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Peter Breyer, OeNB - Kommunalkredit Austria AG

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Von der Sovereign Debt Crisis zur Banken-Union<br />

Erfahrungsbericht von Troika-Missionen, Rolle der Troika-Partner im<br />

Europäischen Krisen-Management, aktuelle Überlegungen zur Bankenunion<br />

Public Breakfast, <strong>Kommunalkredit</strong><br />

29. November 2012<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Breyer</strong> / <strong>OeNB</strong>


Disclaimer:<br />

The views expressed in this presentation are the personal opinions of the<br />

presenter and do not necessarily reflect the official viewpoint of the <strong>OeNB</strong><br />

- 2 -


Themenschwerpunkte des Vortrages<br />

• Einleitung<br />

• Die Troika und ihre Rolle im Europäischen Krisen-Management<br />

• Erfahrungsbericht von Troika-Missionen am Beispiel Irland<br />

• Argument für die Banken-Union<br />

• Erste Umsetzungsvorschläge zur Banken-Union<br />

- 3 -


Das ist keine normale Krise sondern das Ende eines Zeitalters!<br />

(G. Soros)<br />

- 4 -


Der Traum von der Annäherung – Zurück an den Start<br />

Annäherung der 10Y-Bond Yields – billige Kredite, - Marktversagen?<br />

Quelle: Presentation ESM<br />

- 5 -


Die Troika – Wer, Was, Warum?<br />

• Zusammensetzung: EZB, Europäische Kommission, IWF<br />

• Warum diese 3 Institutionen? Finanzierung des Souvereigns (IWF, KOM),<br />

Liquiditätsbereitstellung für die Banken (EZB).<br />

• Aufgaben: Beratung, Treffen von Vereinbarungen (structural benchmarks),<br />

Überprüfung, ob Vereinbarungen eingehalten wurden, Entscheidung, ob<br />

Kreditsummen ausbezahlt werden.<br />

- 6 -


Erfahrungen aus Irland<br />

- 7 -


Ursachen der Krise<br />

• Kreditwachstum. Anstieg des Kreditvolumens von EUR 120 Mrd. in 2000 auf ca. EUR<br />

400 Mrd. in 2008. Kreditwachstumsraten waren deutlich höher als BIP-<br />

Wachstumsraten. Ende 2008 lag das Verhältnis von Kreditvolumen zu BIP bei ca. 220%,<br />

dieses Verhältnis lag Ende 2000 noch bei ca. 100%.<br />

• Immobilien-Blase. Das Kreditwachstum war vor allem von kommerziellem und<br />

privatem Wohnungsbau getrieben und führte zu einer enormen Immobilien-Blase<br />

(Hauspreise in Irland hatten sich zwischen 1996 und 2008 ca. vervierfacht).<br />

Kreditwachstum in Irland , 2000-2008 in EUR Mrd<br />

Quelle: Nyberg Report<br />

- 8 -


Ursachen/Auslöser der Krise<br />

• Kurzfristige Kapitalmarktrefinanzierung. Enormes Kreditwachstum wurde mehr und<br />

mehr durch kurzfristige Kapitalmarkttransaktionen refinanziert. Loan-to-Deposit Ratio<br />

des IE-Bankensektors stieg von ca. 130% auf 260%.<br />

• Vertrauensverlust in den IE-Bankensektor. Auslaufende Kapitalmarktrefinanzierung<br />

sowie beginnender Abfluss von Kundeneinlagen wurde durch Notenbankrefinanzierung<br />

