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CAR-Modell Neues aus Area 51 (Vorschau)

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02<br />

12<br />

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ISSN 2190-0590<br />

E 18159<br />

RC-Car Technik und Sport<br />

<strong>Neues</strong> <strong>aus</strong> <strong>Area</strong> <strong>51</strong><br />

Team Associated SC10 4x4<br />

AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

Schwerpunkt und Massenträgheitsmomente im RC-Car<br />

Zug- und Druckstufe<br />

Optimierung von<br />

Stoßdämpfern<br />

Geschrumpfte<br />

Königsklasse<br />

Der Carisma F14 Evo ARR<br />

Black is beautiful<br />

Kyosho Inferno<br />

Neo Race Spec 2,4 G<br />

Evolution<br />

Xray T3‘2012


HEIZKRAFTZWERG<br />

1/14-SCALE 4WD<br />

BRUSHLESS POWER<br />

2.4GHZ DSM FERNSTEUERSYSTEM<br />

Dieses kleine Kraftpaket ist ein ein reinrassiger Race-Buggy mit Power wie ein<br />

Großer! Brushless-Motor, 2.4 GHz Fernsteuerung, Akku und Ladegerät, der<br />

Losi Mini 8IGHT macht keine Kompromisse. Also – worauf wartest du<br />

noch? Der Kleine will auf den Track!<br />

horizonhobby.de<br />

©2011 Horizon Hobby, Inc. Losi, 8IGHT, DSM, EC2 and the Horizon Hobby logo are trademarks or registered trademarks<br />

of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. 33986.1G


EDITORIAL<br />

Benni Schleich, Heiner Martin<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

wir von der <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>-Redaktion wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr 2012 und hoffen, Sie auch<br />

in den vor uns liegenden Monaten gut unterhalten zu können. 2012 erwarten uns neue Aufgaben<br />

und Her<strong>aus</strong>forderungen, vor allem auch für unsere zahlreichen deutschen Champions, für die das<br />

Jahr 2011 sensationell verlaufen ist. Auch wir drücken ihnen die Daumen, dass sie in der neuen Saison<br />

an die Erfolge <strong>aus</strong> dem Vorjahr anknüpfen können.<br />

Auch für die <strong>Modell</strong>bau-Industrie beginnt ein neues Jahr und traditionell werden die Neuentwicklungen<br />

auf der Nürnberger Spielwarenmesse präsentiert. Selbstverständlich werden auch wir von der Redaktion<br />

wieder vor Ort sein und Ihnen die interessantesten News in der nächsten Ausgabe vorstellen.<br />

Aber auch die Spielwarenmesse ist im Wandel. Wurden früher große Abnahmeverträge geschlossen,<br />

so ist sie mittlerweile mehr und mehr zu einer Präsentationsmesse geworden, auf der vor allem Beziehungen<br />

gepflegt und Hände geschüttelt werden. Doch gerade dieser soziale Umgang miteinander<br />

zeichnet unsere Branche <strong>aus</strong>. Hier ist niemand nur eine Kundennummer, sondern selbst der kleinste<br />

Händler kann sich hier mit den Verantwortlichen der Firmen unterhalten und <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen.<br />

Unser Test-Team hat auch für diese Ausgabe keine Mühen gescheut und viele interessante <strong>Modell</strong>e<br />

für Sie auf Herz und Nieren geprüft. Von Onroad über Offroad bis hin zu Kettenfahrzeugen bieten wir<br />

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wieder eine Vielfalt an unterschiedlichsten Testberichten, so dass<br />

für jeden etwas dabei sein dürfte. Im Bereich Elektro-Glattbahn testeten wir den brandneuen Xray T3<br />

2012, im Offroad-Sektor durfte der Team Associated SC10 4x4 zeigen, was in ihm steckt. Auch an die<br />

Fans der kleineren Maßstäbe haben wir gedacht und den Carisma F14 Evo Formel 1 in 1:14 einem<br />

Härtetest unterzogen.<br />

Unser Technik-Bereich wartet mit Berichten über die Belastungen des Antriebsstranges sowie über die<br />

Schwerpunktberechnung im RC-Car auf und wird Sie bestimmt begeistern.<br />

Wie immer waren unsere rasenden Reporter auch auf den Rennstrecken der Republik unterwegs und<br />

berichten von der neuen HPI-Offroad-Challenge und dem Mini-Z-World-Cup.<br />

Diese Ausgabe zu erstellen machte unserem Team wieder viel Spaß und wir hoffen, Ihnen diesen<br />

weitergeben zu können. Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihrer <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>!<br />

Ihr <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>-Team<br />

Heiner Martin & Benni Schleich<br />

04<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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<strong>Modell</strong><br />

INHALT<br />

SZENE<br />

8 Elektro-Hallen-Strecke beim MAC-Mettenheim,<br />

<strong>Modell</strong>bau- Ausstellung in Geisenfeld,<br />

Eröffnung Europazentrale Horizon Hobby<br />

NEWS<br />

SZENE<br />

68 Neuheiten vom Markt<br />

Der DMT kann auf eine erfolgreiche Ahnenreihe zurück<br />

blicken. Da ist bei Kyosho über den reinen Offroader, über ein<br />

Rallye-Fahrzeug und einen Truggy alles vorhanden. Das „M“ im<br />

Namen deutet schon auf Monster hin.<br />

Der Antriebsstrang ist bei Verbrenner-Buggys ein Bereich, dem<br />

Hersteller und Fahrer immer größere Aufmerksamkeit schenken.<br />

Zwar findet man bei fast allen auf dem Markt erhältlichen Buggys<br />

den klassischen Aufbau mit zentraler Kardanwelle und drei Differenzialen.<br />

Im Detail zeigen sich dann aber die Unterschiede.<br />

TEST<br />

10 Geschrumpfte Königsklasse<br />

Carisma F14 Evo ARR von GM-Racing/Graupner<br />

20 Black is beautiful<br />

Kyosho Inferno Neo Race Spec 2,4 G<br />

28 <strong>Neues</strong> <strong>aus</strong> <strong>Area</strong> <strong>51</strong><br />

der Team Associated SC10 4x4<br />

40 Alle Jahre wieder ...<br />

Kyosho Blizzard SR<br />

46 Evolution<br />

Xray T3‘2012 von SMI Motorsport<br />

58 Die Fahrmaschine<br />

DMT GP 4WD von Kyosho<br />

64 Alles Drin und Dran<br />

die Sanwa MT4 von LRP electronic<br />

72 Gut gelungen<br />

Savöx-Servos für RC-Cars<br />

TECHNIK<br />

52 Auf den Punkt gebracht<br />

Schwerpunkt und Massenträgheitsmomente im RC-Car<br />

76 Harte Prüfung<br />

Belastungen des Antriebsstrangs<br />

bei Verbrenner-Buggys<br />

TUNING<br />

34 Zug- und Druckstufe<br />

Optimierung von Stoßdämpfern<br />

RACING<br />

16 World Cup im Kleinformat<br />

Mini-Z-World-Cup in Hamburg-Stapelfeld<br />

78 Über Stock und Stein ...<br />

LRP-HPI-Challenge in Leipzig<br />

RACING TUNING TECHNIK TEST NEWS<br />

Sanwa ist seit Jahrzehnten als<br />

Hersteller von hochwertigen Fernsteuerungen<br />

im RC-Bereich bekannt. Mit der MT4 liefern<br />

die Japaner ihre erste Pistolensteuerung<br />

mit Telemetriefunktion.<br />

<strong>CAR</strong>-MODELL-TIPPS<br />

finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten<br />

13, 23, 31, 35, 42, 44, 49, 59, 64 und 72<br />

82 Impressum<br />

82 <strong>Vorschau</strong><br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 07


SZENE<br />

Heiner Martin<br />

Elektro-Hallen-Strecke beim<br />

MAC-Mettenheim<br />

Im schönen Oberbayern, in Mettenheim,<br />

Landkreis Mühldorf am Inn, öffnet der<br />

MAC-Mettenheim e. V. jeden Sonntag<br />

seine Hallenstrecke in der Schulturnhalle.<br />

Auf der im letzten Jahr neu angeschafften<br />

Teppichfläche (25 x 12 Meter) wurde eine<br />

permanente, sehr flüssig zu fahrende<br />

Strecke mit 2 m Breite verwirklicht. Die<br />

interessante Streckenführung ohne materialmordende<br />

Banden und der mit reichlich<br />

Griff <strong>aus</strong>gestattete Teppich erfreuen<br />

sich bei den Fahrern großer Beliebtheit.<br />

Geöffnet ist die Strecke von 10 bis 18 Uhr.<br />

Gastfahrer sind gerne gesehen. Kosten: Erwachsene<br />

10,− Euro, Jugendliche 7,50 Euro.<br />

Neben den Trainings gibt es jeden Monat<br />

einen Lauf zum „Eiscup“: Eine Eintages-<br />

Rennserie für jedermann mit einem sehr<br />

einfachen Reglement, bei der die maximale<br />

Starterzahl von 50 regelmäßig erreicht<br />

wird.<br />

Die Hallenstrecke des MAC Mettenheim<br />

Informationen zum MAC Mettenheim und<br />

zu den Rennen, eine Anfahrtsbeschreibung<br />

sowie die aktuellen Öffnungszeiten sind<br />

auf der Homepage www.mac-mettenheim.<br />

de zu finden.<br />

<strong>Modell</strong>bau-Ausstellung in Geisenfeld<br />

Der <strong>Modell</strong>sport-Club Geisenfeld e. V.<br />

veranstaltet nach dreijähriger P<strong>aus</strong>e am<br />

Wochenende 3./4. März 2012 im Schulzentrum<br />

Geisenfeld (85290) wieder seine<br />

bekannte und sehr beliebte <strong>Modell</strong>bau<strong>aus</strong>stellung.<br />

Gezeigt werden ca. 250 <strong>Modell</strong>e <strong>aus</strong><br />

der gesamten Bandbreite des ferngesteuerten<br />

Flug-, Schiffs-, Truck-, RC-<br />

Car- und Maschinen-<strong>Modell</strong>b<strong>aus</strong>, wobei<br />

<strong>Modell</strong>flugzeuge und Hubschrauber aller<br />

Sparten den Ausstellungsschwerpunkt<br />

setzen. Darüber hin<strong>aus</strong> wird den Besuchern<br />

in vielen Vorführungen wie In- und<br />

Outdoorfliegen, Indoor-RC-Car-Rennbahn,<br />

Airbrush usw. das Hobby <strong>Modell</strong>bau<br />

auch in der Praxis nähergebracht. Auf<br />

dem kleinen <strong>Modell</strong>bauflohmarkt kann<br />

Interessantes rund um den <strong>Modell</strong>bau<br />

ver- und gekauft werden.<br />

Gast<strong>aus</strong>steller sind nach Voranmeldung<br />

auf der Homepage www.msc-geisenfeld.<br />

de herzlichst willkommen.<br />

Öffnungszeiten: am Samstag von 13<br />

bis 18 Uhr, amSonntag von 9 bis 17<br />

Uhr. Kontaktadresse: Rainer Abel, Tel.<br />

0171/4129229, E-Mail: rainer.abel@online.<br />

de, www.msc-geisenfeld.de<br />

08<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Eröffnung Europazentrale<br />

Horizon Hobby<br />

Ziemlich genau ein Jahr nach dem<br />

Spatenstich konnte Horizon Hobby am<br />

18. November 2011 zu den Eröffnungsfeierlichkeiten<br />

der neuen Europazentrale<br />

schreiten. Eingeladen waren Freunde und<br />

Geschäftspartner des weltweit agierenden<br />

Konzerns in die Christian-Junge-Straße 1<br />

in 25337 Elmshorn. Und was sich da an<br />

Prominenz versammelte, konnte sich<br />

sehen lassen. Alle Sponsorpiloten waren<br />

SZENE<br />

Steve Hall, GF Horizon Hobby, bei seiner<br />

launigen Ansprache auf Englisch ...<br />

... nahezu simultan übersetzt von Joe<br />

Schamuhn<br />

Hochregal-Lager sind hoch, doch die hier<br />

sind noch höher. Die besondere Hallenkonstruktion<br />

erlaubt dies<br />

selbstverständlich vor Ort. Die Eröffnungsansprachen<br />

fielen zwar nicht unbedingt<br />

kurz, aber doch äußerst launig <strong>aus</strong>. Eröffnet<br />

wurde der Reigen von Steve Hall, der<br />

in astreinem Deutsch begann, um dann<br />

ganz schnell ins Englische zu wechseln.<br />

Übersetzt wurde das Ganze dann von<br />

Jörg Schamuhn, dem Vizepräsidenten von<br />

Horizon Hobby.<br />

Regelrecht spannend waren die Ausführungen<br />

von Birgit Schamuhn, die erzählte,<br />

wie sie und ihr Mann Unternehmer<br />

wurden. Angefangen hatte, man weiß es<br />

inzwischen, alles in einer Garage. Und jetzt<br />

das: Das derzeit wohl größte europäische<br />

Logistikzentrum eines der größten <strong>Modell</strong>bauunternehmen<br />

der Welt. Auf einer<br />

Grundfläche von sage und schreibe<br />

8000 m² sind rund 7600 unterschiedliche<br />

Einzelartikel ständig auf Lager und bis unters<br />

Dach gestapelt.<br />

Letzteres ist nur möglich, weil das für den<br />

Bau verwendete Holz feuerresistenter als<br />

beispielsweise eine vergleichbare Stahlkonstruktion<br />

ist. An ihrer höchsten Stelle<br />

ist die Halle immerhin 12,8 m hoch, dar<strong>aus</strong><br />

Gute-Laune-Truppe: Frank Müller (links) und<br />

Stefan Wurm von Horizon Hobby<br />

ergeben sich vier übereinanderliegende<br />

Palettenplätze. Was auch nötig erscheint,<br />

denn schließlich verlassen pro Woche etwa<br />

20.000 Horizon-Artikel das Lager. Verschickt<br />

wird selbstredend nach ganz Europa.<br />

Der Mutterkonzern hat seinen Hauptsitz in<br />

Champaign, Illinois, südlich von Chicago.<br />

Die Horizon Hobby GmbH ist ein Unternehmen<br />

der <strong>Modell</strong>bauindustrie und<br />

operiert seit mehr als zehn Jahren im Markt<br />

für funkferngesteuerte <strong>Modell</strong>e. Sie ist<br />

eine hundertprozentige Tochter der Firma<br />

Horizon Hobby Inc., USA, die mit knapp<br />

700 Angestellten zu den weltweit größten<br />

Unternehmen dieser Branche zählt. In<br />

Elmshorn sind zurzeit etwa 50 Mitarbeiter<br />

angestellt.<br />

Gegründet wurde das Mutterunternehmen<br />

vor rund 25 Jahren. Die Geschäftsentwicklung<br />

der letzten Jahre ist durch ein<br />

nachhaltiges und dynamisches Wachstum<br />

gekennzeichnet, das deutlich über dem<br />

Branchendurchschnitt liegt. Der Schlüssel<br />

zum Erfolg ist die konsequente Entwicklung<br />

von Eigenmarken und eigenen<br />

Produkten. Gut 100 Angestellte arbeiten im<br />

Bereich der Produktentwicklung und sind<br />

unaufhörlich dabei, neue Technologien<br />

und einzigartige RC-Produkte zu entwickeln.<br />

Nicht weniger als 10 eigene Marken<br />

haben sich inzwischen angesammelt.<br />

Horizon Hobby vertreibt seine Produkte<br />

<strong>aus</strong>schließlich über den <strong>Modell</strong>baufachhandel.<br />

Allein in Deutschland werden über<br />

1000 Händler beliefert. Je nach Auftragslage<br />

gehen täglich zwischen 500 und 1000<br />

Pakete an den Fachhandel.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 09


TEST Benni Schleich<br />

Technische Daten<br />

Fahrzeug Carisma F14 Evo ARR<br />

Maßstab 1:14<br />

Länge ca.<br />

350 mm<br />

Breite<br />

128 mm<br />

Radstand ca.<br />

221 mm<br />

Bodenfreiheit<br />

5 mm<br />

Elektromotor 380er-Baugröße<br />

Vertrieb GM-Racing/Graupner,<br />

Kirchheim/Teck,<br />

www.graupner.de<br />

Empf. Verkaufspreis 119,– Euro<br />

Gesch<br />

König<br />

Geliefert wird der F14 Evo als ARR-<br />

<strong>Modell</strong>, d. h., das Fahrzeug ist komplett<br />

vormontiert ohne Elektronik-<br />

Komponenten. Sehr positiv fällt hier neben<br />

der einwandfreien Montage des Chassis<br />

das bereits fertig installierte Mikro-Servo<br />

auf, das perfekt in das kleine Auto passt. In<br />

dem für das <strong>Modell</strong> recht großen Karton<br />

finden sich neben dem Chassis noch jede<br />

Menge Zubehörteile zur Abstimmung des<br />

<strong>Modell</strong>s, die aufwändige mehrteilige Karosserie<br />

sowie eine detaillierte Anleitung und<br />

ein Dekorbogen.<br />

Konstruktion<br />

Das Fahrzeug baut auf einer 2 mm starken<br />

Fiberglas-Chassisplatte auf, auf der alle<br />

weiteren Komponenten montiert werden.<br />

Das ganze Auto wirkt wie ein kleines<br />

Pan-Car mit allem, was ein derartiges<br />

<strong>Modell</strong> braucht. So wird das Power-Pod<br />

klassisch mit einem T-Bar am Hauptchassis<br />

angelenkt und über einen zentralen<br />

Öldruckstoßdämpfer mit Reibungsplatte<br />

gedämpft. Zum Einstellen der Radlastverteilung<br />

(Tweak) sind links und rechts vor<br />

der Hinterachse kleine Federn verbaut,<br />

die über Madenschrauben vorgespannt<br />

werden – vorbildlich! Die Fahrhöhe stellt<br />

man hinten über die bekannten Einsätze<br />

für die Kugellager der Hinterachse ein. Die<br />

Kraft des Motors überträgt ein stabiles<br />

Kegelraddifferenzial. Zur Versteifung des<br />

Chassis geht von hinten nach vorne ein 2<br />

mm starkes Top-Deck, das am Servohalter<br />

abgestützt ist.<br />

Die Vorderachse ist eine besondere Erwähnung<br />

wert. Diese ist nämlich eine verkleinerte<br />

Version der bekannten Reactive<br />

Caster-Achsen von Firmen wie Corally oder<br />

Team Associated. Hier ist alles einstellbar,<br />

Sturz, Spur, Nachlauf, Reactive Caster und<br />

Fahrhöhe – ebenfalls vorbildlich. Der Reactive<br />

Caster, also die Nachlaufverstellung<br />

der Vorderachse durch die Schrägstellung<br />

des oberen Querlenkers beim Einfedern,<br />

wird über verschiedene Querlenkerhalter<br />

in 0°, 5° und 10° eingestellt. Gefedert<br />

wird die Vorderachse Pan-Car-typisch<br />

über Spiralfedern in den Achsschenkeln.<br />

Diese verfügen über etwas Offset, was das<br />

<strong>Modell</strong> gutmütiger zu fahren macht. In den<br />

unteren Querlenkern wird der King-Pin in<br />

Kunststoffkugeln geführt, deren Spiel über<br />

kleine Schrauben im geschlitzten unteren<br />

10<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


umpfte<br />

sklasse<br />

Der Carisma F14 Evo ARR<br />

von GM-Racing/Graupner<br />

TEST<br />

Seit einigen Jahren importiert GM-Racing/Graupner die <strong>Modell</strong>e der Firma Carisma im<br />

Maßstab 1:14. Vor allem die Tourenwagenmodelle mit aufwändig gestalteten,<br />

lizenzierten originalgetreuen Karosserien fanden von Anfang an viele Freunde. Die<br />

Fahrleistungen waren sehr gutmütig und im kleinen Maßstab benötigen die Renner<br />

auch nicht zu viel Platz. So erschien im Jahr 2006 auch das erste Formel-<strong>Modell</strong>, der<br />

F14, mit sehr detaillierten Ferrari- und McLaren- Karosserien. Auf der letzten Spielwarenmesse<br />

in Nürnberg wurde nun die Pro-Version als Nachfolger vorgestellt, der<br />

nun eher für den Einsatz auf Rennstrecken gedacht ist.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 11


TEST www.car-modell.de das Material nicht neben der Klebestelle<br />

einreißt.<br />

Querlenker einstellbar ist. An Vorder- und<br />

Hinterachse sind detailgetreue Speichenfelgen<br />

montiert, auf denen Hohlkammer-<br />

Rillenreifen aufgezogen sind. Die Gummimischung<br />

ist jedoch recht weich gewählt.<br />

Die hintere Reifeneinlage ist wesentlich<br />

weicher als die vordere, um für ein gutmü-<br />

auf. Zu viel für einige Kurven, was dazu<br />

führte, dass das <strong>Modell</strong> zum Kippen neigte.<br />

So kullerte der F14 Evo sehr häufig in der<br />

Kurve weg. Als Erstes wurde der Reibungsdämpfer<br />

mit Fett hoher Viskosität<br />

geschmiert. Um dem Kippen entgegenzuwirken,<br />

wurden die Flanken der Vorderräder<br />

mit Sekundenkleber bestrichen.<br />

Ebenfalls wurde an der Vorderachse etwas<br />

Nachspur eingestellt. So fuhr der Formel 1<br />

bereits recht ordentlich. Allerdings wurde<br />

das <strong>Modell</strong> vor allem auf den Geraden sehr<br />

nervös. Das lag daran, dass die Hinterreifen<br />

sich bei steigender Drehzahl zu stark<br />

aufblähten. Außerdem sprang der F14 Evo<br />

sehr stark auf Unebenheiten. Also wurde<br />

das sehr dünnflüssige Öl im Hauptdämpfer<br />

durch 600er-Silikonöl ersetzt und so be-<br />

Bauanleitung beschreibt zwei Arten<br />

des Anlageneinb<strong>aus</strong>, für Brushed- und<br />

Brushless-Motorisierung. Bei der Brushed-<br />

Variante wird der Fahrakku längs im <strong>Modell</strong><br />

verbaut und Regler und Empfänger liegen<br />

links und rechts daneben. Die Brushless-<br />

Version verwendet einen quer vor der<br />

Hinterachse liegenden Akku und die<br />

RC-Komponenten wandern nach vorne<br />

hinter die Vorderachse. Da im Testmodell<br />

ein leistungsstarker Graupner-Inline 380<br />

mit einem Genius 35R-Regler verbaut<br />

werden sollte, wurde die Brushless-Variante<br />

Fahrtest<br />

Das erste Rollout sollte der F14 Evo auf der<br />

permanenten Indoor-Strecke der IG Senden<br />

absolvieren. Der Akku wurde geladen<br />

und das Auto ohne große Einstellungen am<br />

Fahrwerk auf die Bahn gestellt. Der Inline<br />

380 stellt immense Leistung zur Verfügung.<br />

Diese wurde am Sender auf 50%<br />

heruntergeregelt, um das Auto erst einmal<br />

fahrbar zu machen. Das Auto war vom<br />

ersten Akku an sehr hektisch zu fahren und<br />

die Hohlkammerreifen bauten viel Haftung<br />

Der Hauptdämpfer des F14 Evo<br />

Die Reactive Caster-Vorderachse ver-<br />

Die Reactive Caster-Vorderachse verfügt<br />

über alle gängigen Einstellparameter<br />

Das Chassis in der Übersicht<br />

tiges Fahrverhalten zu sorgen. Optional<br />

sind hierfür Diskfelgen erhältlich, auf<br />

denen Moosgummireifen <strong>aus</strong> dem 1:12er-<br />

Bereich verklebt werden können.<br />

Front- und Heckflügel sind <strong>aus</strong> sehr zähem<br />

Kunststoff gefertigt, damit sie auch härtere<br />

Einschläge überstehen können, ohne zu<br />

brechen. Das Hauptflügelelement des<br />

Heckflügels kann in drei Positionen in der<br />

Neigung verstellt werden. Ob sich dies bei<br />

einem so kleinen Fahrzeug aerodynamisch<br />

wirklich bemerkbar macht, wird der Fahrtest<br />

zeigen.<br />

Zur Komplettierung des <strong>Modell</strong>s muss<br />

lediglich die RC-Anlage eingebaut und die<br />

Karosserie gestaltet werden. Die bebilderte<br />

gewählt. Der Einbau gestaltete sich absolut<br />

problemlos, lediglich das dem B<strong>aus</strong>atz<br />

beiliegende Motorritzel wollte nicht auf<br />

die Motorwelle passen. Mithilfe einer<br />

Drehbank und einem talentierten Vereinskollegen<br />

war dieses Problemchen jedoch<br />

schnell gelöst. Die Gestaltung der Karosserie<br />

nahm dann etwas Zeit in Anspruch.<br />

Die Teile der Seitenkästen müssen an der<br />

Hauptkarosserie befestigt werden. Hierfür<br />

liegen dem <strong>Modell</strong> kleine Schräubchen bei.<br />

Da Bohrungen jedoch leicht zum Ausreißen<br />

neigen, wurden die Einzelteile mit<br />

ShooGlue-Klebstoff zusammengefügt. Dieser<br />

Kleber eignet sich nicht nur ideal zum<br />

Verkleben vor Lexanteilen, sondern auch<br />

zum Reparieren von Rissen in Karosserien.<br />

Er hält perfekt und bleibt so flexibel, dass<br />

12<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


gann das <strong>Modell</strong>, richtig Spaß zu machen.<br />

Allerdings zeigten vor allem die Hinterreifen<br />

sehr schnell starke Verschleißerscheinungen.<br />

Optional sind bei Graupner Diskfelgen<br />

erhältlich, auf denen 1:12er-Moosgummi-<br />

Reifen verklebt werden können. So wurden<br />

nun 42°-Vorder- und 30°-Hinterreifen aufgezogen<br />

und mit Haftmittel „geschmiert“.<br />

Mit den Moosgummi-Reifen fuhr sich der<br />

F14 Evo beinahe wie ein 1:12er. Und genau<br />

diese galt es nun auf der Strecke zu jagen.<br />

Durch die geringere aerodynamische<br />

Wirkung eines Formel-<strong>Modell</strong>s im Vergleich<br />

zu einem 1:12er mit Gruppe-C-Karosserie<br />

war die Kurvengeschwindigkeit etwas<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Reparieren von Lexan-Karosserien<br />

Wer kennt das Problem nicht? Da hat man mit viel Aufwand eine neue Karosserie<br />

lackiert und meistens beim ersten Mal fahren kracht man in die Streckenbegrenzung<br />

und das Material reißt ein. Egal ob man den Riss mit Sekundenkleber oder Tape zu reparieren<br />

versucht, meist ist das Ergebnis schlechter als ohne Reparaturversuch. Doch<br />

wie kann man einen solchen Schaden nachhaltig reparieren? Es gibt verschiedene<br />

Schuhmacherkleber, die hierfür recht gut geeignet sind. Die besten Ergebnisse zeigte<br />

für uns der Schuhkleber ShooGlue. Eigentlich ist dieser für die Reparatur von Tennisoder<br />

Skater-Schuhen gedacht, doch die spezielle Zusammensetzung bewirkt eine<br />

stabile Verklebung, die dennoch so flexibel bleibt, dass der Riss nicht weiter einreißt.<br />

Mit einiger Erfahrung lernt man auch recht schnell, wo welche Karosse gerne einreißt.<br />

An diesen Stellen kann man das Material von vornherein mit ShooGlue verstärken.<br />

TEST<br />

Die Vorderachse im Überblick<br />

Das bereits fertig eingebaute Mikro-Servo<br />

Die Hinterachse im Überblick<br />

Der Reibungsdämpfer der Hinterachse<br />

geringer, doch durch das geringe Gewicht<br />

in Verbindung mit dem bärenstarken<br />

Brushless-Motor konnte dies oft auf der<br />

Geraden wieder wettgemacht werden. An<br />

der Vorderachse stehen drei verschiedene<br />

Reactive Caster-Positionen zur Verfügung,<br />

die die Nachlaufverstellung beeinflussen.<br />

Je schräger der obere Querlenker steht,<br />

desto mehr verstellt sich der Nachlauf,<br />

desto mehr Lenkung hat das <strong>Modell</strong> am<br />

Kurveneingang. Auf der Teststrecke verhielt<br />

sich der F14 Evo mit der mittleren Position<br />

mit 5° Verstellwinkel am <strong>aus</strong>gewogensten.<br />

Verwendet man Hohlkammerreifen, muss<br />

die Fahrzeughöhe nur einmal sauber<br />

eingestellt werden und kann dann so<br />

belassen werden. Bei Moosgummis sieht<br />

die Sache etwas anders <strong>aus</strong>. Diese werden<br />

im Fahrbetrieb immer kleiner und so<br />

sollte die Fahrhöhe immer auf ca. 3,5 mm<br />

gehalten werden. Vorne unterlegt man<br />

die Vorderachse mit den beiliegenden<br />

Distanzstücken und Passscheiben, hinten<br />

sorgen verschiedene Einsätze für die Kugellager<br />

in den Bulkheads für verschiedene<br />

Fahrhöhen.<br />

Der verstellbare Heckflügel hat vor allem<br />

am Ende von langen Geraden etwas<br />

Einfluss auf das Fahrverhalten des <strong>Modell</strong>s.<br />

In schnell durchfahrenen Kurven am Ende<br />

von Geraden sorgt ein größerer Anstellwinkel<br />

für ein gutmütigeres Heck und<br />

etwas Untersteuern. In engen Kurven und<br />

Schikanen ist der Effekt kaum bis gar nicht<br />

bemerkbar.<br />

Nach gut 20 Akkuladungen und jeder<br />

Menge Spaß wurde der F14 Evo komplett<br />

zerlegt und auf Verschleißspuren untersucht.<br />

Das Hauptzahnrad hatte etwas<br />

gelitten und musste erneuert werden, was<br />

aber eher auf einen recht harten Einschlag<br />

rückwärts in die Streckenbegrenzung denn<br />

auf mangelnde Materialqualität zurückzuführen<br />

war. Die Kugellager wurden<br />

<strong>aus</strong>gewaschen und frisch geölt. Ansonsten<br />

war alles am <strong>Modell</strong> in einwandfreiem<br />

Zustand, nichts war <strong>aus</strong>geschlagen oder<br />

wackelte übermäßig. Natürlich mussten<br />

die Reibungsplatten bereits während<br />

des Testbetriebs hin und wieder nachgeschmiert<br />

werden, doch das ist bei diesem<br />

Dämpfungssystem völlig normal. Auch der<br />

offene Servosaver mit einer massiven Feder<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 13


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Das Chassis von unten – mit hübschen aufgedruckten Schriftzügen<br />

Bei der Brushless-Version werden die RC-Komponenten hinter der<br />

Vorderachse montiert<br />

Über kleine Madenschrauben wird der Tweak im<br />

Fahrzeug eingestellt<br />

Das Kegelraddifferenzial<br />

Die Höheneinsteller der Hinterachse<br />

zeigte null Verschleiß. Das kleine Lenkservo<br />

verrichtet auch mit dem Kunststoffgetriebe<br />

treu seinen Dienst und die Stellgeschwindigkeit<br />

ist für ein <strong>Modell</strong> dieser Größe mehr<br />

als <strong>aus</strong>reichend.<br />

Tuningteile<br />

Graupner bietet auch ein umfangreiches<br />

Tuning-Sortiment für den F14 Evo an.<br />

So gibt es verschiedene Aluminiumteile,<br />

von denen vor allem die Aluminium-<br />

Achsschenkel und -Casterblöcke sehr zu<br />

empfehlen sind, da die Kunststoffteile<br />

hier naturgemäß irgendwann <strong>aus</strong>schlagen<br />

können. Sehr praktisch sind auch die<br />

Links-/Rechts-Gewindespurstangen für<br />

die Vorderachse, mit denen sich die Spur<br />

bequem und genau einstellen lässt. Der<br />

einstellbare Aluminiumgewindedämpfer<br />

ist ebenfalls nützlich, denn mit ihm kann<br />

das Dämpferverhalten sauber eingestellt<br />

werden. Auf Dauer haltbarer als die Kunststoffkegelräder<br />

des Originaldiffs ist das<br />

optionale Kugeldifferenzial.<br />

Fazit<br />

Der F14 Evo macht mit ein paar Änderungen<br />

sehr viel Spaß. Die Änderungen sind<br />

allerdings weder kosten- noch zeitintensiv.<br />

Die beiliegenden Rillenreifen sind zwar<br />

optisch sehr schön, im Fahrbetrieb sind sie<br />

jedoch maximal mit einem 380er-Bürstenmotor<br />

haltbar. Moosgummireifen mit den<br />

optional erhältlichen Diskfelgen machen<br />

bei der Verwendung eines Brushless-Antriebs<br />

mehr Sinn. Das Fahrbild eines Formel-<br />

<strong>Modell</strong>s ist einfach schön anzusehen. Der<br />

kleine Maßstab sorgt dafür, dass man auch<br />

auf kleinem Raum viel Spaß haben kann.<br />

So ist der F14 Evo ein gelungenes <strong>Modell</strong>.<br />

Vielleicht finden sich ja einige Enthusiasten<br />

und beleben die F1-Klasse im kleinen<br />

Maßstab im <strong>Modell</strong>sport wieder.<br />

14<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


World-Cup<br />

Kleinform<br />

RACING<br />

Alex Zink<br />

In der Zeit vom 4. bis 6. November fand in der Sport- und Freizeitanlage Catz-Sports<br />

GmbH in Stapelfeld bei Hamburg der Mini-Z-PN-World-Cup statt. Seit Eröffnung der<br />

800 m² großen Mini-Z-Racing-World werden hier regelmäßig Mini-Z-Events und Meisterschaften<br />

