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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />

1237<br />

1237<br />

1 PAAR KLEINE GEFASSTE MARQUISEN, spätes Louis XVI,<br />

Frankreich, 19. Jh.<br />

Holz beschnitzt und weiss gefasst. Rechteckiger Sitz auf gerader Zarge<br />

und kannelierten, konischen Rundbeinen. Gerade Rückenlehne und<br />

Armstützen. Weisser Seidenbezug. Sitzkissen. Fassung stark restauriert.<br />

72x59x83 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Schweizer Privatbesitz.<br />

- Auktion <strong>Koller</strong> West Zürich, 22.3.2004 (<strong>Katalog</strong>nr. 4280).<br />

- Aus einer schweizerischen Privatsammlung.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

1238*<br />

1 PAAR GIRANDOLEN „AUX CARIATIDES“, spätes Louis XVI,<br />

nach Vorlagen von P. GOUTHIERE (Pierre Gouthière, 1732-1813/14),<br />

Paris, 19. Jh.<br />

Matt- und glanzvergoldete Bronze. Balusterschaft in Form von 4 Karyatiden,<br />

auf dem Kopf einen vasenförmigen Lichtträger mit vasenförmiger<br />

Zentraltülle auf 4 Löwenstützen sowie mit 4 geschweiften Lichtarmen in<br />

Form ägyptisierender Frauenköpfe, je 1 vasenförmige Tülle tragend, auf<br />

profiliertem Rundfuss mit Akanthusblättern und Lorbeer. H 63,5 cm.<br />

Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre<br />

Etienne, Paris 2013.<br />

P. Gouthière erhielt 1767 das Brevet „Doreur seul ordinaire des Menus<br />

Plaisir du Roi“, verliehen von seinem „Protecteur“, dem Duc d’Aumont.<br />

Fehlspekulationen, allzu gewagte Investitionen in Immobilien und eine<br />

unsorgfältige Geschäftsführung brachten den für seine hervorragenden,<br />

aber teuren Bronzen bekannten Gouthière in finanzielle Schwierigkeiten.<br />

Als die Aufträge der wichtigsten Kunden Madame du Barry, Duchesse de<br />

Mazarin und Duc d’Aumont wegen der Revolution ausblieben, erlitt das<br />

Unternehmen 1787 Bankrott und „ruine totale“. Dennoch arbeitete P.<br />

Gouthière bis zu seinem Tod 1813 weiter, wenn auch auf bescheidener<br />

Ebene. Gouthières Reputation als „artiste hors pair“ zeigt sich in Käufen<br />

von König Louis XVI für das Museum-er erstand 20 von 34 Pendulen,<br />

Marie-Antoinette drei. Durch die Beteiligung an Dekorationsarbeiten in<br />

grossen Pariser Häusern pflegte er regelmässigen Kontakt zu den Architekten<br />

C. de Wailly, E.L. Ledoux, A.J. Gabriel und F.J. Bellanger und zu<br />

den Künstlern L.S. Boizot, J.D. Dugoure und G.P. Cauvet, die sich der<br />

neoklassizistischen Formensprache widmeten. Zu P. Gouthières Kundschaft<br />

gehörten ausser Louis XVI und Marie-Antoinette der Comte<br />

d’Artois, der Duc de Duras, die Duchesse de Vileroy, die Prinzessin<br />

Kinsky, der Marquis Marigny und die Financiers Randon de Boisset,<br />

Baudert de Saint-James und Thélusson.<br />

Lit: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten<br />

des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I, S. 208 (Tafel<br />

XXV, eine Girandole von P. Gouthière) und S. 286f. (Abb. 4.15.1 bis<br />

4.15.6, Kerzenstöcke mit vergleichbarer Grundstruktur). Ibid., II, S.561-<br />

642 (biogr. Angaben). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 13/14, S. 448/449<br />

(biogr. Angaben).<br />

1238 (Detail)<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 16 670.- / 25 000.-)<br />

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