PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />
1285*<br />
BRIEFÖFFNER MIT SIEGEL DER FAMILIE VON BAGGE AF<br />
BOO, Napoléon III, von A. GIROUX (Alphonse Gustave Giroux, 1810-<br />
1886), Paris um 1840.<br />
Schildpatt und Bronze vergoldet und versilbert. Auf Schiffsbug stehender<br />
Seemann in prächtiger Uniform, den Federhut schwenkend, im Arm den<br />
ruderförmigen Brieföffner haltend. In originaler Lederschatulle mit Prägestempel<br />
ALPH. GIROUX ET CIE 7, RUE DU COQ ST. HONORE<br />
PARIS. Brieföffner: L 24,5 cm. Schatulle: L 29 cm.<br />
Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />
Das Geschlecht der Bagge af Boo ist ursprünglich norwegischer Herkunft<br />
und erhielt im 16. Jahrhundert den schwedischen Adelstitel durch König<br />
Gustav I. Im 18. und 19. Jahrhundert waren viele Mitglieder der Familie<br />
als Ritter von Kurland oder im Senat tätig.<br />
Für Angaben zur Maison Giroux siehe Fussnote der <strong>Katalog</strong>nr. 1286.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
1286*<br />
PRUNK-SCHATULLE „A L’AMOUR“ MIT BOULLE-<br />
MARKETERIE, sog. „coffret de mariage“, Régence-Stil, aus einer<br />
Pariser Meisterwerkstatt, wohl von A. GIROUX (Alphonse Gustave<br />
Giroux, 1810-1886), um 1840.<br />
Schwarzes Schildpatt fein eingelegt mit Zinn- und Messingeinlagen in<br />
„contre-partie“; Blumen, Blätter, Kartuschen und Zierfries. Sarkophagförmiger<br />
Korpus mit gewölbtem, von Putto bekröntem Deckel und seitlichen<br />
Eckkaryatiden auf gerader Zarge mit Füssen in Form von Schildkröten.<br />
Ausserordentlich reiche, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge<br />
und -applikationen. Inwendig mit rotem Samt bezogen.<br />
82x49x64 cm.<br />
Provenienz: Aus englischem Besitz.<br />
Die ausserordentlich feine Ausarbeitung sowie die „gewagte“ und phantasievolle<br />
Formgebung im Stile der Régence weist auf A. Giroux hin, der<br />
sich mit seinen prunkvollen Schatullen und „coffrets à bijoux“ einen<br />
Namen machte.<br />
1799 richtete A.G. Giroux in der Rue du Coq-Saint-Honoré ein Geschäft<br />
„à l’enseigne au Coq Honoré“ ein, wo er vor allem Künstlerbedarf wie<br />
Papier, Farben und Rahmen verkaufte. Schon nach kurzer Zeit gelang es<br />
ihm, seinem Unternehmen erheblichen Aufschwung zu verschaffen, indem<br />
er die Palette seiner Produkte um ein Vielfaches erweiterte. Er wandte sich<br />
der Tischlerei zu und schuf unzählige Kleinmöbel in hellem Holz, wie es<br />
der Geschmack der Zeit verlangte. 1827 publiziert er einen „Catalogue de<br />
l’exposition d’une variété d’objets utiles et agréables offerts pour les étrennes“.<br />
Während der Restaurationszeit erhielt er zahlreiche bedeutende<br />
Aufträge der Regierung. Er fertigte viele luxuriöse Spielsachen - eine seiner<br />
Spezialitäten - für die Kinder von Louis XVIII und Charles X, wie zum<br />
Beispiel einen wundervollen Zeichentisch für den zukünftigen Henri V.<br />
Während dieser Zeit begann auch die Zusammenarbeit mit seinem jüngsten<br />
Sohn Alphonse Gustave, der 1838 die Geschicke des Familienbetriebes<br />
übernahm und sich mit mehreren talentierten Künstlern zusammenschloss -<br />
aus dem Unternehmen wurde „Alphonse Giroux et Compagnie“. Ein Jahr<br />
später erhielt er die Silbermedaille an der „Exposition des produits de<br />
l’industrie“. Während der „Exposition universelle“ 1855 gewann er eine<br />
Medaille für ein herrliches Schachspiel mit Figuren aus feinstem Silber.<br />
In den Jahren 1855/57 zog das Unternehmen an den Boulevard des<br />
Capucines um. Allmählich machte sich eine neue Stilrichtung bemerkbar -<br />
„l’orientalisme“, welche auch die Produktion der Giroux beeinflusste. Eine<br />
weitere Silbermedaille und die Übernahme des Familienbetriebes durch<br />
Ferdinand Duvinage und Harinkouck prägten das Jahr 1867. Trotz der<br />
neuen Geschäftsleitung wurden die bewährten Traditionen, Spezialitäten<br />
und Rezepte beibehalten, welche die Berühmtheit dieses Betriebes begründeten:<br />
ein hervorragendes Gespür bei der Auswahl neuer Modelle, innovative<br />
Formen „au goût le plus nouveau“, perfekte Qualität der Ausführung.<br />
1285<br />
| 234<br />
CHF 25 000.- / 45 000.-<br />
(€ 20 830.- / 37 500.-)