<strong>aus</strong>getragen. Im Jahr 2010 eröffnete die Racing-World ihre Pforten und<br />

machte mit der größten Mini-Z-Rennstrecke erstmals von sich reden. Nun, ein Jahr<br />

später, stand der PN-World-Cup an. Die amerikanische Mini-Z-Tuning-Schmiede PN<br />

war der Namensgeber und Initiator des World- Cups, dessen Qualifikationsläufe bereits<br />

im Vorfeld weltweit <strong>aus</strong>gefahren wurden.<br />

16<br />

Kein Weg war den 102 angemeldeten<br />

Fahrerinnen und Fahrern<br />

<strong>aus</strong> 10 Ländern zu weit und so<br />

kamen Mini-Z-Größen wie Chad Nelson<br />

<strong>aus</strong> Amerika oder Grant Matsushima <strong>aus</strong><br />

Japan zu dem großen Finale angereist.<br />

Natürlich waren auch viele Fahrer <strong>aus</strong><br />

anderen Nationen wie Italien, Spanien,<br />

Portugal, Frankreich, Belgien, Schweden,<br />

Finnland sowie Deutschland vertreten.<br />

Alle Fahrerinnen und Fahrer hatten gute<br />

Laune, denn nun hieß es, für die kommenden<br />

3 Tage gemeinsam mit ihren<br />

Mini-Z-Flitzern für atemberaubende<br />

Rennaction zu sorgen. Bereits am Vortag<br />

des Events kam beim Anblick des Fahrerlagers<br />

Festival-Atmosphäre auf.<br />

Gefahren wurde das Finale auf der rauen<br />

Seite des RCP-Track-Systems auf einer<br />

Fläche von ca. 16 x 8 m. Die Strecke hatte<br />

teils viele aufeinanderfolgende Kurven,<br />

aber auch 1,5 m breite Geraden. Aus dem<br />

Fahrerlager war zu hören, dass sich das<br />

Layout flüssig fuhr und durch die unterschiedlichen<br />

Streckenführungen viel Spaß<br />

machte. Damit waren alle Ampeln für ein<br />

tolles Rennspektakel auf Grün gestellt.<br />

Gefahren wurde in fünf Kategorien, 2WD<br />

Stock, Le Mans Pro Stock, GT Modified,<br />

F1 Modified und Pan-Car Modified.<br />

Die Rennstrecke wurde in der Nacht<br />

vor dem Start umgebaut, unmittelbar<br />

vor den Finalläufen sollte sie dann noch<br />

einmal umgebaut werden. So konnten<br />

die Veranstalter sicherstellen, dass alle<br />

Fahrer die gleichen Streckenkenntnisse<br />

ins Rennen mitbringen. Der angesetzte<br />

Laufmodus versprach Hochspannung:<br />

Alle Gruppen fahren 3 Vorläufe sowie<br />

einen Finallauf. Das A-Finale fährt 3<br />

Finalläufe. Der offizielle Start erfolgte<br />

nach der Fahrerbesprechung pünktlich<br />

am Freitag, dem 4. November um 10.00<br />

Uhr vormittags. Zunächst konnten alle<br />

Fahrer bis 14.00 Uhr abwechselnd frei<br />

trainieren. Dann kam der große Moment<br />

und der erste offizielle Lauf wurde in der<br />

Kategorie 2WD Stock absolviert. Bis in die<br />

späten Abendstunden wurde dann der<br />

erste von drei Vorläufen gefahren. Einige<br />

Fahrer feierten noch etwas länger und<br />

ließen den Abend im Clubh<strong>aus</strong> <strong>aus</strong>klingen,<br />

andere gingen zeitig ins Bett. Am<br />

nächsten Samstagmorgen ging es dann<br />

um 9.00 Uhr mit den Läufen weiter. Erste<br />

Favoritenrollen konnten ab der Mittagszeit<br />

vergeben werden, nachdem die<br />

meisten den 2. Vorlauf gefahren waren.<br />

Jedoch bedeutet Vorlauf nicht Finallauf,<br />

und so ging es zunächst um die Gruppeneinteilung<br />

und die Startpositionen.<br />

Am Abend wurden alle Fahrer mit einem<br />

traditionell zubereiteten Essen verwöhnt:<br />

Burgunderschinken und Putenbrust mit<br />

diversen Beilagen. Von der Begeisterung<br />

für deutsches Bier einmal abgesehen,<br />

fand diese Catering-Idee großen Anklang.<br />

In der Nacht wurden dann sportliche<br />

Vergleiche nicht nur mehr auf der Strecke<br />

<strong>aus</strong>getragen, was die Stimmung noch<br />

weiter anhob.<br />

Finale<br />

Am Sonntag standen einige der restlichen<br />

Vorläufe auf dem Programm und dann<br />

ging es mit den heiß ersehnten Finalläufen<br />

weiter. Gegen 12.00 Uhr ging es in<br />

die heiße Phase. Das Niveau der Fahrer<br />

war natürlich insbesondere im A-Finale<br />

fantastisch und vor allem fair. Eine dafür<br />

stellvertretende Szene war der Frühstart<br />

eines Fahrers, der dadurch vom 1. Platz<br />

auf den letzten Startplatz zurückgesetzt<br />

wurde. Dennoch konnte dieser Fahrer das<br />

Rennen für sich entscheiden. Die Rede<br />

ist von dem Amerikaner Chad Nelson,<br />

der auch mit dieser Aktion allen Fahrer<br />

klarmachte, wer die Favoritenrolle in der<br />

2WD-Stock-Klasse eingenommen hatte.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


im<br />

Die sehr große und anspruchsvolle Strecke<br />

at<br />

Mini-Z-World-Cup in<br />

Hamburg-Stapelfeld<br />

Die Initiatoren des World-Cups (von links): Michael Gätcke und Alex Zink von<br />

Catz-Sports, Philip Ng von PN Racing und Sven Finke von PN Racing Deutschland<br />

Jedoch zeigten seine Kontrahenten,<br />

dass sie mithalten konnten. Sie hefteten<br />

sich während der folgenden Läufe<br />

über weite Streckenabschnitte an seine<br />

Rückspiegel. Allen voran der noch junge<br />

Fahrer Lukas Ellerbrock <strong>aus</strong> Deutschland<br />

sowie der Spanier Hodei Urra, die jede<br />

noch so kleine Abweichung von der<br />

Ideallinie von Chad Nelson nutzten und<br />

meist mit gleicher Rundenanzahl über die<br />

Ziellinie rasten. Zum Schluss konnte die<br />

fahrerische Dominanz von Chad in 2WD<br />

Stock nicht gebrochen werden. So hieß<br />

hier die finale Platzierung: 1. Chad Nelson<br />

(US), 2. Lukas Ellerbrock (DE) und 3. Hodei<br />

Urra (ES).<br />

sich in den Vorläufen bereits ankündigte,<br />

wurde in den Finalläufen fortgesetzt, ein<br />

spannender Kampf um die Führung in<br />

dieser Kategorie mit folgendem Ergebnis:<br />

1. Uri Valde (ES), 2. David Moret (ES), 3.<br />

Steve Deblaere (BE). Die beste deutsche<br />

Leistung in dieser Kategorie kam von Valentin<br />

Huyskens auf Platz fünf im A-Finale.<br />

Sieger im B-Finale wurde die Französin<br />

Cyril Rondelle.<br />

In der Kategorie GT-Modified, die<br />

der hierzulande bekannten Expert-<br />

Kategorie ähnelt, waren nicht nur die<br />

Geschwindigkeiten der getunten Boliden<br />

beeindruckend. Mit absoluter Präzision<br />

gelenkt, schossen die Mini-Z-Flitzer mit<br />

teils sehr unterschiedlichen Set-ups über<br />

die Strecke. Um ein besseres Gefühl für<br />

die Tuningmöglichkeiten zu bekommen,<br />

sei erwähnt, dass die meisten Fahrer in<br />

RACING<br />

In der Kategorie LeMans Pro Stock ging es<br />

nicht weniger spannend zu. Eine Augenweide<br />

waren die vielen unterschiedlichen<br />

Karosserien, teils detailreiche kommerzielle,<br />

teils mit viel Liebe selbst gestylte<br />

Karos. Die hohen ästhetischen Ansprüche,<br />

die an einen Mini-Z gestellt werden – das<br />

Auge fährt ja bekanntlich mit – wurden<br />

in Verbindung mit hohem fahrerischen<br />

Können toll in Szene gesetzt. In der<br />

Kategorie LeMans Pro Stock fighteten<br />

vor allem Uri Valde, David Moret, beide<br />

<strong>aus</strong> Spanien, gemeinsam mit dem Belgier<br />

Steve Deblaere um die Pole-Position. Was<br />

Gute Stimmung im Fahrerlager<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 17


RACING<br />

www.car-modell.de<br />

dieser Kategorie zwei bis drei Sekunden<br />

schneller je Runde als mit 2WD-Fahrzeugen<br />

fuhren. Aber wer hatte die Oberhand<br />

in dieser Kategorie? Die gleichen Fahrer,<br />

die auch schon in anderen Kategorien das<br />

Potenzial zum Sieg zeigten? Mitnichten:<br />

Uri Valde und Chad Nelson waren mit<br />

dabei. Aber auch Grant Matsushima <strong>aus</strong><br />

Japan und Jacob Feinstein <strong>aus</strong> Amerika<br />

und der Chef von PN selbst, Philip Ng, erhoben<br />

nach den Vorläufen den berechtigten<br />

Anspruch auf einen Podiumsplatz.<br />

Dieser sportliche Vergleich wurde dann<br />

wie folgt beschieden: 1. Uri Valde (ES), 2.<br />

Chad Nelson (US), Grant Matsushima (JP).<br />

Bester deutscher Fahrer in dieser Kategorie<br />

war Lukas Ellerbrock auf Platz acht.<br />

Sieger 2WD Stock<br />

Sieger LeMans Pro Stock Links ein Fahrzeug LeMans Pro Stock, rechts<br />

das Siegerauto GT Modified<br />

Sieger GT Modified<br />

Sieger F1 Modified<br />

Siegerautos (von links): GT Modified, Pan-Car,<br />

2WD Stock, GT-Modified, Pan-Car, Pan-Car,<br />

2WD Stock<br />

Die F1-Kategorie ist bei jedem Mini-Z-<br />

Event immer eine Besonderheit. Nach<br />

dem Vorbild der großen Serie wurde<br />

auch an diesen Autos bis zum letzten<br />

Moment gebastelt und verschiedene<br />

Setups <strong>aus</strong>probiert. Zunächst sah es<br />

nach den Vorläufen danach <strong>aus</strong>, dass<br />

unsere deutschen Kollegen Jan Roos,<br />

Karsten Doose, Olli J. von Zydowitz oder<br />

unser junges Talent Lukas Ellerbrock ein<br />

Podiumsplatz einfahren könnten. Bei den<br />

Finalläufen drehte sich aber das Blatt. Der<br />

Schwede Niklas Fors und sein Landsmann<br />

Joakim Linne fuhren mit dem Portugiesen<br />

Alberto Carvalho die meisten Runden und<br />

sicherten sich so die ersten drei Plätze: 1.<br />

Joakim Linne (SE), 2. Alberto Carvalho (<br />

PT), 3. Niklas Frors (SE).<br />

Etwas exotischer mit Blick auf die Karosserie<br />

ging es in der Kategorie Pan-Car zu.<br />

Die aerodynamische Form lässt vermuten,<br />

dass das gewisse Extra an Zehntelsekunden<br />

gegenüber anderen Kategorien<br />

her<strong>aus</strong>zufahren ist. Tatsächlich war es<br />

so, dass in einem Lauf der Kategorie GT<br />

Modified die meisten auf dem Event<br />

gefahrenen Runden erzielt wurden. Die<br />

schnellste gefahrene Runde mit 14,448<br />

Sekunden fuhr jedoch tatsächlich ein<br />

Pan-Car, gesteuert von dem Schweden<br />

Magnus Dahlblom. Wer meint, dass bei<br />

Mini-Z-<strong>Modell</strong>en die Aerodynamik kein<br />

Thema ist, musste sich hier eines Besseren<br />

belehren lassen.<br />

Fazit<br />

18<br />

Bester deutscher Fahrer Lukas Ellerbrock<br />

Königliche Freude bei den Spaniern<br />

Krönender Abschluss des Events war<br />

dann die Siegerehrung am Sonntagabend<br />

gegen 18.00 Uhr, bei der jeder<br />

Fahrer frei nach dem Motto „all winners“<br />

einen Pokal erhielt. Natürlich wurde im<br />

Anschluss noch lange gefachsimpelt und<br />

gequatscht. Ein großartiges Event ging zu<br />

Ende. Wer nun Lust auf Mini-Z bekommen<br />

hat, sollte sich einmal einen Ausflug in<br />

die Mini-Z-Racing-World nach Stapelfeld<br />

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<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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TEST<br />

Ralf Schwenger<br />

Freizeitpilot“–<br />

mit der Bezeichnung kann<br />

„Anspruchsvoller „Asich der Autor selbst sehr gut<br />

anfreunden. Zwar betreibt er den RC-Car-<br />

Sport seit mittlerweile 30 Jahren, ist dabei<br />

aber selten aktiv in Rennen mitgefahren,<br />

sondern eher der klassische Freizeitpilot.<br />

Aber was nicht ist, kann ja noch werden!<br />

Vielleicht schon mit dem Inferno Neo<br />

Race Spec.<br />

Lieferumfang – was findet<br />

sich so alles im Karton?<br />

Voller Neugier ging es also ans Öffnen<br />

des positiv kleinen aber farbenfrohen<br />

Kartons. Neben dem fertig montierten<br />

Fahrzeug und der Anlage findet sich noch<br />

etwas Werkzeug in Form von verschiedenen<br />

Inbus- und Mutternschlüsseln.<br />

Einen Kerzenglüher oder eine Tankflasche<br />

sucht man vergebens, aber die gibt es<br />

mit Sicherheit beim Fachhändler des Vertrauens,<br />

falls nicht schon längst vorhanden.<br />

Ein ganz großes Plus bekommt<br />

Kyosho dafür, dass neben den Bedienungsanleitungen<br />

für das <strong>Modell</strong>, den KE<br />

25-Motor und die RC-Anlage auch eine<br />

sogenannte Maintenance-Anleitung für<br />

das Auto enthalten ist. Während andere<br />

Hersteller bei RTR-<strong>Modell</strong>en oft nur eine<br />

Explosionszeichnung beilegen, handelt<br />

es sich hier um eine knapp 50-seitige,<br />

wunderbar <strong>aus</strong>führliche Bauanleitung des<br />

kompletten <strong>Modell</strong>s. Einzige notwendige<br />

Arbeit vor der ersten Ausfahrt ist das<br />

Bekleben der fertig lackierten Karosserie<br />

mit den schwarzen Scheibenklebern und<br />

den verschiedenen Sponsor-Aufklebern.<br />

Der Luftfilter ist bereits geölt und alle<br />

Schrauben sind fest angezogen.<br />

Motor sind ein polierter Krümmer und<br />

ein dazu gehöriges, ebenso poliertes<br />

Resonanzrohr montiert. Nachteil des KE<br />

25-Motors ist sicher, dass er mit seinen<br />

4,1 cm³ Hubraum nicht in Wettbewerben<br />

eingesetzt werden kann, auch das<br />

Resonanzrohr ist nicht homologiert.<br />

Andererseits bekommt man mit diesem<br />

Motor die mit einem 3,5-cm³-<br />

Wettbewerbsmotor vergleichbare<br />

Leistung verbunden mit einem einfacheren<br />

und robusteren Laufverhalten und<br />

Einstellbarkeit – ideal also für die ersten<br />

Fahrten auf der Rennstrecke.<br />

Seine Kraft überträgt der Motor über<br />

die Drei-Backen-Kupplung auf das am<br />

zentralen Diff montierte Hauptzahnrad<br />

<strong>aus</strong> Stahl. Von dort <strong>aus</strong> wird die Kraft<br />

Bla<br />

bea<br />

Kyosho Infe<br />

20<br />

Verwandtschaftliche<br />

Verhältnisse bei der Konstruktion<br />

Hinsichtlich der Grundkonstruktion<br />

vertraut man bei Kyosho auf Bewährtes.<br />

Will heißen, das <strong>Modell</strong> lehnt sich sehr<br />

stark an den zweimaligen Weltmeister<br />

(2000 und 2002) Inferno MP 7.5 an. Der<br />

Allradantrieb erfolgt klassisch über drei<br />

Kegelraddifferenziale, die mit Ölen ver-<br />

schiedener Viskosität gefüllt und gesperrt<br />

werden können. Leider setzt Kyosho an<br />

allen drei Differenzialen nur zwei Spider-<br />

Ausgleichsräder ein. Ein Ausbau auf vier<br />

Ausgleichsräder pro Diff ist hier angesichts<br />

der Motorleistung des KE 25-Mo-<br />

tors sicher kein Fehler. Dieses links hinter<br />

dem 125-cm³-Tank sitzende Aggregat ist<br />

mit seinen 4,1 cm³ ein kleiner Big-Block-<br />

Motor mit drei Kanälen, der optisch einen<br />

hervorragenden Eindruck macht. Am<br />

Die linke vordere Aufhängung im Detail mit<br />

einem alten vorderen Dämpfer von Mitte der<br />

90er-Jahre zum Vergleich: Das Öl-Volumen der<br />

Dämpfer hat sich mehr als verdoppelt<br />

Der Syncro-KT-201-Sender beeindruckt durch<br />

das LC-Display und viele Einstellmöglichkeiten<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


ck is<br />

utiful<br />

rno Neo Race Spec 2,4 G<br />

„Ein Ready-Set-<strong>Modell</strong> für anspruchsvolle Freizeitpiloten, die <strong>aus</strong>gefeilte<br />

Technik und maximale Performance zum fairen Preis fordern“–<br />

so positioniert Kyosho sein <strong>Modell</strong> Inferno Neo Race Spec 2.4 G.<br />

„Race Spec“ bedeutet hierbei, dass gegenüber dem normalen Inferno<br />

Neo einige Veränderungen eingebaut sind und das „2.4 G“ weist<br />

darauf hin, dass bei diesem RTR-<strong>Modell</strong> eine Syncro KT-201-Fernlenkanlage<br />

mit 2,4-GHz-Technologie Verwendung findet.<br />

TEST<br />

Von oben sieht man das nach rechts versetzte Mittel-Differenzial, wodurch der Motor mehr zur<br />

Chassismitte rückt<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 21


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

über einfache Knochen und Stahlkegelräder<br />

auf das vordere und hintere<br />

Differenzial übertragen. Hier kommen<br />

perfekt <strong>aus</strong>gescheibte, spiralverzahnte<br />

Kegelräder zum Einsatz, die schon beim<br />

Madforce dem gewaltigen Drehmoment<br />

an der Hinterachse standgehalten haben.<br />

An der Hinterachse wird der Vortrieb<br />

über normale Knochen an die Räder<br />

weitergeleitet, an der Vorderachse kommen<br />

hier Kardanwellen zum Einsatz, die<br />

jedoch nicht demontierbar sind. Alle Teile<br />

des Antriebsstrangs sind selbstverständlich<br />

kugelgelagert.<br />

Gebremst wird direkt am zentralen Diff.<br />

Am vorderen und hinteren Ausgang befindet<br />

sich jeweils eine Scheibenbremse,<br />

die Bremsen können getrennt eingestellt<br />

werden. Die neuen, auch beim MP 9 ver-<br />

Die beiden Servos werden stehend in die<br />

schwarz eloxierte Radioplatte montiert.<br />

Diese erstreckt sich in Fahrtrichtung auf<br />

der rechten Chassisseite von der Mitte bis<br />

nach vorne und ist mit Kunststoffstehern<br />

mit dem Chassis verbunden. Hinter der<br />

Radioplatte befindet sich die kombinierte<br />

RC-Box für Empfänger und Akku. Die vorderen<br />

und hinteren Getriebegehäuse <strong>aus</strong><br />

Kunststoff sind sehr wartungsfreundlich<br />

aufgebaut. An der Vorderachse reicht es,<br />

insgesamt sieben Schrauben zu lösen,<br />

und man hat das komplette Differenzial<br />

in der Hand. Im Gegensatz dazu finden<br />

beim zentralen Diff ungeteilte Lagerböcke<br />

Verwendung. Daher muss hier zur<br />

Demontage die gesamte Einheit (Diff,<br />

Lagerböcke und Bremse) abgeschraubt<br />

werden.<br />

heißen der untere Querlenker ist maximal<br />

lang und ganz außen mit dem C-Hub<br />

verbunden. Die Aluminium-Druckguss-<br />

Achsschenkel sind im C-Hub mit Nachlaufwinkel<br />

und Spreizung gelagert. Durch<br />

diese Spreizung ist der sich ergebende<br />

Lenkrollradius sehr klein.<br />

Als Dämpfer kommen neue Big-Bore-<br />

Versionen zum Einsatz, die über ein<br />

Kunststoffgehäuse mit knapp 18 mm<br />

Außendurchmesser und eine Federvorspannung<br />

mittels Rändelmutter verfügen.<br />

An beiden Achsen werden deutlich<br />

längere Typen mit mehr Hub verwendet<br />

als damals beim MP 7.5 und die Kolbenstangen<br />

haben vertrauenerweckende 3,5<br />

mm Durchmesser. Diese Dämpfer sind<br />

chassisseitig über einen Kugelkopf an<br />

den Federbrücken <strong>aus</strong> schwarz eloxiertem,<br />

knapp 3 mm starkem Aluminium<br />

befestigt. Komplettiert wird das Fahrwerk<br />

Die getrennte Anlenkung der vorderen und<br />

hinteren Bremse und das perfekt eingestellte<br />

Zahnradspiel<br />

wendeten Felgen sind über klassische<br />

17-mm-Sechskantmitnehmer mit den<br />

Radachsen verbunden. Auf ihnen sind<br />

bereits Microsquare-Block-Reifen fertig<br />

verklebt.<br />

Der gesamte zentrale Antriebsstrang<br />

ist auf einem 3 mm dicken Aluminium-<br />

Chassis montiert. Dieses „Rückgrat“ des<br />

Autos ist an der Unterseite gehärtet und<br />

zusätzlich an den Seiten hochgebogen,<br />

um mehr Biege- und Torsionssteifigkeit<br />

zu erreichen. An der Vorderachse ist das<br />

Chassis zusätzlich um 10° nach oben<br />

abgewinkelt. Fast alle Bohrungen an der<br />

Chassisunterseite sind gesenkt, einzig<br />

die Befestigungsschrauben der seitlichen<br />

Kunststoffwannen sind nicht versenkt.<br />

Einer höheren Biegesteifigkeit dienen<br />

auch die an Vorder- und Hinterachse<br />

angebrachten Kunststoffabstützungen<br />

für das vordere bzw. hintere Getriebegehäuse.<br />

Der Motor beeindruckt durch seine äußeren<br />

(Optik) und inneren Werte (Leistung)<br />

Die Räder sind an Vorder- und Hinterachse<br />

über Doppelquerlenker am Chassis<br />

bzw. den Getriebegehäusen aufgehängt.<br />

Diese bestehen an beiden Achsen <strong>aus</strong><br />

faserverstärktem Polyamid, wobei vor<br />

allem die unteren Querlenker sehr massiv<br />

<strong>aus</strong>geführt sind. Die oberen Querlenker<br />

sind an beiden Achsen über ein Rechts-/<br />

Links-Gewindestück in der Länge einstellbar.<br />

Hinten ist dieser obere Querlenker als<br />

Strebe mit Kugelköpfen an beiden Enden<br />

<strong>aus</strong>geführt; an der Vorderachse besitzt<br />

der obere Querlenker chassisseitig eine<br />

Lagerung in einer Achse. Alle Achsstifte<br />

zur Lagerung der Querlenker sind mit<br />

E-Klipsen versehen. Die Lagerung der<br />

Querlenker ist an beiden Achsen angestellt,<br />

der vordere Lagerpunkt ist höher<br />

als der hintere. An der Vorderseite beträgt<br />

die Anstellung durch das Abknicken des<br />

Chassis 10°, an der Hinterachse sind es 3°.<br />

An der Vorderachse verwendet Kyosho<br />

seine klassische C-Hub-Ausführung, will<br />

Die Vorderachse des Inferno Neo Race Spec 2.4 G<br />

an beiden Achsen durch einstellbare<br />

Querstabilisatoren, die an den unteren<br />

Querlenkern angelenkt sind.<br />

Die Lenkung ist klassisch über zwei Lenkhebel<br />

und eine verbindende Lenkungsplatte<br />

<strong>aus</strong> Aluminium aufgebaut. Im<br />

rechten Lenkhebel ist dabei der Servo-<br />

Saver integriert, dessen Rändelmutter<br />

zur Einstellung aber leider unten und<br />

damit schlecht zugänglich positioniert ist.<br />

Erfreulicherweise erfolgt die Verbindung<br />

vom Lenkservo zum Servo-Saver nicht<br />

wie bei früheren Inferno-Sport-<strong>Modell</strong>en<br />

über einen gekröpften Draht, sondern<br />

nun über eine echte Anlenkstange<br />

mit Links-/Rechts-Gewindestück und<br />

beidseitigen Kugelköpfen.<br />

RC-Anlage<br />

Die mitgelieferte RC-Anlage gehört sicher<br />

mit zum Besten, was man derzeit bei<br />

RTR-<strong>Modell</strong>en bekommt. Über ein LCD-<br />

Display am Drei-Kanal-Sender lässt sich<br />

22<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


so ziemlich alles einstellen: Dual-Rate,<br />

EPA, ABS für die Bremse, Servo-Reverse,<br />

<strong>Modell</strong>nummer usw. Auch angenehm<br />

ist, dass bei der 2,4-GHz-Anlage nur vier<br />

Akkuzellen notwendig sind. Der Empfänger<br />

ist mit einem Gewicht von 10 g auch<br />

absolut auf der Höhe der Zeit. Positiv ist<br />

auch die Möglichkeit, direkt am Empfänger<br />

eine Failsafe-Position zu programmieren.<br />

Auch die beiden eingebauten Perfex<br />

KS-102 BK-Servos können hinsichtlich<br />

ihrer Leistungsdaten überzeugen. Einzig<br />

der vierzellige Batteriehalter wurde gleich<br />

gegen einen verlöteten fünfzelligen<br />

Hump-Pack-Akku <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht.<br />

Was macht den „Race Spec“ <strong>aus</strong>?<br />

Da ist zum einen die höherwertige RC-<br />

Anlage mit LC-Display. Beim Motor findet<br />

bei dem Race Spec ein 25er statt einem<br />

21er Verwendung. Dementsprechend ist<br />

das Hauptzahnrad nun <strong>aus</strong> Stahl. Und in<br />

den Achsgetrieben kommen die höherwertigen,<br />

schräg verzahnten MA050-Kegelräder<br />

<strong>aus</strong> Stahl zum Einsatz. Abgerundet<br />

wird das Ganze durch Stabilisatoren<br />

an Vorder- und Hinterachse.<br />

Einstellmöglichkeiten<br />

An serienmäßigen Einstellmöglichkeiten<br />

von Antrieb, Federung und<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Gerade bei Offroad-<strong>Modell</strong>en ist der Luftfilter eines Verbrennungsmotors sehr wichtig.<br />

Gelangt Staub oder Schmutz in den Motor, lebt er nicht lange. Daher sollte immer auf<br />

einen sauberen Luftfilter geachtet werden. Dieser sollte spätestens nach jedem Tag<br />

fahren wieder neu gereinigt werden. Dazu kann man ihn einfach unter Zugabe von<br />

etwas Spülmittel <strong>aus</strong>waschen. Wichtig ist, dass das Spülmittel danach vollständig mit<br />

klarem Wasser <strong>aus</strong> dem Filter gewaschen wird. Nach dem Trocknen des Filters muss<br />

er unbedingt wieder mit Luftfilteröl eingeölt werden. Danach ist er wieder verwendungsfähig.<br />

Werden bei dieser Behandlung Risse im Filter festgestellt, ist er sofort zu<br />

ersetzen.<br />

Fahrwerksgeometrie gibt es für den<br />

ambitionierten Freizeitfahrer mehr als<br />

genug. Am Antrieb können alle drei<br />

Differenziale durch Öle unterschiedlicher<br />

Viskosität gesperrt werden. Ebenso<br />

lassen sich natürlich die vordere und<br />

hintere Bremse unabhängig voneinander<br />

einstellen. Bei der Federung kann neben<br />

der Federvorspannung an den Dämpfern<br />

und dem Einsatz unterschiedlicher Öle<br />

zur Variation der Dämpfung die Position<br />

der Dämpfer verändert werden. Hierzu<br />

stehen vorne wie hinten am unteren<br />

Querlenker zwei verschiedene Befestigungspunkte<br />

zur Auswahl. Am Federdom<br />

gibt es vorne vier Bohrungen und hinten<br />

sechs Bohrungen zur Auswahl. Last, but<br />

not least lassen sich an beiden Achsen<br />

die Stabilisatoren im Ansprechverhalten<br />

durch Verschieben des Anlenkpunkts<br />

am Stabi verändern.<br />

Hinsichtlich der Fahrwerksgeometrie<br />

bieten beide Achsen die Möglichkeit der<br />

Sturzverstellung. An der Vorderachse<br />

lässt sich neben der Vorspur auch der<br />

Spurdifferenzwinkel (Ackermann-Anteil)<br />

durch drei verschiedene Bohrungen in<br />

der Lenkungsbrücke variieren. An der<br />

Hinterachse lässt sich der obere Querlenker<br />

unterschiedlich befestigen: am Achsschenkel<br />

in zwei verschiedenen und am<br />

Federdom in vier verschiedenen Bohrungen.<br />

Weiter stehen am Achsschenkel unten<br />

zwei Bohrungen für die Verbindung<br />

mit dem Querlenker zur Verfügung und<br />

TEST<br />

Die nachträglich angebrachten hinteren<br />

Mudguards, die Luftfilter-Befestigung mit einem<br />

Stahldraht und die versenkten Schrauben der<br />

seitlichen Wannen<br />

Die überarbeitete vordere obere Dämpferbefestigung<br />

Die überarbeiteten Lenkhebel<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 23


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Das Kraftwerk des Kyosho mit poliertem nanzrohr<br />

Reso-<br />

Der Ackermannanteil wird über die verschie- denen Bohrungen an der Lenkungsplatte<br />

Antrieb und Dämpfer vor Schmutz<br />

Die Mudguards an der Hinterachse schützen<br />

eingestellt<br />

Technische Daten<br />

Fahrzeug Inferno Neo Race<br />

Spec 2,4 G von Kyosho<br />

Klasse Verbrenner-Off-Road<br />

Maßstab 1:8<br />

Länge<br />

469 mm<br />

Breite<br />

307 mm<br />

Höhe<br />

189 mm<br />

Radstand 325 mm (+/–2)<br />

Spurweite vorne<br />

258 mm<br />

Spurweite hinten 261 mm<br />

Bodenfreiheit vorne<br />

25 mm (50 mm)<br />

Bodenfreiheit hinten<br />

28 mm (54 mm)<br />

Federweg vorne<br />

64 mm<br />

Federweg hinten<br />

66 mm<br />

Nachlaufwinkel vorne 18°<br />

Spreizung vorne 8°<br />

Lenkhebelwinkel 20°<br />

Lenkrollradius<br />

7 mm<br />

(durch Spreizung)<br />

Vorspur hinten 3°<br />

Gewicht<br />

3460 g<br />

Übersetzung 11,7 : 1<br />

Räder 116 x 44 mm Gewichtsverteilung<br />

(vorne/hinten) 45/55%<br />

Vertrieb Kyosho Deutschland<br />

GmbH, Kaltenkirchen<br />

www.kyosho.de<br />

Empf. Verkaufspreis 429,– Euro<br />

zu guter Letzt kann man den Radstand<br />

um 2 mm erhöhen oder reduzieren, indem<br />

man die Abstandsbuchsen zwischen<br />

Achsschenkel und unterem Querlenker<br />

unterschiedlich anordnet.<br />

Einlaufvorgang, die<br />

ersten sechs Tanks<br />

Das erste Starten des Motors war schon<br />

ein Traum: Der Motor sprang beim dritten<br />

Seilzug sofort an. Die ersten Tanks<br />

wurden dann mit der werksmäßig fetten<br />

Vergasereinstellung direkt im Rasen vor<br />

der Wohnung runtergespult. Ab dem<br />

vierten bis zum sechsten Tank durfte der<br />

Motor dann mit schrittweise magerer Einstellung<br />

zeigen, was er kann. Dazu ging es<br />

auf einen großen Schotterparkplatz und<br />

hier beeindruckten dann neben dem Motor<br />

auch die anderen Komponenten des<br />

Fahrzeugs. Giftige aber gut dosierbare<br />

Bremsen und ein wunderbar narrensicheres<br />

Fahrverhalten: On-Power leicht<br />

untersteuernd; lenkt man jedoch bei<br />

Off-Power ein, so lässt sich das Fahrzeug<br />

wunderbar anstellen und mit dem Gas<br />

durch die Kurve treiben.<br />

Erste Inspektion<br />

Vor der weiteren Erprobung ging es<br />

nach sechs Tanks zur Inspektion. Der<br />

werksmäßig hinten leicht positive Sturz<br />

wurde neutralisiert, da auch die Reifen<br />

schon leicht asymmetrischen Abrieb<br />

aufwiesen. Der Lenkeinschlag und der<br />

Ausfederweg sind vorne durch leichte<br />

Vorsprünge am C-Hub begrenzt. Hier<br />

rückten das Bastelmesser und die Feile<br />

dem Material zu Leibe. Effekt waren ein<br />

Viertel mehr Lenkeinschlag (von 80% auf<br />

100%) und 5 mm mehr Ausfederweg. Der<br />

Gesamtfederweg betrug nun vorne 64<br />

mm und hinten 66 mm. Die Lenkhebel,<br />

die vorderen Achsschenkel und alle<br />

Radachsen wurden <strong>aus</strong>gescheibt, um unnötiges<br />

Spiel zu reduzieren. Alle drei Diffs<br />

24<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


ekamen zwei zusätzliche Ausgleichskegelräder<br />

und eine Füllung mit Öl<br />

spendiert (hinten 3000, Mitte und vorne<br />

10 000). Die serienmäßigen zwei Ausgleichsräder<br />

zeigten zwar noch keinen<br />

Verschleiß, aber bei der Motorleistung<br />

dachte sich der Autor: „Sicher ist sicher.“<br />

Für den Luftfilter wurde <strong>aus</strong> einem alten<br />

Stabi eine zusätzliche Abstützung und Befestigung<br />

<strong>aus</strong> Federstahldraht gebogen.<br />

Test in Laupheim<br />

So <strong>aus</strong>gerüstet ging es dann auf die<br />

wunderschöne Strecke nach Laupheim.<br />

Zwar war die Strecke aufgrund extremer<br />

Niederschläge in der vorigen Nacht nicht<br />

voll befahrbar, aber es ist doch etwas anderes,<br />

das Auto auf einer richtigen Strecke<br />

als auf einem Kiesparkplatz zu bewegen.<br />

Acht Tankfüllungen bekam der Inferno<br />

innerhalb eines Nachmittags eingeflößt<br />

und überzeugte dabei auf der ganzen<br />

Linie. Zwar war das 10 000er-Öl im vorderen<br />

Diff wohl doch zu viel des Guten,<br />

denn das Auto zeigte zu Beginn ein<br />

starkes Untersteuern On-Power. Dieses<br />

konnte jedoch durch eine härtere Einstellung<br />

des hinteren Stabis kompensiert und<br />

der Wagen mit gezielten Gasstößen leicht<br />

quer gestellt werden. Alle kleineren wie<br />

gröberen Unebenheiten wurden von der<br />

Federung geschluckt und das Fahrzeug<br />

blieb auf der Strecke daher gut kontrollierbar.<br />

Auch die Nehmerqualitäten des<br />

Race Spec galt es <strong>aus</strong>giebig zu testen:<br />

ob Überschläge oder seitliche Rollen<br />

durch überfahrene Begrenzungsreifen,<br />

Fahrten durch Pfützen oder einen Abflug<br />

in den Fangzaun (man sollte in Laupheim<br />

wirklich vor der Kuppe am Ende der<br />

Zielgeraden bremsen …) – nichts konnte<br />

das Auto erschüttern und es waren keine<br />

Defekte zu verzeichnen. Einzig die obere<br />

Dämpferbefestigung fiel negativ auf.<br />

Zwar ist es kinematisch sinnvoll, auch<br />

oben einen Kugelkopf vorzusehen, bei<br />

der gewählten Ausführung neigen die<br />

Dämpfer bei Überschlägen jedoch dazu,<br />

nach innen – also zum Federdom – über<br />

den Kugelkopf zu rutschen.<br />

Zweite Inspektion<br />

Nach der Rückkehr ging es dann an<br />

die nächsten kleinen Änderungen. Alle<br />

oberen Dämpferaufnahmen bekamen ein<br />

Stück Schlauch übergezogen, sodass der<br />

Dämpfer nicht vom Kugelkopf Richtung<br />

Federdom abrutschen kann. Vorne sorgen<br />

zusätzlich zwei von vorne eingeschraubte<br />

M3-Schrauben mit großem Kopf dafür,<br />

dass die Dämpfer auch nicht nach vorne<br />

abspringen können. Für die Hinterachse<br />

gab es noch Mudguards von MP 9,<br />

um den Schmutz und vor allem Steine<br />

abzuhalten. Zwar zeigte die RC-Box in<br />

Laupheim bei den verschiedenen Fahrten<br />

durch die Pfützen schon gute Schutzwirkung,<br />

aber zur Sicherheit gab es noch<br />

etwas Silikon für den Kabel<strong>aus</strong>gang.<br />

Die seitlichen, nicht versenkten unteren<br />

Linsenkopfschrauben zur Befestigung<br />

der Seitenwannen waren schon deutlich<br />

abgeschliffen und wurden daher gegen<br />

Senkkopfschrauben <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht und<br />

die Bohrungen entsprechend im Chassis<br />

versenkt. Abschließend bekam das vordere<br />

Diff ein dünneres 5000er-Öl verpasst.<br />

TEST<br />

Bei den nächsten Fahrten zeigten sich<br />

dann die positiven Auswirkungen der<br />

Veränderungen. Das Einlenkverhalten<br />

war durch das dünnere Öl vorne wieder<br />

giftiger, die Dämpfer blieben dort, wo sie<br />

sein sollen und die Hinterachse blieb frei<br />

von Steinen, die sich in den Felgen oder<br />

zwischen Querlenker und Welle verirrten.<br />

Ein späterer Umbau der Spurstangen auf<br />

die vorderste Position an der Lenkbrücke<br />

(geringster Spurdifferenzwinkel, beide<br />

Räder schlagen fast gleich stark ein)<br />

brachte noch mehr Griff auf der Vorder-<br />

achse, aber auch ein nervöseres Heck.<br />

Fazit<br />

Das Chassis von unten mit der gehärteten Unterseite und den versenkten Schrauben<br />

