Januar 1945 wurde die SEYDLITZ in Königsberg<br />

selbstversenkt und im April nochmals<br />

gesprengt. 1958 wurde das Wrack abgebrochen.<br />

Das Modell<br />

Die eigentliche Idee, die im Original nie<br />

fertiggestellte SEYDLITZ als Modell nachzubauen,<br />

kam von einem Mitglied unser<br />

IG und einem Modellbaufreund, der schon<br />

mehrere Jahre Unterlagen, Pläne und<br />

dergleichen zusammentrug, um mit einem<br />

Nachbau beginnen zu können. Da ich ihm<br />

bei der Beschaffung half, wusste ich selbst<br />

was es an Material zu dem Träger gibt und<br />

wir tauschten unsere Unterlagen aus. An<br />

einen eigenen Nachbau dachte ich zu dieser<br />

Zeit jedoch nicht, ich wollte nur die Pläne<br />

und Unterlagen für mein Archiv haben.<br />

Leider wollte es das Schicksal dann aber<br />

doch nicht zulassen, dass mein Modellbaufreund<br />

sein Projekt beginnen konnte<br />

und die Nachbauidee der SEYDLITZ war<br />

daher in unserer Runde erst einmal vom<br />

Tisch. Durch Zufall ergab sich dann ein<br />

Kontakt zu einem Herrn aus Baden-Württemberg,<br />

der einen begonnenen Rumpf der<br />

SEYDLITZ/WESER 1 veräußern wollte.<br />

Nach kurzem Gespräch war man sich<br />

über Preis und Konditionen einig und der<br />

Rumpf wechselte in meinen Besitz. Der<br />

Rumpf war auf der Basis des PRINZ EU-<br />

Modell mit niedergelegten<br />

Antennenmasten<br />

GEN-GfK-Rumpfes der Firma Lassek entstanden.<br />

Im Rumpf waren Backdeck und<br />

Achterdeck schon eingepasst, der Aufbau<br />

wurde auf Sperrholzspanten aufgebaut,<br />

die in den Rumpf einlaminiert waren. Also<br />

schon einmal eine gute Basis zum Weiterbau.<br />

Als Antrieb habe ich wie schon bei<br />

meinem Modell der PRINZ EUGEN drei<br />

Motoren der Baugröße 500 (12 V) einge-<br />

46 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


ÄGER<br />

ER 1<br />

baut. Ruderservo, ACT-Empfänger, zwei<br />

12 V/7,2-Ah-Bleiakkus und zwei Drehzahlsteller<br />

komplettierten die Elektronik, auf<br />

Sonderfunktionen wurde verzichtet.<br />

Unter dem Flugdeck achtern befand sich<br />

die Flugzeugwerkstatt, die ich am Modell<br />

entsprechend ausschmücken wollte. Dort<br />

wurde eine Ju 87 mit beigeklappten Tragflächen<br />

aufgestellt, eine Drehbank, Schweißbrenner,<br />

Mechaniker usw. komplettieren die<br />

Szenerie unter dem Flugdeck.<br />

Bei jedem Flugzeugträger der damaligen<br />

Zeit gab es am Bug und achtern einen Flugdecküberhang,<br />

der von diversen Verstrebungen<br />

und Unterzügen gestützt wurde. Im<br />

Fall der SEYDLITZ waren in diesem Bereich<br />

auch noch die Rückführungsbahnen der<br />

Katapultwagen anzubringen. Die mir vorliegenden<br />

Pläne waren in diesem Bereich jedoch<br />

nicht sehr ausführlich, so dass ich mir<br />

die auf der GRAF ZEPPELIN eingesetzte<br />

Konstruktion als Vorlage nahm und entsprechend<br />

improvisierte.<br />

Das Einzige, was am Aufbau noch an einen<br />

Schweren Kreuzer erinnert, ist der Schornstein,<br />

der nun im hinteren Drittel der sog.<br />

Insel angebracht war. Diesen baute ich<br />

in Spantenbauweise nach, der übrige Aufbau<br />

entstand aus Flugzeugsperrholz und<br />

Polystyrol, für die Masten verwendete ich<br />

Messing, einzig der Hauptmast wurde aus<br />

Holz gefertigt, um Gewicht zu sparen. Die<br />

Insel kann zum Transport abgeschraubt<br />

werden.<br />

Die Flugzeuge bekam ich von meinem Modellbaufreund<br />

Peter B. der mir einige Me<br />

109 und Ju 87 zur Verfügung stellte. Die<br />

Mechaniker sind Figuren aus dem Fachhandel,<br />

die entsprechend umgearbeitet wurden.<br />

Die Funkmasten an der Backbordseite<br />

habe ich steckbar gestaltet, da ich sie zum<br />

Transport bzw. für die winterliche Einlagerungszeit<br />

abnehmen wollte. Sie können je<br />

nach Bedarf seitlich (also in waagerechter<br />

Blick in die Flugzeugwerkstatt<br />

Flugdecküberhang über dem Backdeck<br />

während des Baus<br />

Eine Me 109 auf dem Katapult<br />

Die Insel im Rohbau<br />

Stellung) oder senkrecht eingesteckt<br />

werden, um die Beweglichkeit<br />

dieser Teile am Original<br />

zu verdeutlichen. Während des<br />

Flugbetriebs hätten die Masten<br />

auf dem Vorbild nämlich immer<br />

abgeklappt werden müssen.<br />

Nach einigen Probefahrten im<br />

Frühjahr ging es dann an die<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 47


Betrieb an Deck<br />

Bild links:<br />

Das Rumpfinnere, links<br />

die Rumpftaschen mit<br />

den Beibooten<br />

Endausrüstung. Das hieß erst einmal, dass<br />

die verschiedenen Beiboote und die dazugehörigen<br />

Aussetzvorrichtungen (Davits<br />

im eigentlichen Sinne sind es ja nicht) gebaut<br />

werden mussten. Die Beiboote baute<br />

ich auf gekauften Rumpfschalen auf, für<br />

die Aussetzvorrichtungen kam Polystyrol<br />

zur Verwendung. Dann wurden nach Lackierung<br />

des Rumpfes die Bullaugen eingesetzt.<br />

Diese erstellte ich aus passenden<br />

Aderendhülsen, vor der Montage goss ich<br />

sie noch mit Harz aus. Weitere Kleinteile wie<br />

Munitionskästen etc. bezog ich wieder von<br />

Ulrich Müller.<br />

Die Flakbewaffnung baute ich dieses Mal<br />

zum größten Teil selbst, wobei ich anfänglich<br />

erst die dreiachsig gelagerte Version<br />

der Vierlingsflak baute, was zum letzten<br />

Planungsstand von 1943 passen würde.<br />

Letztlich entschied ich mich dann aber doch<br />

für die einfache Version, die schon Anfang<br />

der 1940er-Jahre verfügbar war.<br />

Fahrerprobung<br />

Als der Tag der Fertigstellung immer näher<br />

rückte, fuhr ich mit meinem Modell auf das<br />

jährliche 1:100er-Treffen nach Würzburg,<br />

um das Modell somit vor passender Kulisse<br />

in Dienst stellen zu können. Ich war<br />

sehr zufrieden mit der Fahrleistung und<br />

dem Fahrbild des fertigen Modells. Es lag<br />

sehr gut im Wasser und zeigte nicht die<br />

befürchtete starke Windanfälligkeit. Lediglich<br />

eine Ruderverlängerung zum Aufstecken<br />

baute ich nachträglich noch an, um<br />

den Wendekreis zu verkleinern. Auch das<br />

Handling des Modells gestaltet sich einfach:<br />

Zum Transport werden die Masten<br />

entfernt und die Insel abgeschraubt,<br />

48 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


danach kann man den sehr kompakten<br />

Rumpf gut ins Auto laden oder im Winter<br />

auf dem Dachboden verstauen. Zum Akkuwechsel<br />

oder für Wartungsarbeiten kann<br />

das Flugdeck über die komplette Länge<br />

abgenommen werden.<br />

Abschließend kann ich sagen, dass ich mit<br />

meinem Nachbau der SEYDLITZ/WESER<br />

1 sehr zufrieden bin und ich glaube, auch<br />

mein Modellbaufreund hätte seine Freude<br />

daran, ein fertiges Modell des Flugzeugträgers<br />

SEYDLITZ zu sehen.<br />

Besonderer Dank gilt meinen Modellbaufreunden<br />

aus nah und fern, meiner Frau<br />

Simone sowie Rainer Lehr und Peter Behmüller.<br />

Bei Fragen bin ich gerne behilflich<br />

unter Tel. 0174/2035753 oder www.smsscharnhorst.de<br />

Richard Wagner / Manfred Wilske<br />

Flugzeugträger Graf Zeppelin<br />

Das Original • Das Modell • Die Flugzeuge<br />

Der nicht vollendete Flugzeugträger GRAF<br />

ZEPPELIN, der erste und einzige deutsche<br />

Flugzeugträger überhaupt, beschäftigt seit<br />

Jahrzehnten gleichermaßen Historiker und<br />

Schiffsliebhaber. Dieses Buch entstand aus<br />

der jahrelangen Beschäftigung mit dem<br />

Nachbau eines Modells der GRAF ZEPPE-<br />

LIN im Maßstab 1:100. Die Beschäftigung<br />

mit dem Original und der Bau des Schiffsmodells<br />

führten zu vielen Erkenntnissen<br />

über technische Sachverhalte und mögliche<br />

Funktionsabläufe. Somit beschreibt dieses<br />

Buch nicht nur ausführlich den Bau des derzeit<br />

wohl einzigen, stimmigen Modells der<br />

GRAF ZEPPELIN, sondern liefert auch umfangreiches<br />

Hintergrundwissen zu Konzeption,<br />

Planung, Bau und Geschichte des Originals.<br />

Die zweite Hälfte des Buches befasst<br />

sich intensiv mit den verschiedenen für die<br />

deutschen Flugzeugträger geplanten bzw.<br />

projektierten Flugzeugen, ihrer Technik und<br />

Erprobung sowie dem Bau der entsprechenden<br />

Flugzeugmodelle.<br />

Umfang 164 Seiten, DIN A4<br />

Abbildungen 322, meist in Farbe<br />

Best.-Nr. 127<br />

Preis 28,– [D]<br />

Quellennachweis:<br />

Modellbauplan 1:100 von H. Meinhardt<br />

Marinearsenal: Schwerer Kreuzer SEYDLITZ<br />

Modellbaubogen in 1:400 von JSC<br />

Vom Original zum Modell, Die Schweren Kreuzer<br />

der ADMIRAL HIPPER-Klasse<br />

Div. Privatfotos<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

D-78045 VS-Villingen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 / -48 (Fax -50)<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

