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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1116<br />

1116<br />

1 PAAR GEFASSTE FAUTEUILS „A LA REINE“, Louis XV,<br />

Frankreich um 1760.<br />

Holz mouluriert sowie beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries<br />

sowie grau gefasst und teils vergoldet. Geschweifter, trapezförmiger Sitz<br />

auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig<br />

abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf<br />

geschweiften -stützen. Hellblauer Veloursbezug mit Blättermuster.<br />

Fassung ergänzt. 68x53x45x94 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Westschweiz.<br />

CHF 1 400.- / 2 400.-<br />

(€ 1 170.- / 2 000.-)<br />

1117*<br />

1 PAAR VASEN „AUX CARPES“ MIT BRONZEMONTUR, Louis<br />

XV, das Porzellan China, wohl Qianlong-Periode (1736-1795), die Bronze<br />

Paris, um 1750.<br />

Blaues Porzellan mit „clair de lune“ sowie matt- und glanzvergoldete<br />

Bronze. Vase in Form von zwei Karpfen mit reliefiertem, leicht ausladendem<br />

Rand und durchbrochenem Kartuschensockel. H 30,5 cm.<br />

Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />

Das hier angebotene Paar besticht nicht nur durch die Qualität der<br />

Ausführung, sondern vor allem auch durch das seltene „clair de lune“.<br />

Die Vorliebe des Königshauses und Pariser Hochadels für solch „exotische“<br />

Objekte wurde von den wichtigsten „marchand merciers“ wie T.J.<br />

Hébert, D. Daguerre und L. Duvaux mit immer neuen Erzeugnissen markant<br />

gefördert. Im Livre Journal von L. Duvaux sind mehrere „poissons<br />

montés en vases, buires et pots à fleurs en forme de vases carpes“ erwähnt.<br />

Am 26. August 1753 lieferte Duvaux für Madame de Pompadour ein<br />

modellogleiches Vasenpaar: „Nr. 1499 - La monture en cuivre doré d’or<br />

moulu de deux vases en porcelaine, bleu clair, dont on a fait des modèles<br />

exprès... 1080 livres“. Auffällig daran ist der im Vergleich zu anderen<br />

Objekten geradezu exorbitante Preis.<br />

H.P. Danloux (Henri Pierre Danloux, 1753-1809) fertigte ein Portraitgemälde<br />

vom Baron de Besenval (heute Teil der Sammlungen der<br />

National Gallery in London), auf welchem mehrere Porzellanobjekte mit<br />

Bronzemontur dargestellt sind - unter anderem auch das modellogleiche<br />

Vasenpaar „aux carpes“.<br />

Es sind mehrere formgleiche Vasen bekannt, jedoch nahezu immer aus<br />

chinesischem Celadon. Eine ähnliche Garnitur mit 5 Vasen „aux carpes“<br />

wurde bei Sotheby’s Monte Carlo am 18.6.1999 (<strong>Katalog</strong>nr. 67) verkauft.<br />

Eine weitere, einzelne Vase war Teil der Sammlungen von L. Lévy und<br />

wurde bei Sotheby’s Paris am 2.10.2008 (<strong>Katalog</strong>nr. 123) verkauft.<br />

Die Manufaktur Sèvres begann in den frühen 1760er Jahren mit der<br />

Herstellung von Vasen mit Bronzemontur; letztere wurden von den „marchand-merciers“<br />

angebracht und mit der eigenen Signatur versehen, nachdem<br />

sie die Porzellangefässe zwecks Weiterverkauf erworben hatten. Die<br />

bedeutendsten Objekte dieser Art wurden im sog. „beau bleu“ hergestellt<br />

und nahezu ausschliesslich für den französischen oder europäischen<br />

Hochadel gefertigt; eine königliche Lyrapendule wurde in unserer<br />

November-Auktion 1995 (<strong>Katalog</strong>nr. 4012) verkauft. Die wichtigsten<br />

„marchand-merciers“ und „bronziers“ der Epoche, wie z.B. D. Daguerre<br />

und P.P. Thomire, werden in den Archiven der Manufaktur Sèvres als<br />

Abnehmer erwähnt und lieferten Entwürfe für die Porzellangefässe. In<br />

den frühen 1780er Jahren übernahm P.P. Thomire die Nachfolge von J.<br />

Duplessis als Entwerfer und „bronzier“ der Manufaktur Sèvres und festigte<br />

die Zusammenarbeit mit D. Daguerre, der unter anderem Madame<br />

Adélaide, Madame du Barry, Maria Feodorovna und das englische<br />

Königshaus belieferte.<br />

Lit.: P. Verlet, Les bronzes dorés du XVIIIe siècle, Paris 1987; S. 72f. (mit<br />

Abb. der erwähnten Vase aus dem Warschauer Palais) und S. 205 (mit<br />

Abb. der Vasengirandolen von Fontainebleau).<br />

CHF 60 000.- / 90 000.-<br />

(€ 50 000.- / 75 000.-)<br />

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