Für den anspruchsvollen Freizeitpiloten<br />

ist der Kyosho Inferno Neo Race Spec<br />

ein Sieg auf der ganzen Linie! Ob Chassis<br />

und Fahrwerk, RC-Anlage mit Servos<br />

oder Motor – alle Komponenten konnten<br />

restlos überzeugen. Das <strong>Modell</strong> ist ideal,<br />

um die Schotterparkplätze unsicher<br />

zu machen oder auch das erste Mal zu<br />

einem Verein auf die Strecke zu gehen.<br />

Die durchgeführ-ten Veränderungen sind<br />

kleine Detail-Anpassungen und mehr<br />

als Anregungen zu verstehen. Einzig der<br />

Umbau auf Vier-Spider-Diffs ist vor allem<br />

an den Achs-Differenzialen zu empfehlen.<br />

Über eines sollte man sich aber im Klaren<br />

sein: Aufgrund der Motorleistung und<br />

wegen des großen Spaßes, den das Auto<br />

einem bereitet, wird man jede Menge<br />

Reifen durchfahren.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 25


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Datum und rechtsverbindliche Unterschrift Car 2/12


Der Team Associated SC10 4x4<br />

<strong>Neues</strong> <strong>aus</strong><br />

TEST<br />

Nico Peter<br />

Das Pflichtenheft schien dabei von<br />

Anfang an sehr lang zu sein. Denn<br />

letztlich sind nur sehr wenige Details<br />

am SC10 4x4 mit anderen <strong>Modell</strong>en<br />

vergleichbar. Doch schauen wir uns den<br />

Team Associated SC10 4x4 einmal genauer<br />

an. Das <strong>Modell</strong> kommt als B<strong>aus</strong>atz in<br />

einem 60 x 34 x 18 cm großen Karton auf<br />

die Werkbank. Nach dem Öffnen fällt zu<br />

allererst einmal die riesig wirkende Karosserie<br />

<strong>aus</strong> glasklarem, 1,2 mm starkem<br />

Lexan auf. Darunter „verstecken“ sich<br />

dann einzelne Plastiktüten, welche die<br />

Bauteile enthalten. Ganz am Boden findet<br />

man den Lesestoff. Die einzelnen Bauteile<br />

sind in 16 einzelnen, nach Baugruppen<br />

sortierten Plastiktüten verpackt. Da das<br />

Chassis <strong>aus</strong> verschiedenen Modulen<br />

aufgebaut wird, sollte man sich vor dem<br />

Aufbau erst einmal mit der Bauanleitung<br />

befassen. Diese liegt als deutsche und<br />

auch als englische Version bei, wobei die<br />

deutsche Übersetzung so gar nicht zum<br />

Rest passen will. Die englische Originalanleitung<br />

ist als geklammertes Heft<br />

gehalten. Der Druck ist <strong>aus</strong>gezeichnet,<br />

klar und kontrastreich, mit farbigem<br />

Titelbild, sodass die Bauteilzeichnungen<br />

sehr gut zu erkennen sind. Die deutsche<br />

Anleitung dagegen ist zwar eine<br />

1:1-Übersetzung, kann aber in der dem<br />

Baukasten beiliegenden Form ganz und<br />

gar nicht überzeugen; eine verkleinerte<br />

SW-Kopie im Format A5, und wegen der<br />

Verkleinerung zur Identifizierung bestimmter<br />

Schrauben kaum zu gebrauchen.<br />

Glücklicherweise kann man aber unter<br />

www.thundertiger-europe.com – <strong>Modell</strong>e<br />

und Zubehör von Team Associated<br />

werden über die Thunder Tiger Europe<br />

GmbH vertrieben – diese Anleitung<br />

downloaden. Hier gibt es sie in der gleich<br />

guten Qualität wie die englische Version,<br />

und auf A4 <strong>aus</strong>gedruckt stimmen<br />

dann auch die Größenverhältnisse der<br />

Schrauben etc. wieder. Inhaltlich setzt<br />

die Anleitung, wie allgemein üblich, auf<br />

recht wenig Worte und arbeitet mehr mit<br />

Explosionszeichnungen und Fotos. Alle<br />

Teile sind mit der jeweiligen Teilenummer<br />

und der Bezeichnung versehen.<br />

Schrauben, Beilagscheiben, Kugelköpfe<br />

und Kugellager finden sich dann im<br />

Schraubenplan auf Seite 61 – der letzten<br />

Seite der Anleitung – wieder. Hier sind<br />

sie jeweils in Originalgröße abgebildet.<br />

Vervollständigt wird die Anleitung durch<br />

entsprechende Kontaktdaten, Ersatzteillisten<br />

und sehr <strong>aus</strong>führliche Einstelltipps<br />

sowie durch zahlreiche Hinweise zu den<br />

jeweiligen Einstellungen.<br />

Da allein das Studium der Bauanleitung<br />

schon zeigt, dass man den Team<br />

Associated SC10 4x4 nicht mal eben<br />

schnell zusammenschraubt, versteht es<br />

sich von selbst, hier gutes Werkzeug zu<br />

verwenden. Zwar werden die üblichen<br />

Inbusschlüssel in Winkelform mitgeliefert,<br />

doch bei über 60 Schrauben und etlichen<br />

Kugelköpfen ist Werkzeug mit einem richtigen<br />

Griff recht hilfreich. Alle Schrauben<br />

am <strong>Modell</strong> sind erfreulicherweise mit<br />

metrischem Gewinde <strong>aus</strong>gestattet.<br />

Der Zusammenbau<br />

Der Aufbau des <strong>Modell</strong>s beginnt jedoch<br />

nicht mit dem Chassis, sondern mit der<br />

Vorbereitung der Lenkungseinheit. Da<br />

das Servo ziemlich umbaut ist, wird diese<br />

Einheit zuerst erstellt. Dazu sollte auf alle<br />

Fälle das beiliegende Ausrichtwerkzeug<br />

verwendet werden, denn nur so ist<br />

sichergestellt, dass das Servo später auch<br />

achsfluchtend sitzt. Das zu verwendende<br />

Servo selbst ist leider nicht näher bezeichnet.<br />

Hier ist unbedingt darauf zu achten,<br />

dass es ein genügend langes Kabel besitzt,<br />

da die wasserdichte Empfängerbox<br />

im Chassis sehr weit hinten sitzt. Sollte<br />

kein Servo mit <strong>aus</strong>reichend langem Kabel<br />

zur Verfügung (mindestens 210 mm)<br />

stehen, ist später lieber eine Kabelverlängerung<br />

einzubauen, als zu versuchen, das<br />

Kabel anders als vorgegeben zu verlegen.<br />

Dies würde unweigerlich zu einem Abklemmen<br />

oder späteren Durchscheuern<br />

führen. Die Lenkungseinheit selbst<br />

besteht <strong>aus</strong> massiven Kunststoffteilen mit<br />

kurzen Wegen und groß dimensionierten<br />

8-mm-Kugelköpfen. Sie verfügt über<br />

einen einstellbaren Servosaver, dessen<br />

Reibeflächen vor dem Einbau mit einem<br />

leichten Fettfilm überzogen werden können.<br />

Dies ermöglicht einerseits eine et-<br />

28<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Erster Schritt: Zusammenbau der Lenkeinheit Einzelteile des vorderen Differenzials<br />

Ausstattung des Testmodells<br />

Fahrtregler<br />

Nosram Pearl<br />

Evolution<br />

Motor Reedy BL 5.0<br />

Fernsteuerung Kopropo Helios<br />

Für gewöhnlich erhält man <strong>aus</strong><br />

„<strong>Area</strong> <strong>51</strong>“ keine Neuigkeiten, geschweige<br />

denn Informationen über<br />

Testergebnisse oder gar scharfe Fotos.<br />

Doch mittlerweile ist der Begriff<br />

„<strong>Area</strong> <strong>51</strong>“ zu einem Synonym für die<br />

vielen Entwicklungs- und Testlabors<br />

unserer hoch technisierten Welt geworden.<br />

Da kann es dann schon mal<br />

sein, dass man beim Googlen auf<br />

echte Ergebnisse stößt. So hat auch<br />

Team Associated in Lake Forrest in<br />

Kalifornien eine solche „<strong>Area</strong> <strong>51</strong>“.<br />

In diesem Entwicklungslabor setzte<br />

man sich vor einiger Zeit – etwa mit<br />

dem Deutlichwerden des Booms der<br />

Short Course Trucks – hin und wollte<br />

ein vollständig neues Fahrzeug<br />

entwickeln. Denn bislang setzten<br />

die meisten Hersteller auf die Modifikation<br />

eines vorhandenen Buggies<br />

oder Monstertrucks.<br />

TEST<br />

<strong>Area</strong> <strong>51</strong><br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 29


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

was weichere Reibung und verhindert so<br />

auch ein „Festbacken“, wenn beim Betrieb<br />

Feuchtigkeit zwischen die Reibeflächen<br />

gelangt. Die vier verwendeten Kugellager<br />

garantieren einen langlebigen leichten<br />

Lauf und machen die gesamte Lenkung<br />

praktisch spielfrei. Selbstverständlich<br />

liegen dem B<strong>aus</strong>atz mehrere Servohörner<br />

bei, sodass sich eigentlich zu jedem<br />

Das vordere Differenzial<br />

Die Antriebseinheit mit dem hinteren<br />

Chassisteil<br />

Bereit zur ersten Ausfahrt<br />

verwendbaren Servo eine passende<br />

Verzahnung finden lässt. Entsprechende<br />

Kennzeichnungen und Hinweise finden<br />

sich auf den Servohörnern und in der<br />

Anleitung.<br />

Der nächste Bauabschnitt befasst sich<br />

mit dem Zusammenbau der beiden<br />

Differenziale. Der Zusammenbau wird in<br />

mehreren Schritten beschrieben, erübrigt<br />

sich jedoch fürs Erste, denn in einem se-<br />

paraten Beutel liegen diese Differenziale<br />

fertig aufgebaut bei. Als Gehäusemate-<br />

rial wurde Kunststoff verwendet, wobei<br />

das Innenleben – also die jeweils vier<br />

Planetenräder und deren Achsen – wieder<br />

in Metall <strong>aus</strong>geführt sind. Das Ganze wird<br />

achsseitig mit entsprechenden Stiften<br />

gesichert und nach dem Einsatz einer Pa-<br />

pierdichtung mit jeweils vier Schrauben<br />

verschlossen. Werkseitig sollen diese<br />

Differenziale eine <strong>aus</strong>reichende Füllung<br />

mit 3000er-Öl erhalten haben. Um die<br />

Dichtungen erst einmal nicht zu beschä-<br />

digen, wurden beide Differenziale vor<br />

dem Einbau so belassen.<br />

Der folgende Arbeitsschritt ist der Zusammenbau<br />

der entsprechenden Getriebe-<br />

boxen für vorne und hinten. Die vordere<br />

Getriebebox wird mit der Lenkungsein-<br />

heit verschraubt und weiter komplettiert.<br />

Beim Verbauen des vorderen Riemen-<br />

rads ist nun schon die nächste wichtige<br />

Entscheidung zu treffen. Dem B<strong>aus</strong>atz<br />

liegt nämlich je ein Riemenrad mit 19<br />

bzw. 20 Zähnen bei. Das 19er-Rad erzeugt<br />

einen Overdrive, d. h., letztlich drehen die<br />

Vorderräder am <strong>Modell</strong> schneller in Rela-<br />

tion zu den Hinterrädern. Fahrtechnisch<br />

bewirkt dies einen größeren Vortrieb in<br />

den Kurven – insbesondere ab Kurvenmitte.<br />

Das Fahrzeug bleibt dadurch<br />

etwas spurtreuer. In dieses vordere<br />

Riemenrad ist auch ein Teil des Clickers<br />

integriert. Dieser ist ein von außen<br />

einstellbarer Freilauf der Vorderachse,<br />

welcher beim Bremsen ein freies Drehen<br />

der Vorderräder ermöglicht, aber auch so<br />

weit geschlossen werden kann, dass die<br />

Bremse auch auf die Vorderachse wirkt.<br />

Seinen Namen verdankt er dem typischen<br />

Geräusch beim Rollen, was also keinen<br />

Defekt oder einen Baufehler darstellt. Nun<br />

erfolgt die Verschraubung der Vorderachseinheit<br />

mit dem vorderen Teil des dreiteiligen<br />

Wannenchassis. Analog erfolgt<br />

der Aufbau der hinteren Getriebebox.<br />

Diese wird direkt mit der blau eloxierten<br />

Motorplatte verschraubt. Beim Zusammenbau<br />

sollte man unbedingt darauf<br />

achten, die Schrauben der Getriebebox<br />

nicht zu fest anzuziehen, da sich sonst<br />

möglicherweise die Zahnräder bzw. das<br />

Differenzial nicht mehr frei drehen lassen.<br />

Auch die hintere Einheit wir nun mit<br />

ihrem Teil des Chassis verschraubt.<br />

Die Dämpferbrücken sind ebenfalls <strong>aus</strong><br />

schlagzähem Kunststoff gefertigt und<br />

verfügen über je drei Aufhängungspunkte<br />

für die Stoßdämpfer. Besonders interessant<br />

gelöst ist jedoch die Befestigung der<br />

Brücken. Denn hierzu werden separate<br />

Gewindeeinsätze benutzt. Dies ist zwar<br />

beim Einbau etwas knifflig, doch dafür<br />

wird man mit einer größeren Auflagefläche<br />

bei stabilerem Gewinde belohnt.<br />

Ein <strong>aus</strong>gerissener Kugelkopf sollte damit<br />

an dieser Stelle nicht mehr vorkommen.<br />

Auch wenn es an dieser Stelle komisch<br />

klingt, so ist der Zusammenbau dieser<br />

Teile „über Kopf“ zu empfehlen, da die<br />

Gewindeplättchen so nicht verrutschen<br />

können.<br />

Nach den Dämpferbrücken erfolgt der<br />

Aufbau der einzelnen Radträger. Diese<br />

verfügen unten über gut dimensionierte<br />

Kunststoffquerlenker. Sie nehmen nicht<br />

nur den üblichen C-Hub (vorne) oder<br />

Achsträger (hinten) auf, sondern verfügen<br />

auch bereits über die Aussparungen für<br />

einen möglichen Einbau eines Stabilisa-<br />

tors. Die obere Radaufhängung wird über<br />

Sturzstangen gelöst. Diese bestehen <strong>aus</strong><br />

4-mm-Stahl und sind mit einem Rechts-/<br />

Links-Gewinde sowie einem Vierkant in<br />

der Mitte <strong>aus</strong>gestattet. Um die Aufbau-<br />

arbeit etwas zu erleichtern, sind diese<br />

Gewindestangen – also auch die für die<br />

Spureinstellung – bereits vorkonfektio-<br />

niert. Die eingestellten Maße stimmen<br />

zwar mit denen in der Anleitung überein,<br />

ergeben aber beim Einbau erst einmal<br />

ein sehr ungewohntes Bild von mehr als 5<br />

Grad Sturz an der Vorderachse.<br />

Die Antriebsachsen des SC10 4x4 sind als<br />

CVA-Antriebswellen <strong>aus</strong>geführt. Dahinter<br />

30<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Sichern von Karosseriesplinten<br />

Da es beim SC-Racing manchmal recht ruppig zugeht, sollte man die Karosserieklammern<br />

sichern. Hierzu werden diese entweder mit 0,3er-Angelschnur direkt mit der<br />

Karosserie verbunden oder mit einem etwas stärkeren Faden (z. B. Serafil 080) werden<br />

je zwei der Karosserieklammern miteinander verbunden. Springt nun bei einem Rempler<br />

eine der Klammern r<strong>aus</strong>, hängt sie immer noch an ihrem Faden und kann so nicht<br />

verloren gehen. Sollte sich die zweite Klammer dann doch noch lösen, so lassen sich<br />

die beiden zusammenhängenden Klammern wesentlich leichter wiederfinden.<br />

TEST<br />

Die komplette hintere Einheit Der vordere Teil des Chassis<br />

Ein erster Blick in den Karton<br />

steckt das Konzept der „Constant velocity<br />

axles“, also dem absoluten Gleichlauf bei<br />

der Drehbewegung. Erreicht wird dies<br />

dadurch, dass Achsen mit einem Gelenk<br />

verwendet werden. Folglich gibt es durch<br />

das verwendete Gelenk keinen Totpunkt<br />

der Kraftübertragung. Allerdings kann es<br />

sein, dass die Bohrung für den Sicherungsstift<br />

wie bei unserem Testmodell<br />

etwas <strong>aus</strong>läuft. Folglich hält der Sicherungsstift<br />

nicht durch die Kappe bzw.<br />

durch das Kugellager. Eine Sicherung<br />

dieser Stifte durch einen Hauch Sekundenkleber<br />

von außen kann hier schon<br />

Abhilfe schaffen. Auch wird dadurch verhindert,<br />

dass der Stift bei Wartungs- oder<br />

Reinigungsarbeiten her<strong>aus</strong>fällt.<br />

Die Stoßdämpfer liegen erfreulicherweise<br />

ebenfalls fix und fertig gefüllt<br />

dem Kit bei. Um das spätere Gewicht<br />

des <strong>Modell</strong>s noch besser abzufangen,<br />

wurde der Durchmesser der Kolbenplatten<br />

auf 13 mm erhöht. Zudem sind<br />

die Kolbenplatten auch nicht mehr mit<br />

E-Klipsen befestigt, sondern aufwändig<br />

mit Linsenkopfschraube und zwei Passscheiben<br />

verschraubt. Rändelmuttern auf<br />

dem Alugehäuse und Faltenbälge über<br />

den Kolbenstangen runden das positive<br />

äußere Bild ab.<br />

Die beiden bisher vorbereiteten Chassisteile<br />

werden nun mit dem durch den<br />

Seitenaufprallschutz komplettierten<br />

Chassismittelteil verschraubt. Dabei<br />

sollte man unbedingt darauf achten, das<br />

Servokabel nicht einzuklemmen, da dies<br />

sonst beim Festziehen der Schrauben<br />

zerquetscht werden würde.<br />

Wer nun das Chassis in die Hand nimmt,<br />

muss feststellen, dass es trotz seiner<br />

geringen Breite sehr verwindungssteif ist.<br />

Grund dafür ist die mehrteilige Ausführung,<br />

welche teilweise auch ineinander<br />

verzapft ist.<br />

Die beiliegenden Räder sind ebenfalls<br />

schon auf die originalgetreuen Felgen<br />

aufgezogen. Allerdings sind sie nicht<br />

verklebt, sodass ein Aust<strong>aus</strong>ch oder gar<br />

der Wechsel auf ein anderes Profil ohne<br />

Probleme möglich ist. Für den Test wurden<br />

natürlich die Originalräder verklebt.<br />

Die Ausführung mit 12-mm-Sechskant-<br />

Mitnehmer hält sich ebenfalls an einen<br />

gewissen Standard, sodass auch hier auf<br />

bereits vorhandene Räder gewechselt<br />

werden kann.<br />

Nun folgt der Einbau des Riemenantriebs.<br />

Dieser wird praktisch von hinten nach<br />

vorn gebaut. Zu guter Letzt wird der<br />

gesamte Riemen durch eine mehrteilige<br />

Abdeckung geschützt. Die Öffnungen<br />

zum Einstellen des Clickers (vorn) bzw.<br />

der Slipperkupplung (hinten) werden<br />

durch entsprechende Gummikappen geschützt,<br />

wodurch ein Zugang auch ohne<br />

Werkzeug möglich ist.<br />

Platzmäßig ist die rechte Seite für den<br />

Akku vorgesehen. Hier passen gängige<br />

Akkus bis zu einer Größe von 150 x 42<br />

mm. Die Höhe des Akkupacks sollte<br />

jedoch unter 26 mm liegen, da sich sonst<br />

die recht starre Halterung nicht mehr<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 31


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Voreinstellung der Slipperkupplung<br />

Die Aufhängung der Vorderräder<br />

schließen lässt bzw. der Akku gar nicht<br />

unter den gekapselten Riemenstrang<br />

passt.<br />

Auf der linken Seite ist eine mehrteilige,<br />

fast wasserdichte Box für den Empfänger<br />

vorgesehen. Deren Unterteil wird<br />

bereits beim Zusammenbau des Chassis<br />

mit eingesteckt und verfügt an den<br />

Kabeldurchlässen über entsprechende<br />

Dichtungsgummis. Da jedoch das anfangs<br />

erwähnte Problem mit der Länge<br />

des Servokabels auftrat, wurde die Box<br />

wieder <strong>aus</strong>gebaut und die vorgesehenen<br />

Positionen für Empfänger und Regler<br />

Technische Daten<br />

Fahrzeug Associated SC10 4x4<br />

Maßstab 1:10<br />

Klasse<br />

OR Short Course<br />

Länge<br />

550 mm<br />

Breite<br />

292 mm<br />

Höhe<br />

197 mm<br />

Spur v/h<br />

243 mm<br />

Radstand<br />

327 mm<br />

Reifendurchmesser 104 mm<br />

Bodenfreiheit<br />

bis 48 mm<br />

je nach Einstellung<br />

Antrieb 4 WD Riemenantrieb<br />

Gewicht<br />

2784 g<br />

Vertrieb<br />

Thunder Tiger<br />

Europe GmbH, Dasing,<br />

www.thundertiger-europe.com<br />

Preisempfehlung 329,– EUR<br />

get<strong>aus</strong>cht. Damit wurde allerdings auf<br />

den Einbau der Reglerplatte verzichtet.<br />

Dies ist eine offene Kunststoffwanne,<br />

welche nach Unterlage von Schaumstoffstreifen<br />

mit dem Chassis verschraubt<br />

wird. Sie verfügt neben den Schlitzen<br />

für die Befestigung des Reglers mittels<br />

Kabelbindern auch über Bohrungen zur<br />

Fixierung eines Personal-Transponders.<br />

Verträgt die Motor-/Reglerkombination<br />

auch mehr als 2s-LiPos, so lässt sich vom<br />

Platz her der Akku auch auf der linken<br />

Seite platzieren.<br />

Je nach Wahl des Motors sollte natürlich<br />

auch das Hauptzahnrad gewählt werden,<br />

hier liegt ein 93T-Hauptzahnrad in 48dp-<br />

Ausführung und eines in 32dp mit 63<br />

Zähnen dem B<strong>aus</strong>atz bei.<br />

Die Polycarbonat-Karosserie muss ebenfalls<br />

noch <strong>aus</strong>geschnitten und lackiert<br />

werden. Startnummernschilder und<br />

Heckfinnen können zusätzlich montiert<br />

werden und verleihen dem SC10 4x4<br />

so ein noch scalemäßigeres Aussehen.<br />

Dazu tragen nicht zuletzt natürlich auch<br />

die Stoßfänger vorn und hinten bei. Diese<br />

sind so konstruiert, dass sie einerseits<br />

stabil genug sind, andererseits aber<br />

eben auch Stöße gut abfangen können.<br />

Wie auch bei Original-SC-Trucks vorgeschrieben,<br />

verfügt der SC10 4x4 ebenfalls<br />

über großformatige weiche Schmutzfänger<br />

an der Hinterachse.<br />

On Track<br />

Motor und Regler werden durch das Wannenchassis gut geschützt<br />

Da die Motorisierung eine Testfahrt in<br />

der heimischen verkehrsberuhigten<br />

Zone nicht zuließ, ging es direkt zur<br />

Rennstrecke des MSC Karlsfeld e. V. Da<br />

man hier sehr viel Short Course fährt,<br />

wurde der Neue natürlich gleich beäugt<br />

und sollte sich so von seiner besten Seite<br />

zeigen. Die Sturzeinstellungen waren<br />

immer noch die von über 5 Grad <strong>aus</strong> den<br />

32<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


in der Anleitung angegebenen Maßen.<br />

Bereits nach den ersten Metern zeigte<br />

sich, dass lenken so gar nicht möglich<br />

war. Also wurden Sturz und Spur erst<br />

einmal neutralisiert. Nun ging das schon<br />

wesentlich besser. Doch das Heck war immer<br />

noch sehr lose und wollte eigentlich<br />

gar nicht zu einem 4WD-Fahrzeug passen.<br />

Zudem war vorne auch der Overdrive<br />

eingebaut, welcher dem eigentlich noch<br />

mehr entgegenwirken sollte. Also kam<br />

der SC10 wieder auf den Tisch, und es<br />

ging an einige erste Maßnahmen. Das<br />

vordere Differenzial wurde geöffnet und<br />

nach dem Reinigen mit einem 7000er- Öl<br />

gefüllt. Zusätzlich kamen hinten etwas<br />

härtere Federn in das <strong>Modell</strong> und der<br />

Sturz wurde rundherum auf 1,5° eingestellt.<br />

Die anschließende Testfahrt<br />

war dann sozusagen atemberaubend.<br />

Der SC10 lag satt auf der Bahn und zog<br />

seine Runden. Auch Curbs oder Streckenunebenheiten<br />

steckte er nun ohne<br />

Richtungsänderungen weg. Lediglich in<br />

den Flugphasen beim Springen war die<br />

typische Bremse durch das sich unter der<br />

Karosserie aufbauende Luftposter noch<br />

zu spüren. Abhilfe schaffen hier die bereits<br />

als <strong>CAR</strong> <strong>Modell</strong>-Tipp in einer früheren<br />

Ausgabe genannten zusätzlichen<br />

Löcher in der Karosserie.<br />

Eine noch weiter gehende Tuningmaßnahme<br />

wäre dann der Einbau von<br />

Stabilisatoren. Die Querlenker sind hierfür<br />

bereits vorbereitet. Diese würden – insbesondere<br />

auf einer noch kurzwelligeren<br />

Strecke – den SC10 noch mehr an den<br />

Untergrund fesseln.<br />

Fazit<br />

Beim Zusammenbau kann man schon<br />

erkennen, dass eine Reihe guter Ideen in<br />

das <strong>Modell</strong> mit eingeflossen sind, welche<br />

es in dieser Form bei einem SC-Truck noch<br />

nicht gab. Der Aufbau selbst ist insgesamt<br />

stimmig, auch wenn es anhand der<br />

Einzelteile manchmal nicht so <strong>aus</strong>sieht.<br />

Stabile, gut dimensionierte Radaufhän-<br />

gungen versprechen, den Belastungen<br />

im Offroad-Einsatz standzuhalten. Das<br />

Lenkservo dagegen scheint etwas zu<br />

verbaut. Auch fehlt definitiv der Hinweis<br />

auf das extralange Servokabel.<br />

Fahrtechnisch kann der SC10 mit dem<br />

5.0er-Triebwerk durch<strong>aus</strong> überzeugen.<br />

Einstellungen an Sturz und Spur muss<br />

in der Feinheit jeder Pilot selbst für sich<br />

her<strong>aus</strong>finden. Auch die Anpassung des<br />

Overdrives lässt viel Spielraum zu. Einen<br />

Einsteiger kann dies anfangs vielleicht<br />

überfordern. Doch hier bietet die Anleitung<br />

wirklich gute Informationen und<br />

wenn man dann sein <strong>Modell</strong> in einzelnen<br />

Schritten optimiert, kann man das<br />

Fahrverhalten optimal seinen Wünschen<br />

anpassen.<br />

TEST<br />

Die neuen Big Bore-Stoßdämpfer<br />

Zugang zum Einstellen des Clickers an der Vorderachse<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 33


Druckstu<br />

TUNING<br />

Heiner Martin<br />

Zug- und<br />

Die Dämpfer im RC-Car haben sich konstruktiv seit Jahren nicht verändert. Mögliche<br />

Schwingungen der Federn werden durch einen Kolben, der sich durch Öl bewegt,<br />

gedämpft. Das lässt sich mit einem Reibungsdämpfer vergleichen. Aus Italien stammen<br />

nun neue Kolben, die RC-Car-Dämpfer effektiver arbeiten lassen.<br />

34<br />

Die wesentliche Aufgabe eines<br />

Dämpfers im RC-Car ist, zu verhindern,<br />

dass die Federung<br />

schwingt. Wer einmal ein RC-Car mit defekten<br />

Dämpfern (z. B. mit viel Luft im Inneren)<br />

oder sogar mit Dämpfern ohne Öl gefahren<br />

ist, hat schon die Erfahrung gemacht, dass<br />

das Fahrzeug dann furchtbar schaukelt und<br />

kaum noch zu beherrschen ist. Einwandfrei<br />

funktionierende Dämpfer sind also für ein<br />

gutes Fahrverhalten wichtig.<br />

Der bisherige RC-Car-Dämpfer<br />

Bisher sind die RC-Car-Dämpfer alle<br />

ziemlich gleich aufgebaut. Ein Kolben mit<br />

einigen Bohrungen gleitet in einem mit<br />

Öl gefüllten Zylinder. Durch die Zähigkeit<br />

(Viskosität) des Öls und die kleinen Bohrungen<br />

im Kolben entsteht bei der Bewegung<br />

der Kolbenstange ein Widerstand, der<br />

die Schwingungen der Federung dämpft.<br />

Durch den Aufbau des Dämpfers ist dieser<br />

Widerstand in beide Richtungen gleich. Im<br />

Inneren des Zylinders befindet sich dann<br />

meist noch ein abgeteiltes Luftreservoir,<br />

welches die Volumenänderungen durch<br />

die Bewegung der Kolbenstange <strong>aus</strong>gleicht.<br />

Gase (in dem Fall Luft) lassen sich<br />

leichter komprimieren als Flüssigkeiten<br />

und somit verändert sich das Dämpferverhalten<br />

nur wenig, egal ob die Kolbenstange<br />

ganz eingedrückt ist oder nicht.<br />

Den „Rebound“, das heißt, ein gewisses<br />

Eigenfederverhalten des Dämpfers, wie<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


es manche Fahrer bevorzugen, lassen wir<br />

bei dieser Betrachtung einmal unberücksichtigt.<br />

Dieser verändert das Dämpferverhalten<br />

nur wenig, geht zusammen<br />

mit der Feder mehr in die Federhärte ein.<br />

Der Rebound wird ganz einfach dadurch<br />

erzeugt, dass beim Zusammenbau die Luft<br />

im Reservoir schon mit einem gewissen<br />

Druck komprimiert wird. Dadurch wirkt<br />

das Reservoir dann praktisch auch als eine<br />

Luftfederung.<br />

eine Kraft, die der Schwingung der Feder<br />

entgegenwirkt. So stehen die Räder nach<br />

kurzer Zeit wieder ruhig.<br />

Im echten Automobilbau geht man seit<br />

Langem eine Stufe weiter. Hier werden<br />

Dämpfer mit Zug- und Druckstufe eingesetzt.<br />

Bei diesen benötigt man mehr Kraft,<br />

um die Kolbenstange her<strong>aus</strong>zuziehen<br />

und relativ wenig Kraft beim Zusammendrücken.<br />

Mit solchen Dämpfern lassen sich<br />

die Schwingungen der Federung noch viel<br />

wirksamer dämpfen. Es gab schon mehrfach<br />

Versuche, so etwas auch in RC-Cars zu<br />

realisieren. Allerdings konnten sich diese<br />

Lösungen nicht durchsetzen.<br />

Neue Ansätze<br />

Tiziano Cesaretti <strong>aus</strong> Italien hat sich in den<br />

letzten Jahren intensiv mit diesem Thema<br />

beschäftigt und nach ersten Lösungen<br />

für 1:8er-Buggies (wir berichteten in der<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 1/11 darüber) sind Kolben<br />

mit Zug- und Druckstufe nun auch für den<br />

Glattbahnbereich lieferbar.<br />

fe<br />

Optimierung von<br />

Stoßdämpfern<br />

TUNING<br />

Die Federung<br />

Wenn ein RC-Car über ein Hindernis zum<br />

Beispiel einen Curb fährt, bewegt sich die<br />

Radaufhängung nach oben, das heißt,<br />

sie federt ein und die Feder wird zusammengedrückt.<br />

Durch die nun vorhandene<br />

Vorspannung wird die Radaufhängung<br />

wieder nach unten gedrückt. Nun hat<br />

eine Feder aber die Eigenschaft, dass sie<br />

gerne schwingt, wenn sie einmal angestoßen<br />

wird. Das bedeutet, sie bewegt<br />

die Radaufhängung über die Originallage<br />

hin<strong>aus</strong> zurück, federt wieder ein usw. Nur<br />

wenn diese Schwingungen wirklich schnell<br />

abklingen, liegt das Fahrzeug „satt“ auf der<br />

Fahrbahn, das heißt, die Räder haben den<br />

höchstmöglichen Kontakt zur Fahrbahn.<br />

Hier kommt nun die Wirkung des Dämpfers<br />

zum Tragen: Durch die Zähflüssigkeit des<br />

Öls in den Bohrungen des Kolbens entsteht<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Das Verhalten eines Dämpfers muss zur verwendeten Feder passen. Grundsätzlich<br />

gilt, je weicher eine Feder, desto weicher auch das Öl im Dämpfer. Viele Fahrer machen<br />

bei der Abstimmung den Fehler, gleich das Öl in allen vier Dämpfern zu wechseln.<br />