49


Faszinati<br />

Trimara<br />

SEGELSCHIFFE<br />

J Ö R G BAY E R<br />

FOTOS: MEIKE SCHEIDTWEILER<br />

UND STEFFEN GROSE<br />

Im Rausch<br />

der Geschwindigkeit<br />

Segeln<br />

L<br />

übeck, Wakenitz, Sonntag,<br />

10. Juli 2011 gegen 16.00<br />

Uhr: Der Wind bläst aus<br />

Ost-Nordost<br />

mit drei bis vier<br />

Beaufort,<br />

in Böen sind es<br />

auch mal fünf. Klares<br />

Wetter, gute Sicht, die<br />

Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.<br />

Die Segel werden vom Wind gefüllt. Das<br />

Boot beschleunigt mit atemberaubender<br />

Geschwindigkeit, der Leeschwimmer taucht<br />

immer weiter ab und verschwindet in einer<br />

Wolke aus Gischt, bis er für einen Moment<br />

komplett abtaucht. Das Ufer nähert sich<br />

rasch, „Klar zur Wende!“, um das Spiel nun<br />

auf Backbordbug erneut beginnen zu lassen.<br />

Es fällt schwer, die Begeisterung, die<br />

man beim Segeln mit Mehrrumpfbooten erlebt,<br />

in Worte zu fassen. Dafür sollen auch<br />

viel mehr die Bilder sprechen, die zumindest<br />

annähernd einen Eindruck vermitteln.<br />

Das Segeln mit einem Trimaran erschließt<br />

in puncto Geschwindigkeit eine völlig neue<br />

Dimension. Wegen des nicht vorhandenen<br />

Kielgewichts und der schmalen Rümpfe<br />

sind Beschleunigung und erreichbare Geschwindigkeit<br />

dieser Boote einfach beeindruckend,<br />

allerdings auch nur bei entsprechendem<br />

Wind. Im Fall der hier gezeigten<br />

BUTTERFLY von Graupner sollten es<br />

auch schon mindestens drei Beaufort sein,<br />

sonst hält sich der Spaß eher in Grenzen.<br />

Bei wenig Wind ist ein Trimaran eher mit<br />

einem Stück Treibholz zu vergleichen, da<br />

Wenden deutlich zäher zu fahren sind und<br />

sich der Vorteil des geringeren Gewichts<br />

gegenüber einem vergleichbaren Kielboot<br />

nicht zeigt.<br />

Nun hat sich in den vergangenen Jahren<br />

die Modellbauszene mit den Mini-40-Trimaranen<br />

erfreulich weiterentwickelt. Allerdings<br />

scheint der Kreis der Aktiven noch relativ<br />

klein zu sein, sieht man derartige Boote<br />

doch eher selten auf den Gewässern. Das<br />

liegt u. a. sicher daran, dass es derzeit keine<br />

Bausätze von den großen Herstellern<br />

gibt. Es gibt zwar den einen oder anderen<br />

Kleinserienanbieter, aber die Kosten für<br />

ein solches Modell bzw. den Teilesatz sind<br />

doch recht hoch. So bleibt in erster Linie<br />

der Selbstbau. Hier ist der Aufwand dann<br />

aber relativ groß, da man doch gleich drei<br />

50 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


on<br />

n-<br />

Rümpfe bauen muss. Als Vorteil ist zu sehen,<br />

dass die meisten Modelle dann eher<br />

zweckorientiert sind, so dass modellübliche<br />

Details, wie man sie z. B. von Fahrtenyachten<br />

kennt, meist entfallen können. Die Modelle<br />

der Mini-40-Klasse sind zudem auch<br />

nicht gerade klein. Noch eine Nummer<br />

größer sind die 2-Meter-Trimarane. Dass<br />

es aber auch kleiner geht, zeigten einige<br />

Modellbauer aus der RG65-Szene, die<br />

gut funktionierende Trimarane mit 65 cm<br />

Rumpflänge konstruiert und erfolgreich gesegelt<br />

haben. Die Rümpfe dieser Trimarane<br />

sind einfache Kastenkonstruktionen aus lediglich<br />

drei Planken.<br />

Aufgrund dieses Dilemmas ist es umso<br />

enttäuschender, dass es derzeit also keinen<br />

bezahlbaren Bausatz eines Trimarans<br />

(mehr) gibt. Die hier gezeigte BUTTERFLY<br />

von Graupner stammt aus den 90er-Jahren.<br />

Die Produktion wurde allerdings schon vor<br />

längerem leider eingestellt. Kurz nach der<br />

Vorstellung dieses Modells zog auch robbe<br />

mit dem Trimaran TRIANA, bestehend<br />

aus drei Rümpfen des robbe-Katamarans<br />

TOPCAT, nach. Aber auch dieses Modell<br />

verschwand rasch wieder aus den Katalogen.<br />

Die geringen Absatzzahlen waren<br />

sicher ausschlaggebend dafür, dass diesen<br />

Bausätzen ein längeres Verbleiben im Angebot<br />

leider nicht vergönnt war. Allerdings<br />

lag der mangelnde Absatz sicherlich auch<br />

an den nicht gerade günstigen Preisen. Der<br />

Ehrlichkeit halber muss natürlich auch gesagt<br />

werden, dass ein Trimaran in Sachen<br />

Betrieb und Transport nicht ganz einfach zu<br />

handhaben ist.<br />

Mein Weg zum Trimaran-Segeln war auch<br />

eher durch den Zufall bestimmt. Nachdem<br />

ich mich vor einigen Jahren mehr oder weniger<br />

erfolgreich mit dem Regattasegeln<br />

der Micro-Magic beschäftigt hatte, suchte<br />

ich nach einem Boot, welches etwas sportlicher<br />

unterwegs sein sollte, ohne noch<br />

genau zu wissen, worauf es hinauslaufen<br />

würde. Bei einem Modellbauhändler sah ich<br />

eine JOLLIE von robbe, aber auch besagte<br />

BUTTERFLY. Nach einem kurzen Gespräch<br />

mit einem Modellbaufreund riet dieser mir<br />

zur BUTTERFLY, da er beide Boote nicht<br />

nur kannte, sondern auch gesegelt hat. Die<br />

Preisnachfrage beim Modellbauhändler für<br />

die BUTTERFLY sorgte aber erst einmal für<br />

ein langes Gesicht ... Aber wie es der Zufall<br />

so wollte, entdeckte ich in einem bekannten<br />

Internet-Auktionshaus einen noch ungebauten<br />

Bausatz, der dann nach einigen<br />

Tagen für E 210,– den Besitzer wechselte.<br />

Der Baukasten war bis auf den Dekorbogen<br />

und die Mastlager vollständig. Das störte<br />

nicht groß, die Klebebilder wollte ich ohnehin<br />

nicht verwenden und die Mastlager sind<br />

Standardteile für Swingrigs.<br />

Der Bau des Modells war dann nicht sonderlich<br />

aufwendig. Ich habe das Modell auch<br />

nach dem Prinzip „out of the box“ erstellt,<br />

sprich so gut wie keine Änderungen vorgenommen.<br />

Auf Rat des Konstrukteurs habe<br />

ich lediglich die untere Wantbefestigung<br />

nicht aus Alurohr, sondern aus einem CfK-<br />

Rohr angefertigt, da dieses deutlich steifer<br />

ist. Den Rat, so leicht wie möglich zu bauen,<br />

habe ich leider nicht befolgt. Dafür bekam<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 51


02<br />

ich noch zwei kleinere Segel für mehr Wind.<br />

Die Segel sind allesamt von guter Qualität,<br />

sie sind aus mehreren Bahnen genäht mit<br />

eingearbeitetem Profil.<br />

Die drei Kunststoffrümpfe sind im Blasverfahren<br />

gefertigt und mit bereits eingelassenen<br />

Muttern zur Befestigung der Beams<br />

versehen, welche wiederum aus einem<br />

Aluprofil bestehen und fertig vorgebogen<br />

sind. Diese werden mit Nylonschrauben<br />

verbunden, so dass das Modell jederzeit<br />

komplett zerlegt werden kann. Da diese<br />

Konstruktion nicht sehr verwindungssteif<br />

ist, wurde dazu ein Swingrigg entwickelt.<br />

Das ist zwar nicht unbedingt die beste<br />

Kombination, funktioniert aber ganz gut<br />

und erleichtert das Handling beim Transport<br />

und dem Aufriggen am See bedeutend:<br />

Einfach den Mast ins Lagerrohr stellen,<br />

Schot einhängen, fertig.<br />

Eine Besonderheit zeichnet das Ruder des<br />

Modells aus: Am unteren Ende befindet<br />

sich eine Leitflosse mit einer leicht negativen<br />

Einstellung. Dadurch wird das Heck<br />

des Bootes etwas nach unten gezogen,<br />

der Bug wird entlastet und die „Stolpergefahr“<br />

reduziert. Bei einem Vergleich mit<br />

einer anderen BUTTERFLY, deren Ruder<br />

keine Leitflosse besaß, zeigte sich sehr<br />

deutlich die Wirkung. Ein Unterschied in<br />

der Geschwindigkeit war dagegen nicht<br />

festzustellen.<br />

Der Baum ist eine Kastenkonstruktion aus<br />

Sperrholz und sehr stabil. Zusammen mit<br />

dem runden Mast mit Keep, Stahlwanten<br />

und kleinen Wantenspannern ergibt sich<br />

ein recht wertiges und gut einzustellendes<br />

Rigg.<br />

Zur Segelverstellung befindet sich unter<br />

Deck eine kräftige Regatta-Segelwinde.<br />

Da diese ohnehin schon relativ schnell ist<br />

und die Schot am vorderen kurzen Ende<br />

des Baums angeschlagen ist, sind die<br />

Reaktionszeiten bei der Segelverstellung<br />

sehr kurz, was in kritischen Situationen<br />

von Vorteil ist. Eine besondere Eigenschaft<br />

von Trimaranen ist die Leegierigkeit, die<br />

52 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


durch das Eintauchen des Leeschwimmers<br />

entsteht. Das Verhängnisvolle daran ist,<br />

dass das Boot damit zunehmend auf einen<br />

Vorwindkurs gerät und damit verstärkt der<br />

Gefahr des Stolperns über den Bug ausgesetzt<br />

wird. Ein Kielboot, welches im ungünstigsten<br />

Fall einen Stecker fährt, wird<br />

durch das Kielgewicht wieder aufgerichtet,<br />

ein Trimaran bleibt in so einem Fall „auf<br />

dem Dach“ liegen.<br />

Aus diesem Grund befindet sich an der Spitze<br />

des Mastes die sogenannte „Angstbeule“.<br />

Dabei handelt es sich um einen kleinen<br />

Auftriebskörper, der bei einer eventuellen<br />

Kenterung verhindern soll, dass das Boot<br />

vollständig durchkentert. Das funktioniert<br />

aber nur bedingt: Wenn das Modell mit etwas<br />

Schwung ins Stolpern gerät, dann geht<br />

es ohne Halt mit dem Mast um 180° nach<br />

unten. Das ist mir zwischenzeitlich natürlich<br />

auch schon mehrmals passiert, aber<br />

ich hatte bisher immer das Glück, dass ein<br />

netter Kanufahrer o. Ä. in der Nähe war, der<br />

das Boot wieder auf die Füße stellte. Wasser<br />

dringt während dieser misslichen Lage<br />

übrigens nicht ein. Der Schotdurchführung<br />

vorgelagert ist ein ca. 30 cm langes Kunststoffröhrchen,<br />

durch das die Schot läuft.<br />

Da man aber doch irgendwann mal vor dem<br />

Wind segeln muss, ist es zu empfehlen, dies<br />

gegebenenfalls mit dichtgeholten Segeln zu<br />

tun. Das sieht zwar etwas merkwürdig aus,<br />

verhindert aber besagte Kenterung.<br />

Auf die Möglichkeit des Kenterns wird in der<br />

Bauanleitung auch hingewiesen, so dass<br />

ich die ersten Segelversuche mit einem<br />

leicht mulmigen Gefühl anging. Mit der Zeit<br />

lernte ich aber das Modell kennen und weiß<br />

inzwischen, wie man damit umzugehen<br />

hat. Kritisch sind plötzliche Böen, die das<br />

Modell erwischen, wenn es wenig bis gar<br />

keine Fahrt hat. Dann kann die Energie des<br />

Windes nicht schnell genug in Vortrieb umgesetzt<br />

werden und das Modell wird förmlich<br />

ausgehebelt. Dann ist eine schnelle Reaktion<br />

an der Segelwinde erforderlich, um<br />

eine Kenterung zu verhindern. Ähnlich sieht<br />

es aus, wenn der Leeschwimmer zu tauchen<br />

beginnt. Dann ist Vorsicht angesagt.<br />

Aber zwischenzeitlich habe ich festgestellt,<br />

dass man das Modell auch mit getauchtem<br />

Schwimmer gut unter Kontrolle halten kann.<br />

Dabei ist aber ständige Aufmerksamkeit<br />

gefordert und sowohl am Ruder als auch<br />

an der Winde wird mit möglichst kleinen<br />

Steuerbewegungen ständig gearbeitet.<br />

Am schnellsten ist ein Trimaran, wenn<br />

der Hauptrumpf gerade so aus dem Wasser<br />

kommt und es nur noch auf dem Leeschwimmer<br />

vorwärts geht. In meinem Falle<br />

ist das Boot dafür dann aber doch leider<br />

etwas zu schwer geraten und die Schwimmer<br />

bieten zu wenig Auftrieb. Aber in manchen<br />

Situationen konnte ich die Tendenz<br />

dazu erkennen, so dass ich hier vielleicht<br />

einfach nur noch etwas mutiger sein muss.<br />

Letztendlich ist es für mich aber auch<br />

genau dieser Reiz, das Modell bei hohen<br />

Geschwindigkeiten in diesen Grenzbereichen<br />

zu segeln. Dabei muss man ständig<br />

sehr aufmerksam sein und das Modell<br />

immer im Blick haben. Trimaransegeln ist<br />

einfach anders und gewissermaßen echter<br />

Modellsport.<br />

Vielleicht wagt es ja doch noch ein Hersteller,<br />

ein solches Modell wieder als Baukasten<br />

aufzulegen. Viele Modellbauer würden<br />

solch eine Entscheidung sicher sehr<br />

begrüßen, denn das Interesse an diesen<br />

Booten ist nach meiner Erfahrung nach<br />

wie vor sehr groß.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Länge Hauptrumpf<br />

