Leben & erziehen Verwöhnen? Ja klar! (Vorschau)
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Sü e<br />
und<br />
Mützen<br />
Socken<br />
Ganz einfach<br />
selber stricken<br />
Seite 64<br />
Das Elternmagazin<br />
<strong>Verwöhnen</strong>?<br />
<strong>Ja</strong> <strong>klar</strong>!<br />
Warum Babys nicht<br />
Warum Babys nicht<br />
zu viel Liebe<br />
bekommen können<br />
Seite 12<br />
Gibt’s das<br />
Christkind<br />
wirklich?<br />
Wie lange Kinder<br />
daran glauben<br />
Seite 22<br />
Dezember 12/2012<br />
Deutschland 2,50 € · Österreich 2,80 € · Schweiz 5,00 sfr · BeNeLux 2,90 € ·<br />
Italien 3,00 € · Spanien 3,00 € · Slowenien 3,00 €<br />
Paare erzählen vom<br />
Abenteuer Kinderkriegen<br />
SEITE 54<br />
Windeln<br />
frei<br />
Haus<br />
Seite 38<br />
„Unser Kind<br />
hat uns<br />
verändert“<br />
Seite 26<br />
EIN<br />
JAHR<br />
LANG<br />
Jetzt<br />
gewinnen!<br />
Richtig<br />
Zähne<br />
putzen<br />
20 Fragen &<br />
Antworten<br />
NEUE<br />
BABYFONE<br />
Der große Test<br />
Seite 48<br />
4 198437 502504<br />
12
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Puppe<br />
Ritterburg<br />
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„Krümel“<br />
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Lasst Kinder<br />
einfach Kinder sein.<br />
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Baby feiert mit<br />
Schöne Schuhe, lustige<br />
Strampler und viele Ideen für<br />
einen zauberhaften Advent<br />
[ 06 ]<br />
FOTOS: MONIKA BENDER, DANIEL GERST, INCHBLUE; ILLUSTRATIONEN: CHRISTIANE ENGEL, FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM<br />
NEU<br />
Rätsel für Kinder<br />
auf Seite 66<br />
Alles neu zum Advent<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
… heißt es bei <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>.<br />
Mit dieser Ausgabe präsentiert sich<br />
die Zeitschrift in einem neuen Look:<br />
Bewährtes haben wir übernommen,<br />
manches überarbeitet (so gibt es<br />
neue Rubriken, die Ihnen mehr<br />
Orientierung bieten), anderes ergänzt.<br />
In jedem Heft finden Sie künftig einen<br />
Beitrag, der sich um das <strong>Leben</strong>sgefühl junger Eltern dreht.<br />
„Das letzte große Abenteuer Kinderkriegen“ heißt<br />
die Titel geschichte, in der Paare offen<br />
erzählen, wie ihr Nachwuchs sie verändert<br />
hat. Neu ist auch unsere Kinderseite mit<br />
Vor lesegeschichte und Rätseln – gerade<br />
genug Stoff, damit Eltern in dieser Zeit<br />
eine Tasse Kaffee trinken können.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der neuen<br />
Ausgabe und bin gespannt, wie sie Ihnen<br />
gefällt. Vielleicht schreiben Sie mir mal!<br />
Ihre<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 59 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41*, Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
* (nur 0,14 € / Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, maximal 0,42 € / Min. aus dem Mobilfunk)<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
Wie ich mich verändert habe?<br />
„Ich kann mir ein <strong>Leben</strong> ohne Henri (3) nicht<br />
mehr vorstellen“, sagt Philipp Nemenz. Er hat<br />
unsere Titelgeschichte fotografiert [ 54 ]<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 3
AUSGABE 12<br />
[ 12 ]<br />
Eine Runde<br />
Kuscheln bitte!<br />
Zeit, Liebe, Zärtlichkeit:<br />
Davon können Babys gar nicht<br />
genug bekommen<br />
Ein Baby —<br />
und nichts ist,<br />
wie es war<br />
Drei Paare<br />
erzählen von<br />
ihrem neuen<br />
<strong>Leben</strong> mit Kind<br />
[ 54 ]<br />
Was auf<br />
den Löffel<br />
Der erste Brei ist<br />
eine Herausforderung für<br />
Eltern und Baby.<br />
Wie‘s am besten klappt<br />
[ 34 ]<br />
TITELFOTO: ANATOLIY SAMARA/FOTOLIA.COM; FOTOS: CAMPUS, CORBIS, FOTOLIA.COM, DANIEL GERST, GETTY IMAGES, ISTOCKPHOTO.COM, KÄTHE KRUSE, PHILIPP NEMENZ<br />
Will ich<br />
haben!<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
12 <strong>Verwöhnen</strong>? <strong>Ja</strong> <strong>klar</strong>!<br />
Warum Kinder gar<br />
nicht zu viel Liebe<br />
bekommen können<br />
20 Kling, Glöckchen ...<br />
Die besten Ideen<br />
zum Spielen und<br />
Singen im Advent<br />
22 Kommt wirklich<br />
das Christkind?<br />
Kinder wollen daran<br />
glauben<br />
24 Leichter wickeln<br />
Auf dem Wickeltisch<br />
winden sich manche<br />
Kinder wie ein Aal.<br />
Tipps und Tricks von<br />
Eltern und Hebammen<br />
+ Windelvorrat für<br />
ein <strong>Ja</strong>hr zu gewinnen!<br />
28 Zum Glück gibt’s Willi<br />
Eine Mutter schreibt,<br />
warum sie so froh ist,<br />
dass vor der Geburt<br />
ihres behinderten<br />
Kindes der neue<br />
Bluttest noch nicht<br />
auf dem Markt war<br />
32 Gute Unterhaltung!<br />
CDs und DVDs,<br />
die Kindern (und<br />
Eltern) gefallen<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
34 Der erste Brei<br />
Ein Meilenstein: das<br />
Umsteigen von der<br />
Flasche auf den Löffel.<br />
Mit unseren Tipps<br />
klappt‘s besser<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
24 x Vorfreude: Adventskalender<br />
INHALT<br />
voller Überraschungen<br />
38 Zeit zum<br />
Zähneputzen<br />
20 Fragen und<br />
Antworten rund um<br />
die Zahnpflege<br />
42 Polypen: Wann sie<br />
raus müssen<br />
Hat Ihr Kind dauernd<br />
Ohrenentzündungen?<br />
Schnarcht es und<br />
atmet es viel durch<br />
den offenen Mund?<br />
Was Ärzte dann raten<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
48 Auf einer<br />
Wellenlänge<br />
Die neuen Babyfone<br />
im Praxistest<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
& GEBURT<br />
62 Schön schwanger<br />
Bunte Strähnchen,<br />
lackierte Nägel,<br />
Piercing – alles okay,<br />
solange Sie ein paar<br />
Dinge beachten<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
54 Kinderkriegen –<br />
das letzte Abenteuer<br />
Liebevoller, müder<br />
ängstlicher, glücklicher:<br />
Paare erzählen, wie<br />
das <strong>Leben</strong> mit Kind<br />
sie verändert hat<br />
64 Kuschlig warm<br />
Süße Mützen und<br />
Booties fürs Baby:<br />
schnell und einfach<br />
gestrickt<br />
71 Glosse<br />
Papa, die Bastelfee?<br />
Im Notfall schon!<br />
Setz die Mütze auf,<br />
Baby!<br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
RUBRIKEN<br />
18 Kindermund<br />
Wir verlosen<br />
12 x Hausschuhe<br />
von Giesswein<br />
46 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
10 Kettler Laufräder<br />
66 Neu: Die Seite<br />
für Kinder<br />
Rätsel, Bilder, Gute-<br />
Nacht-Geschichte –<br />
10 Minuten Extra-Zeit<br />
für die Eltern<br />
68 Community<br />
Das Beste von<br />
www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />
72 Impressum,<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Babyfone<br />
im Test<br />
Eine Mutter hat sie<br />
für uns ausprobiert<br />
[ 48 ]<br />
Zähneputzen<br />
bei Kindern<br />
Welche Bürste?<br />
Fluorid ja oder<br />
nein? Hilft Zahnseide?<br />
Was Eltern<br />
wissen wollen<br />
[ 38 ]<br />
Loop, it-piece,<br />
Sideboob, b, Two-Tone-Heels:<br />
Wer mitreden will, muss<br />
diese Modebegriffe kennen<br />
[ 60 ]<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
[ 10 ]<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Babys erster Advent:<br />
einfach nur genießen<br />
• Schläft Max mit<br />
offenen Augen?<br />
8 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Die besten Tipps zum<br />
Bilderbücherangucken<br />
• 7 Sachen, bei denen<br />
Kinder helfen können<br />
• Babysitter: lieber<br />
mit Diplom?<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 5<br />
• Ausmisten vor<br />
der Bescherung<br />
• Adventskalender<br />
ohne Schokolade<br />
44 Gesundheit<br />
& Ernährung<br />
• Wann der Arzt<br />
ins Haus kommt<br />
• Muss Baby-Milch<br />
immer warm sein?<br />
52 Geld, Test & Service<br />
• So steht der Christbaum<br />
gut und sicher<br />
• Wie praktisch! Tolle<br />
Produkte für Eltern<br />
60 Schwangerschaft,<br />
Familie & Partnerschaft<br />
• Schwanger: Werden<br />
die Füße jetzt größer?<br />
• Diese Modebegriffe<br />
müssen Sie kennen!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 5
<strong>Leben</strong><br />
Babys<br />
erster<br />
Mit dem Kind den Advent<br />
besingen und sich<br />
aufs Christkind freuen.<br />
Endlich! Eltern können es kaum<br />
erwarten, mit dem Baby im Arm<br />
Advent zu feiern: weihnachtliche<br />
Fensterbilder, Tannenzweige und<br />
Kerzen zeigen und die Vorweihnachtszeit<br />
genießen. „Schon<br />
die Jüngsten haben einen feinen Sinn<br />
für alles Atmosphärische“, sagt<br />
Karin Müller-Bauer, die das Projekt<br />
„Familien feiern Kirchenjahr“<br />
(www.familien234.de) mitentwickelt<br />
hat. Sie weiß: Weniger ist mehr. Täglich<br />
15 Minuten bei Kerzenlicht am<br />
Adventskranz sitzen, Bilderbücher<br />
ansehen, singen – das lieben Babys.<br />
Die Größeren können beim Backen<br />
und Dekorieren helfen. Die Expertin:<br />
„Je weniger Hektik, desto besser spüren<br />
die Kleinen die schöne stille Zeit.“<br />
CHIC ZUM FEST<br />
Elchstrampler in Rot<br />
www.mamarella.com;<br />
19,95 Euro<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
R A T G E B E R<br />
0-1<strong>Ja</strong>hr<br />
Festliche Babyschuhe<br />
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für 30 Euro<br />
FRAGE AN<br />
DEN EXPERTEN<br />
Schläft Max<br />
mit offenen<br />
Augen?<br />
Manchmal meine ich,<br />
dass Max (3 Wochen)<br />
mit offenen Augen<br />
schläft. Kann das sein?<br />
Und: Wäre das ein<br />
Grund zur Besorgnis?<br />
FOTOS: HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM, MAURITIUS, PRIVAT<br />
Google hat nicht immer recht<br />
„Das googel ich!“ Viele Eltern informieren sich im Internet.<br />
Aber: Das Web hat Tücken, warnen Ärzte in den USA. Sie<br />
checkten die Fundstellen zum Thema „Sicherer Babyschlaf“,<br />
die die Suchmaschine Google ihnen lieferte, und stellten<br />
fest: 40 Prozent der Empfehlungen stimmten nicht mit<br />
denen der amerikanischen Kinderärztegesellschaft überein.<br />
Weihnachten<br />
berühren<br />
In „Mein liebstes<br />
Weihnachts-Fühlbuch“<br />
gibt es viel zu sehen<br />
und anzufassen. Auf<br />
jeder Seite kann etwas<br />
ertastet werden:<br />
die schimmernden<br />
Engelsflügel, der Bart<br />
des Nikolaus oder<br />
die kristal lene Oberfläche<br />
des Schneemanns.<br />
Und was ist<br />
wohl in dem Geschenk<br />
versteckt?<br />
Coppenrath; 9,95 Euro<br />
Dänische Deko: große und<br />
kleine Ren tiere, die<br />
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Die besten Tipps rund ums<br />
Baby. Jetzt kostenlos den<br />
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www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Professor Dr. Jürgen Zulley,<br />
Schlafmediziner, antwortet:<br />
D<br />
ass wir beim Schlafen<br />
die Lider herunterklappen,<br />
schützt und<br />
befeuchtet die Augen<br />
und filtert Sinnesreize<br />
weg. Die eigentliche<br />
Wahrnehmungssperre<br />
sitzt aber tiefer, nämlich<br />
im Gehirn. Deshalb ist<br />
es durchaus möglich,<br />
mit offenen Augen zu<br />
schlafen. Kinder zeigen<br />
dann keine Mimik und<br />
reagieren nicht auf<br />
Reize. Sie haben sehr<br />
kleine Pupillen, bewegen<br />
aber immer wieder mal<br />
die Augen oder Lider.<br />
Wahrscheinlich wird<br />
sich das bei Max legen,<br />
wenn er älter wird.<br />
Es kann aber auch<br />
ein paar <strong>Ja</strong>hre dauern.<br />
Ein Grund zur Sorge ist<br />
das Schlafen mit offenen<br />
Augen nicht – wenn sich<br />
Max ansonsten normal<br />
entwickelt.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 7
Nanu, ein Krokodil mit Beinen wie<br />
ein Elefant? Bei „Holz-Mag nete<br />
Dschungel“ möglich. Für 19,90 Euro<br />
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Vorlesen?<br />
Erst mal gucken!<br />
Anschauen, anfassen, darauf rumknabbern<br />
– für die Jüngsten sind Bilderbücher<br />
ein tolles Spielzeug. Schön,<br />
wenn daraus eine dauerhafte Freundschaft<br />
wird. Das hängt vom Vorbild<br />
und Einsatz der Eltern ab, betont die<br />
Literaturwissenschaftlerin Annette<br />
Huber (www.buchstart-hamburg.de):<br />
„Entscheidend ist die Freude von Mutter,<br />
Vater und Kind an der Gemeinsamkeit,<br />
die das Buch stiftet.“ Der<br />
Text der Bücher ist erst einmal Nebensache.<br />
Den Kleinen ist es viel<br />
zu anstrengend, wenn Sie<br />
Seite für Seite vorlesen.<br />
Ihnen geht es vor allem<br />
um die Bilder. Und die sind<br />
prima als Aufhänger,<br />
um mit dem Kind über<br />
eigene Erlebnisse und<br />
Gefühle zu reden.<br />
So geht‘s:<br />
• 10, 15 Bilder bücher in<br />
der Reichweite des Kindes<br />
bereithalten.<br />
• Die Bücher aus der Welt<br />
des Kleinen auswählen.<br />
• Das Büchergucken zum<br />
Ritual machen – z. B. täglich<br />
zehn Minuten nach<br />
dem Abendessen.<br />
• Dem Kind dabei aber<br />
die Initiative überlassen.<br />
• Schauen, was die örtliche<br />
Bücherei für kleine<br />
Kinder anbietet.<br />
53 %<br />
der Eltern, die ihr Kind unter 3<br />
einer Tagesmutter oder Krippe<br />
anvertrauen, buchen einen<br />
Ganztagsplatz. In Thüringen ist<br />
das besonders gefragt (88 %).<br />
QUELLE: BERTELSMANN-STIFTUNG<br />
FOTOS: GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER (2), SUSANNE LENCINAS, MAURITIUS IMAGES, PRIVAT (10), YOUR PHOTO TODAY<br />
Diese Experten<br />
stehen unserer Redaktion<br />
zur Seite<br />
Schwangerschaft<br />
Dr. Hiltrud Kessler<br />
Frauenärztin<br />
Schwangerschaft<br />
Irene Gruber<br />
Hebamme<br />
Stillen<br />
Brigitte Benkert<br />
Stillberaterin<br />
Ernährung<br />
Dr. Ute Alexy<br />
Ernährungsberaterin<br />
Entwicklung<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen<br />
Entwicklungspsychologin<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
R A T G E B E R<br />
1-3 <strong>Ja</strong>hre<br />
Prima Helfer<br />
Die Kleinen macht’s stolz und selbstbewusst,<br />
die Großen können nun in Ruhe arbeiten — toll,<br />
wenn Zweijährige schon im Haushalt mithelfen.<br />
Liesel Polinski, Mitbegründerin des Prager-<br />
Eltern-Kind-Programms (PEKiP), hat zehn<br />
Vorschläge, wo’s am besten gelingt:<br />
1 Einkaufen: Wo im Supermarkt die Nudeln<br />
liegen, haben Zweijährige schnell raus.<br />
2 Aufräumen: Vorräte wegstellen, Staub<br />
wischen und Spülmaschine ausräumen –<br />
das schaffen die Kleinen schon.<br />
3 Salat putzen: Blätter in mundgerechte Stücke<br />
reißen und waschen? Babyleicht!<br />
4 Obst anrichten: Clementinen schälen,<br />
Bananen klein schneiden. Das gibt flinke Finger!<br />
5 Staub saugen: aber bitte vorher das lange<br />
Rohr abmachen.<br />
6 Wäsche in die Maschine räumen: nachdem<br />
Mama vorsortiert hat!<br />
7 Müll entsorgen: Was in welche Tonne gehört,<br />
wissen Zweijährige bald.<br />
Schluss mit Spielverderber<br />
LESER-<br />
TIPP<br />
Den Teig glattrühren?<br />
Au ja!<br />
Kindern macht das<br />
richtig Spa<br />
Tolle<br />
Strickjacke für<br />
kalte Tage<br />
Mit dieser Kapuzen-<br />
Strickjacke kann<br />
der Winter kommen!<br />
Das Fleece futter hält<br />
Ihr Kind mollig warm<br />
und fühlt sich kuschelig<br />
weich an. Ein schöner<br />
Blickfang sind die Farben<br />
und Muster im nordischen<br />
Stil. So modisch gekleidet<br />
geht man gerne nach<br />
draußen.<br />
Bei www.babybutt.de;<br />
ab 19,95 Euro<br />
Wenn ich Lena (3) bei den Gro eltern abhole, macht sie oft Theater.<br />
Seit meine Eltern dafür sorgen, dass die Kleine fertig<br />
gespielt hat und angezogen ist, wenn ich aufkreuze, geht’s viel besser.<br />
Bettina Weber, München<br />
Haben auch Sie Tipps für andere Eltern? Einfach mailen an redaktion@bayard-media.de<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Babysitter:<br />
Besser mit<br />
Diplom?<br />
Wir suchen einen Babysitter<br />
für Florian.<br />
Eine junge Frau bewarb<br />
sich mit einem Babysitter-Diplom.<br />
Ist das<br />
ein Qualitätsmerkmal?<br />
Nicole Spletstösser, Referentin<br />
für Kinder, Jugend und Familie,<br />
AWO Unterfranken, antwortet:<br />
a, wenn es von einer<br />
J seriösen Einrichtung<br />
stammt. Diplom-Babysitter<br />
kennen sich aus<br />
mit der Entwicklung von<br />
Kindern, in der Babypflege,<br />
oft auch in Erster<br />
Hilfe fürs Kind. Sie wissen,<br />
wie sie sich in Notfällen<br />
verhalten, und<br />
haben Spiel- und Beschäftigungsideen.<br />
Allerdings würde ich<br />
einen Babysitter nicht<br />
nur wegen des Diploms<br />
verpflichten. Auch die<br />
persönliche Chemie<br />
muss stimmen. Ob die<br />
passt zwischen Florian<br />
und der Bewerberin,<br />
erfahren Sie am besten,<br />
wenn die beiden sich<br />
ausgiebig kennenlernen<br />
können und Sie aus dem<br />
Hintergrund zuschauen.<br />
Schlafen<br />
Dr. Daniela Dotzauer<br />
Baby-Coach<br />
Kindergesundheit<br />
Dr. Herbert<br />
Renz-Polster<br />
Kinderarzt<br />
Homöopathie<br />
Dr. Patrick Kreisberger<br />
Homöopath<br />
und Kinderarzt<br />
Erziehen<br />
Dr. Anita Schächter<br />
Kinderpsychologin<br />
Fernsehen & Co.<br />
Elisabeth Schallhart<br />
Medienpädagogin<br />
Kindergarten<br />
Martina<br />
Bentenrieder<br />
Erzieherin<br />
Familienpolitik<br />
Claudia Hagen<br />
Familienbund der<br />
Katholiken<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 9
<strong>Leben</strong> 3-5 <strong>Ja</strong>hre<br />
R A T G E B E R<br />
24-mal freuen<br />
Originelle Adventskalender –<br />
ganz ohne Schokolade<br />
Zum Selberfüllen Warm ums Herz<br />
wird’s einem bei den Wollstrümpfen<br />
und -mützen am „Adventskalender<br />
Strick“. Käthe Kruse; 39,95 Euro<br />
Zum Zuhören Ihr Kind öffnet ein<br />
Stück des Fensterbildes „Micha, der<br />
Hirtenjunge von Bethlehem“; Sie lesen<br />
vor. Bergmoser + Höller; 14,95 Euro<br />
Zum Malen Beim „Adventskalender<br />
zum Ausmalen“ wird täglich ein Feld<br />
gestaltet, bis das T-Shirt am 24. Tag<br />
fertig ist. www.tiadora.de; 35 Euro<br />
Familie mit Kind<br />
20%<br />
32%<br />
Kinderlose<br />
20Minuten<br />
… Fußweg oder Anfahrt<br />
zur Kita gelten als<br />
noch zumutbar. Bei<br />
Streusiedlungen kann es<br />
noch länger sein.<br />
Ab in den<br />
Keller!<br />
Dieses Spielzeug<br />
brauch ich nicht mehr.<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Kehraus<br />
vor der<br />
Bescherung?<br />
Vor Weihnachten will<br />
ich gern ein paar<br />
Spielsachen von Tim (5)<br />
aussortieren. Oder fällt<br />
ihm das Hergeben<br />
nach dem Fest leichter?<br />
Ingetraud Palm-Walter,<br />
„spiel gut“, Ulm, antwortet:<br />
ie beste Lösung wäre,<br />
D statt einer großen<br />
Räumaktion immer mal<br />
wieder unterm <strong>Ja</strong>hr mit Tim<br />
zu überlegen, was er nicht<br />
mehr braucht. Lassen Sie<br />
nichts einfach verschwinden,<br />
auch nicht, wenn es<br />
defekt ist. Die Spielsachen<br />
sind Tims Eigentum. Außerdem<br />
verbinden Kinder<br />
manchmal mit den unscheinbarsten<br />
Stücken Erinnerungen<br />
und Gefühle, die<br />