Wer noch keine Erfahrung hat, mit welcher Feder welches Öl benötigt wird, sollte erst<br />

einmal anfangen, an einer Achse das Öl <strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen und die anderen Federn schon<br />

an allen Rädern montieren. Wird nun zum Beispiel ein anderes Öl an der Hinterachse<br />

<strong>aus</strong>probiert und das Fahrzeug untersteuert danach stark, so ist der mechanische Griff<br />

an der Hinterachse höher und dieses Öl eignet sich besser als das vorherige, welches<br />

ja noch in den vorderen Dämpfern ist. Dann kann man auch das Öl in den vorderen<br />

Dämpfern entsprechend <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen. Wer so eine Weile experimentiert, kann die<br />

Fahrleistungen seines RC-Cars erheblich verbessern, weil mit mehr Griff auch höhere<br />

Kurvengeschwindigkeiten möglich sind.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 35


TUNING<br />

www.car-modell.de<br />

An sich ist die Lösung so einfach wie<br />

effektiv: Am Grundaufbau des Dämpfers<br />

ändert sich nichts. Nur der Kolben besitzt<br />

ein paar Bohrungen mehr und unter den<br />

Kolben kommt noch eine Dichtscheibe, die<br />

die Bohrungen aber nur teilweise abdeckt,<br />

da bei einigen durch eine Nut das Öl auch<br />

seitlich an der Dichtscheibe vorbeifließen<br />

kann. Zudem ist die Dichtscheibe etwas<br />

beweglich, sodass sie beim Her<strong>aus</strong>ziehen<br />

der Kolbenstange an den Bohrungen<br />

anliegt und diese verschließt, der Dämpfer<br />

ist „härter“. Beim Hineindrücken der<br />

Kolbenstange dagegen bewegt sich die<br />

Federung Dichtscheibe von den Bohrungen weg,<br />

das Öl kann ungehindert durchfließen, der<br />

eine unterschiedliche Zug- und Druckstufe<br />

realisiert. Und, da der Weg der Dichtscheibe<br />

sehr gering ist, der Dämpfer also<br />

sehr schnell reagiert, sind Dämpfer mit diesen<br />

Kolben selbst für Glattbahnfahrzeuge<br />

mit nur wenig Federweg geeignet.<br />

Die Praxis<br />

Geliefert werden die Kolben mitsamt Zubehör<br />

passend für verschiedene Fahrzeughersteller.<br />

In der Packung sind jeweils 4<br />

Kolben mit jeweils vier 1,0-mm-Bohrungen<br />

mit flachen Nuten und 4 Kolben mit vier<br />

Federung Ung 0 1 1,0-mm-Bohrungen 0 -1 und tieferen 0 Nuten. 0,9<br />

Dämpfer ist „weicher“. Damit wird perfekt Damit kann auf jeden Fall ein Satz Dämp-<br />

Normaler RC-C 0 1 0 -0,3 0 0,1<br />

Dämpfer mit Z 0 1 0 0 0 0<br />

Liefernachweis<br />

Bezeichnung Umb<strong>aus</strong>atz für<br />

Dämpfer mit Zug- und Druckstufe<br />

Vertrieb<br />

C2 di Tiziano<br />

Cesaretti, Campello sul<br />

Clitunno/I, www.c2shocks.it<br />

Empf. Verkaufspreis<br />

25,– Euro für den Starterkit<br />

Ausfedern Einfedern<br />

Federung ungedämpft<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

-0,5<br />

-1<br />

Zeit<br />

Ausfedern Einfedern<br />

Normaler RC-Car-Dämpfer<br />

1<br />

0,5<br />

Zeit<br />

0<br />

-0,5<br />

-1<br />

Ausfedern Einfedern<br />

Dämpfer mit Zug- und Druckstufe<br />

1<br />

0,5<br />

Zeit<br />

0<br />

-0,5<br />

-1<br />

Das Federverhalten ohne und mit unterschiedlichen Dämpfern<br />

Ein Satz Kolben mit Dichtplatten und Befestigungsmaterial<br />

für 4 Stoßdämpfer<br />

36<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


fer umgerüstet werden (bei 1:10-Scale-<br />

Fahrzeugen werden teilweise vorne und<br />

hinten die gleichen Kolben verwendet).<br />

Der Einbau ist einfach: Die neuen Kolben<br />

mit Dichtplatten und Befestigungsmaterial<br />

werden einfach in die Stoßdämpfer des<br />

Fahrzeugs anstelle der originalen Kolben<br />

eingebaut. Das war es dann schon. Eventuell<br />

ist, je nach Fahrzeug, auch noch ein Öl<br />

anderer Viskosität zu verwenden.<br />

Für den Praxis-Test fanden die Kolben den<br />

Weg in zwei Mugen MRX-5, wobei hier<br />

sowohl Dämpfer für die normalen weißen<br />

Federn wie auch für die weicheren grauen<br />

vorbereitet wurden, sowie in einen Kyosho<br />

R4 (hier sind die hinteren Kolben auch<br />

vorne zu benutzen, sonst ist der vordere<br />

Dämpfer zu hart und das Fahrzeug untersteuert<br />

stark). Beim Öl wurde das gleiche<br />

verwendet wie bei den Originalkolben. Die<br />

Fahrzeuge wurden so eine ganze Saison<br />

gefahren, wobei zum Vergleich auch öfters<br />

wieder einmal Dämpfer mit den normalen<br />

Kolben <strong>aus</strong>probiert wurden.<br />

Das Ergebnis war verblüffend: Das<br />

Grund-Fahrverhalten änderte sich kaum.<br />

Insgesamt liegt das Fahrzeug aber einen<br />

Tick ruhiger und kann genauer gesteuert<br />

werden. Vor allem mittelschnelle Kurven<br />

ließen sich wesentlich kontrollierter im<br />

Grenzbereich durchfahren. Ganz besonders<br />

gilt das für leicht unebene Strecken. Die<br />

Physik überlisten aber können auch diese<br />

Dämpferkolben nicht. Auf sehr unebenen<br />

Strecken kann das Fahrzeug immer noch<br />

anfangen zu springen, eine Folge, wenn<br />

die Unebenheit größer ist als der mögliche<br />

Federweg. Da hilft nur, so weiche Federn<br />

wie möglich einzubauen mit einem größtmöglichen<br />

Federweg. Dennoch halfen<br />

diese Kolben auch hier, das Fahrzeug<br />

insgesamt ruhiger zu halten, es landete<br />

dann nach einem kleinen Sprung auf allen<br />

Rädern, ohne noch mal nachzuspringen.<br />

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die<br />

Kolbenplatten so gut funktionierten, dass<br />

sie gegen Ende der Saison dauernd im<br />

Fahrzeug blieben, auf allen Strecken.<br />

Fazit<br />

Bei einem Preis von 25,– Euro für den<br />

Umrüstsatz gehören diese Kolben zu<br />

den sinnvollen Tuningteilen, da sie das<br />

Fahrverhalten eines RC-Cars wirksam verbessern<br />

können. Es kommt etwas auf den<br />

persönlichen Fahrstil an, wie weit sich die<br />

Verbesserung <strong>aus</strong>wirkt. Wer „rund“ fährt,<br />

wird davon mehr merken als jemand, der<br />

Kurven immer „pressend“ durchfährt.<br />

TUNING<br />

Die verschiedenen Kolben für fer (links) und Vorderachse sind an verschieden<br />

Hinterachsdämp-<br />

tiefen Einfräsungen zu erkennen<br />

Links ein C2-Kolben und rechts ein normaler<br />

Stoßdämpfer-Kolben<br />

Links ein montierter C2-Kolben und rechts ein<br />

normaler Kolben<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 37


Echter Service statt 08/15<br />

In diesen Fachgeschäften erhalten Sie <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />

Vogel <strong>Modell</strong>sport<br />

Inh. Mike Langner<br />

Bernhard-Göring-Str. 89<br />

04275 Leipzig<br />

<strong>Modell</strong>bauzentrum Ilsede<br />

Ilseder Hütte 10<br />

31241 Ilsede<br />

MZ.<strong>Modell</strong>bau<br />

Axel Maurer<br />

Kalbacher Hauptstr. 57<br />

60437 Frankfurt<br />

Gustav Staufenbiel GmbH<br />

Seeveplatz 1<br />

21073 Hamburg<br />

<strong>Modell</strong>bau Jürgens<br />

Uwe Jürgens<br />

Loccumer Str. 10<br />

31655 Stadthagen<br />

Wings Unlimited<br />

Christian Lang<br />

Siemensstr. 13<br />

61267 Neu-Anspach<br />

Der <strong>Modell</strong>baufreund<br />

Inh. Hinrich Sieber<br />

Poststr. 15<br />

21244 Buchholz<br />

<strong>Modell</strong>bau + Technik<br />

Inh. H. Reinköster<br />

Lemgoer Str. 36a<br />

32756 Detmold<br />

Schoell <strong>Modell</strong>bau<br />

Heinrich-Lanz-Str.1<br />

69115 Heidelberg<br />

<strong>Modell</strong>bau Borchert<br />

Bargteheider Str. 36<br />

22143 Hamburg<br />

Hannelore Jasper<br />

<strong>Modell</strong>baufachgeschäft<br />

Rostocker Str. 16<br />

34225 Baunatal<br />

<strong>Modell</strong>bauprofi-Lübeck GbR<br />

Mühlenbrücke 3<br />

23552 Lübeck<br />

Staufenbiel Lübeck<br />

Inh. Dirk Marquard<br />

Schönböckener Str. 18a<br />

23556 Lübeck<br />

TTM Funktionsmodellbau<br />

Sventhiel e.K.<br />

Frintroper Str. 407 - 409<br />

45359 Essen<br />

Bastler-Zentrale<br />

Tannert KG<br />

Lange Str. <strong>51</strong><br />

70174 Stuttgart<br />

Spiel & <strong>Modell</strong>bauwelt<br />

Robert Hanreich<br />

Lange Str. 22<br />

74889 Sinsheim<br />

<strong>Modell</strong>bau Hasselbusch<br />

Landrat-Christians-Str. 75<br />

28779 Bremen<br />

Bastler Zentrale Drescher<br />

Lindenstr. 12<br />

52146 Wuerselen<br />

<strong>Modell</strong>-Klein<br />

Inh. Bernd Mehlin<br />

Hauptstr. 291<br />

79576 Weil am Rhein


Echter Service statt 08/15<br />

In diesen Fachgeschäften erhalten Sie <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />

<strong>Modell</strong>bau Schöllhorn<br />

<strong>Modell</strong>bau Schöllhorn<br />

Memminger Str. 147<br />

89231 Neu-Ulm<br />

<strong>Modell</strong>bau Vordermaier<br />

Inh. Hildegard Bachmann<br />

Bergstr. 2<br />

85521 Ottobrunn<br />

Das <strong>Modell</strong>sport-Team GmbH<br />

H. Weitenthaler - K. Reinisch<br />

Liebochstr. 11<br />

A - 8143 Dobl<br />

FJM-Racing<br />

M.-Luther-King-Allee 37<br />

89231 Neu-Ulm<br />

<strong>Modell</strong>bau Uwe Schaub<br />

Bergstraße 8<br />

86573 Obergriesbach<br />

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etc., sowie Originalkartone dazu.<br />

Angebote bitte an Tel. 0821/5439391<br />

oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />

Suche ältere <strong>Modell</strong>motoren, auch<br />

defekt oder in Teilen sowie ältere<br />

<strong>Modell</strong>bauliteratur (inkl. Hefte), auch<br />

T<strong>aus</strong>ch & Infos. H. D. Tegtmeier,<br />

Versbacher Str. 11, 97078 Würzburg,<br />

Tel. 0931/23531, Fax 0931/23579.<br />

901


Alle Jahre<br />

TEST<br />

Hans-Jörg Welz<br />

Ach ja: Falls Ihnen als Skifahrer<br />

womöglich ständig PistenBully<br />

statt Pistenraupe r<strong>aus</strong>rutscht,<br />

dann sollten Sie wissen, dass PistenBully<br />

keine Gattungsbezeichnung, sondern der<br />

Produktname der Pistenraupen der Fa.<br />

Kässbohrer ist.<br />

Konstruktion<br />

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt,<br />

dass Kyosho nicht nur den hier vorgestellten<br />

elektrogetriebenen Blizzard SR,<br />

sondern für Nitro-Junkies auch den mit<br />

einem Zerknaller befeuerten Nitro Blizzard<br />

DF-300 im Portfolio hat.<br />

Der große Vorteil der Elektro-Variante liegt<br />

darin, dass diese als RTR-Kit angeboten<br />

wird, optimal also für Kurzentschlossene<br />

oder z. B. zum Pulverisieren weihnachtlicher<br />

Geldgeschenke. Im optisch attraktiv<br />

gestalteten Karton finden sich neben dem<br />

komplett fahrfertig aufgebauten <strong>Modell</strong><br />

folglich der Sender, der noch zu montierende<br />

Schneeschieber, ein Dekorbogen<br />

sowie die Bauanleitung mit Betriebshinweisen.<br />

Die RC-Anlage liegt erfreulicherweise<br />

als zeitgemäße 2,4-GHz-Variante vor, der<br />

4-Kanal-Sender ist mit Wegumkehr und<br />

einer Ladebuchse <strong>aus</strong>gestattet, sodass<br />

er außer mit acht Trockenbatterien auch<br />

mit NiMH-Mignonzellen bestückt werden<br />

könnte.<br />

Die rot gefärbte Karosserie ist schon<br />

mit diversen Aufklebern und Zurüstteilen<br />

inkl. Spiegel, Scheibenwischer etc.<br />

<strong>aus</strong>gestattet. Leider sind die Scheiben der<br />

Fahrerkabine nur mit Aufklebern angedeutet,<br />

Gleiches gilt für die Beleuchtungskörper<br />

wie den „Funzelbalken“ auf dem<br />

Kabinendach. Schade, vor allem deshalb,<br />

weil das verbrennergetriebene Schwestermodell<br />

mit einer durchsichtigen Fahrerkanzel<br />

<strong>aus</strong>geliefert wird. Hier lässt sich<br />

allerdings mit dem Cutter-Messer schnell<br />

selber Hand anlegen: ABS-Platte als Boden<br />

in die Kanzel rein, Fahrersitz, Lenkrad<br />

und Fahrerpuppe werden sich auch<br />

noch finden lassen. Auch die zahlreichen<br />

Beleuchtungskörper würden es verdienen,<br />

nachträglich mit LEDs <strong>aus</strong>gerüstet zu<br />

werden, schließlich ist eine Pistenraupe<br />

vorzugsweise in der dunklen Jahreszeit<br />

draußen unterwegs.<br />

Nach dem Abheben der von zwei Splinten<br />

gehaltenen Karosse fällt der Blick auf eine<br />

weitere Lexan-Abdeckung, die die vordere<br />

Hälfte des Innenraums separat abdeckt.<br />

Im vorderen Drittel des Wannenchassis<br />

sind die beiden Motoren nebst ihren Getriebeeinheiten<br />

untergebracht. Die beiden<br />

380er-Maschinchen treiben jeweils über<br />

eine dreistufige Stirnraduntersetzung eine<br />

Antriebswelle an, die dann nach außen<br />

das Wannenchassis durchsticht. Außerhalb<br />

übernimmt eine kurze Leiterkette die<br />

Kraftübertragung auf die Antriebskränze,<br />

die wiederum die Gleisketten antreiben.<br />

Pro Fahrzeugseite sind vier Laufräder auf<br />

Schwingarmen montiert, das gesamte<br />

Kettenlaufwerk ist somit gefedert und<br />

kann sich flexibel den Unebenheiten des<br />

jeweiligen Untergrunds anpassen. Die<br />

Kettenspannung lässt sich über einen am<br />

hintersten Schwingarm angebrachten<br />

Kettenspanner mittels Gewindespindel<br />

einstellen. Hierfür sollte man sich zwei<br />

passende kleine Maul-„Schlüsselchen“ (SW<br />

5) anschaffen, durch die geringen Dimensionen<br />

ist das per Spitzzange o. Ä. nicht<br />

korrekt hinzukriegen.<br />

40<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


wieder ...<br />

Kyosho Blizzard SR<br />

TEST<br />

Alle Jahre wieder überfällt uns urplötzlich das<br />

Jahresende mit all seinen Feiertagen, On- und Offroad-<br />

Strecken versinken unter Schnee und Eis und lassen<br />

unsereins notgedrungen in die Wärme der <strong>Modell</strong>bau-<br />

Werkstatt abtauchen. Trotzdem kribbelt es in den<br />

Steuer-Fingern und bei vielen keimt spätestens jetzt der<br />

Wunsch nach einem Fahrzeug, das nicht nur „irgendwie<br />

auch“ bei Schnee einsetzbar ist, sondern sich auf der<br />

Schneedecke eher pudelwohl fühlt. Da kam es doch nun<br />

wirklich absolut passend, dass Kyosho pünktlich zum<br />

Jahresende 2011 die Pistenraupe Blizzard SR <strong>aus</strong>lieferte.<br />

Technische Daten<br />

Fahrzeug Kyosho Blizzard SR<br />

Maßstab 1:12<br />

Länge ü. a.<br />

485 mm<br />

Breite<br />

305 mm<br />

Höhe ü. a.<br />

215 mm<br />

Radstand<br />

316 mm<br />

Gewicht 2580 g (mit 2s-LiPo,<br />

7,4 V/5,4 Ah)<br />

Motor 2 x 380<br />

Getriebe 8,86:1<br />

Vertrieb Kyosho Deutschland,<br />

Kaltenkirchen, www.kyosho.de<br />

Bezugsquelle Fachhandel<br />

Empf. Verkaufspreis 299,- Euro<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 41


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Die Antriebskränze sind auf einer durchlaufenden<br />

Welle gelagert, die gleichzeitig das untere<br />

Lager des Schneeschiebers bildet<br />

So springt der Blizzard <strong>aus</strong> dem Karton<br />

Laufwerk mit an Schwingarmen geführten<br />

Rädern<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Die Steuerung von elektrogetriebenen Kettenfahrzeugen mit zwei Speed-Controllern<br />

lässt sich durch den Einsatz eines V-Mischers (für V-Leitwerke in Flugzeugen) wesentlich<br />

erleichtern. Computer-Sender haben den V-Mischer meist eingebaut, V-Mischer<br />

gibt es aber auch als Zusatzb<strong>aus</strong>teine zur Montage im <strong>Modell</strong> (z. B. Simprop, Best.-Nr.<br />

010 1052). Dank des Mischers ist dann wie gewohnt ein Knüppel für die Drehzahlsteuerung<br />

(vorwärts-rückwärts), der andere für die Lenkung (links-rechts) zuständig. Die<br />

erforderliche Verteilung der Steuerimpulse auf die zwei Speed-Controller übernimmt<br />

der Mischer.<br />

Gleich hinter den Getriebeeinheiten findet<br />

sich eine Box, in der die beiden Speed-<br />

Controller-Platinen sowie der 6-Kanal-<br />

Empfänger wasserdicht untergebracht<br />

sind. Rechts dahinter sitzt ein Servo, mit<br />

dem der Schneeschieber abgesenkt und<br />

angehoben werden kann. Genau mittig in<br />

der Wanne und zum Teil unter der RC-Box<br />

findet der Fahrakku klettbandbefestigt<br />

seinen Platz. Hier passt entweder ein<br />

sechszelliger Ni-Akku oder – wesentlich<br />

zeitgemäßer – ein zweizelliger LiPo-Pack<br />

hinein. Der Akkuanschluss erfolgt über<br />

eine Tamiya-Steckverbindung, der Ein-/<br />

Ausschalter ist ganz hinten am Ende des<br />

Wannenchassis von außen zugänglich<br />

untergebracht, sodass zum Betätigen die<br />

Karosse nicht abgenommen zu werden<br />

braucht.<br />

Montage<br />

Die Montagearbeiten reduzieren sich<br />

auf das Anbringen des Schneeschiebers<br />

mithilfe dreier Schrauben. Auf das Aufbringen<br />

weiterer Aufkleber als der schon<br />

montierten wurde verzichtet. Je nach verwendetem<br />

Akku-Stecksystem muss man<br />

unter Umständen noch einen anderen<br />

Stecker anlöten, und dann kann es nach<br />

dem Einsetzen eines geladenen Fahrakkus<br />

und dem Bestücken des Senders mit<br />

Stromquellen eigentlich auch schon losgehen.<br />

Sender und Empfänger sind bereits<br />

herstellerseitig aneinander gebunden, sodass<br />

es auch in dieser Hinsicht nichts mehr<br />

zu tun gibt. Trotzdem liegt dem <strong>Modell</strong><br />

eine sehr umfangreiche Bauanleitung bei,<br />

die in allen Einzelheiten die Montage des<br />

<strong>Modell</strong>s beschreibt. Somit wird klar, dass<br />

es den Blizzard SR anderswo wohl auch als<br />

reinen Baukasten gibt. Die <strong>aus</strong>führlichen<br />

B<strong>aus</strong>tufenzeichnungen machen eine evtl.<br />

einmal erforderliche Wartung des <strong>Modell</strong>s<br />

leicht, eine Explosionszeichnung nebst<br />

Ersatzteilliste gestattet auch die spätere<br />

Ersatzteil-Bestellung.<br />

Fahrerprobung<br />

Die ersten Proberunden durfte unsere<br />

„Schneekatze“ noch im Trockenen auf dem<br />

Teppichboden im langen Redaktionsflur<br />

hinter sich bringen. Mit ordentlichem Getriebegeheule<br />

geht’s gleich zügig vorwärts,<br />

der Blizzard beschleunigt in einer guten<br />

Fahrzeuglänge auf Höchstgeschwindigkeit<br />

und ist dann mit zügigem Fußgänger-Tempo<br />

unterwegs. Geschwindigkeitsregelung<br />

und Fahrtrichtungssteuerung erfolgen<br />

über die Vertikal-Funktion der Kreuzknüppel,<br />

sprich der Antriebsmotor der<br />

jeweiligen Fahrzeugseite wird von einem<br />

eigenen Speed-Controller angesteuert.<br />

Soll es gleichmäßig gerade<strong>aus</strong> vorange-<br />

42<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Motoren und Getriebe sind durch eine<br />

zusätzliche Abdeckung geschützt<br />

Antriebseinheiten, RC-Box und Anlenkgestänge<br />

für den Schneeschieber<br />

Kraftübertragung auf die Antriebskränze über<br />

Leiterkette<br />

Filigraner Kettenspanner am hintersten Laufrad<br />

TEST<br />

hen, müssen also beide Senderknüppel<br />

möglichst parallel betätigt werden,<br />

Drehzahlunterschiede resultieren in einer<br />

Fahrtrichtungsänderung auf die Seite<br />

derjenigen Kette, die gerade langsamer<br />

läuft. Sinngemäß gilt das Gleiche für die<br />

Rückwärtsfahrt. Läuft eine Kette nach<br />

vorne und die andere nach hinten, wendet<br />

der Blizzard auf der Stelle.<br />

Dass diese Art der Steuerung für eine<br />

recht „eckige“ Lenkung sorgt ist klar, vor<br />

allem dann, wenn zeitgleich auch noch<br />

der Schneeschild betätigt werden soll.<br />

Diese Steuerfunktion liegt nämlich auf<br />

der Horizontal-Funktion des rechten<br />

Kreuzknüppels. Ein präziser Einsatz des<br />

Schneeschiebers mit gleichzeitig exaktem<br />

Steuern ist da fast nicht machbar, entweder<br />

ruckt der Schneeschieber in Positionen,<br />

die man gerade nicht braucht, oder die<br />

Kurvenfahrt wird unpräzise. Das könnte<br />

man durch Einsatz von Mischern wesentlich<br />

besser machen (siehe <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>-<br />

Tipp). Dann kann man, wie von anderen<br />

Fahrzeugen gewohnt, mit einem Knüppel<br />

(oder dem Gasabzug) die Vorwärts- und<br />

Rückwärtsfahrt, mit dem anderen Knüppel<br />

(oder dem Lenkrad) die Kurvenfahrt<br />

steuern. Für den Schneeschieber wäre<br />

ein Drehknopf oder ein Schieberegler auf<br />

dem Sender ideal, damit das Arbeitsgerät<br />

in der für den jeweiligen Fall passenden<br />

Höhe „geparkt“ werden könnte. Ein wenig<br />

nervig ist ferner die „Gedenksekunde“, die<br />

sich die Speed-Controller gönnen, wenn<br />

von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt umgesteuert<br />

werden soll: Zieht man die Knüppel<br />

von ganz vorne nach ganz hinten durch,<br />

bleiben die Motoren erst einmal stehen.<br />

Rückwärtsfahrt wird erst dann angeboten,<br />

wenn die Knüppel einen Moment in der<br />

Neutrallage gestanden sind. Damit sollen<br />

wohl „Hau-ruck-Manöver“ unterbunden<br />

und somit der Antriebsstrang geschont<br />

werden.<br />

Nun aber genug der Trocken-Kritik, es wird<br />

höchste Zeit, dass unser Blizzard endlich<br />

Schnee unter die Ketten bekommt.<br />

Unter Berücksichtigung einer entsprechenden<br />

„Abkühlphase“ (siehe <strong>CAR</strong>-<br />

<strong>Modell</strong>-Tipp) wurden also zuerst einmal<br />

die zugeschneite Hofeinfahrt und danach<br />

der H<strong>aus</strong>garten unsicher gemacht. Unter<br />

Zurücklassung arttypischer Fahrspuren<br />

kam der Blizzard bestens voran, die enorm<br />

breite Aufstandsfläche der Ketten sorgt<br />

dafür, dass das Fahrzeug auch in lockerem<br />

Neuschnee nur minimal einsinkt.<br />

Das ändert sich erst dann, wenn sehr<br />

enge Kurvenradien gefahren werden;<br />

dann gräbt sich die Pistenraupe über die<br />

langsamer laufende Kette etwas ein, geht’s<br />

dann gerade<strong>aus</strong> weiter, „schwimmt“ die<br />

betreffende Kette aber sofort wieder auf.<br />

Absolut Laune macht das Gerät am steilen<br />

Hang, denn hier lassen sich Fahrmanöver<br />

durchziehen, die man mit jedem normalen<br />

Räder-Fahrzeug tunlichst unterlassen<br />

sollte: In kräftiger Schräglage parallel zum<br />

Hang zu fahren ist nämlich überhaupt kein<br />

Problem, der Blizzard ist dank der extrem<br />

breiten Aufstandsfläche und des niedrigen<br />

Schwerpunkts „unumkippbar“. Gen<strong>aus</strong>o<br />

sicher geht es natürlich auch mit Vollgas<br />

den steilsten Hang hinunter. Nur steil<br />

bergauf merkt man, dass sich die beiden<br />

380er-Motörchen doch schon gut bemühen<br />

müssen, da würde man sich (wie so<br />

oft) einfach mehr Power wünschen. Dafür<br />

zahlt sich das „Downsizing“ beim Antrieb<br />

hinsichtlich der Fahrzeit <strong>aus</strong>: Mit den von<br />

uns eingesetzten Team Orion-LiPos mit<br />

satten 5,4 Ah sind Füße, Finger und Nase<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 43


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Der Fahrakku sitzt ganz unten in der Wanne,<br />

rechts daneben das Servo für den<br />

Schneeschieber<br />

Die beiden Speed-Controller müssen ohne<br />

eigene Gehäuse <strong>aus</strong>kommen, rechts daneben<br />

der 6-Kanal-Empfänger<br />

Ein echter PistenBully im Einsatz<br />

(Foto: Kässbohrer)<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

längst tiefgekühlt, bevor der Akku erste<br />

Anzeichen von Erschlaffung zeigt. Wir<br />

haben es zumindest nicht länger als eine<br />

Dreiviertelstunde in der Saukälte <strong>aus</strong>gehalten,<br />

und nach dieser Zeit war immer<br />

noch kein spürbarer Geschwindigkeitsverlust<br />

festzustellen. Unser mitfahrendes GPS<br />

(ein Garmin Etrex passt perfekt quer hinter<br />

den Akku) vermeldete als Vmax 6,9 km/h,<br />

als Durchschnitt inkl. steiler Auffahrten<br />

und Schneeschiebereien standen am Ende<br />

4,5 km/h auf dem Display. Ohne Kritikpunkte<br />

präsentierte sich das Fahrwerk:<br />

Obwohl kräftiger Wind die Schneedecke<br />

stellenweise <strong>aus</strong>gedünnt hatte und so mitunter<br />

Grasbüschel und Maulwurfshügel<br />

zum Vorschein kamen, ließ sich der Blizzard<br />

ordentlich durchs Gelände prügeln,<br />

ohne überfordert zu wirken.<br />

Nach den ersten Probefahrten waren keinerlei<br />

Verschleißerscheinungen am Antrieb<br />

feststellbar. Trotz enger Wendemanöver<br />

kam es auch nicht zum gefürchteten<br />

Wenn man (weniger) Probleme mit festgebackenem oder verklumptem Schnee im Kettenlaufwerk<br />

haben will, sollte man das <strong>Modell</strong> vor dem Fahrbetrieb mind. eine halbe<br />

Stunde ins Freie stellen (z. B. auf einen Stuhl). Setzt man hingegen die zimmerwarme<br />

Pistenraupe direkt in den Schnee, schmilzt dieser teilweise und friert dann kurz darauf<br />

sofort wieder an den sich abkühlenden Metall- und Kunststoffteilen im Laufwerk fest.<br />

Zusätzlich können alle Komponenten des Laufwerks vorab reichlich mit Ballistol eingesprüht<br />

werden. Auf keinen Fall herkömmliches (mineralisches) „Kriechöl“ verwenden,<br />

Ballistol ist ungiftig, biologisch abbaubar und nicht wassergefährdend.<br />

„Kette-abwerfen“ durch seitlich ins Laufwerk<br />

gepressten Schnee. Nur in feuchtem<br />

„Pappschnee“ setzt sich das Laufwerk zu,<br />

sprich um die Laufräder herum bilden sich<br />

Eisklumpen, die für ungleichmäßigen Lauf<br />

der Ketten sorgen. Auf „Powder“, wie es bei<br />

den Boardern heißt, läuft’s am besten.<br />

Fazit<br />

Mit solchen Gespannen wird Ausrüstung zur<br />

deutschen Antarktis-Station Neumayer III<br />

transportiert<br />

Mit dem Blizzard SR hat Kyosho ein für<br />

die winterliche Jahreszeit ideales RTR-<br />

<strong>Modell</strong> im Programm. In Anbetracht des<br />

Maßstabs und der Dimensionierung der<br />

Antriebskomponenten sind Fahrleistungen<br />

und Belastbarkeit des Antriebsstrangs<br />

ohne Fehl und Tadel. Für den an weiteren<br />

Basteleien interessierten „Scaler“ bietet<br />

sich genug Potenzial beim Ausbau der<br />

Fahrerkabine und beim Ausstatten mit<br />

einer umfangreichen Beleuchtung oder<br />

Geräuschfunktionen, genug Platz in der<br />

Wanne ist hierfür noch vorhanden. Auch<br />

das Anbringen einer Anhängerkupplung<br />

und das Erstellen von Zugschlitten wäre<br />

denkbar, schließlich wird zum Beispiel die<br />

deutsche Neumayer-Station in der Antarktis<br />

mit solchen Gespannen versorgt. Mit<br />

derlei „Spielzeug“ vergeht die Wartezeit bis<br />

zum Frühjahr dann wie im Flug.<br />

44<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Verkaufs<strong>aus</strong>stellung für <strong>Modell</strong>bahnen und <strong>Modell</strong>sport<br />

„Für die Firma Vario Helicopter ist die Faszination<br />

<strong>Modell</strong>bau ein Muss. Das Einzugsgebiet<br />

erstreckt sich neben dem Süddeutschen Raum<br />

auch auf Frankreich, Belgien. Einige Kunden<br />

treffen wir jedes Jahr und <strong>aus</strong>schließlich auf<br />

dieser Messe.“<br />

Kirsten Zodtner,<br />

Geschäftsführerin VarioHelicopter<br />

Zu Lande,<br />

zu Wasser und<br />

in der Luft<br />

Veranstalter:<br />

„Wir gehen nach Karlsruhe, weil wir den <strong>Modell</strong>bauern<br />

unsere JR Propo<br />

R/C Cars Suspension Technology<br />

Fernsteuersystem<br />

www.faszination-modellbau.de<br />

nicht vorenthalten wollen. Selbstverständlich<br />

möchten wir unsere Neuheiten nicht nur dem<br />

www.c2shocks.it<br />

Tel. +49 72 61.689-0<br />

info@messe-sinsheim.de<br />

www.messe-sinsheim.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag bis<br />

Samstag<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

Sonntag<br />

9.00 – 17.00 Uhr<br />

22. – 25. März 2012<br />

MESSE KARLSRUHE<br />

„Wir denken nach wie vor dass die Messen<br />

wichtig sind, um den Kontakt zu unseren treuen<br />

Kunden in ganz Deutschland zu pflegen und<br />

setzten dabei wie immer vor allem auf Qualität.“<br />

Andreas Och, Inhaber Staufenbiel<br />

Die „Faszination <strong>Modell</strong>bau Messen“ der Messe<br />

Sinsheim gehören seit Jahren zu den besten<br />

<strong>Modell</strong>bauveranstaltungen für Endverbraucher<br />

(…) Für uns als Hersteller sind die Messen in<br />

Karlsruhe und Friedrichshafen äußerst wichtig.<br />

Der direkte Kontakt zu unseren Kunden und die<br />

vielen Möglichkeiten, die eigenen Produkte bei<br />

den vielfach angebotenen Flugshows,<br />

Autorennen und Jedermann- Mitmach-Aktionen<br />

zu präsentieren ist einmalig.<br />

Rainer Hacker,<br />

Inhaber Hacker brushless motors<br />

Fachhandel in Nürnberg sondern auch direkt<br />

dem Enduser in Karlsruhe vorstellen.“<br />

Andy Kessler, Inhaber Firma AKmod<br />

www.neckar-verlag.de<br />

Mist - wir haben<br />

die Kamera vergessen!! Das<br />

wäre ein toller Onboard-Film<br />

geworden!<br />

R/C Cars Suspension Technology<br />

www.c2shocks.it<br />

<strong>Modell</strong><br />

Movies<br />

Die Videoplattform für<br />

<strong>Modell</strong>bauer aller Sparten<br />

www.modell-movies.de


Evolutio<br />

TEST<br />

Michael Kl<strong>aus</strong><br />

Der Xray T3 2012 von<br />

SMI Motorsport<br />

Der Name Xray ist seit über 10 Jahren in der <strong>Modell</strong>b<strong>aus</strong>zene in aller Munde. Im Jahr<br />

2000 wurde die Firma Xray <strong>Modell</strong> Racing Cars von Dipl.-Eng. Juraj Hudy gegründet.<br />

Danach entstand mit dem Xray T1 das erste eigene Elektro-Tourenwagen-<strong>Modell</strong> im<br />

Maßstab 1:10. Dieses sorgte damals für großes Aufsehen und wurde stetig weiterentwickelt.<br />

Nach dem T1 kam der T2 und auch dieser durchlief mehrere Entwicklungsstufen.<br />

Nun ist bereits die dritte Generation mit dem T3 2011 auf dem Markt. Seit der<br />

Markteinführung wurde dieses <strong>Modell</strong> konsequent weiterentwickelt. Das Ergebnis ist<br />

der neue Xray T3 2012, gespickt mit einigen Verbesserungen und vielen neuen Teilen.<br />

