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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />

1099<br />

1099*<br />

1 PAAR GROSSE OHRENBERGEREN, Rokoko-Stil, nach J.A.<br />

NAHL (Johann August Nahl, 1710-1785), Berlin/Potsdam, 19. Jh.<br />

Buche mouluriert, durchbrochen und ausserordentlich fein beschnitzt mit<br />

Maskaronen, Voluten, Rocaillen, Blumen und Blättern sowie mit Resten<br />

einer Vergoldung. Leicht trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. Hohe, flache Rückenlehne mit Ohren<br />

und leicht ausladenden, gepolsterten Armlehnen mit Maskaron-Abschluss<br />

auf leicht geschweiften -stützen. Brauner, kapitonnierter Lederbezug.<br />

89x60x45x145 cm.<br />

J.A. Nahl war als „Directeur des Ornements“ am Hof von König<br />

Friedrich II. von Preussen, der sofort nach der Thronbesteigung Neubzw.<br />

Umbauten und Neueinrichtungen für das Berliner und Potsdamer<br />

Schloss, Schloss Monbijou, Charlottenburg und Sanssouci in Auftrag gab.<br />

Das friderizianische Rokoko verdankt u. a. Nahl die bedeutendsten<br />

Leistungen in einer bis in die 1760er Jahre gewahrten Stilkontinuität. Er<br />

und andere wie Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (Oberintendant der<br />

Bauten) und nach Nahl die Brüder Johann Michael und Johann Christian<br />

Hoppenhaupt entwarfen Wanddekorationen und die dazugehörenden<br />

Konsolen, Spiegel, Prunksessel und Canapés mit der für Berlin typischen<br />

naturalistischen Ornamentik aus Blumen, Früchten, Vögeln, Garten- und<br />

Musikinstrumenten und den charakteristischen Treillagen. So entstand<br />

ein französisch orientierter, norddeutsch-protestantischer Rokokostil von<br />

kräftiger Frische und Originalität, mit grazilen Formen, naturnahen<br />

Schmuckmotiven und grosszügiger Verwendung von Gold. Dem höfischen<br />

Anspruch eines jungen Königreiches gemäss, waren Furniermöbel<br />

mit geschnitztem und vergoldetem Dekor beliebt. Berliner und Potsdamer<br />

Kommoden aus der Mitte des 18. Jahrhunderts werden oft von einem<br />

schweren, verschnörkelten Umriss, Parkettierung und mit starker Schweifung<br />

und Bauchung des Mittelteiles charakterisiert. Sie stehen meist auf<br />

hohen, vollplastisch geschnitzten Beinen, die Zarge ist tief heruntergezogen.<br />

Farbig gefasste und vergoldete Konsolen-Tische zeichnen sich durch<br />

naturalistisches Schmuckwerk wie z.B. Melonen an der Zarge, Krautstrunk<br />

auf grossen gelappten Blättern, tropfsteinähnliche amorphe<br />

Grotten gebilde, Granatäpfel, Trauben oder die für Nahl typischen<br />

Flügelschwingen aus.<br />

CHF 25 000.- / 45 000.-<br />

(€ 20 830.- / 37 500.-)<br />

1100<br />

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