wir nicht verletzen dürfen.<br />
Tim fällt das Aussortieren<br />
sicher leichter, wenn Sie gut<br />
erhaltene Sachen an andere<br />
Kinder weitergeben.<br />
Gerade jetzt im Advent<br />
bieten sich viele Basare<br />
dafür an. „Wackelkandidaten“<br />
können Sie vorerst<br />
im Keller zwischenlagern.<br />
Ein halbes <strong>Ja</strong>hr später<br />
ist das Abgeben oft gar kein<br />
Problem mehr.<br />
FOTOS: HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM; ILLUSTRATION: FOTOLIA.COM<br />
10 Millionen Lottogewinn<br />
Eltern bewahren bei dieser Nachricht offenbar einen<br />
kühleren Kopf als Kinderlose: Nur jeder fünfte<br />
Befragte mit Kindern würde den Alltag hinter sich<br />
lassen und den Job kündigen. Bei den Befragten ohne<br />
Kinder würde jeder Dritte diesen Schritt wagen.<br />
QUELLE: FORSA-UMFRAGE IM AUFTRAG VON WESTLOTTO<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
ROLLENSPIEL<br />
LEGO, das LEGO Logo und DUPLO sind Marken der LEGO Gruppe. ©2012 The LEGO Group. 067332_DE<br />
GEMEINSAM SPIELEN<br />
5609<br />
Eisenbahn Super Set<br />
6157<br />
Großer Stadtzoo<br />
WWW.LEGO.COM/KATALOG<br />
5931<br />
Mein erstes LEGO ® DUPLO ® Set<br />
spielerisch<br />
gro werden<br />
LEGO DUPLO steht für höchste<br />
Qualität und vielseitigen Spielspaß.<br />
Für alle Kinder von 18 Monaten<br />
bis 5 <strong>Ja</strong>hre.<br />
Ein Spielzeug, das mitwächst.<br />
Stein für Stein – <strong>Ja</strong>hr für <strong>Ja</strong>hr.<br />
KREATIVITÄT ENTWICKELN<br />
WWW.LEGO.COM/DUPLO
12 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012<br />
Nähe, Liebe,<br />
Zärtlichkeit –<br />
das macht<br />
Babys glücklich
Entwicklung LEBEN MIT KINDERN<br />
<strong>Verwöhnen</strong>?<br />
Aber <strong>klar</strong>!<br />
Das Baby trösten, wenn es weint.<br />
Es stundenlang herumtragen, weil es<br />
Bauchweh hat. Ihm ganz viel Liebe und Zeit<br />
schenken. Das ist die schönste Art,<br />
ein Kind zu verwöhnen – und davon können<br />
Babys gar nicht genug bekommen<br />
Nie werde ich den Augenblick<br />
vergessen, in<br />
dem ich meinen Sohn<br />
zum ersten Mal im<br />
Arm hielt: Ich streckte<br />
ihm meinen kleinen<br />
Finger entgegen und<br />
er gab mir seine ganze<br />
Hand. „Wir beide. Ein Team. Für immer.“<br />
Das habe ich ihm und mir in diesem<br />
Moment geschworen. Auch meinen<br />
Mann traf die Liebe mit voller Wucht.<br />
Eltern handeln richtig,<br />
wenn sie ihrem Gefühl folgen<br />
Am liebsten hätte er vor unserer Haustüre<br />
Wache gehalten, um alle Gefahren<br />
dieser Welt von dem Baby fernzuhalten.<br />
Vom ersten Augenblick an spürten<br />
wir beide das blinde Vertrauen, das<br />
dieses Kind in uns hatte.<br />
Dafür wollten wir unser Bestes geben,<br />
unserem Jungen sollte es gut gehen –<br />
rund um die Uhr. Beim kleinsten Mucks<br />
waren wir an seiner Seite. Wir fanden,<br />
wir tun das Richtige – im Gegensatz<br />
Verständnis zeigen,<br />
Vertrauen schenken:<br />
Mit <strong>Verwöhnen</strong> hat<br />
das nichts zu tun!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 13
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Was heißt hier<br />
verwöhnen?<br />
[ …Jemanden durch<br />
zu große Fürsorge<br />
und Nachgiebigkeit<br />
in einer für ihn<br />
nachteiligen Weise<br />
daran gewöhnen,<br />
dass ihm jeder<br />
Wunsch erfüllt<br />
wird.]<br />
Duden<br />
[ …Durch besondere<br />
Aufmerksamkeit,<br />
Zuwendung dafür<br />
sorgen, dass sich<br />
jemand wohlfühlt.]<br />
Duden<br />
[… Einem verwöhnten<br />
Kind fehlt es an<br />
Selbstständigkeit<br />
und an Kompetenz<br />
im Umgang mit<br />
sich selbst und<br />
seiner sozialen<br />
Welt.<br />
Es kann sich nicht<br />
selbst regulieren<br />
und nicht in Beziehungen<br />
einbringen.<br />
Es sieht deshalb<br />
immer nur seine<br />
eigenen Wünsche.]<br />
Dr. Herbert Renz-Polster<br />
zu anderen. Nach Ansicht von (meist<br />
kinderlosen) Freunden und selbst ernannten<br />
Experten liefen wir auf folgende<br />
Katastrophen zu:<br />
1. Das Kind wird sich an unser Tüdeldü<br />
gewöhnen, Gefallen daran finden und<br />
immer mehr davon haben wollen.<br />
2. Unser Sohn wird nie auf eigenen Beinen<br />
stehen, wenn er nicht von Anfang<br />
an lernt, auch mal auf sich selbst gestellt<br />
zu sein.<br />
3. Er wird sich nie für etwas anstrengen,<br />
weil er immer gleich bekommt,<br />
was er will.<br />
4. Aus ihm wird ein Weichei, das noch<br />
mit 40 an meinem Rockzipfel hängt.<br />
Diese Bedenken sind unbegründet, beruhigt<br />
Kinderarzt Dr. Herbert Renz-<br />
Ein Baby weint nicht,<br />
um seine Eltern zu ärgern<br />
Mamas Hand gibt Babys<br />
die Gewissheit: Sie passt<br />
auf mich auf!<br />
„Babys sind<br />
keine<br />
potenziellen<br />
Tyrannen“<br />
Kinderarzt Dr. Herbert Renz-Polster<br />
Polster. Der Autor von „Menschenkinder.<br />
Plädoyer für eine artgerechte<br />
Erziehung“ (Kösel; 17,99 Euro) sagt:<br />
„Babys sind keine potenziellen Tyrannen,<br />
die ihre Eltern mit irgendwelchen<br />
Tricks manipulieren oder die Macht im<br />
Laden übernehmen wollen.“ Ein Neugeborenes<br />
ist darauf angewiesen, dass<br />
die Eltern seine Bedürfnisse erfüllen.<br />
Es weint nicht, um sie zu ärgern, sondern<br />
weil es etwas braucht.<br />
Eltern, die ihr Kind ganz nah bei sich<br />
haben, werden feststellen, dass es<br />
schon vorher versucht, ihnen etwas<br />
mitzuteilen – durch Schmatzen, Saugen,<br />
Gähnen. Wenn Eltern darauf sensibel<br />
reagieren, muss es gar nicht erst<br />
weinen. Das Baby merkt: Jemand ist für<br />
mich da. Das nennt man Vertrauen.<br />
Nicht <strong>Verwöhnen</strong>.<br />
Wird mein Kleiner denn ein Nimmersatt,<br />
wenn ich ihn immer sofort beruhige,<br />
ihn streichle, schaukle? Nein, er<br />
wird glücklicher. Es ist wissenschaftlich<br />
bewiesen, dass Babys, die schnell<br />
und verlässlich getröstet werden, nicht<br />
mehr, sondern weniger schreien als<br />
solche, die warten mussten. Säuglinge,<br />
die tagsüber regelmäßig am Körper getragen<br />
werden, sind ebenfalls ausgeglichener.<br />
Sie weinen seltener und fühlen<br />
sich laut Psychologen in ihrer Beziehung<br />
zu den Eltern sicherer. Mit <strong>Verwöhnen</strong><br />
hat das nichts zu tun. Sondern<br />
mit Einfühlungsvermögen.<br />
Die Meinung, dass Kinder selbstständig<br />
werden, wenn man sie nur früh genug<br />
daran gewöhnt, ist weit verbreitet.<br />
Doch Unabhängigkeit kann man nicht<br />
trainieren, sagt Renz-Polster: „Die Instinkte<br />
eines Babys sind immer noch<br />
14<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Für mich Humana,<br />
weil es meinem<br />
Bäuchlein hilft<br />
- sagt Mama.<br />
Lena mit Pauline<br />
Humana Plus Comfort – das Plus für<br />
Babys mit Verdauungsbeschwerden<br />
Wenn ein Baby übermäßig unter Bauchweh leidet, kann<br />
dies an seinem noch nicht ausgereiften Verdauungssystem<br />
liegen. Hier hilft Humana Plus Comfort gleich dreifach:<br />
Als einzige Comfort-Spezialnahrung basiert Humana Plus<br />
Comfort auf natürlichem Milchfett, das zu weicheren<br />
Stühlen und weniger Verstopfung führt. Ein geringerer<br />
Lactoseanteil reduziert Blähungen und aufgespaltenes<br />
Eiweiß erleichtert die Verdauung.<br />
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
der Urzeit angepasst, in der die Nähe zu<br />
einem Erwachsenen ihr einziger Schutz<br />
war. Auch wenn die Gefahr, dass sie in<br />
ihrem Pastell-Kinderzimmer von einem<br />
Säbelzahntiger angegriffen werden,<br />
heute gegen Null tendiert, fühlen sie<br />
sich alleine immer noch unsicher.“ Deshalb<br />
suchen Kinder die Nähe der Eltern.<br />
Nicht, weil sie verwöhnt sind, sondern<br />
weil sie sich dort sicher fühlen.<br />
Nur wenn sie diese Sicherheit haben,<br />
werden sie selbstständig. Und zwar<br />
ganz von alleine. Babys haben von Geburt<br />
an nicht nur das starke Bedürfnis<br />
nach Nähe, sondern auch danach, die<br />
Welt zu entdecken. Psychologen nennen<br />
das Selbstwirksamkeitstrieb. Wie<br />
ehrgeizig schon die Kleinsten selbstständig<br />
werden wollen, zeigen sie ihren<br />
Eltern jeden Tag: Sie trainieren monatelang<br />
Rolle rückwärts, wollen auf eigenen<br />
Beinen stehen und den Löffel selbst<br />
halten. Und dann kommt die Zeit, in<br />
der sie in Dauerschleife rufen: „Alleine<br />
machen!“<br />
„Die Instikte eines Babys<br />
sind immer noch der Urzeit angepasst“<br />
Kinderarzt Dr. Herbert Renz-Polster<br />
Aber was ist mit der wichtigsten Entwicklungsaufgabe<br />
der Kinder – dass sie<br />
in der Welt zurechtkommen? Sollte<br />
man den Kleinen nicht lieber ein bisschen<br />
Härte und Frust zumuten, indem<br />
man sie mal schreien lässt? Nein. „Wir<br />
wissen heute, dass Kinder ihren Selbstwirksamkeitstrieb<br />
nur ausleben, wenn<br />
Wer sich geborgen fühlt,<br />
kann selbstständig werden<br />
sie sich sicher und ermutigt fühlen –<br />
wenn sie wissen, dass sie sich auf ihre<br />
Bezugspersonen verlassen können“, so<br />
Renz-Polster. Nähe ist also kein Hindernis<br />
auf dem Weg zur Selbstständigkeit,<br />
sondern die Starthilfe dafür.<br />
Den zweiten Schritt in die Selbstständigkeit<br />
machen die Kleinen später.<br />
Wenn sie mit anderen Kindern spielen<br />
– und zwar ohne Erwachsene, die sich<br />
einmischen. Unter Gleichaltrigen lernen<br />
sie einerseits, Rücksicht zu nehmen<br />
und Emotionen im Zaum zu halten, und<br />
andererseits, sich zu behaupten. Hier<br />
stehen sie nicht im Mittelpunkt, sondern<br />
müssen warten, teilen, verlieren.<br />
Und kriegen so ganz nebenbei all die<br />
sozialen Fähigkeiten vermittelt, die<br />
ihnen im <strong>Leben</strong> weiterhelfen.<br />
Auch unser Sohn hat das alles gelernt.<br />
Inzwischen ist er zwei und wir loten<br />
Tag für Tag unsere Bedürfnisse und<br />
Grenzen neu aus. Wir verwöhnen ihn<br />
nach wie vor gerne – mit einer Tasse<br />
Schokolade, manchmal mit einer Stunde<br />
länger aufbleiben. Kurzum: mit Zeit<br />
und Liebe. Denn das ist noch immer<br />
das größte Geschenk für Luis.<br />
silke weiher<br />
4 Verwöhnfallen, in die Eltern leicht tappen<br />
[ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] [ 4 ]<br />
Du darfst<br />
entscheiden<br />
Eben nicht. Mama und Papa<br />
sind die Entscheider. Kinder<br />
brauchen zum Großwerden<br />
die Hilfe und den Schutz<br />
erfahrener Menschen und<br />
dabei entstehen ganz automatisch<br />
Konflikte. Die volle<br />
Windel wird gewechselt<br />
und im Auto muss man sich<br />
anschnallen – Punkt.<br />
Eine normale Eltern-Kind-<br />
Beziehung hält das aus.<br />
Geschafft!<br />
Ohne Hilfe auf<br />
den Sessel<br />
klettern – das<br />
macht stolz<br />
Du kriegst<br />
alles<br />
Woher soll ein Kind wissen,<br />
was es wirklich will, wenn<br />
es nie einen Wunsch<br />
verwehrt bekommt? Wie<br />
soll es lernen, sich über<br />
das zu freuen, was es hat?<br />
Immer alles zu kriegen,<br />
macht leider nicht zufriedener.<br />
Ich mach’s<br />
für dich<br />
Wer Kindern alles abnimmt,<br />
signalisiert ihnen: Ich traue<br />
es dir nicht zu. Darunter<br />
leidet das Selbstbewusstsein.<br />
Das gilt für Treppen,<br />
die man nicht alleine<br />
steigen darf, ebenso wie<br />
für die Hilfe im Haushalt.<br />
Nur wer sich ausprobieren<br />
und dadurch seine eigenen<br />
Erfahrungen sammeln<br />
darf, kann später eigenständig<br />
und verantwortungsvoll<br />
handeln. Das<br />
kostet Eltern oft viel<br />
Geduld, macht<br />
Kinder aber<br />
glücklich und<br />
stolz!<br />
Du bist der<br />
Nabel der Welt<br />
Ein Kind, das immer im<br />
Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
steht, wird für die Bedürfnisse<br />
der anderen kein<br />
Gefühl entwickeln. Schon<br />
Kleinkinder verstehen<br />
durchaus, wenn Eltern mal<br />
keine Lust haben zum Spielen<br />
oder sich auf ein Telefonat<br />
konzentrieren müssen.<br />
Vielmehr profitiert ein Kind<br />
davon, wenn es gebündelte<br />
Aufmerksamkeit bekommt,<br />
und sich dann auch wieder<br />
alleine beschäftigen muss.<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, HUNGER & SIMMETH, MASTERFILE<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
„Guck mal<br />
Mama, eine tote<br />
Nudel“<br />
Tim (2) beim Staubsaugen unter dem Esstisch<br />
[ Familie Schmitt, Tauberbischofsheim-Dittwar ]<br />
„Wo ist denn jetzt der Turboschalter?“<br />
Emilio (2) beim Schleppertreffen<br />
[ Birgit Bach, Grünsfeld ]<br />
„Du darfst<br />
nur die<br />
roten Himbeeren<br />
essen, sonst<br />
bekommst du<br />
einen gewaltigen<br />
Durchschlag“<br />
Luis (3 ½) auf dem<br />
Himbeerfeld zu seinem<br />
kleinen Bruder<br />
Maximilian (1 ½ <strong>Ja</strong>hre)<br />
[ Familie Vogel, Kaltental ]<br />
„Und ob<br />
ich eine<br />
Wildkatze<br />
bin!“<br />
Carolin (2 ½) hilft beim Wäschesortieren und zählt die<br />
einzelnen Kleidungsstücke auf: Hose, Socken, T-Shirt ...<br />
Als sie mir den BH reicht, sagt sie:<br />
„Hier Mama, dein<br />
Brustbeutel!“<br />
[ Claudia Fehre, Nettetal ]<br />
Satz des Monats<br />
„Mein Bauch ist voll, aber im<br />
Rücken ist noch Platz“<br />
Maya (1 ½) nach ihrem<br />
ersten Schminkerlebnis<br />
Filips (4) Antwort auf die Frage „Bist du satt?“<br />
beim Schützenfest [ Eva-Maria Kaiser-Vujnovic, Heilbronn ]<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (2)<br />
[ Sandra Kirmes, Hemer ]<br />
MITMACHEN UND GEWINNEN<br />
12 x Hausschuhe von<br />
Darin bleiben kleine Füße schön warm: Die Hausschuhe für<br />
Kleinkinder von Giesswein sind die perfekten Begleiter in der<br />
kalten <strong>Ja</strong>hreszeit. Das Modell „Fügen“ in Blau mit lustigem<br />
Pinguin und süßem Eisbär besteht aus 100 % Schurwolle und<br />
hat eine rutschfeste Laufsohle aus Naturkautschuk.<br />
Der Klettverschluss macht das An- und Ausziehen kinderleicht.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> verlost 12-mal das Modell „Fügen“ in<br />
den Größen 20 bis 25 (Gesamtwert ca. 480 Euro).<br />
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Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 0821/45 5481-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de | Bitte Adresse, Telefonnummer und gewünschte Größe<br />
angeben. Für die Rücksendung der Fotos bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen.<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
– Erfinder für Kinder<br />
Spielend wachsen<br />
www.haba.de<br />
Für Kinder ist das <strong>Leben</strong> ein großes Abenteuer. Und wir wollen sie dabei von Anfang an<br />
begleiten – mit Produkten, die alles in sich vereinen: kreative Ideen, kindgerechtes Design,<br />
hohe Qualität und geprüfte Sicherheit.<br />
– Wir sind die Erfinder für Kinder.
LEBEN MIT KINDERN Spielen und fördern<br />
Kling,<br />
Glöckchen…<br />
Nikolaus, Weihnachtsplätzchen,<br />
erster Schnee: Der Advent ist voller Zauber.<br />
Mit unseren Ideen zum Spielen<br />
und Singen holen sie ihn ins Kinderzimmer<br />
Was<br />
bringt der<br />
Nikolaus?<br />
Was bringt der<br />
Nikolaus-laus-laus<br />
meinem Kind ins<br />
Haus-Haus-Haus?<br />
Eine weiße<br />
Zuckermausmaus-maus<br />
und ein kleines<br />
Kuchenhaushaus-haus.<br />
Er bringt eine dicke<br />
Nuss-Nuss-Nuss<br />
und gibt dir einen<br />
Kuss-Kuss-Kuss.<br />
FINGERSPIEL<br />
Engel-<br />
Märchen<br />
Dort oben wohnt ein Engel,<br />
ein süßer kleiner Bengel!<br />
Mit leisem Gebimmel<br />
kommt er vom Himmel.<br />
Nach der langen Reise<br />
schleicht er ganz leise<br />
hinein in unser Haus<br />
und kitzelt die kleine Maus.<br />
Nun ist das<br />
Engel-Märchen aus.<br />
Fünf Zwerge<br />
Da kommen die Zwerge aus dem Wald.<br />
Lass sie herein, es ist bitterkalt!<br />
Der erste Zwerg knackt eine Nuss.<br />
Der zweite nascht vom Zuckerguss.<br />
Der dritte strickt wollene Söckchen.<br />
Der vierte bimmelt das Glöckchen.<br />
Und der fünfte, dieser Wicht,<br />
zündet an ein Kerzenlicht.<br />
LIED<br />
Einschlaf-<br />
Engel<br />
[melodie: schlaf, Kindlein, schlaf]<br />
LIED<br />
Schnee bis<br />
an den Zeh<br />
Schnee, Schnee, Schnee,<br />
Schnee bis an den Zeh.<br />
Schnee bis an<br />
die Nasenspitze,<br />
Schnee bis an<br />
die Zipfelmütze.<br />
Schnee, Schnee, Schnee<br />
– Schnee so weit ich seh!<br />
melodie:<br />
abc, die katze läuft im schnee<br />
Such den<br />
Nikolaus<br />
[auf die Füße zeigen]<br />
[Nase antippen]<br />
[auf den Kopf tippen]<br />
Naschen erlaubt!<br />
Im Kinderzimmer ist ein<br />
winziger Nikolaus aus<br />
Schokolade versteckt.<br />
Liegt er im Puppenbett,<br />
unterm Teddybär, auf<br />
der Kuscheldecke? Oder<br />
hat er im Rennauto<br />
Platz genommen? Ihr<br />
Kind darf ihn suchen.<br />
Schlaf, Kindlein, ein,<br />
nun kommt das Engelein.<br />
Es kommt auf sanften Schwingen<br />
und will ein Lied dir singen.<br />
Schlaf, Kindlein, ein!<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Schau genau!<br />
Auf dem Tisch stehen je ein Teller<br />
mit Apfelschnitzen, Mandarinenspalten<br />
und Bananenscheiben –<br />
und zwei Glöckchen. Malen Sie<br />
auf je fünf Kärtchen eine Banane,<br />
eine Mandarine, einen Apfel und<br />
ein Glöckchen. Die Karten mit dem<br />
Bild nach unten auf dem Tisch verteilen.<br />
Sie und Ihr Kind ziehen abwechselnd<br />
eine Karte und naschen<br />
von der gezogenen Obstsorte – oder<br />
bimmeln mit den Glöckchen.<br />
Die neue<br />
Lernspielreihe<br />
1 –3<br />
<strong>Ja</strong>hre<br />
1<br />
2<br />
für unsere<br />
Kleinsten<br />
LIED<br />
Alle meine<br />
Glöckchen<br />
Alle meine Glöckchen<br />
machen bim-bim-bam,<br />
machen bim-bim-bam.<br />
Hab genug gebimmelt,<br />
mein Schatz,<br />
nun bist du dran!<br />
Alle deine Glöckchen<br />
machen bim-bim-bam,<br />
machen bim-bim-bam.<br />
Hast genug gebimmelt,<br />
nun ist die Mama dran.<br />
melodie:<br />
alle meine entchen<br />
TEXT UND SPIEL-IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
FINGERSPIEL<br />
Wir backen<br />
Fünf kleine Bäcker<br />
wollen Plätzchen backen.<br />
Der erste holt Mehl und Zucker,<br />
der zweite holt Eier und Butter,<br />
der dritte rührt den Teig ganz fein,<br />
der vierte, der formt die Sterne klein.<br />
Und der fünfte?<br />
Der schiebt sie alle in den Ofen rein.<br />
Noch mehr Lieder und Spiele finden<br />
Sie ab 1. Dezember in unserem<br />
Adventskalender: www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de/adventskalender<br />
Zusammen spielen, zusammen wachsen<br />
Mit „Spielend Erstes Lernen“ genießen Sie und Ihre Kinder viele<br />
gemeinsame Stunden auf einer Entdeckungsreise durch verschiedene<br />
Themenwelten! Denn die Lernspiele von Ravensburger fördern<br />
die Sprache, schulen die Motorik und vermitteln Basiswissen, wie<br />
etwa das Entdecken von Farben und Formen oder die Entwicklung<br />
des logischen Denkens. Für anderthalb- bis dreijährige Kinderhände<br />
und -augen entwickelt, eignet sich die Spielreihe mit ihren robusten<br />
Materialien ideal für abwechslungsreiche Spielformen.<br />
Zu allen Spielen der Reihe geht‘s unter<br />
www.spielend-erstes-lernen.de.
