Konzept Mediationsausbildung - KOMMA
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Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Tel.: 0431 / 3209 118<br />
<strong>KOMMA</strong> Fax:0431 / 3209 117<br />
Rehmkamp 10<br />
Mail: peters@fhvd.de<br />
24161 Altenholz<br />
<strong>Konzept</strong> <strong>Mediationsausbildung</strong><br />
Aufbau und Inhalte der Ausbildung<br />
Die <strong>Mediationsausbildung</strong> gliedert sich in zwei Abschnitte, Grundausbildung und Vertiefungsangebote.<br />
In der Grundausbildung werden im Rahmen von 90 Stunden die Grundlagen der Mediation<br />
behandelt; sie umfasst vier dreitägige Module (Wochentage) mit folgenden Inhalten:<br />
Modul 1: Konflikte erkennen und verstehen, Grundlagen und Verfahrensmerkmale der Mediation<br />
• Prinzipien der Mediation, Abgrenzung zu anderen Verfahren<br />
• Geschichte und aktuelle Anwendungsfelder der Mediation<br />
• Leitbilder: Verhandeln nach dem Harvard-<strong>Konzept</strong>, Transformative Mediation<br />
• Muster des Konfliktverhaltens; Reflexion des eigenen Konfliktverhaltens<br />
• Konfliktdynamik und –eskalation<br />
• Konflikttypen und -inhalte<br />
• Subjektive Wahrnehmung als Konfliktfaktor<br />
Modul 2: Gesprächsführung und Kommunikationstechniken in der Mediation<br />
• Muster in der Alltagskommunikation<br />
• Körpersprache und nonverbale Kommunikation in Konflikten und in der Mediation<br />
• Praktische Anwendung von Modellen der Kommunikationspsychologie<br />
• Haltungen mediativer Gesprächsführung: Empathie, Wertschätzung, Authentizität<br />
• Techniken der Gesprächsführung in Konflikten: Aktives Zuhören, Paraphrasieren,<br />
Fragetechniken<br />
• Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen<br />
Modul 3: Ablauf und Rahmenbedingungen des Mediationsverfahrens<br />
• Phasen eines Mediationsverfahren<br />
1) Vorbereitung und Mediationsvertrag<br />
2) Informations- und Themensammlung<br />
3) Interessenklärung<br />
4) Kreative Ideensuche<br />
5) Lösungsoptionen bilden, auswählen und bewerten<br />
6) Vereinbarung und Umsetzung<br />
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Modul 4: Rolle und Selbstverständnis, Einsatz im beruflichen Umfeld<br />
• Rolle und Selbstverständnis bei mediativer Arbeit im eigenen Berufsfeld<br />
• Rolle des Rechts in der Mediation<br />
• Umgang mit Emotionen<br />
• Vertiefende Übungen<br />
• Einstieg in die Praxis<br />
Nach der Grundausbildung erhalten die Teilnehmer/innen eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung<br />
mit Hinweis auf Umfang und Inhalt der Ausbildung.<br />
Darauf aufbauend werden für Interessierte, die sich vertieft mit Mediation beschäftigen wollen,<br />
Spezialisierungen in zwei Anwendungsfeldern angeboten, die jeweils aus zwei Drei-<br />
Tages-Modulen und zwei 1½-Tages-Modulen Fallsupervision bestehen. Die Teilnehmer/innen<br />
können wählen zwischen Mediation im öffentlichen Bereich und Mediation innerhalb<br />
von Verwaltungen, Unternehmen und Organisationen.<br />
Aufbaufach „Mediation im öffentlichen Bereich (Politik und Verwaltung, Mediation als Beteiligungsverfahren<br />
im Bereich Umwelt, Bau und Planung)“<br />
Aufbaumodul 1 und 2<br />
• Umgang mit typischen Interessengruppen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft<br />
• Umgang mit Presse und Öffentlichkeit im Mediationsverfahren<br />