Breite über Schwimmer<br />

Höhe Mast über Deck<br />

Segelfläche A-Rigg<br />

Gesamtgewicht<br />

1.130 mm<br />

920 mm<br />

1.720 mm<br />

ca. 50 dm²<br />

ca. 3 kg<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 53


MOTORSCHIFFE<br />

MICHAEL SCHUMACHER<br />

Offshore-<br />

W<br />

ie so oft, war es im Berufs-<br />

leben gerade mal sehr stres-<br />

sig, und so kam ich auf die<br />

Idee, mich zur Ablenkung und<br />

Entspannung doch wieder einmal etwas mit<br />

meinem schon seit Jahren eingestaubten<br />

Hobby Schiffsmodellbau zu beschäftigen.<br />

Die Idee war sicher gut, aber was für ein<br />

Modell sollte es sein?<br />

Bisher hatte ich mich in meiner kurzen<br />

„Modellbau-Karriere“ nur auf Baukästen<br />

beschränkt. Zu den gebauten Modellen gehörten<br />

eine robbe PT15 sowie die beiden<br />

Hegi-Yachtmodelle C66 JAGUAR und C42<br />

TIGER. Das nächste Modell sollte nicht nur<br />

etwas größer werden, sondern ich wollte<br />

vor allem etwas Eigenes bauen. Also ab ins<br />

Internet, um mir Anregungen zu holen, die<br />

einzige Vorgabe war:<br />

Es sollte eine Yacht sein!<br />

So stieß ich unter anderem auf die Fa. Kehrer-Modellbau<br />

in Berlin. Zwar gefielen mir die<br />

Yacht-Modelle von Kehrer nicht ganz so gut,<br />

aber die Jet-Antriebe, die hatten es mir angetan!<br />

Daher bestellte ich kurzerhand zwei<br />

Stück der 40er-Jets, womit der erste Schritt<br />

schon einmal getan war. Nun hatte ich also<br />

meine Antriebe und jetzt brauchte ich nur<br />

noch die passende Yacht dazu! Da diese<br />

Yacht ja so weit wie möglich maßstabsgetreu<br />

sein sollte, suchte ich jetzt nach einem<br />

Vorbild mit zwei Jet-Antrieben, welches ich<br />

im angestrebten Wunschmaßstab von 1:10<br />

nachbauen konnte. Während der Suche bin<br />

ich letztlich bei der italienischen Werft AB<br />

YACHTS gelandet. Jetzt gab es kein Halten<br />

mehr, die AB 58´ sollte es sein.<br />

Die Suche nach Bauunterlagen und Fotos<br />

verlief jedoch erst einmal enttäuschend.<br />

Yacht AB 58<br />

54<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Das große Vorbild<br />

Der Steuerstand<br />

Außer einer Seiten-Ansicht fand ich nur ein<br />

paar Fotos von außen und ebenso wenige<br />

Fotos des Interieurs, wie das heute so<br />

schön neudeutsch heißt. Aber das musste<br />

mir reichen und so begann ich schon einmal<br />

mit dem Bau des Cockpits, welches ich aus<br />

Balsaholz herstellte. Die nötigen Armaturen<br />

orderte ich im Internet. Doch zuerst einmal<br />

kurz etwas zum<br />

Original<br />

Laut dem Werbetext im Prospekt von AB<br />

YACHTS aus dem italienischen Massa stellen<br />

die Yachten dieser Werft zweifelsfrei den<br />

technologischen Maßstab für die gesamte<br />

Yachtsport-Welt dar – ein hoher Anspruch,<br />

wie ich meine.<br />

zwar ohne seine Nase wie allgemein üblich<br />

in den Himmel zu strecken. Gesteuert wird<br />

entweder althergebracht mit dem Steuerrad,<br />

oder optional und supermodern mittels<br />

Joystick. Bei einem Interview sagte der<br />

Konstrukteur und Projekt-Manager von AB<br />

YACHTS, Marco Arnoboldi: „Du brauchst<br />

schon ein paar Tage, um mit Joystick und<br />

Jet klarzukommen, doch dann macht es<br />

umso mehr Spaß!“ Eine weitere Manövrierhilfe,<br />

zum Beispiel in engen Marinas, ist der<br />

ausfahrbare MAXPOWER Bugstrahler mit<br />

8 kW Leistung. So gibt’s beim Drehen auf<br />

dem Teller oder beim Traversieren keinerlei<br />

Probleme.<br />

Die Technik des futuristisch gestylten Steuerstandes<br />

besteht aus VDO-Instrumenten,<br />

NAVIONICS-GPS-Kartenplotter, RAYTHE-<br />

ON-Radar und -Echolot, NAVICONTROL-<br />

’<br />

Technische<br />

Die Heck-Sonnenliege<br />

Die Entscheidung, bei der Projektierung<br />

des 58er-Modells die alten traditionellen<br />

Schemata aufzugeben, kann<br />

aber sicherlich ohne Wenn und Aber<br />

als erfolgreich bezeichnet werden.<br />

Hierzu zählt als Erstes der Bau im<br />

Sandwich-Verfahren: Bei AB YACHTS<br />

entstehen die Rümpfe im Vakuum-Injektionsverfahren<br />

aus einem Sandwich<br />

aus Vinycell-Schaum, Kevlar, Carbon<br />

und GfK. Die Rumpfstärke beträgt zwischen<br />

40 und 50 Millimetern. Der Deep-V-<br />

Rumpf ist mittschiffs mit 27° und am Heck<br />

mit nur 21° aufgekimmt, also eben jet-like,<br />

denn so lässt sich die Antriebsleistung der<br />

beiden Maschinen über die Jet-Drives problemlos<br />

ins Wasser bringen.<br />

Damit sind wir bei der zweiten Innovation,<br />

denn AB YACHTS verwendet bei der 58er<br />

ausschließlich Wasserstrahl-Antriebe, statt<br />

der in dieser Yachtgröße sonst üblichen<br />

Wellenanlagen. Somit stellt auch das Ankern<br />

in flachen Buchten keinerlei Problem<br />

dar. Vor allem wirkt sich das aber auch auf<br />

die Fahrleistungen aus, denn die Yacht beschleunigt<br />

bei Glattwasser in fantastischen<br />

15,9 Sekunden aus dem Stand heraus auf<br />

ihren Top-Speed von 54 Knoten! Bereits<br />

beim Passieren der 3,5-Sekunden-Marke<br />

geht das Boot in die Gleitfahrt über, und<br />

Daten<br />

(ORIGINAL)<br />

Länge über alles 17,70 m<br />

Breite<br />

4,55 m<br />

Tiefgang 0,90 m<br />

Antriebe 2 x KaMeWa Jet-Drive<br />

Motoren 2 x MAN 12-Zyl.-Turbodiesel<br />

Motor-Leistung 2 x 1300 HP<br />

Gewicht 18 t<br />

Cruising-Speed 48 kn<br />

Top-Speed 54 kn<br />

Autopilot und einer SIMRAD-UKW-Anlage.<br />

Aber auch sonst gibt es einige technische<br />

Besonderheiten, die auf dieser Yacht verbaut<br />

sind. Hierzu zählt die Ankerkette auf<br />

dem Vorschiff, welche beim Einholen automatisch<br />

eine Waschanlage durchläuft,<br />

ein Anker, der per Fernbedienung aus<br />

der Rumpfwand herausgefahren wird und<br />

Klampen, die gegen Stolpergefahr bei<br />

Nichtgebrauch elektrisch versenkt werden<br />

können.<br />

Ansonsten werden ABs zwar in verschiedenen<br />

Modell-Längen (Typen) angeboten,<br />

aber auch die Kleinste, eben meine 58er<br />

wird ausschließlich als Kasko-Yacht ganz<br />

nach den Vorlieben und Ideen ihrer künftigen<br />

Eigner ausgebaut. Damit ist jede AB<br />

ein absolutes Unikat, was uns Modellbauern<br />

natürlich auch „einige Design-Freiheiten“<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

55


gibt. Das kann ja schließlich auch Spaß machen,<br />

vorausgesetzt, man hält sich an den<br />

selbst vorgegebenen Maßstab!<br />

Das Modell<br />

Nun sollte also endlich auch der Rumpf<br />

gebaut werden. Als Erstes kaufte ich mir<br />

riesige Styropor-Blöcke und schliff mir einen<br />

Rumpf als Urform. Na ja, gut sah das<br />

Ganze noch nicht aus, aber für den ersten<br />

Versuch sage ich jetzt mal: Es ging. Auf<br />

diesem Urmuster sollte nun der endgültige<br />

Rumpf aus Glasgewebe und Polyesterharz<br />

entstehen … und Insider wissen natürlich,<br />

was jetzt kam: Mir war aber damals noch<br />

nicht bekannt, dass Polyester Styropor angreift.<br />

Ich hätte Epoxidharz nehmen müssen<br />

… Angesichts meines halb weggefressenen<br />

Rumpfes war ich erst einmal entmutigt, denn<br />

einen neuen Rumpf wollte ich nun nicht<br />

noch einmal zurecht schleifen. Also machte<br />

ich mich erneut auf die Reise ins Internet,<br />

diesmal auf der Suche nach Fertigrümpfen,<br />

und dabei stieß ich auf die Fa. MARINETIC<br />

von Timo Stracke. Dort kam ich erstens zum<br />

gewünschten GfK-Rumpf und zweitens zur<br />

I. G. Yacht-Modellbau.<br />

Stilecht an der Steganlage<br />

Einbau der Jet-Antriebe<br />

Ein Blick ins Rumpfinnere<br />

Beleuchteter Steuerstand<br />

Bei Timo bekam ich also als Basis für mein<br />

Projekt einen perfekt laminierten SUN-<br />

SEEKER-Rumpf im gewünschten Maß stab<br />

1:10, den ich allerdings noch ein wenig umbauen<br />

musste, da er eigentlich nicht für Jet-<br />

Antriebe ausgelegt ist. Konkret entfernte ich<br />

als Erstes die beiden Halbtunnel vor dem<br />

Spiegel und verschloss die so entstandenen<br />

Öffnungen wieder plan mit dem Rumpfboden.<br />

Danach konnten die Öffnungen für die<br />

beiden Jets, sprich die Ansaugöffnungen im<br />

Rumpfboden und die Ausstoßöffnungen im<br />

Heckspiegel ausgeschnitten werden.<br />

Nach Einbau der Jets wurde im Planschbecken<br />

im Garten erst einmal die Dichtigkeit<br />

des Rumpfes getestet. Dieser Test verlief<br />

positiv, also konnte ich weiterbauen.<br />

Als Nächstes fertigte ich das Deck, und<br />

verklebte es mit dem Rumpf. So langsam<br />

nahm meine AB 58´ Gestalt an. Es folgte<br />

der flache „Open“-Aufbau, welchen ich wie<br />

das Deck aus Sperrholz herstellte. Nach<br />

den üblichen Spachtel- und Schleifarbeiten<br />

übergab ich das Modell dem Autolackierer<br />

meines Vertrauens, nachdem ich sämtliche<br />

Technik-Komponenten wieder ausgebaut<br />

hatte. Der Lackierer verwendete die rot/wei-<br />

Auf der Messe in Karlsruhe<br />

56 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


ße Farbgebung des Vorbildes, und als ich<br />

mein Modell abholte, war ich zum ersten<br />

Mal richtig stolz auf das Ergebnis.<br />

Schon auf dem Weg zum Lackierer und<br />

wieder zurück hatte sich nun aber ein Problem<br />

herausgestellt, das ich anfänglich gar<br />

nicht als solches empfunden hatte: Wie<br />

transportiert man ein Modell mit einer Länge<br />

von 177,0 cm und einer Breite von 45,5<br />

cm ohne es zu beschädigen? Also standen<br />

nun zwischendurch erst ein paar Umbauten<br />

am Auto an, dank derer der Transport<br />

jetzt auch problemlos verläuft. Auch<br />

die ersten Testfahrten verliefen bereits<br />

sehr zufriedenstellend. Aus Budgetgründen<br />

wanderten erst einma zwei SPEED<br />

820 BB an die Flansche der Jets und für<br />

die Stromversorgung setzte ich zwei in<br />

Reihe geschaltete 12-V-Bleiakkus ein. In<br />

einer weiteren Ausbaustufe soll dann zur<br />

gegebenen Zeit auf BL-Motoren und LiPo-<br />

Akkus umgerüstet werden.<br />

Da ich mittlerweile auch Mitglied der I. G.<br />

Yacht-Modellbau geworden war, konnte<br />

ich meine AB 58´ zum ersten Mal auf<br />

dem Stand der I. G. während der Messe<br />

„Faszination Modellbau 2010“ in Karlsruhe<br />

ausstellen, und auch im Wasserbecken<br />

vorführen. Im gleichen Jahr nahm ich natürlich<br />

auch am Treffen der I. G. teil, welches<br />

wie immer am letzten August-Wochenende<br />

stattfand – dieses mal bei Wolfgang, Detlef<br />

und Michael in Haminkeln. Was soll ich sagen:<br />

Nicht nur, dass mir das Treffen dieser<br />

kleinen Interessen-Gemeinschaft sehr viel<br />

Spaß gemacht hat, auch meine AB lief auf<br />

dem Fahrgewässer wie gewünscht. Unter<br />

anderem konnte ich bei dieser Gelegenheit<br />

das Modell mit einem ausgeliehenen NiCd-<br />

Akkupack testen, und während dieser Fahrt<br />

entstanden auch die in diesem Beitrag abgedruckten<br />

Fahrfotos. Ich denke, man kann<br />

meine Begeisterung über das Fahrbild des<br />

Modells sicher verstehen.<br />

Nach diesem Wochenende stand folglich<br />

die Umrüstung auf andere Akkus endgültig<br />

fest, wobei ich mich gleich für die Anschaffung<br />

von LiFePo-Zellen entschieden habe.<br />

Ob auch der Einbau leistungsstärkerer<br />

Motoren dann noch Sinn macht, sollen die<br />

Fahrerprobungen in der laufenden Saison<br />

ergeben. Auch der Einbau weiterer „Spielereien“<br />

wie Beleuchtung etc. ist natürlich<br />

noch geplant.<br />

Der Bau dieses außergewöhnlichen Modells<br />

hat mir bisher jedenfalls sehr viel Spaß<br />

bereitet und wird mir dies wohl auch bei den<br />

weiteren Umbauarbeiten noch tun, und wer<br />

weiß, was danach noch kommt ...?<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 57