Christkind, Oma, Weihnachtsmann:<br />
Wer bringt die Geschenke?<br />
Das ist in jeder Familie anders.<br />
Kompliziert? Für Kinder nicht<br />
Geheimniskrämerei<br />
gehört dazu. Vor<br />
der Bescherung wird<br />
nichts verraten<br />
Bist du da draußen, Christkind?<br />
Gibt es dich wirklich? So richtig in echt?<br />
Kinder bezaubert die Magie an Weihnachten<br />
Emilie glaubt fest daran.<br />
Moritz zweifelt manchmal,<br />
vor allem wenn die große<br />
Schwester Andeutungen<br />
macht. Aber selbst Theo,<br />
Naturwissenschaftler aus<br />
Überzeugung und ein<br />
wirklich kritischer Geist,<br />
ist überzeugt: Irgendwie kriegt es das<br />
Christkind schon hin mit den ganzen<br />
Geschenken – alle <strong>Ja</strong>hre wieder.<br />
Vielleicht sind die drei unverbesserliche<br />
Romantiker, vielleicht wachsen<br />
sie besonders behütet auf. Tatsache ist:<br />
Obwohl Emilie, Moritz und Theo nächstes<br />
<strong>Ja</strong>hr in die Schule kommen, obwohl<br />
sie eigentlich ganz genau wissen, dass<br />
es so etwas wie Geister, Kobolde und<br />
fliegende Rentiere nicht gibt – ans<br />
Christkind glauben sie alle drei.<br />
Die Regensburger Familientherapeutin<br />
Eva Tillmetz wundert sich darüber kein<br />
bisschen. „Kinder wollen an das Christkind<br />
glauben. Weil die Magie, der Zauber,<br />
der über diesen Tagen liegt, das<br />
Weihnachtsfest zu etwas ganz Besonderem<br />
macht.“ Die Vorstellung, dass<br />
ein liebes Wesen mit seinen Helfern die<br />
Geschenke in der Engelwerkstatt einpackt,<br />
ist netter als die Tatsache, dass<br />
sich Mama, Papa, Tante bei Amazon<br />
durch die Angebote klicken.<br />
Aber wie lange funktionieren diese<br />
Geschichten? In der Krippe, im Kindergarten<br />
– oder länger? Kinder wollen<br />
sich ihr Christkind, ihren Nikolaus gar<br />
nicht nehmen lassen, beobachtet Eva<br />
Tillmetz immer wieder: „In der ‚Magischen<br />
Phase‘ zwischen vier und acht<br />
<strong>Ja</strong>hren lösen die Kinder viele <strong>Leben</strong>sthemen<br />
zunächst in der Fantasie. Sie<br />
mögen die Vorstellung, dass da oben<br />
im Himmel jemand ist, der auf uns aufpasst.<br />
Der uns kennt, der uns gern hat,<br />
so wie wir sind, und der dann auch<br />
noch genau weiß, welcher Playmo-<br />
Pirat in der Sammlung fehlt.“<br />
Jeden Tag ein neuer Tipp zum<br />
Basteln, Spielen, Naschen in<br />
unserem Adventskalender:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Irgendwann wird der Glaube<br />
ans Christkind wackeln<br />
Ist es nicht geschwindelt, dem Nachwuchs<br />
ein Geschenke-Laboratorium<br />
im Himmel vorzugaukeln, während<br />
man in Wirklichkeit selbst im Advent<br />
von Geschäft zu Geschäft rennt? Das<br />
kann Eva Tillmetz nicht finden: „In der<br />
Erzählung vom Christkind übersetzen<br />
Eltern die christliche Botschaft in kindgerechte<br />
Bilder: ‚Jesus ist geboren, um<br />
uns Menschen zu erlösen. Er hat sich<br />
uns geschenkt.‘ Wenn Eltern über die<br />
Weihnachtsgeschichte oder über die<br />
Geschichten vom Nikolaus ihren eigenen<br />
Glauben transportieren, dann<br />
halte ich das für legitim.“ Wir feiern<br />
das Weihnachtsfest, weil wir uns an<br />
die Geburt von Jesus erinnern. Darüber<br />
freuen wir uns so sehr, dass wir in die<br />
Kindermette gehen und es danach Geschenke<br />
gibt.<br />
Was aber, wenn die Kleinen die Idee<br />
vom Christkind aus dem Kindergarten<br />
mitbringen, man selbst es aber lieber<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM, MASTERFILE<br />
22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
ealistischer hätte? „Lassen Sie Ihrem<br />
Kind den Glauben an das Christkind“,<br />
rät Eva Tillmetz. „Solche freundlichen<br />
Retter- und Heilsgestalten tun Kinderseelen<br />
einfach gut.“ Deshalb auch bitte<br />
nicht mit dem Christkind drohen. Und<br />
nicht sagen: Wenn du nicht brav bist,<br />
ist das Christkind traurig. „Dem Christkind<br />
ist das nämlich<br />
schnurz“, sagt die Familienexpertin,<br />
„<strong>erziehen</strong> müssen<br />
wir unsere Kinder schon<br />
selbst.“ Deshalb darf Knecht<br />
Ruprecht dem Christkind<br />
und dem Nikolaus zwar gern<br />
beim Geschenketragen helfen,<br />
aber bitte ohne Rute und<br />
Drohgebärden.<br />
Natürlich, irgendwann wird<br />
der Glaube ans Christkind<br />
wackeln. Aber das passiert<br />
so schleichend, dass Kinder<br />
gut damit umgehen können.<br />
Weil sie ja im Alltag erleben:<br />
Elif und Baris feiern nicht<br />
Weihnachten, sondern Ramadan,<br />
bei Tobias kommen<br />
die Geschenke von Mama<br />
und Papa, bei Céline bringt<br />
Père Noël einen großen Sack<br />
mit Überraschungen. Das ist<br />
nicht kompliziert, sondern<br />
ganz normal.<br />
Theo hat seinen Glauben ans<br />
Christkind bereits mit drei<br />
<strong>Ja</strong>hren zum ersten Mal modifiziert und<br />
sich bei seiner Mutter beschwert:<br />
„Warum soll ich dir im Kindergarten<br />
etwas zu Weihnachten basteln, wenn<br />
du mir nichts schenkst?“ Seither liegen<br />
für Theo immer drei Geschenke unterm<br />
Christbaum: eins von Mama, eins<br />
von Papa und eins vom Christkind. Und<br />
natürlich die gebastelten von Theo.<br />
Und auch wenn Moritz inzwischen ein<br />
sehr erwachsenes Gespräch mit seiner<br />
großen Schwester geführt hat („Das<br />
Christkind gibt es doch gar nicht,<br />
oder?“), wird er das ganz sicher weder<br />
seiner Freundin Emilie noch der Mama<br />
unter die Nase reiben: Sollen die beiden<br />
doch bitte an das Christkind glauben,<br />
wenn sie möchten. Das ist zwar nix für<br />
einen großen Jungen wie ihn – aber<br />
doch ganz süß, oder?<br />
24<br />
brennende<br />
Lichter<br />
Jeden Abend eine<br />
Weihnachtsgeschichte<br />
vorlesen und dabei<br />
ein Teelicht mehr<br />
anzünden, bis<br />
die 24 voll sind.<br />
Ich<br />
war da!<br />
Wunschzettel aufs<br />
Fensterbrett legen.<br />
Wenn das Christkind<br />
ihn abholt, deponiert<br />
es dort einen kleinen<br />
Schokoladen-Engel.<br />
sonja alanus<br />
Adventsbräuche
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Wickeln mit Witz<br />
Stramme Beinchen, speckige Ärmchen: Kleine Kinder sind zum Anknabbern!<br />
Bis sie sich auf dem Wickeltisch das erste Mal die Seele aus dem Leib<br />
schreien oder sich winden wie ein kleiner Aal. Tipps von Eltern und Experten,<br />
die das Wickeln für alle entspannter machen – und lustiger<br />
INTERESSANTES<br />
ZUM ENTDECKEN<br />
Gabriele Schmitz,<br />
Mama von Finja (2), Ben (7),<br />
Marc und Luis (13)<br />
„Bei unserem Nesthäkchen<br />
ging mit fünf Monaten das<br />
Gezappel beim Wickeln los<br />
und Indianergeheul, wenn<br />
sie zum Anziehen kurz stillhalten<br />
sollte. Durch Zufall<br />
habe ich den perfekten<br />
Wickelassistenten gefunden:<br />
Auf einem Regalbrett<br />
steht ein Körbchen mit<br />
Kleinigkeiten wie Haarspangen,<br />
Cremetuben,<br />
Kamm, Kettchen. Seit Finja<br />
die Schatzkiste entdeckt<br />
hat, kann das Wickeln gar<br />
nicht lange genug dauern!<br />
Vergangenes <strong>Ja</strong>hr hat sie<br />
die Sachen hauptsächlich<br />
inspiziert, heute liebt sie es,<br />
alles selbst an- und auszuprobieren.“<br />
VERSTECKSPIELEN<br />
MIT DER WINDEL<br />
Ricarda Zellner, Mama von<br />
<strong>Ja</strong>na (20 Monate) und Leon (4)<br />
„Eine pinke Mullwindel ist<br />
<strong>Ja</strong>nas ganzes Glück! Beim<br />
Wickeln legt sie sich die<br />
aufs Gesicht und ,versteckt‘<br />
sich darunter und ich muss<br />
meine Kleine suchen. In der<br />
Schublade, zwischen den<br />
Feuchttüchern, unter dem<br />
Handtuch. Natürlich rufe<br />
ich dabei laut und immer<br />
bittender nach ihr, bis die<br />
rosa Stoffwindel über ihrem<br />
Gesichtchen schon wackelt<br />
vor lauter Kichern. Wenn<br />
ich mit Wickeln fertig bin,<br />
muss ich nur ein wenig am<br />
Tuch zupfen und schon<br />
reißt die kleine Maus die<br />
Mullwindel von den Augen<br />
und juchzt ‚Daaaa!‘. Wir<br />
sind beide total stolz, dass<br />
das alles so super geklappt<br />
hat! Und wenn das rosa<br />
Tuch mal in der Wäsche<br />
verschwunden ist? Spielt<br />
<strong>Ja</strong>nas Lieblingsschnuffeltuch<br />
mit uns Verstecken.“<br />
REIM NR. 1<br />
DEINE AUGEN SIND BLAU,<br />
DAS WEISS ICH GENAU.<br />
ODER SIND SIE BRAUN?<br />
DARF ICH MAL SCHAU‘N?<br />
VIELLEICHT SIND SIE ABER DOCH ROT?<br />
ODER GELB? ODER GRÜN?<br />
LASS UNS MAL SCHNELL MIT<br />
DEM SPIEGEL NACHSEHEN!<br />
Beim Sprechen der Reime dem Kind tief in<br />
die Augen schauen. Zum Schluss darf es sich<br />
immer wieder in einem kleinen Taschenspiegel<br />
entdecken. Extra-Tipp: Ihr Kind lernt gerade<br />
die ersten Worte? Dann hat es einen Riesenspaß<br />
daran, in das Spiegel-Spiel das Nennen und<br />
Erraten von weiteren Farben einzubauen<br />
(„Dein Shirt ist blau ...“).<br />
24 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
SPRECHÜBUNGEN<br />
ZUM MOBILE<br />
Florian Junker,<br />
Papa von Ferdinand (2) und<br />
Leopold (4)<br />
„Clownfisch, Seepferdchen,<br />
Oktopus ... Wenn Ferdinand<br />
auf dem Wickeltisch liegt,<br />
schwebt ein ganzer<br />
Schwarm bunter Meeresbewohner<br />
am Mobile über<br />
seinem Köpfchen. Und wir<br />
zählen zusammen durch –<br />
natürlich immer in der<br />
gleichen Reihenfolge, das<br />
ist ihm ganz wichtig! Am<br />
lautesten gluckst er, wenn<br />
ich so tue, als hätte ich die<br />
Namen vergessen, immer<br />
verwirrter gucke und er<br />
irgendwann ganz stolz<br />
die Lösung schmettert:<br />
,Papaaaa, Fi-hi-ch!‘ Da<br />
trompetet sogar der große<br />
Bruder begeistert mit.<br />
Wenn wir mit dem Wickeln<br />
fertig sind, darf unser Kleiner<br />
noch an mich gelehnt<br />
die Fische mit beiden Händchen<br />
anstupsen und ‚fliegen‘<br />
lassen. Darauf freut er<br />
sich schon, wenn ich sage:<br />
„Du brauchst eine frische<br />
Windel.“<br />
WICKELDATES<br />
MIT LICHT<br />
Melanie Thäsler,<br />
Mama von Noah (7 Monate)<br />
„Die ersten Knöpfe vom<br />
Strampler sind gerade offen,<br />
da fängt Noah auch gleich<br />
an zu weinen. Das war<br />
schon in der Geburtsklinik<br />
so! Das einzige, was ihn<br />
dann trösten und ablenken<br />
kann, ist das rote Licht<br />
der Wärmelampe über ihm,<br />
das er bestaunt. Wenn wir<br />
unterwegs oder bei Oma<br />
und Opa sind, ziehen wir<br />
mit der Wickelunterlage<br />
unter einen leuchtenden<br />
Strahler und knipsen ihn<br />
an. Vielleicht bekommt<br />
Noah zum ersten Geburtstag<br />
eine coole Taschenlampe<br />
für die Wickeldates<br />
mit dem Licht.“<br />
AUF SCHATZ-<br />
SUCHE GEHEN<br />
<strong>Ja</strong>smin Meiler, Mama von<br />
Lili (16 Monate) und Maja (4)<br />
„Meine Mädels haben so<br />
viele tolle Spielsachen – da<br />
fiel es ihnen gar nicht auf,<br />
dass erst neulich wieder ein<br />
Bilderbuch und eine Puppe<br />
in die oberste Schublade der<br />
Wickelkommode gewandert<br />
sind. Hier horte ich immer<br />
ein paar Schätze, die Lili<br />
nur zur Wickelzeit in die<br />
Hand bekommt. Inzwischen<br />
juchzt und strampelt Lili<br />
schon begeistert, wenn sie<br />
beim Wickeln mal wieder<br />
etwas Neues entdecken<br />
und erforschen darf!“<br />
REIM NR. 2<br />
Beim Wickeln erst einmal den Reim<br />
vorsagen. Ist das Kind wieder fix<br />
und fertig angezogen, zum Reim<br />
die passenden Bewegungen<br />
machen. Zum Schluss („Rolle,<br />
rolle ...“) die Arme seitlich rechts<br />
und links neben das Kind legen und<br />
es langsam über den Rücken hin<br />
und her rollen.<br />
NACKEDEI, NACKEDEI,<br />
BEINE STRAMPELN 1, 2, 3,<br />
ARME AUF UND ZU IM NU,<br />
HOCH UND RUNTER IMMERZU,<br />
ZEHEN AN DAS NÄSCHEN KLEIN,<br />
ROLLE, ROLLE, DAS IST FEIN.<br />
Buch-Tipp<br />
Noch mehr Spiel- und<br />
Spaßreime zum Wickeln,<br />
Trösten und Lachen finden Sie in<br />
„Kribbelverse für Krabbelkinder“,<br />
Verlag an der Ruhr; 15,50 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012<br />
25
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
EIN HÖRSPIEL<br />
BEIM WASCHEN<br />
WICKELHILFE AUS<br />
DEM BAUMARKT<br />
Ricki Paul, Papa von Justus<br />
(13 Monate) und Nova (3)<br />
„Justus ist ein ziemlich<br />
wilder Wickeltischturner!<br />
Obwohl wir ihn sanft festhalten,<br />
hat er sich schon<br />
einmal ganz ordentlich<br />
den Kopf gestoßen!<br />
Die perfekte Lösung habe<br />
ich zufällig im Baumarkt<br />
gefunden: schmale<br />
Schaumstoffrollen, in<br />
die ich einen Schlitz<br />
geschnitten und sie auf<br />
die Wickeltischseiten<br />
gesteckt habe. Seitdem<br />
knibbelt Justus bei jedem<br />
Wickeln hochkonzentriert<br />
die Rollen von den Seitenleisten<br />
unserer Wickelkommode<br />
ab. Wenn er sie<br />
ergattert hat, schwenkt er<br />
stolz seine Beute und liebt<br />
es, mir damit auf den Arm<br />
zu hauen. Manchmal<br />
fechten wir noch ein bisschen<br />
– da ist die frische<br />
Windel schon lange dran.“<br />
Stephanie Schneider,<br />
Mama von Julius (3),<br />
Pauline (5) und Anton (8)<br />
„Für eine frische Windel das<br />
Spielen unterbrechen?<br />
Das hat unseren kleinen<br />
Feger noch nie besonders<br />
begeistert! Besonders in der<br />
Tobephase, bevor er richtig<br />
sprechen konnte, gab es da<br />
auf dem Wickeltisch schon<br />
mal Tränen. Seit Julius<br />
seine Liebe zu Hörspielen<br />
entdeckt hat, haben wir ein<br />
neues Spiel erfunden: die<br />
Wickeltisch-Geschichte.<br />
Jeden Morgen darf unser<br />
Jüngster sich ein Hörspiel<br />
aussuchen, das wir zum<br />
Waschen und Anziehen<br />
im CD-Player laufen lassen.<br />
Und immer, wenn Julius<br />
gewickelt wird, hören wir<br />
ein Stückchen mehr – und<br />
freuen uns schon auf die<br />
Fortsetzung.“<br />
kristina junker<br />
PROFI TRIFFT<br />
WICKELAAL<br />
Drei Fragen an Silvia Kirchner,<br />
Leiterin der Kinderkrippe<br />
Sonnenwirbel in Wiesloch<br />
Warum lassen sich Babys manchmal<br />
so ungern wickeln?<br />
Kleine Kinder sind Bewegungsmenschen.<br />
Beim Strampeln, Robben<br />
und Tasten erfahren sie sich und ihre<br />
Umwelt. Drei Minuten stillhalten und<br />
die Großen waschen und wickeln lassen?<br />
Das fällt je nach Entwicklungsphase<br />
oder auch Temperament einem<br />
Kind mal leichter, mal schwerer.<br />
Wie gelingt entspanntes Wickeln?<br />
Durch Kooperation! Babys sind am<br />
glücklichsten, wenn Sie sich ihnen voll<br />
zuwenden. Schauen Sie Ihrem Kind in<br />
die Augen, sprechen oder singen Sie<br />
leise. Erklären Sie, was Sie machen.<br />
Welche Ablenkungsmanöver helfen<br />
im Krippenalltag?<br />
Babys fällt stillhalten leichter, wenn es<br />
was zu entdecken gibt. Bei uns hängen<br />
leuchtende Sterne an der Decke, an der<br />
Wand ein Wimmelbild mit Tieren.<br />
FOTOS: F1 ONLINE, HERSTELLER, KRISTINA JUNKER<br />
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26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
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LEBEN MIT KINDERN Familie<br />
Willis Welt<br />
Ihr Sohn hat das Down-Syndrom. Und Birte Müller<br />
ist so froh, dass er lebt. In ihrem Brief<br />
schreibt die Illustratorin, warum es gut ist, dass<br />
es den neuen Blut-Test damals noch nicht gab<br />
Lieber Willi,<br />
28<br />
du bist vor fünf <strong>Ja</strong>hren zu uns gekommen.<br />
Wir hatten uns die vielen Wochen, die<br />
du in meinem Bauch warst, so auf dich gefreut.<br />
Und doch mussten wir nach deiner Geburt erst<br />
einmal weinen, weil man uns sagte, dass du das<br />
Down-Syndrom hast. Zum Glück warst<br />
du bei uns und hast uns getröstet. Du warst so<br />
klein, deine Haut so zart und du warst so lieb<br />
und kuschelig. Keine Sekunde haben wir dich<br />
aus den Armen gelassen, dein Papa und ich.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Als ich schwanger war, hätte ich eine Untersuchung machen lassen<br />
können, um herauszufinden, ob du das Down-Syndrom hast. Aber<br />
ich wollte so eine Untersuchung nicht. Sie wäre für dich gefährlich<br />
gewesen und ich hätte dich niemals verlieren wollen, egal wie du<br />
bist. Ich vertraute darauf, dass alles gut werden würde.<br />
FOTO: MATTHIAS WITTKUHN; ILLUSTRATIONEN: BIRTE MÜLLER<br />
Heute gibt es eine neue Untersuchung. Man sagt, sie<br />
sei nicht gefährlich, weil man nur ein wenig Blut von<br />
der Mutter dafür braucht. Aber eigentlich wäre das für<br />
dich noch viel gefährlicher gewesen, denn wer weiß,<br />
ob ich im ersten großen Schreck über deine Behinderung<br />
den Glauben daran gehabt hätte, dass alles gut<br />
wird. Wenn ich nicht in deine wunderschönen Augen<br />
hätte blicken können – vielleicht hätte ich dann aus<br />
Angst und Unsicherheit etwas getan, was ich für den<br />
Rest meines <strong>Leben</strong>s bereut hätte? Ich weiß es nicht.<br />
Ich habe oft darüber nachgedacht. Wir sind zusammen<br />
durch schwere Zeiten gegangen,<br />
denn du bist sehr krank<br />
geworden. Das Schlimmste war,<br />
wenn ich dich nicht in meinen<br />
Armen halten konnte, weil du<br />
an Maschinen und Schläuchen<br />
liegen musstest. Ich wusste<br />
nicht, dass im <strong>Leben</strong> etwas so<br />
schmerzen kann, wie wenn das<br />
eigene Kind leidet. Übrigens bist<br />
du nicht wegen deines Down-<br />
Syndroms so schwer krank geworden,<br />
nein, das hatte nichts<br />
damit zu tun. Irgendwie hattest<br />
du das Pech, noch zwei andere schwere Behinderungen<br />
zu haben – fast wie ein Gewinn im Lotto, nur<br />
eben unglücklich. Ich dachte damals, ich würde unter<br />
dem Leid zerbrechen, aber irgendwoher sind mir<br />
immer neue Kräfte gewachsen und wir haben alles<br />
durchgestanden. Ich habe es nur dir zu verdanken,<br />
dass ich heute weiß, wie stark ich sein kann!<br />
Es hieß damals, du könntest nie laufen lernen oder<br />
sprechen, wegen der schweren epileptischen Anfälle,<br />
die du als Baby bekommen hast. Es ist schlimm, aber<br />
jedes Baby kann dieses Syndrom bekommen, es gibt<br />
keinen Test in der Schwangerschaft, der darauf hinweisen<br />
kann. Und wenn es einen gäbe, was dann?<br />
Einige Kinder überstehen diese Krankheit ganz ohne<br />
jede Beeinträchtigung. Andere sind schwer mehrfachbehindert,<br />
viel schwerer als zum Beispiel ein Kind mit<br />
dem Down-Syndrom.<br />
So ist das <strong>Leben</strong>, es ist einfach unberechenbar. Auch<br />
das habe ich von dir gelernt. Denn bis dahin dachte<br />
ich, dass ich mich nur genug anstrengen muss, um<br />
alles im <strong>Leben</strong> erreichen zu können.<br />
Aber ein gesundes Kind,<br />
Ansteckend! Wenn Willi<br />
fröhlich ist, muss<br />
seine Mutter Birte Müller das kann man sich eben nicht<br />
einfach mitlachen<br />
„erarbeiten“. Jedes Kind kann<br />
krank werden. Jedes kann einen<br />
Unfall haben und plötzlich ist<br />
alles ganz anders, als man es<br />
sich vorgestellt hat.<br />
Und du, lieber Willi, hast uns<br />
doppelt gezeigt, dass alles im<br />
<strong>Leben</strong> anders kommen kann:<br />
Trotz aller Prognosen hast du<br />
mit zwei <strong>Ja</strong>hren das Laufen gelernt<br />
und kannst heute „Mama“<br />
und „Papa“ sagen und ein begeistertes „Ooooja“, wenn<br />
du deine kleine Schwester Olivia siehst. Du beherrschst<br />
mit deinen Händen eine Gebärdensprache, in der du<br />
schon mindestens zwanzig Dinge zeigen kannst, die<br />
du besonders gerne isst: Ganz vorne dabei sind Kuchen,<br />
Eis und Schokolade! Du liebst Musik und Bilderbücher<br />
und natürlich, wie alle Kinder, willst du gerne<br />
viel Fernsehen gucken und bekommst einen Wutanfall,<br />
wenn du das nicht darfst.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 29
Ich kann so viel von dir lernen, Willi. Auch<br />
wenn das ganz schön anstrengend sein kann,<br />
hat das wohl alles seinen Sinn. Ich wünschte,<br />
dass auch andere Menschen von dir lernen<br />
können. Du lebst immer im Hier und Jetzt, du<br />
zeigst immer, was für dich gut ist und was<br />
nicht. Deine Gefühle fließen geradezu aus dir<br />
heraus, dass es richtig ansteckend ist. Wenn<br />
es dir schlecht geht, dann muss ich fast mit<br />
dir weinen, und wenn es dir gut geht, dann<br />
muss ich einfach mit dir lachen.<br />
Es überrascht mich, dass in unserer Gesellschaft,<br />
in der Individualität und Originalität als hohe<br />
Werte gelten, Kinder nicht mehr selbstverständlich so<br />
geboren werden, wie sie sind. Dass sie aussortiert werden,<br />
um einer Norm zu entsprechen. Ich habe Angst<br />
vor einem <strong>Leben</strong>, in dem mit dem Finger auf ein Kind<br />
gezeigt wird, weil es „vermeidbar“ gewesen wäre.<br />
Und was soll da eigentlich vermieden werden? Dass<br />
behinderte Menschen leiden? Du leidest nicht, du<br />
freust dich deines <strong>Leben</strong>s mehr als die meisten Menschen,<br />
