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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1331 (Detail)<br />

1331*<br />

1 PAAR KONSOLEN „EN JARDINIERE“, Historismus, G. GROHE<br />

(Guillaume Grohé, 1808-1885) zuzuschreiben, wohl nach Vorlagen von<br />

J.M. LIENARD (Jean Michel Liénard, 1810 Paris 1870), Paris um 1860.<br />

Eiche und Palisander profiliert. Markant geschweifte, randprofilierte, trapezförmige<br />

und aufklappbare Platte auf gerader Zarge mit 4 markanten<br />

Volutenstützen und kartuschenbeschmücktem Zentralsteg. Schwarz<br />

gefasstes Messingbecken. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete<br />

Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Rosetten,<br />

Kartuschen, Blättern und Zierfries.125x38x105,5 cm.<br />

Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />

Prachtvolles und sehr seltenes Paar, an welchem die innovative und<br />

„gewagte“ Formensprache des G. Grohé aufgezeigt werden kann.<br />

G. Grohé wurde in Wintersheim geboren und zog 1872 mit seinem Bruder<br />

Jean-Michel nach Paris. Zwei Jahre später führten sie ihre eigene Werkstatt,<br />

die schon bald eine bedeutende „notoriété“ erlangte. Ab 1847 als<br />

offizielle Gemeinschaft „Grohé Frères“ tätig, belieferten sie König Louis-<br />

Philippe, Kaiser Napoleon III, Kaiserin Eugénie, Königin Viktoria von<br />

England, den Duc d’Aumale, Madame Pelouze usw. In zeitgenössischen<br />

Quellen wird G. Grohé wie folgt beschrieben: „Un célèbre industriel qui<br />

fut aussi l’un des grands artistes de son temps... digne continuateur de<br />

Boulle, Gouthière et Riesener, véritable grand maître de l’ébénisterie artistique<br />

au XIXe siècle. Une carrière de plus de cinquante années, exclusivement<br />

consacrée au relèvement et à la reconstitution d’in art national entre<br />

tous... a rempli nos musées, nos palais nationaux de chefs d’oeuvres<br />

imcomparables. Son influence sur le grand art industriel a été décisive.“<br />

in: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989;<br />

S. 237-298. Durch die Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen, wo er<br />

regelmässig Preise erhielt, wurde G. Grohé als Vize-Präsident des „comité<br />

d’admission et d’installation“ gewählt und in dessen Rapport als „maître<br />

incontesté de l’ébénisterie moderne“ bezeichnet.<br />

Michel Liénard wurde am 17. September 1810 in La Bouille bei Rouen<br />

geboren. An der Ecole royale de mathématique et de dessin in Paris<br />

erlernte er die Grundlagen der Architektur und der Zeichenkunst, die er<br />

später für sein Schaffen nutzte. Seine Ausbildung als Bildhauer begann<br />

ca. 1825 als er im Atelier des Jean-Baptiste Plantar, dem renommierten<br />

„sculpteur des bâtiments du Roi“, seine Lehre machte und für die nächsten<br />

13 Jahre als Bildhauer tätig war. Seine Werke gingen ins Königshaus<br />

Versailles, nach Fontainebleau, ins Louvre und ins Palais-Royal und ebenso<br />

in diverse Kirchen wie die Cathédrale de Reims oder die Notre-Damede<br />

Lorette. Die Zusammenarbeit mit diversen Goldschmieden, Ebenisten,<br />

Architekten sowie Bronziers ermöglichte ihm, sich bald als selbstständiger<br />

Bildhauer einen Namen zu machen, und so begann er die Zusammenarbeit<br />

mit dem namhaften Bronzier Thomire. Auch das Möbelhaus Grohé<br />

nutzte das Talent des Michel Liénard und stellte mit ihm zusammen zu<br />

Beginn der 1850er Jahre einige Möbel für den Duc de Nemours und für<br />

die Königin Viktoria her.<br />

CHF 90 000.- / 140 000.-<br />

(€ 75 000.- / 116 670.-)<br />

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