SEGELSCHIFFE<br />

BERND BLOHM<br />

Europameistersch<br />

it 51 Teilnehmern aus<br />

12 Nationen wurde das<br />

Starterfeld des MICRO<br />

MAGIC-Eurocup 2011<br />

in Växjö in Schweden<br />

gebildet. Das 55 cm<br />

lange Modellboot aus dem Bausatz der Fa.<br />

Graupner ist in ganz Europa sehr beliebt.<br />

So ziemlich jedes europäische Land verfügt<br />

über eine Rangliste von etwa 100–200<br />

Teilnehmern. Meist segeln die Top-Segler<br />

jedes Landes selber „große“ Boote und sind<br />

aktive Regattasegler, auch Welt- und Europameister<br />

aus unterschiedlichen Bootsklassen<br />

sind dabei.<br />

Für die Europameisterschaft dürfen je Land<br />

vier Starter benannt werden, die aus dem<br />

oberen Bereich der Rangliste nominiert<br />

werden. Das Team Deutschland stellten<br />

in diesem Jahr Hennig Dresel (Nittel-Rehlingen),<br />

Nis Welm (Halstenbek), Roland<br />

Kitzing (Hamburg) und Bernd Blohm (Wedel).<br />

Die Anreise für die Teammitglieder aus<br />

Hamburg gestaltete sich dank eines Multivans<br />

sehr entspannt, denn die übliche Menge<br />

an Werkzeug und Ersatzteilen konnte so<br />

bequem mitgenommen werden. Henning<br />

flog mit Ryanair nach Växjö und so standen<br />

wir pünktlich zum Start der Veranstaltung<br />

am Freitag um 14.30 Uhr an der Promenade<br />

mitten in der Stadt. Das hervorragende<br />

Organisationskomitee hatte bereits Tonnen<br />

ausgelegt und eine Startmaschine aufgestellt.<br />

Die Startmaschine zählt die Sekunden<br />

zum Start laut und deutlich herunter,<br />

damit der angespannte Daumensegler nicht<br />

selbst auf die Uhr schauen muss.<br />

So wurden dann bis 18.00 Uhr diverse Trainingswettfahrten<br />

sowie das offizielle Tune<br />

up Race gestartet. In diesem Tune up Race<br />

konnte ich den 2. Platz ersegeln! In der Folge<br />

stoppte ich daher sämtliche Trimm- und<br />

Testaktivitäten, schnappte mir nach alter<br />

Seglertradition ein Bier, beobachtete noch<br />

eine Weile die Konkurrenz und nahm das<br />

gute Gefühl mit in die erste Nacht.<br />

Die Vorgehensweise hatte sich offenbar gelohnt,<br />

denn ich konnte mich am ersten Renntag,<br />

sprich dem Samstag, in der A-Gruppe<br />

behaupten, was mir den Grundstock für die<br />

Gesamtplatzierung liefern sollte.<br />

Zu den Gruppen ist Folgendes zu sagen:<br />

Da mit 51 Startern ein Massenstart sehr<br />

unübersichtlich werden würde, segelt man<br />

in drei Gruppen. Die Gruppen A und B mit<br />

jeweils 16 Startern, die Gruppe C mit 19.<br />

Gruppe C beginnt – die besten Vier steigen<br />

in B auf. Dann segelt Gruppe B jetzt mit 20<br />

Startern – für den nächsten Lauf steigen<br />

jetzt aus A und B die jeweils vier Letzten<br />

wieder eine Gruppe tiefer ab und das Spiel<br />

beginnt erneut.<br />

Am Samstag sorgte der schwache Südwestwind<br />

für eine schon erhebliche Welle,<br />

denn die Regattabahn lag direkt vor der<br />

Spundwand der Promenade. Daher ergab<br />

der Rückprall eine böse Schaukelwelle, die<br />

nur sehr mühsam zu segeln war. Die Konkurrenz<br />

war hart und es wurde sehr eng<br />

gesegelt. Jeder kleine Fehler wurde mit<br />

dem Verlust mehrerer Plätze bestraft. Um<br />

eine ordentliche Bahn zu haben, wurde die<br />

Luvtonne doch recht weit entfernt gelegt,<br />

so dass man nur schwer sehen konnte, wie<br />

die Boote zueinander beim Runden lagen.<br />

Trotzdem gab es wenig Rempler und Proteste.<br />

Es sind halt dann wirklich die Besten<br />

Europas unterwegs. Da ist das Niveau der<br />

Bootsbeherrschung doch recht hoch. Nach<br />

dem ersten erfolgreichen Segeltag lag ich<br />

auf dem 12. Platz. Für mich völlig unerwartet,<br />

wäre ich doch nach meinen Erfahrungen<br />

in Holland damit zufrieden gewesen,<br />

wenn ich irgendwo in der Mitte angekommen<br />

wäre. Die Holländer, an denen ich mir<br />

noch im April die Zähne ausgebissen hatte,<br />

waren alle hinter mir – doch was gelernt!<br />

58<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


aft in Växjö/Schweden<br />

Am Samstagabend gab es dann das berüchtigte<br />

Captains Dinner in einem sehr<br />

schönen Restaurant direkt an der Promenade.<br />

Nach alter (wohl englischer Sitte) sangen<br />

zunächst die Engländer ein kurzes Lied<br />

und forderten dann die anderen Teams auf,<br />

jeweils landestypisches Liedgut zum Besten<br />

zu geben. Nach mehrmaliger Aufforderung<br />

konnten wir uns auch nicht mehr rausreden<br />

und sangen „Auf der Reeperbahn nachts<br />

um halb eins …“<br />

Der Sonntag war geprägt von erheblich<br />

mehr Wind und noch mehr Welle. Nun<br />

trennte sich dann doch die Spreu vom<br />

Weizen … Die deutsche MICRO-MAGIC-<br />

Szene ist ja geprägt von etwas mehr Experimentiermöglichkeiten.<br />

Das führt dazu,<br />

dass man bei mehr Wind in Deutschland<br />

schwerere Kiele segelt und damit bewegt<br />

sich das Boot völlig anders. International<br />

darf man eben nur mit dem Baukastenmodell<br />

und dann verkleinerten Segeln segeln.<br />

Das verändert das „Fahrverhalten“ des Modells<br />

beträchtlich, so dass wir Deutschen<br />

daher kaum mit Wind und Welle klar kommen.<br />

Maximale Abdrift bei minimalem Vortrieb<br />

ist die Folge der internationalen Konfiguration.<br />

Wendewinkel von deutlich über<br />

100 Grad sind dann Standard und wollen<br />

in der Planung der Kreuz berücksichtigt<br />

werden. Kommt die Welle dazu, wird einem<br />

beim Zusehen schon fast schlecht, und so<br />

segelten wir dann auch …<br />

Leider war es uns im Vorfeld mangels<br />

Spundwand und beharrlich wenig Wind zu<br />

unseren Trainings nicht möglich, die Situation<br />

mit viel Wind und Welle ausreichend zu<br />

trainieren.<br />

Ich konnte mich so schon im ersten Rennen<br />

leider nicht mehr in der Gruppe A<br />

halten und fiel direkt durch bis nach C.<br />

Danach stellte ich noch mal alles komplett<br />

um, brachte mein D-Rigg zum Einsatz<br />

und damit ging es etwas besser. Mit dem<br />

neuen Setup konnte ich dann in Gruppe C<br />

mit einem denkwürdigen Guerilla-Start den<br />

Sieg erringen und wieder in B aufsteigen.<br />

Kurz vor dem Start drehte der Wind ganz<br />

leicht und von den meisten im Startgetümmel<br />

unbemerkt nach links. Schon auf<br />

der linken Seite platziert, konnte ich direkt<br />

an der Tonne trotz der Welle auf Stb.-Bug<br />

einen perfekten Nullstart fahren und ganz<br />

knapp vor dem Feld passieren. Dann kam<br />

glücklicherweise auf halbem Weg zur Tonne<br />

der Dreher nach rechts und ich war mit<br />

einem bis dahin in keiner Wettfahrt gezeigten<br />

Vorsprung am Luvfass. Man muss<br />

halt auch mal Glück haben … Dank perfekt<br />

getroffener Gewichtstrimmung mit dem<br />

Akku ging mein Modell vor dem Wind „wie<br />

der Teufel“. Keine Stecker in den Böen, ruhiges<br />

Surfen auf der Welle. So konnte ich<br />

den Vorsprung noch weiter ausbauen und<br />

schlussendlich in B aufsteigen.<br />

Das rettete mir meinen für mich überaus<br />

überraschenden 16. Platz in der Gesamtwertung!<br />

Gerade noch erstes Drittel – ein<br />

Traum bei den Bedingungen!<br />

Die Veranstaltung wurde dann von einem<br />

kurzen aber heftigen Gewitter beendet und<br />

so konnte das Team Germany nach 12<br />

Wettfahrten mit folgenden Platzierungen die<br />

Veranstaltung beenden:<br />

16. Bernd Blohm<br />

18. Henning Dresel<br />

34. Nis Welm<br />

44. Roland Kitzing<br />

Wir können wohl sagen, dass wir ein tolles<br />

Team waren. Alle haben sich gut verstanden,<br />

man half sich gegenseitig und die<br />

Rennen wurden teilweise analysiert. Alles<br />

in allem war es eine Superveranstaltung,<br />

stimmig in allen Bereichen und sehr gut organisiert<br />

von dem schwedischen Team.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

59


Sonderheft<br />

EXTRA<br />

Umfang ca. 120 Seiten<br />

DIN A4<br />

Best.-Nr. 42-2011-01<br />

Preis 9,60 [D]<br />

Erstverkaufstag: 04.11.2011<br />

In der Interessengemeinschaft Minisail-Classic haben sich engagierte Schiffsmodellbauer<br />

zusammengeschlossen, die sich dem weitestgehend originalgetreuen Nachbau von Segelschiffsmodellen<br />

verschrieben haben. Dabei sollen die Modelle auch per Fernsteuerung funktionstüchtig<br />

gesegelt werden.<br />

Dieses Sonderheft stellt eine Vielzahl der beeindruckenden Modelle vor, die von den IG-<br />

Mitgliedern gebaut wurden. Weitere Beiträge befassen sich detailliert mit einzelnen Bauabschnitten<br />

bzw. speziellen Besonderheiten beim Bau genau solcher Modelle. Somit kommen<br />

nicht nur diejenigen Leser auf ihre Kosten, die sich über die Modelle der Minisail-Classic<br />

ausführlich informieren wollen, sondern jeder Modellbauer von Segelschiffen kann von den<br />

vorgestellten Bautechniken bzw. Hintergrundinformationen profi tieren.<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

D-78045 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87 -48 /-38 (Fax -50)<br />

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elektroModell vjl.<br />

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Modell 6 x jl.<br />

Einzelheft 4,90<br />

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Dampf&Heißluft vjl.<br />

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Super-Prämie*<br />

Pilar – E. Hemmingway<br />

Motoryacht Baukasten<br />

Der Baukasten ist in bewährter Kiel- und Spantenmethode aufgebaut.<br />

Alle Holzteile sind sorgfältig ausgeschnitten und alle Details liegen dem<br />

Baukasten bei. Eine ausführliche, reichlich bebilderte Anleitung in Farbe<br />

und ein Bauplan (Maßstab 1:1) helfen beim Zusammenbau.<br />

Technische Daten:<br />

Maßstab 1:27<br />

Länge 440 mm<br />

Breite 130 mm<br />

Höhe 220 mm<br />

Die »Pilar Motoryacht«<br />

gibt‘s im 2-Jahresabo<br />

mit Zuzahlung 15,– [D]<br />

24 Hefte für<br />

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Lichtsystem Schiff – 5 LED<br />

Ideal für Schiffsmodelle und andere Anwendungen. Die hauchdünnen<br />

Drähte können überlackiert werden und sind dadurch auch bei Verlegung<br />

an der Oberfl äche fast nicht zu sehen.<br />

Anzahl der LED‘s und Länge der Kabel:<br />

Eine rote LED 300 mm<br />

Eine grüne LED 300 mm<br />

Eine weiße LED 300 mm<br />

Zwei weiße LED‘s 700 mm<br />

*Prämien erhalten nur Neu-Abonnenten, die noch nie diese Fachzeitschrift vom Neckar-Verlag bezogen haben. Das Angebot gilt nicht für<br />

Abo-Umstellungen im gleichen Haushalt. Liefermöglichkeiten der Prämien vorbehalten.<br />

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Das »Lichtsystem« gibt‘s<br />

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12 Hefte für<br />

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Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50 Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 www.neckar-verlag.de<br />

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und habe mir die Prämie<br />

Pilar Motoryacht<br />

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augesucht. Ich versichere, dass ich<br />

bisher noch kein <strong>SchiffsModell</strong>-Abo<br />

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Ja, ich erhalte ein bzw. zwei Jahre lang <strong>SchiffsModell</strong> jeden Monat druckfrisch frei<br />

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der Prämie „Pilar Motoryacht“ + 15,– Zuzahlung). Nach einem bzw. zwei Jahren läuft<br />

das Abo automatisch weiter und ist ab dann jederzeit kündbar.<br />

Beim Prämienversand ins Ausland müssen zusätzliche<br />

Versandkosten berechnet werden.<br />

Die Auslieferung der Prämien erfolgt nach Bezahlung<br />

der Abogebühr.<br />

Die Zahlung erfolgt:<br />

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Hintergrund : Karina Sturm / PIXELIO


RUBRIKEN<br />

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schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

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der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

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5. Februar).<br />

Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die<br />

Veröffentlichung automatisch in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

Privatanzeigen in <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />

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bauen? E-Mail bitte an: mukavin@<br />

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Schrittsch. Nautimat 2, 181/19, 2<br />

Graupner-Kinematic Nr. 3604, zus. €<br />

250,–. Tel. 05341/2934827. 304<br />

Werftmodell in Vitrinen und<br />

Messe-Transportwagen, Offshore-<br />

Versorgungsschlepper Bravo Atlantic,<br />

Preis VB. Tel. 05604/7885. 305<br />

Verkaufe div. Schiffsmodellbaupläne:<br />

Motor-Frachtschiff Transvaal,<br />

4 Bögen, M 1:100, € 35,–; Segelschiff<br />

HMS Victory, 6 Bögen, M<br />

1:100, € 35,–; Mississippi-Seitenradd.<br />

Robert E. Lee, 7 Bögen, M 1:75, €<br />

45,– zzgl. Porto. Tel. 05341/2934827.<br />

306<br />

Seenotrettungsboot 9-m-Klasse<br />

Hans Ingwersen, das Modell ist<br />

fertig gebaut und lackiert, verbaut<br />

sind Motor, Welle mit Schraube und<br />

das Ruderservo mit Ruderanlenkung,<br />

die Originalverpackung und der Bauplan<br />

sind auch vorhanden, Preis VB.<br />

Tel. 05604/7885. 307<br />

30 Jahre <strong>SchiffsModell</strong>, Heft Nr.<br />

1/78 bis 12/2008 = 360 Hefte, VB €<br />

200,–; Einzelstück Motoryacht Trilobis,<br />

Doppelantrieb, viel Platz für<br />

Innenausbau. Bilder können zugesandt<br />

werden, VB € 290,–. Weiteres<br />

per Tel. 06407/1416. 308<br />

Verkaufe Schiffsmodelle, 1. u.<br />

2. Weltkrieg, Holz, Handarbeit, nach<br />

Bauplan gefertigt, Museumsqualität,<br />

Länge 120/170 cm, Gefion, Goeben,<br />

Graf Spee, Scharnhorst, schwimmfähig,<br />

einmalig, kann evtl. geliefert werden,<br />

Preis VB. Tel. 05322/950744. 309<br />

PLZ 4…<br />

Verkaufe Motoryacht Jaguar<br />

von Hegi mit Motoren, Elektronik;<br />

Standmodell-Seitenraddampfer von<br />

Krick sowie mehrere historische Segelschiffe,<br />

Preis auf Anfrage. Tel.<br />

02327/35359. 401<br />

Verk. Rennboot Mirage v. Gundert,<br />

Länge 1 m, der FSR-V15-Klasse<br />

mit 90-EVO-CMB-Motor mit Expert-<br />

Antr.-Anlage, Power Joint-Kupplung,<br />

Flexwelle sowie Resorohr, MPX-Servos<br />

Profi und Dynamic-Vergaser.<br />

Tel. 0201/744387 402<br />

Verkaufe: Ehemaligen Marinehilfskutter,<br />

evtl. von PL Ostsee<br />

Küste, L 95 cm, B 25 cm, H 50 cm,<br />

Masten knickbar, H 32 cm, Zubehör-<br />

Hilfssegel, Motor, Bel., ohne RC, VB<br />

€ 195,–. Tel. 0212/10101. 403<br />

Biete komplettes Segelboot<br />

robbe Windstar m. Besegelung, fahrbereit,<br />

dazu Blei, R-Servo u. Segelw.<br />

und kompl. FS-Anl. Graupner mc15,<br />

m. 2 HF-Teilen u. 3 Empf. m. Quarzen,<br />

einschl. Lehrer-/Schülerzubehör, im<br />

Koffer, € 120,–. Tel. 03929/12136.<br />

Weiteres unter<br />

E-Mail: k-marine@t-online.de 301<br />

64 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Mississippi-Dampfer von Krick,<br />