die ich kenne! Soll vielleicht vermieden werden,<br />
dass Eltern ihr <strong>Leben</strong> auf den Kopf stellen müssen<br />
für das Kind, das da zu ihnen kommt? Wir wissen doch<br />
eigentlich alle, dass das <strong>Leben</strong> nicht planbar ist und<br />
dass die Umwege oft die schönsten und aufregendsten<br />
Strecken sind – wenn wir sie nur zulassen. Manchmal<br />
denke ich, wenn man ein Kind möchte, muss man<br />
auch bereit sein es zu lieben, egal wie es ist. Ein Kind<br />
kann man sich eben nicht aussuchen. Aber ich will<br />
auch niemanden verurteilen, der sich ein <strong>Leben</strong> mit<br />
einem behinderten Kind nicht vorstellen kann (auch<br />
wenn ich denke, dass sich das vorher wohl niemand<br />
vorstellen kann). Eines weiß ich jedoch ganz sicher:<br />
Wer es zulässt, der wird sein Kind lieben! So wie ich<br />
dich liebe, mein kleiner wilder Willi, wie dein Vater<br />
dich liebt, deine Schwester, deine Großeltern, deine<br />
Onkel und Tanten.<br />
Wie traurig wird unsere Welt sein, wenn es keine Menschen<br />
mehr wie dich gibt. Wie wird das <strong>Leben</strong> der vielen<br />
Mütter sein, die aufgrund eines Bluttests eine oder<br />
sogar mehrere Schwangerschaften abbrechen?<br />
Down-<br />
Syndrom<br />
Test<br />
Der umstrittene vorgeburtliche<br />
Test, der anhand einer<br />
Blutprobe der Mutter feststellt,<br />
ob das Ungeborene<br />
das Down-Syndrom hat, ist<br />
seit August in Deutschland<br />
auf dem Markt. Er ist, so der<br />
Hersteller LifeCodexx, nur<br />
„Schwangeren zugäng lich, die<br />
sich in der 12 . Schwangerschafts<br />
woche oder darüber<br />
befinden und die ein erhöhtes<br />
Risiko für Trisomie 21 beim<br />
ungeborenen Kind tragen“. Vor<br />
allem Ethiker und Vertreter der<br />
Kirchen hatten den „Praena-<br />
Test“ schon vor seiner<br />
Markteinführung kritisiert. Sie<br />
befürchten eine Zunahme von<br />
Schwangerschaftskonflikten<br />
und Abtreibungen.<br />
Werden sie danach noch ein Baby<br />
bekommen? Werden sie glücklicher<br />
sein als wir? Mit welchem<br />
Gefühl werden Kinder aufwachsen,<br />
wenn sie erfahren, dass auch<br />
sie aussortiert worden wären,<br />
wenn sie nicht perfekt gewesen<br />
wären, so wie vielleicht ihr Brüderchen<br />
oder Schwesterchen vorher?<br />
Und was wird in den nächsten<br />
<strong>Ja</strong>hren noch dazu kommen an<br />
Merkmalen, Veranlagungen,<br />
Krankheiten und potentiellen<br />
Syndromen, die in einem solchen<br />
Bluttest aufgespürt werden können<br />
und die Mütter vor die Frage<br />
stellen: Soll ich dieses Kind bekommen oder nicht?<br />
Ist das alles ein Fortschritt?<br />
All diese Sätze, Willi, die ich dir schreibe, wirst du<br />
wohl nicht verstehen können. Aber ich weiß, dass<br />
du den Sinn dieser Worte verstehst, das Gefühl,<br />
das dahintersteckt, denn du bist so sensibel für<br />
Gefühle. Du sollst jeden Tag spüren, dass es gut<br />
ist, dass es dich gibt. Dass du willkommen bist.<br />
Und ich hoffe, dass dich auch unsere Gesellschaft<br />
jeden Tag willkommen heißt, auch wenn du in der<br />
Bahn laut die Gänge rauf und runter rennst oder<br />
im Café mit Kuchen wirfst, wenn er dir nicht<br />
schmeckt. Ich hoffe, dass dich die Menschen,<br />
denen wir begegnen, anlächeln und nicht den<br />
Kopf wegdrehen. Ich hoffe, dass die anderen Mütter<br />
auf dem Spielplatz ihren Kindern erklären,<br />
warum du nicht sprechen kannst oder warum du<br />
dir einfach immer die Schaufel nimmst, die dir<br />
am nächsten liegt. Ich hoffe, dass es auch weiter<br />
viele Menschen gibt, die sich über eine plötzliche<br />
Umarmung von dir freuen, und dass sie einen<br />
kurzen Moment mit dir spüren können: Das <strong>Leben</strong><br />
ist gut, so wie es ist!<br />
Buch-Tipp<br />
Birte Müller: „Planet Willi“,<br />
Klett Kinderbuch; 13,90 Euro<br />
Ein ganz besonderes Bilderbuch,<br />
das wunderbar zeigt, wie das<br />
<strong>Leben</strong> des fünfjährigen Jungen<br />
mit Down-Syndrom ist – schön,<br />
wild, bunt und laut.<br />
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Kinderspaß zum<br />
Hören und Sehen<br />
Wie gemütlich, sich die Zeit bis zum Fest mit neuen Liedern,<br />
Hörspielen und DVDs auf dem Sofa zu vertreiben!<br />
Kinder (und ihre Eltern) verraten, wer bei ihnen den Ton angibt<br />
Paula & Paula<br />
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Treue Sandmännchen-Fans kennen<br />
die Maulwurf-Schwestern schon. Jetzt<br />
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die Musik in einem hohlen Baum,<br />
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Unbeschwerte Drei-Minuten-Häppchen,<br />
die Neugier auf draußen wecken.<br />
Karussell; 4 DVDs, je 11,99 Euro<br />
JAKOB (2)<br />
geht jeden Mittwoch in<br />
die Spielgruppe. Am besten<br />
findet er dort das Feuerwehr-<br />
Lied und die Fingerspiele.<br />
Pünktchen<br />
5 Zehn-Minuten-<br />
Geschichten, vom Bilderbuch<br />
abgefilmt, ohne<br />
aufgeregte Animation<br />
und Schnitte: So können<br />
die kleinen Zuschauer<br />
sich ganz in die Bilder<br />
und Inhalte vertiefen.<br />
Die bieten für Dreijährige<br />
Aufregung genug.<br />
Mal dreht es sich um<br />
den Schnuller, mal um die<br />
Windel und andere wichtige<br />
Themen im Kinderleben.<br />
Mit Tipps und<br />
Tricks, die Kinder und<br />
Eltern gleich einmal<br />
ausprobieren können.<br />
pikcha.tv;<br />
DVD 9,99 Euro<br />
Wenn die Ziege<br />
schwimmen lernt<br />
Die Ente soll klettern, der<br />
Elefant schwimmen: Kein<br />
Wunder, dass die Tiere in<br />
dieser Schule scheitern.<br />
Pure Wonne strahlt in<br />
diesem Hörspiel mit<br />
Musik, Klängen und<br />
Geräuschen dagegen<br />
der Sprecher Stefan<br />
Kaminiski aus, der sich<br />
im Grunzen, Meckern,<br />
Wiehern und Imitieren<br />
vieler Tierstimmen geradezu<br />
suhlt. Bitte gut<br />
hinhören – und<br />
nachmachen!<br />
Headroom;<br />
CD 8,90 Euro<br />
Weihnachten in<br />
Wichtelhausen<br />
Die etwas andere Art,<br />
sich auf Weihnachten<br />
einzustimmen. Denn: „Im<br />
Advent, im Advent, wenn<br />
der Osterhase pennt“<br />
geht‘s in Wichtelhausen<br />
eher fröhlich als besinnlich<br />
zu. Eine Sammlung<br />
fantasievoller Lieder um<br />
lustige Wichtel, zarte<br />
Engel und erstaunliche<br />
Tiere. Bei den abwechslungsreichen,<br />
fantasievollen<br />
Melodien muss<br />
man einfach (mit-)singen<br />
und tanzen.<br />
Jumbo; CD 12,99 Euro<br />
JAHRE<br />
Tanz mit der<br />
Si-Sa-Singemaus<br />
14 neue Lieder von Detlev Jöcker,<br />
deren Texte und Melodien zum Mitsingen,<br />
-tanzen und -springen animieren und<br />
dabei Volksmusik und Rock ‘n‘ Roll kreativ<br />
einarbeiten. Hier klingt es russisch, da<br />
nach Kochlöffel-Karibik oder höfischem<br />
Gesellschaftstanz — eine volle Dröhnung,<br />
die kleine Hocker ganz schnell aus dem<br />
Sessel lockt.<br />
Menschenkinder; CD 13,90 Euro<br />
„Wenn mein großer<br />
Bruder KIKA schaut,<br />
bin ich ganz zufällig in<br />
der Nähe. Und seine CD<br />
,Auf der Baustelle‘ höre<br />
ich auch ganz gerne!“<br />
FINJA (3)<br />
darf offiziell Sandmännchen gucken.<br />
Und sie liebt Tierstimmen-Imitationen.<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
4<br />
JAHRE<br />
JAHRE<br />
„Ich darf<br />
Kindersendungen<br />
gucken, die schon<br />
meine Mama<br />
Die kleine Frau Babette<br />
& Herr Mann<br />
Kurz erzählte Erlebnisse, geprägt von<br />
Fantasie, Freundlichkeit und Weisheit:<br />
Babette schließt Frieden zwischen zwei<br />
Füßen, die unter einem Auto streiten. Der<br />
Mann überlässt beim Bäcker das letzte<br />
Stück Torte einer Frau mit sechs Kindern.<br />
Geschichten, die glücklich machen.<br />
Jumbo; 2 CDs 14,99 Euro<br />
gesehen hat.<br />
Jeden Tag eine<br />
halbe Stunde.“<br />
ANNA (5)<br />
kennt alle Klassiker: Nils<br />
Holgersson, Bibi Blocksberg –<br />
und natürlich den Pumuckl.<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Die schönsten Geschichten<br />
von Nulli & Priesemut<br />
10 Fünf-Minuten-Episoden, in denen<br />
der Hase Nulli und der Frosch Priesemut<br />
miteinander gärtnern, spielen, zanken –<br />
der normale Kinder-Alltag. Und die Moral<br />
macht Mut: Auch unter dicksten Freunden<br />
gehört Streit dazu, lässt sich aber<br />
lösen. Pädagogisch wertvoll und vor<br />
allem unterhaltsam.<br />
Oetinger kino; DVD 12,95 Euro<br />
JOHANNES (4)<br />
ist seit kurzem großer Bruder<br />
und ein Kindergartenkind. Sein<br />
Lieblingsschauspieler ist Bob der<br />
Baumeister, aber wenn er nicht<br />
fernsehen darf, hört er ihn zur Not auch<br />
einmal auf der CD. Wenn Johannes singt,<br />
dann am liebsten auf Bayerisch, z. B. das Lied<br />
von der Brezn-Beißer-Bande.<br />
Törtel und<br />
Nummer 3<br />
Satte zweieinhalb<br />
Stunden zieht sich der<br />
Streit um eine halbfertige<br />
Luxusresidenz hin — zum<br />
Glück immer wieder<br />
durch Zwischenmusik<br />
kindgerecht portioniert.<br />
In den Hauptrollen: ein<br />
verwaistes Entenküken<br />
und ein gestresster TV-<br />
Geldexperte. Der ewige<br />
Kampf der Natur gegen<br />
ihre Verbraucher, von<br />
„Tatort“-Kommissar Dietmar<br />
Bär lustvoll gelesen.<br />
sauerländer audio;<br />
2 CDs 14,95 Euro<br />
Herr Prop und die<br />
verzauberte Kuh<br />
Die Hexe mag keine<br />
Nachbarn. Trotzdem<br />
zieht der nette Herr Prop<br />
in das verfallene Haus<br />
am Waldrand ein, das er<br />
geerbt hat. Mit der Kuh<br />
Berta nimmt er den<br />
Kampf gegen die böse<br />
Hexe auf und trickst sie<br />
mithilfe ihres eigenen<br />
Zauberbuchs aus.<br />
Lustiger, turbulenter<br />
Puppentrickfilm, der die<br />
kindliche Lust am Chaos<br />
genüsslich bedient. Mit<br />
fetzigen Musikeinlagen.<br />
atlas film; DVD 10 Euro<br />
Der Räuber<br />
Hotzenplotz<br />
(Fast) 50 <strong>Ja</strong>hre alt,<br />
schwarz-weiß und<br />
immer noch unverwüstlich:<br />
Das Räuber-und-<br />
Gendarm-Spiel um<br />
Großmutters geraubte<br />
Kaffeemühle wirkt in der<br />
Version der Augsburger<br />
Puppenkiste auch für<br />
den Nachwuchs der<br />
Generation Smartphone<br />
kein bisschen angestaubt.<br />
Als Jubiläumsausgabe<br />
im Doppelpack<br />
mit „Kater Mikesch“.<br />
S.A.D. Entertainment;<br />
2 DVDs 14,99 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 33
ERNÄHRUNG Im ersten <strong>Ja</strong>hr<br />
Plastiklöffel sind besser<br />
als Metalllöffel<br />
Lätzchen:<br />
Die 60-Grad-Wäsche<br />
ist die Rettung<br />
Wie der Übergang zur festen Nahrung<br />
klappt und wie Eltern ihr Kind<br />
am besten an das Essen vom Löffel<br />
gewöhnen können<br />
Für die ersten<br />
Versuche ist ein Teller<br />
aus Kunststoff ideal<br />
34 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Futterneid – etwas anderes<br />
kann es nicht<br />
sein! Meine Tochter<br />
Nele (5 Monate) beobachtet<br />
mich mit großen Augen,<br />
wenn ich etwas esse. Offenbar<br />
ist für sie der Zeitpunkt<br />
für festere Nahrung jetzt gekommen.<br />
Eigentlich wollte<br />
ich noch warten, bis sie<br />
genau sechs Monate alt ist.<br />
Aber ein paar Wochen hin<br />
oder her …<br />
Viele Experten empfehlen,<br />
spätestens ab Beginn des<br />
siebten Monats, nicht aber<br />
vor dem fünften, mit Brei zu<br />
beginnen, denn die Mundmotorik<br />
muss für die neuen<br />
Erfahrungen reif sein. Die<br />
Hebamme Birgit Laue aus<br />
Mittelfranken blickt auf fast<br />
30 <strong>Ja</strong>hre Berufserfahrung<br />
zurück und rät: „Ein Kind ist<br />
reif für den ersten Brei,<br />
wenn es aufrecht sitzen<br />
kann, sich für feste Nahrung<br />
interessiert und<br />
diese von sich aus in<br />
den Mund steckt.“<br />
Also geht es bei<br />
uns jetzt los. Neles<br />
erster Brei ist ein<br />
Karottenbrei. Der<br />
schmeckt so schön süß,<br />
das kennt sie. In den ersten<br />
Monaten bevorzugen Babys<br />
Süßes, denn den Geschmack<br />
haben sie durch das süß<br />
schmeckende Fruchtwasser<br />
bereits vor der Geburt kennengelernt.<br />
Auch die Muttermilch<br />
schmeckt leicht<br />
süßlich. Erst mit etwa acht<br />
bis zehn Monaten finden<br />
Kinder allmählich andere<br />
Geschmacksrichtungen interessant.<br />
Es muss aber<br />
nicht immer Karotte sein:<br />
Pastinaken oder Zucchini<br />
sind ebenfalls gut geeignet<br />
für den Beikost-Start.<br />
Nele wartet im Hochstuhl.<br />
Löffel, Latz und ein feuchter<br />
Waschlappen liegen bereit,<br />
das Abenteuer kann begin-<br />
nen. Als Lätzchen hat sich<br />
bei uns ein altes Geschirrtuch<br />
bewährt – um den Hals<br />
gebunden und zugeknotet<br />
wie ein Friseurumhang.<br />
Doch nicht nur die Kinder,<br />
auch die Eltern tragen am<br />
besten „Schutzkleidung“.<br />
Unvergessen ist mir der Augenblick,<br />
als Nele mit vollem<br />
Mund niesen musste – und<br />
Hunderte von Karottenbrei-<br />
Spritzern meine weiße Bluse<br />
schmückten.<br />
Ein spezielles Esslernbesteck<br />
brauchen Eltern für<br />
den Start ins Brei-Zeitalter<br />
nicht. Ein Metalllöffel ist jedoch<br />
ungeeignet. Er ist zu<br />
hart und oft auch zu heiß,<br />
weil das Metall ein guter<br />
Jetzt ist eine andere<br />
Technik gefragt<br />
Wärmeleiter ist. „Für die<br />
ers ten Löffelversuche empfehle<br />
ich einen sogenannten<br />
Softlöffel“, sagt Birgit Laue,<br />
„denn die BPA-freie Löffelschale<br />
aus Silikon ist besonders<br />
weich und schützt den<br />
empfindlichen Gaumen.<br />
Und die schmale, flache<br />
Löffelform ist für den Übergang<br />
vom Saugen zur ersten<br />
Beikost ideal.“<br />
Nele sitzt vor mir, Aufregung<br />
auf beiden Seiten. Ist ja auch<br />
ein großes Ereignis, ein<br />
Meilenstein, der erste Brei!<br />
Ich führe den Löffel Richtung<br />
Nele und sie reißt wie<br />
ein Vogeljunges ihr Mündchen<br />
auf. Toll! Dann die Ernüchterung:<br />
Manche Babys<br />
essen sofort begeistert<br />
drauflos, andere schieben<br />
mit ihrer Zunge alles wieder<br />
nach vorne. So auch Nele.<br />
Leider. Wir fangen klein an.<br />
Zum Start gibt’s zwei, drei<br />
Löffelchen vor der Mittagsmahlzeit.<br />
Zitronengesicht<br />
und Geschrei inklusive.<br />
Nele ist froh, dass sie nach<br />
dem Experiment ihre<br />
Buch-Tipp<br />
300 Ratschläge für<br />
frischgebackene<br />
Eltern hat Birgit Laue<br />
in ihrem neuen Buch<br />
zusammengestellt.<br />
„Das Baby 1x1“,<br />
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LE1212
ERNÄHRUNG Im ersten <strong>Ja</strong>hr<br />
Gut vorbereitet<br />
zur Premiere<br />
So klappt<br />
es mit<br />
dem Brei<br />
Lätzchen<br />
oder Tuch<br />
fürs Kind,<br />
Schürze<br />
für Sie<br />
Waschlappen<br />
oder<br />
Küchentuch<br />
fürs Baby<br />
Schmaler<br />
Softlöffel<br />
statt hartem<br />
Metalllöffel<br />
Geeignete(n)<br />
Zeitpunkt/<br />
Uhrzeit<br />
wählen<br />
Mit kleinen<br />
Portionen<br />
beginnen<br />
Zunächst bei<br />
einer Breisorte<br />
bleiben<br />
Geduld<br />
haben<br />
gewohn te Milch wieder<br />
haben kann. Davon wird sie<br />
wenigstens satt!<br />
Am nächsten Tag versuchen<br />
wir es wieder. „Oft begreifen<br />
Kinder nicht gleich, dass sie<br />
beim Essen vom Löffel eine<br />
andere Technik anwenden<br />
müssen als beim Stillen.<br />
Dann ist es sinnvoll, dem<br />
Kind den Löffel nur an die<br />
Lippen zu halten und nicht<br />
in den Mund zu schieben. So<br />
kann es den Brei ansaugen<br />
und dann auch im Mund behalten“,<br />
rät Hebamme Birgit<br />
Laue. Um es beiden Seiten so<br />
einfach wie möglich zu machen,<br />
empfiehlt es sich, den<br />
ersten Brei immer etwa zur<br />
gleichen Zeit zu füttern, also<br />
zum Beispiel mittags. Dann<br />
sind die meisten Kinder fit<br />
und ausgeschlafen. Wichtig<br />
ist, dass man akzeptiert,<br />
wenn ein Baby nichts mehr<br />
essen will, sein Köpfchen<br />
wegdreht und damit zeigt,<br />
dass es genug hat. „Zum<br />
Essen zwingen sollte man<br />
ein Kind niemals“, meint<br />
Birgit Laue, „denn Zwang<br />
führt zur Verweigerung und<br />
damit in vielen Fällen zur<br />
ernsten, oft therapiebedürftigen<br />
Fütterstörung.“<br />
Nele isst jeden Tag ein<br />
kleines bisschen mehr. Wir<br />
haben uns für die „Steter<br />
Tropfen höhlt den Stein“-<br />
Taktik entschieden. Andere<br />
Eltern warten lieber noch<br />
Es muss nicht immer Karotte<br />
sein. Wie wär’s denn mal<br />
Ausgeschlafen<br />
schmeckt’s besser<br />
mit Pastinaken auf dem Teller?<br />
„Wenn ein Baby bis zu<br />
seinem ersten Geburtstag<br />
vier bis fünf Gemüsesorten kennt,<br />
reicht das völlig aus.“<br />
eine Woche und wagen dann<br />
einen neuen Versuch. Es ist<br />
wie beim Krabbeln, Laufen<br />
und Sprechen: Jedes Kind<br />
hat sein eigenes Tempo.<br />
Nele gehört eindeutig zu den<br />
Langsamen: Bis sie auch nur<br />
annähernd ein ganzes Gläschen<br />
schafft, vergehen Wochen.<br />
Ich entnehme jeden<br />
Tag nur ein bisschen und<br />
hebe den Rest im Kühlschrank<br />
auf. Den bekommt<br />
Nele dann am nächsten Tag.<br />
So ganz allmählich steigern<br />
wir die Menge. Nach wie vor<br />
verzieht Nele bei jedem unbekannten<br />
Gemüse wieder<br />
das Gesicht und schiebt mit<br />
ihrer Zunge erst einmal alles<br />
aus dem Mund. Manchmal<br />
überliste ich sie, indem ich<br />
ein wenig von der neuen Gemüsesorte<br />
unter die bekannte<br />
mische, also etwa<br />
Zucchini unter Karotte. Außerdem<br />
strahle ich meine<br />
Kleine immer an, wenn sie<br />
ihr Zitronengesicht aufsetzt.<br />
Dann weiß sie: „Aha, Mama<br />
findet das Essen in Ordnung,<br />
dann kann’s ja nicht so<br />
schlimm sein …“<br />
Was die Vielfalt auf dem Babyteller<br />
angeht, machen<br />
sich Eltern oft zu viele Gedanken.<br />
Ein Kind kommt ja<br />
nicht als Gourmet zur Welt,<br />
hat also keine großen Erwartungen<br />
und ist mit seinem<br />
täglichen Karottenbrei<br />
sehr glücklich. Hebamme<br />
Birgit Laue erklärt:<br />
„Das Kind möchte<br />
einfach noch<br />
keine Abwechslung,<br />
sondern vertraut<br />
lieber<br />
erst eine<br />
Weile noch auf das gewohnte<br />
<strong>Leben</strong>smittel. Das gibt ihm<br />
Sicherheit; vielleicht ist es ja<br />
gerade mit anderen großen<br />
Entwicklungsschritten beschäftigt.“<br />
Spannender als viele verschiedene<br />
Sorten zu kennen,<br />
ist für ein Kind sicher, das<br />
Essen anfassen zu dürfen.<br />
Was hatte Nele für einen<br />
Spaß, als sie zum ersten Mal<br />
in ihren Breiteller patschen<br />
durfte! Hin und wieder ist<br />
das bei uns schon mal erlaubt.<br />
„Für ein Baby ist es<br />
wichtig, das Essen anfassen<br />
zu dürfen, um es im Wortsinn<br />
zu begreifen“, ist die<br />
Expertin Birgit Laue überzeugt.<br />
„In der wichtigen<br />
oralen Entwicklungsphase<br />
wird alles, was interessant<br />
scheint, erst einmal in den<br />
Mund gesteckt und dort<br />
gründlich ‚abgetastet‘. Das<br />
ist nicht nur eine Sache des<br />
Lernens, sondern es bringt<br />
dem Kind auch eine lebendige<br />
Sinnesfreude.“<br />
Es dauert, bis ein Kind am<br />
Tisch mitessen kann. Mit<br />
Kein Kind lehnt den<br />
Löffel auf Dauer ab<br />
etwa 15 Monaten werden die<br />
meisten Kleinkinder den<br />
Löffel selbst halten. Das eine<br />
Kind kann es früher, das andere<br />
später. Aber eines ist<br />
sicher: Kein Kind wird den<br />
Löffel auf Dauer ablehnen.<br />
Nele ist nun schon ein experimentierfreudiger<br />
kleiner<br />
Feinschmecker geworden.<br />
Und das Zitronengesicht<br />
wird jetzt immer öfter von<br />
einem strahlenden Lächeln<br />
abgelöst. Mmh, lecker!<br />
vera finkenberg<br />
FOTOS: DANIEL GERST / GESCHIRR VON RICE ÜBER TAKATOMO.DE<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
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GESUNDHEIT Zahnpflege<br />
Zeit zum Zähneputzen<br />
Die ersten Zähne wollen von Anfang an richtig gepflegt werden.<br />
Hier finden Sie 20 Fragen & Antworten rund ums Zähneputzen<br />
Braucht mein<br />
Baby Fluorid?<br />
<strong>Ja</strong>, denn es schützt die Zähne vor Karies. Ob als Tabletten oder lieber mit der Zahnpasta,<br />
da gehen die Meinungen auseinander. Kinderärzte empfehlen ab der Geburt<br />
eine Fluoridtablette (0,25 mg) täglich. Zahnärzte raten, wenn der erste Milchzahn<br />
durchbricht, im ersten <strong>Leben</strong>sjahr einmal täglich und ab dem zwölften <strong>Leben</strong>smonat<br />
zweimal täglich mit einer Fluoridzahnpasta (0,05 % Fluorid oder 500 ppm) zu putzen und<br />
keine Fluoridtablette zu geben. Der Grund: Untersuchungen haben gezeigt, dass Fluoride<br />
nur dann Karies verhindern, wenn sie direkt mit dem Zahn in Berührung kommen.<br />
Viele Eltern entscheiden sich für folgende Lösung: Sie geben ihrem Baby im ersten <strong>Ja</strong>hr<br />