ersetzt.<br />

Quelle: Central Bank of Ireland<br />

- 9 -


Fieberkurve der Krise<br />

12<br />

in %<br />

10<br />

8<br />

6<br />

State Guarantee<br />

IE 10Y Bond yield – Sept 2009 to end-Nov 2010 bailout<br />

Nationalisation<br />

of Anglo, Quinn<br />

losses revealed<br />

NAMA plan to<br />

swap toxit assets<br />

from IE banks<br />

announced<br />

2nd downgrad from<br />

S&P due to costly bank<br />

rescue package<br />

1 NAMA tranche<br />

announced; 47%<br />

haircut; additonal<br />

capital for IE banks<br />

due to stress test results<br />

Greek bailout<br />

IE Gov announced<br />

costs of Anglo bailout<br />

at least EUR 29bn<br />

EUR 85bn<br />

Troika bailout deal<br />

announced<br />

4<br />

2<br />

0<br />

01/09/08 01/03/09 01/09/09 01/03/10 01/09/10<br />

- 10 -<br />

Source: Bloomberg


November 2010 – Troika kommt in Dublin an<br />

Hauptziele des Programms:<br />

• Stabilisierung und Restrukturierung des<br />

IE- Bankensystems<br />

• Herstellung einer tragbaren Staats-<br />

Verschuldung<br />

• Sicherstellung von Wirtschaftswachstum<br />

Programm-Parameter für Irland:<br />

• Dauer: 3 Jahre (bis Ende-2013)<br />

• Programm Volumen: EUR 85bn<br />

(IMF: EUR 22.5bn, European Union<br />

EUR 45bn, Irland EUR 17.5bn)<br />

- 11 -


Hauptaufgaben des Bankenteams<br />

1. Reorganisation sowie Downsizing. Verkauf von non-core Vermögen, Deleveraging,<br />

Trennung zwischen lebensfähigen und nicht lebensfähigen Banken, langfristige<br />

Liquidation von nicht lebensfähigen Banken.<br />

2. Anhebung des Mindestkapitalstandards. Massive Anhebung des Mindestkapitalstandards<br />

(12% Core Tier 1 Ratio). Rasche Durchführung eines Asset Quality Reviews sowie eines<br />

Stress-Tests mit Hilfe von externen Konsulenten, um tatsächlichen Kapitalbedarf<br />

festzustellen (EUR 35Mrd der Programmfinanzierung wurden für Bankensektor<br />

reserviert).<br />

3. Risikoreduzierung, Verbesserung der Widerstandsfähigkeit. Ausbau und Verbesserung<br />

der Bankenaufsicht, Einführung eines Bankenrestrukturierungs- und<br />

Reorganisationsgesetzes, Reform des privaten Privatkonkursrechtes, Einführung einer<br />

Großkreditevidenz….<br />

Rasche Umsetzung der Maßnahmen 1 und 2 waren besonders<br />

wichtig, da Vertrauen in den Bankensektor tief erschüttert war<br />

und Einlagenabfluss rasch gestoppt werden musste!<br />

- 12 -


Phase 1: Reorganisation des Irischen Bankensystems<br />

• Der Irische Bankenmarkt wurde von vormals sechs heimischen Banken auf drei<br />

inländische Bankengruppen (Pillar Banks) reduziert.<br />

• Anglo-Irish Bank sowie Irish Nationwide wurden als nicht lebensfähig<br />

eingestuft, verschmolzen, auf IBRC unbenannt und auf langfristige Abwicklung<br />

gestellt.<br />

- 13 -<br />

Source: CBI


Phase 2: Bestimmung des zusätzlichen Kapitalbedarfes (FMP)<br />

1<br />

Irisches Financial Measures Programme<br />

Insgesamt waren ca. 200 Experten involviert<br />

Zeitliche Dauer: von Anfang Jänner 2011 bis 31. März 2011<br />

Externe Adviors: BlackRock, Boston Consulting Group, Barclays Capital<br />

Einbezogene Banken: AIB, BoI, EBS, ILP<br />

BlackRock Asset Quality Review<br />

3<br />

PCAR Stress-Test (Prudential Capital<br />

Assessment Review<br />

2<br />

PLAR – Deleveraging (Prudential<br />

Liquidity Assessment Review)<br />

Main inputs: banks’ balance sheet<br />

and P&L forecast based on CBI<br />

parameters; loan-losses taken from<br />

BlackRock exercise (3Y forecast).<br />

Conservative estimated for<br />

deleveraging losses Included.<br />

Min. Capital<br />

Requirement<br />

(CT1>6%)<br />

Source: FMP<br />

- 14 -


Phase 3: Rekapitalisierung der Banken<br />

• Die Irische Rekapitalisierungsübung ergab einen zusätzlichen Kapitalbedarf von<br />

EUR 24 Mrd.<br />

• Seit Ausbruch der Bankenkrise in 2008 musste der Irische Staat EUR 63 Mrd. in<br />

das Irisch Bankensystem stecken (ca. 40% des BIPs).<br />

• Inklusive privater Beteiligungen kostete die Irische Banken Krise bis dato ca.<br />