1:50, Tennessee – New Orleans, 105<br />

cm lang, leichte Änderung: Tiefgang +<br />

2 cm, Anstrich, LED-Lichtketten, Antrieb<br />

Kette v. Zahnrad, Abholung in<br />

Gronau/Westf., VB € 250,–, Tel.<br />

02562/23784. 404<br />

PLZ 5…<br />

Sammler kauft alte Fernsteuerungen<br />

bis 1970. Tel. 0221/394538,<br />

0163/9296575. 501<br />

Baupläne Marine-Museum, Paris<br />

(Planbögen, Modellfotos, Beschreibung),<br />

ungebraucht: Lougre<br />

Corsaire, Le Coureur, 1776, 1:75, €<br />

9,–; Corvette L'Astrolabe, 1811,<br />

1:100, € 9,–; Galeere La Réale de<br />

France, Louis XIV, 1:75, € 12,–<br />

+ Porto/Verp., E-Mail: dr.giefers@<br />

t-online.de 502<br />

Verk. WS14 v. Hasse, € 250,–;<br />

Coast-Guard v. robbe 1160, € 150,–;<br />

Arrow v. Graupner mit Ultra-Motor, €<br />

180,–; Patrol v. Graupner 2193, €<br />

300,–. Alle Modelle sauber gebaut,<br />

lackiert. Tel. 02421/6948887 o. E-Mail:<br />

detlef.beese@web.de (nur an Selbstabholer).<br />

503<br />

Calypso, M 1:50, Schiffsrumpf<br />

und/oder zweiteilige Siliconform mit<br />

angebauten Schlingerkielen und<br />

Tauchnase, preisgünstig abzugeben,<br />

VB € 80,–. Tel. 02233/23492 ab 18<br />

Uhr. 504<br />

Segelstandmodelle, naturbelassen,<br />

1 a gebaut: Surprise, Friesland,<br />

Bounty, San Mathäus, venez. Karacke,<br />

Thermopylae, Cutty Sark, Fish,<br />

Maid, Marseille, Supply, Peregrin,<br />

Don Batista, Wasa, San Mateo u.<br />

Thunfischfänger, Costa Dorado,<br />

Fischtrawler mit Servo, Motor, Bel.,<br />

schwimmf. Tel. 0151/26071583, Rolf<br />

Wahl. 505<br />

PLZ 6…<br />

Verk. geg. Abholung histor. Schiffe:<br />

Amerigo Vespucci, HMS Bounty,<br />

Endeavour, Victory, Sea Lady, Caracca<br />

Atlantica, Chaperon u. Beschlags.,<br />

Optimist-Graupner, Manta-Kehrer,<br />

Düsseldorf, Kontio und andere. E-<br />

Mail: schmitt.trix@web.de 601<br />

PLZ 7…<br />

Decaperm 5-Pol, 6 V, mit Getriebe,<br />

2,75:1, VB € 50,–; Graupner-Schottel,<br />

alte Version, VB € 20,–, jeweils zzgl.<br />

Porto. Tel. 07808/2269. 701<br />

Verk. Graupner-Rennboot BX-<br />

3000, nagelneu m. Brushless-Motor,<br />

robbe Brushless-Regler m. Wasserk.,<br />

100 A (9100-6), Servo C3241, Länge<br />

ü. A. 82 cm, Mono2, Voll-GfK, Aluruderanlage.<br />

Umsth., VB € 380,–. Tel.<br />

07425/4204, abends. 702<br />

PLZ 8…<br />

Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />

und Benzinmotoren bis 1970,<br />

auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />

29, 80992 München, Tel.<br />

089/145739, Fax 1417041. 801<br />

Suche alle Graupner Bellaphonund<br />

Standard-Fernsteuerungen, auch<br />

Teile wie Empfänger, Servos etc., sowie<br />

Originalverpackungen dazu. Angebote<br />

bitte an Tel. 0821/5439391<br />

oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />

Hist. Modellschiffe La Couronne,<br />

Wasa, Victory, Sov. of the Seas,<br />

Wappen von Hamburg, San Felipe,<br />

Falmouth, Golden Yacht, Baltimore-<br />

Clipper usw., sehr gute Qualität,<br />

zu verkaufen. Tel. 089/160600, www.<br />

nauticus-ships.de.tl 803<br />

E-Motor Ultra 1800 Neodym,<br />

Graupner-Nr. 3311, neu, 18 Volt,<br />

12.800 upm u. 1 Satz Ersatzkohle Nr.<br />

3304.3, für € 157,– inkl. Porto abzugeben.<br />

J. Ruddies, Tel. 01520/<br />

6148368. 804<br />

Verk.: Bismarck von Hachette,<br />

Maßstab 1:200, Standmodell, nur<br />

Selbstabholer, Preis € 550,–. Tel.<br />

08362/2505. 805<br />

Verk. 18 Jahrgänge u. Einzelhefte<br />

Modellbau heute, 1973 bis<br />

1993, an Selbstabholer, bzw. + Porto,<br />

Preis VB. E. Paul, Tel. 030/9754791.<br />

806<br />

Schweiz<br />

Zu verkaufen: Modellwerft und<br />

<strong>SchiffsModell</strong> Jahrgänge 2009 und<br />

2010 komplett, Preis Fr./€ 1,50 pro<br />

Heft + Postporto. Bei Abholung € 1,–<br />

pro Heft. Tel. CH (0041) 041/921/<br />

2726. 1./CH<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 65


RUBRIKEN<br />

<br />

Modellbaubörse<br />

Am 08.10.2011 findet eine Modellbaubörse<br />

in der Hans-Pfeiffer-Halle in 68623 Lampertheim<br />

statt. Infos bei Michael Braner, Tel.<br />

0179/3925017, E-Mail:<br />

branermichael@aol.com<br />

Modellbaubörse<br />

Die Modellsportgruppe Kemnath e.V. veranstaltet<br />

am Sonntag, den 04.12.2011 in der<br />

Mehrzweckhalle in Kemnath-Stadt eine Modellbaubörse<br />

mit Modellbauausstellung.<br />

Börse und Ausstellung sind von 09.00–16.00<br />

Uhr geöffnet.<br />

Kontakt: Wolfgang Heidler, Blumenstr. 3,<br />

92703 Krummennaab, Tel. 09682/2479,<br />

Wolfgang.Heidler@t-online.de, www.msgkemnath.de.<br />

Landesgruppenmeisterschaft 2011<br />

in Crimmitschau<br />

Vom 09.–11.9.2011 fanden die Landesgruppenmeisterschaften<br />

der Gruppe Ost statt.<br />

Dies war die Qualifikation zur Deutschen<br />

Meisterschaft, die 2012 in Blankenheim/Eifel<br />

stattfinden wird.<br />

39 Sportler und zahlreiche Fans und Zuschauer<br />

fanden ein hervorragendes Sportgelände<br />

vor. Die Crimmitschauer Modellbauer<br />

hatten alle Register gezogen: Ob es<br />

nun die Begrüßung durch den ortsansässigen<br />

Schützenverein, der Bieranstich durch<br />

den Oberbürgermeister oder die hervorragende<br />

Organisation des Vereins und der vielen<br />

Helfer und Sponsoren war, diese Veranstaltung<br />

wird uns als eine hervorragende<br />

Landesgruppenmeisterschaft in Erinnerung<br />

bleiben. In 18 Klassen mit 192 Starts in den<br />

Fahrklassen, war in den drei Tagen ein echtes<br />

Mammutprogramm zu absolvieren. Dank<br />

des Fleißes des unermüdlichen Schiedsrichterteams<br />

um Klausdieter Boin wurde<br />

auch der Zeitplan eingehalten. Auch die Ausstattung<br />

der Startstelle ließ keine Wünsche<br />

offen. So gab es eine elektronische Zeitnahme<br />

beim Eindocken und nicht wie bei der<br />

letzten WM in Ungarn das Zählen nach<br />

Gefühl. (So etwas ist bei einer Freundschaftsregatta<br />

ja gerade noch o.k., aber bei<br />

einer WM?)<br />

Wie wir zum Abschluß noch erfuhren, denkt<br />

der Crimmitschauer Verein darüber nach,<br />

auch einmal eine Deutsche Meisterschaft<br />

auszurichten. Wir Modellsportler von der<br />

Gruppe Ost wünschen den Kollegen dafür<br />

viel Erfolg und sagen noch einmal ein herzliches<br />

Dankeschön für die gelungene Veranstaltung.<br />

Für alle Qualifizierten heißt es<br />

nun also planen für 2012 in Blankenheim.<br />

Michael Lipowski,<br />

Jugendwart MSV Pirna<br />

Leuchttürme 2012<br />

Philip Plisson<br />

Philip Plisson, einer der weltweit bekanntesten<br />

Fotografen maritimer Motive, zeigt in<br />

dem Kalender „Leuchttürme 2012“ außergewöhnliche<br />

Aufnahmen der „Wächter des<br />

Lichts“ und ihrer Landschaften.<br />

Ob aus Stahl, Ziegeln oder Beton, oft unter<br />

abenteuerlichen Bedingungen im Wettlauf<br />

mit den Gezeiten gebaut, sind Leuchttürme<br />

die letzten maritimen Zeugen schönster Industriearchitektur<br />

einer vergangenen Epoche.<br />

Durch ihre sehr individuellen Formen<br />

und Farben prägen sie auch ihre Umgebung<br />

und üben stets eine besondere Faszination<br />

aus. Die außergewöhnlichen Aufnahmen<br />

von Philip Plisson, die in diesem Kalender<br />

Liebe Vereinsvorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Programme können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />

haben Vereine die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />

kostenfrei einzutragen.<br />

<br />

versammelt sind, zeigen die Leuchttürme<br />

und ihre Landschaften sowie den Blick des<br />

Künstlers, der immer wieder zu neuen fotografischen<br />

Abenteuern aufbricht.<br />

Format 70 x 57 cm, Spiralbindung, € 39,90<br />

(D) / € 41,10 (A) / sFr 55,90 (CH), ISBN<br />

978-3-7688-3308-0, Delius Klasing Verlag,<br />

Bielefeld<br />

Der alte Elbtunnel<br />

Hans Jürgen Witthöft<br />

Im September 2011 jährte sich die Eröffnung<br />

des alten Hamburger Elbtunnels zum<br />

100. Mal. Der alte Elbtunnel wurde zu seiner<br />

Entstehungszeit häufig als „eines der eigenartigsten<br />

Bauwerke“ betitelt, heute ist er<br />

definitiv eines der interessantesten Baudenkmäler<br />

Hamburgs und ihn zu durchwandern<br />

ist sowohl für Touristen als auch für<br />

Einheimische ein besonderes Gefühl.<br />

Auch wenn der alte Elbtunnel mittlerweile<br />

100 Jahre alt ist und besonders der Zusatz<br />

„alter“ verdeutlicht, dass es bereits einen<br />

neuen gibt, steht der alte Elbtunnel längst<br />

nicht auf dem Abstellgleis. Auch heute noch<br />

durchqueren täglich viele Einheimische und<br />

Touristen den unterirdischen Verkehrsweg<br />

zwischen den Stadtteilen St. Pauli und<br />

Steinwerder. Das belegen die aktuellen Nutzerzahlen.<br />

Nutzt man den Tunnel allerdings<br />

nicht nur als schlichte Durchgangsröhre,<br />

66 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


norama-Karte, die den alten Elbtunnel im<br />

Querschnitt zeigt. Ein ganz besonderes<br />

Stück Hamburger Geschichte, welches Einheimische<br />

und Touristen gleichermaßen fasziniert.<br />

160 Seiten, 21 x 27 cm, zahlreiche Farb-<br />

Abb., Pappband mit Schutzumschlag, € (D)<br />

24,95, € (A) 25,60, sFr 41,50, ISBN 978-3-<br />

7822-1044-7, Köhlers Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Hamburg<br />