46<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Der Aufbau des neuen Xray T3 2012<br />

wurde zu seinem Vorgänger nicht<br />

grundlegend geändert. Einige Teile<br />

und Details für eine bessere Performance<br />

und das Handling wurden verbessert.<br />

Konstruktion<br />

n<br />

Die Basis bildet ein neu konstruiertes, 2,5<br />

mm dickes Kohlefaserchassis, welches für<br />

die LiPo-Akkus nochmals optimiert wurde.<br />

Auf diesem finden alle Komponenten<br />

übersichtlich aufgebaut ihren Platz. Auf<br />

dem Chassis blieben die unteren Getriebegehäuse<br />

und Querlenkerbefestigungen<br />

unverändert, welche durch ihre orangefarbene<br />

Optik hervorstechen. Die Antriebsteile<br />

liegen bei dem Fahrzeug weiterhin<br />

sehr tief, um den Schwerpunkt so niedrig<br />

wie möglich zu legen. An der Hinterachse<br />

kommt nun serienmäßig ein Kegeldifferenzial<br />

zum Einsatz. Dieses bewährte<br />

sich bereits bei dem Vorgängermodell.<br />

Die oberen Getriebehalter, die 2,0-mm-<br />

Kohlefaserradioplatte und die beiden<br />

Kohlefaserdämpferbrücken wurden für<br />

die neuen Anforderungen und das neue<br />

Chassislayout optimiert. Die neuen Anlenkpunkte<br />

an den Dämpferbrücken sollen für<br />

eine noch bessere Traktion in Verbindung<br />

mit den bewährten Stoßdämpfern sorgen.<br />

Diese können in zwei Varianten aufgebaut<br />

werden. Zum einen mit Kolbenplatten<br />

und vorgegebenen Löchern oder mit dem<br />

Rebound-System. Mit diesem System<br />

wird der Öldurchfluss beeinflusst, indem<br />

man bei <strong>aus</strong>gezogener Kolbenstange und<br />

durch Drehen an der Kugelpfanne ein bis<br />

vier Löcher an der speziellen Kolbenplatte<br />

freistellen kann. Damit kann die Dämpfung<br />

schnell geändert werden, ohne Öl bzw. die<br />

Kolbenplatte zu wechseln.<br />

Die Radaufhängung ist bis auf die beiden<br />

Lenkhebel gleich geblieben. Diese hatte<br />

sich in den letzten Jahren bewährt. Das<br />

Rollcenter, Nachlauf, Ausfederweg und<br />

die Vorspur lassen sich einfach einstellen.<br />

Der Sturz wird an R-/L-Gewindestangen<br />

eingestellt. Neu sind die Kugelpfannen<br />

und -Köpfe. An den Kugelköpfen sind die<br />

Gewinde bereits vorhanden und diese<br />

werden in den Radträgern und den oberen<br />

Getriebehaltern einfach eingeschraubt. In<br />

den Kugelpfannen ist nun eine Bohrung<br />

vorhanden, durch die die Kugelköpfe mit<br />

einem 2-mm-Inbusschlüssel verschraubt<br />

werden. Dies vereinfacht das Einstellen des<br />

Rollcenters über die oberen Querlenker.<br />

Die beiden Lenkhebel sind im Aufbau zwar<br />

gleich geblieben, aber im T3 2012 kommen<br />

die „härteren“ zum Einsatz. Durch die<br />

permanente Entwicklungsarbeit im H<strong>aus</strong>e<br />

TEST<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 47


48<br />

TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Xray und die neu gestaltete Anlenkung –<br />

angefangen vom Servo bis hin zum Lenkhebel<br />

– hat sich dies wohl als die bessere<br />

Wahl her<strong>aus</strong>gestellt. Zwei Bohrungen sind<br />

zum Einstellen der Ackermann-Position<br />

vorhanden. Das Servo wurde nun quer<br />

So präsentiert sich das Chassis nach dem<br />

Auspacken. Die unteren Getriebehalter waren<br />

bereits montiert<br />

Das Chassis mit eingebautem Antriebsstrang<br />

Die Starrachse und das Kegeldifferenzial in<br />

Einzelteilen<br />

eingebaut und lässt sich je nach Baugröße<br />

mit Scheiben genau justieren. Diese Anordnung<br />

bietet speziell bei Verwendung von<br />

Servos mit „kurzer Bauweise“ mehr Platz für<br />

den Empfänger und den Fahrtenregler. Am<br />

Servo verrichtet ein neuer Servosaver mit<br />

vier Federblechen seine Arbeit, welcher in<br />

Verbindung mit den härteren Lenkhebeln<br />

ein einfacheres und direkteres Fahren in<br />

den Kurven ermöglichen soll.<br />

Klassenüblich liegt ein kompletter Kugellagersatz<br />

mit gedichteten Lagern bei.<br />

Für die Komplettierung fehlen noch die<br />

Elektronik, Akku, Motorritzel, ein Reifensatz<br />

und die Karosserie.<br />

Zusammenbau<br />

Der Testbaukasten wurde ohne Unterlagen<br />

<strong>aus</strong>geliefert. Dies war jedoch kein<br />

Problem. Die nötigen Unterlagen wie die<br />

Bauanleitung, Explosionszeichnung, Setup-<br />

Buch, Setup-Sheet und Tipps standen<br />

bereits zum Download auf der Seite www.<br />

teamxray.com für das Fahrzeug bereit. Ein<br />

super Service mit vielen Informationen<br />

und Erklärungen. Dies trifft vor allem auf<br />

die Bauanleitung zu. Diese stand zwar<br />

nicht in deutscher Sprache zur Verfügung,<br />

aber der Zusammenbau wird anhand der<br />

Abbildungen zu einem Kinderspiel. Zudem<br />

werden Tipps für eine einfachere Montage<br />

gegeben. Diese sollten unbedingt beachtet<br />

werden, da es sonst Probleme beim Einbau<br />

geben könnte. Die Teile sind in Baugruppen<br />

so zusammengefasst, dass man Schritt<br />

für Schritt nach der Bauanleitung vorgehen<br />

kann. Die gute Passgenauigkeit und Qualität<br />

der Teile sorgen für einen entspannten<br />

Zusammenbau. Die Kunststoffteile ließen<br />

sich leicht von den Spritzästen lösen. Die<br />

Nacharbeiten beschränkten sich auf die<br />

Entfernung des Grats mit einem Balsamesser.<br />

Auf Werkzeug wie die kleinen Winkelinbusschlüssel<br />

wurde bei Xray verzichtet.<br />

Dies ist auch nicht wirklich notwendig. Man<br />

sollte immer hochwertiges Werkzeug verwenden,<br />

um die Schrauben beim Anziehen<br />

nicht zu beschädigen und den Zusammenbau<br />

zu erleichtern. Besonders positiv ist die<br />

Verwendung von metrischen Schrauben<br />

(und Gewinden), welche hierzulande meist<br />

verwendet werden, weil das passende<br />

Werkzeug somit in der jeder Bastelkiste<br />

vorhanden ist.<br />

Der erste Schritt ist das Versiegeln der<br />

Chassiskanten mit Sekundenkleber. Dies<br />

wird in der Anleitung gut erklärt und die zu<br />

versiegelnden Stellen sind farbig markiert.<br />

Das Kegeldifferenzial kommt danach an die<br />

Reihe. Für die Montage der einzelnen Teile<br />

wurden <strong>aus</strong>führliche Tipps in der Bauanleitung<br />

gegeben und dies besonders gut<br />

erklärt. Dies betrifft das Einführen des Stifts<br />

für das Kegelrad im Differenzialgehäuse bis<br />

hin zum Einfüllen des Öls. An dieser Stelle<br />

werden zwei Wege beschrieben, das Befüllen<br />

bis an die Oberkante der Kreuzwelle<br />

oder mittels einer Waage. Wer eine genaue<br />

Waage zur Hand hat, kann einfach das<br />

Kegeldifferenzial mit 1,3 g Öl befüllen.<br />

Wichtige Hinweise für das Kegeldifferen-<br />

zial gibt es ebenfalls, u. a. je härter das Öl,<br />

desto mehr übersteuert das Fahrzeug. Für<br />

Strecken mit mehr und weniger Haftung<br />

sind jeweils drei Empfehlungen aufgeführt.<br />

Diese sollen als Richtwert dienen. Das<br />

beiliegende 700er-Öl ist für Strecken mit<br />

wenig Haftung gedacht.<br />

Der Einbau des Antriebsstrangs in die<br />

Getriebegehäuse gelingt sehr schnell. Die<br />

Position der Starrachse und des Kegeldifferenzials<br />

kann in zwei Positionen (unten/<br />

oben) gewählt werden. Die obere Position<br />

bietet ein besseres Handling, mehr Traktion<br />

und soll einfacher zu fahren sein. Ein Hinweis<br />

findet sich dazu in der Bauanleitung.<br />

Diese Hinweise sind besonders hilfreich,<br />

um die Einstellung besser nachvollziehen<br />

zu können. Über diese Exzenterringe wird<br />

nicht nur die Position der Differenziale<br />

eingestellt. Durch Verdrehen dieser wird<br />

die Riemenspannung justiert. Dafür sind<br />

Ausfräsungen in den Getriebeblöcken<br />

vorhanden, in denen die „Nase“ der<br />

Exzenter einrastet. Die Exzenter müssen<br />

auf beiden Seiten jeweils gleich eingestellt<br />

werden, um ein Verkanten bzw. „Schieflaufen“<br />

der Riemen zu verhindern.<br />

Der weitere Zusammenbau gestaltete<br />

sich problemlos. Die Bauanleitung ist sehr<br />

<strong>aus</strong>führlich und übersichtlich gestaltet.<br />

Immer wieder werden Hinweise gegeben,<br />

sodass die Montage keine Fragen aufwirft.<br />

Zusätzlich sind in Tabellen auch Zubehör-/<br />

Tuningteile für die entsprechenden Bauabschnitte<br />

enthalten. So sind zum Beispiel<br />

alle Lenkhebelträger (C-Hubs) mit Bestellnummern<br />

und Nachlaufwinkel komplett<br />

aufgeführt. Ein toller Service, wodurch<br />

lästiges Suchen nach den korrekten Teilen<br />

<strong>aus</strong> dem Zubehörprogramm entfällt.<br />

Als Kardanwellen liegen 52 mm lange<br />

Wellen <strong>aus</strong> bewährtem Hudy-Stahl bei.<br />

Ganz wichtig ist ein Tropfen Loctite auf der<br />

Madenschraube zum Sichern des Stifts.<br />

Dies verhindert ein Lockern der Madenschraube<br />

und somit des Stifts. Dies kann<br />

sonst zu Schäden im Radträger, Lenkhebel<br />

oder des Kardans führen.<br />

An der Hinterachse lässt sich nur ein Sturz<br />

von maximal 2 Grad einstellen, weil die<br />

Blades bereits in dem Differenzialmitnehmer<br />

anliegen. Dies lässt sich durch kürzere<br />

Kardans (50 mm) oder Abschleifen der<br />

Blades (Achtung! Nur geringfügig möglich,<br />

ansonsten geht die Stabilität verloren)<br />

verhindern.<br />

Serienmäßig liegen Rechts-/Links-<br />

Gewindestangen für die Spurstangen und<br />

oberen Querlenker bei und ermöglichen<br />

eine einfache Fahrwerksänderung. Für<br />

die Grundeinstellung empfiehlt sich ein<br />

Mess-Schieber. Mit diesem können die<br />

angegebenen Werte <strong>aus</strong> der Anleitung<br />

genau eingestellt werden. Zur Sturz- oder<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Der neue Xray T3 2012 in der Übersicht<br />

Das fahrbereite Chassis mit Elektronik<br />

Vorspurverstellung (Vorderräder) werden<br />

gerne Spitzzangen verwendet. Mit diesen<br />

hat man keinen richtigen Halt und rutscht<br />

über den Vierkant. Es gibt einen speziellen<br />

Die Servoanlenkung erfolgt über zwei Hebel<br />

und die Aluplatte auf die Vorderräder. Durch<br />

Unterlegen verschiedener Scheiben vor dem<br />

Kugelkopf kann die Ackermann-Position variiert<br />

werden<br />

Die Anlenkung ohne Servo und Lenkhebel<br />

Schlüssel im Zubehörprogramm. Mit diesem<br />

können diese Rechts-/Links-Gewindestangen<br />

verdreht werden, ohne diese<br />

durch ein falsches Werkzeug zu beschädigen.<br />

Große Sorgfalt ist beim Aufbau der<br />

Stoßdämpfer vonnöten. Diese können<br />

in zwei verschiedenen Varianten zusammengebaut<br />

werden. Für diesen Test<br />

wurden sie mit dem verstellbaren System<br />

montiert. Der Aufbau ist einfach und<br />

problemlos. Am Ende die Kolbenstange<br />

r<strong>aus</strong>ziehen und die Lochzahl einstellen. Die<br />

Kugelpfannen für die Kolbenstange ließen<br />

sich nur schwer eindrehen. Es wurde daher<br />

ein Gewinde mit einer 3-mm-Schraube<br />

vorgeschnitten. Dies hat den Vorteil, dass<br />

die Kolbenstange beim Eindrehen der<br />

Kugelpfanne nicht beschädigt wird. Dazu<br />

eine Zange mit einem Tuch oder Zewa-Papier<br />

umwickeln, um Kratzer auf der Oberfläche<br />

der Kolbenstange zu verhindern.<br />

Beim Einbau der Doppellenkung und des<br />

Servos trat nur ein kleines Problem auf. Die<br />

Spurstange zwischen Servo und der Doppellenkung<br />

ist sehr lang und man muss die<br />

Kugelpfannen bis zum Ende eindrehen,<br />

damit der Servosaver im 90°-Winkel zum<br />

Chassis sitzt. Eine kürzere Spurstange<br />

wäre an dieser Stelle besser gewesen. Der<br />

weitere Zusammenbau und der Einbau der<br />

Elektronik erfolgten zügig. Es gab bis zum<br />

fahrbereiten Fahrzeug keinen Grund zur<br />

Klage. Alle Teile passten ohne Nacharbeit<br />

auf Anhieb. Nach knapp fünf Stunden<br />

Bauzeit stand der Xray T3 2012 bereit zur<br />

ersten Testfahrt.<br />

Rollout<br />

Das erste Rollout fand auf der Rennstrecke<br />

des RCCT-Berlin statt. Die Temperaturen<br />

waren mit 16 °C nicht gerade optimal,<br />

aber wenigstens konnte im Trockenen<br />

gefahren werden. Angetrieben wurde<br />

der Xray T3 2012 mit einem Orion Vortex<br />

4,5 Turn-Brushless-Motor und Vortex R10<br />

Pro- Fahrtenregler. Damit konnte der<br />

Proband zeigen, was in ihm steckt. Für<br />

die staubige Strecke war das 700er-Öl im<br />

Kegeldifferenzial eine gute Wahl. Zuerst<br />

wurden ein paar langsame Runden gedreht<br />

und an den Grenzbereich herangetastet.<br />

Die Lenkung reagierte sehr direkt auf die<br />

Lenkbefehle und das Heck blieb dennoch<br />

stabil. Nur beim Gasgeben in der Kurve<br />

übersteuerte das <strong>Modell</strong> leicht. Nach<br />

einem kurzen Boxenstopp und Änderung<br />

des Sturzes an der Hinterachse auf 2 Grad<br />

und durch das Tiefersetzen (–0,75 Block)<br />

des Rollcenters konnte das Fahrverhalten<br />

verbessert werden. Eine weitere Verbesserung<br />

brachte der Ausbau der beiden Stabis.<br />

Das Fahrzeug lag nun optimal auf der<br />

staubigen Strecke. Die Lenkung arbeitete<br />

präzise und der Xray ließ sich genau um<br />

die Kurven steuern. Beim Bremsen, auch<br />

in den Kurven, blieb das Heck stabil und<br />

brach nicht mehr <strong>aus</strong>. Beim Beschleunigen<br />

in und <strong>aus</strong> den Kurven her<strong>aus</strong> war das Heck<br />

kaum noch zum Ausbrechen (Übersteuern)<br />

zu bewegen und es machte nun richtig<br />

Spaß, mit dem Xray T3 2012 um den Kurs<br />

zu „bügeln“.<br />

Der zweite Test fand in der Halle auf Teppich<br />

statt. Dabei wurde mit dem Standard<br />

Carpet-Setup und Sorex 28R-Reifen begonnen.<br />

Der Xray T3 2012 schob damit in den<br />

TEST<br />

Die Vorderachsaufhängung<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Beim Befestigen der Radioplatte sollte diese mit den Schrauben nur leicht fixiert werden.<br />

Danach wird das Chassis auf eine glatte, ebene Oberfläche (z. B. Glasplatte oder<br />

Setup-Board) gelegt und die Radioplatte mit den Schrauben über Kreuz angeschraubt.<br />

Dies verhindert ein Vertweaken der Chassiskonstruktion.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 49


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Kurven her<strong>aus</strong>. Das Rollcenter wurde geändert,<br />

indem an den inneren Kugelköpfen<br />

eine 1-mm-Scheibe (am oberen Querlenker<br />

vorn und hinten) zusätzlich unterlegt<br />

wurde. Damit lag das Fahrzeug stabil<br />

auf der Strecke, aber es fehlte ein wenig<br />

Vorderachsgriff. Daher wurden 1,5° Sturz<br />

vorne und hinten 2,5° Vorspur eingebaut.<br />

Nun lenkte das Fahrzeug besser ein. Die<br />

Hinterachse war immer noch kontrollierbar<br />

und der Xray ließ sich gut um die Kurven<br />

fahren. Das Fahrzeug konnte sein Potenzial<br />

nun eindrucksvoll unter Beweis stellen.<br />

Selbst in kritischen Situationen blieb das<br />

<strong>Modell</strong> stabil und kontrollierbar. Zurück in<br />

der Box konnte ein positives Fazit gezogen<br />

werden. Während des Tests trat kein Defekt<br />

auf und ein abschließender Check zeigte<br />

keinen übermäßigen Verschleiß.<br />

Tuning<br />

Die Hinterachsaufhängung<br />

lang gezogenen und in den engen Kurven<br />

fing das Heck an <strong>aus</strong>zubrechen. Dies vor<br />

allem beim Beschleunigen. Danach wurde<br />

vorne 1° Sturz und der Ausfederweg auf 6<br />

mm eingestellt. An der Hinterachse wurde<br />

der Sturz auf 2° geändert. Damit ließ sich<br />

das Fahrzeug etwas ruhiger fahren und<br />

man konnte schnelle Runden drehen.<br />

Als Nächstes wurden VTEC CPX-Reifen<br />

aufgezogen. Nun ließ sich der Xray sehr gut<br />

um den Kurs steuern. Der Orion 4,5 Turn-<br />

Motor sorgte für mächtig Schub <strong>aus</strong> den<br />

Die Kolbenplatten lassen sich einfach auf die<br />

Kolbenstange schieben. Durch die Freifräsung<br />

bleibt diese in ihrer Position und kann sich nicht<br />

verdrehen<br />

Die komplett aufgebauten Stoßdämpfer<br />

Technische Daten<br />

Fahrzeug Xray T3 2012<br />

Maßstab 1:10<br />

Klasse<br />

EGTW st/sc<br />

Länge<br />

360 mm<br />

Breite<br />

189 mm<br />

Radstand 250 bis 258 mm,<br />

einstellbar<br />

Spurweite vorn 184 bis 190 mm,<br />

einstellbar<br />

Spurweite hinten 184 bis 190 mm,<br />

einstellbar<br />

Vorderachsaufhängung<br />

Einzelradaufhängung mit<br />

Doppelquerlenkern<br />

Hinterachsaufhängung<br />

Einzelradaufhängung mit<br />

Doppelquerlenkern<br />

Chassis 2,5 mm Kohlefaser<br />

Differenzial Kegeldifferenzial<br />

hinten, Spool vorne<br />

Gewicht 1319 g mit Akku und<br />

Karosserie, komplett fahrfertig<br />

Vertrieb SMI <strong>Modell</strong>-Vertriebs<br />

GmbH, 57076 Siegen,<br />

www.smi-motorsport.de<br />

Bezugsquelle Fachhandel<br />

Empf. Verkaufspreis 444,– Euro<br />

Viel Tuning ist beim Xray T3 2012 nicht notwendig.<br />

Das Fahrzeug wird bereits in einer<br />

wettbewerbsfähigen Ausstattung <strong>aus</strong>geliefert.<br />

Trotzdem bietet Xray bereits jetzt<br />

zahlreiche Tuningteile an. Empfehlenswert<br />

sind verschiedene Öle für die Stoßdämpfer<br />

und das Kegeldifferenzial, wenn diese nicht<br />

schon vorhanden sind. Natürlich dürfen<br />

diverse Federn für die Stoßdämpfer nicht<br />

fehlen. Stabis gibt es in verschiedenen<br />

Stärken, jedoch werden selbst von Xray für<br />

Asphalt und Teppich die Standardstabis<br />

empfohlen. Für die Vorderachse sollten<br />

trotzdem härtere Stabis je nach Strecke<br />

verwendet werden. An der Hinterachse<br />

sollten kürzere Kardans (50 mm) auf der<br />

Wunschliste stehen, damit der Verschleiß<br />

der Blades verringert wird, wenn man 2<br />

Grad oder mehr Sturz einstellen sollte.<br />

Fazit<br />

Der Xray T3 2012 ist eine konsequente<br />

Weiterentwicklung des Vorgängermodells.<br />

Aufgrund der umfangreichen Rennerfahrungen<br />

wurden viele Punkte am Fahrzeug<br />

verbessert, um das Handling und die Fahrbarkeit<br />

zu optimieren. Als gute Basis können<br />

die von Xray bereitgestellten Standard-<br />

Setups für Asphalt und Teppich empfohlen<br />

werden. Die diversen Einstellmöglichkeiten<br />

am Fahrwerk ermöglichen zusätzlich den<br />

letzten Feinschliff, um das Fahrverhalten<br />

an den eigenen Fahrstil anzupassen.<br />

Besonders lobenswert ist die Bauanleitung.<br />

In dieser sind zahlreiche Tipps <strong>aus</strong>führlich<br />

beschrieben und Anhand von Abbildungen<br />

gut nachzuvollziehen. Die Qualität, die<br />

Verarbeitung und Haltbarkeit der verarbeiteten<br />

bzw. verwendeten Teile stellte<br />

sich als sehr gut her<strong>aus</strong>. Ob der neue Xray<br />

T3 2012 sich ganz vorne in der Weltspitze<br />

etablieren kann, werden die Rennen zeigen.<br />

Das Potenzial dafür hat das Fahrzeug.<br />

50<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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TECHNIK<br />

Achim Schulz<br />

Auf den Pun<br />

gebracht<br />

Schwerpunkt und Massenträgheitsmomente<br />

im RC-Car<br />

Immer, wenn wieder einmal ein neues <strong>Modell</strong> vorgestellt<br />

wird, liest man in den Werbetexten Zeilen wie: „Ein neues<br />

Layout für eine bessere Balance“, oder: „Die schweren Bauteile<br />

sind noch weiter zur Mitte gerückt.“ Diese Werbetexte greifen die<br />

Themen Schwerpunktlage und Trägheitsmomente auf, allerdings<br />

ohne sie tiefer zu erläutern. Das soll an dieser Stelle nachgeholt werden.<br />

Gewichtskraf<br />

Die Lage des Schwerpunkts bestimmt<br />

die Verteilung der Radlasten im RC-<br />

Car und hat damit natürlich einen<br />

Einfluss auf das Fahrverhalten. Kennt man<br />

die Radlasten, kennt man die Schwerpunktlage<br />

– zumindest in der Draufsicht.<br />

Die Radlast ermittelt man am einfachsten<br />

durch Nachwiegen. Hierzu wird das fertige<br />

Auto (natürlich mit Karosserie) mit der<br />

Vorder- und Hinterachse auf je eine Waage<br />

gestellt und die Achslasten abgelesen. Hat<br />

man nur eine Waage zur Verfügung, kann<br />

man die Wägung auch in zwei Schritten<br />

durchführen. Dazu wird z. B. erst die<br />

Vorderachse auf die Waage gestellt und<br />

lv<br />

l<br />

Achslast vorn<br />

Gv<br />

die Hinterräder entsprechend der Waagenhöhe<br />

unterlegt (z. B. mit Büchern). Danach<br />

dreht man das Auto um und wägt die<br />

Hinterachslast.<br />

Aus den so ermittelten Achslasten kann<br />

man die Gewichtsverteilung <strong>aus</strong>rechnen:<br />

Anteil Vorderachse [%] = Gv : (Gv+Gh)x100<br />

Anteil Hinterachse [%] = Gh : (Gv+Gh)x100<br />

Bild 1: Messung der Gewichtsverteilung<br />

52<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


kt<br />

t<br />

G<br />

Y<br />

Fiktiver<br />

Nullpunkt<br />

X<br />

TECHNIK<br />

lh<br />

Achslast hinten<br />

Gh<br />

Hierzu bedarf es aber nicht unbedingt<br />

einer Digitalwaage, denn zum Messen der<br />

Links-Rechts-Verteilung bieten viele Chassis<br />

heutzutage kleine Bohrungen in der<br />

Fahrzeuglängsachse an, die zum Aufstellen<br />

des Chassis auf zwei Mess-Spitzen genutzt<br />

werden können. Ist die Verteilung in Balance,<br />

sollte das Chassis waagerecht auf<br />

den Spitzen stehen.<br />

Bild 2: rechnerische Ermittlung der Gewichtsverteilung<br />

bei bekannter Schwerpunktlage<br />

Die Links-Rechts-Verteilung kann man<br />

prinzipiell natürlich mit dem gleichen Verfahren<br />

ermitteln. Idealerweise sollte sie bei<br />

50%/50% liegen, wenn man nicht gerade<br />

einen Ovalracer vor sich hat.<br />

Ob sie das wirklich tut, sollte natürlich<br />

nachgeprüft werden, denn eine gleichmäßige<br />

Verteilung ist für ein symmetrisches<br />

Fahrverhalten sehr wichtig.<br />

Für den Fall, dass das Fahrzeug noch nicht<br />

existiert, also wenn z. B. ein Eigen- oder<br />

Umbau erst konzipiert wird, kann die Links-<br />

Rechts-Balance auch rechnerisch vorab<br />

ermittelt werden. Auf diese Weise können<br />

die Komponenten bereits in der Konzeptphase<br />

so platziert werden, dass später keine<br />

Ballastgewichte für eine <strong>aus</strong>geglichene<br />

Verteilung nötig sind.<br />

Bild 3: Lage der Komponentenschwerpunkte<br />

auf einem Chassis<br />

Zur Berechnung des Schwerpunkts der Einbaukomponenten<br />

benötigt man ein Koordinatensystem.<br />

Im Fahrzeugbau üblich,<br />

und daher hier auch für RC-Cars empfohlen,<br />

ist es, die X-Koordinaten in Längsrichtung<br />

und die Y-Koordinaten quer zum<br />

Chassis zu messen (Bild 3). Der Nullpunkt<br />

kann willkürlich gewählt werden, sollte<br />

dabei von einem gut messbaren Bezug<br />

<strong>aus</strong>gehen (z. B. der Chassisvorderkante)<br />

und in Querrichtung sinnvollerweise in der<br />

Chassismitte liegen. Bauteile rechts der<br />

Mitte haben daher eine positive, links der<br />

Mitte eine negative Y-Koordinate.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012<br />

53


TECHNIK<br />

www.car-modell.de<br />

Komponente<br />

Gewicht<br />

[g]<br />

Abstand X<br />

[mm]<br />

Abstand Y<br />

[mm]<br />

Gewicht<br />

x<br />

Abstand X<br />

Gewicht<br />

Schwerpunkt<br />

x<br />

Abstand Y Xsp<br />

Motor 167 226 -38 37742 -6346 183,15<br />

Akku 290 171 41 49590 11890<br />

Servo 56 120 -40 6720 -2240 Summe<br />

Regler 75 191 -34 14325 -2550 (Gewicht<br />

Empfänger 8 161 -37 1288 -296 x<br />

Transponder 8 120 -59 960 -472 Abstand X)<br />

/<br />

Summe 604 110625 -14 Summe<br />

Gewicht<br />

Bild 4: Schwerpunktberechnung der Einbaukomponenten mittels Tabellenkalkulation (am Beispiel<br />

eines Elektro-Tourenwagens)<br />

In erster Näherung liegen die Komponentenschwerpunkte<br />

jeweils in der Mitte des<br />

Bauteils. Den Schwerpunkt des Chassis<br />

mitsamt der Achsen ermittelt man durch<br />

Auswiegen wie oben beschrieben, oder<br />

wer darüber verfügt und den Aufwand<br />

nicht scheut, mittels 3D-CAD-Programm.<br />

Ein gutes und einfaches Hilfsmittel für die<br />

Komponentenschwerpunktberechnung<br />

ist ein Tabellenkalkulationsprogramm, das<br />

man wie in Bild 4 gezeigt füttert:<br />

Die Berechnung der Komponentenschwerpunkte<br />

führte beim Hatzenbach-Pancar<br />

übrigens dazu, dass der Fahrakku ca. 7 mm<br />

außermittig angeordnet wurde. Der elektronische<br />

Drehzahlsteller inklusive seiner<br />

Verkabelung auf der rechten Fahrzeugseite<br />

ist doch deutlich schwerer (ca. 75 g) als der<br />

Empfänger auf der linken Seite (ca. 10 g).<br />

Eine mittige Akkuanordnung hätte dazu<br />

geführt, dass 65 g Bleiballast nötig gewesen<br />

wären, um die Gewichtsverteilung<br />

wieder <strong>aus</strong>zugleichen.<br />

Neben der Lage in Draufsicht hat der<br />

Schwerpunkt natürlich auch eine Höhe. Die<br />

Höhe des Schwerpunkts kann man nicht so<br />

einfach direkt messen, aber indirekt über<br />

zwei verschiedene Achslastmessungen ist<br />

dieses möglich.<br />

Bild 5: Hatzenbach-Pancar mit außermittigem Akku zum Ausgleich der Gewichtsdifferenz von<br />

Regler und Empfänger<br />

Dazu wird die Achslastverteilung wie im<br />

vorherigen Abschnitt zunächst einmal<br />

in der ebenen Lage ermittelt, also wenn<br />

alle vier Räder auf gleicher Höhe stehen.<br />

Für eine zweite Messung wird z. B. die<br />

Vorderachse um einen definierten Betrag<br />

angehoben (z. B. h = 50 mm) und dann<br />

erneut die Achslastverteilung ermittelt. Je<br />

starrer die Reifen und je härter die Federung,<br />

desto genauer die Messung.<br />

54<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Bild 6: Versuchsaufbau zur Ermittlung der Schwerpunkthöhe. Es gilt folgende Berechnung:<br />

