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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1115 (Detail)<br />

1115*<br />

ROTE LACK-KOMMODE, Louis XV, sign. M. CRIAERD (Mathieu<br />

Criaerd, Meister 1738), Paris um 1760.<br />

Holz allseitig gelackt im „goût chinois“; auf rotem Fond idealisierte<br />

Pagoden- und Parklandschaft mit Figurenstaffage. Geschweifter, trapezförmiger<br />

Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front<br />

mit 2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete<br />

Bronzebeschläge und -sabots. Mehrfach profilierte „Campan“-<br />

Platte. Restaurationen und Ergänzungen. 129x62x84 cm.<br />

Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />

Eine sehr ähnliche rote Lack-Kommode von J. Dubois wurde in unserer<br />

März-Auktion 2001 (<strong>Katalog</strong>nr. 868), eine weitere, sign. L. Malle, wurde in<br />

unserer März-Auktion 1999 (<strong>Katalog</strong>nr.686) verkauft.<br />

Bereits in den 1730er Jahren wurden japanische und chinesische Lacktafeln<br />

von Händlern wie Hébert, Darnault und Poirier nach Paris importiert, wo<br />

man die Tafeln zu Frontpanneaux für Kommoden, Schränke und Gueridons<br />

verarbeitete. Die erste quellenmässig gesicherte Lieferung eines solchen<br />

Möbels - eine Kommode von B. Van Risen Burgh II für den Garde-<br />

Meuble Royal - erfolgte im Jahre 1737. In den darauffolgenden Jahrzehnten<br />

erfreuten sich die sehr teuren Lackmöbel grosser Beliebtheit. Von Bedeutung<br />

ist die Tatsache, dass in Paris Ateliers entstanden, die sich auf die<br />

Herstellung von Lackpanneaux im „goût chinois“ oder „goût japonais“<br />

spezialisierten. Es ist deshalb davon auszugehen, dass ein Grossteil solcher<br />

Panneaux in Paris hergestellt wurde.<br />

Es sei erwähnt, dass rote Lackkommoden weit seltener sind als schwarze.<br />

Weitere rote Lackkommoden sind bekannt: eine von F. Rube stuck signierte<br />

(verkauft bei Sotheby’s Monaco am 23./24.6.1976, <strong>Katalog</strong>nr. 60), eine<br />

zweite Rubestuck zugeschriebene (verkauft bei Sotheby’s Monaco am<br />

27.2.1992, <strong>Katalog</strong>nr. 190), eine dritte von N. Malle signierte (verkauft bei<br />

Sotheby’s Monaco am 3.7.1993, <strong>Katalog</strong>nr. 103), zwei von BVRB signierte<br />

(verkauft bei Sotheby’s Monaco am 15.6.1996, <strong>Katalog</strong>nr. 132 und 133),<br />

eine von J.Dubois signierte (verkauft bei Sotheby’s London am 13.12.2000,<br />

<strong>Katalog</strong>nr. 130) sowie schliesslich eine von C.Malle (verkauft bei <strong>Koller</strong><br />

Zürich am 17.3.1999, <strong>Katalog</strong>nr. 593).<br />

Für Angaben zu M. Criaerd siehe Fussnote der <strong>Katalog</strong>nr. 1144.<br />

1115 (Seitenansicht)<br />

CHF 120 000.- / 180 000.-<br />

(€ 100 000.- / 150 000.-)<br />

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