Fluoridtabletten, kombiniert mit Vitamin D (wichtig für die Knochenentwicklung).<br />
Zum Zähneputzen verwenden sie eine spezielle Babyzahncreme ohne Fluorid.<br />
Ab dem zweiten <strong>Leben</strong>sjahr putzen sie die Zähne mit Fluorid-Kinderzahncreme und<br />
geben ihrem Kind Vitamin-D-Tabletten (ohne Fluorid).<br />
Wann ist<br />
es Zeit für<br />
die erste<br />
Zahnbürste?<br />
Sobald mehrere Zähne<br />
nebeneinander stehen.<br />
Am besten geeignet sind<br />
spezielle Kinderzahnbürsten<br />
mit kurzem<br />
Kopf, weichen Borsten<br />
und einem bauchigen,<br />
rutschfesten Griff,<br />
den Ihr Baby gut in<br />
der Faust halten kann.<br />
Soll ich<br />
meinem Baby<br />
eine Fingerzahnbürste<br />
kaufen?<br />
Kinderzahnärzte<br />
empfehlen sie.<br />
Denn sie eignet<br />
sich am besten<br />
zum Reinigen<br />
der ersten Zahnspitzen<br />
und zum<br />
sanften Massieren<br />
des Zahnfleisches.<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Wie hat mein Kind<br />
Spaß am<br />
Zähneputzen?<br />
Lustige Reime und Lieder oder Faxen mit<br />
der Handpuppe zaubern gute Laune ins Bad.<br />
Eine Zahnputzuhr spornt zum Durchhalten an.<br />
Ein Motivations-Kick: Nach jedem erfolgreichen<br />
Zähneputzen wird ein Sternchen in einen<br />
kleinen Kalender geklebt. Ist eine Woche voll,<br />
bringt die Zahnfee eine kleine Überraschung.<br />
Was passiert, wenn ein Baby<br />
Sobald sie in Schreibschrift<br />
schreiben können, also<br />
etwa im zweiten Schuljahr,<br />
mit acht <strong>Ja</strong>hren. Dann ist<br />
die Feinmotorik der Hand<br />
so weit entwickelt, dass<br />
Kinder die richtigen Putzbewegungen<br />
hinbekommen<br />
– das ist nämlich gar nicht<br />
so einfach. Bis dahin sollten<br />
Sie immer nachputzen.<br />
Im ersten <strong>Ja</strong>hr<br />
einmal täglich,<br />
und zwar sobald<br />
der erste Zahn<br />
durchgebrochen<br />
ist. Nach dem<br />
ersten Geburtstag<br />
putzen Sie<br />
gemeinsam mit<br />
Ihrem Kind<br />
morgens und<br />
abends nach<br />
dem Essen.<br />
zu viel Fluorid bekommt?<br />
Fluoridtabletten und fluoridhaltige Kinderzahncreme<br />
zusammen sind zu viel. Dann<br />
kann es weiße Flecken auf dem Zahnschmelz<br />
und eine ungleichmäßige Zahnschmelzbildung<br />
geben.<br />
Ab wann putzen<br />
Kinder alleine?<br />
Wie oft<br />
muss ich<br />
die Zähne<br />
meines<br />
Kindes<br />
putzen?<br />
Wann brauchen wir<br />
eine neue Bürste?<br />
Etwa alle vier Wochen. Nur Borsten, die noch<br />
gerade stehen, erreichen die Zahnzwischenräume.<br />
Ist Karies<br />
ansteckend?<br />
<strong>Ja</strong>. Neugeborene haben keine<br />
Kariesbakterien im Mund,<br />
aber das ändert sich schnell.<br />
Etwa, wenn Mama den Schnuller<br />
ableckt oder Papa den Breilöffel.<br />
Dann übertragen sie ihre Kariesbakterien<br />
aufs Kind.<br />
Wie viel Zahnpasta gehört<br />
auf die Bürste?<br />
Ein erbsengroßer Klecks reicht.<br />
Ist es schlimm, wenn<br />
mein Kind die<br />
Zahnpasta schluckt?<br />
Nein, Sie sollten die Zahnpasta aber möglichst<br />
schnell mit der Bürste auf alle Zähne<br />
verteilen. Richtig ausspucken lernen Kinder erst<br />
ab etwa vier, fünf <strong>Ja</strong>hren.<br />
Kinderzahnpasta,<br />
Juniorzahn pasta:<br />
Was ist der Unterschied?<br />
Juniorzahnpasta enthält etwa dreimal so viel<br />
Fluorid wie Kinderzahnpasta – bis zu 1 500 ppm.<br />
Sie eignet sich erst für Kinder ab sechs <strong>Ja</strong>hren.<br />
Wo putze<br />
ich dem<br />
Baby am<br />
besten die<br />
Zähne?<br />
Auf dem Wickeltisch oder<br />
auf dem Schoß: einfach<br />
die Unterlippe mit<br />
dem Daumen sanft nach<br />
unten ziehen und<br />
mit der freien Hand<br />
die Zahnbürste führen.<br />
Pro Zähnchen etwa zehn<br />
Sekunden lang putzen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 39
GESUNDHEIT Zahnpflege<br />
Wie<br />
putze ich<br />
meinem<br />
Kind<br />
die Zähne<br />
am<br />
besten?<br />
Nach der KAI-Technik:<br />
zuerst die Kauflächen mit<br />
kurzen Vor- und Rückbewegungen,<br />
dann die Außenflächen<br />
mit kleinen Kreisbewegungen.<br />
Zum Schluss<br />
die Innenflächen mit senkrecht<br />
gehaltener Bürste.<br />
Wann ist der erste Zahnarztbesuch fällig?<br />
Sobald die Frontzähne durchgebrochen sind, also mit etwa sieben bis neun<br />
Monaten – und dann jedes halbe <strong>Ja</strong>hr. So gewöhnen sich schon die Kleinen daran.<br />
Braucht mein<br />
Baby zwei<br />
Zahnbürsten?<br />
Das ist hilfreich. Dann hat<br />
das Baby eine zum Untersuchen<br />
und Mama kann mit<br />
der anderen weiterputzen.<br />
Ist Zahnseide<br />
was für<br />
Kleinkinder?<br />
<strong>Ja</strong>, sobald das Milchgebiss<br />
vollständig ist, also mit<br />
etwa zweieinhalb <strong>Ja</strong>hren.<br />
Denn gerade in den Zahnzwischenräumen<br />
lagern<br />
sich Speisereste und damit<br />
auch Kariesbakterien ein.<br />
Für Kinder gibt es lustige<br />
Zahnseidenhalter in<br />
Tierform.<br />
Ist Milch gut für die Zähne?<br />
<strong>Ja</strong>, in ihr steckt – wie in anderen Milchprodukten – Kalzium.<br />
Aber bitte nicht als Betthupferl. Der Milchzucker produziert<br />
Säure, die den Zahnschmelz angreift. Ein Stückchen Gouda<br />
schadet nicht. Im Gegenteil, es enthält antibakterielle Wirkstoffe.<br />
Trotzdem danach das Zähneputzen nicht vergessen!<br />
Soll ich<br />
auch die<br />
Zunge<br />
reinigen?<br />
Sinnvoll ist es<br />
schon. Denn auch<br />
auf der Zunge nisten<br />
sich Kariesbakterien<br />
ein.<br />
Manche Zahnärzte<br />
raten Eltern deshalb,<br />
die Zunge ab<br />
dem ersten Zahn<br />
mit einem Läppchen<br />
abzureiben.<br />
Und wenn<br />
mein Kind sich<br />
gegen das<br />
Zähne putzen<br />
wehrt?<br />
Dann setzen Sie es wie beim<br />
Hoppe-Reiter auf Ihre Schenkel<br />
und lassen es vorsichtig<br />
nach hinten auf den Schoß<br />
Ihres Partners sinken.<br />
Er putzt von oben die Zähne,<br />
Sie lenken das Kind ab.<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (5), HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />
Fachliche Beratung: Dr. Bettina Brem, Kinderzahnärztin in der Praxis „Lachzahn“ in München<br />
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vermindert die Bildung von<br />
Zahnbelägen und die<br />
Produktion von Säuren.<br />
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das Zahnfleisch. Mit<br />
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für Kinder, die keine<br />
Fluoridtabletten nehmen.<br />
Das Kieselgel härtet<br />
den Zahnschmelz, der<br />
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40<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
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Dank der weltweiten Aktion<br />
„1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis*“ gegen<br />
Tetanus bei Neugeborenen von Pampers für UNICEF<br />
konnten in den vergangenen sechs <strong>Ja</strong>hren<br />
bemerkenswerte Erfolge erzielt werden.<br />
Gemeinsam helfen,<br />
Tetanus bei Neugeborenen<br />
zu besiegen<br />
Seit Beginn der Kampagne von Pampers<br />
für UNICEF im <strong>Ja</strong>hr 2006 konnte Tetanus<br />
bei Neugeborenen bereits in acht<br />
Ländern** besiegt werden. Ein großartiger<br />
Erfolg ! Aber weiterhin gibt es<br />
viel zu tun, denn noch immer sind 130<br />
Millionen Frauen und ihre Neugeborenen<br />
in 33 Ländern der Welt von<br />
Tetanus, der meist tödlichen Infektionskrankheit,<br />
bedroht. Aus diesem Grund<br />
engagiert sich Pampers auch in diesem<br />
<strong>Ja</strong>hr wieder gemeinsam mit UNICEF,<br />
um den Betroffenen weltweit zu helfen.<br />
„Ich bin überzeugt,<br />
gemeinsam können wir<br />
diese Krankheit besiegen.“<br />
Barbara Becker, Botschafterin der Aktion<br />
„1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis*“<br />
Die diesjährige Aktionsbotschafterin<br />
Barbara Becker reiste zusammen mit<br />
ihrem Sohn Noah in das südostasiatische<br />
Laos, um sich vor Ort von den Fortschritten<br />
des Impfprogramms zu überzeugen,<br />
und weiter über Tetanus aufzuklären.<br />
„Ich bin tief beeindruckt, mit welchem<br />
unermüdlichen Einsatz die UNICEF-<br />
Mitarbeiter und Ärzte den betroffenen<br />
Müttern helfen und alles dafür tun, auch<br />
Familien in entlegenen Gebieten zu<br />
erreichen“, so Barbara Becker. Die Arbeit<br />
der letzten <strong>Ja</strong>hre und die daraus resultierenden<br />
aktuellen Erfolge zeigen, wie<br />
viel gemeinsam bewegt werden kann.<br />
Barbara Becker, selbst Mutter zweier Söhne,<br />
ist von den Entwicklungen des Impfprogramms<br />
begeistert. „Ich war bereits<br />
2009 in Angola, um mich für die Initiative<br />
einzusetzen und bin dankbar, dass ich<br />
das Projekt erneut unterstützen darf. Die<br />
Kampagne liegt mir sehr am Herzen. Ich<br />
hoffe, möglichst viele Mütter durch mein<br />
Engagement zu erreichen, denn nur gemeinsam<br />
können wir unser Ziel, Tetanus<br />
bei Neugeborenen zu besiegen, realisieren“,<br />
bestärkt die Aktionsbotschafterin.<br />
Was ist Tetanus<br />
bei Neugeborenen?<br />
Tetanus bei Neugeborenen ist eine, durch<br />
ein Bakterium verursachte, tödliche Infektionskrankheit.<br />
Der Tetanuserreger<br />
bildet Sporen in der Erde, in Tiermist und<br />
in Fäkalien. Über Wunden, zum Beispiel<br />
bei der Durchtrennung der Nabelschnur<br />
mit unsterilen Instrumenten, geraten die<br />
Bakterien in die Körper von Säugling<br />
und Mutter. Das Bakterium setzt Giftstoffe<br />
frei, die das zentrale Nervensystem<br />
schädigen und unkontrollierbare<br />
Muskelkrämpfe verursachen. Tetanus<br />
kann so zu einem qualvollen Tod führen.<br />
Leider besteht für infizierte Neugeborene<br />
kaum eine Heilungschance und noch<br />
immer sterben fast alle der erkrankten<br />
Säuglinge.<br />
Barbara Becker und ihr Sohn Noah unterstützen<br />
als Aktionsbotschafter die Kampagne von Pampers für UNICEF.<br />
Was bisher erreicht wurde:<br />
Bereits 8 Länder** haben seit 2006,<br />
dem Beginn der Aktion von Pampers<br />
für UNICEF, den Status der Tetanuseliminierung<br />
durch die WHO erhalten.<br />
Aber jährlich sterben immer noch<br />
58.000 Babys an Tetanus, obwohl dies<br />
durch eine Impfung verhindert werden<br />
könnte. Weitere Informationen und<br />
Möglichkeiten zu helfen, finden Sie<br />
unter www.pampers.de/UNICEF<br />
und www.facebook.com/ Pampers<br />
Deutschland.<br />
Durch die Aktivierung<br />
des QR-Codes*** auf<br />
ihrem Smartphone<br />
können Sie sich selbst<br />
ein Bild zur diesjährigen<br />
Kampagne machen.<br />
* Mit jedem Kauf einer Packung Pampers mit UNICEF-Logo helfen Sie gemeinsam mit Pampers und UNICEF, eine schwangere Frau oder eine Frau im gebärfähigen Alter in einem Entwicklungsland gegen Tetanus<br />
zu impfen. Während einer Schwangerschaft sind z.B. nur zwei solcher Impfungen erforderlich, um Mutter und Kind einen Schutz während der Geburt und für die folgenden 2 Monate zu geben. Mit jedem Kauf<br />
einer Packung Pampers mit UNICEF-Logo, unterstützt P&G UNICEF im Kampf gegen Tetanus bei Neugeborenen mit 0,054 bzw. 0,07 CHF. Dieser Betrag entspricht z.B. den Kosten für eine Tetanus-Impfdosis.<br />
Weitere Informationen unter www.pampers.de oder www.unicef.de. UNICEF bevorzugt keine Produkte oder Marken. Pampers unterstützt UNICEF.<br />
** Ghana, Myanmar, Uganda, Liberia, Guinea Bissau, Timor Leste, Burkina Faso, Senegal<br />
*** Wenn Sie diesen Barcode scannen, gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen des von Ihnen verwendeten Barcode Lesers. Zusätzliche Internetkosten können anfallen,<br />
bitte prüfen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihres Mobilfunkanbieters.
GESUNDHEIT Operation<br />
Wann müssen<br />
die Polypen<br />
raus?<br />
Diese Frage stellen sich viele Eltern,<br />
vor allem wenn ihr Kind<br />
schnarcht. Wann Ärzte heute zur Operation raten<br />
25%<br />
aller Kindergartenkinder<br />
schnarchen<br />
Rachenmandel<br />
(Polypen)<br />
Gaumenmandel<br />
Mandeln und Polypen:<br />
Was ist wo?<br />
Polypen liegen nicht sichtbar im Nasen-<br />
Rachen-Raum, Gaumenmandeln<br />
sind dagegen bei offenem Mund zu einem<br />
kleinen Teil erkennbar.<br />
E<br />
in kleiner Test für zu<br />
Hause: Schnarcht Ihr<br />
Kind nachts laut? Atmet<br />
es auch tagsüber meist<br />
durch den Mund? Hat<br />
es öfter Mittelohrentzündungen?<br />
Ist es in<br />
letz ter Zeit anfälliger<br />
für Infekte? Wenn Sie<br />
drei Fragen mit <strong>Ja</strong> beantworten,<br />
sollten Sie mit ihm zum<br />
Kinder- oder HNO-Arzt gehen. Denn<br />
die Symptome weisen auf stark vergrößerte<br />
Rachenmandeln, umgangssprachlich<br />
Polypen, hin. Medi ziner<br />
nennen sie Adenoide.<br />
Die Rachenmandeln gehören – wie die<br />
Gaumenmandeln – zum lymphatischen<br />
Rachenring. Seine Aufgabe ist es,<br />
Krankheitserreger abzuwehren. Eine<br />
Schwerstarbeit, denn das Immunsystem<br />
eines Kindes muss ja zunächst<br />
einmal alle möglichen Keime kennenlernen<br />
und sich mit ihnen auseinandersetzen.<br />
Und genau wie Muskeln beim<br />
Training immer kräftiger werden,<br />
wächst auch das für die Abwehr zuständige<br />
Gewebe im Nasen-Rachen-<br />
Raum. Wenn sie dann noch von einem<br />
Schwall von Erregern überschwemmt<br />
werden, vergrößern und entzünden<br />
sich die Rachenmandeln.<br />
„Überwiegend sind Kinder zwischen<br />
drei und fünf <strong>Ja</strong>hren betroffen – manchmal<br />
aber auch jüngere“, sagt Dr. Michael<br />
Deeg, Hals-Nasen-Ohrenarzt aus Freiburg.<br />
„Ich rate zur Operation vor allem<br />
dann, wenn die kleinen Patienten durch<br />
ständige Ohrenentzündungen nicht<br />
mehr richtig hören können und sich<br />
dadurch ihre Sprachentwicklung verzögert.<br />
Aber auch bei gestörter Nasenatmung<br />
und ständigem Schnarchen<br />
sollte man sie genauer beobachten. Die<br />
Gefahr einer Schlaf-Apnoe ist nämlich<br />
nicht zu unterschätzen.“<br />
Was bitte ist das? Kurzer Blick ins Lexikon:<br />
Das Wort Apnoe kommt aus dem<br />
Griechischen und heißt „Windstille,<br />
Atemlosigkeit“. Kinder mit Apnoe bekommen<br />
schlecht Luft. Sie müssen<br />
wegen der behinderten Nasenatmung<br />
die Luft mit großer Kraft in die Lunge<br />
hineinsaugen und dort halten.<br />
Das ist anstrengend und es kann nachts<br />
im Schlaf zu Atemaussetzern kommen,<br />
die die kleinen Schnarcher selbst aber<br />
Nicht zu unterschätzen:<br />
nächtliche Atemaussetzer<br />
gar nicht wahrnehmen. Mehr als jedes<br />
vierte Kindergartenkind schnarcht, hat<br />
Dr. Joachim Maurer, Leiter des Schlafmedizinischen<br />
Zentrums an der Universitäts-HNO-Klinik<br />
Mannheim, festgestellt.<br />
Der Grund sind oft stark vergrößerte<br />
Rachenmandeln. Und Wissenschaftler<br />
aus Alexandria/Virginia<br />
(USA) haben herausgefunden: Etwa<br />
zwei bis vier Prozent aller schnar-<br />
FOTOS: ÄRZTL. PRESSESTELLE, LANDESÄRZTEKAMMER BW; ISTOCKPHOTO.COM, YOUR PHOTO TODAY<br />
42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
chenden Kinder haben nachts immer<br />
wieder mal Atemaussetzer.<br />
Die vergrößerten Rachenmandeln können<br />
aber nicht nur die Öffnung zur<br />
Nasenhöhle versperren, sondern auch<br />
den daneben liegenden Eingang zum<br />
Nach der Operation<br />
auf hartes Brot verzichten<br />
Mittel ohr blockieren, die Eustachische<br />
Röhre. Der mittlere Teil des Gehörgangs<br />
wird dann nicht mehr ausreichend<br />
belüftet. Es kommt zu einem Unterdruck<br />
und zu einer Ansammlung von<br />
Flüssigkeit und Schleim im Mittelohr.<br />
In der Fachsprache heißt das Paukenerguss.<br />
Die Folge: Die Kinder hören<br />
schlecht und haben häufig eine Mittelohrentzündung.<br />
Deshalb wird oft bei der Polypen-<br />
Operation gleichzeitig ein kleiner<br />
Schnitt ins Trommelfell gemacht und<br />
ein Paukenröhrchen eingelegt, damit<br />
sich das Trommelfell nicht zu schnell<br />
schließt. Mit diesem Eingriff kommt<br />
wieder Luft ins Mittelohr und es kann<br />
sich kein Paukenerguss mehr bilden.<br />
Nach einigen Wochen fällt das Röhrchen<br />
von selbst heraus.<br />
„Die Rachenmandeln werden in der<br />
Regel ambulant unter Vollnarkose entweder<br />
in der Klinik oder in der HNO-<br />
Praxis operiert – ob mit oder ohne Einsetzen<br />
des Paukenröhrchens“, erklärt<br />
Dr. Michael Deeg. „Der Eingriff dauert<br />
meist nur zehn bis 20 Minuten.“ Danach<br />
bleibt der kleine Patient mit Mama oder<br />
Papa zur Beobachtung in der Klinik<br />
oder der Praxis, ehe er dann noch am<br />
selben Tag nach Hause darf.<br />
„Eltern sollten ihr Kind in der ersten<br />
Woche nach dem Eingriff nicht allein<br />
lassen. Es kann – wenn auch nur in<br />
etwa einem von 1 000 Fällen – mal zu<br />
Nachblutungen kommen, die sofort behandelt<br />
werden müssen“, betont der<br />
Experte.<br />
Für die ersten zwei Wochen nach der<br />
Operation gilt: nicht wild herumtoben<br />
und nichts Hartes wie Brotrinde oder<br />
bissfestes Gemüse essen, damit der<br />
Hals nicht gereizt wird. Was guttut und<br />
beim Gesundwerden hilft: viel mit<br />
Mama und Papa kuscheln, spielen, verwöhnt<br />
werden – und Eis schlecken,<br />
auch jetzt im Winter!<br />
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Dr. Michael Deeg hat eine Hals-<br />
Nasen-Ohrenarzt-Praxis in Freiburg<br />
und ist Pressesprecher des<br />
Deutschen Berufsverbandes der<br />
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Wann der Arzt nach<br />
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Das Kind ist krank, draußen herrscht mieses<br />
Winterwetter. Jetzt zum Doktor fahren?<br />
Das Kleine jammert, hat fiebrig glänzende Augen und<br />
zittert doch vor Kälte. Verständlich, dass Eltern dann in<br />
der Praxis anrufen und um einen Hausbesuch bitten.<br />
Häufig lehnen die Kinderärzte das ab. Denn bei Hausbesuchen<br />
fehlen ihnen diagnostische Hilfen, die in<br />
der Praxis bereitstehen. Und diese Fahrten kosten Zeit.<br />
Für die kleinen Patienten heißt das: Es dauert länger,<br />
bis sie dran sind. Nur ausnahmsweise kommen die meisten<br />
Kinderärzte ins Haus<br />
zu chronisch kranken und schwerbehinderten Kindern,<br />
wenn die Mutter selbst krank ist oder neben dem kranken<br />
noch andere Kinder versorgen muss.<br />
Nach ambulanten Geburten oder in besonderen<br />
medizinischen Fällen kann sich der Arzt auch zur Vorsorgeuntersuchung<br />
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„Den allermeisten Kindern können Eltern eine Fahrt zum<br />
Kinderarzt ohne Bedenken zumuten“, versichert<br />
Kinderärzte-Sprecher Dr. Ulrich Fegeler. „Die anderen sind<br />
eher Fälle für den Notarzt.“ Ein Anruf in der Praxis schafft<br />
schnell Klarheit. Meiden sollten Eltern mit sehr kranken<br />
Kindern aber Fahrten mit Bus oder Bahn; dann lieber<br />
ein Taxi rufen. Mit einer Unterschrift des Arztes zahlt das<br />
in der Regel die Krankenkasse.<br />
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Milch nicht füttern, dagegen<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
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Jetzt wird gefeiert: Vor 25 <strong>Ja</strong>hren haben<br />
Wissenschaftler von Nestlé (www.babyservice.de)<br />
eine Säuglingsmilch entwickelt,<br />
die nicht gestillten Babys zur<br />
VERLOSUNG<br />
10 Kettler Laufräder<br />
Allergie-Vorbeugung gegeben werden<br />
kann: BEBA HA. Die Milch ist wissenschaftlich<br />
auf ihre Wirkung überprüft<br />
worden. Das in BEBA HA verwendete<br />
Hydrolysat ist das einzige bei uns erhältliche,<br />
das diesen Nachweis erbringt.<br />
Zum Jubiläum verlost <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
mit BEBA HA 10 Laufräder von Kettler.<br />
Schicken Sie uns die Lösung des Rätsels bis 5. Dezember 2012. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
aufgeschütt.<br />
Befestigung<br />
türk.<br />
Anisbranntwein<br />
lustig,<br />
spaßig<br />
bunter<br />
Papagei<br />
hüftlanges<br />
<strong>Ja</strong>ckett<br />
lau,<br />
sanft,<br />
zart<br />
Einfall,<br />
Überlegung<br />
körperliche<br />
Bestform<br />
Show<br />
Gestalt<br />
eingedickter<br />
Saft<br />
engl.:<br />
Schwein<br />
bayer.,<br />
österr.:<br />
Stoffrand<br />
ein<br />
wenig,<br />
ein<br />
bisschen<br />
Hydrotherapie<br />
Schiffsfahrer,<br />
Matrose<br />
ein<br />
Balte<br />
Gewächs<br />
im Wald<br />
Abk. für<br />
einen<br />
Bibelteil<br />
weitmaschiges<br />
Gewebe<br />
norddt.:<br />
gewürztes<br />
Schweinehack<br />
luftförmiger<br />
Stoff<br />
dichte<br />
Baumanpflanzung<br />
beurkundender<br />
Jurist<br />
trainieren<br />
Krimskrams,<br />
Trödel<br />
Wildtiergruppe<br />
Preisvorschlag<br />
starkes<br />
Seil<br />
Lösung<br />
Horn-,<br />
Huplaut<br />
Schienentriebwagen<br />
Raumtonverfahren<br />
(Kurzw.)<br />