Dabei bedeuten:<br />

Gh1 : Achslast hinten in 1. Messung (waagerecht)<br />

Gh2 : Achslast hinten in 2. Messung (Vorderachse angehoben)<br />

G : Gesamtgewicht<br />

l<br />

: Radstand<br />

h<br />

: Anhebung der Vorderachse für 2. Messung<br />

D : Reifendurchmesser<br />

hsp : die gesuchte Schwerpunkthöhe<br />

l<br />

Bremskraft FL<br />

hSP<br />

Längskraft FL<br />

∆RL<br />

∆RL<br />

s<br />

sp<br />

∆R F h L<br />

=<br />

L<br />

⋅<br />

l<br />

gebremst oder beschleunigt – man spricht<br />

dann vom Lastwechsel – so greift die<br />

Querkraft unbeirrt davon immer noch an<br />

der gleichen Stelle im Fahrzeug an. Um<br />

das Fahrzeug auf seinem Kurs zu halten,<br />

sind an den Achsen also nach wie vor<br />

die Seitenkräfte erforderlich, die vor der<br />

Beschleunigung oder dem Bremsvorgang<br />

auch nötig waren.<br />

Die Radlast wandert, der Schwerpunkt<br />

bleibt.<br />

Es ist offensichtlich, dass ein niedriger<br />

Schwerpunkt zu weniger Radlastverschiebungen<br />

führt als ein hoher. Auch<br />

ein langer Radstand und eine breite Spur<br />

verringern die dynamische Radlastverschiebung<br />

und damit die Reaktionen auf<br />

Lastwechsel. Ein weiterer Aspekt ist, dass<br />

die Reifen dann ihre maximalen Kräfte<br />

übertragen können, wenn sie möglichst<br />

gleichmäßig belastet sind. Das führt zur<br />

folgenden, im Rennwagenbau allgegenwärtigen<br />

Erkenntnis:<br />

Je niedriger der Schwerpunkt, desto<br />

größer die Haftung.<br />

TECHNIK<br />

Querkraft FQ<br />

∆RQ<br />

Bild 7: Radlastverschiebungen durch Längs- und Querkräfte<br />

Über einen einfachen geometrischen<br />

Bezug erhält man die Schwerpunkthöhe<br />

relativ zur Radmitte. Für die Höhe über der<br />

Fahrbahn muss dann noch der Reifenradius<br />

D/2 addiert werden. Die fertige Formel<br />

zeigt Fehler: Referenz nicht gefunden.<br />

Und bitte nicht wundern: Bei den meisten<br />

RC-Cars, vor allem Onroad-<strong>Modell</strong>en, liegt<br />

der Schwerpunkt ziemlich genau in Höhe<br />

der Radmitte, die Messung mit angehobener<br />

Vorderachse liefert in diesem Fall<br />

nahezu die gleichen Achslasten wie die<br />

Basismessung.<br />

An der Rennstrecke hört man, wenn man<br />

hSP<br />

Fliehkraft FQ<br />

∆RQ<br />

den Diskussionen der Kollegen beiwohnt,<br />

manchmal folgende Erklärungsversuche<br />

für das Nicken oder Wanken eines Chassis:<br />

„Beim Bremsen verschiebt sich der Schwerpunkt<br />

nach vorn.“<br />

„In der Kurve verschiebt sich der Schwerpunkt<br />

nach außen.“<br />

Das ist so aber nicht korrekt. Obwohl sich<br />

die Radlasten bei den unterschiedlichen<br />

Fahrmanövern verschieben, bleibt der<br />

Schwerpunkt an seiner Position (wenn<br />

man mal die Roll- und Nickbewegungen<br />

vernachlässigt). Wird also in der Kurve<br />

sp<br />

∆R F h Q<br />

=<br />

Q<br />

⋅<br />

s<br />

Die maximale Performance stellt sich bei<br />

einem allradgetriebenen Fahrzeug mit vier<br />

gleichen Rädern theoretisch ein, wenn<br />

die Gewichtsverteilung möglichst nahe<br />

an 50%/50% liegt. Werden hinten etwas<br />

breitere Reifen verwendet, können die<br />

Fahrzeuge hecklastiger <strong>aus</strong>gelegt werden.<br />

Ist nur eine Achse angetrieben, sollte diese<br />

die höhere Achslast haben.<br />

Damit kommen wir zum zweiten Aspekt,<br />

der durch die Komponentenanordnung<br />

beeinflusst wird: dem Trägheitsmoment.<br />

Was ist ein Trägheitsmoment?<br />

Das Trägheitsmoment eines Gegenstands<br />

ist das Rotationsäquivalent zu seinem<br />

Gewicht. O. K., man kann es auch anders<br />

formulieren: So, wie das Gewicht mit<br />

seiner Trägheit Kräfte erzeugt, die einer<br />

Verschiebung entgegengesetzt sind (z.<br />

B. Fliehkräfte), erzeugt das Trägheitsmoment<br />

Drehmomente, die einer Verdrehung<br />

entgegenwirken.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012<br />

55


TECHNIK<br />

www.car-modell.de<br />

Die Massenträgheitsberechnung<br />

für einen Quader mit den Abmessungen :m:m a x b x c:<br />

a<br />

für einen Zylinder mit Radius r und Länge l:<br />

Bild 8: Berechnung der Massenträgheitsmomente von Quader und Zylinder<br />

Y sp<br />

J<br />

= m<br />

⋅<br />

r 2<br />

2<br />

(um die<br />

Zylinderachse)<br />

Y<br />

c<br />

b<br />

Fiktiver<br />

Nullpunkt<br />

J = m ⋅<br />

a<br />

+<br />

b<br />

12<br />

2 2<br />

Die Abmessung c ist parallel<br />

zur Drehachse und geht in<br />

die Berechnung nicht ein.<br />

J = m ⋅ +<br />

⎛<br />

r<br />

2 l<br />

2<br />

⎞<br />

⎜<br />

⎝ 4 12<br />

⎟<br />

⎠<br />

(um die<br />

Querachse)<br />

Für die Fahrdynamik interessante<br />

Verdrehungen sind:<br />

Rollen = verdrehen des Chassis<br />

um die Längsachse,<br />

Nicken = verdrehen des Chassis<br />

um die Querachse und<br />

Trägheitsmoment?<br />

In der einschlägigen Fachliteratur findet<br />

man zum Thema Ermittlung von Massenträgheitsmomenten<br />

ziemlich schnell<br />

recht umfassende Formeln, Integrale und<br />

Tensoren, die in dieser Literatur ganz gut<br />

aufgehoben bleiben sollen. Man findet<br />

aber, glücklicherweise, auch ein paar ein-<br />

fache, fertige Formeln für Standardkörper,<br />

mit denen man für <strong>Modell</strong>autos ganz gute<br />

Abschätzungen vornehmen kann. Ähnlich<br />

der Schwerpunktermittlung konzentrieren<br />

wir uns hier auf die Trägheitsermittlung<br />

der Einbaukomponenten und lassen die<br />

Achsen und den Antriebsstrang erst mal<br />

außer Acht, da an diesen ohnehin nicht<br />

viel modifiziert werden kann.<br />

Bei den Komponenten kann man sich auf<br />

zwei einfache Grundformen konzentrieren,<br />

mit denen sich die Einbauteile ganz<br />

gut beschreiben lassen. Für die Grundformen<br />

Quader und Zylinder gibt es Formeln<br />

zur Berechnung des Trägheitsmoments,<br />

das mit dem Großbuchstaben J abgekürzt<br />

wird. Ihnen liegt die Annahme zugrunde,<br />

dass die Komponenten eine einigermaßen<br />

homogene Massenverteilung besitzen,<br />

was für die meisten RC-Bauteile in erster<br />

Näherung auch stimmt. In diesem Fall<br />

muss man lediglich die Masse m (in g) und<br />

die Abmessungen der Komponenten (in<br />

mm) kennen (Bild 8). Die Massenträgheit<br />

wird in kgm² gemessen, oder für den <strong>Modell</strong>bau<br />

interessanter in gmm².<br />

Zwei Beispiele: Für die Ermittlung der Massenträgheit<br />

eines LiPo-Fahrakkus in der<br />

Draufsicht, also die Gierträgheit, mit den<br />

Abmessungen 138 mm x 46 mm x 23,5<br />

mm und 290 g Masse, erhält man dann:<br />

X sp<br />

b a<br />

Bild 9: Erläuterungsskizze zur Trägheitsberechnung<br />

X<br />

Gieren = verdrehen um die<br />

Hochachse.<br />

Sind die Trägheitsmomente<br />

eines Chassis klein, braucht es<br />

nur kleine Drehmomente, um<br />

die Roll-, Nick- oder Gierbewegungen<br />

durchzuführen.<br />

Bei Rennfahrzeugen wird<br />

eigentlich immer angestrebt,<br />

diese Trägheitsmomente<br />

so klein wie möglich <strong>aus</strong>zuführen,<br />

das Fahrzeug folgt<br />

dann den Lenkbefehlen viel<br />

spontaner.<br />

Wie ermittelt man das<br />

J = mm mm<br />

Akku<br />

g ⋅ ( 138 ) 2 + ( 46 ) 2 2<br />

290<br />

= <strong>51</strong>1367 gmm<br />

12<br />

Die Massenträgheit eines 540er-Elektromotors<br />

in der Draufsicht, also als Zylinder<br />

um die Querachse, mit den Abmessungen<br />

Ø 36 mm x 53 mm und 167 g Masse<br />

beträgt übrigens nur ca. ein Zehntel des<br />

Akkus:<br />

2 2<br />

mm mm<br />

JMotor = 167 ⎛( 36 ) ( 53 ) ⎞<br />

g⋅ +<br />

gmm<br />

⎝<br />

⎜ 16 12 ⎠<br />

⎟ = 52619<br />

Servos, Empfänger, Regler – all diese Komponenten<br />

lassen sich in <strong>aus</strong>reichender<br />

Näherung als Quader betrachten.<br />

Kompliziert wird es nur bei den Verbrennungsmotoren,<br />

die geometrisch nicht<br />

mehr so einfach geformt sind. Hier hilft<br />

nur: Augen zukneifen und ziemlich grob<br />

abschätzen. Man kann z. B. den Motor als<br />

stehenden Zylinder betrachten und den<br />

Kurbelwellenteil komplett vernachlässigen<br />

oder aber den Motor gedanklich <strong>aus</strong><br />

einem stehenden und einem liegenden<br />

Teil zusammensetzen, wobei man von<br />

beiden die einzelnen Massen kennen bzw.<br />

ebenfalls abschätzen sollte. Das bringt uns<br />

2<br />

56<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Komponente<br />

Gewicht<br />

[g]<br />

Abstand<br />

X<br />

[mm]<br />

Abstand<br />

Y<br />

[mm]<br />

Träg-<br />

Abmessungen heits-<br />

Steiner- Schwerpunktkoordinaten:<br />

Länge Breite<br />

moment Anteil<br />

[mm] [mm] [gmm²] [gmm²]<br />

Xsp Ysp<br />

Motor 167 226 -38 36 53 52619 547429 183,15 -0,02<br />

Akku 290 171 41 138 46 <strong>51</strong>1367 530880<br />

Servo 56 120 -40 40 40 14933 312848<br />

Regler 75 191 -34 38 31 15031 91199<br />

Empfänger 8 161 -37 16 24 555 14865<br />

Transponder 8 120 -59 20 20 533 59734<br />

Gesamtmasse 604 gesamtes Trägheitsmoment 21<strong>51</strong>993<br />

Bild 10: Erweiterte Tabellenkalkulation zur Gier-Trägheitsmoment-Berechnung der Einbaukomponenten (wieder am Beispiel eines Elektro-Tourenwagens)<br />

aber automatisch zur Frage: Wie setzt man<br />

die einzelnen Trägheiten zu einem Ganzen<br />

zusammen?<br />

Der Steiner-Anteil<br />

Jakob Steiner war ein Schweizer Mathematiker,<br />

der sich zu allerlei Problemen der<br />

damaligen Zeit (er lebte von 1796 bis 1863)<br />

so seine Gedanken gemacht hat. Glücklicherweise<br />

hat er sich auch dem Phänomen<br />

der Massenträgheiten gewidmet und den<br />

Anteil der Trägheit ermittelt, der entsteht,<br />

wenn der Körper sich nicht um seinen<br />

eigenen Schwerpunkt dreht, sondern die<br />

Drehachse einen Abstand d hat. Die dabei<br />

gefundene Formel ist verblüffend einfach:<br />

Man benötigt zusätzlich zum Gewicht der<br />

jeweiligen Einbaukomponente noch die<br />

Hauptabmessungen des Ersatzquaders<br />

(a und b) sowie den Abstand des Komponentenschwerpunkts<br />

vom Gesamtfahrzeugschwerpunkt<br />

d, den man mithilfe des<br />

Pythagoras berechnen kann:<br />

d = ( X − X ) + ( Y −Y<br />

)<br />

2 2 2<br />

SP<br />

SP<br />

und die beschert den Heckmotorbuggys<br />

ein deutliches Traktionsplus, allerdings<br />

etwas zu Lasten der Lenkwilligkeit.<br />

Bei den Allradfahrzeugen müssen die Komponenten<br />

meist um den Antriebsstrang<br />

J = J + m⋅d<br />

gesamt<br />

Körper<br />

Das Trägheitsmoment eines Körpers erhöht<br />

sich also um den Betrag <strong>aus</strong> Masse mal Abstand<br />

zum Quadrat. Mithilfe dieser Formel<br />

lassen sich nun Trägheitsmomente von<br />

mehreren Körpern im Verbund um deren<br />

gemeinsamen Schwerpunkt berechnen.<br />

Das könnte der oben angesprochene Verbrennungsmotor<br />

sein, aber auch das gesamte<br />

Arrangement der RC-Komponen-ten<br />

in Bezug zum Gesamtschwerpunkt. Und<br />

Letzteres entspricht ja unserer ursprünglichen<br />

Fragestellung. Jetzt wird auch klar,<br />

warum die Massen möglichst dicht um den<br />

Schwerpunkt angeordnet werden sollen:<br />

Der Abstand geht sogar quadratisch ein,<br />

d. h., bei doppeltem Abstand des Akkus<br />

vom Schwerpunkt hat dieser bereits einen<br />

viermal so großen Steiner-Anteil.<br />

Um das Thema in Zahlen fassen zu können,<br />

erweitert man am besten die Tabellenkalkulation<br />

für die Schwerpunktkoordinaten<br />

um die Ermittlung der Trägheiten samt<br />

Steiner-Anteil. Beim Festlegen eines neuen<br />

Layouts für einen Eigen- oder Umbau kann<br />

mithilfe einer solchen Tabelle schnell ein<br />

guter Kompromiss für die Komponentenplatzierung<br />

gefunden werden.<br />

2<br />

Bild 11: Schumacher hat beim CAT SX den Antrieb in die 2. Etage verlegt und konnte so die Komponenten<br />

besonders dicht um den Schwerpunkt anordnen<br />

Beim Anlegen eines Arbeitsblatts für eine<br />

Tabellenkalkulation muss lediglich darauf<br />

geachtet werden, dass für die quaderförmigen<br />

und die zylindrischen Komponenten<br />

(z. B. Motor) die entsprechenden Trägheitsmoment-Formeln<br />

verwendet werden.<br />

Die Kunst der Komponentenanordnung<br />

liegt wieder einmal im gelungenen Kompromiss.<br />

Nicht immer wird man es schaffen,<br />

die Trägheitsmomente um alle drei Achsen<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. Die geringste<br />

Trägheit um die Rollachse beispielsweise<br />

erhält man, wenn alle Komponenten<br />

entlang der Fahrzeugmittelachse aufgefädelt<br />

werden. Dann aber wird die Trägheit<br />

um die Hoch- und Nickachse ansteigen, da<br />

sich die Einbauten ziemlich in die Länge<br />

erstrecken. Die klassischen 2WD-Heckmotorbuggys<br />

haben ein derartiges Layout,<br />

fahren aber trotzdem recht erfolgreich<br />

im Wettbewerb gegen die neu aufkommenden<br />

Mittelmotorkonstruktionen. Die<br />

statische Gewichtsverteilung hat in diesem<br />

Fall Vorrang vor der Trägheitsbetrachtung,<br />

herum gebaut werden, der zudem oft den<br />

besten Platz mitten durch das Fahrzeug<br />

belegt (da gehört nach der reinen Lehre<br />

das schwerste Bauteil hin!).<br />

Schlussbetrachtungen<br />

Die Industrie überrascht uns immer wieder<br />

mit neuen Layouts, die natürlich alles besser<br />

machen als alles bisher Dagewesene.<br />

Die Trägheit um die Rollachse sowie die<br />

Gierträgheit sollten bei einem Rennfahrzeug<br />

immer minimiert werden. Offroad-<br />

Fahrzeuge liegen dagegen manchmal<br />

ruhiger im Gelände, wenn die Nickträgheit<br />

eher etwas größer ist.<br />

Ob der Motor nun vorn oder hinten, links<br />

oder rechts liegt, die Akkus als Saddleoder<br />

Stickpacks angeordnet sind, spielt nur<br />

eine untergeordnete Rolle. Entscheidend<br />

ist, wo am Ende der Gesamtschwerpunkt<br />

liegt und welche Trägheitsmomente das<br />

Layout aufweist.<br />

TECHNIK<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 57


Die Fahr<br />

TEST<br />

Heiner Martin<br />

Der Maßstab 1:10 ist bei Verbrenner-<br />

Offroadern sehr beliebt. Die<br />

großen Brüder im Maßstab 1:8<br />

sind für viele zu groß und zu unhandlich.<br />

Und wenn dann im Maßstab 1:10 ein Motor<br />

mit fast 3 cm³ Hubraum den Antrieb<br />

übernimmt, steht auch genug Leistung für<br />

jede Menge Fahrspaß zur Verfügung. Und<br />

genau in diese Klasse fällt der DMT.<br />

Lieferumfang<br />

Geliefert wird der DMT als RTR-Set mit einem<br />

Synchro KT-200-Sender. Das Fahrzeug<br />

liegt komplett montiert in der Verpackung.<br />

Mit dabei ist etwas Werkzeug wie Sechskantschlüssel<br />

und ein Kreuzschlüssel. Sprit<br />

und Glühkerzenakku für den Motor sind<br />

nicht mit dabei, gen<strong>aus</strong>o wenig wie die<br />

Akkus bzw. Batterien für Empfänger und<br />

Sender. Der beiliegende Sender Synchro<br />

KT-200 ist ein einfacher Drehknopfsender<br />

mit Dualrate für die Lenkung, Servowegumkehr,<br />

Servowegeinstellung und Trimmungen<br />

für Lenkung und Gas. Zudem<br />

kann der Gasweg von 50:50 auf ca. 70:30<br />

umgeschaltet werden. Mehr braucht man<br />

für ein Monster-Fahrzeug wie den DMT<br />

auch nicht.<br />

Als Bedienungsanleitung liegen dem<br />

DMT zwei jeweils viersprachige (darunter<br />

natürlich auch Deutsch) Heftchen<br />

bei. Eines beschreibt die wesentlichen<br />

Vorgänge zum Start des <strong>Modell</strong>s, das andere<br />

ist eine komplette Bauanleitung mit<br />

Erklärungen zu den einzelnen B<strong>aus</strong>tufen<br />

nebst Explosionszeichnung und Ersatzteilliste<br />

für den DMT. In dieser sind auch Maße<br />

zur Einstellung angegeben. So etwas hilft<br />

viel bei eventuell notwendigen Reparaturen<br />

sowie auch bei Servicearbeiten und<br />

ist leider bei RTR-Fahrzeugen noch immer<br />

nicht selbstverständlich. Zur Verschönerung<br />

der lackierten Karosserie liegt noch<br />

ein vorgestanzter Aufkleberbogen bei.<br />

Die Konstruktion<br />

Aufgebaut ist der DMT auf einem 3 mm<br />

dicken Alu-Chassis, das an der Vorderachse<br />

abgewinkelt ist. Dieser Kick-up ist<br />

mit 6° relativ klein, ein Zeichen, dass das<br />

Fahrzeug mehr für schnelle Strecken denn<br />

schweres Gelände geeignet ist. Auf dem<br />

Chassis liegt rechts der Seilzugstarter-<br />

Motor längs mitsamt der Auspuffanlage<br />

sowie dem Tank und auf der linken Seite<br />

ist die ganze Elektronik untergebracht.<br />

Empfänger und Akku sind in Boxen<br />

geschützt. Das Gasservo ist stehend<br />

neben dem Motor montiert, während das<br />

Lenkservo vorne liegend verbaut ist. Vorne<br />

und hinten wird das Chassis durch flexible<br />

Stoßfänger geschützt. Das vordere und<br />

hintere Differenzial ist jeweils mit einer<br />

Kunststoffbrücke zum Chassis abgestützt.<br />

Die Doppelquerlenker-Radaufhängungen<br />

vorne und hinten verwenden großteils<br />

identische Teile, das vereinfacht die<br />

Ersatzteilversorgung. Die Achsschenkel<br />

werden über Kugelbolzen von extrem<br />

58<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Lange Knochen in den Antrieben zu den Rädern rutschen gerne hin und her, können<br />

unter extremen Fahrsituationen auch mal her<strong>aus</strong>fallen. Schon das Hin- und Herrutschen<br />

lässt sich vermeiden, wenn in die Gelenke einfach ein kurzes Stück Spritschlauch<br />

eingelegt wird, bevor der Knochen eingesetzt wird. Dabei ist aber zu beachten, dass<br />

die Spritschlauchabschnitte nicht zu lang sind und dadurch die Bewegung der Radaufhängung<br />

behindern.<br />

Der DMT kann auf eine erfolgreiche Ahnenreihe zurückblicken. Da<br />

ist bei Kyosho über den reinen Offroader, ein Rallye-Fahrzeug und<br />

einen Truggy alles vorhanden. Das „M“ im Namen deutet schon auf<br />

Monster hin. Natürlich wurde einiges, wie die Radaufhängungen,<br />

dem Verwendungszweck angepasst.<br />

maschine<br />

DMT GP 4WD von Kyosho<br />

TEST<br />

Der Lieferumfang: Monster, Sender und Kleinteile<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 59


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

langen Querlenkern geführt, das lässt eine<br />

einfache Einstellung des Radsturzes zu.<br />

Vorne wie hinten kann die Vorspur über<br />

Spurstangen eingestellt werden. In der<br />

Lenkung verrichtet selbstverständlich ein<br />

Mitteldifferenzial mit zwei Bremsscheiben<br />

Servo-Saver seinen Dienst. Dieser kann in<br />

der Härte eingestellt werden.<br />

Sehr großzügig sind die Big-Bore-<br />

Stoßdämpfer dimensioniert. Sie sind mit<br />

einer 3,5-mm-Kolbenstange versehen.<br />

Rad- und chassisseitig stehen zur Feinabstimmung<br />

des Fahrverhaltens jeweils drei<br />

Befestigungspositionen für die Dämpfer<br />

zur Verfügung.<br />

Der Allradantrieb erfolgt vom Motor über<br />

eine Zweibacken-Fliehkraftkupplung zum<br />

zentralen Differenzial mit zwei Bremsscheiben.<br />

Über das Gestänge kann die<br />

Bremskraftverteilung eingestellt werden.<br />

Weiter geht es über lange Knochen zu den<br />

Differenzialen an Vorder- und Hinterachse.<br />

Die Kraftübertragung zu den Rädern<br />

erfolgtebenfalls über Knochen. Der<br />

komplette Antrieb ist kugelgelagert. Zur<br />

Befestigung der Räder dient ein 17-mm-<br />

Sechskant.<br />

Vorbereitungen<br />

Die Aufkleber müssen noch auf die Karosserie<br />

geklebt werden, dann den Luftfilter<br />

montieren, geladene Akkus in den Sender<br />

und noch den Empfängerpack einlegen,<br />

und dann kann es eigentlich losgehen.<br />

Der Sender ist schon an den Empfänger<br />

gebunden, da braucht man nichts mehr<br />

zu tun.<br />

Gerade bei einem Verbrenner-Fahrzeug<br />

sollte aber die Montage des Herstellers<br />

nochmals überprüft werden. Der Luftfilter<br />

war beim Testmodell nur wenig eingeölt.<br />

Hier wurde zusätzlich Luftfilteröl aufgebracht,<br />

das schützt den Motor. Weiter war<br />

Die Vorderachse<br />

Die Box für Empfänger und Akku<br />

Die Hinterachse<br />

Der vordere Teil des Chassis mit Tank und<br />

Lenkung<br />

60<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


in den Kugelbolzenführungen an den<br />

Achsschenkeln teilweise etwas viel Spiel,<br />

welches nachgestellt wurde. Das war aber<br />

auch schon alles, die Schrauben waren<br />

alle gut angezogen. Nun konnte es also<br />

wirklich losgehen.<br />

Die Praxis<br />

Wie bei jedem neuen Verbrennungsmotor<br />

musste dieser erst einmal eingefahren<br />

werden. Gefüttert wurde er mit 25%-Sprit.<br />

Ein paar Züge am Seilzugstarter und<br />

schon lief der Motor. Das Chassis besitzt<br />

unter der Schwungscheibe eine Aussparung,<br />

sodass man den Motor auch auf<br />

einer Startbox anlassen kann. Dann folgte<br />

die übliche Einlaufprozedur, wobei nur<br />

wenig Gas gegeben wurde, das Fahrzeug<br />

also immer schön rollte. Oben war der<br />

Motor von H<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> etwas fett eingestellt,<br />

unten war dem Tester die Einstellung für<br />

das Einlaufen etwas zu mager und somit<br />

wurde die Leerlauf-Gemischeinstellung<br />

etwas fetter eingestellt. Es folgten einige<br />

Tanks mit gemächlicher Fahrweise und<br />

dann ging es zur Sache, das heißt, der<br />

Motor wurde unten wie oben richtig, also<br />

etwas magerer, eingestellt. Die Servos,<br />

die sich im DMT befinden, erwiesen sich<br />

als kräftig genug, das Lenkservo kann die<br />

Räder auch im Stand auf glattem Unterboden<br />

einwandfrei einschlagen – sehr gut,<br />

denn das ist ja bei RTR-<strong>Modell</strong>en manchmal<br />

ein Problem.<br />

Der erste Fahreindruck war dann schon<br />

sehr positiv. Das Fahrwerk gefiel außerordentlich.<br />

Mit großen Federwegen und<br />

einer weichen Federung schluckt es<br />

nahezu jede Bodenunebenheit. Einzig der<br />

vordere Kick-up des Chassis ist ein wenig<br />

klein. Trifft der DMT zum Beispiel auf eine<br />

größere Kante, kann es schon mal vorkommen,<br />

dass er sich nach vorne überschlägt.<br />

Mit etwas Übung lässt sich aber auch das<br />

vermeiden, da muss man eben ein bisschen<br />

langsamer fahren. Der DMT ist aber<br />

eine gelungene Fahrmaschine und fordert<br />

eine schnelle Fahrweise geradezu her<strong>aus</strong>.<br />

Rasen und festgefahrene Erde liebt der<br />

DMT am meisten. Beim Einfahren in die<br />

Kurve untersteuert er hier leicht. Aus der<br />

Kurve kann er etwas stärker untersteuernd<br />

sauber her<strong>aus</strong>beschleunigen. Kies bzw.<br />

Schotter ist etwas kritischer, hier ist der<br />

Seitenhalt der Räder verständlicherweise<br />

nicht so hoch und das Fahrzeug übersteuert<br />

etwas mehr. Auch das Sprungverhalten<br />

des DMT ist gut. Im Zweifelsfall<br />

kann mit Bremse und Gas die Lage im Flug<br />

verändert werden, was aber nur selten<br />

notwendig ist.<br />

Die Kupplung kommt etwas früh, aber das<br />

schont den Antrieb. Wer hier eine schärfere<br />

Gangart bevorzugt, muss entweder<br />

die als Zubehör lieferbaren stärkeren<br />

Kupplungsfedern einbauen oder die Fliehgewichte<br />

der Kupplung etwas erleichtern.<br />

Bei den Testfahrten wurden auch einige<br />

Änderungen der Fahrwerkseinstellungen<br />

<strong>aus</strong>probiert. Um es vorwegzunehmen:<br />

So, wie der DMT <strong>aus</strong> dem Baukasten<br />

kommt, ist das Fahrverhalten der beste<br />

Kompromiss für verschiedene Gelände.<br />

Im Einzelfall hat es noch etwas gebracht,<br />

den Hinterrädern etwas mehr Vorspur zu<br />

geben, damit das Fahrzeug im schweren<br />

TEST<br />

Die Hinterachsaufhängung. Die Felgen sind mit<br />

einem 17-mm-Sechskant befestigt<br />

Die Vorderachsaufhängung im Detail<br />

Der GXR 18-Antriebsmotor mit 3 cm³ Hubraum<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 61


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Gelände ein bisschen mehr untersteuert.<br />

Am Sturz der Räder sollte man nur wenig<br />

spielen. Werte um –1,5° erweisen sich als<br />

optimal, auch im Hinblick darauf, dass<br />

sich die weichen Reifen gerade abfahren.<br />

Asphalt mögen die Reifen nicht, hier<br />

verschleißt das Profil sehr schnell. Wer den<br />

DMT auf solchen Strecken betreiben will,<br />

sollte sich auch nach den entsprechenden<br />

Reifen umsehen.<br />

Nach den Testfahrten, bei denen keinerlei<br />

Defekt auftrat, wurde der DMT auf<br />

ungewöhnlichen Verschleiß untersucht.<br />

Gefunden wurde aber nichts. Logisch, die<br />

Zahnräder und auch die Gelenkwellen<br />

zeigten Gebrauchsspuren, auch das Chassis<br />

hat an der Unterseite einige Kratzer.<br />

Das alles ist aber offroad-typisch. Der Stabilität<br />

des DMT ist also ein gutes Zeugnis<br />

<strong>aus</strong>zustellen.<br />

Fazit<br />

Kyosho ist mit dem DMT eine Fahrma-<br />

schine gelungen, die einfach Spaß macht.<br />

Die Stabilität ließ keine Wünsche übrig<br />

und das Fahrverhalten ist schon <strong>aus</strong> der<br />

Box her<strong>aus</strong> sehr gut. Die großen Big-Bore-<br />

Dämpfer machen sich hier sehr positiv<br />

bemerkbar. Die Kraft des 3-cm³-Motors<br />

reicht für das <strong>Modell</strong> gut <strong>aus</strong>. Klar sollte<br />

man sich aber darüber sein, dass der DMT<br />

nicht zum Crawlen geeignet ist, dafür ist er<br />

auch nicht gedacht. Das Monster liebt es<br />

einfach, schnell bewegt zu werden.<br />

Technische Daten<br />

Fahrzeug<br />

DMT GP 4WD<br />

von Kyosho<br />

Maßstab 1:10<br />

Klasse Verbrenner-Monster<br />

Radstand<br />

315 mm<br />

Spurbreite vorne 305 mm<br />

Spurbreite hinten 307 mm<br />

Reifenabmessungen 145 x 85 mm<br />

Motor GXR18, 3 cm³ Hubraum,<br />

Seilzugstarter<br />

Fernsteuerung Synchro KT-200<br />

Gewicht fahrfertig 2908 g<br />

Vertrieb Kyosho Deutschland,<br />

Kaltenkirchen, www.kyosho.de<br />

Empf. Verkaufspreis 349,– Euro<br />

Die Differenziale sind über Kunststoffverbindungen<br />

mit dem Chassis abgestützt<br />

Die mitgelieferten Zubehörteile<br />

Der Synchro KT-200-Sender<br />

Das Chassis in der Übersicht<br />

62 <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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TEST<br />

Nicolas Gyra<br />

Mit den beiden Schrauben stellt man die Federvorspannung<br />

für Gas und Lenkung ein; durch<br />

Aust<strong>aus</strong>chen des Plastikklötzchens oberhalb des<br />

Gashebels stellt man den Winkel des<br />

Alles Gashebels ein<br />

drinDie<br />

In der Verpackung der MT4 stecken<br />

nicht nur Sender, Empfänger RX-461,<br />

Batteriehalter für den Empfängerakku,<br />

Schalterkabel, Befestigungsmaterial und<br />

zwei Anleitungen (deutsch und englisch),<br />

sondern auch zwei Telemetriesensoren,<br />

eine Griffschale für große Hände, eine Befestigungsöse<br />

für einen Trageriemen und<br />

ein Aufkleberbogen.<br />

Die MT4 bietet einige Einstellungen, die<br />

das Fahren angenehmer, ergonomischer<br />

machen sollen. Über das individuelle<br />

Einstellen der Federvorspannung können<br />

die Lenkwiderstände von Gashebel und<br />

Lenkrad den persönlichen Bedürfnissen<br />

angepasst werden. Ebenso können die<br />

Griffweite sowie der Anstellwinkel des<br />

Gashebels justiert werden. Zwei verschieden<br />

dicke Griffschalen sorgen ebenfalls für<br />

ein angenehmes Haltegefühl<br />

bei der MT4. Der<br />

Lenkwinkel des<br />

Steuerrads kann<br />

ebenfalls mechanisch<br />

begrenzt<br />

werden, um ein<br />

direkteres Fahrgefühl<br />

zu erzeugen.<br />

Auch die Software der MT4 bietet<br />

alle Funktionen, die man von einer<br />

Profi-Anlage erwartet. 18 <strong>Modell</strong>speicher,<br />

Exponential- und ARC-Einstellung, Anti-<br />

Lock-Bremse, Gas-Offset, Runden- und<br />

Intervall-Timer, Steering-Mixing für 4-Rad-<br />

Lenkung und vieles mehr lassen kaum<br />

Wünsche offen.<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Telemetriefunktionen im Rennalltag<br />

Zu den Highlights zählen auch die Telemetriefunktionen<br />

der Anlage, die zwar im<br />

Renneinsatz von DMC, EFRA und IFMAR<br />

verboten sind, doch für Trainingszwecke<br />

und Hobby-Piloten sind diese Funktionen<br />

sehr interessant. Im Angebot sind vier<br />

Telemetrieanzeigen in Echtzeit auf dem<br />

Senderdisplay, einstellbare Alarme für die<br />

Empfängerakkuspannung und die beiden<br />

Temperatursensoren, Anzeige der maximal<br />

erreichten Temperaturen und vieles mehr.<br />

Die gemessene Drehzahl kann als U/min,<br />

aber auch als km/h und mp/h dargestellt<br />

werden. Der Höchstwert wird auch hier<br />

gespeichert. Zudem verfügt das System<br />

über einen Telemetrie-Logger von 12 sec<br />

bis 90 min (max. 120 Messpunkte) zum<br />

nachträglichen Auswerten der Telemetrie-<br />

Telemetriefunktionen jeder Art sind momentan bei DMC-Rennen und zum Teil auch<br />

bei anderen Rennen nur bei Trainingsläufen gestattet. Bei Qualifikations- und Finalläufen<br />

sind sie <strong>aus</strong>drücklich verboten. Also bitte vorher mit dem Rennleiter absprechen,<br />

wie mit den Telemetriefunktionen umgegangen werden soll. Fast immer müssen<br />

die Sensoren <strong>aus</strong>gebaut werden. Die Regel stammt noch <strong>aus</strong> der Zeit, wo Telemetrie<br />

sehr aufwändig und sehr teuer war und man Chancengleichheit bewahren wollte. Da<br />

Telemetrie mittlerweile bezahlbar geworden ist, könnte über eine Abschaffung des Telemetrieverbots<br />

nachgedacht werden, da sie eine echte Hilfe im Rennalltag sein kann.<br />

64<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Der Telemetriebildschirm: Empfängerakkuspannung,<br />

aktuelle/maximale Temperatur und<br />

aktuelle/max. Drehzahl<br />

Der Temperatursensor am Motor<br />

Der RX-461 im S10 Blast SC<br />

und dran<br />

Sanwa MT4 von LRP electronic<br />

Sanwa ist seit Jahrzehnten als Hersteller von hochwertigen Fernsteuerungen im RC-<br />

Bereich bekannt. Mit der MT4 liefern die Japaner ihre erste Pistolensteuerung mit<br />

Telemetriefunktion.<br />

TEST<br />

daten. Die geloggten Daten werden grafisch<br />

wie auch in Tabellenform angezeigt.<br />

Einbau und Inbetriebnahme<br />

Um den Sender in Betrieb zu nehmen,<br />

genügt es, vier Batterien/Akkus vom Typ<br />

Mignon/AA in den Batteriehalter einzulegen.<br />

Aufladen kann man NiMH-Akkus über<br />

die eingebaute Ladebuchse, die andere<br />

Abmessungen hat (Ø 4 mm außen, Ø 1,5<br />

mm innen) als die Vorgängermodelle von<br />

Sanwa. Zweizellige LiPos und LiFePos<br />

können ebenfalls verwendet werden,<br />

müssen aber zum Laden <strong>aus</strong> dem Sender<br />

genommen werden. Für die Zukunft wäre<br />

eine Ladebuchse für Li-Akkus wünschenswert.<br />

Um den Sender mechanisch<br />

auf den Fahrer einzustellen, benötigt man<br />

einen Kreuzschraubendreher und einen<br />

1,5-mm-Innensechskantschlüssel. Sehr<br />

positiv überrascht hat der Aust<strong>aus</strong>ch der<br />

Griffschale: Ein Wechsel macht einen sehr<br />

großen Unterschied, man denkt, man hätte<br />

eine andere Fernsteuerung in der Hand.<br />

Aber auch die anderen mechanischen<br />

Einstellungen sind sinnvoll und erlauben<br />

es, den Sender auf die eigenen Bedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

Die MT4 nach dem Auspacken<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 65