• Besonderheiten in der Vorbereitungsphase: Erstgespräch, Auftragsklärung, Konfliktanalyse<br />
in Vorgesprächen, Inhalte eines Mediationsvertrages<br />
• Arbeit mit InteressenvertreterInnen: Das Delegiertenproblem<br />
• Einsatz von Visualisierung und Moderationstechniken in der Mediation<br />
• Verwaltungsrechtliche Rahmenbedingungen<br />
Fallsupervision<br />
Aufbaufach „Mediation innerhalb von Verwaltungen, Unternehmen und Organisationen“<br />
Aufbaumodul 1 und 2<br />
• Umgang mit Hierarchien in der Mediation<br />
• Zweiparteien- und Vielparteienkonflikte<br />
• Verhältnis der Mediation zu anderen innerbetriebliche Verfahren wie Coaching, Supervision,<br />
Teamtrainings, Schulungen, Moderationsprozessen etc.<br />
• Typische Fallkonstellationen (z.B. Veränderungsprozesse, Mobbing, Teamkonflikte,<br />
Konflikte zwischen Team und Leitung, interpersonelle Konflikte etc.)<br />
• Dienst- bzw. Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen<br />
Fallsupervision<br />
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Die dreitägigen Aufbaumodule können den jeweiligen Arbeitsfeldern und Interessen der TeilnehmerInnen<br />
angepasst werden. Nach dem ersten und nach dem zweiten Aufbaumodul findet<br />
jeweils eine anderthalbtägige Fallsupervision statt, in der Erfahrungen der<br />
TeilnehmerInnen aus der praktischen Umsetzung reflektiert und persönliche Kompetenzen<br />
weiterentwickelt werden.<br />
Methoden und Materialien<br />
Die Seminare werden von Mediatorinnen und Mediatoren mit Praxiserfahrung in den jeweiligen<br />
Anwendungsfeldern der TeilnehmerInnen geleitet. Jede Ausbidlungsgruppe wird von<br />
zwei oder drei TrainerInnen betreut, von denen jeweils eine/r HauptansprechpartnerIn ist.<br />
Das einzelne Seminar wird von jeweils einem/einer TrainerIn geleitet. Ab einer Gruppengröße<br />
von 15 Personen werden die Seminare von jeweils zwei TrainerInnen geleitet.<br />
Methodische Schwerpunkte sind angeleitete Übungen im Rollenspiel, Arbeiten in Kleingruppen,<br />
theoretische Einführungen in der Gesamtgruppe, Aufgaben zur Selbstreflexion sowie<br />
Demonstrationen durch die Trainer.<br />
Zu jedem Modul erhalten die TeilnehmerInnen ein Skript mit Ausführungen zum theoretischen<br />
Hintergrund, Checklisten und Praxistipps sowie Literaturhinweisen.<br />
Die in den Modulen erarbeiteten Ergebnisse werden den TeilnehmerInnen in Form eines Fotoprotokolls<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Speziell für die Ausbildungsgruppe wird ein nur den TeilnehmerInnen zugänglicher Bereich<br />
auf einer Internetplattform (www.marktplatz-mediation.de) eingerichtet. Hier findet sich neben<br />
Dokumenten und Fotoprotokollen nach jedem Modul auch eine Aufgabe zur Bearbeitung<br />
zwischen den Modulen.<br />
Zertifizierung<br />
Voraussetzung für ein Zertifikat als Mediator oder Mediatorin ist die Teilnahme an der<br />
Grundausbildung und einem Aufbaufach inklusive der Supervision. Zusätzliche Voraussetzung<br />
für die Zertifizierung, ist die von der Ausbildungsleitung zu bewertende Dokumentation<br />
von zwei eigenen Mediationsfällen.<br />
Zielgruppe<br />
Die Ausbildung wendet sich an Personen, die in der öffentlichen Verwaltung in ihrem beruflichen<br />
Umfeld als MediatorInnen vermittelnd tätig werden wollen und/oder ihren Umgang mit<br />
Konflikten in ihrer beruflichen Rolle professionalisieren wollen.<br />
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