sondern schaut sich aufmerksam um, so<br />

entdeckt man viele Detailschönheiten, mit<br />

denen nicht nur die beiden Röhren, sondern<br />

auch die Einfahrtschächte im Stile ihrer Zeit<br />

liebevoll ausgestattet worden sind.<br />

Hans Jürgen Witthöft, Autor des vorliegenden<br />

Buches, ist selbst ein bekennender Tunnel-Nutzer<br />

und hat mit seinem neuen Buch<br />

eine Art Hommage auf einen alten Freund<br />

geschaffen. Neben seinen Erläuterungen zu<br />

Geschichte, Bau, Entwicklung und Werdegang<br />

des Tunnels lässt er auch Zeitzeugen<br />

zu Wort kommen, so dass damalige Eindrücke<br />

und Stimmungen eingefangen werden<br />

und mit in das Buch einfließen konnten.<br />

Wunderschöne historische Fotos sowie aufschlussreiche<br />

Baupläne und Zeichnungen<br />

bereichern dieses Buch. Ein besonderes<br />

Highlight ist eine separate, ausfaltbare Pa-<br />

Stille Watten, weites Meer<br />

Nico Krauss, Richard Pott<br />

Deutschland, reinlich Vaterland. Alles ist hier<br />

so zivilisiert, so wohl sortiert: Kein Waldweg<br />

ohne Wegweiser, kein Panorama ohne Blick<br />

auf eine Großwindanlage.Wer echte Wildnis<br />

sucht, der muss ins Ausland reisen. Oder in<br />

den Norden Deutschlands fahren – zum<br />

Wattenmeer. „Stille Watten, weites Meer“ ist<br />

eine bebilderte Verführung. Der galante Liebhaber<br />

heißt Nico Krauss, und wer sich auf<br />

sein Werben einlässt, der wird seine Leidenschaft<br />

teilen für die urtümliche Küstenregion<br />

an der Nordsee, das Wattenmeer:<br />

rastlose Landschaft zwischen Ebbe und Flut,<br />

bald Meer, bald Land im Wechsel der Gezeiten,<br />

niemals ruhig und doch so still.<br />

Ein einzigartiges Schauspiel bietet das Wattenmeer,<br />

eine der letzten verbliebenen Wildnisse<br />

Deutschlands. Bioreservat für Tiere<br />

und Pflanzen und zugleich Jahrhunderte alte<br />

Kulturlandschaft, der sich die Menschen<br />

schlecht und recht angepasst und die sie nie<br />

wirklich beherrscht haben. Alle Aspekte<br />

kommen in diesem Band zu Wort: die Geologie<br />

und die Entstehung des Wattenmeers,<br />

die Salz- und Schlickwiesen, die Priele und<br />

Siele und die Bewohner dieser wunderlichen<br />

Welt, die Pflanzen und Tiere, allesamt von<br />

ganz eigenem Schlag. Genauso sind auch<br />

die Menschen, die am Rande dieser Welt leben<br />

oder sogar mitten darin, auf den Marscheininseln<br />

und auf den Halligen.<br />

Wildnisse sind überall auf der Welt gefährdete<br />

Zonen. Wenn das Wattenmeer von der<br />

UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde,<br />

so auch, um diese Region zu schützen.<br />

Denn sie bietet ihrerseits einen unersetzlichen<br />

Schutz gegen die Gewalten des Meeres.<br />

Und ein Refugium, nicht allein für Flora<br />

und Fauna, sondern auch für alle, die Erholung<br />

und Anregung suchen in der Begegnung<br />

mit purer Natur. Eine Idee von dem ästhetischen<br />

Reiz, ja der spirituellen Kraft, die<br />

von dieser farbsatten Landschaft unter hohem<br />

Himmel ausgeht, vermitteln auf wunderbare<br />

Weise die Fotos von Wellen und<br />

Wolken, von Dünen und Buhnen, von Möwen<br />

und Quecken und Schlick. Wie gesagt:<br />

eine einzige Verführung.<br />

144 Seiten, 133 Fotos (farbig), Format 24,7<br />

x 30,5 cm, geb. mit Schutzumschlag, € 24,90<br />

(D) / € 25,60 (A) / sFr 35,90 (CH), ISBN<br />

978-3-7688-3321-9, Delius Klasing Verlag,<br />

Bielefeld.<br />

Rüstung und Rüstungserprobung in<br />

der deutschen Marinegeschichte<br />

Die Torpedoversuchsanstalt (TVA)<br />

Oliver Krauß<br />

Der Torpedo galt seit seiner Erfindung als<br />

eine sehr aufwendige und komplexe Waffe,<br />

an deren Entwicklung und Festlegung der<br />

Einsatzverfahren Generationen von Soldaten<br />

und Ingenieuren beteiligt waren. Am Beispiel<br />

der Torpedoentwicklung in der deutschen<br />

Marine wird dargestellt, wie die<br />

Rüstung im Binnenbereich der Teilstreitkraft<br />

funktionierte und wie die hoch komplizierten<br />

Rüstungsprodukte erprobt und verwendungsfähig<br />

gemacht werden.<br />

Im Vordergrund stehen die militär- und ziviltechnischen<br />

Wechselbeziehungen bei der<br />

Entwicklung und Erprobung der Torpedowaffe.<br />

Diese Zusammenarbeit verlief, wie<br />

etwa der Fall der „Torpedokrise“ im Jahre<br />

1940 zeigt, nicht immer spannungsfrei und<br />

wirkte sich entsprechend auf Taktik und Strategie<br />

in den jeweiligen deutschen Flotten<br />

aus. Es wird umfassend dargestellt, wie sich<br />

das Torpedowesen in den deutschen Marinen<br />

in Organisation und Struktur entwickelte<br />

und welche Rolle namhafte Persönlichkeiten<br />

wie Tirpitz, Raeder und Dönitz in den<br />

jeweiligen Entwicklungs- und Erprobungsphasen<br />

spielten. Der Schwerpunkt der Betrachtungen<br />

liegt zwischen 1890 und 1943,<br />

wobei auch die vorhergehenden und späteren<br />

Entwicklungen bis in die Zeit der<br />

Bundesmarine hinein berücksichtigt werden.<br />

Exemplarisch wird als Rüstungserprobungsbetrieb<br />

die Torpedoversuchsanstalt<br />

(TVA) untersucht.<br />

336 Seiten, zahlreiche Fotos, Grafiken, Skizzen<br />

und Tabellen. geb. € (D) 39,–, ISBN<br />

978-3-7637-6280-4, Reihe Wehrtechnik und<br />

wissenschaftliche Waffenkunde, Band 17<br />

Bernard & Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Bonn<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 67


VERSCHIEDENES<br />

BERT ELBEL<br />

Neues aus der Welt der<br />

Traumyachten<br />

Das Portrait einer italienischen<br />

Vorzeige-Werft Teil 2<br />

I<br />

m zweiten Teil unserer Dokumentation<br />

über RIVA folgt nun die Zeit ohne Car-<br />

lo Riva – ein eigentlich unvorstellbarer<br />

Zustand! Wenngleich Gino Gervasoni zusammen<br />

mit seinem Designer Giorgio Barilani<br />

in den ersten Jahren nach dem Weggang<br />

Carlo Rivas im Jahr 1971 noch einige<br />

Erfolge mit wunderschönen Booten und<br />

Yachten verzeichnen konnte, begann Mitte<br />

der 1980er-Jahre der negative Abschnitt<br />

der RIVA-Geschichte. Doch beginnen wir<br />

zunächst im Jahr 1971.<br />

Das neue Management<br />

Obwohl weder Freunde noch Förderer diesen<br />

Schritt verstehen konnten, war das Management<br />

der Werft gezwungen, sich neu<br />

zu strukturieren. Im Herbst 1973 übernahm<br />

der 1923 geborene Gino Gervasoni die<br />

Leitung der Werft. Er war ein Jugendfreund<br />

von Carlo Riva und durch die Hochzeit mit<br />

Carlos Schwester Dafne der Werft natürlich<br />

schon sehr früh verbunden. Die Amerikaner<br />

um Whittaker‘s Investment Group waren<br />

von Carlos Entscheidung gar nicht begeistert<br />

und hofften, dass er zumindestens Mitglied<br />

des Managements bleiben würde. Da<br />

Carlo aber auch hierauf verzichtete, war für<br />

kurze Zeit sogar der Verkauf der Werft im<br />

Gespräch. Gervasoni leistete jedoch durch<br />

neue Ideen und natürlich auch durch neue<br />

Modelle Überzeugungsarbeit, um die Tradition<br />

um den Mythos RIVA fortsetzen zu<br />

können.<br />

Wie man anhand der Tabelle am Ende dieses<br />

Teils sehr schön sehen kann, ist die<br />

Liste der produzierten Modelle einerseits<br />

zwar recht lang, andererseits wurden aber<br />

auch Boote produziert, die nur zwei bis<br />

drei Jahre im Programm waren. Vor allem<br />

zu Beginn der 90er-Jahre lässt sich hier-<br />

SUPER AMERICA SPECIAL<br />

68<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


25´ SPORT FISHERMAN<br />

34´ SUMMERTIME<br />

42´ SUPER AMERICA, hier die<br />

Baunummer 1 aus Holz<br />

19´ RUDY SPECIAL<br />

42´ SUPER AMERICA,<br />

ein Serienmodell<br />

aus erahnen, das Gervasoni gemeinsam<br />

mit Barilani mit immer neuen Konzepten<br />

bzw. Modellen verzweifelt um das Überleben<br />

der Werft kämpfte.<br />

Da zu Whittaker‘s Investment Group auch<br />

die bekannte US-Werft BERTRAM gehörte,<br />

lag natürlich nichts näher, als für neue<br />

und kleine Modelle bereits bestehende<br />

Rumpfformen zu verwenden. Einziger Wermutstropfen:<br />

RIVA musste hierfür Lizenz-<br />

Gebühren zahlen, doch entstanden auf<br />

diese Weise die recht erfolgreichen Boote<br />

20‘ BAHIA MAR und 25‘ SPORT FISHER-<br />

MAN. Leider wurde Gervasoni sehr schnell<br />

bewusst, das die Zahlungen an BERTRAM<br />

einen gewinnbringenden Verkauf beider<br />

Boote fast unmöglich machten, denn die<br />

Gewinnspanne wurde durch die zusätzlichen<br />

Zahlungen fast wieder aufgezehrt.<br />

Aus diesem Grund gab es sehr schnell<br />

Überlegungen, einen eigenen kleinen Flybridge-Cruiser<br />

zu entwickeln. Das Ergebnis<br />

dieser Planung war die 32‘ SUMMERTIME,<br />

ein kompakter Cruiser mit Fly, der auf einem<br />

selbst entwickelten Rumpf aufbaute.<br />

Die erste SUMMERTIME wurde 1975<br />

gewassert, doch der erhoffte große Erfolg<br />

blieb aus. Im Vergleich zur BAHIA MAR mit<br />

150 und der SPORT FISHERMAN mit 205<br />

verkauften Booten war die 32er mit nur 86<br />

verkauften Einheiten nicht so erfolgreich,<br />

zumal etliche vorproduzierte Boote erst<br />

Jahre nach dem offiziellen Produktionsende<br />

im Jahre 1976 verkauft wurden.<br />

Dieser Erfolg gelang dafür dem kleinsten<br />

Modell der damaligen RIVA-Range, der<br />

RUDY<br />

Wie bereits erwähnt, begann Gervasoni<br />

recht früh mit der eigenen Entwicklung<br />

von GfK-Rümpfen, eben jener technischen<br />

Entwicklung der damaligen Zeit, die Carlo<br />

Riva regelrecht verschlafen hatte. So entstand<br />

auf der Basis eines „alten“ JUNIOR-<br />

Holzrumpfes eben jene RUDY, welche mit<br />

gestreckten 5,87 m Länge und einer Breite<br />

von 2,18 m von einem 180 PS starken<br />

RIVA-Motor angetrieben wurde. Die Kombination<br />

von cremefarbenem Gelcoat und<br />

edlem Mahagoni ergab zusammen mit der<br />

sprichwörtlichen und hervorragenden RIVA-<br />

Verarbeitung ein wunderschönes Boot, welches<br />

im Laufe der Zeit von der RUDY über<br />

die RUDY SPECIAL bis zur RUDY SUPER<br />

mutierte. Die Antriebsleistung wurde bis auf<br />

210 PS erhöht. So konnte das Boot bis ins<br />

Jahr 1982 sehr erfolgreich verkauft werden,<br />

da es sich auch sehr vielfältig verwenden<br />

ließ: Vom einfachen Wochenend-Boot<br />

für Spritztouren über die Verwendung als<br />

Wasserski-Zugboot bis hin zum Tender für<br />

Großyachten erstreckte sich das Einsatzgebiet<br />

der kleinen RUDY, von der immerhin<br />

364 Stück verkauft wurden.<br />

Beim Betrachten der Modell-Tabelle fällt<br />

auf, dass der Erfolg von Gervasonis Booten<br />

und Yachten, gemessen an den realen Verkaufszahlen,<br />

aus lediglich vier Modelltypen<br />

und zwei Nischenprodukten besteht. Der<br />

am meisten verkaufte Cabin-Cruiser war die<br />

SUPER AMERICA<br />

mit all ihren unterschiedlichen Längen,<br />

deren Erfolgsstory Ende 1972 begann. Zu<br />

Beginn der Produktion hatte die selbst in<br />

Italien als Cabin-Cruiser bezeichnete Yacht<br />

eine Länge von 42 Fuß. Die Bau-Nr. 1 wurde<br />

noch komplett aus Holz gefertigt und<br />

ausgiebig getestet, bevor man mit dem<br />

Bau der Formen begann. Das Design war<br />

durch eine fast konkave Buglinie gekennzeichnet,<br />

welche sich später als typisches<br />

Stilelement durch eine Reihe weiterer<br />

RIVA-Boote ziehen sollte. Bereits 1973<br />

wurden weitere 17 Boote verkauft, und das<br />

trotz des doppelten Preises im Vergleich<br />

zur SUMMERTIME.<br />

Dieses Boot wurde ein regelrechter Verkaufsschlager<br />

der Werft. Bis zum Produktionsende<br />

Anfang der 1990er-Jahre wurde<br />

die SUPER AMERICA insgesamt drei Mal<br />

verlängert, und zwar über die Versionen<br />

45‘ und 48‘ bis hin zur 50‘ mit etwas über<br />

15 m Länge. Zu dieser Zeit verkaufte RIVA<br />

an so wohlhabende Klienten wie die Delle<br />

Molle-Brüder (Inhaber der Firma Pezziol,<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011<br />