Prüfung<br />
Schriftsteller<br />
Kassenzettel<br />
Schiffsanlegestelle<br />
Abk.:<br />
unter<br />
Umständen<br />
Klasse,<br />
Kategorie<br />
einer<br />
Ware<br />
Ballsportart<br />
Zweiergruppe<br />
gestaltetes<br />
Gartenstück<br />
Wasservogel<br />
amerik.<br />
Modedesignerin<br />
(Donna)<br />
Abk. für<br />
einen<br />
Bibelteil<br />
Freikörperkultur<br />
(Abk.)<br />
Schlusseffekt<br />
gegorenes<br />
Milchgetränk<br />
Abk.:<br />
von<br />
unten<br />
Kfz-Z.<br />
Libanon<br />
magnet.<br />
Aufzeichnung<br />
von<br />
Filmen<br />
Tanz-,<br />
Ballettröckchen<br />
nikotinhaltige<br />
Pflanze<br />
Speisenfolge<br />
Gliedmaßenteil<br />
zerknittert<br />
Abk.:<br />
okay<br />
svd1816.18-46<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 11/12: Herbstzeit ist Drachenzeit<br />
Geschäft<br />
für Bekleidung<br />
Schwermetall<br />
Speisenbestandteil<br />
Zeichen<br />
für<br />
Tantal<br />
Zeichen<br />
für<br />
Thulium<br />
9 5 2 3<br />
4 9<br />
6 3 5 4<br />
4 3 9<br />
6<br />
2 7 6 3 4<br />
8 1 9 7<br />
2 3 7 5<br />
8 2<br />
1 6 3 2<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
RÄTSEL<br />
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Überlegung<br />
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Saft<br />
engl.:<br />
Schwein<br />
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österr.:<br />
Stoffrand<br />
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Matrose<br />
ein<br />
Balte<br />
Gewächs<br />
im Wald<br />
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Bibelteil<br />
weitmaschiges<br />
Gewebe<br />
norddt.:<br />
gewürztes<br />
Schweinehack<br />
luftförmiger<br />
Stoff<br />
dichte<br />
Baumanpflanzung<br />
beurkundender<br />
Jurist<br />
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Krimskrams,<br />
Trödel<br />
Wildtiergruppe<br />
Preisvorschlag<br />
starkes<br />
Seil<br />
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Horn-,<br />
Huplaut<br />
Schienentriebwagen<br />
Raumtonverfahren<br />
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Kassenzettel<br />
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(Donna)<br />
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(Abk.)<br />
Schlusseffekt<br />
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Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 11/12: Herbstzeit ist Drachenzeit<br />
Geschäft<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
IM MÜTTER-TEST Babyfon<br />
Auf einer Wellenlänge<br />
Die neuen Babyfon-Modelle im Test<br />
H<br />
öher, schneller, weiter: Babyfone<br />
singen heute Schlaflieder,<br />
flüstern Mamas tröstende Worte<br />
kilometerweit per Gegensprechanlage<br />
ins Kinderzimmer und übertragen<br />
neben Tönen sogar Bilder.<br />
Bloß: Braucht man die neuen Geräte<br />
mit den vielen Features wirklich?<br />
Babyfone bestehen aus einer Baby-<br />
Einheit, die Geräusche aus dem Kinderzimmer<br />
sendet, und einer Eltern-<br />
Einheit, die diese empfängt und so<br />
Alarm schlägt. Das können einfache<br />
Babyfone, die Audio-Signale übertragen.<br />
Die neuen Video-Babyfone<br />
zeigen zusätzlich das Bild zum Ton:<br />
Eltern sehen also, ob ihr Kind nur<br />
im Schlaf weint oder senkrecht im<br />
Bettchen steht. Selbst wenn es im<br />
Zimmer dunkel ist, sorgen Nachtsichtkameras<br />
dafür, dass das Baby<br />
lupenrein auf Sendung ist. Und es<br />
gibt Walkie-Talkies, die Reichweiten<br />
bis zu fünf Kilometer haben und<br />
später als Funkgerät dienen können.<br />
Weitere elektronische Babysitter sind<br />
Handy-Apps: Gibt das Baby Laut, wird<br />
automatisch ein zweites Telefon angerufen.<br />
Aber: Falls jemand auf dem<br />
Smartphone anruft, während es im<br />
Kinderzimmer wacht, wird das Baby<br />
statt der Eltern alarmiert.<br />
Ob Elektrosmog bei den Geräten eine<br />
Gefahr ist, darüber streiten die Experten.<br />
Die Stiftung Warentest hat bei<br />
ihren jüngsten Babyfon-Tests betont,<br />
Steht sie schon<br />
oder spricht sie<br />
nur im Schlaf?<br />
Ein Babyfon mit<br />
Kamera verrät es<br />
dass die Sendeleistung kein Grund zur<br />
Sorge sei – und Geräte mit der vergleichsweise<br />
strahlungsintensiven,<br />
aber wenig störanfälligen Dect-Technik<br />
mit Bestnoten bewertet. Bei Öko-Test<br />
hingegen fallen diese Babyfone durch.<br />
Ralf Diekmann, Sprecher des TÜV<br />
Rheinland, meint: „Letztlich entscheiden<br />
die Eltern, ob ihnen ein störungsfreier<br />
Empfang und größere Reichweiten<br />
wichtig sind oder strahlungsarme<br />
Geräte mit nur wenigen Funktionen,<br />
auf denen fälschlicherweise auch<br />
mal Nachbars Baby zu hören ist.“<br />
Ist es bei dem Strahlungsmix, dem<br />
wir heute ausgesetzt sind, überhaupt<br />
entscheidend, wie stark ein<br />
Babyfon strahlt? Diekmann sagt:<br />
„<strong>Ja</strong>. Denn viele kleine Beiträge zur<br />
Elektrosmog-Reduzierung machen<br />
einen großen.“ Eltern leisten bereits<br />
viel für das Wohl ihres Kindes, wenn<br />
sie seinen Tipp beachten: „Das Babyfon<br />
nicht direkt neben das Kinderbett<br />
stellen, sondern ein paar Meter<br />
weiter weg. Dann ist die Strahlung<br />
in der Nähe des Kindes schon deutlich<br />
geringer.“ Die Sensibilität lasse<br />
sich bei den aktuellen Geräten so<br />
einstellen, dass dennoch „jeder<br />
Mucks übertragen wird“.<br />
Ralf Diekmann hält nur wenige<br />
Funktionen der innovativen Geräte<br />
für wirklich wichtig: Das Babyfon<br />
sollte auf einem Kanal senden, der<br />
wenig Störungen aufweist – und es<br />
sollte eine Reichweitenkontrolle haben,<br />
sprich: ab und zu automatisch abfragen,<br />
ob die Verbindung zwischen Baby<br />
und Eltern noch steht.<br />
Eine Neuerung moderner Geräte findet<br />
der TÜV-Sprecher fast verantwortungslos:<br />
„Es gibt Babyfone mit Reichweiten<br />
von bis zu fünf Kilometer. Wer sich mit<br />
dem Empfangsgerät kilometerweit von<br />
seinem Baby entfernt, braucht eine<br />
Ewigkeit zurück ins Kinderzimmer.“<br />
48<br />
Der Test<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>-Autorin Nadine Luck hat die aktuellen Babyfon-Modelle<br />
getestet. Ihre Tochter Antonia (10 Monate) hat sie nach Leibeskräften unterstützt<br />
und die Geräte beim Aufwachen immer anspringen lassen.<br />
Weiter geht’s zum<br />
Test auf Seite 50
An Weihnachten<br />
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Kinder<br />
spielerisch<br />
fördern!<br />
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zum Anschauen, aufregende Bastelideen zum<br />
Spielen und Begreifen.<br />
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10445
IM MÜTTER-TEST Babyfon<br />
Das Anhängliche<br />
Das Multi-Talent<br />
Das Vielsichtige<br />
Das Praktische<br />
Armband<br />
Babyphone (JBY93)<br />
Video Babyphone<br />
SCD610<br />
Baby Controll Audio<br />
Digital Top<br />
Babyphone<br />
Sydney<br />
ANBIETER<br />
Beurer<br />
ANBIETER<br />
Philips Avent<br />
ANBIETER<br />
Chicco<br />
ANBIETER<br />
Ansmann<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Per FHSS. Das Fon schaltet<br />
nach Wunsch auf Stand-by.<br />
REICHWEITE<br />
250 Meter auf freiem Feld,<br />
im Haus hängt‘s vom Bau ab.<br />
DESIGN<br />
Lustig und praktisch. Die<br />
Eltern-Einheit sieht aus wie<br />
eine zu groß geratene Armbanduhr,<br />
die Baby-Einheit<br />
zieren <strong>Ja</strong>nosch-Figuren.<br />
BEDIENUNG<br />
Einfache, schnelle Inbetriebnahme.<br />
Guter Empfang.<br />
EXTRAS<br />
Falls das Babyfon trotz<br />
Armband verlegt wird,<br />
finden Eltern es über eine<br />
Paging-Funktion wieder.<br />
Weitere Gimmicks: eine<br />
Gegensprechfunktion sowie<br />
eine Verbindungskontrolle.<br />
PREIS<br />
94,99 Euro (UVP)<br />
FAZIT<br />
Tigerente gut, alles gut:<br />
Das einfach zu bedienende<br />
Babyfon ist Pflicht für alle<br />
<strong>Ja</strong>nosch-Fans.<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Per FHSS, ohne Eco-Funktion<br />
REICHWEITE<br />
150 Meter<br />
DESIGN<br />
Cooles Design!<br />
BEDIENUNG<br />
Die Bedienung ist simpel –<br />
das Bild beeindruckend!<br />
EXTRAS<br />
Die Kamera lässt sich um<br />
360 Grad drehen und überträgt<br />
tagsüber in Farbe<br />
sowie nachts via Infrarot in<br />
Schwarz-Weiß. Das Gerät<br />
ist auf bis zu vier Kameras<br />
erweiterbar.<br />
PREIS<br />
219,99 Euro (UVP), eine<br />
Kamera zum Nachrüsten<br />
kostet jeweils 99 Euro.<br />
FAZIT<br />
Leicht zu bedienendes<br />
Video-Babyfon, das Familien<br />
mit mehreren Kleinkindern<br />
erlaubt, sie allesamt im<br />
Blick zu behalten.<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Über Dect. Stand-by, solange<br />
das Kind ruhig ist.<br />
REICHWEITE<br />
330 Meter auf offenem Feld;<br />
im Haus hängt‘s vom Bau ab.<br />
DESIGN<br />
Schlichte, moderne Plastikgeräte<br />
BEDIENUNG<br />
Lässt sich schnell und<br />
problemlos einstellen.<br />
EXTRAS<br />
Das Babyfon singt eins<br />
von fünf programmierten<br />
Liedern, ein MP3-Player<br />
lässt sich anschließen.<br />
Weitere Gimmicks: Temperaturanzeige,<br />
Gegensprechfunktion,<br />
Vibrationsalarm,<br />
Erinnerungsfunktion,<br />
Nachtlicht. Der Empfang ist<br />
einwandfrei. Ist die Verbindung<br />
unterbrochen, ertönt<br />
ein Signal.<br />
PREIS<br />
119,95 Euro (UVP)<br />
FAZIT<br />
Viele Zusatzfunktionen,<br />
die aber möglicherweise<br />
schon das Smartphone<br />
eines Elternteils übernimmt.<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Über Dect. Im Health-Dect-<br />
Modus ist das Babyfon<br />
strahlungsfrei.<br />
REICHWEITE<br />
300 Meter auf freiem Feld;<br />
im Haus hängt‘s vom Bau ab.<br />
DESIGN<br />
Klasse! Es passt in jede<br />
Hosentasche. Wer keine hat,<br />
trägt das Eltern-Teil an einer<br />
gelieferten grasgrünen<br />
Schnur um den Hals.<br />
BEDIENUNG<br />
Das Babyfon ist mit nur<br />
wenigen Knöpfen ausgestattet,<br />
was den Betrieb babyleicht<br />
macht. Der Empfang<br />
ist perfekt.<br />
EXTRAS<br />
Über eine Paging-Funktion<br />
lässt sich die Eltern-Einheit<br />
orten, sollte sie verlegt sein.<br />
Bei Verbindungsabbruch ertönen<br />
Warnsignale.<br />
PREIS<br />
59,99 Euro (UVP)<br />
FAZIT<br />
Quadratisch, praktisch, gut.<br />
50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Das Smarte<br />
Das Luxuriöse<br />
Das Beschützende<br />
FOTOS: DANIEL GERST (7), GETTY IMAGES, HERSTELLER, FOTOSTUDIO-KREBS.DE<br />
BabyPhone Deluxe<br />
iPhone App<br />
ANBIETER<br />
Bluefields BVBA<br />
(babyphoneweb.com)<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Per Telefonnetz<br />
REICHWEITE<br />
Theoretisch unbegrenzt, die<br />
Kommunikation findet über<br />
einen Telefonanruf statt.<br />
DESIGN<br />
Ein Babyfon auf dem Display<br />
des iPhones – witzig!<br />
BEDIENUNG<br />
Die im App-Store gekaufte<br />
Anwendung installiert sich<br />
von selbst. Weint das Baby,<br />
ruft das iPhone automatisch<br />
eine zuvor ausgewählte,<br />
andere Telefonnummer an.<br />
EXTRAS<br />
Protokoll aller Babyfon-<br />
Aktivitäten; Geräusche<br />
lassen sich aufzeichnen.<br />
PREIS<br />
2,39 Euro<br />
FAZIT<br />
Eine faszinierend<br />
praktische App und die<br />
unschlagbar günstigste<br />
Lösung – es sei denn, die<br />
Telefonrechnung explodiert,<br />
weil keine Flatrate die App-<br />
Anrufe übernimmt.<br />
Angelcare<br />
Babyphon AC420D<br />
ANBIETER<br />
Funny Handel<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Per Funk. Das Babyfon ist<br />
mehrfach ausgezeichnet<br />
wegen der sehr geringen<br />
Elektrosmog-Belastung.<br />
REICHWEITE<br />
Bis 250 Meter im freien Feld,<br />
im Haus hängt‘s vom Bau ab.<br />
DESIGN<br />
Einfach himmlisch.<br />
Die Baby-Einheit ist wie<br />
ein Engel geformt.<br />
BEDIENUNG<br />
Beim Empfang hörte ich<br />
kurzzeitig Nachbars Baby –<br />
doch nach einem Kanalwechsel<br />
nur noch meins.<br />
EXTRAS<br />
Temperaturanzeige, Gürtelclip<br />
am Empfänger, Reichweitenkontrolle<br />
PREIS<br />
94,99 Euro (UVP)<br />
FAZIT<br />
Design top, Strahlungsbelastung<br />
minimal. Wer<br />
keinen Schnickschnack<br />
braucht, ist gut bedient.<br />
Eco Control<br />
+ Video Babyphone<br />
ANBIETER<br />
NUK<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
Per FHSS. Im Eco Mode wacht das Gerät über<br />
das schlafende Baby, ohne Signale zu senden.<br />
Bietet Baby-Fernsehen in Bild und Ton.<br />
REICHWEITE<br />
Bis zu 50 Meter in geschlossenen Räumen,<br />
bis zu 300 Meter draußen<br />
DESIGN<br />
Stylische Geräte in Weiß-Grau, schicker<br />
2,8 Zoll großer Farbmonitor<br />
BEDIENUNG<br />
Das Wesentliche ist selbsterklärend. Nur<br />
die Platzierung der Baby-Einheit samt Kamera<br />
war für mich vertrackt, obwohl die Kamera<br />
höhenverstellbar ist und der Bildausschnitt an<br />
der Eltern-Einheit vergrößerbar. Der Empfang<br />
ist einwandfrei.<br />
EXTRAS<br />
Das Babyfon misst die Temperatur im Schlafzimmer,<br />
es hat eine Nachtsicht-Funktion, eine<br />
Gegensprech-Möglichkeit, einen zusätzlichen<br />
Vibrationsalarm – und es singt Schlaflieder.<br />
Eltern werden gewarnt, wenn sie samt Gerät<br />
die Reichweite überschreiten.<br />
PREIS<br />
229 Euro (UVP)<br />
FAZIT<br />
Das Eco Control + Video ist der Mercedes Benz<br />
unter den Babyfonen. Die Ausstattung ist<br />
beeindruckend, macht Spaß – hat allerdings<br />
auch ihren Preis.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 51
Leichter<br />
RATGEBER GELD, TEST & SERVICE<br />
Piept<br />
bei Gefahr<br />
Dieser Designer-Vogel<br />
ist ein Rauchmelder.<br />
Von Chick-a-Dee bei<br />
www.cedon.de; 59 Euro<br />
Mit dem<br />
Einsperrschutz<br />
KeyFix<br />
von reer bleibt<br />
der Schlüssel im Schloss<br />
und die Eltern können<br />
im Notfall mit einer<br />
Münze die Tür öffnen<br />
Für alle gängigen Innentür-<br />
Schlosssysteme, mit wenigen<br />
Handgriffen befestigt. Im<br />
Babyfachhandel; ca. 6,50 Euro<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, HERSTELLER; ILLUSTRATION: FOTOLIA.COM<br />
Vorsicht, Weihnachten<br />
Er glänzt, er leuchtet, er strahlt: Kleine Kinder finden am<br />
Heiligen Abend nichts spannender als den geschmückten<br />
Weihnachtsbaum. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen<br />
LICHT AN<br />
Natürlich sind echte Kerzen<br />
herrlich. Aber eben auch<br />
gefährlicher als die elektrische<br />
Variante. Am sichersten: LEDs,<br />
die nicht heiß werden – aber sich<br />
genauso in strahlenden Kinderaugen<br />
spiegeln.<br />
FESTER STAND<br />
Das Baby zieht am Baum,<br />
die Katze hüpft hoch. Wenn das<br />
passiert, darf der Weihnachtsbaum<br />
nicht kippen. Für Stabilität<br />
sorgt ein schwerer Ständer,<br />
der am besten mit Wasser gefüllt<br />
ist. Dann bleibt der Baum auch<br />
länger frisch.<br />
WEICHER SCHMUCK<br />
Omas Glaskugeln blinken, doch<br />
wehe, das Baby drückt zu fest zu<br />
oder wirft sie runter. Besser sind<br />
Anhänger aus Stoff und Filz,<br />
Strohsterne und Holzfiguren.<br />
Oder Sie hängen die Kugeln in<br />
unerreichbare Höhen.<br />
GROSSE KRIPPENFIGUREN<br />
Den Kleinen sind auch Maria<br />
und Josef nicht heilig. Sie werden<br />
abgelutscht, rumgeschleudert<br />
und angenagt. Gut, wenn die<br />
Krippe wenig Kleinteile hat und<br />
die Farben ohne Schadstoffe und<br />
speichelfest sind, wie z. B. bei<br />
den Figuren von Ostheimer.<br />
Ausflug zum<br />
Weihnachtsmann<br />
In Karlsruhe und Bochum<br />
fliegt der Weihnachtsmann<br />
samt Schlitten über<br />
den Christkindlesmarkt.<br />
Infos unter www.<br />
bochumer-weihnacht.de<br />
und www.karlsruhe.de<br />
150<br />
MILLIONEN<br />
Schokoweihnachtsmänner<br />
wurden vergangenes<br />
<strong>Ja</strong>hr in Deutschland<br />
produziert<br />
Quelle: Bundesverband der<br />
Deutschen Süßwarenindustrie<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
GRUPPE<br />
1<br />
9 – 18 kg ( 9 M – 4 J)<br />
Einzigartig sicher,<br />
leicht und stilvoll<br />
<br />
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<br />
MADE IN GERMANY<br />
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<br />
www.britax-roemer.de
Ängstlicher als<br />
gedacht<br />
... sind Claudia Hirnickel (36)<br />
und Martin Reinke (42)<br />
bei ihrer Tochter Emmi<br />
(7 Monate)<br />
ls Lehrerin hatte Claudia nie<br />
A Zweifel, wie sie als Mama<br />
sein würde: liebevoll und lustig,<br />
ein bisschen streng und ziemlich<br />
souverän. „Auf vorsichtig und<br />
ängstlich wäre ich nicht<br />
gekommen.“ Auch nicht darauf,<br />
mit welcher Wucht man einen<br />
kleinen Menschen liebt, dem man<br />
so gerne helfen möchte, es aber<br />
nicht kann. Ein anstrengendes<br />
Baby ist eine Grenzerfahrung,<br />
die Spuren hinterlässt. Auch wenn<br />
Emmi mittlerweile ein entspanntes<br />
und lustiges Kind ist: Wann<br />
immer sie das Gesicht verzieht, ist<br />
Mama zur Stelle. Zum Glück ist der<br />
Papa lockerer. „Wahrscheinlich,<br />
weil ich durch meinen Job weniger<br />
Schreistunden abgekriegt habe.“<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Psychologie PARTNERSCHAFT<br />
Kinderkriegen<br />
Wir werden dünnhäutig<br />
und dickfellig, schlafen in Etappen und<br />
gehen viel zu selten ins Kino. Wir fließen über<br />
vor Liebe und rumpeln dabei andauernd<br />
an unsere Grenzen. Nichts verändert<br />
radikaler als die Geburt eines Babys<br />
Lili hat zwei Kilo abgenommen,<br />
Katja wiegt vier Kilo mehr. Martin<br />
hat sein Talent als Stop-and-go-<br />
Schläfer entdeckt und <strong>Ja</strong>cqueline und<br />
Christoph, die früher gerne in Clubs<br />
abhingen oder auf Konzerte gingen,<br />
machen die Nacht heute immer wieder<br />
mal zum Arbeitstag. Aus dem Wor k-<br />
aholic Stefanie ist eine entspannte<br />
Mama geworden, die mit Baby Sarah<br />
ohne große Pläne in den Tag hineinlebt.<br />
Und während Babette, die mit dem Kinderkriegen<br />
gern noch ein bisschen gewartet<br />
hätte, sich über Nacht vom Kinderschreck<br />
(„die mochten mich einfach<br />
nicht“) zur Babyflüsterin gewandelt<br />
hat, fremdelt ihr Mann Sebastian, der<br />
unbedingt Kinder wollte, auch ein <strong>Ja</strong>hr<br />
nach der Geburt der Zwillinge noch mit<br />
der neuen Familien situation.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 55
Rollentausch ist<br />
schwerer als erwartet<br />
Kinder verändern uns. Radikal. Vor<br />
allem aber: Wir wissen nicht, wohin<br />
die Reise geht.<br />
Stefanie, zum Beispiel: „Nicht um 180,<br />
aber um 140 Grad habe ich mich gewandelt.“<br />
Als Marketing-Expertin war<br />
sie ehrgeizig, strukturiert und hatte<br />
<strong>klar</strong>e Ziele, die sie durchgezogen hat.<br />
„Ich war streng mit mir und anderen.<br />
Perfektionistisch und fast ein bisschen<br />
verbissen.“ Keine guten Voraussetzungen,<br />
um sich auf einen kleinen Anarchisten<br />
einzulassen. Fand auch Papa<br />
Eugen: „Ich hatte Angst davor, dass ich<br />
es ihr mit dem Baby nicht recht machen<br />
kann.“ Zum Glück war den beiden<br />
schon in der Schwangerschaft <strong>klar</strong>: Ein<br />
Baby lässt sich nicht in Stundenpläne<br />
pressen. Es ist kein Projekt, das man<br />
managt, sondern ein kleiner Mensch<br />
mit eigenen Bedürfnissen.<br />
Wahrscheinlich war es genau diese<br />
Angst, die den Start mit Baby so reibungslos<br />
hat klappen lassen. „Wir<br />
Wie wollen wir als Eltern<br />
sein? Was ist uns wichtig?<br />
Diese Erfahrung haben <strong>Ja</strong>cqueline (32)<br />
und Christoph Schulz (36) mit Josephine (6 <strong>Ja</strong>hre)<br />
und Jonathan (18 Monate) gemacht<br />
ls Josephine zur Welt kam, war die Sache<br />
A <strong>klar</strong>: Christoph verdiente das Geld,<br />
<strong>Ja</strong>cqueline kümmerte sich ums Baby. „Aber<br />
weil ich nicht der Typ bin, der auf Dauer<br />
zu Hause bleibt, und München ein teures<br />
Pflaster ist, habe ich angefangen, Schnullerketten<br />
mit Namen zu basteln und übers Internet<br />
zu verkaufen.“ Beim zweiten Baby ging der<br />
Papa in Elternzeit und Mama war der Hauptverdiener.<br />
„Ein prima Gefühl. Aber ich fand<br />
es schwieriger als gedacht, den Kochlöffel<br />
abzugeben und die Erziehungsarbeit<br />
zu teilen“, gesteht <strong>Ja</strong>cqueline.<br />
haben uns die Fehler, die wir machen<br />
können, schon im Vorfeld sehr bewusst<br />
gemacht. Und während der Schwangerschaft<br />
viel über unsere Vorstellungen<br />
gesprochen, wie wir mit dem<br />
Baby und uns als Paar umgehen wollen“,<br />
erzählen Stefanie und Eugen.<br />
So soll es sein, sagt Ole <strong>Ja</strong>eckel-Engler,<br />
Paar-, Familientherapeut und Pastor in<br />
Berlin, wo er Kurse für werdende Eltern<br />
anbietet: „Eltern werden, Paar bleiben“.<br />
Das klingt einfach. Machbar. Aber was<br />