EUR 70 Mrd.<br />

EUR bn AIB/EBS BoI ILP Anglo/INBS Total<br />

Government preference Shares (2009) 3.5 3.5 7.0<br />

Cash - Gov. Capital Contributions (2009) 4.0 4.0<br />

Promissory Notes (2010) 0.9 30.7 31.6<br />

Ordinary Share Capital (2010) 3.7 3.7<br />

Sub-Total YE 2010 (pre-PCAR/PLAR) 8.1 3.5 0 34.7 46.3<br />

Cash - Captial from Exchequer (2011) 3.9 2.7 6.6<br />

NPRF Capital (2011) 8.8 1.2 10.0<br />

Sub-Total PCAR 2011 Cost for Government 12.7 1.2 2.7 0 16.6<br />

Total Cost of Bank Recap to IE State 20.8 4.7 2.7 34.7 62.9<br />

- 15 -<br />

Source: Financial Measures Programme, CBI Publication


Wesentliche Probleme<br />

• Gewählter Weg war Kompromiss! Kernbanken werden Jahre benötigen, um in<br />

die Gewinnzone zurückzukehren (zu niedrige Margen, weitere<br />

Verschlechterung der Kreditqualität, hohe Kostenbelastung). Idealtypisch hätte<br />

man schlechte Kredite von guten Krediten separiert (bad bank/good bank<br />

Lösung).<br />

• Refi der Kernbanken nach wie vor von EZB abhängig. Die Kernbanken<br />

refinanzieren sich nach wie vor überwiegend über die EZB. Kernbanken<br />

bekommen nach wie vor kein/kaum Marktfunding.<br />

• Promissory notes issues. Anglo-Irish und INBC (nunmehr IBRC) konnten in<br />

2009 nur noch in einer cashlosen Transaktion mit einem Schuldschein (IOU)<br />

rekapitalisiert werden (Höhe EUR 31 Mrd.). Die Zahlungsverpflichtungen aus<br />

dem Schuldschein werden den Irischen Staat über Jahre hinweg weiter<br />

belasten.<br />

• Negative realwirtschaftliche Effekte durch eingeschränkte Kreditvergabe.<br />

Durch die Notwendigkeit Schulden abzubauen, ist die Fähigkeit, die Wirtschaft<br />

mit Krediten zu versorgen eingeschränkt.<br />

- 16 -


Konkrete Herausforderungen bei IE Banken Restrukturierung<br />

I. Refinanzierungsfragen<br />

• Wie kann man die mittel- bis langfristige Refinanzierung einer Bad Bank<br />

gewährleisten wenn die Refinanzierungsfähigkeit des Souvereigns zu teuer bzw. nicht<br />

mehr gegeben ist?<br />

II. Bewertungsfragen, Abschätzung des zusätzlichen Kapitalbedarfes<br />

• Zu welchem Preis sollen Kredite in eine Bad Bank transferiert werden? Marktwerte<br />

könnten in illiquiden Märkten zu enormen Verlusten und zu weiterem Kapitalbedarf<br />

führen. Buchwerte würden Eigentümer der Bad Bank benachteiligen (Alternative:<br />

Konzepte des long-term/real economic values).<br />

III. Budgetfragen<br />

• Wie kann man die Konsolidierung der Verbindlichkeiten einer Bad Bank auf das<br />

nationale Budget verhindern? Wie würde eine Konsolidierung die Verschuldungsquote<br />

beeinflussen?<br />

IV. Direkte Verwendung von EFSF -bzw. ESM-Mitteln für Bankensanierung<br />

• Wäre es möglich, EFSF/ESM Mittel direkt für die Rekapitalisierung von Banken zu<br />

verwenden? Unter welchen Voraussetzungen wäre es möglich?<br />

- 17 -


Rückkoppelungseffekte: Teufelskreis Staaten und Banken<br />

Banken halten<br />

Staatsanleihen des<br />

eigenen Landes<br />

Refinanzierungs-kosten der<br />

Staaten steigen weiter, Wert<br />

der Staatsanleihen fällt<br />

Große Banken genießen de<br />

facto implizite Garantie ihres<br />

Heimatlandes<br />

Wirtschaft schrumpft weiter und<br />

Verschuldungsquote steigt weiter<br />

Zwei Arten der Krise:<br />

Exzessive Fiskalpolitik<br />

(Griechenland, Portugal) oder<br />

expansive Kreditvergabe (Irland,<br />

Spanien)<br />

Banken gesunden nicht und stellen<br />

keine ausreichende<br />

Kreditversorgung sicher<br />

Staaten sind nicht in der Lage den<br />

Bankensektor ausreichend zu<br />

kapitalisieren<br />

- 18 -


Häufig vorgebrachte Ideen zur Durchbrechung des Rückkoppelungseffektes<br />

• Europäischer Restrukturierungs- und Abwicklungsfonds könnte Restrukturierung und<br />