69


48´ SUPER AMERICA 50´ SUPER AMERICA<br />

50´ SUPER AMERICA SPECIAL 31´ SAINT TROPEZ<br />

38´ BRAVO 42´ MALIBU<br />

31´SAINT TROPEZ,<br />

Steuerstand<br />

die den bekannten Cynar herstellt), die<br />

gleich zwei SUPER AMERICAs orderten,<br />

oder den italienischen Publizisten und Herausgeber<br />

Andrea Rizzoli. Insgesamt wurden<br />

251 Yachten verkauft, eine Stückzahl,<br />

die von keinem RIVA Cabin-Cruiser mehr<br />

erreicht wurde.<br />

Bereits 1975 gab es im Management um Designer<br />

Barilani Überlegungen, die schnellen<br />

Holzboote unterhalb der 10-m-Marke wie z.<br />

B. die ARISTON/SUPER ARISTON durch<br />

ein neues und moderneres GfK-Offshore-<br />

Modell zu ersetzen. Nichts lag näher, als<br />

die Rumpflinien der sehr schnellen RIVA<br />

2000 zu verwenden, welche als „Nischen-<br />

Produkt“ 1975 in Serie gegangen war. So<br />

wurden die Rumpf- und Spantenlinien einfach<br />

um einen bestimmten Koeffizienten<br />

verkleinert und mit einer neu designten<br />

Plicht versehen – fertig war die<br />

SAINT TROPEZ<br />

Das 9,52 x 2,74 mr große Boot wurde mit<br />

zwei 350 PS starken RIVA-Vergasermotoren<br />

bestückt und erreichte eine Top-Speed<br />

von beachtlichen 43 kn. Das Cockpit-Design<br />

erinnerte nicht ohne Absicht an die<br />

AQUARAMA SPECIAL, so wie das gesamte<br />

Boot Stilelemente ganz unterschiedlicher<br />

RIVA-Modelle aufwies: Der spitze, und<br />

leicht ansteigende Bug stammt ebenfalls<br />

von der AQUARAMA, hier kombiniert mit<br />

einem pfeilförmigen Rumpf, welcher sich<br />

zum Heck hin nicht verjüngt. Weiterhin fiel<br />

der von Sunny Levi entwickelte Deltarumpf<br />

der RIVA 2000 auf, dazu der leicht konkave<br />

Bug, welcher mit der SUMMERTIME<br />

eingeführt worden war. Die Farbkombination<br />

weiß/rot steht in direktem Kontrast zu<br />

der weiß/türkisen Kombination der AQUA-<br />

RAMA. Hinzu kommt die gebogene Windschutzscheibe,<br />

welche zum ersten Mal aus<br />

getöntem Glas besteht. Diese wird seitlich<br />

beidseitig nach achtern leicht abfallend bis<br />

zu den Lufteinlässen der Motorkühlung neben<br />

der Sonnenliege fortgeführt, woraus<br />

sich eine elegante Linienführung ergibt, die<br />

dem aktuellen Zeitgeist weit voraus war und<br />

sehr gut bei den Kunden ankam. Den Abschluss<br />

nach hinten bildet der schräg nach<br />

außen weisende Rumpf. Dieses Stilelement<br />

findet sich später bei einigen weiteren RI-<br />

VAs wieder.<br />

Die ST. TROPEZ blieb bis 1992 im RIVA-<br />

Katalog, wozu auch hier wieder wie bei<br />

der RUDY die vielseitige Verwendbarkeit<br />

als schnelles Spaßboot und/oder schneller<br />

Tender für Großyachten beitrug. Insgesamt<br />

wurden 317 Boote verkauft, für die man<br />

auch heute noch einen stolzen Preis als<br />

„Gebrauchtboot“ hinblättern muss. Damit<br />

kommen wir zum dritten Erfolgsboot der<br />

Werft, bei welchem jedoch bereits zu sehen<br />

ist, dass ab etwa Mitte der 1980er-Jahre der<br />

Absatz neuer RIVA-Boote rückläufig war.<br />

Gemeint ist der erste so genannte Fast-<br />

Commuter der Italiener, die<br />

BRAVO 38‘/SPECIAL<br />

1979 versuchte Barilanis Mannschaft eine<br />

mehr als mutige Vergrößerung des SAINT<br />

TROPEZ-Rumpfes, wobei vor allem die<br />

gewaltige Breite von 3,88 m (heutzutage<br />

nichts Besonderes mehr) ins Auge fällt. Das<br />

12,5 m lange Boot bekam als erste Open<br />

der Werft einen Geräteträger sowie je drei<br />

Bullaugen pro Rumpfseite für mehr Licht in<br />

den Kojen. Das gesamte Design war sehr<br />

an erfolgreiche Modelle der französischen<br />

Konkurrenz angelehnt.<br />

In der geräumigen Plicht wurden zwei doppelsitzige<br />

und dick geplosterte Sitzbänke in<br />

der ersten Reihe eingebaut, im Heck befanden<br />

sich zwei längs stehende Sitzbänke, die<br />

zu einer großen Sonnenliege umfunktioniert<br />

werden konnten. Den krönenden Abschluss<br />

des Bootes bildete eine hölzerne Badeplattform,<br />

welche über eine Leiter zu erreichen<br />

war. Neben der Eignerkabine konnte dank<br />

der großzügigen Platzverhältnisse zum ersten<br />

Mal in einer Open eine Küche sowie ein<br />

abgeschlossenes Bad eingebaut werden.<br />

Die Farbkombination der BRAVO 38‘ in<br />

weiß/grau entsprach genau dem Zeitgeist<br />

der 1980er-Jahre, weshalb bereits im ersten<br />

Produktionsjahr 20 Einheiten verkauft<br />

wurden.<br />

70 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


60´ CORSARO 58´ FURAMA<br />

51´ TURBOROSSO<br />

60´ BLACK CORSAIR<br />

Die Motorisierung der BRAVO reichte von<br />

zwei 350 PS starken RIVA-Benzinern und<br />

zwei CUMMINS-Dieseln mit 270 PS bis hin<br />

zu zwei 320 PS leistenden CUMMINS-Dieseln<br />

in der BRAVO SPECIAL. Damit wurde<br />

eine Geschwindigkeit von 35 kn erreicht.<br />

Wie bereits erwähnt brach der Markt für<br />

Yachten Mitte der 1980er-Jahre international<br />

ein, weshalb bis zum Ende der 38er-<br />

Produktion im Jahr 1991 nur 155 Stück verkauft<br />

wurden. Dies ist aber immer noch die<br />

vierthöchste Verkaufszahl von Modellen in<br />

dieser RIVA-Periode, welche im Jahr 2000<br />

endet.<br />

Im Laufe der Jahre versuchte man, in beiden<br />

Bootskategorien weitere Modelle in verschiedenen<br />

Längen zu verkaufen, leider mit<br />

mehr oder weniger großem Erfolg.<br />

Weitere Cabin-Cruiser<br />

Um die Lücke zwischen 38 und 50 Fuß Länge<br />

zu schließen, entwarf Barilani im Jahr<br />

1981 die 13 m lange 42‘ CARIBE, ein Versuch,<br />

der leider fehl schlug. In vier Jahren<br />

Produktionszeit wurden lediglich 24 Boote<br />

verkauft, weshalb man den Rumpf der 38‘<br />

BRAVO verlängerte, und daraus die 42‘ MA-<br />

LIBU „zauberte“. Leider blieb auch der MA-<br />

LIBU der nötige Erfolg verwehrt, weshalb<br />

man nach drei Jahren und nur 20 Booten<br />

auch die Produktion dieser Yacht einstellte.<br />

66´ MONTE CARLO<br />

50´ DIABLE<br />

Als Nächstes entwickelte man Modelle, die<br />

oberhalb der 50‘ SUPER AMERICA angesiedelt<br />

wurden. So entstand im Jahr 1982<br />

die 60‘ CORSARO mit 43 und 1988 die 58‘<br />

FURAMA mit nur 15 verkauften Yachten,<br />

was erneut den Einbrauch der Verkaufszahlen<br />

deutlich macht. Der Markt für solche<br />

Luxusgüter war durch die wirtschaftliche<br />

Talfahrt dieser Zeit sehr klein geworden,<br />

weshalb auch wunderschöne Linien und innovative<br />

Details wie bei diesen beiden Cruisern<br />

den Verkauf nicht ankurbeln konnten.<br />

Verschiedene<br />

Open-Modelle<br />

Auch bei den offenen Modellen versuchte<br />

Barilani an den Erfolg der größeren Yachten<br />

anzuknüpfen. Aber weder der erste Versuch<br />

mit der 50‘ DIABLE mit 31 Einheiten (1984)<br />

noch die 51‘ TURBOROSSO mit 15 Booten<br />

(1989) brachte den gewünschten Erfolg.<br />

Lediglich die 43‘ DIABLE verkaufte sich ab<br />

1989 mit 43 Booten etwas besser. Ein ganz<br />

besonderer Wurf sollte die ab 1985 lieferbare<br />

60‘ BLACK CORSAIR werden. Das<br />

Foto verdeutlicht das extravagante Design<br />

dieser Yacht, doch erlitt diese große Open<br />

das gleiche Schicksal wie der große Cabin-<br />

Cruiser FURAMA: Lediglich 12 Stück konnten<br />

verkauft werden.<br />

Großyachten<br />

1981 hatte Gervasoni die verrückte Idee,<br />

die Reihe der Cabin-Cruiser nach oben<br />

hin zu erweitern, also eine erste richtige<br />

Flybridge-Yacht zu entwerfen und auf dem<br />

Markt zu platzieren. Einer der Gründe dafür<br />

war die Annahme, dass Yachten dieser Größenordnung<br />

auch einen größeren Gewinn<br />

erbringen würden, als die kleineren Einheiten.<br />

Das Problem bei diesen Überlegungen<br />

war aber der Transport der Yachten von der<br />

Werft in Sarnico zum Meer. Schon immer<br />

hatte dieser Transport über die Straße die<br />

Höhe aller Cabin-Cruiser beeinflusst, da<br />

man ja unter bestehenden Straßenbrücken<br />

hindurch musste.<br />

Doch Barilani ließ sich nicht beirren und<br />

zeichnete die 66‘ MONTE CARLO, deren<br />

Baunummer 1 auch sofort an einen arabischen<br />

Klienten verkauft werden konnte. Die<br />

20,6 m lange und 5,5 m breite Yacht bekam<br />

zwei 750 PS starke 12-Zyl.-GM-Motoren<br />

mit V-Getrieben sowie einen zweiteiligen<br />

Aufbau, den man erst nach dem separaten<br />

Transport an der Küste montierte.<br />

Um dies zu realisieren entwickelte man<br />

einen speziellen Transporter: Die Yacht<br />

wurde auf einem sehr tief liegenden Plattformanhänger<br />

mit 56 Rädern montiert,<br />

der dann von einem Zugfahrzeug extrem<br />

langsam über Seitenstraßen zum Mittelmeer<br />

gezogen wurde. Jahre später wurde<br />

die Yacht wieder an einen Italiener verkauft<br />

und brannte bei einem Feuer in dem<br />

Bootshaus aus, in dem sie lag. Eine zweite<br />

66er wurde von König Hassan aus Marokko<br />

bestellt, doch wurde sie nie vollendet<br />

bzw. abgeliefert.<br />

1991 unternahm RIVA einen zweiten und<br />

auch letzten Versuch, eine Großyacht zu<br />

bauen: Die GRAND YACHT 29M. Mittlerweile<br />

gehörte RIVA zum britischen Vickers Ltd.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 71


29M GRAND YACHT<br />

36´ RIVA 2000, seinerzeit in der Werbung eine<br />

pure Provokation!<br />

Konzern, doch das konnte die Italiener nicht<br />

von ihrem Vorhaben abbringen. Geplant war<br />

eine 29 m lange Mega-Yacht, und um dies<br />

zu verwirklichen, hatte man die CAMPA-<br />

NELLA YARD in Savona, nahe Genua gekauft.<br />

Endlich war man die Sorgen bzw. die<br />

Einschränkungen bezüglich des Transports<br />

zum Meer los, und so wurde 1993 die erste<br />

29M GRAND YACHT an einen arabischen<br />

Kunden verkauft. Dank international positivem<br />

Echo bezüglich Design und Qualität<br />

konnte auch sofort eine zweite 29M verkauft<br />

werden, doch während der Rumpf noch in<br />

seiner Form trocknete, ließen die Briten das<br />

RIVA-Management wissen, dass man nicht<br />

an der zweiten Werft in Savona interessiert<br />

und diese aus besagtem Grund bereits<br />

verkauft sei. So blieb auch dieses mal die<br />

Baunummer 2 einer RIVA Großyacht unvollendet<br />

…<br />

RIVA-<br />

Eigentümer-Kapriolen<br />

Wegen der durch die Welt-Wirtschaftslage<br />

und dem Wertverlust der italienischen Lira<br />

schlechten Geschäftsergebnisse fanden<br />

ab 1998 verschiedene Verschiebungen im<br />

Eigentumsrecht von RIVA statt. Im Herbst<br />

verkauften sowohl WHITTAKER als auch<br />

die amerikanische Investment Corp. ihre<br />

Anteile von RIVA, insgesamt 90% des Wertes,<br />

an die britische Handelsbank Schroeder<br />

Wagg in London. Die restlichen 10%<br />

waren das Eigentum von Gino Gervasoni,<br />

der diese im Laufe der Jahre von Whittaker<br />

erworben hatte. Da Gervasoni seit längerer<br />

Zeit mit Rolls-Royce und Ferrari durch seine<br />

Zeitschrift SYMBOL Kontakt hatte, vertraute<br />

er sich dem Vorsitzenden von Rolls-Royce<br />

während eines Urlaubs an – zu gerne würde<br />

er eine Kombination zweier Luxusmarken<br />

unter einer Firmenregie sehen. Nach<br />

langwierigen Verhandlungen erwarb Rolls-<br />

Royce im Jahr 1990 die Werft zu 100%,<br />

und hatte von nun an die alleinige Entscheidungsgewalt<br />

– eine fatale Entwicklung, wie<br />

sich am Beispiel der 29M Yacht sehr gut dokumentieren<br />

lässt. Auch die bereits weiter<br />

oben erwähnten, zum Teil schlecht verkäuflichen<br />

Modelle strich Rolls-Royce rigoros<br />

aus der Produktion, so dass kurz vor dem<br />

Jahrtausendwechsel nur noch wenige Modelle<br />

im Programm waren. Der Mythos RIVA<br />

war dahin.<br />

Am Ende dieses zweiten Teils der RIVA-<br />

History möchte ich noch auf zwei Boote<br />

eingehen, die man auch intern als Nischen-<br />

Produkte bezeichnet hat. Der Hintergrund<br />

für die Entwicklung und Produktion der<br />

beiden Offshorer war ganz einfach Barilanis<br />

Wunsch, dass man solch ein Boot als<br />

Konkurrenz-Produkt zu Booten der Mitbewerber<br />

auch im Programm haben müsste.<br />

Das erste Modell dieser Art ging 1975 in die<br />

Produktion und nannte sich ganz einfach<br />

RIVA 2000<br />

Dieses Boot wurde in Europa zum ersten<br />

Mal offiziell als „Offshore Motorboat“ bezeichnet.<br />

Die 2000 entstand als reinrassiger<br />

Überflieger und Eycatcher und als Gegenstück<br />

zu den damals neuen CIGARETTEs<br />

von Don Aranow in den USA. Der Offshorer<br />

basierte auf dem sehr schnellen „Delta“-<br />

Rumpf, dessen ursprüngliches Design von<br />

Renato (Sunny) Levi entwickelt und von<br />

Barilani an die RIVA-Bedürfnisse angepasst<br />

worden war. Angepeilt war eine Top-Speed<br />

irgendwo zwischen 50 und 60 kn. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, wurden drei RIVA<br />