heißt es konkret?<br />
In <strong>Ja</strong>eckel-Englers Kursen geht es viel<br />
um ganz pragmatische Fragen, die sich<br />
werdende Eltern stellen sollten: Was<br />
kommt da auf uns zu? Wer kümmert<br />
sich wann um das Baby? Wer lässt wen<br />
was machen? Wie können wir uns gegenseitig<br />
unterstützen? Wie wollen wir<br />
unsere Kinder <strong>erziehen</strong>? Und dann natürlich<br />
darum, wie man es schafft, sich<br />
mitten im Babywahnsinn nicht aus den<br />
Augen zu verlieren. Als Mann, als Frau,<br />
als Paar.<br />
Vielleicht hätte so ein Kurs den Start<br />
mit Emmi ein bisschen leichter gemacht.<br />
Weil er die Erwartungen heruntergeschraubt<br />
hätte. Aber auf die<br />
Idee sind Claudia und Martin nicht gekommen:<br />
„Wir wussten, wie man während<br />
der Geburt wann atmet. Aber danach?<br />
Danach beginnt das Glück. Dachten<br />
wir.“ Stattdessen begannen am<br />
dritten Tag Emmis Koliken. Wochen-,<br />
monatelang hat sie sich nach jeder<br />
Mahlzeit gekrümmt, wenig geschlafen,<br />
aber umso heftiger geschrieen. Damit<br />
rechnet aber keiner. Ein Baby soll uns<br />
doch glücklich und komplett machen.<br />
Unsere Liebe krönen.<br />
Genau das ist das Problem vieler Paare,<br />
meint der Münchner Psychoanalytiker<br />
Wolfgang Schmidbauer (s. Interview<br />
S. 58): „Paare erwarten, dass Familiegründen<br />
wie Urlaubmachen in Florida<br />
ist. Wo den ganzen Tag die Sonne<br />
scheint.“ Dabei entspricht Kinderkriegen<br />
eher einem verregneten Irland-<br />
Urlaub. „Es ist schön da. Ein bisschen<br />
56<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Psychologie PARTNERSCHAFT<br />
A<br />
ufstehen um acht,<br />
Kaffeetrinken (auch eine<br />
Milchflasche ist wahlweise<br />
möglich) um neun,<br />
kuscheln um elf und<br />
Mittagessen um zwölf,<br />
bevor man (nach einem<br />
kleinen Schläfchen)<br />
nachmittags auf den<br />
Spielplatz geht – das<br />
klingt tiefenentspannt<br />
und etwas langweilig.<br />
Tatsächlich ist es großartig,<br />
findet Stefanie,<br />
„weil ich noch nie so viel<br />
unverplante Zeit hatte.<br />
Es gibt keinen Termindruck,<br />
es gibt kein<br />
Vorher und Nachher, es<br />
gibt einfach nur das<br />
Jetzt. Sarah zwingt<br />
mich, das <strong>Leben</strong> langsam<br />
anzugehen. Und zu<br />
meiner großen Überraschung<br />
genieße ich<br />
das total.“ Der Job kann<br />
warten (muss er auch,<br />
Stefanie ist wieder<br />
schwanger), auch wenn<br />
sich die Marketing-<br />
Expertin ein <strong>Leben</strong> ohne<br />
Konferenzen nie hätte<br />
vorstellen können.<br />
Um nicht komplett zu<br />
ver eltern, treffen sich<br />
Stefanie und Eugen, der<br />
als selbstständiger<br />
Designer arbeitet,<br />
regelmäßig mit alten<br />
Freunden ohne Kinder.<br />
„Aber ganz ehrlich: Job-<br />
Querelen finde ich derzeit<br />
etwa so spannend<br />
wie die anderen<br />
meine Baby-Anekdoten.“<br />
Erstaunlich entspannt<br />
... sind Stefanie (30) und<br />
Eugen Pflüger (37)<br />
mit Sarah (11 Monate)<br />
nass vielleicht. Aber wenn dann die<br />
Sonne scheint, ist es großartig.“<br />
Ungerechterweise gibt es auch in Irland<br />
mehr oder weniger verregnete<br />
Sommer. Während Sarah (die Tochter<br />
von Stefanie und Eugen) von Anfang an<br />
ein fröhliches, unkompliziertes Baby<br />
war, hatten Emmi und ihre Eltern einen<br />
schwierigeren Start. Trotzdem würden<br />
beide Elternpaare jederzeit unterschreiben,<br />
was der Familientherapeut<br />
<strong>Ja</strong>eckel-Engler predigt: Wie wichtig es<br />
ist, sich als Liebespaar nicht aus den<br />
Augen zu verlieren, damit nicht irgendwann<br />
nur noch ein Pädagogenteam<br />
übrig bleibt. Wie man das macht? „Delegieren,<br />
Babysitter buchen, die Großeltern,<br />
die Nachbarn einspannen“, sagt<br />
der Experte. Was sich mit einem unkomplizierten<br />
Baby natürlich leichter<br />
organisieren lässt.<br />
Ein Paar-Abend pro Woche<br />
klappt halt nicht immer<br />
Das weiß auch Ole <strong>Ja</strong>eckel-Engler, der<br />
zwar findet, „dass ein aushäusiger<br />
Paar-Abend pro Woche großartig ist“,<br />
es aber selbst auch nicht immer schafft,<br />
„weil man es sich ganz gezielt vornehmen<br />
muss. Und sich unsere zweijährige<br />
Tochter ausgesprochen ungern<br />
von ihren Eltern trennt.“<br />
„Dass ich abends kaum noch aus dem<br />
Haus komme, macht nichts“, erzählt<br />
Zwillingsmama Babette. „Weniger Kino,<br />
weniger Essengehen, das gehört zu den<br />
Dingen, auf die man sich während der<br />
Schwangerschaft einstellt.“ Viel einschneidender<br />
waren die tausend Kleinigkeiten,<br />
die den Alltag früher bestimmt<br />
haben – und die auf einmal so<br />
nicht mehr möglich sind. Mal schnell<br />
zu Ikea fahren, eine Runde Joggen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 57
PARTNERSCHAFT Psychologie<br />
Die große Herausforderung:<br />
sich als Liebespaar<br />
nicht aus den Augen<br />
zu verlieren<br />
im Park, auf einen schnellen Kaffee<br />
mit einer Freundin gehen, „das sind<br />
Dinge, die man sich als Zwillingsmama<br />
zweimal überlegt, weil ja schon der<br />
Gang zum Bäcker eine logistische Herausforderung<br />
ist.“<br />
<strong>Ja</strong>cqueline dagegen ist als Mama heute<br />
spontaner und offener, findet sie selbst.<br />
Obwohl man natürlich schon gewisse<br />
Abenteuerlust mitbringen muss, wenn<br />
man mit 25 hochschwanger von Sachsen<br />
nach Bayern zieht und aus einer<br />
Wochenendbeziehung eine Familie<br />
macht. Ihre Erfahrung: „Mit Baby findet<br />
man schnell Anschluss. Und während<br />
ich in Zittau nach der Babypause<br />
doch nur wieder in meiner alten Buchhandlung<br />
gearbeitet hätte, konnte ich<br />
hier etwas ganz Neues ausprobieren.“<br />
Was als kleiner Dawanda-Shop begann,<br />
ist mittlerweile ein richtiges Unternehmen:<br />
<strong>Ja</strong>cqueline stellt personalisierte<br />
Schnullerketten her und beliefert Kunden<br />
in Deutschland, Griechenland,<br />
Frankreich und Spanien. Deshalb war<br />
auch die Familienumstellung nach dem<br />
zweiten Kind mindestens so aufregend<br />
wie die Zeit nach Josephines Geburt.<br />
„Weil meine Frau als Selbstständige<br />
nicht einfach eine Pause einlegen konnte,<br />
habe ich nach Jonathans Geburt<br />
Elternzeit genommen“, erinnert sich<br />
Christoph an seine Auszeit als Elektriker.<br />
„Mich um die Kinder gekümmert,<br />
den Haushalt geschmissen und dann<br />
war ich auf einmal noch so etwas wie<br />
<strong>Ja</strong>cquelines erster Angestellter.“<br />
sonja alanus<br />
F OTOS: JOACHIM FIEGUT H; PHILIPP NEMENZ, HAARE/MAKE-UP: CORINA FRIEDRICH (3)<br />
„Eltern müssen nicht<br />
perfekt sein,<br />
ganz im Gegenteil“<br />
... sagt Psychoanaly tiker Wolfgang<br />
Schmidbauer. Wer liebevoll mit Fehlern<br />
umgeht, im Zweifel lieber lacht<br />
als schimpft, kommt mit dem ganz<br />
normalen Babywahnsinn besser <strong>klar</strong><br />
ders. Besser also: Erwarten<br />
wir den schlimmsten Sklaventreiber,<br />
ein cholerisches<br />
Geschöpf, das liebevoll zugewandte<br />
Mitarbeiter ohne<br />
erkennbaren Anlass in<br />
Grund und Boden schreit …<br />
Erst wenn wir uns einem<br />
realistischen Babybild stellen,<br />
dürfen wir uns auch<br />
auf angenehme Überraschungen<br />
gefasst machen.<br />
Und die Partnerkrise?<br />
Zunächst kostet ein Baby<br />
Zeit, die an anderen Stellen<br />
fehlt. Die Aufmerksamkeit<br />
für die Partnerbeziehung<br />
nimmt ab, wenn einer oder<br />
„Partnerschaft und Babykrise“<br />
heißt Ihr Buch. Das<br />
lässt nichts Gutes hoffen.<br />
Was machen wir falsch?<br />
Das fängt bei den viel zu<br />
hohen Erwartungen an, die<br />
junge Eltern haben. An sich,<br />
an den Partner, ans Baby …<br />
Stopp. Beginnen wir mit<br />
dem Babystress.<br />
Es ist doch ein Wunder der<br />
Selbstverleugnung, dass<br />
Eltern ihr Baby vor allem als<br />
„süß“ in Erinnerung behalten.<br />
Besonders nachts,<br />
wenn ein charmantes Lächeln<br />
nicht hilft, können<br />
die nämlich auch ganz anbeide<br />
sich sehr auf das Baby<br />
konzentrieren. Das kann<br />
man einfach hinnehmen,<br />
wie man einen Stau oder ein<br />
verloren gegangenes Paar<br />
Socken hinnimmt. Man<br />
kann aber auch laut darüber<br />
schimpfen. Den Partner<br />
dafür verantwortlich machen,<br />
dass sich<br />
das <strong>Leben</strong> verändert hat.<br />
Das bringt aber niemanden<br />
weiter, im Gegenteil, damit<br />
entwerten und frustrieren<br />
wir den anderen.<br />
Wie macht man es besser?<br />
Indem man die Grundsätze<br />
guter Personalführung beachtet,<br />
denn nichts anderes<br />
ist ein Kind: ein Abenteuer<br />
und eine Führungsaufgabe.<br />
Anerkennung ist wichtig,<br />
dem anderen sagen, was er<br />
gut gemacht hat. Nicht darüber<br />
nörgeln, was nicht<br />
passt. Delegieren und die<br />
Arbeitsweise des anderen<br />
akzeptieren und sich nicht<br />
abschließend über falsche<br />
Haarschleifen mokieren.<br />
Ist es heute schwieriger,<br />
Kinder großzuziehen?<br />
Zumindest haben junge<br />
Eltern keinen allgemein<br />
gültigen Wertekanon mehr,<br />
auf den sie zurückgreifen<br />
können. Stattdessen sind<br />
junge Familien, junge<br />
Mütter vor allem, viel mehr<br />
allein. Und setzen sich<br />
einem unglaublichen Leistungsdruck<br />
aus, alles richtig<br />
machen zu wollen.<br />
Was ist daran falsch?<br />
Es gut machen zu wollen, ist<br />
prima. Fatal ist das Streben<br />
nach Perfektion. Weil man<br />
die nie erreicht und sich<br />
und andere frustriert. Kein<br />
Kind kann solchen Anforderungen<br />
genügen – und keine<br />
Partnerschaft. Wenn es nur<br />
dann Sex gibt, wenn vorher<br />
alles perfekt ist, dann wird<br />
es irgendwann nicht mehr<br />
dazu kommen. Viel besser<br />
ist doch, sich mitten im<br />
Chaos in den Arm zu nehmen<br />
und über Unvollkommenheiten<br />
zu lachen.<br />
Wer die Fehler des anderen<br />
liebevoll annehmen kann,<br />
muss auch selbst nicht fehlerfrei<br />
sein. Es reicht doch<br />
einfach, gut genug zu sein.<br />
Buch-Tipp<br />
Wolfgang Schmidbauer:<br />
„Partnerschaft und<br />
Babykrise“, Gütersloher<br />
Verlagshaus; 19,99 Euro<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
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erhalte ich sofort nach Auslieferung des 1. Heftes an den Beschenkten.<br />
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Deshalb bin ich einverstanden – jederzeit widerruflich<br />
–, dass Bayard Media und der Sailer Verlag<br />
mich zukünftig per Telefon und/oder E-Mail über<br />
interessante Angebote und Aktionen informieren.<br />
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Geschenk, solange Vorrat reicht. Vertragspartner: Bayard Media<br />
GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029<br />
Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.<br />
E-Mail: abo.lebenund<strong>erziehen</strong>@guell.de · Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/abo<br />
Bestell-Nr.: 10518
Mai-Laune statt<br />
November-Blues<br />
Antriebslos? Schlapp? Ach was,<br />
mit diesen Tipps holen Sie sich auch<br />
im Winter den Sommer ins Herz<br />
Vergeben heißt<br />
länger leben<br />
Zu diesem Ergebnis kommt ein Test aus den USA.<br />
Erwachsene sollten sich daran erinnern, wie sie von<br />
einem Freund beleidigt wurden. Manche reagierten<br />
darauf mit Wut, andere schafften es, zu verzeihen.<br />
In der Gruppe der Nachsichtigen gab es weniger<br />
sogenannte Bluthochdruck-Spitzen, die zu Herzinfarkt<br />
und Schlaganfall führen.<br />
Studie der University of California, San Diego<br />
Ich trag euch alle<br />
ganz nah bei mir<br />
Die Namen der Liebsten auf Anhängern<br />
am Armband. „Our Family“ von bubidu<br />
über www.dawanda.com; 39 Euro<br />
30.000 Euro<br />
geben Frauen in ihrem <strong>Leben</strong> für Anti-Aging-Produkte<br />
aus. Aber: 45 Prozent der Frauen sagen, dass sie nicht<br />
zufrieden mit deren Wirkung sind.<br />
Licht tanken<br />
Durch Sonnenlicht<br />
wird Serotonin<br />
produziert,<br />
das als Stimmungsaufheller<br />
gilt. Den gleichen<br />
Effekt hat das<br />
künstliche, sehr<br />
helle Licht (bis zu<br />
10 000 Lux) einer<br />
Tageslichtlampe.<br />
Frische Luft<br />
Bei jedem Wetter.<br />
Gerade wenn es<br />
draußen kalt ist.<br />
Dieser Wechsel<br />
regt die Durchblutung<br />
an, das<br />
stärkt das Immunsystem<br />
und bringt<br />
die Abwehrkräfte<br />
in Schwung.<br />
Bewegung<br />
Wer intensiv Sport<br />
macht, erlebt das<br />
„Runner‘s High“,<br />
ein Hochgefühl,<br />
verursacht von<br />
Endorphinen.<br />
Das Richtige<br />
essen<br />
Zum Beispiel<br />
Bananen, Fisch,<br />
Tomaten, Käse<br />
Kartoffeln. Und<br />
Bitterschokolade!<br />
Aroma-Therapie<br />
Sich glücklich<br />
schnuppern:<br />
Das klappt mit<br />
Bergamotte, <strong>Ja</strong>smin,<br />
Melisse, Rose,<br />
Zimt, Lavendel,<br />
Mandarine und<br />
Orange.<br />
Mein Glas!<br />
Weiß ich ganz genau, denn ich hatte<br />
Rudolph. Und du Santa!<br />
12 anhängliche Gestalten (dank Saugnapf)<br />
aus Silikon machen jedes Getränk<br />
unverwechselbar.<br />
Set „Christmas Crowd“ von Vacu Vin<br />
www.vacu-vin-shop.de; 4,95 Euro<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
R A T G E B E R<br />
Kreativ sein macht<br />
glücklich!<br />
Süße Mützen und Booties<br />
zum Stricken<br />
Seite 64<br />
LBD<br />
it-piece<br />
Meist eine Handtasche,<br />
Schuhe oder Schmuck:<br />
Ohne geht‘s nicht. Leider ist es<br />
nächsten Monat wieder out<br />
Abkürzung für Little Black Dress, übersetzt<br />
„das kleine Schwarze“. Der Klassiker,<br />
wenn‘s mal schicker sein soll<br />
Loop<br />
Wird auch als Tube bezeichnet:<br />
ein Schlauchschal, also ein Riesenrollkragenpulli<br />
– nur eben ohne Pulli<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Sind meine<br />
Füße<br />
gewachsen?<br />
Nach meiner Schwangerschaft<br />
passen fast alle<br />
meine Schuhe nicht mehr.<br />
Sind die Füße durchs<br />
Gewicht länger geworden?<br />
Ändert sich das wieder?<br />
Hinter diesen Mode-<br />
Begriffen verbergen sich<br />
die neuesten Trends.<br />
Wer mitreden will, muss<br />
sie einfach kennen<br />
Garconne-Look<br />
Er ist dunkel, streng und<br />
hochgeschlossen – der<br />
winterliche Gegensatz zum<br />
fröhlichen Colour-Blocking<br />
Two-Tone-Heels<br />
Blaue Schuhe, grüner Absatz?<br />
Wer auf zweifarbigen Schuhen<br />
steht, steht modisch ganz oben<br />
Sneaker Wedges<br />
Kreuzung aus Basketball-Sneakers und<br />
Keilschuhen. Klingt absurd, ist aber<br />
bequem und macht lange Beine<br />
One Piece<br />
Ein Strampler für<br />
Erwach sene. Nur in<br />
Größe 34 nett anzusehen<br />
Sideboob<br />
Das neue Dekolleté. Aber eben<br />
nicht vorne, sondern seitlich<br />
unter den Armen. Ob das wirklich<br />
sexy ist, muss jeder selbst entscheiden<br />
cut outs<br />
Machen sich kleine Modemäuse<br />
im Kindergarten aus Versehen mit der<br />
Bastelschere; die Großen zahlen für<br />
die absichtlichen Löcher und Schnitte<br />
in Kleidern und Shirts viel Geld<br />
FOTOS: HERSTELLER (11), ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT, SHUTTERSTOCK; ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
Dr. Gernot Vogels, Facharzt für<br />
Orthopädie in Düsseldorf, antwortet<br />
I<br />
n der Schwangerschaft<br />
verändern sich Füße tatsächlich.<br />
Sie werden vor<br />
allem breiter. Das liegt an<br />
der hormonellen Umstellung:<br />
Als Vorbereitung auf<br />
die Geburt werden Bänder<br />
und Bindegewebe gelockert<br />
– und zwar überall im<br />
Kör per, nicht nur am Bauch.<br />
Der breitere Fuß braucht<br />
mehr Platz. Schuhe, die<br />
vorher noch gut gepasst<br />
haben, drücken auf einmal.<br />
Bei manchen Schwangeren<br />
senkt sich auch das Längsgewölbe<br />
des Fußes. Dann ist<br />
er tatsächlich etwas länger<br />
als vorher und sie müssen<br />
größere Schuhe kaufen.<br />
Diese Veränderung bildet<br />
sich nach der Geburt leider<br />
nicht mehr zurück. Es gibt<br />
auch keine wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse, wie<br />
Frauen vorbeugen können.<br />
Mög licherweise helfen<br />
spezielle Einlagen und Fußgymnastik,<br />
wenn man früh<br />
damit anfängt.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 61
SCHWANGERSCHAFT Beauty<br />
Neue Tätowierungen<br />
sind für Schwangere<br />
erst mal tabu<br />
Tut einfach gut:<br />
Haare, Nägel,<br />
Körper pflegen und<br />
verwöhnen!<br />
Schön schwanger<br />
Strähnchen? In Ordnung. Bunte Nägel? Auch.<br />
Sogar auf ihr Bauchnabelpiercing<br />
müssen werdende Mamas nicht verzichten —<br />
wenn sie ein paar Dinge beachten<br />
N<br />
Nützt nichts. Der helle Ansatz muss<br />
weg. Also ab zum Friseur zum Nachfärben.<br />
Bedenkenlos ist das auch in der<br />
Schwangerschaft möglich mit Pflanzen -<br />
Haarfarben, zum Beispiel von Khadi,<br />
Logona oder Sante, die von Ökotest mit<br />
„sehr gut“ bewertet wurden. Eine gute<br />
Alternative zum Färben oder Tönen<br />
sind Foliensträhnchen, denn da kommt<br />
die Farbe nicht mit der Kopfhaut in<br />
Berüh rung. Übrigens: Es gibt keine Studien,<br />
die beweisen, dass chemische<br />
Färbemittel dem Baby schaden – auch<br />
wenn Spuren davon in der Muttermilch<br />
und im Fettgewebe von Säug lingen<br />
nachgewiesen werden konnten.<br />
Auch auf bunte Nägel wollen viele<br />
Schwangere nicht verzichten. Doch<br />
fast alle Lacke enthalten geringe Mengen<br />
an Giftstoffen (Lösungs mittel und<br />
Weichmacher). Wer Farbe ohne Gift<br />
sucht, wird im Internet fündig: Die<br />
trendigen Lacke von Priti NYC oder<br />
Scotch Naturals (ca. 15 Euro, unter<br />
Lust auf bunte Nägel?<br />
Mit manchen Lacken geht’s<br />
www.pritinyc.de und www.allforeves.<br />
com) verzichten auf die problematischen<br />
Stoffe. Ideal auch für kleine<br />
Prinzessinnen, die gerne mal feine<br />
Dame spielen.<br />
Wenn die Farbe wieder runter muss,<br />
dann bitte mit Nagellackentferner ohne<br />
Aceton. Preiswerte Produkte gibt es in<br />
jedem Drogeriemarkt. Auch im Nagelstudio<br />
sollten Sie kritisch nachfragen.<br />
Denn die Kunstharze, mit denen die<br />
künstlichen Nagelspitzen aufgeklebt<br />
werden, enthalten oft Methylmethacrylat.<br />
Nach Angaben des Bundesinstituts<br />
für Risikobewertung (BfR)<br />
kann diese Substanz zu Nagelfalzentzündungen<br />
führen und Kontaktaller<br />
gien auslösen.<br />
Plastik statt Metall ist die Devise beim<br />
Piercing. Ein Metall- oder Titanpiercing<br />
kann den Ultraschall beeinflussen,<br />
möglicherweise kommt es auch zu<br />
Dehnungsrissen oder Entzündungen.<br />
Nehmen Schwangere das Piercing aber<br />
für längere Zeit raus, kann der Stichkanal<br />
zuwachsen. Wer also weiter seinen<br />
Bauch schmücken will, sollte sich<br />
früh (bis zum 3. Monat) ein spezielles<br />
Schwangerschaftspiercing aus Kunststoff<br />
(PTFE) einsetzen lassen. Preis: ab<br />
etwa 10 Euro. Ein zweiter, längerer Stab<br />
sorgt dafür, dass das Piercing auch ab<br />
dem 6. Monat noch gut passt.<br />
Für Schwangere ist es tabu, sich das<br />
Piercing oder das Tattoo stechen zu lassen.<br />
Dafür gibt es zwei gute Gründe: die<br />
Infektions gefahr und die Möglichkeit,<br />
dass die in der Tattoo farbe enthaltenen<br />
Schwer metalle über Ihr Blut aufs Baby<br />
über gehen. Gut zu wissen: Bei Rücken-<br />
Tätowierungen in Hüfthöhe lehnen<br />
manche Ärzte eine Peridural anästhesie<br />
(PDA) ab. Sie befürch ten, dass durch die<br />
Nadel Farb pigmente in den<br />
Hohlraum der Wirbelsäule<br />
gelangen. Ob PDA oder<br />
nicht, wird der Anästhesist<br />
von Lage und Größe<br />
des Tattoos abhängig<br />
machen.<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; FACHLICHE BERATUNG: EVA MARIA CHRZONSZ, HEBAMME IN EIGENER PRAXIS IN FULDA; FOTOS: FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, ISTOCKPHOTO.COM (3)<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Die<br />
zauberhafte<br />
Backwelt von<br />
Südzucker<br />
Zucker zum Zaubern.<br />
<strong>Verwöhnen</strong> Sie Ihre Liebsten zu Weihnachten<br />
mit selbst gemachten Leckereien –<br />
zubereitet mit den Zuckern zum Backen<br />
und Zaubern von Südzucker.<br />
Leckere Rezepte und weitere Informationen finden Sie unter www.mein-suedzucker.de oder schreiben Sie<br />
an Südzucker-Susi, Stichwort: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>, Heft 12, Postfach 10 28 55, 68028 Mannheim bzw.<br />
per Mail an Susi.suedzucker@suedzucker.de. Sollten Sie künftig keine Rezepte oder Informationen mehr von<br />
der Südzucker AG wünschen, können Sie uns dies jederzeit unter der vorgenannten Adresse mitteilen.
