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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1185<br />

1185*<br />

FOLGE VON 6 GROSSEN GEFASSTEN FAUTEUILS „A LA<br />

REINE“, Louis XVI, 1 Fauteuil sign. C. CHEVIGNY (Claude Chevigny,<br />

Meister 1768), Paris um 1775/80.<br />

Buche kanneliert und fein beschnitzt mit Rosetten und Zierfries sowie<br />

weiss gefasst. Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten<br />

Säulenbeinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne „en chapeau<br />

de gendarme“ mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften Stützen.<br />

Joncgeflecht. Blau/beiges Sitzkissen. 60x48x43x99 cm.<br />

Eine identische Folge gehörte zur Sammlung der Georg Waechter<br />

Memorial Foundation und wurde am 5.6.1996 bei Sotheby’s Zürich verkauft<br />

(<strong>Katalog</strong>nr. 315).<br />

Bis zur Revolution war C. Chevigny in der Rue de Cléry tätig. In seinem<br />

Atelier entstanden Sitzmöbel von hervorragender Qualität mit sehr sorgfältigen<br />

Schnitzereien. Zu seiner Kundschaft zählten der Duc de<br />

Montmorency und Duc de Choiseul vom Château de Chanteloup, dem er<br />

ein Ameublement mit 24 goldgefassten Sitzmöbeln lieferte. Sie sind heute<br />

im Besitz der Chambre de Commerce von Tours. Weitere Werke von<br />

Chevigny befinden sich heute im Pariser Louvre, im Musée Nissim-de-<br />

Camondo und im New Yorker Metropolitan Museum.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.<br />

180-182 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes<br />

français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 32f. (biogr. Angaben).<br />

CHF 14 000.- / 20 000.-<br />

(€ 11 670.- / 16 670.-)<br />

1186*<br />

GEFASSTE KONSOLE „AUX VOLUTES“, Louis XVI, wohl von G.<br />

JACOB (Georges Jacob, Meister 1765), Paris um 1785.<br />

Holz ausserordentlich fein beschnitzt mit Rosetten, Blättern, Mäanderband,<br />

Perlstab, Tatzen und Zierfries sowie weiss gefasst. Randprofilierte,<br />

abgerundete, rot/grau gesprenkelte Marmorplatte auf gerader Zarge mit 6<br />

geschweiften, durch bewegten Kreuzsteg mit Zentralplateau verbundenen<br />

Volutenstützen mit markanten Tatzenfüssen. 120x56x96 cm.<br />

Hochbedeutende, ausserordentlich elegante Konsole von bestechender<br />

Qualität, an welcher die innovative Formensprache und hohe Handwerkskunst<br />

des G. Jacob in exemplarischer Weise evidenziert werden<br />

kann.<br />

G. Jacob ist der Begründer der wohl bedeutendsten Dynastie von<br />

Sitzmöbelherstellern des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Alter von 16<br />

Jahren ging er nach Paris, wo er bei J.B. Lerouge einen „apprentissage“ als<br />

„menuisier“ absolvierte. Während dieser Lehrzeit knüpfte er Kontakt zu<br />

L. Delanois, G. Boucault und P. Forget. Nach der Gründung seiner eigenen<br />

Werkstatt in der Rue Meslée gelang G. Jacob der grosse Durchbruch;<br />

er belieferte den gesamten Hochadel der französischen Metropole. Ab<br />

1777 fertigte er mit J.B. Sené, teils in Zusammenarbeit, teils in erbitterter<br />

Konkurrenz, Mobiliar für die Schlösser von Versailles, Petit Trianon,<br />

Fontainebleau, Saint-Cloud, Rambouillet usw. Nach erheblichen finanziellen<br />

Schwierigkeiten während der Revolution - viele von G. Jacobs<br />

Kunden waren verurteilt worden oder im Exil - gelang es ihm, vor allem<br />

mit Hilfe seines Freundes J.L. David, bedeutende Aufträge der neuen<br />

Regierungsmitglieder zu erhalten. 1803, nachdem er sich für 7 Jahre aus<br />

dem Geschäft zurückgezogen und die Werkstatt seinen beiden Söhnen<br />

überschrieben hatte, nahm G. Jacob zusammen mit F.H.G. Jacob-<br />

Desmalter die Leitung des Unternehmens wieder in die eigene Hand.<br />

Diese Zusammenarbeit und die Position als privilegierter Lieferant<br />

Napoleons und dessen Entourage ermöglichte ihm einen Ausbau der<br />

Werkstatt zu einer „entreprise“ mit über 350 Angestellten. Allerdings<br />

geriet das Unternehmen wenige Jahre später durch die Krise des Empire<br />

und die finanziellen Schwierigkeiten der Staatskasse und der Oberschicht<br />

in erhebliche Probleme; ab 1813 führte F.H.G. Jacob-Desmalter das<br />

Geschäft in Eigenregie weiter.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.<br />

409-434 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du<br />

XIXe siècle, Paris 1989; S. 267 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la<br />

manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S.<br />

193-196 und 213 (biogr. Angaben). B.G.B. Pallot, Le mobilier du Musée<br />

du Louvre, Dijon 1993; II, S. 194-196 (biogr. Angaben). C. Payne, 19th<br />

Century European Furniture, Suffolk 1981; S. 37 (biogr. Angaben).<br />

CHF 35 000.- / 55 000.-<br />

(€ 29 170.- / 45 830.-)<br />

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