350-PS-Benziner mit drei Oberflächen-<br />

Propellern installiert. Bei ersten Tests, noch<br />

ohne das Interieur, erreichte die 2000er<br />

eine Geschwindigkeit von 110 km/h.<br />

Die Baunummer 1 der RIVA 2000 wurde<br />

während der Miami Bootsshow 1975 zum<br />

ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und<br />

Barilani erhielt nach der Ausstellung die<br />

Möglichkeit, die Top-Speed seines Bootes<br />

unter Beweis zu stellen. Don Aranow war<br />

begeistert, und selbst das „MOMA“, das<br />

Museum of Modern Art in New York, bat<br />

die Werft wiederholt um die Baunummer 1,<br />

36´ RIVA 2000<br />

die für viele Jahre auf Amerikas berühmtestem<br />

See für Motorboating lag, dem Lake<br />

Tahoe. Leider scheiterte diese Anfrage,<br />

da RIVA zu diesem Zeitpunkt bereits nicht<br />

mehr den Amerikanern gehörte. Bis zum<br />

Jahr 1982 wurden 54 Boote der 2000 verkauft,<br />

eine erstaunliche Zahl, da bekannt<br />

war, dass dieses Boot wegen der installierten<br />

Antriebsleistung und des etwas kitzligen<br />

Handlings nur für erfahrene Rennfreaks geeignet<br />

war. So explosiv wie das Boot insgesamt<br />

war, ging auch ein Werbefoto für die<br />

RIVA 2000 seinerzeit um die Welt: Mitte der<br />

70er war so ein Foto italienische Provokation<br />

pur!<br />

Nachdem Ende der 80er-Jahre etliche<br />

Werften aus finanziellen Gründen schließen<br />

mussten, suchte Barilani nach einem<br />

neuen Aushängeschild für RIVA – ganz im<br />

Stil der beendeten Produktion seiner RIVA<br />

2000. Hierbei sollte es nicht um Stückzahlen<br />

gehen, sondern ganz im Gegenteil, zum<br />

ersten Mal in der Werftgeschichte um ein limitiertes<br />

Modell. Dies war also der Versuch,<br />

eine besser betuchte Klientel anzusprechen.<br />

Mit FERRARI aus dem italienischen<br />

Maranello fand er den geeigneten Partner,<br />

und so entwickelten die beiden Firmen gemeinsam<br />

die<br />

32´ FERRARI<br />

42´ CARIBE<br />

72 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


54´ AQUARIUS<br />

31´ GITANO<br />

RIVA 32‘ FERRARI<br />

Während FERRARI für das Design, die<br />

Lackierung und die Details zuständig war,<br />

kümmerte sich RIVA um das Naval-Design,<br />

also um Rumpfform, Strömungstechnik und<br />

Antrieb. Genau wie die SAINT TROPEZ<br />

basiert der Rumpf der 32er auf der Basis<br />

der RIVA 2000. Eyecatcher des Bootes ist<br />

ohne Zweifel der nach vorne geneigte Flügel<br />

aus Carbon, wobei gerade dieses „Designstück“<br />

polarisiert: Entweder man sagt<br />

„Super!“ oder „Das geht gar nicht!“. Aber<br />

dieser Flügel dient nicht wie allgemein üblich<br />

als Geräteträger, sondern der Stabilisierung<br />

der Wasserlage bei Full-Speed – eben<br />

FERRARI-like. Der Rumpf ist ein klassischer<br />

„Deep V“ mit einer Stufe im Heck und<br />

zwei Oberflächen-Antrieben mit Propellern<br />

des Schweizer Herstellers ROLLA PROPS.<br />

Zwei 400 PS starke BMP-Motoren bringen<br />

den Renner auf 54 kn. Neben den weißen<br />

Sitzen und Polstern sowie dem schwarzen<br />

Flügel und Armaturenbrett, gab es dieses<br />

Boot nur in drei Lackierungen, natürlich<br />

alles FERRARI-Originalfarbtöne: 38 x in<br />

Rot, 1 x in Gelb und 1 x in Schwarz. Dies<br />

ist sicherlich das außergewöhnlichste RIVA-<br />

Boot überhaupt, und doch waren die 40 limitierten<br />

Offshorer schneller verkauft als so<br />

manches Serienmodell im Katalog!<br />

Damit sind wir nun fast am Ende des zweiten<br />

Teils der RIVA-Dokumentation angekommen.<br />

Zu erwähnen ist noch, dass im<br />

Text nicht alle Modelle beschrieben wurden,<br />

dafür sind es einfach zu viele. Die Tabelle<br />

gibt aber Aufschluss über alle Typen, die im<br />

Zeitraum von 1970 bis 1996 gebaut wurden.<br />

Weiterhin gab es auch einen letzten Versuch<br />

zwischen 1991 und 1996, die Werft vor<br />

dem Untergang zu retten, doch auch dieser<br />

scheiterte an den Verkaufszahlen der<br />

GITANO 31‘ und 54‘<br />

AQUARIUS<br />

Weshalb diese beiden Modelle trotz ihrer<br />

modernen und dem Zeitgeist angepassten<br />

Linienführung keine Resonanz fanden,<br />

bleibt bis heute ein Rätsel. Die einzige Erklärung<br />

ist und bleibt der gebrochene Mythos<br />

des Namens RIVA sowie die für den<br />

Laien undurchsichtige Situation der RIVA-<br />

Besitzverhältnisse. Dies gilt für die GITANO,<br />

ein wirklich schönes Sportboot, das auf der<br />

Basis der so erfolgreichen SAINT TROPEZ<br />

entwickelt wurde ebenso, wie für die erste<br />

wirklich moderne Offshore-Yacht AQUA-<br />

RIUS. Die Verkaufszahlen beider Modelle<br />

sprechen für sich: Die GITANO kam auf immerhin<br />

35 Stück, die AQUARIUS nur noch<br />

auf 20.<br />

Im Juli 1996 verließ Barilani endgültig das<br />

Management der Werft, exakt der gleiche<br />

Zeitpunkt, an dem die letzte AQUARAMA<br />

SPECIAL fertig gestellt wurde. Barilani<br />

ging in den wohlverdienten Ruhestand,<br />

die AQUARAMA ins Museum, und zwar in<br />

die Ausstellung von Norberto Ferretti. Niemand<br />

hätte zu diesem Zeitpunkt geglaubt,<br />

dass RIVA wieder unter die Führung eines<br />

italienischen Konzern kommen und<br />

den über viele Jahre gewachsenen Ruhm<br />

wiedererlangen würde. Der Jahrtausendwechsel<br />

war ein Schicksalsjahr für RIVA,<br />

allerdings im positiven Sinne. Hiervon wird<br />

dann der dritte und letzte Teil der RIVA-<br />

Story handeln.<br />

GfK-Boote der CANTIERI di RIVA bis zum Jahr 1996<br />

Name Bau- Länge Breite Antriebs- Leistung<br />

Zeitraum (m) (m) Art<br />

20‘ BAHIA MAR 1970–1974 6,17 2,42 1 x Z-Drive 1 x 210 PS<br />

25‘ SPORT FISHERMAN 1970–1976 7,52 3,02 2 x Welle 2 x 210 PS<br />

RUDY u.RUDY SPECIAL 1971–1977 5,87 2,18 1 x Welle 1 x 190–210 PS<br />

RUDY SUPER 1973–1982 5,87 2,18<br />

34‘ SUMMERTIME 1973–1976 10,45 3,43 2 x Welle bis 2 x 350 PS<br />

RIVA 2000 1975–1980 11,28 2,84 3 x Oberfläche 3 x 350 PS<br />

42‘ SUPER AMERICA 1972–1975 13,00 4,19 2 x Welle 2 x 320 PS<br />

45‘ SUPER AMERICA 1976–1977 13,60 4,19 2 x Welle 2 x 400 PS<br />

48‘ SUPER AMERICA 1978–1980 14,62 4,19 2 x Welle 2 x 400 PS<br />

50‘ SUPER AMERICA 1981–1984 15,14 4,19 2 x Welle 2 x 400 PS<br />

50‘ SUPER AMERICA SPECIAL 1985–1987 15,20 4,19 2 x Welle 2 x 425 PS<br />

50‘ SUPER AMERICA PS 1987–1992 15,28 4,19 2 x Welle 2 x 510 PS<br />

34‘ PORTOFINO 1976–1977 10,45 3,43 2 x Welle bis 2 x 350 PS<br />

SAINT TROPEZ 1976–1989 9,25 2,74 2 x Welle 2 x 350 PS<br />

38‘ BRAVO u. SPECIAL 1979–1989 12,43 3,88 2 x Welle bis 2 x 350 PS<br />

66‘ MONTE CARLO 1981 20,61 5,50 2 x Welle 2 x 750 PS<br />

42‘ CARIBE 1981–1982 13,10 3,88 2 x Welle 2 x 320 PS<br />

42‘ MALIBU 1983–1984 13,10 3,88 2 x Welle 2 x 320 PS<br />

60‘ CORSARO 1982–1989 18,68 5,35 2 x Welle bis 2 x 820 PS<br />

20‘ MT CORSARO 1989–1995 19,72 5,35 2 x Welle bis 2 x1000 PS<br />

60‘ BLACK CORSAIR 1985–1990 18,71 5,35 2 x Welle 2 x 1300 PS<br />

20‘ MT BLACK CORSAIR 1991 19,50 5,35 2 x Welle 2 x 1000 PS<br />

50‘ DIABLE 1984–1989 15,95 4,19 2 x Welle 2 x 820 PS<br />

51‘ TURBOROSSO 1989–1993 15,62 4,19 2 x Welle 2 x 820 PS<br />

43‘ TROPICANA 1989–1993 13,18 3,88 2 x Welle 2 x 425 PS<br />

45‘ CORAL 1988–1989 14,15 4,19 2 x Welle bis 2 x 425 PS<br />

58‘ FURAMA 1989–1994 17,45 4,95 2 x Welle 2 x 635 PS<br />

32‘ FERRARI 1989–1991 9,95 2,65 2 x Oberfläche 2 x 400 PS<br />

32‘ FERRARI SPECIAL 1991–1997 10,67 2,65 2 x Oberfläche 2 x 410 PS<br />

29M GRAND YACHT 1991 28,40 6,75 2 x Welle 2 x 2285 PS<br />

31‘ GITANO 1991–1994 9,93 2,74 2 x Welle 2 x 320 PS<br />

54‘ AQUARIUS 1995–1998 17,39 4,75 2 x Welle 2 x 820 PS<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2011 73


Showboat GOLDDIGGER<br />

OTTO BEHR in 1:20<br />

Demnächst in der<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

Seite<br />

aero-naut . . . . . . . . . . . 9<br />

Alu-Verkauf . . . . . . . . . 9<br />

arkowood . . . . . . . . . . . 64<br />

bacuplast . . . . . . . . . . . 65<br />

Bastler Zentrale . . . . . . 65<br />

Berlinski . . . . . . . 9, 17, 64<br />

EMC-Vega . . . . . . . . . . 65<br />

Graupner . . . . . . . . . . U 3<br />

Propellerbox Marke Eigenbau<br />

Serie Wachboote<br />

der Volksmarine<br />

12/2011<br />

ist ab dem 25. 11. bei Ihrem Händler!<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

(ohne Kleinanzeigen)<br />

Seite<br />

Harhaus . . . . . . . . . . . . 9<br />

Hobby-Lobby . . . . . . . . 17<br />

Horizon Hobby . . . . . . U 4<br />

HM Schiffsmodellbau-Nord<br />

. . . . . . . . . . . 34<br />

Krick . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

MHZ Powerboats . . . . . 9<br />

Nessel . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Seite<br />

Regner . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Sperrholzshop . . . . . . . 34<br />

smt – Steinhagen . . . . 65<br />

Steba . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Thunder Tiger . . . . . . U 2<br />

Weatronic . . . . . . . . . . 9<br />

Veranstaltung<br />

Faszination Modellbau,<br />

Friedrichshafen . . . . . . 13<br />

Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt des Atlas Verlages, CH-Cheseaux/Lausanne bei.<br />

Wir bitten um freundliche Beachtung<br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />

1820, 78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50.<br />

E-Mail: service@neckar-verlag.de.<br />

Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70) 9389701.<br />

Volksbank eG, Villingen-Schwenningen (BLZ<br />

694 900 00) 8915<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion:<br />

Hans-Jörg Welz, Postfach 1820,<br />

78008 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout:<br />

Dietmar Schenk<br />

Anzeigen:<br />

Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />

Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />

Es gilt Anzeigentarif Nr. 8 vom 1.1.2009<br />

Marketing:<br />

Rita Riedmüller<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

(Abonnementsverwaltung)<br />

Monika Fritschi<br />

Tel. + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck:<br />

Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />

Woche des Monats.<br />

Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />

Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />

Babu:<br />

Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />

Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />

Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />

Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />

10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />

Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />

Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />

© 2011 Neckar-Verlag GmbH<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />

Verlag und Herausgeber nicht übernommen<br />

werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />

unverlangt eingereichte Manuskripte und<br />

Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />

Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />

das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />

dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass keine anderweitigen Copyright-<br />

oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über.<br />

Produkt- und Warennamen werden ohne<br />

Gewährleistung einer freien Verwendbarkeit<br />

benutzt.<br />

Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

34.Jahrgang<br />

ist auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

von Fernsteuerungen sind die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

74 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2011


Vertrautes<br />

schafft<br />

Vertrauen<br />

Spektrums neue 7-Kanal<br />

Eine Legende kehrt zurück! Der 7-Kanal Sender, der<br />

die RC-Revolution ausgelöst hat, ist wieder da – neuer,<br />

besser und noch innovativer. Die neue DX7s mit DSMX<br />

Technologie, intuitiver Airware Software und der<br />

Fähigkeit zum Empfang von Telemetriedaten ist ein<br />

Meisterstück der Ingenieurskunst. Wenn Sie sie einmal<br />

in der Hand hatten und die hervorragende Ergonomie,<br />

die erstklassige Balance und die präzisen vierfach<br />

kugelgelagerten Knüppel erlebt haben, werden Sie sie<br />

nicht mehr weglegen wollen. Zusammen mit der Airware-<br />

Software, dem großen LCD Screen und dem SD-Karten-<br />

Leser setzt die DX7s damit den neuen Standard für<br />

7-Kanal Anlagen.<br />

Das Warten hat ein Ende. Weitere Informationen<br />

und einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie unter<br />

www.horizonhobby.de<br />

horizonhobby.de<br />

©2011 Horizon Hobby, Inc. DSMX, AirWare, SimpleScroll and the Horizon Hobby logo are trademarks of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum<br />

trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. US patent number 7,391,320. Other patents pending. 16793.G

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