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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1244 (Verso)<br />

Landschaftsmaler seiner Zeit, dessen Werke von der Berliner Manufaktur<br />

nachgebildet wurden. Seine topographischen Werke enthalten zahlreiche<br />

Szenen der königlichen Residenzen. In diesem Fall stammt die Ansicht<br />

mit Darstellung des Palasts von Sanssouci von einem Freydanck’s<br />

Gemälden von 1843, im K.P.M. Archiv (Inventarnummer 173.) untergebracht.<br />

Unter anderen Ölbildern die von KPM verwendet wurden, ist ein<br />

langgestreckter „Panorama-Blick auf Potsdam von der Terrasse von<br />

Sanssouci aus gesehen“ (in: „Entlang der Königsstrasse, Berlin und<br />

Potsdam in KPM Porzellan und Malerei 1815-1848 „ dargestellt, herausgegeben<br />

von Derek E. Ostergard, um 1993 , S.196f.). Sanssouci, der grosszügige<br />

Pavillon und Landsitz Friedrichs des Grossen, wurde zwischen<br />

1745 und 1747 vom Architekten Georg von Knobeldorff erbaut. Die<br />

Gärten, mit herrlichem Blick über Potsdam, waren ursprünglich fein<br />

gepflegt und mit Obstbäumen bepflanzt, bevor sie im 19. Jahrhundert zerfielen<br />

und überwucherten. Auf Veranlassung des Königs wurde die<br />

Schlossanlage erweitert und als Teil einer grösseren Vision für den Bereich<br />

Potsdam von Peter Joseph Lenné (1789-1866) umgebaut. Im Jahre 1836<br />

wurde die gusseiserne Brücke, die den Schafgraben (Schaf-Kanal) überspannt,<br />

im Vordergrund zu sehen, von K.F. Schinkel - mit dem Lenné<br />

häufig zusammen gearbeitet hatte - gebaut, um eine frühere und weniger<br />

kunstvolle Struktur zu ersetzen.<br />

Auf der anderen Seite der gleichen flankierenden Vase ist eine Ansicht<br />

von Schloss Babelsberg, einem englischen, gotischen Sommerschloss in<br />

Potsdam, das von Prinz Wilhelm (Frederick Wilhelm IV ältester Bruder)<br />

und seiner Frau Augusta, Prinzessin von Sachsen-Weimar, in Auftrag<br />

gegeben wurde, zu sehen. In den Jahren 1835-1849 wurden die von K.F.<br />

Schinkel, Ludwig Persius und Prinzessin Augusta vorgeschlagenen architektonischen<br />

Pläne geändert und dann nach Schinkels Tod von J.H.<br />

Strack vollendet. Unter anderen seltenen K.P.M. Stücken, welche die<br />

gleiche Ansicht von Babelsberg darstellen, ist eine Porzellanschale des<br />

Royalen Präsentation Reiseservice (siehe „Auf dem Königsweg, Berlin<br />

und Potsdam in KPM Porzellan und Malerei 1815-1848“, 1993, p. 174),<br />

während eine „Veduten -Maler“-Amphorenvase mit Greifenhenkeln, auch<br />

mit der gleichen Ansicht, von Christie’s New York am 18. Oktober 2002,<br />

<strong>Katalog</strong>nr. 461) verkauft wurde.<br />

Die Vorderseite der entsprechenden Vase bietet einen Blick auf das Palais<br />

Prinz Albrecht in Berlin. Die Rokoko-Residenz, die in den Jahren 1737-<br />

1739 gebaut wurde, ist 1830 von König Friedrich Wilhelm IV jüngstem<br />

Bruder, Prinz Albert und seiner Frau Prinzessin Marianna der Niederlande<br />

erworben worden. Auch hier bekamen Schinkel und Lenné den Auftrag,<br />

den Palast als Hauptwohnsitz für den Prinzen umzugestalten, inklusive<br />

eines Reitstalls und einer Eislaufbahn, die für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

waren.<br />

Auf der Vorderseite des Palais Prinz Albrecht ist ein Blick auf die Lange<br />

Brücke vor dem Palast des Königs in Berlin. Die Brücke, nach Entwürfen<br />

von Johann Arnold Nering, wurde auf den Grundmauern einer älteren<br />

Kirche errichtet und 1703 eröffnet. Mitte des 19. Jahrhunderts entwarf<br />

K.F. Schinkel ein aufwendiges Gusseisen-Geländer für die Brücke, die<br />

Seepferdchen, Delphine und Tritonen sowie weitere skulpturale Elemente<br />

beinhaltete (siehe I. und W. Baer et al., Carl Daniel Freydanck 1811-1887,<br />

ein Veduten-Maler der KPM, Schloss Charlottenburg, Ausstellungskatalog,<br />

6.6 bis 30.8. 1987; S. 87, Kat. 8, Inv.-Nr. 45, für eine detaillierte<br />

Studie über die Lange Brücke).<br />

Die erste Berliner Porzellanfabrik, von Wilhelm Kaspar Wegely 1752<br />

gegründet, produzierte gute, leicht trübe Hartporzellan-Tisch dekorationen<br />

und eindrucksvolle Vasen und Statuetten, musste aber jedoch schon nach<br />

fünf Jahren schliessen. 1761 gründete ein Bankier namens Johann Ernst<br />

Gotzkowsky eine zweite Fabrik, nachdem diese finanzielle Schwierigkeiten<br />

bekam wurde sie 1763 von Friedrich dem Grossen erworben. So<br />

blieb das Unternehmen bis 1918 eine königliche Fabrik, wurde danach<br />

Staatseigentum und ist bis heute noch ein florierender Konzern. Während<br />

des 18. Jahrhunderts produzierte KPM einige herausragende Stücke mit<br />

einem crèmigen Ton, sehr sorgfältig modelliert und bemalt. Die Einführung<br />

einer anderen Art von Kaolin kurz nach 1770 führte zu einem viel<br />

weisseren Porzellan, das auch mit einem schwereren, aber vereinfachten<br />

Stil der Modellierung in der neoklassizistischen Mode, zusammenfiel. Die<br />

klassizistische Beeinflussung wurde unter der Schirm herrschaft von<br />

Friedrich Wilhelm II erhöht und auch im 19. Jahrhundert unter seinem<br />

Sohn Friedrich Wilhelm III und seinem Enkel Friedrich Wilhelm IV<br />

weitergeführt.<br />

CHF 250 000.- / 350 000.-<br />

(€ 208 330.- / 291 670.-)<br />

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