FAMILIE Kreativ<br />
Kuschlig warm<br />
Jetzt kann der Winter kommen!<br />
Die Mützen und Booties – exklusiv entworfen<br />
für <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> – können Sie mit<br />
unserer Anleitung leicht selbst stricken<br />
Grösse 3 – 6 Monate • 6 – 9 Monate • 12 – 18 Monate<br />
Kopfumfang 38 – 40 cm • 42 – 44 cm • 46 – 48 cm<br />
material Merino Extra Fine von DROPS (100% Wolle,<br />
Lauflänge ca. 105 m/50 g), über www.lanade.de<br />
oder im Fachhandel zu beziehen<br />
Für die Mütze: 50 g Jeansblau (Farbnr. 13),<br />
50 g Natur (Farbnr. 01)<br />
Für die Booties: 50 g Jeansblau (Farbnr. 13),<br />
50 g Natur (Farbnr. 01)<br />
Nadelspiel Nr. 4 und 4,5 für die Mütze,<br />
Rundstricknadel Nr. 4 für die Booties<br />
1 Pompon-Werkzeug 4,5 und 2,5 cm<br />
für die Bommeln<br />
Grundmuster Für die Mütze:<br />
Glatt rechts in Rd: in jeder Rd alle M re str<br />
Für die Booties:<br />
Glatt rechts in R: re M in den Hinr, li M in den Rückr<br />
Bundmuster 2 M re, 2 M li im Wechsel stricken<br />
Maschenprobe im Grundmuster<br />
20 M und 28 R = 10 cm x 10 cm<br />
Strickanleitung Mütze<br />
Mit Nadelspiel Nr. 4 insgesamt 80 • 84 • 92 M in Natur<br />
anschlagen. Die M auf vier Nd verteilen und zur Rd<br />
schließen. Dabei darauf achten, dass die M sich nicht<br />
verdrehen. In Rd zunächst 10 cm im Bundmuster<br />
stricken, dann mit Nd Nr. 4,5 glatt re in Jeansblau<br />
weiterarbeiten. Nach 10 • 11 • 12 cm glatt re in Blau<br />
mit dem Abnehmen beginnen:<br />
1. Rd: 80 M glatt re (*19 M glatt re, 2 M re zusammenstr*,<br />
von * bis * ständig wdh • * 21 M glatt re, 2 M re<br />
zusammenstr*, von * bis * ständig wdh)<br />
2. Rd und alle folgenden geraden Rd<br />
(4, 6, 8 usw.) glatt re ohne Zun str<br />
3. Rd: *6 M glatt re, 2 M re zusammenstr*,<br />
von * bis * ständig wdh<br />
5. Rd: *5 M glatt re, 2 M re zusammenstr*,<br />
von * bis * ständig wdh<br />
7. Rd: *4 M glatt re, 2 M re zusammenstr*,<br />
von * bis * ständig wdh<br />
9. Rd: *3 M glatt re, 2 M re zusammenstr*,<br />
von * bis * ständig wdh<br />
11. Rd: *2 M glatt re, 2 M re zusammenstr*,<br />
von * bis * ständig wdh<br />
Gleich geht’s los:<br />
Die Anleitung für die blauen<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
13. Rd: *1 M glatt re, 2 M re zusammenstr*, von * bis *<br />
ständig wdh<br />
15. Rd: *2 M re zusammenstr, ab * ständig wdh<br />
Nach der letzten Abnahme sind noch 10 • 10 • 11 M<br />
auf der Nd. Den Faden ca. 20 cm lang abschneiden<br />
und durch die restlichen M ziehen. Den Faden<br />
stramm ziehen und alle Fäden sauber vernähen.<br />
Mit dem Pompon-Werkzeug mit 2 Fäden Natur und<br />
1 Faden Jeansblau eine Bommel von ca. 4,5 cm anfertigen<br />
und an die Mütze nähen.<br />
Modelle finden Sie hier!<br />
DESIGN: RITA MAASSEN / WWW.FASHIONWORKS.DE; FOTO: DANIEL GERST<br />
Strickanleitung Booties<br />
Fusssohle Mit der Rundstricknd Nr. 4 in Natur 29 •<br />
34 • 39 M anschl und in R kraus re str. Nach der 1. R<br />
die Mittelm markieren. In der 2. R nach der ersten M,<br />
vor und hinter der Mittelm und vor der letzten M<br />
jeweils 1 M rechts verschränkt aus dem Querfaden<br />
zunehmen (dazu den Querfaden zwischen 2 M auf<br />
die re Nd nehmen und ihn auf die li Nd schieben.<br />
Diese M dann re verschränkt abstricken). Es erfolgen<br />
also insgesamt 4 Zunahmen = 33 • 37 • 43 M. Diese<br />
Zunahmen noch 3 x in jeder 2. R wdh = 45 • 50 • 55 M.<br />
Dann zum jeansblauen Garn wechseln und noch<br />
5 • 5 • 7 R kraus re ohne Zunahmen str.<br />
Fussrücken Glatt re in Jeansblau weiterarbeiten<br />
1. R: 26 • 29 • 32 M re, 2 M re verschränkt zusammenstr,<br />
die Arbeit wenden<br />
2. R: 1 M wie zum Linksstricken abheben,<br />
7 • 7 • 9 M li, 2 M li zusammenstr<br />
3. R: 1 M wie zum Rechtsstricken abheben,<br />
7 • 7 • 9 M re, 2 M re verschränkt zusammenstr.<br />
Die R 2 und 3 so oft wdh, bis noch 29 • 34 • 35 M auf<br />
der Nd sind. Die letzte Abnahme erfolgt in einer<br />
Rückr. Dann die Arbeit wenden und bis zum Ende<br />
der R str. Über alle M noch eine Rückr li M in Blau str.<br />
In der nächsten Hinr in Natur eine R re M str, dabei<br />
gleichmäßig verteilt 1 • 2 • 3 M abn = 28 • 32 • 32 M.<br />
Für den Schaft 21 R Bundmuster in Natur stricken,<br />
dann alle M locker abk.<br />
Die untere und hintere Naht bis zum Beginn des<br />
Bundmusters von li zusammennähen, den Schaft<br />
von re zusammennähen. Den Schaft einmal nach<br />
außen umschlagen. Zwei Bommeln mit ca. 2,5 cm<br />
Durchmesser (2 Fäden Natur und 1 Faden Jeansblau)<br />
anfertigen und auf die Fußrücken nähen. Alle Fäden<br />
sauber vernähen.<br />
Die Angaben für die einzelnen Größen stehen hintereinander<br />
durch Punkte getrennt. Gibt es nur eine Angabe, gilt diese für<br />
alle Größen.<br />
Lust auf mehr?<br />
Die Anleitung für die rot-weiße Mütze<br />
und die passenden Booties gibt’s bei<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 65
Die Seite fü<br />
In der Backstube<br />
Die kleine Katze langweilt sich, denn ihre<br />
DIE GUTE-NACHT-GESCHICHTE<br />
Mama sammelt im Wald Nüsse. Die Katze hat<br />
eine Idee: „Ich backe Plätzchen für meine<br />
Mama!“ Sie braucht Mehl, Butter, Zucker und<br />
zwei Eier. Das sind zusammen fünf Sachen.<br />
Zuerst holt das Kätzchen Butter aus dem<br />
Kühlschrank, dann die Eier. Wo ist das Mehl?<br />
Bestimmt oben im Schrank. Die Katze schiebt<br />
eine Leiter heran, klettert hinauf und öffnet<br />
die Schranktür. Im Schrank sind Zucker, Salz<br />
und Puddingpulver – aber kein Mehl. Da steigt<br />
das Kätzchen wieder hinunter und schaut<br />
unten im Schrank nach. Prima, da ist das<br />
Mehl! Die Katze gibt es in die Schüssel,<br />
schlägt die Eier auf, schneidet die Butter in<br />
Stückchen. Butter, Eier und Mehl – was fehlt?<br />
Der Zucker! Wo ist er? Das Kätzchen lacht:<br />
„Ich weiß es, der Zucker ist oben im Schrank!<br />
Ich habe ihn dort gesehen, aber nur an<br />
das Mehl gedacht und den Zucker vergessen.“<br />
Flink schiebt die Katze die Leiter vor<br />
den Schrank, klettert hinauf, öffnet die Tür,<br />
nimmt den Zucker. Schnell wieder hinunter<br />
und den Zucker in die Schüssel geben.<br />
Zusammen sind es nun fünf Sachen: Butter,<br />
zwei Eier, Mehl und Zucker. Das Kätzchen<br />
knetet den Teig, rollt ihn aus und formt<br />
Sterne, Herzen, Monde – und kleine Mäuse.<br />
Die werden dem Kätzchen und seiner Katzenmama<br />
am Abend gut schmecken! Dann malt<br />
das Kätzchen ein großes Herz auf Papier und<br />
schreibt mitten hinein: Mäuseplätzchen vom<br />
Bäckerkätzchen fürs Mamaschätzchen!<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Kinder<br />
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
STIEFELPARADE<br />
Hoppla, da sind die Schuhe ganz<br />
schön durcheinandergeraten. Welcher<br />
Stiefel gehört der kleinen Katze?<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: CHRISTIANE ENGEL (3), ISTOCKPHOTO.COM<br />
FEHLERSUCHE<br />
Findest du die 5 Unterschiede<br />
zwischen den beiden Bildern?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 67
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
September 2012<br />
Text: Silke Weiher; Foto: iStockphoto.com<br />
okay,<br />
durchschlafen<br />
wäre schön<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
September 2012 9<br />
community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Babys, wir<br />
lieben euch!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
<strong>Ja</strong>, ihr macht eine Menge Arbeit. Ihr bringt uns an unsere<br />
Grenzen und manchmal raubt ihr uns den letzten Nerv. Aber für nichts<br />
auf der Welt würden wir euch je wieder hergeben …<br />
8<br />
… weil ihr der schönste<br />
Beweis dafür seid,<br />
dass es die Liebe<br />
auf den ersten<br />
Blick wirklich gibt<br />
Herz<br />
… weil ihr unser auf<br />
Maximalgröße anschwellen lasst<br />
... weil euer Charme alle<br />
zum Erliegen bringt<br />
… weil wir in euren Augen Helden sind<br />
(entschädigt uns für all die <strong>Ja</strong>hre,<br />
wenn wir euch nur noch endpeinlich sein werden)<br />
… weil wir es<br />
fast nicht<br />
aushalten,<br />
euch weinen<br />
zu sehen<br />
… weil wir euch (fast) alles<br />
verzeihen, wenn ihr uns einmal<br />
anlächelt<br />
… weil wir, wenn wir euch<br />
das erste Mal im Arm halten,<br />
versprechen, bessere<br />
Menschen zu werden<br />
le0912_ 08_ 09_Wir lieben.in d 8 7/19/12 3:01:35 PM<br />
… weil ihr die Löwin in uns weckt und<br />
wir alles für euch tun würden<br />
... weil wir uns nach eurer Geburt<br />
unbesiegbar fühlen<br />
LESER-ECHO<br />
weil wir jeden Tag<br />
mehr von euch lernen als<br />
ihr von uns<br />
… weil ihr der erste Mensch seid,<br />
den wir lieben, ohne dafür<br />
Gegenleistungen zu erwarten<br />
… weil wir<br />
dank<br />
euch unsere<br />
Eltern<br />
besser<br />
verstehen<br />
können<br />
… weil wir nie wieder<br />
so schne l so viel abnehmen<br />
und gleichzeitig so viel essen<br />
können wie<br />
nach eurer Geburt<br />
… weil wir<br />
für euch<br />
absolut<br />
unersetzlich<br />
sind<br />
… weil wir durch euch ganz schne l merken, wer unsere<br />
wahren Freunde sind<br />
le0912_ 08_ 09_Wir lieben.in d 9 7/19/12 3:02:04 PM<br />
„BABYS, WIR LIEBEN EUCH!“, LEBEN & ERZIEHEN 9/12<br />
Diese Liste hat unsere Userinnen animiert,<br />
sie fortzusetzen: Babys, wir lieben euch, ...<br />
keks&krümel ... weil es das überwältigendste<br />
Gefühl ist, wenn sich eine kleine Hand<br />
in die eigene legt.<br />
FinnMom ... weil das Lachen eines Kindes<br />
das beste der Welt ist. Auch wenn die Nacht<br />
schon um 4:30 Uhr zu Ende war.<br />
schnecki19 ... weil jeder Tag mit dir ganz<br />
besonders ist.<br />
jantina ... weil strahlende Kinderaugen mehr<br />
wert sind als Geld.<br />
nady79 ... weil ihr mir das Gefühl gebt, meinen<br />
Platz gefunden zu haben.<br />
tiam0608 ... weil es ein Wunder ist.<br />
Tapsi2004 ... weil man das <strong>Leben</strong> selbst wieder<br />
mit Kinderaugen sieht.<br />
!<br />
WAS KOMMT<br />
IN DEN<br />
ADVENTSKALENDER?<br />
Abby01 Ich habe Adventskalender gebastelt<br />
und überlege nun, was ich hineintun kann.<br />
Nur Süßes finde ich nicht gut, aber allzu groß<br />
sollten die Sachen auch nicht sein.<br />
Habt ihr Ideen?<br />
Katrin Meine beiden Kinder bekommen<br />
die Playmobil-Krippe – auf 24 Adventskalender-<br />
Päckchen verteilt. Und zu Weihnachten gibt‘s<br />
dann noch die Heiligen Drei Könige.<br />
Tigerhase Ein paar Schleichtiere, etwas Süßes<br />
und Lego-Kleinigkeiten.<br />
babylovemom In unseren Familienkalender<br />
kommen hauptsächlich Mal- und Bastelsachen:<br />
Stifte, Radiergummis, Kleber, Sticker ...<br />
Katrina Meine Kinder bekommen „nur“<br />
einen süßen Adventskalender mit Schokolade<br />
oder Gummibärchen. Sie lieben es und ich sehe<br />
nicht ein, so viel Geld nur für Kleinigkeiten<br />
auszugeben.<br />
Floh Den Kalender meines Patenkindes habe<br />
ich überwiegend mit Süßigkeiten gefüllt. Sonst<br />
sind noch drin: ein Paar Kinderarbeiterhandschuhe,<br />
zwei Schulkinder-Figuren, eine Malseife,<br />
ein bunter Waschschaum und einmal<br />
bunte Badetabletten.<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina Dankof-Decker<br />
ist eure Ansprechpartnerin<br />
im Netz<br />
[Username: Redaktion].<br />
In ihrem Blog erzählt<br />
sie von ihren<br />
Kindern Benjamin<br />
und Anna-Carolin<br />
MEIN NEUES<br />
LEBEN MIT BABY<br />
Kathrin Hochmuth<br />
berichtet regelmäßig<br />
in ihrem Blog, wie sich<br />
ihr Alltag seit der<br />
Geburt ihrer Tochter<br />
Celina verändert hat<br />
Junge oder<br />
Mädchen<br />
Habt ihr euch das<br />
Geschlecht eures<br />
Kindes vor der Geburt<br />
verraten lassen?<br />
9 %<br />
Nein, wir<br />
wollten uns<br />
überraschen<br />
lassen.<br />
4 %<br />
Wir hätten es<br />
gerne gewusst,<br />
aber der<br />
Ultraschall war<br />
nie eindeutig.<br />
FOTOS: MARCUS LECHNER, PRIVAT<br />
Mama 020608 ... weil schlaflose Nächte,<br />
volle Windeln, Schreiattacken und vollgespuckte<br />
Kleidung das Beste sind, was mir<br />
passieren konnte!<br />
rononi Bei uns ist drin: Malseife, Haargummis,<br />
Minilupen, Kaleidoskope, Flummi und<br />
solche Kleinigkeiten. Außerdem Nüsse und<br />
Mandarinen.<br />
Immer aktuell informiert mit dem Newsletter von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>.<br />
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12 %<br />
<strong>Ja</strong>, aber<br />
wir haben<br />
es keinem<br />
erzählt.<br />
75 %<br />
<strong>Ja</strong>, wir<br />
wollten es<br />
unbedingt<br />
wissen.<br />
QUELLE: WWW.LEBEN-UND-<br />
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68<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012
Den Glauben feiern!<br />
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Name, Vorname<br />
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PLZ<br />
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Telefon (für evtl. Rückfragen)<br />
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Datum Unterschrift 02000213<br />
<strong>Ja</strong>, ich möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb<br />
bin ich damit einverstanden – jederzeit widerruflich –, dass<br />
Bayard Media mich zukünftig per Telefon und/oder E-Mail<br />
über interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />
Einfach Bestellschein ausfüllen<br />
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•Bayard Leserservice,<br />
c/o Auer Verlag GmbH,<br />
Heilig-Kreuz-Straße 16,<br />
86609 Donauwörth<br />
Am schnellsten geht‘s per:<br />
•Tel.: 0906/705 816 260<br />
•Fax: 0906/705 816 16<br />
•E-Mail: leserservice@auer-medien.de<br />
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GLOSSE<br />
Papa, die Bastelfee<br />
Verzieren und dekorieren ist doch nichts<br />
für echte Männer – oder sollten sie es doch<br />
probieren? Bastelmuffel Florian Junker<br />
hat das Experiment gewagt und wurde bekehrt<br />
Ich gebe es zu!<br />
Manche Dinge mache ich einfach<br />
aus Prinzip nicht gerne. Waschen,<br />
wischen, wickeln? Kein Problem. Aber<br />
basteln: niemals! Schließlich habe<br />
ich den Handarbeitsunterricht in<br />
der Schule auch nur durch liebevolle<br />
Schummeleien (Danke Mama, für<br />
das gehäkelte Ballnetz bei Frau<br />
Werkstätter!) überstanden.<br />
Als Vater weiß ich aber, dass<br />
Prinzipien nicht in Stein<br />
gemeißelt sind. Als vorige<br />
Woche meine Frau Kristina<br />
mit Grippe im Bett lag, standen<br />
plötzlich meine zwei<br />
Jungs vor mir. Der Große<br />
schluchzte: „Aber wir<br />
wollten doch mit Mama<br />
heute basteln, wähhhhh!“<br />
Ich konnte dem Hundeblick<br />
meiner Kleinen nicht<br />
widerstehen, also wurde an meiner<br />
Einstellung gewerkelt.<br />
Ein schneller Blick ins Online-Lexikon<br />
und ich war beruhigt: „Basteln ist<br />
eine Hobbytätigkeit, die aus dem<br />
spielerischen Ausüben verschiedener<br />
Handwerksdisziplinen besteht.“<br />
Schrauben, bohren, hämmern – das<br />
beherrschte ich schon, bevor mit<br />
den zwei Jungs „Bob der Baumeister“<br />
in mein <strong>Leben</strong> trat. Nicht umsonst<br />
war eines von Leopolds ersten Worten<br />
„paparieren“.<br />
Aber ein Blick in unsere Bastelkiste<br />
trieb mir den Schweiß auf die Stirn:<br />
filigran verzierte Samtbändchen und<br />
Glitzersterne zum Aufbügeln statt vertrauter<br />
Kreuzschlitzschrauben dreher.<br />
Kurz vor der Kapitulation entdeckte<br />
ich wenigstens eine Heißklebepistole,<br />
die mir aus dem Baumarkt bekannt<br />
war. Ich wagte das<br />
Experiment: Das<br />
Ziel waren verzierte<br />
Babygläschen-Teelichthalter für die<br />
weihnachtliche Erleuchtung sämtlicher<br />
Omas, Tanten und aller weiteren<br />
Anverwandten.<br />
Schnell war das Rohmaterial mit<br />
Eisblumenspray-Optik inklusive<br />
Kunstschnee-Finish jahreszeitlich<br />
korrekt vorbereitet. Und dank des<br />
Warn hinweises: „Nur im Freien<br />
benutzen!“ gab es davon keine<br />
bleibenden Schäden – abgesehen<br />
vom weiß besprühten Outfit meiner<br />
Kleinen. Aber mit etwas Schwund<br />
muss man rechnen.<br />
Der Bastelkisten-Dekoschnickschnack<br />
lag ebenfalls bereit und die Heißklebepistole<br />
verströmte einen sanften Duft<br />
der Geschmacksrichtung „Kabelbrand“.<br />
Die Kunststoff-Röstaromen<br />
und die Treibgase brachten mich auf<br />
eine geniale Idee: Warum eigentlich<br />
die Sache nicht etwas beschleunigen?<br />
Das Glas für Oma Elfie bekam einen<br />
rot-gold-grünen Raketenantrieb. Opa<br />
Achims Geschenk eine Rennwagen-<br />
Optik mit V8-Motor. Und Tante Stezi<br />
wird sich sicher über die originalgetreue<br />
Nachbildung von Thomas,<br />
der Lokomotive, freuen, denn die kann<br />
sogar echten Rauch ausstoßen. Viel zu<br />
schnell, fand nicht nur ich, waren alle<br />
Gläschen in tolle Geschenk-Geschosse<br />
verwandelt. Meine Bastel-Barriere war<br />
endgültig überwunden, als Ferdinand<br />
sagte: „Wieda macha!“ und Leopold<br />
hinzufügte: „Papa, du bist<br />
die größte Bastelfee!“<br />
Florian Junker ist Journalist<br />
und Vater von Leopold (4)<br />
und Ferdinand (2).<br />
Er lebt mit seiner Familie<br />
bei Heidelberg<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012 71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
www.bayard-media.de<br />
Anschrift Verlag und Redaktion:<br />
Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />
Fax 08 21/45 54 81-10 (Verlag), -12 (Redaktion)<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de, www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
ISSN 0047-4274<br />
Chefredakteurin:<br />
Martina Kaiser (verantwortlich)<br />
Redaktion und Mitarbeiter:<br />
Martina Dankof-Decker,<br />
Birgit Henrich, Gitta Hopp,<br />
Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
Josef Pütz, Silvia Schmid,<br />
Andrea Schmidt-Forth,<br />
Beate Spindler, Silke Weiher<br />
Creative-Direktion:<br />
Klaus Springer<br />
(Agentur2, München)<br />
Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
Laura Hermann,<br />
Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />
Bildredaktion:<br />
Ilonka Bock, Daniel Gerst<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Sylvia Herrmann,<br />
Sabine Pomberg<br />
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Horst Ohligschläger<br />
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Kontor M<br />
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Heft zusammen mit dem ausgewählten Geschenk und einem Geschenkbrief<br />
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E-Mail: abo.lebenund<strong>erziehen</strong>@guell.de<br />
Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/abo<br />
Wir nutzen nur Ihre anlässlich von Bestellungen anfallenden Daten für die Bestellabwicklung und<br />
für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung<br />
oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit widersprechen. Geschenke, solange Vorrat reicht.<br />
Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029<br />
Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.
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