Sanierung eines nationalen Bankensektors erleichtern und beschleunigen (z.B. durch<br />

Auslagerung der bad assets in einen Europäischen Resolution Fund). Banken würden<br />

rascher gesunden, Schuldenexplosion des Nationalstaates konnte verhindern werden.<br />

• Direkte Kapitalbereitstellung durch EFSF/ESM bei Bankensanierung. Könnte im<br />

Krisenfall direkt Kapital in Banken einschießen und so raschere Lösung vorantreiben.<br />

Allerdings würden ESM-Beteiligungen auch Europäischen Kontrollmechanismus<br />

erfordern (z.B. Europäische Bankenaufsicht).<br />

• Europäische Bankenaufsicht. Könnte viel früher auf Gefahren im Bankensektor<br />

aufmerksam machen, entsprechende Maßnahmen ergreifen (Anhebung von<br />

Mindesteigenmittelvorschriften, LTV-Grenzen). Könnte auch sicherstellen, dass<br />

Auflagen eingehalten werden.<br />

• Europäische Einlagensicherung. Einleger sollen für den Fall der Insolvenz eines<br />

Kreditinstitutes geschützt werden. Ex-ante Finanzierung eines Sicherungsfonds.<br />

• Übertragung von Fiskalpolitischer Kompetenzen auf Europäische Ebene. Man benötigt<br />

auch Europäische Kompetenzen, um fiskalpolitischen Fehlentwicklungen frühzeitig<br />

entgegenzutreten<br />

- 19 -


Europäische Bankenunion – Ein weiterer Schritt zur Europäischen Integration<br />

Währungsunion<br />

Bankenunion<br />

Fiskalunion<br />

- 20 -


% Tot.Assets to GDP<br />

BNP PARIBAS<br />

DEUTSCHE BANK<br />

HSBC<br />

BARCLAYS<br />

RBS<br />

CREDIT <strong>AG</strong>RICOLE<br />

BANCO SANTANDER<br />

SOCIETE GENERALE<br />

LLOYDS<br />

BPCE<br />

ING<br />

UNICREDIT<br />

COMMERZBANK<br />

RABOBANK<br />

INTESA<br />

DEXIA<br />

NORDEA<br />

BBVA<br />

JPMORGAN<br />

BANK OF AMER<br />

CITIBANK<br />

WELLS FARGO<br />

Europäische Banken zu groß im Verhältnis zum nationalen BIP?<br />

200%<br />

180%<br />

160%<br />

140%<br />

120%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

% EU Country GDP % EU 27 GDP % USA GDP<br />

Source: EBA<br />

• Status quo: Europäisch agierende Banken werden von nationalen<br />

Aufsichtsbehörden reguliert und ihr wirtschaftliches Schicksal ist eng mit<br />

dem ihres Heimatlandes verbunden<br />

- 21 -


EU-Gipfel 28/29.6. 2012 - wesentliche Elemente der Bankenunion<br />

Bankenunion<br />

1. Europäische<br />

Bankenaufsicht,<br />

Einheitlicher<br />

Aufsichts-<br />

Mechanismus<br />

(„SSM“; single<br />

supervisory<br />

mechanism);<br />

2. Europäischer<br />

Sanierungs- und<br />

Abwicklungs-<br />

Mechanismus<br />

(„Crisis Mgmt“)<br />

3. Harmonisierte<br />

Einlagensicherung<br />

(„DGS“. Deposit<br />

Guarantee Scheme)<br />

Gemeinsame Regeln („Single Rulebook“)<br />

Einheitliche Aufsichtspraxis („Single Handbook“)<br />

- 22 -


1. Schritt: Europäische Bankenaufsicht (VO-Entwurf von 12.9.2012)<br />

• EZB ist grundsätzlich die zuständige Behörde<br />

• Welche Banken unterliegen EZB-Aufsicht<br />

• Grundsätzlich alle Banken der Eurozone (sinnvoll?)<br />

• Alternative, stärkere dezentrale Organisation des SSM (EZB fokussiert sich auf<br />

