PDF Katalog - Koller Auktionen
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SCHMALER SCHRANK, Régence, Paris um 1720/30.<br />
Palisander gefriest. Rechteckiger Korpus mit geradem, gekehltem und<br />
vorkragendem Kranz auf wellig ausgeschnittenem Sockel. Doppeltürige<br />
Front mit gewulsteter Schlagleiste. Vergoldete Bronzebeschläge. Leicht<br />
ausgebleicht. 92x44x171 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />
1127*<br />
TAPISSERIE „PROCRIS ET CEPHALE“, Régence, wohl Atelier<br />
VAN DER BORGHT (Jasper van der Borght, gest. 1742), mit späterer<br />
Bez. ANVERS, Brüssel um 1720.<br />
Darstellung mit Prokris, Kephalos und Jagdhund Lailaps an einem Bach in<br />
Waldlandschaft, im Hintergund eine Brücke, grosses Tor, Berge und kleine<br />
Städte. Feine Blumen- und Blätterbordüre. H 245 cm. B 262 cm.<br />
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.<br />
Prokris ist eine Figur der griechischen Mythologie und Tochter des<br />
Königs von Attika und Gemahlin des Kephalos, König von Thorikos. Die<br />
Sage erzählt, Prokris habe sich vom attischen Helden Pteleon verführen<br />
lassen und sei dabei von ihrem Gatten Kephalos erwischt worden, der sie<br />
daraufhin acht Jahre lang unberührt liess. Eine andere Version besagt, es<br />
sei Kephalos selbst gewesen, der Prokris in Gestalt eines Fremden in<br />
Versuchung geführt habe, um ihre Treue zu testen. Prokris verliess<br />
Kephalos und reiste nach Kreta, zu König Minos, der unter einem<br />
schrecklichen Fluch litt. Prokris heilte ihn und erhielt zum Dank den<br />
schnellen, unsterblichen Hund Lailaps. Nach einiger Zeit kehrte Prokris<br />
nach Thorikos zu ihrem Gatten zurück und stellte ihn nun auf die Probe,<br />
indem sie ihn in Gestalt einer schönen Fremden verführte. Auf diese<br />
Weise wurde Kephalos beschämt; die beiden versöhnten sich jedoch.<br />
Gemäss einer anderen Erzählung verliert Prokris ihren Kephalos an Eos,<br />
die Göttin der Morgenröte, die den schönen Mann einfach raubte.<br />
Jasper und Johann Frans van der Borght stammten aus einer Dynastie von<br />
Tapissiers, die seit 1600 quellenmässig eruierbar ist. Jasper erhielt die<br />
Meisterwürde 1684 und signierte seine Werke mit „A Castro“ um sich von<br />
seinem Vater Jacob zu unterscheiden. Sein Sohn Jan-Frans van der Borght<br />
übernahm nach dem Tod des Vaters 1742 mit seinem jüngeren Bruder<br />
Peter die Werkstatt.<br />
CHF 8 000.- / 14 000.-<br />
(€ 6 670.- / 11 670.-)<br />
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