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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />

1201<br />

1201<br />

GROSSES AMEUBLEMENT, Louis XVI, J.B.C. SENE (Jean-Baptiste<br />

Claude Sené, Meister 1769) zuzuschreiben, Paris um 1775/80.<br />

Bestehend aus 1 Paar ähnlichen, dreiplätzigen Canapés und 6 grossen<br />

Fauteuils „à la reine“. Buche kanneliert und ausserordentlich fein be -<br />

schnitzt mit Rosetten, Mäanderband und Zierfries sowie vergoldet.<br />

Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit feinen Säulenbeinen „à cannelures<br />

torses“. Flache, rechteckige Rückenlehne mit gepolsterten<br />

Armlehnen auf geschweiften Stützen. Polychromer Seidenbezug mit<br />

Blumen und Blättern. Sitzkissen. Canapés ca. 190x75x48x97 cm.<br />

Fauteuils ca. 68x55x44x97 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlungen des „hôtel particulier“ von Jacques Bemberg, Paris.<br />

- La Vielle Fontaine, Lausanne.<br />

- Westschweizer Privatbesitz.<br />

Hochbedeutendes Ameublement von bestechender Qualität und Eleganz.<br />

Die Perfektion der Ausführung und die Beine „à cannelures torses“ finden<br />

sich in analoger Weise an Fauteuils, die J.B. Sené für die Schlösser St.<br />

Cloud und Fontainebleau fertigte. Sie sind abgebildet in: P. Kjellberg, Le<br />

mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 812f.<br />

Jean-Baptiste Claude Sené war das berühmteste Mitglied der Sitzmöbelhersteller-Familie.<br />

Er erhielt seine Meisterwürde bereits im Alter von 22<br />

Jahren, da man sein aussergewöhnliches Talent früh erkannte, und arbeitete<br />

in der Rue de Cléry „à l’enseigne du Gros Chapelet“. Zu Beginn seiner<br />

beruflichen Laufbahn fertigte er Louis-XVI-Sitzmöbel für Privatkunden;<br />

ab 1785 war er Lieferant des „Garde-Meuble de la Couronne“,<br />

seine Produktion erlangte allerhöchstes Niveau. Er belieferte den König<br />

und die Königin, die Schlösser Saint-Cloud, Versailles, Compiègne und<br />

Fontainebleau, diverse Mitglieder der königlichen Familie wie z. B.<br />

Madame Elisabeth in Montreuil und Madame Louise in Saint-Denis, den<br />

Comte de Provence, den Prince de Condé und den Duc de Penthièvre.<br />

Einige Aufträge waren so umfangreich, dass er sie nur mit Hilfe seines<br />

Kollegen Jean-Baptiste Boulard bewältigen konnte. Selbst die Revolution<br />

beendete seine erstaunliche Karriere nicht - veränderte allerdings radikal<br />

die Produktion. Statt für den Königshof war Sené nun für die Regierungsmitglieder<br />

der neuen Republik tätig, statt Luxusmöbel schuf er jetzt eher<br />

gewöhnlichere, gängige Einrichtungen. Die Originalität und höchste<br />

Qualität seiner Arbeit machen J.B.C. Sené zum „grand maître“ der französischen<br />

Sitzmöbelkunst der Louis-XVI-Epoche.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.<br />

809-820 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du<br />

XIXe siècle, Paris 1989; S. 577-580 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la<br />

manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S.<br />

436 und 453 (biogr. Angaben). B.G.B. Pallot, Le mobilier du Musée du<br />

Louvre, Dijon 1993; II, S. 199-200 (biogr. Angaben).<br />

CHF 100 000.- / 150 000.-<br />

(€ 83 330.- / 125 000.-)<br />

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