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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1099 (Detail)<br />

1099*<br />

KLEINE JARDINIERE „AUX CARTOUCHES“, Louis XV, mit Sign.<br />

CAFFIERI FECIT (Jacques Caffiéri, 1678 Paris 1755), Paris, wohl 18. Jh.<br />

Vergoldete Bronze. Rundes, bauchiges Gefäss mit eingerollten Volutenfüssen,<br />

reich verziert mit Kartuschen, Medaillons, Voluten und Blättern.<br />

D 19 cm. H 23 cm.<br />

Provenienz: Aus einer französischen Sammlung.<br />

Die hier angebotene Jardinière besticht sowohl durch die „gewagte“<br />

Formgebung als auch durch die stupende Ausführung, beides Elemente,<br />

die im Ouevre der Caffiéris vorzufinden sind. Die Caffiéri, eine hochbedeutende<br />

Dynastie von Bildhauern und „bronziers“, waren italienischer<br />

Herkunft und auf Wunsch des Kardinals Mazarin von Neapel nach Paris<br />

ausgewandert, wo sie vor allem als „sculpteurs du Roi“ im Auftrag der<br />

Französischen Krone arbeiteten.<br />

Die Faszination und das Interesse am Orient - vor allem China - beeinflussten<br />

das Kunsthandwerk zur Zeit Louis XV sehr stark. J. Caffiéri war<br />

einer der bedeutendsten Bronzekünstler jener Epoche und sowohl als<br />

Bildhauer wie auch als „fondeur-ciseleur“ tätig. Er schuf zahlreiche<br />

Entwürfe und Modelle für Kaminböcke und -schmuck, Leuchter, Wanddekorationen,<br />

Spiegel, Büsten und Möbel. Er wurde als Bildhauer in die<br />

Académie de Saint-Luc aufgenommen und ca. 1715 zum „maître fondeurciseleur“<br />

ernannt. Von diesem Zeitpunkt an bis zu seinem Tod 1755 arbeitete<br />

und wohnte J. Caffiéri in der Rue des Canettes. Ab 1736 war er fast<br />

ausschliesslich für den Königshof tätig und schuf zusammen mit seinem<br />

Sohn Philippe zahlreiche Einrichtungsgegenstände für die Schlösser von<br />

Versailles, Fontainebleau, Choisy, Marly, Muette und Compiègne. Zu<br />

Caffiéris bedeutendsten königlichen Aufträgen gehören eine grosse astronomische<br />

Pendule (nach Entwürfen von C.S. Passement und mit einem<br />

Werk von Dauthiau, befindet sich noch heute im Schloss von Versailles)<br />

und 2 monumentale Girandolen (heute in der Wallace Collection in<br />

London). Er fertigte auch ein Paar grosse Spiegel (nach Zeichnungen von<br />

A.J. Gabriel), das König Louis XV dem Sultan des Osmanischen Reiches<br />

schenkte, die Bronzebeschläge einer von A.R. Gaudreaux 1739 für das<br />

Schlafzimmer des Königs hergestellten Kommode und anderer Möbel.<br />

Caffiéri war aber ebenfalls ein begnadeter Bildhauer und schuf hervorragende<br />

Büsten, von denen folgende heute noch erhalten sind: die 1735<br />

gefertigte Bronzebüste des Obersten der Schweizergarde, Baron de<br />

Besenval und die Büste des Vaters und Schultheissen von Solothurn, 1737.<br />

Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 2/3, S. 352 (biogr. Angaben).<br />

CHF 35 000.- / 55 000.-<br />

(€ 29 170.- / 45 830.-)<br />

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