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Der Empfänger passt mit seinen 36 x 27<br />

mm wohl in alle gängigen 1:10er und<br />

größere <strong>Modell</strong>e, selbst in die meisten<br />

1:18er sollte er zu montieren sein. Beim<br />

Der Drehzahlsensor an der Antriebswelle<br />

Verlegen des Antennenkabels ist darauf zu<br />

achten, dass es nicht gekürzt oder geknickt<br />

werden darf und das durchsichtige Ende<br />

nicht in Kontakt mit leitenden Materialien<br />

(Metall, Kohlefaser) kommen darf. Die<br />

Betriebsspannung geht von 4,8 bis 7,4 V,<br />

das heißt, ein 2-zelliger LiPo- oder LiFePo-<br />

Empfängerakku kann eingesetzt werden,<br />

solange die Servos und alle anderen angeschlossenen<br />

Komponenten ebenfalls mit<br />

dieser Spannung arbeiten können. Die Anschlusskabel<br />

der Telemetriesensoren sind<br />

ca. 16 cm lang und sollten ebenfalls für<br />

die meisten Mo-<br />

delle <strong>aus</strong>reichend<br />

sein. Die Anlage<br />

wurde in einen<br />

LRP SC10 Blast<br />

SC montiert; der<br />

Temperaturfühler<br />

wurde mit einem<br />

Kabelbinder am<br />

Motorgehäuse<br />

befestigt, der<br />

Drehzahlsensor mit<br />

doppelseitigem<br />

Klebeband am<br />

Lenkservo fixiert.<br />

Auf die blaue Antriebswelle<br />

klebte<br />

man schwarze und weiße Aufkleber, damit<br />

der Drehzahl-Sensor die Umdrehungen<br />

„lesen“ kann.<br />

In der Praxis<br />

Auch wenn die MT4 mehr Einstellungen als<br />

viele Smartphones hat, gelang es ohne Anleitung,<br />

den Drehzahlregler, die Lenkungsendpunkte<br />

(EPA) und die Feintrimmung<br />

der Lenkung (TRIM1) einzustellen. Es ist<br />

immer gut, ein Produkt zu verkaufen, das<br />

ohne viel Aufwand sofort gut funktioniert.<br />

Da Sender und Empfänger schon von Werk<br />

<strong>aus</strong> aneinander gebunden waren, waren<br />

die Sendereinstellungen fürs Erste zu Ende<br />

und der Spaß konnte beginnen: In Verbindung<br />

mit dem Sanwa SDX-755-Servo und<br />

dem LRP Sphere TC Spec war der S10 Blast<br />

SC sehr präzise und verzögerungsfrei zu<br />

fahren. Der Sender lag gut in der Hand und<br />

sowohl der Gashebel wie auch das Lenkrad<br />

fühlten sich sehr leichtgängig, gleichmäßig<br />

und geschmeidig an. Auch der Moosgummiüberzug<br />

des Lenkrads gefiel gut. Schon<br />

nach wenigen Minuten hatte sich der Autor<br />

an den Sender gewöhnt und wollte ihn<br />

nicht mehr hergeben. Der Stromverbrauch<br />

des Senders lag bei sparsamen 65 bis 70<br />

mA. Bei einem 2100er-Akku ergibt sich so<br />

eine Betriebsdauer von über 30 Stunden.<br />

Zudem hat die MT4 einen Alarm, falls<br />

man einmal vergessen sollte, den Sender<br />

<strong>aus</strong>zuschalten.<br />

Die Navigation durch die verschiedenen<br />

Menüs und Einstellungen gelingt dank<br />

des Scrollrads (hoch, runter, <strong>aus</strong>wählen)<br />

und des Knopfs (zurück) an der Oberseite<br />

spielend einfach und je nach Erfahrung<br />

mit Fernsteuerungen und Fernsteuerungsenglisch<br />

(Menüsprache) kann man<br />

die Anleitung getrost zu H<strong>aus</strong>e lassen. Die<br />

Menüführung ist logisch und man kommt<br />

schnell zum Ziel, nur im Menüpunkt System<br />

muss man wegen der vielen Einstellungen<br />

etwas länger scrollen. Dualrate,<br />

Servoreverse, Vollgas- und Vollbremsepunkte<br />

konnten ohne Anleitung verstellt<br />

Das Lenkrad und die vier Trimmknöpfe für alle Kanäle. Mit dem Scrollrad<br />

und dem Schalter, die oben am Gehäuse angebracht sind, navigiert man<br />

durch die Menüs und Einstellungen<br />

Die MT4 von hinten – in dem Schutzbügel ist die Antenne untergebracht<br />

66<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


werden, erst als es darum ging, Knöpfe mit<br />

Funktionen zu belegen und die Telemetrie<br />

einzustellen, wurde die Anleitung zurate<br />

gezogen.<br />

Apropos Telemetrie:<br />

Telemetrie ist sicherlich die Zukunft für<br />

RC-Fernsteuerungen. Ein paar Gramm<br />

Kabel und Sensoren im Auto bieten mehr<br />

Sicherheit, mehr Bedienungskomfort und<br />

mehr Informationen. Zur Sicherheit: Die<br />

Sicherheitsalarme der Empfängerakkuspannung<br />

und der Motortemperatur geben<br />

dem Fahrer ein sehr gutes Gefühl, nämlich<br />

Sicherheit, weil einem hier die Fernsteuerung<br />

die Arbeit abnimmt. Vor<strong>aus</strong>gesetzt,<br />

dass die Alarme richtig programmiert sind,<br />

kann man die beiden Funktionen einfach<br />

vergessen und sich mehr aufs Fahren<br />

konzentrieren. Der Komfort kommt daher,<br />

dass man nicht mehr in die Box fahren und<br />

dort von Hand die Motortemperatur messen<br />

muss, sondern einfach einen Blick auf<br />

die Telemetrieanzeige werfen kann.<br />

Alles im Griff – Gas, Schalthebel und zwei<br />

Schalter werden mit der linken Hand bedient<br />

Technische Daten<br />

Mehr Informationen: Eine Funke, die in Echtzeit<br />

die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs<br />

auf einem analogen (!) Tacho anzeigt? Und<br />

den Maximalwert speichert? Wie cool ist<br />

das denn? Darauf haben Parkplatzfahrer<br />

seit Jahren gewartet. Viele weitere Telemetriefunktionen<br />

sind für die Zukunft vorstellbar<br />

und es gilt: jeder darf, keiner muss.<br />

In der Praxis ergab sich eine recht hohe<br />

Genauigkeit der Telemetriewerte der MT4.<br />

Im Vergleich zu einem externen Messgerät<br />

wich die gemessene Temperatur um +/–1°<br />

C ab. Die Abweichung bei der Spannung<br />

betrug +/–0,02 V und auch die Geschwindigkeit<br />

variierte zum gemessenen GPS-<br />

Wert nur um ca. 2 km/h, allerdings erst,<br />

nachdem das System mit GPS kalibriert<br />

wurde. Mit den in der Anleitung vorgeschlagenen<br />

Einstellungen lag der Messwert<br />

um sage und schreibe 35 km/h zu niedrig!<br />

Der Startbildschirm der MT4: Hier werden der<br />

aktuelle <strong>Modell</strong>name, die aktuellen Ausschläge<br />

der 4 Kanäle, die Spannung des Senderakkus,<br />

der Übertragungsmodus, die Stellung der Trimmungen<br />

von Gas und Bremse, die Stellung des<br />

Schalthebels (LV) und der Timer angezeigt<br />

<strong>Modell</strong><br />

Sanwa MT4<br />

Kanäle 4<br />

Frequenzbänder<br />

FHSS-2,<br />

FHSS-3, FHSS-4T<br />

Telemetriekanäle<br />

4 (2 x Temperatur, 1 x Spannung<br />

Empfängerakku, 1 x Drehzahl)<br />

Kompatible Empfänger<br />

Sanwa: RX-461 (im Lieferumfang),<br />

RX-4<strong>51</strong>, RX-4<strong>51</strong>R, RX-442FS;<br />

LRP: C3-RX<br />

Betriebsspannung Sender<br />

4,0 bis 9,6 V<br />

<strong>Modell</strong>speicher 18<br />

TEST<br />

Fazit<br />

Stromverbrauch Sender<br />

65 mA bei 5,5 V<br />

Die MT4 gehört zu den besten Fernsteuerungen<br />

auf dem Markt für RC-Cars. Sie hat<br />

vier Kanäle und eine sehr schnelle Übertragungsrate<br />

(wie M11X). Sie liegt gut in<br />

der Hand und ermöglicht präzises Fahren.<br />

Weiter bietet sie sehr viele Einstellungen<br />

inkl. der Möglichkeit, acht Bedienelemente<br />

(vier Trimmregler, zwei Schalter, ein Hebel,<br />

ein Drehrad) mit selbst wählbaren Funktionen<br />

zu belegen. Die Telemetriefunktionen<br />

geben relevante Informationen an,<br />

die den RC-Alltag (Setup-Arbeit) erleichtern<br />

und auch einfach Spaß machen. Ein kleines<br />

Minus ergibt die fehlende Umbaumöglichkeit<br />

für Linkshänder. Besonders attraktiv ist<br />

auch der Preis, der deutlich unter dem der<br />

Drehknopf-Spitzenmodelle liegt.<br />

Das Navigationsmenü (rechte Seite) besteht<br />

<strong>aus</strong> 16 Menüpunkten, die man durch Hoch- und<br />

Runterscrollen erreicht<br />

Der 4-Kanal-Empfänger mit drei<br />

Telemetrieeingängen<br />

Gewicht Sender<br />

(mit Alkali-Batterien) 480 g<br />

Betriebsspannung<br />

Empfänger RX-461 4,8 bis 7,4 V<br />

Maße Empfänger<br />

36 x 27 x 16 mm<br />

Gewicht Empfänger RX-461 10 g<br />

Vertrieb LRP electronic GmbH,<br />

73630 Remshalden, www.lrp.cc<br />

Bezugsquelle Fachhandel<br />

Empf. Verkaufspreis 269,– Euro<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 67


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horizonhobby.de/spektrum<br />

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NEWS<br />

Benni Schleich<br />

SMI hat das bekannte OA1910 Plus-Reso-<br />

Rohr für 2,11-ccm-Motoren weiterentwickelt.<br />

Die EFRA-Nummer bleibt erhalten,<br />

Die neuen Resonanzrohre von SMI<br />

da sich die angegebenen Daten und Maße<br />

nicht geändert haben, es wurden jedoch<br />

kleine Änderungen (mit großer Wirkung)<br />

vorgenommen, die speziell auf die neuen<br />

OAGT3-C-MH- und OAGT3-S-MH-Motoren<br />

abgestimmt sind. Das OA1915 ist geeignet<br />

für mittlere und große Rennstrecken mit<br />

langen Geraden und schnellen Kurven mit<br />

hoher Kurvengeschwindigkeit. Das OA1915<br />

vermittelt viel Drehmoment im mittleren<br />

und oberen Drehzahlbereich und erreicht<br />

eine maximale Höchstgeschwindigkeit.<br />

Seine Leistungsentfaltung ist degressiv.<br />

Das OA1910 Plus ist für kleine und mittlere<br />

Rennstrecken mit kurzen und mittleren<br />

Geraden und kleinen Kurven mit geringer<br />

Kurvengeschwindigkeit <strong>aus</strong>gelegt. Es vermittelt<br />

viel Drehmoment im unteren und<br />

mittleren Drehzahlbereich und ermöglicht<br />

dabei äußerst geringen Treibstoffverbrauch.<br />

Seine Leistungsentfaltung ist linear<br />

und ermöglicht ein konstantes Fahren.<br />

Der neue Orcan GT3-C-MH-Motor mit 2,11<br />

Kubikzentimeter Hubraum ist ein reinrassiges<br />

Renntriebwerk und überzeugt durch<br />

hochwertigste Verarbeitung, extreme<br />

Leistung und optimierten Verbrauch.<br />

Die maximalen Werte werden im Zusammenspiel<br />

mit den neuen Resonanzrohren<br />

erreicht. Die Leistungsentfaltung ist so<br />

extrem, dass als Hauptlager ein spezielles<br />

Keramik-Kugellager zum Einsatz kommt,<br />

um die sehr hohe Drehzahl von bis zu<br />

43 200 Umdrehungen pro Minute optimal<br />

an das <strong>Modell</strong> übertragen zu können. Der<br />

Motor ist für den Einsatz auf mittleren bis<br />

großen Rennstrecken zugeschnitten.<br />

Der neue Orcan-GT3-S MH-Motor mit<br />

2,11 Kubikzentimeter Hubraum wurde im<br />

Gegensatz zum GT3-C MH für den Einsatz<br />

auf kleinen bis mittleren Rennstrecken<br />

konzipiert. Die Daten ähneln denen des<br />

GT3-C MH, allerdings ist das Drehmoment<br />

im unteren bis mittleren Bereich deutlich<br />

höher. Ferner konnte der Spritverbrauch<br />

gesenkt werden.<br />

Der neue Orcan-BT5 Plus-Motor mit 3,49<br />

Kubikzentimeter Hubraum fühlt sich fernab<br />

der Straßen im Buggy-<strong>Modell</strong> wohl. Das<br />

Set besteht <strong>aus</strong> dem Motor und dem dafür<br />

entwickelten Resonanzrohr OA2500 (oder<br />

OA2500 Plus). Bei dieser Version wurde der<br />

Vergaser überarbeitet, um Standgas und<br />

Einstellverhalten weiter zu verbessern.<br />

Hierzu wurde dem Vergaser eine neue<br />

Gemischnadel spendiert, ferner besitzt<br />

der BT5 Plus einen Turbo-Brennraum und<br />

wird in der Orcan-Multifunktionstasche<br />

<strong>aus</strong>geliefert.<br />

SMI<br />

Orcan-GT3-C MH von SMI<br />

Orcan-BT5 Plus-Motor von SMI<br />

C2Shocks<br />

Ride-Control-Dämpferkolbenplatten<br />

von C2Shocks<br />

Team-Edition-Dämpferkolbenplatten<br />

von C2Shocks<br />

Die neuen Ride-Control-<br />

Kolben sind für die<br />

modernen Offroad-<br />

Strecken entwickelt<br />

worden. Die progressiven<br />

Dämpfungskurven<br />

erlauben eine bessere<br />

Kontrolle über das Auto<br />

auf schnellen Strecken,<br />

vor allem bei schnellen<br />

Richtungsänderungen<br />

und Sprüngen. Die<br />

Ride-Control-Kolben<br />

können einfach in die Team-Edition-Kolben<br />

umgewandelt werden.<br />

Die Team-Edition-Kolben wurden nach<br />

Anregungen von zahlreichen Kunden<br />

optimiert. Die Kolben wurden komplett in<br />

Geometrien und Materialien überarbeitet.<br />

Die Dämpfungskurven wurden für löchrige<br />

Strecken und/oder für Strecken mit vielen<br />

Sprüngen optimiert.<br />

68<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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Carrera RC<br />

Kyosho/Hype<br />

Der Rock Crawler von Carrera<br />

Vor einiger Zeit kehrte Carrera nach mehreren<br />

Jahrzehnten zurück auf die RC-Bühne.<br />

Nun stellt das Traditionsunternehmen<br />

den Rock Crawler im Maßstab 1:10 vor.<br />

Das Einsteigermodell wird komplett<br />

vormontiert und fahrfertig geliefert<br />

inklusive einer 27-MHz-Fernbedienung<br />

und allem, was zum Betrieb nötig ist. Der<br />

Crawler wird von einem 540er-Bürstenmotor<br />

und einem 11,1-V-Lithium-Ionen-<br />

Akku befeuert, der mithilfe des beiliegenden<br />

Netzladers geladen wird.<br />

Die H<strong>aus</strong>marke Hype hat ab sofort Hochstrom-Stecker<br />

im praktischen 50er-Pack im<br />

Sortiment. Das T-Steckersystem ist <strong>aus</strong>gelegt<br />

für Anwendungen bis ca. 100 A Dauerlast.<br />

Die Steckverbindung ist verpolsicher<br />

und bietet maximale Kontaktsicherheit.<br />

Die breiten Gold-Kontakte garantieren eine<br />

bestmögliche Leitfähigkeit mit geringstem<br />

Übergangswiderstand. Natürlich sind die<br />

Stecker auch paarweise erhältlich.<br />

NEWS<br />

Proline<br />

Für die Hotbodies D8- und D8T-Offroad-<br />

<strong>Modell</strong>e gibt es nun neue Bull Dog-Karosserien.<br />

Für die T-Maxx und Revo-<strong>Modell</strong>e<br />

von Traxxas ist ab sofort der 92er-Jeep<br />

Cherokee erhältlich.<br />

Die T-Stecker von Hype<br />

Proline-Bulldog-Karosse für den Hotbodies D8<br />

Shepherd<br />

Micro Racing<br />

Proline-Bulldog-Karosse für den Hotbodies D8T<br />

BHS Binkert hat den Generalvertrieb für die<br />

neuen Hyundai-Mini-Kameras übernommen.<br />

Die kleinen Digitalkameras verfügen<br />

über hohe Auflösungen bei kompakten<br />

Maßen von gerade einmal 50 x 32 x 12<br />

mm. Auch bei der Fotoauflösung brauchen<br />

sich die Kameras nicht zu verstecken. Mit<br />

einer Bildauflösung von 1280 x 1024 Pixel<br />

(Shorty Snap) bzw. 2592 x 1944 Pixel (King<br />

Snap HD) lassen sich gute Aufnahmeergebnisse<br />

erzielen. Während die Shorty Snap<br />

mit Mikro-SD-Speicherkarten bis zu 16 GB<br />

kompatibel ist, passen in die King Snap<br />

HD sogar 32-GB-Karten. Mit dem zum Lieferumfang<br />

gehörenden USB-Kabel lassen<br />

sich die Daten anschließend problemlos<br />

auf einen Computer übertragen.<br />

Proline-Jeep Cherokee<br />

BHS Binkert<br />

Hyundai präsentiert die neuen Mini-Kameras<br />

Shorty Snap und King Snap<br />

Ab sofort ist für den Velox V8 ein Keramiklager-Exzenter-Satz<br />

verfügbar. Die 16 Keramiklager<br />

sorgen für einen extrem leichtgängigen<br />

Antriebsstrang bei gleichzeitig<br />

erhöhter Haltbarkeit der Lager. Mit den Exzentern<br />

kann man die Position der Radachse<br />

verändern, um weitere Setup-Möglichkeiten<br />

zur Verfügung zu haben. Die<br />

speziellen 12 x 16 x 0,1-mm-Passscheiben<br />

ermöglichen einen spielfreien Einbau der<br />

Radachse.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 69


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HORIZONHOBBY.DE/TLR<br />

DRIVE FASTER.<br />

RACE SMARTER.<br />

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NEWS<br />

www.car-modell.de<br />

Ebenfalls neu ist<br />

der iX8-Brushless-Regler<br />

für<br />

1:8-<strong>Modell</strong>e. Der<br />

Regler wurde<br />

Die neuen DTM-Karosserievarianten von LRP Electronic<br />

speziell für die<br />

höheren Spannungen<br />

im 1:8er-Bereich <strong>aus</strong>gelegt. Der<br />

Regler ist damit für den Betrieb mit 2s- bis<br />

6s-LiPo-Akkus geeignet. Der Kondensator<br />

liegt innen im Gehäuse, der Lüfter ist steckbar<br />

und massive Powerkontakte sorgen für<br />

optimale Stromübertragung.<br />

LRP<br />

LRP-iX8-Brushless-Fahrtenregler<br />

für 1:8-<strong>Modell</strong>e<br />

LRP erweitert sein Sortiment um neue<br />

Karosserie-Varianten des beliebten<br />

Blast-Einsteiger-Tourenwagens. Die von<br />

Mercedes-Benz lizensierten Karosserien<br />

bilden die 2010er-DTM-Boliden von Paul<br />

Di Resta und David Coulthard perfekt<br />

nach. Die Karosserien sind fertig lackiert<br />

mit authentischen Details und Aufklebern,<br />

komplett <strong>aus</strong>geschnitten und bereit für<br />

den ersten Einsatz – auch in der LRP-HPI-<br />

Challenge.<br />

Dynamic 8 lautet der Name des neuen<br />

Brushless-Motors für 1:8er-<strong>Modell</strong>e. Der<br />

2200 kV starke Treibsatz verfügt über<br />

die neue Multislot-Wicklung, die mehr<br />

Drehmoment bei gleichzeitig geringeren<br />

Wärmeverlusten zur Verfügung stellen soll.<br />

Dynamic 8-Brushless-Motor von LRP<br />

LRP Nitro ZR.32 Spec.2 Pullstart<br />

Auch für Verbrennermodelle ist ein<br />

neues Triebwerk bei den Remshaldenern<br />

erhältlich. Der LRP Nitro ZR.32 Spec.2<br />

Pullstart mit 5,24-ccm-Hubraum verfügt<br />

über das neue XTEC T6- Motorengehäuse,<br />

das zusammen mit dem Heavy-Duty-Cool-<br />

Down-Max-Kühlkopf für optimale Kühlung<br />

und idealen Spritverbrauch sorgen soll.<br />

Durch das hohe Drehmoment und die<br />

hohe Leistung ist der Motor perfekt für<br />

Hobbyfahrer und Fun-Racer geeignet.<br />

Thunder Tiger Europe bietet verschiedene<br />

seiner erfolgreichen Wettbewerbsmodelle<br />

von Team Associated als Bundles<br />

mit Motor und anderem Zubehör zum<br />

Vorzugspreis an. So ist der RC8.2 nun mit<br />

Thunder Tiger<br />

Team Associated-„R“-121VR-ST-3,5-ccm-<br />

Motor, „R“-2035 Schalldämpfersystem und<br />

Richard-Saxton-Nitro-How-to-Video verfügbar.<br />

Ebenso wird der TC6 nun mit Nosram-Pearl-ISTC<br />

V2-Brushless-Regler & Pure-<br />

Evo-4.0T-Brushless-Motor angeboten.<br />

Tamiya<br />

Tamiya erweitert das Retro-Sortiment<br />

um die Gold-Edition des legendären<br />

Lunch-Box <strong>aus</strong> den 80er-Jahren. Neben<br />

einer aufwändig gestalteten goldenen<br />

ABS-Karosserie verfügt das <strong>Modell</strong><br />

über einen beiliegenden 540er-Bürstenmotor<br />

und den bewährten elektronischen<br />

Fahrtregler TEU-104BK mit<br />

Unterspannungsabschaltung.<br />

Der Team Associated RC8.2 mit Motor<br />

und Zubehör<br />

Der Team Associated RC6 inklusive<br />

Regler und Motor<br />

Lunch Box Gold Edition von Tamiya<br />

70<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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HORIZONHOBBY.DE/TLR<br />

Anzeige<br />

Savöx<br />

Nach einer <strong>aus</strong>gedehnten Entwicklungsphase<br />

kann Savöx ab sofort mit Großmodellservos<br />

aufwarten. Die SV-Reihe ist<br />

den extremen Kräften in Großmodellen die<br />

Stirn bieten kann, sondern glänzt zusätzlich<br />

mit Hochvoltfähigkeit, sodass einem<br />

direkten Anschließen an einen LiPo-Akku<br />

nichts entgegensteht. Das SV-0235MG bietet<br />

am LiPo mit 7,4 V 35 kg/cm Stellkraft bei<br />

einer Stellzeit von 0,13 s auf 60°. Der starke<br />

Bruder, das SV-0236MG, kann sogar 40 kg/<br />

cm stemmen und benötigt lediglich 0,15 s<br />

für 60°.<br />

SV-0236MG von Savöx<br />

dabei nicht nur mit einem widerstandsfähigen<br />

Metallgetriebe <strong>aus</strong>gestattet, das<br />

SC-0352 von Savöx<br />

Oftmals sind günstige Einsteigermodelle<br />

mit keinen oder nicht <strong>aus</strong>reichend starken<br />

Servos <strong>aus</strong>gestattet, obwohl die Anforderungen<br />

an das Servo nicht exorbitant hoch<br />

sind. Das neue Savöx SC-0352 setzt genau<br />

da an: ein auf diese Anforderungen abgestimmtes<br />

Leistungsprofil zu einem Preis,<br />

der Wirtschaftlichkeit garantiert. 6,5 kg/<br />

cm Stellkraft und nur 0,13 s Stellzeit auf 60°<br />

sorgen für <strong>aus</strong>reichende Reserven. Selbstverständlich<br />

ist es doppelt kugelgelagert<br />

und kann mit einem Gewicht von lediglich<br />

42 g auftrumpfen.<br />

NEWS<br />

Serpent<br />

CN Development & Media<br />

2-mm-Top-Deck für Serpent S411<br />

Zum Gewinn des 26. Weltmeistertitels für<br />

TEAM ASSOCIATED gibt es den 4WD Buggy<br />

B44.1 Factory Team-Baukasten in einer<br />

limitierten Sonderedition zum Vorteilspreis.<br />

Zum Lieferumfang gehört der 7,4-V-<br />

LiPo-„Competition“-Akku mit 5200 mAh<br />

und 60 C.<br />

Serpent stellt ein weiteres Top-Deck für<br />

den S411 Tourenwagen vor. Dieses ist<br />

2 mm stark, bietet mehr Flex und soll<br />

helfen, schneller ein Setup für verschiedene<br />

Streckentypen zu finden.<br />

Ebenfalls neu im Programm der Holländer<br />

ist das Xceed-Setup-Board. Das aufwändig<br />

gestaltete Board wird inklusive<br />

einer passenden Schutzhülle geliefert.<br />

Die neuen Yuki-Model-Servos von<br />

CN Development & Media<br />

RC-Fellas präsentiert neue <strong>Modell</strong>e in den<br />

Maßstäben 1:16 und 1:8. Der Evolution EP<br />

PRO im Maßstab 1:16 verfügt über ein leistungsstarkes<br />

Brushless-Antriebssystem<br />

Ebenfalls im Set enthalten ist der brandneue<br />

Sonic-Brushless-Motor mit 6.5T <strong>aus</strong><br />

dem H<strong>aus</strong>e Team Associated.<br />

RC-Fellas<br />

und wird komplett fahrfertig geliefert. Der<br />

NR 8Be Dune Buggy ist ein 1:8er-<strong>Modell</strong>,<br />

das ebenfalls bürstenlos angetrieben wird.<br />

Xceed-Setup-Board<br />

Evolution EP PRO<br />

NR 8Be Dune Buggy<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 71


TEST<br />

Heiner Martin<br />

Die Wahl fiel dabei auf zwei Servos<br />

für 1:10er-Glattbahn-Fahrzeuge<br />

(SC-12<strong>51</strong>MG und SC-1258TG)<br />

sowie zwei Servos für 1:8/1:10-Offroader<br />

(SC-1267SG und SC-1268SG). Das SC-<br />

12<strong>51</strong>MG ist ein Low-Profile-Servo und<br />

passt damit in die meisten Elektro-Tourenwagen.<br />

Dagegen besitzt das SC-1258TG<br />

Standardgröße und ist somit auch für<br />

Verbrenner-Tourenwagen der Klasse<br />

1:10-Scale geeignet. Es ist etwas stärker<br />

als sein Low-Profile-Kollege bei gleicher<br />

Geschwindigkeitsangabe. Diese beiden<br />

Servos eignen sich für Empfängerakkus<br />

bis zu 5 Zellen NiMH (Nennspannung 6 V).<br />

Die beiden Servos für Offroad-Fahrzeuge<br />

unterscheiden sich etwas in der Kraft<br />

und bei der Geschwindigkeit, wobei eine<br />

geringere Kraft gleichbedeutend mit einer<br />

höheren Geschwindigkeit ist. Dieses Servos<br />

sind als Hochvolt-Typen (HV) <strong>aus</strong>gelegt,<br />

können also mit Empfängerakkus bis zu 2s<br />

LiPo betrieben werden (Nennspannung 7,4<br />

V). Alle vier Servos sind zum Anschluss an<br />

Fernsteuerungen mit schneller Reaktionszeit<br />

(HRS-Systeme) geeignet.<br />

Savöx-Servos für 1:<br />

und 1:8 Offroad<br />

<strong>Modell</strong><br />

TIPP<br />

Um 6-V-Servos an einem 2s-LiPo-Empfängerakku betreiben zu können, gibt es Spannungsregler,<br />

die zwischen Empfängerakku und Empfänger geschaltet werden. Diese<br />

Regler waren schon häufiger Ursache für Störungen. Der Anlaufstrom eines Servos<br />

kann im RC-Car schnell einmal 3 bis 4 A betragen. Wird hier ein zu schwacher Regler<br />

verwendet, kann es zu Spannungseinbrüchen bei der Versorgungsspannung kommen,<br />

die wiederum zu Störungen führen können. Im RC-Car sollte ein solcher Regler mindestens<br />

mit 5 A belastbar sein, besser sind 7-A- oder 10-A-Typen.<br />

72<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Das geöffnete SC-1268SG zeigt den Getriebeaufbau<br />

stellvertretend für die getesteten Savöx-Servos<br />

Sauberer Aufbau der Elektronik<br />

Servos sind eines der wichtigsten Glieder in der Übertragungskette der Steuerbefehle<br />

vom Fahrer bis zum Fahrwerk eines RC-Cars. Die Anforderungen an Stellgenauigkeit,<br />

Kraft und Geschwindigkeit sind dabei recht hoch und von RC-Car<br />

zu RC-Car auch unterschiedlich. Savöx-Servos erfreuen sich dabei in letzter Zeit<br />

großer Beliebtheit bei den Fahrern. Grund genug, einmal einige der angebotenen<br />

Servos genauer zu betrachten.<br />

TEST<br />

10 Tourenwagen<br />

Der Aufbau<br />

Allen diesen Servos ist der Grundaufbau<br />

gemeinsam: Deckel und Boden des Gehäuses<br />

bestehen <strong>aus</strong> Kunststoff während<br />

das Mittelteil <strong>aus</strong> Aluminium ist. Im oberen<br />

Teil befindet sich das Getriebe, bei allen<br />

Testkandidaten war dieses <strong>aus</strong> Metall. Im<br />

unteren Teil findet die Elektronik ihren<br />

Platz. Die Platinen sind sauber verarbeitet<br />

und der Motor wie auch das Rückmelde-<br />

Potenziometer sind direkt auf der Platine<br />

montiert bzw. verlötet. Da gibt es also<br />

keine schwingungsempfindlichen Kabel.<br />

Ferner sind alle Servos mit einem Glockenankermotor<br />

<strong>aus</strong>gerüstet. Diese Motoren<br />

sind zwar nicht so langlebig wie bürstenlose<br />

Motoren, besitzen aber ein höheres<br />

Anlaufmoment, was gerade im RC-Car<br />

durch<strong>aus</strong> von Vorteil sein kann. Das Getriebe<br />

besteht bei allen vier Testkandidaten<br />

<strong>aus</strong> Metall (Stahl oder Titan) und weist je<br />

nach Typ gar kein bis sehr wenig Spiel auf.<br />

Das Rückmelde-Potenziometer ist über<br />

einen kleinen Kunststoff-Einsatz spielfrei<br />

mit dem letzten Zahnrad gekoppelt. Der<br />

Servo-Abtrieb besitzt einen Vielzahn, der<br />

kompatibel zu Futaba ist.<br />

Die Praxis<br />

Bevor die Servos ihren Dienst in verschiedenen<br />

RC-Cars tun durften, wurde<br />

erst einmal die Stellgenauigkeit mithilfe<br />

eines langen Abtriebshebels überprüft.<br />

Besonders das SC-12<strong>51</strong>MG und das SC-<br />

1258TG konnten hier überzeugen. Einen<br />

Tick schlechter präsentierten sich das<br />

SC-1267SG und das SC-1268SG. Aber auch<br />

hier ist die Stellgenauigkeit sehr gut, wenn<br />

auch einen Tick schlechter als bei den<br />

beiden anderen Savöx-Kollegen. Immer<br />

mehr Fernsteuerungen sind ja mittlerweile<br />

in der Lage, die häufig angegebene Auflösung<br />

von 2048 Schritten beim Servoweg<br />

auch wirklich umzusetzen, sodass sich<br />

mit Servos, die diese Auflösung auch in<br />

Stellgenauigkeit umsetzen, einfach präziser<br />

steuern lässt.<br />

Die Geschwindigkeit entsprach den Angaben,<br />

wobei dabei zu berücksichtigen ist,<br />

dass Savöx hier Werte für 60° Ausschlag<br />

angibt. Andere Hersteller verwenden hier<br />

nur 40° oder 45°. Dann sind die Werte<br />

natürlich entsprechend kleiner, auch<br />

wenn real nur die gleiche Geschwindigkeit<br />

erreicht wird. So entsprechen 0,1 s/60° in<br />

etwa 0,075 s/45°. Es wäre schön, wenn sich<br />

die Hersteller hier auf eine Angabe einigen<br />

könnten, denn dann wären die Angaben<br />

besser zu vergleichen. Das SC-12<strong>51</strong>MG<br />

und das SC-1258TG neigten bei einem voll<br />

geladenen, fünfzelligen NiMH-Empfängerakku<br />

etwas zum Überschwingen, beim<br />

Fahren machte sich das aber nicht mehr<br />

bemerkbar.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 73


TEST<br />

www.car-modell.de<br />

Technische Daten<br />

Servo<br />

SC-12<strong>51</strong>MG<br />

Betriebsspannung 4,8–6 V<br />

Abmessungen 40,8 x 20,2<br />

x 25,4 mm<br />

Kraft (nach Hersteller)<br />

90 Ncm bei 6 V<br />

Geschwindigkeit (nach Hersteller)<br />

0,08 s/60° bei 6 V<br />

Empf. Verkaufspreis 52,90 Euro<br />

Umfangreich: das mitgelieferte Zubehör, hier das des SC-1267SG<br />

Servo<br />

SC-1258TG<br />

Betriebsspannung 4,8–6 V<br />

Abmessungen 40,4 x 20,1<br />

x 37,2 mm<br />

Kraft (nach Hersteller)<br />

120 Ncm bei 6 V<br />

Geschwindigkeit (nach Hersteller)<br />

0,08 s/60° bei 6 V<br />

Empf. Verkaufspreis 59,90 Euro<br />

Servo<br />

SC-1267SG<br />

Betriebsspannung 6–7,4 V<br />

Abmessungen 40,4 x 20,1<br />

x 37,2 mm<br />

Kraft (nach Hersteller)<br />

210 Ncm bei 7,4 V<br />

Geschwindigkeit (nach Hersteller)<br />

0,095 s/60° bei 7,4 V<br />

Empf. Verkaufspreis 84,90 Euro<br />

74<br />

Die beiden 6-V-Servos, also das SC-<br />

12<strong>51</strong>MG und das SC-1258TG, durften sich<br />

in der Lenkung von 1:10er-Tourenwagen<br />

bewähren. Bei beiden ist die Kraft für<br />

diese Anwendung mehr als <strong>aus</strong>reichend.<br />

Die hohe Stellgeschwindigkeit erlaubt ein<br />

aktives Anlenken der Kurven sowie auch<br />

Lenkkorrekturen während der Kurvenfahrt.<br />

Dabei macht sich auch die hohe Stellgenauigkeit<br />

positiv bemerkbar. Kurven<br />

lassen sich damit sehr präzise anfahren und<br />

auch bei Korrekturen kann exakt gelenkt<br />

werden. Besonders machen sich die Fähigkeiten<br />

dieser Servos bei einem lenkaktiven<br />

Fahrzeugsetup bemerkbar. Ist ein Fahrzeug<br />

stark untersteuernd abgestimmt, reagiert<br />

Das SC-12<strong>51</strong>MG in einem Kyosho TF-6<br />

das RC-Car einfach zu träge und die Servos<br />

können ihre Qualitäten nicht richtig zeigen.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den beiden<br />

anderen Servos, dem SC-1267SG und<br />

dem SC-1268SG, die in Offroad-Fahrzeuge<br />

eingebaut wurden. Dabei fand zuerst das<br />

etwas stärkere SC-1268SG seinen Weg<br />

in die Lenkung, während das SC-1267SG<br />

beim Gas seinen Dienst tun durfte. Auch<br />

hier gilt: Kraft besitzen die Servos mehr als<br />

<strong>aus</strong>reichend, ganz besonders mit einem<br />

2s-LiPo-Empfängerakku. Auf diesen Akku<br />

sollte man mit Blick auf die Stellgeschwindigkeit<br />

auf jeden Fall zurückgreifen.<br />

Offroad-Fahrzeuge reagieren grundsät-<br />

Servo<br />

SC-1268SG<br />

Betriebsspannung 6–7,4 V<br />

Abmessungen 40,4 x 20,1<br />

x 37,2 mm<br />

Kraft (nach Hersteller)<br />

260 Ncm bei 7,4 V<br />

Geschwindigkeit (nach Hersteller)<br />

0,11 s/60° bei 7,4 V<br />

Empf. Verkaufspreis 84,90 Euro<br />

Vertrieb rc-city.de, 59192 Bergkamen,<br />

www.savox.de<br />

Bezugsquelle Fachhandel<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


SC-1268SG in der Lenkung eines 1:10er-Monstertrucks<br />

SC-1267SG als Gasservo in einem 1:10er-Monstertruck<br />

zlich etwas träger als Glattbahner und so<br />

überzeugten die Servos auch mit ihrer<br />

Stellgeschwindigkeit und -genauigkeit.<br />

Schlussendlich wurde das etwas schnellere<br />

SC-1267SG noch in der Lenkung eines<br />

1:10er-Monsters <strong>aus</strong>probiert. Dieses Servo<br />

hat zwar etwas weniger Kraft als das SC-<br />

1268SG, aber es spielte dennoch mit der<br />

Lenkung, selbst im Stillstand. Wer also ein<br />

möglichst schnelles Lenkservo bevorzugt,<br />

kann dies zumindest bei 1:10er-Offroadern<br />

und bei 1:8er-Buggys in Betracht ziehen,<br />

besonders dann, wenn der Offroader eine<br />

Lenkung besitzt, die konstruktiv auf geringen<br />

Kraftbedarf <strong>aus</strong>gelegt ist.<br />

Bleibt zum Schluss des Fahrtests noch<br />

anzumerken, dass an den Servos keinerlei<br />

Defekte auftraten. Einziger Wunsch, der<br />

beim Einbau des SC-12<strong>51</strong>MG aufkam, war<br />

ein etwas kürzeres Anschlusskabel. Die<br />

viel geübte Praxis, dieses Kabel innen im<br />

Servo einfach kürzer neu anzulöten, kann<br />

bei den Savöx-Servos nicht problemlos<br />

verwirklicht werden. Das Anschlusskabel<br />

ist von oben eingelötet und dadurch, dass<br />

der Motor und das Potenziometer mit<br />

der Platine verlötet sind, kann diese nicht<br />

einfach her<strong>aus</strong>genommen werden, um das<br />

Anschlusskabel wieder entsprechend zu<br />

verlegen.<br />

Fazit<br />

Die Leistung der getesteten Savöx-<br />

Servos konnte voll überzeugen, sei es die<br />

Stellkraft, die Stellgeschwindigkeit oder<br />

die Stellgenauigkeit. Insbesondere bei der<br />

Stellgenauigkeit punkten diese Servos<br />

gegenüber vielen Mitbewerbern. Somit<br />

kann sich das Preis-/Leistungsverhältnis<br />

sehen lassen.<br />

TEST<br />

Das Low-Profile-Servo SC-12<strong>51</strong>MG<br />

Für die Lenkung in 1:10er-Tourenwagen geeignet: SC-1258TG<br />

SC-1268SG, ein Servo für die Lenkung in Verbrenner-Offroad-<strong>Modell</strong>en<br />

