PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />
1120<br />
1120*<br />
GRÜNE LACK-KOMMODE, Louis XV, mit Sign. P. MACRET (Pierre<br />
Macret, Meister 1756), Paris um 1760.<br />
Holz allseitig gelackt im „goût chinois“; auf grünem Fond bunte Parklandschaft<br />
mit Figurenstaffage. Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit<br />
vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit<br />
geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 2 Schubladen<br />
ohne Traverse. Ersetzte, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte<br />
„Brèche Violette“-Platte. Die Lackmalerei später. 124x69x85 cm.<br />
Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />
Der „marchand-ébéniste privilégé du Roi“ Pierre Macret, 1727 geboren<br />
und 1756 vom Hof mit der Meisterwürde bedacht, stellte in seinem Atelier<br />
in der Rue Saint-Nicolas in erster Linie hochelegante Möbel der Louis<br />
XV-Epoche her: Kommoden, Eckmöbel, Sekretäre, Tische verschiedener<br />
Ausführungen, herzförmige Coiffeusen usw. und verkaufte diese in seinem<br />
Geschäft in der Rue Saint-Honoré. Nach Aussage gewisser Autoren zog<br />
er sich Mitte der 1780er Jahre aus dem Erwerbsleben zurück, was auch die<br />
geringe Anzahl Möbel im Stil Louis XVI erklärt. Macrets exquisite<br />
Werke, mit Würfel-, Blumen- oder Trophäenmarketerie in bester Qualität<br />
versehen, oft umrahmt von feinen Linien, fanden eine ideale Ergänzung in<br />
Kommoden mit China- oder Japanlack-Panneaux. Seine ausserordentlich<br />
seltenen Lackmöbel, für einmal nicht furniert mit Lackpanneaux, sondern<br />
mit bemalten Panneaux im „goût chinois“ aus Eisenblech, waren ausschlaggebend<br />
für den Erfolg von Pierre Macret. Eine der Kommoden „à<br />
vantaux“ ging im Jahre 1965 als Geschenk von Mme. Florence Gould an<br />
das Château von Versailles.<br />
CHF 35 000.- / 55 000.-<br />
(€ 29 170.- / 45 830.-)<br />
1121*<br />
BERGERE, Louis XV, sign. BAUVE (Mathieu Bauve oder Debauve,<br />
Meister 1754), Paris um 1760.<br />
Buche mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.<br />
Hufförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />
Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten<br />
Armlehnen auf geschweiften -stützen. Gelber Seidenbezug mit bunten<br />
Blumen und Blättern. Sitzkissen. 70x50x49x102 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Ehemals Sammlung Sidney und Jenny Brown, Langmatt.<br />
- Auktion <strong>Koller</strong> Zürich, 26.5.1988 (<strong>Katalog</strong>nr. 1083).<br />
- Privatbesitz, München.<br />
M. Bauve führte ein Atelier in der Rue de Cléry, wo er Stühle und<br />
Modelle von hoher Qualität herstellte. In seinem Werk finden sich<br />
Fauteuils und Bergèren „à la reine“ in harmonischen Formen, mit leichten<br />
Schweifungen und dezenten Blumenschnitzereien. Ein Ensemble von<br />
Fauteuils dieser Art befindet sich im Château de Thoiry bei Paris. Einige<br />
hervorragende Stühle von höchster Qualität, die in <strong>Auktionen</strong> angeboten<br />
wurden, lassen darauf schliessen, dass Bauve auch einige offizielle<br />
Grossaufträge erhalten haben muss. Bekannt sind vor allem ein Louis-<br />
XVI-Fauteuil mit majestätischen Dimensionen aus vergoldetem Holz, der<br />
1983 in Paris verkauft wurde, und ein Paar ausserordentlich fein beschnitzter,<br />
vergoldeter Prunk-Bergèren im „style Louis XV“, die 1984 in Monte<br />
Carlo verkauft wurden. Diese ungewöhnlichen Bergèren fertigte Bauve<br />
wohl für die Loge von Marie-Antoinette im Theater von Versailles.<br />
CHF 4 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />
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