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PDF Katalog - Koller Auktionen

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1259<br />

1259*<br />

ANRICHTE „AUX CARIATIDES“, Empire, P. MARCION (Pierre<br />

Benoît Marcion, 1751-1840) zuzuschreiben, die Bronzebeschläge teils nach<br />

Vorlagen von P.L.A. DUGUERS DE MONTROSIER (Pierre Louis<br />

Arnulphe Duguers de Montrosier, 1758-1806), Paris um 1815.<br />

Mahagoni geflammt. Rechteckiger Korpus mit leicht vorstehendem Kranz<br />

auf gerader Zarge mit vorderen Tatzen- und hinteren Vierkantfüssen.<br />

Archi tektonisch gegliederte Front mit Doppeltür zwischen Karyatiden.<br />

Inwendig 3 unterschiedlich grosse Schubladen. Ausserordentlich feine, teils<br />

ersetzte matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in<br />

Form von musizierenden Viktorien, Büsten, Greifen, Palmetten, Sternen<br />

und Zierfries. „Vert de Mer“-Platte. Ergänzungen. 129x61,5x81 cm.<br />

Eine modellogleiche, von Marcion signierte Anrichte mit identischen Bronzen<br />

wurde in unserer September-Auktion 1996 (<strong>Katalog</strong>nr. 670) verkauft.<br />

P.B. Marcion und die Ebenistenfamilie Jacob waren Napoleons wesentlichste<br />

Möbellieferanten; Marcion stellte hervorragende Mahagoni-Möbel<br />

und „athéniennes“ für die kaiserlichen Paläste her. 1812 veröffentlichte<br />

Marcion in „Les Petites Annonces“ Inserate, die darauf hinwiesen, „qu’on<br />

trouvera toujours (...) une très grande quantité de sièges de bon goût et<br />

vingt modèles différents en bois sculpté et doré, acajou et noyer.“ Im Mai<br />

1812 stellte er ein Gesuch für die Verleihung des Titels „ébéniste et menuisier<br />

en meubles de S.M. l’Empéreur“, das aber nicht angenommen wurde,<br />

obwohl er seit 8 Jahren für den „Garde-Meuble“ tätig gewesen war und<br />

dem Gesuch eine Liste seiner Arbeiten beilegte: „le pavillon du Mail en<br />

entier, l’ameuble ment du côté gauche et de la galerie du Grand Trianon,<br />

le Petit Trianon en entier, les pavillons de Bagatelle et de Monceaux“.<br />

1814 geriet Mar cions Unternehmen in Konkurs, vermutlich zog er sich<br />

deswegen drei Jahre später aus der Ebenisterie ins Privatleben nach<br />

Château-Thierry zurück. Als er 1840 starb, hinterliess er seiner Tochter<br />

Hélène 55 703,36 Francs und einer Bediensteten 3 813,40 Francs.<br />

Lit.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989;<br />

S. 461-468 (biogr. Angaben zu Marcion).<br />

CHF 14 000.- / 20 000.-<br />

(€ 11 670.- / 16 670.-)<br />

1259 (Detail)<br />

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