PDF Katalog - Koller Auktionen

Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen
1225
1225
KOMMODE, Louis XVI, sign. J.B. VASSOU (Jean-Baptiste Vassou,
Meister 1767), Paris um 1780/85.
Mahagoni kanneliert. Prismierter Korpus mit gerader, profilierter Zarge
auf sich nach unten verjüngenden, kannelierten Vierkantbeinen. Front mit
3 Schubladen, die unteren ohne Traverse, die oberste schmäler.
Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, weiss/grau gesprenkelte
Marmorplatte. 134x63x83 cm.
J.B. Vassou war ab 1799 in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine tätig; es
gelang ihm, auch während der postrevolutionären Wirren bedeutende
Aufträge von der neu an die Macht gekommenen Elite zu erhalten und
dadurch ein beachtliches Vermögen zu machen. Er war vor allem für seine
akkuraten Einlegearbeiten bekannt; sein Markenzeichen war die
Marketerie „à motifs géométriques“.
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.
853-858 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du
XIXe siècle, Paris 1989; S. 609/610 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et
la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S.
474 (biogr. Angaben).
CHF 9 000.- / 14 000.-
(€ 7 500.- / 11 670.-)
1226
1 PAAR ZIERVASEN, Louis XVI, Paris um 1780.
Beiger Marmor und vergoldete Bronze. Balusterförmiger, teils durchbrochener
Vasenkörper mit Traubenabschluss und konischem Rundfuss, auf
gestuftem Quadersockel mit Scheibenfüssen. Fehlstellen. H 28 cm.
CHF 3 500.- / 5 500.-
(€ 2 920.- / 4 580.-)
1227
1 PAAR GROSSE GIRANDOLEN „AUX JEUNES FEMMES“,
Directoire, P.F. FEUCHERE (Pierre Antoine Feuchère, 1737-1823) zuzuschreiben,
Paris um 1795.
Vergoldete und brünierte Bronze, „Vert de Mer“ und weisser Marmor.
Stehende junge Frau in faltenreichem Gewand, 2 vasenartige Schäfte mit
je 2 geschweiften Lichtarmen mit vasenförmigen Tüllen und blätterförmigen
Tropftellern tragend, auf Zylindersockel mit Greifen und Scheibenfüssen.
Die eine Sockelunterseite mit kyrillischer Schrift. H 82 cm.
Ein nahezu modellogleiches Paar gehört zu den Sammlungen vom
Pavlovsk-Palast und stand ursprünglich in den privaten Räumlichkeiten
von Kaiserin Maria Feodorowna (Inventarnr. 1284-1287 IV). Ein weiteres,
vergleichbares Paar ist Teil der Sammlungen von Osterly Park House, in
der Nähe von London. Ein drittes Paar wurde bei Sotheby’s London am
28.11.2006 (Katalognr. 212) angeboten.
Bislang wurde in Ausstellungskatalogen russischer Museen und in
Auktionskatalogen das Modell der hier angebotenen Girandolen A.F.
Bélanger zugeschrieben und in die Jahre um 1785 datiert, was aber nicht
durch Quellen belegbar ist. Die Lieferung der Leuchter für Pavlovsk
wurde bei G. Culot 1799 wie folgt festgehalten: „Deux paires de girandoles
à 4 lumières, bases rondes en marbre verd de mer, portées par des griffons
sur un socle en marbre blanc, figures en verd antique portant des
branches arabesques, sur le devant unt tirs entouré de feuilles de vignes
surmonté d’une pomme de pin, 31 pouces de haut“. Die Beschreibung
passt zum hier angebotenen Girandolenpaar und zeigt zudem, dass die
Kombination verschiedener Formen typisch ist für die Jahre 1795 bis 1799.
Unser Dank gilt Herrn J.D. Augarde, Paris, für die Hinweise bei der
Katalogisierung dieser Girandolen.
CHF 30 000.- / 50 000.-
(€ 25 000.- / 41 670.-)
| 150