Dient als Gas-Servo in Verbrenner-Offroad-Fahrzeugen: das SC-1267SG<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 75


TECHNIK<br />

Die Kegelzahnräder an den Differenzialen<br />

sind teilweise gerade und<br />

teilweise schräg verzahnt, als Materialien<br />

findet sich von Alu bis zu hochfesten<br />

Stählen alles; bei den Differenzialen gilt es<br />

zwischen 2-Spider, 4-Spider bis zu 6-Spider<br />

zu unterscheiden, und die Bremsen sitzen<br />

manchmal direkt am Mittel-Differenzial,<br />

manchmal aber auch am Antrieb der Achs-<br />

Differenziale. Anlass genug, sich einmal<br />

ein paar grundlegende Gedanken zu den<br />

Belastungen des Antriebsstrangs von<br />

Verbrenner-Buggys zu machen.<br />

Besonderheiten<br />

Hier gilt es vor allem zwei „Besonderheiten“<br />

zu beachten. Zum einen hat ein<br />

Verbrenner-Motor im Vergleich zu einem<br />

Elektromotor einen anderen Drehmomentverlauf.<br />

Es steht nicht wie beim Elektromotor<br />

bei minimaler Drehzahl gleich ein<br />

maximales Drehmoment an, sondern<br />

bei Verbrenner-Motoren für den Buggy-<br />

Bereich hat die Drehmomentkurve meist<br />

zwischen 20 000 und 25 000 U/min ihr<br />

Maximum.<br />

Zum anderen wird bei allen auf dem Markt<br />

erhältlichen Fahrzeugen der Antriebsstrang<br />

gleichzeitig auch zum Bremsen genutzt,<br />

er ist sozusagen auch der „Bremsstrang“.<br />

Die Scheibenbremsen sitzen meist auf der<br />

zentralen Kardanwelle und übertragen die<br />

Bremskräfte über die Differenzialzahnräder<br />

und die radseitigen Kardanwellen auf die<br />

Räder.<br />

Die Kräfte<br />

Ralf Schwenger<br />

Interessant sind beide Faktoren nun<br />

im Zusammenspiel. Trotz all der<br />

Verbrenner-Power kommt ein Buggy<br />

heute meist schneller <strong>aus</strong> Tempo<br />

80 zum Stillstand als <strong>aus</strong> dem<br />

Stand auf Tempo 80. Daher<br />

ist die Zeit, die für die<br />

positive Beschleunigung<br />

von 0 auf 80<br />

benötigt wird,<br />

höher als die Zeit,<br />

die für die negative<br />

Beschleunigung<br />

(= Bremsen)<br />

von Tempo 80 auf<br />

0 benötigt wird.<br />

HARTE PRÜF<br />

Belastungen des Antrieb<br />

Verbrenner-Buggys<br />

Der Antriebsstrang ist bei Verbrenner-Buggys ein<br />

Be reich, dem Hersteller und Fahrer immer größere<br />

Aufmerksamkeit schenken. Zwar findet man bei fast<br />

allen auf dem Markt erhältlichen Buggys den klassischen<br />

Aufbau mit zentraler Kardanwelle und drei Differenzialen.<br />

Im Detail zeigen sich dann aber die Unterschiede.<br />

Preis von Italien in Monza. Beim Anbremsen<br />

der Parabolica-Kurve brach an<br />

seinem Lotus 72 höchstwahrscheinlich die<br />

vordere rechte Bremswelle und machte das<br />

Fahrzeug dadurch unkontrollierbar. Diese<br />

vorderen Bremswellen stellten in seinem<br />

heckgetriebenen Formel-1-Fahrzeug die<br />

Verbindung der Vorderräder mit den vorne<br />

innen angebrachten Scheibenbremsen<br />

her. Die Bremsen waren zur Verringerung<br />

der ungefederten Massen von den Rädern<br />

hinweg nach innen ins Chassis verlegt worden.<br />

Ähnlich wie bei Jochen Rindts Lotus<br />

unterliegt bei unseren Verbrenner-Buggys<br />

der Antriebsstrang daher nicht nur beim<br />

Beschleunigen, sondern vor allem beim<br />

Bremsen auf griffigem Untergrund den<br />

maximalen Belastungen.<br />

Im Gegensatz zu Formel-1-Autos gehören<br />

für Buggys auch hohe Sprünge zum normalen<br />

Einsatzgebiet. Und hier wird der Antriebsstrang<br />

extremen Belastungen unterworfen.<br />

Aufgrund der großen Normalkräfte<br />

auf die Räder bei der Landung nach einem<br />

76<br />

Hier lohnt sich nun<br />

ein kleiner Blick in die<br />

Geschichtsbücher. Der<br />

legendäre Formel-1-Fahrer<br />

Jochen Rindt verunglückte<br />

1970 tödlich im Training zum großen<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


UNG<br />

Auf hohe Sprünge folgen meist harte Landungen,<br />

oft auch hart für den Antriebsstrang<br />

sstrangs bei<br />

Gen<strong>aus</strong>o beeindruckend wie die<br />

Beschleunigungswerte von Verbrenner-Buggys<br />

sind die Bremsleistungen<br />

hohen Sprung werden die Räder maximal<br />

auf den Untergrund gepresst. Dies bewirkt,<br />

dass die Räder nicht wie beim normalen<br />

Beschleunigen leicht durchdrehen können<br />

und damit praktisch als drehmomentbegrenzender<br />

Slipper wirken, sondern dass<br />

sie sich regelrecht in den Boden krallen<br />

und praktisch keinen Schlupf zulassen.<br />

Die Höhe der Normalkräfte (normal =<br />

Kraftrichtung senkrecht zum Untergrund)<br />

nach einem Sprung lässt sich einfach<br />

einschätzen, wenn man einen Buggy mal<br />

auf einer Waage so stark herunterdrückt,<br />

dass die Federung – wie bei der Landung<br />

nach einem Sprung – gerade maximal<br />

durchschlägt.<br />

Bleibt man als Fahrer nun während des<br />

Flugs auf dem Gas, so dreht während der<br />

Flugphase der Motor und mit ihm der<br />

Antrieb und die Räder in der Drehzahl<br />

hoch. Bei der Landung bekommt der ganze<br />

Antrieb nun einen regelrechten Schlag<br />

versetzt. Die Räder können auf einmal<br />

nicht mehr frei drehen wie während des<br />

Sprungs, sondern werden jetzt bei der<br />

Landung maximal auf den Untergrund<br />

gepresst. Der Antriebsstrang wird praktisch<br />

schlagartig vom freien Drehen mit hoher<br />

Leerlaufdrehzahl auf das Beschleunigen<br />

von 3,5 kg Fahrzeuggewicht „umgeschaltet“.<br />

Auch beim Bremsen direkt bei der Landung<br />

nach Sprüngen ist extreme Vorsicht<br />

angesagt. Die hohen Normalkräfte bei der<br />

Landung sorgen zwar für maximalen Grip<br />

und daher minimalen Bremsweg, damit<br />

aber eben auch für maximale Belastungen<br />

auf den Antriebsstrang.<br />

Leistungsdiagramm eines Verbrenner-Buggy-<br />

Motors: Auch Buggy-Verbrennungsmotoren<br />

erreichen ihr maximales Drehmoment erst bei<br />

Drehzahlen über 20 000 U/min<br />

TECHNIK<br />

Praxis<br />

Für die Praxis bedeutet dies, dass man neben<br />

der Auslegung des Antriebsstrangs auf<br />

hohe Belastungen (exaktes Einstellen<br />

des Zahnradspiels, evtl. 4-Spider-<br />

Diff und/oder Stahl-Kegelzahnräder)<br />

auch während des<br />

Fahrens versuchen sollte, die<br />

Belastungen auf ein Minimum<br />

zu reduzieren. Vor<br />

allem auf griffigen Böden<br />

wie Rasen oder weichem<br />

Lehmboden heißt dies,<br />

unnötige Vollbremsungen<br />

zu vermeiden und bei<br />

Sprüngen nach dem Abheben<br />

des Fahrzeugs leicht<br />

vom Gas zu gehen (und nicht<br />

auf Vollgas zu bleiben). Selbst in<br />

der Formel 1 gewinnt heutzutage<br />

nicht immer der schnellste Fahrer,<br />

sondern oft derjenige, der es am besten<br />

versteht, schnell und materialschonend<br />

zugleich zu fahren.<br />

Beim Lotus 72 Formel 1 lagen die vorderen<br />

Bremsscheiben im Chassis und die Bremskraft<br />

wurde vom Rad über eine Gelenkwelle an die<br />

Scheiben übertragen<br />

Bei der Landung nach einem hohen Sprung<br />

und dabei fast maximaler Einfederung (wie auf<br />

diesem Bild) wirkt auf das <strong>Modell</strong> kurzzeitig eine<br />

Kraft, die einem Gewicht von mehr als 2,5 kg<br />

entspricht<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012<br />

77


RACING<br />

Karsten Hartinger<br />

LRP-HPI-Challenge in Leipzig<br />

Über Stock<br />

Über Stock u<br />

... heißt es in der Outdoorsaison für die Fahrzeuge bei der LRP-Offroad-<br />

Challenge. Über Kunstrasen und Teppichtables geht es in der Indoorsaison<br />

weiter. Startpunkt für die 2. Indoorsaison der LRP-Offroad-Challenge der<br />

Gruppe Ost war das Racing Center Leipzig.<br />

78<br />

Für den 23.10.2011 wurde die<br />

sonst nur von Onroadfahrzeugen<br />

benutzte permanente Halle in<br />

Leipzig wieder für das Offroadspektakel<br />

präpa-riert. Das Layout und die Höhe der<br />

Curbs weichen von der üblichen Onroadvariante<br />

ab. Es wurden echte Hindernisse<br />

<strong>aus</strong> massivem Holz aufgebaut und mit<br />

Kunst-rasen oder unterschiedlichen Teppichen<br />

bespannt. Dies ergab einen interessanten<br />

Mix bei den Griffverhältnissen.<br />

Kein Fahrer hatte einen Vorteil, da erst am<br />

Samstag die Strecke komplett aufgebaut<br />

war. Für die klassenspezifischen Hürden<br />

sorgte Tom Gehler, der in Sachen Offroadstreckenlayout<br />

einiges an Erfahrung<br />

mitbringt.<br />

Rookie<br />

In dieser Klasse gaben 2 Neulinge ihr<br />

Bestes. Tom Binner und Arthur Gehler<br />

verbesserten sich beide über den Tag und<br />

man sah große Fortschritte bis zum Ende<br />

des Tages. Beide blieben in den Finalläufen<br />

stets innerhalb einer Runde, wobei<br />

Überholmanöver selten waren. Positionswechsel<br />

gab es eher, wenn einer der<br />

beiden einen gröberen Fehler in seiner<br />

Linie hatte. Am Ende machte Tom Binner<br />

weniger Fehler und siegte vor Arthur.<br />

SCT<br />

Von der recht erfolgreichen 1. DM zurückgekehrt,<br />

stellte sich Torsten Schmidt<br />

seiner regionalen Konkurrenz. 6 weitere<br />

Starter waren ihm auf den Fersen und<br />

jeder legte sein ganzes Können in die<br />

Waagschale, um den Dauersieger in der<br />

Gruppe Ost einmal besiegen zu dürfen.<br />

Trotz der Mehrbelastung mit Doppelstart<br />

und Betreuung seines Sohnes schaffte es<br />

Torsten, wieder die Poleposition einzufahren.<br />

Der Vorsprung schrumpft jedoch<br />

von Rennen zu Rennen. Die Konkurrenz<br />

schläft nicht und holt mit großen Schritten<br />

auf. Als Topverfolger qualifizierten<br />

sich Michael Hase (Startplatz 2) und Oliver<br />

Markgraf (Startplatz 3) für die anstehenden<br />

15-minütigen Finalläufe.<br />

Der Start verlief ruhig, da sich die Fahrer<br />

in den ersten Kurven mit übermütigen<br />

Überholaktionen zurückhielten. Sie hatten<br />

ja genug Zeit für Zweikämpfe und<br />

Positionswechsel. Michael Hase machte<br />

sich gleich daran, keine große Lücke zum<br />

Führenden aufkommen zu lassen. Sein<br />

Truck lag in den schnellen, langen Kurven<br />

besser und so konnte er Torsten unter<br />

Druck setzen. Minutenlang fegten beide<br />

durchs Feld und man zitterte bei jeder<br />

anstehenden Überrundung mit. Dann war<br />

es so weit: Eine Kurve zu eng genommen<br />

und Torsten verlor seine Führung. Michael<br />

fuhr jetzt konstant weiter, während<br />

Torsten versuchte, seinen Rückstand<br />

aufzuholen. Hierbei war er jedoch etwas<br />

übermotiviert und durch viele kleine Fehler<br />

verlor er weiter an Boden. Bis ins Ziel<br />

rettete Michael 5 Sekunden Vorsprung.<br />

Platz 3 wurde von Oliver verteidigt.<br />

Nun stellte sich die Frage: Würde Michael<br />

dieses Kunststück nochmals gelingen?<br />

Diszipliniert wurde auch im 2. Finale<br />

gestartet. Wieder machte sich Michael<br />

an die Verfolgung von Torsten und<br />

blickte nicht zurück auf seine Verfolger. Er<br />

hatte nur ein Ziel: Die Führung erobern.<br />

Diesmal bewahrte jedoch Torsten den<br />

kühleren Kopf. Ohne großen Fehler,<br />

Überblick bei Überrundungen und mit<br />

konstant schnellen Runden behielt er<br />

seine Führung bis zur Ziellinie. Jetzt fuhr<br />

er sogar 41 Runden. Michael war sehr<br />

motiviert, aber seine enge Fahrweise<br />

wurde bestraft. An der Schikane vor der<br />

Ziellinie verlor er die meiste Zeit. Mehr als<br />

einmal touchierte er die hohen Streckenbegrenzungen.<br />

Torsten bewahrte mit diesem Laufsieg<br />

seine Chance auf den Gesamtsieg. Ein<br />

Thriller kündigte sich fürs letzte Finale<br />

an und der wurde es auch. Gegenseitig<br />

spornten sich Torsten und Michael zu<br />

neuen schnellen Runden an. Beide erreichten<br />

nun nach 15 Minuten Racing pur<br />

41 Runden, aber der letzte Triumph blieb<br />

Michael verwehrt. Er versuchte es zwar an<br />

einigen Ecken, jedoch war die Lücke nie<br />

groß genug für ein faires Vorbeikommen.<br />

Noch war Torsten den entscheidenden<br />

Tick schneller und so gewann er die<br />

Tageswertung in der Shortcourse-Klasse.<br />

Verdienter 2. wurde Michael vor dem<br />

Dauerdritten Oliver, der sein erstes Rennen<br />

in der Gruppe Ost bestritt.<br />

2WD<br />

Viele Fahrer waren hier gleich zu Beginn<br />

mit neuen Reifen unterwegs. Die technisch<br />

anspruchsvolle Strecke machte es<br />

aber nicht leicht, diesen Vorteil umzu-<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


und Stein ...<br />

nd Stein ...<br />

Losi 22 von Tom Gehler mit Mittelmotor und Sadlepack-LiPo 62 g Zusatzgewicht an der Hinterachse verhelfen Rico Tonerts<br />

Losi zu besserem Sprungverhalten<br />

aufzubauen. Dann konnte sich Rico mit<br />

konstant schnellen Runden etwas absetzen.<br />

Der Polesetter musste sich vom letzten<br />

Platz nach vorne arbeiten. Sein Setup<br />

verhalf ihm zu guten Überholmanövern.<br />

Er fuhr die schnellsten Runden, kam<br />

jedoch bis zum Ende der Laufzeit nicht<br />

mehr nah genug an die Führenden heran.<br />

Rico gewann den 1. Finallauf vor Martin<br />

und Tom.<br />

setzen ohne genügend Streckenkenntnis<br />

zu haben. Polesetter wurde Thomas<br />

Nitschke mit je 3 gewonnenen Vorläufen.<br />

Es wurde jedoch klar, dass die Konkurrenz<br />

immer stärker wird. Die Rundenzeiten<br />

und der Vorsprung von Thomas<br />

schrumpften von Lauf zu Lauf.<br />

Stärkster Verfolger war der Berliner Rico<br />

Tonert, der zum ersten Mal seinen Losi 22<br />

auf Teppich pilotierte. Startplatz 3 errang<br />

Tom Gehler, Konstrukteur der Streckenhindernisse,<br />

mit seinem Losi 22. Punktgleich<br />

dahinter folgten Philipp Neugebauer<br />

(Losi XXX-CR) und Martin Wünsche<br />

(Ansmann X2).<br />

Der Rest des A-Finales wurde komplettiert<br />

von Team Asso B4.1 und Ansmann<br />

Mad Rat. Auffällig war, dass die ersten 3<br />

Startplatzierten das neue 2WD-<strong>Modell</strong><br />

von Team Losi einsetzten.<br />

Der Start zum 1. A-Finale verlief ohne<br />

große Kollisionen. Martin Wünsche fuhr<br />

seinen Ansmann geschickt in der ersten<br />

Runde 2 Plätze nach vorne. 1 Minute<br />

später konnte er noch einen Positionsgewinn<br />

verbuchen, da der Führende durch<br />

einen Fahrfehler bis ans Ende des Felds<br />

zurückgeworfen wurde. Rico eroberte so<br />

die Spitzenposition und Martin folgte bereits<br />

auf dem 2. Platz. Einige Runden war<br />

Martin sogar in der Lage, Druck auf Rico<br />

Der Start zum 2. Finale verlief problemlos.<br />

Alle Fahrer reihten sich ein. Dann ein<br />

kapitaler Fahrfehler des Führenden, der<br />

die ganze Zeit von Rico verfolgt wurde.<br />

Thomas landete auf dem Dach und<br />

Rico gewann so kampflos die Führung.<br />

Zweikämpfe der anderen Kontrahenten<br />

vergrößerten zunächst seinen Vorsprung.<br />

Rico sah wie der sichere Sieger <strong>aus</strong>. Vielleicht<br />

war er sich seiner Sache schon zu<br />

sicher, denn ab Mitte der Laufzeit begann<br />

sein Vorsprung zu schmelzen. Thomas<br />

war wieder auf Platz 2 vorgefahren und<br />

fuhr eine schnelle Runde nach der anderen.<br />

Rico legte zu viel Wert auf Sicherheit<br />

und plötzlich war Thomas wieder da.<br />

Jetzt war die Führung gefährdet und Rico<br />

musste Gas geben, wenn er sie verteidigen<br />

wollte. Schließlich ging es ja bereits<br />

um den Tagessieg in der Klasse. Da blieb<br />

Rico an einem Hindernis hängen und<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 79<br />

RACING


RACING<br />

www.car-modell.de<br />

Thomas übernahm nach großer Anstrengung<br />

wieder die Führungsposition. Die<br />

Entscheidung war also vertagt. Thomas<br />

gewann den 2. Lauf vor Rico und Tom, der<br />

ein unspektakuläres Rennen absolvierte.<br />

Rico konnte sich im 3. Finale nochmals<br />

steigern. Er eroberte wieder die Führung<br />

und wählte diesmal nicht die sichere Variante.<br />

Bis zum Ende gab er alles und blieb<br />

dabei fehlerfrei, damit Thomas nicht solch<br />

eine Aufholjagd wie im 2. Finale starten<br />

konnte. 2,4 Sekunden war der Zeitabstand<br />

der beiden bei Überquerung der<br />

Ziellinie. Rang 3 ging jetzt an Philipp, der<br />

endlich einen fehlerfreien Lauf erwischte.<br />

Die schnellste Runde gehörte mit 19,476<br />

Sekunden trotzdem Thomas. Rico<br />

verpasste knapp die 31. Runde und fuhr<br />

damit Tagesbestzeit. Gerade mal 0,7<br />

Sekunden fehlten ihm dazu.<br />

Trotz zwei 3. Plätze reichte es bei Tom nur<br />

für den 4. Gesamtplatz. Punktgleich mit<br />

Martin hatte er das schlechtere Einzelergebnis.<br />

Martins 2. Platz <strong>aus</strong> dem ersten<br />

Finale verhalf ihm noch zum Treppchen<br />

neben Rico und Thomas. Platz 5 ging an<br />

Philipp Neugebauer vor Boris Gempelis<br />

und Torsten Schmidt.<br />

Das B-Finale gewann Marius Iser, ein<br />

junger Nachwuchsfahrer <strong>aus</strong> Thüringen.<br />

Er erwehrte sich der Konkurrenz <strong>aus</strong><br />

Schumacher Cougar, Asso B4 und Ansmann<br />

Mad Rat.<br />

4WD<br />

Bei den allradangetriebenen Buggyvertretern<br />

kündigte sich ein sächsisches<br />

Bruderduell an. Die Oberl<strong>aus</strong>itzer Johann<br />

und Heiner Thiersch pilotierten ihre Asso<br />

B44s gekonnt um den Kurs. Michael Aris<br />

konnte dem Tempo der beiden Teenager<br />

nicht ganz folgen. Trotzdem hatte er<br />

Spaß an der Veranstaltung. Ging nach<br />

den Vorläufen die Poleposition noch an<br />

den jüngeren Heiner, so konnte Johann<br />

seine größere Erfahrung <strong>aus</strong>nutzen. Er<br />

übte von Position 2 starken Druck auf<br />

Heiner <strong>aus</strong> und übernahm nach mehreren<br />

kleinen Fahrfehlern vom Bruder die Führung.<br />

Diese gab er dann ganz routiniert<br />

nicht mehr ab und siegte so doch noch<br />

vor Heiner und Michael Aris, der einen<br />

betagten Kyosho Lazer <strong>aus</strong> dem letzten<br />

Jahrt<strong>aus</strong>end einsetzte.<br />

Fazit<br />

In dieser Saison zur LRP-Offroad-Challenge<br />

sieht man eine Tendenz zu den<br />

zweiradangetriebenen <strong>Modell</strong>en. Neueinsteiger<br />

in der Offroad-Challenge bevorzugen<br />

die 2WD- oder die SCT-Klasse.<br />

Einige Doppelstarter der letzten Saison<br />

begnügen sich nur noch mit einer Klasse.<br />

Dies mag einer der Gründe sein, warum<br />

die 2WD-Klasse wächst, während die<br />

4WD-Klasse diesmal nur wenig Zuspruch<br />

fand. Diesmal war kein Durango am Start,<br />

der immer gut für vordere Platzierungen<br />

ist.<br />

Michael Aris erfreut seit einiger Zeit das<br />

Fahrerfeld mit seinen RC-Car-Oldtimern<br />

und den passenden Geschichten <strong>aus</strong><br />

dieser Zeit. Mit viel Genuss setzt er seine<br />

Boliden <strong>aus</strong> der Zeit vor der Jahrt<strong>aus</strong>endwende<br />

im Rennen ein und ist dabei stets<br />

auf angenehme Art und Weise auf der<br />

Suche nach gleichgesinnten Gesprächspartnern.<br />

80<br />

Überblick über den rechten Streckenteil<br />

Der Losi 22 konnte mit Saddlepack- und<br />

Stickpack-LiPokonfiguration schnelle<br />

Zeiten fahren. Rico und Tom setzten Saddlepacks<br />

ein, während Thomas längs im<br />

Auto seinen Stickpack <strong>aus</strong> dem Elektrotourenwagen<br />

verbaute. Alle 3 setzten auf<br />

die Variante des Mittelmotors, die nach<br />

eigenen Aussagen besser auf griffigem<br />

Teppich funktioniert.<br />

In der SCT-Klasse wird im Osten besonders<br />

gern der Asso SC10 eingesetzt. Er ist<br />

das meistgefahrene Fahrzeug, aber auch<br />

der HPI Blitz ist vertreten. Andere Firmen<br />

fanden kaum Beachtung. Möglicherweise<br />

ändert sich das im Lauf der Saison noch,<br />

da die Bestimmungen zur Chassiswahl<br />

lockerer sind. Man beschränkt sich jetzt<br />

nicht nur auf wenige verfügbare RTR-<br />

Varianten, sondern ab Werk getunte und<br />

mit Tuningteilen versehene Trucks sind<br />

erlaubt. Zudem dürfen auch mehr Chassishersteller<br />

teilnehmen.<br />

Bei der abschließenden Siegerehrung<br />

wurde viel geklatscht, gelacht, gejubelt<br />

und Erinnerungsfotos geschossen. Nach<br />

einer solchen Veranstaltung und solchen<br />

Teilnehmern kann man sich auf weitere<br />

Offroad-Challenges freuen.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


Klasse 2WD<br />

PL. Name Fahrzeug Karosse Akku Fernbedienung Servo Regler<br />

1. Rico Tonert Losi 22 PF Bulldog LRP 5600 M11X Sanwa SXX SS Ver.2<br />

2. Thomas Nitschke Losi 22 Standard LRP 6200 MT 4 Spektrum<br />

3. Martin Wünsche Ansmann X2 Standard Powers 6200 DX 3R Savöx SPX Zero<br />

4. Tom Gehler Losi 22 Standard Speedpower MT 4 Spektrum SPX Zero<br />

5. Philipp Neugebauer Losi XXX CR Standard KO Eurus SPX Zero<br />

6. Boris Gempelis Ansmann Mad Rat Standard MT 4 SPX Zero<br />

7. Torsten Schmidt Asso B4.1 Standard M11X SPX Zero<br />

Sieger Klasse 2WD (v. l. n. r.): Thomas Nitschke, Rico Tonert, Martin Wünsche<br />

Klasse 4WD<br />

Sieger Klasse 4WD (v. l. n. r.): Heiner Thiersch, Johann Thiersch,<br />

Michael Aris<br />

Pl. Name Fahrzeug Karosse Akku Fernbedienung Übers. Servo Regler<br />

1. Johann Thiersch Asso B44 Kit LRP MT 4 11,05 SDX 801 SPX Zero<br />

2. Heiner Thiersch Asso B44 Kit LRP LRP C3STX 11,05 Hype SPX Zero<br />

3. Michael Aris Kyoso Lazer Kit Knüppel SPX Zero<br />

RACING<br />

Klasse Shortcourse<br />

Sieger der Klasse Shortcoursetruck<br />

(v. l. n. r.): Michael Hase, Torsten Schmidt,<br />

Oliver Markgraf<br />

Pl. Name Fahrzeug Karosse Akku Fernbedienung<br />

1. Torsten Schmidt Asso SC10 Kit LRP 5900 M11X<br />

2. Michael Hase Asso SC10 Kit<br />

3. Oliver Markgraf Asso SC10 Kit<br />

ck und Stein<br />

4. Tino Kilian Asso SC10 Kit<br />

5. Marius Iser Asso SC10 Kit<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012 81


82<br />

<strong>Modell</strong><br />

In den nächsten Ausgaben lesen Sie:<br />

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />

BULLET MT FLUX RTR VON HPI RACING<br />

ZURÜCK AN DIE WELTSPITZE<br />

VORSCHAU<br />

Bullige Monster-Trucks gehören<br />

schon seit Längerem zum festen<br />

Bestandteil des HPI Racing- Sortiments.<br />

Die jetzt vorgestellte<br />

Aktualisierung bringt den Bullet<br />

MT Flux auf den neuesten technischen<br />

Stand: Die Fernsteuerung<br />

arbeitet mit komfortablen 2,4<br />

GHz und der überarbeitete „Flux<br />

Reload V2“-Fahrtregler bietet neben<br />

einer LiPo-Abschaltung nun auch offiziell die Möglichkeit<br />

zum spannungsgeladenen Drei-Zellen-Betrieb.<br />

VORTEX R10 PRO BRUSHLESS-FAHRTREGLER VON TEAM ORION<br />

Team Orion wurde im Jahre 1987<br />

durch Philippe Neidhart gegründet<br />

und war zu Beginn führend<br />

auf dem Akku-Sektor. Im Laufe<br />

der Jahre weiteten die Schweizer<br />

ihr Portfolio auf Ladegeräte, Motoren,<br />

Servos uvm. <strong>aus</strong>. Nun hat<br />

Team Orion, mittlerweile zu Kyosho<br />

gehörend, eine neue Brushless-<br />

Combo auf den Markt gebracht.<br />

TRENDS UND NEUHEITEN<br />

… und viele interessante<br />

Beiträge mehr!<br />

Alljährlich Anfang Februar prä-<br />

sentieren die Hersteller ihre neuen<br />

Produkte auf der Spielwarenmesse<br />

in Nürnberg. Die Messe bietet aber<br />

auch Gelegenheit zu <strong>aus</strong>giebigen<br />

Gesprächen über die Zukunft des<br />

RC-Car-Hobbys. In einem umfang-<br />

reichen Beitrag berichten wir über<br />

die Trends und stellen her<strong>aus</strong>ragen-<br />

de Neuheiten vor.<br />

Die nächste Ausgabe der<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> erscheint am<br />

20. April 2012.<br />

<strong>Modell</strong><br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1,<br />

78050 Villingen-Schwenningen<br />

Postfach 1820, 78008 Villingen-<br />

Schwenningen, Telefon +49 (0)7721/8987-0,<br />

Telefax +49 (0)7721/8987-50.<br />

Internet-Adresse:<br />

http://www.neckar-verlag.de<br />

Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694<br />

400 07) 1570449 / IBAN: DE 136944<br />

00070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />

• Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70)<br />

9389701 • Volksbank eG, Villingen-Schwenningen<br />

(BLZ 694 900 00) 8915 • Sparkasse<br />

Schwarzwald-Baar (BLZ 694 500 65) 26197.<br />

Verlagsleitung:<br />

Ruth Holtzhauer, Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Heiner Martin (verantw.)<br />

E-Mail: martin@neckar-verlag.de<br />

Benjamin Schleich<br />

E-Mail: schleich@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout: dxb, design x binninger<br />

büro für gestaltung, www.designxbinninger.de<br />

Anzeigen:<br />

Uwe Stockburger, Tel. +49 (0)7721/8987-71<br />

Kl<strong>aus</strong> Pechmann, Tel. +49 (0)7721/8987-72<br />

Aline Denkinger, Tel. +49 (0)7721/8987-73<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Telefax +49 (0)7721/8987-50<br />

Es gilt Anzeigentarif Nr. 1 vom 01.01.2010<br />

Marketing:<br />

Rita Riedmüller,<br />

Tel. +49 (0)7721/8987-44.<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Vertrieb/Abobetreuung:<br />

Monika Fritschi,<br />

Tel. +49 (0)7721/8987-37 und -38<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck: gulde druck,<br />

72072 Tübingen<br />

<strong>Modell</strong><br />

, die Fachzeitschrift für den<br />

RC-Car-Sport, erscheint 6 x p.a.<br />

Einzelpreis des Heftes<br />

€ 4,90 [D]; € 5,10 [EU]; sFr. 9,70<br />

Jahresabonnement € 25,– im Inland,<br />

€ 29,40 im Ausland.<br />

Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das<br />

Grosso und den Babu:<br />

Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19,<br />

38126 Braunschweig, Tel. +49 (0)531/691107<br />

Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91,<br />

83785 Obernburg, Tel. +49 (0)6022/7733<br />

Auslieferung für die Schweiz: Wieser <strong>Modell</strong>bau-Artikel,<br />

Postfach, Wieslergasse 10, CH-<br />

8049 Zürich-Höngg, Tel. +41 (0)44/3400430,<br />

Fax +41 (0)44/3400431.<br />

Copyright und Nachdruck: Eine Haftung für<br />

die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz<br />

sorgfältiger Prüfung vom Verlag und Her<strong>aus</strong>geber<br />

nicht übernommen werden. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Der<br />

Verlag haftet nicht für unverlangt eingereichte<br />

Manuskripte und Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte<br />

und Abbildungen erteilt der Verfasser<br />

dem Verlag das <strong>aus</strong>schließliche Verlagsrecht.<br />

Er versichert, dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass keine anderweitigen<br />

Copyright- oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über. Produkt- und Warennamen<br />

werden ohne Gewährleistung einer<br />

freien Verwendbarkeit benutzt. Kein Teil dieser<br />

Publikation darf ohne zuvor erteilte, <strong>aus</strong>drückliche<br />

schriftliche Genehmigung des Verlags in<br />

irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung<br />

elektronischer Systeme verarbeitet,<br />

vervielfältigt oder verbreitet werden. Die Nutzung<br />

der Inhalte ist nur zum Zweck der Fortbildung<br />

und zum persönlichen Gebrauch des<br />

Lesers gestattet. © 2012 Neckar-Verlag GmbH<br />

3. Jahrgang<br />

Mit Übergabe der Manuskripte und Bilder an die<br />

Redaktion erteilt der Verfasser dem Verlag das<br />

Exklusivrecht.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb von Fernsteuerungen<br />

sind die geltenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen zu beachten.<br />

<strong>Modell</strong><br />

ist auf umweltfreund lichem<br />

Papier gedruckt.<br />

<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 02/2012


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©2011 Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc.<br />

SD is a trademark of SD-3C, LLC. The Spektrum logo is a registered trademark of Horizon Hobby, Inc.<br />

US patent 7,391,320. Other patents pending. 28850.G

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