systemische Banken, enge Zusammenarbeit zwischen EZB und nationale<br />

Aufsichtsbehörden)<br />

• Enge Zusammenarbeit mit Nationalen Aufsehern (funktionierender SSM)<br />

• Einbindung von Mitgliedsländern außerhalb der Eurozone:<br />

• Möglichkeit einer „engen Kooperation“<br />

• Voraussetzung dafür ist Zusicherung des jeweiligen Staates, dass nationale Behörden<br />

den EZB-Anweisungen nachkommen<br />

• Einbindung über EBA (European Banking Authority)<br />

• Vorläufiger Zeitplan:<br />

• Beginn 1. Januar 2013; 1. Juli 2013 Übernahme für systemrelevante Institute, 1. Jänner<br />

2014 Wahrnehmung aller Aufsichtsagenden<br />

- 23 -


Organisation der Bankenaufsicht innerhalb der EZB<br />

ECB<br />

Monetary<br />

Policy<br />

Governing Council<br />

Supervisory Board<br />

Steering Committee<br />

Banking<br />

Supervision<br />

Supervisory Board:<br />

• Chair wird bestimmt durch den<br />

EZB-Rat (EZB-Präsident ist<br />

ausgenommen)<br />

• Vize-Chair (bestimmt durch EZB-<br />

Rat, Mitglied des EZB Boards)<br />

• Weitere 3 EZB-Vertreter (durch das<br />

EZB-Direktorium bestimmt)<br />

• jeweils 1 Vertreter der nationalen<br />

Aufsichtsbehörden der EUR-MS<br />

• ggf. Opt in-Staaten (gemäß<br />

Regelung im Rahmen der<br />

Entscheidung über die Gründung<br />

einer engen Kooperation; Grenzen<br />

durch ESZB- und EZB-Statut)<br />

• jeweils ein Vertreter der EBA und<br />

EU KOM als Beobachter.<br />

- 24 -


Wesentliche Kompetenzen der EZB<br />

EZB:<br />

• Kann jegliche Information einfordern, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig ist<br />

• Begutachtungsrechte: Unterlagen von Instituten und nationalen Behörden einzusehen,<br />

weitere Erklärungen einzufordern und Personen zu befragen<br />

• Recht zu Vor-Ort Prüfungen bei beaufsichtigten Instituten<br />

• Recht zur Konzessionserteilung und –entziehung (Vorschlag der Nationalen Aufsicht)<br />

• Begutachtungsrechte bei Übernahmen von Kreditinstituten<br />

• Überprüfung der Ordnungsnormen (Eigenmittel, Leverage, Großkredite, Liquidität,<br />

early Intervention, ..)<br />

• Sanktionsrechte<br />

- 25 -


Hot Topics<br />

• Wie viele und welche Banken werden direkt von EZB beaufsichtigt, welche Banken<br />

werden von Nationalen Aufsichtsbehörden beaufsichtigt?<br />

• Trennung von Geldpolitik und Bankenaufsicht innerhalb der EZB (Chinese Walls),<br />

geldpolitische Entscheidungen dürfen nicht von aufsichtsrechtlichen Überlegungen<br />

beeinflusst werden!<br />

• Zusammenarbeit zwischen Euro und Nicht-Euro Mitgliedsländern,<br />

Aufgabenabgrenzung zwischen EBA und EZB?<br />

• Bankenunion ist ein auf Zukunft gerichtetes Konzept? Darf nicht benutzt werden, um<br />

Altlasten der Bankensysteme zu entsorgen (z.B. kein ESM Geld für Spanische Banken)?<br />

• Europäische Bankenaufsicht sollte gleichzeitig mit Europäischem Sanierungs- und<br />

Abwicklungsmechanismus umgesetzt werden?<br />

• Rechtsmittel? Aktuell noch keine Möglichkeit, gegen Rechtsakte der Europäischen<br />

Aufsicht Rechtsmittel einlegen zu können.<br />

• Geplante zeitliche Umsetzung zu ambitioniert (Quality over Speed)?<br />

- 26 -

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