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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />

1198<br />

1198<br />

CANAPE, Louis XVI, wohl von G. JACOB (Georges Jacob, Meister<br />

1765), Paris um 1775/80.<br />

Mahagoni kanneliert sowie ausserordentlich fein beschnitzt mit Rosetten<br />

und Zierfries. Rechteckiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten<br />

Säulen beinen. Flache Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf<br />

Säulenstützen. Hellgrauer Seidenbezug mit musizierenden Putten,<br />

Girlanden und Zierfries. 3 Sitz- und 2 Stützkissen. 176x58x54x95 cm.<br />

Provenienz:<br />

- R. Redding, Zürich.<br />

- Auktion <strong>Koller</strong> Zürich, 8.12.2011 (<strong>Katalog</strong>nr. 1001).<br />

- Schweizer Privatbesitz.<br />

G. Jacob ist der Begründer der wohl bedeutendsten Dynastie von Sitzmöbelherstellern<br />

des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Alter von 16 Jahren<br />

ging er nach Paris, wo er bei J.B. Lerouge einen „apprentissage“ als „menuisier“<br />

absolvierte. Nach der Gründung seiner eigenen Werkstatt in der Rue<br />

Meslée gelang G. Jacob der grosse Durchbruch - er belieferte bald den<br />

gesamten Hochadel der französischen Metropole. Ab 1777 fertigte er mit<br />

J.B. Sené, teils in Zusammenarbeit, teils in erbitterter Konkurrenz, Mobiliar<br />

für die zahlreichen Schlösser des Königs. Nach erheblichen finanziellen<br />

Schwierigkeiten während der Revolution - viele von G. Jacobs Kunden<br />

waren verurteilt worden oder im Exil - gelang es ihm, bedeutende Aufträge<br />

der neuen Regierungsmitglieder zu erhalten. 1803, nachdem er sich für 7<br />

Jahre aus dem Geschäft zurückgezogen und die Werkstatt seinen beiden<br />

Söhnen überschrieben hatte, nahm G. Jacob zusammen mit F.H.G. Jacob-<br />

Desmalter die Leitung des Unternehmens wieder in die eigene Hand.<br />

Diese Zusammenarbeit und die Position als privilegierter Lieferant Napoleons<br />

und von dessen Entourage ermöglichten ihm einen Ausbau der Werkstatt<br />

zu einer „entreprise“ mit über 350 Angestellten. Allerdings geriet das<br />

Unternehmen wenige Jahre später durch die Krise des Empire und die<br />

finanziellen Schwierigkeiten der Staatskasse und der Oberschicht in erhebliche<br />

Probleme; ab 1813 führte F.H.G. Jacob-Desmalter das Geschäft in<br />

Eigenregie weiter.<br />

CHF 9 000.- / 14 000.-<br />

(€ 7 500.- / 11 670.-)<br />

1199<br />

SEKRETÄR „AUX INSTRUMENTS DE MUSIQUE“, Louis XVI,<br />

sign. G. DESTER (Godefroy Dester, Meister 1774), Paris um 1770.<br />

Rosenholz, Palisander sowie teils getönte Edelhölzer gefriest und ausserordentlich<br />

fein eingelegt mit Instrumentenstillleben, Blumen, Blättern, Rosetten,<br />

Rautenmuster, Filets und Zierfries. Prismierter Korpus auf wellig<br />

ausgeschnittener Zarge mit Winkelfüssen. Front mit abklappbarer, innen<br />

mit rotem, goldgepresstem Leder bezogener Schreibplatte zwischen Kopfschublade<br />

und Doppeltüre. Inneneinteilung mit grossem Zentralfach, flankiert<br />

von je 3 Schubladen unter 3 Fächern auf 2 Reihen. Vergoldete<br />

Bronze beschläge und -applikationen. Profilierte „Brêche d’Alep“-Platte.<br />

90x43x(offen 69)x144 cm.<br />

Das Atelier G. Dester in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine war sehr<br />

erfolgreich. Seine umfangreiche Produktion während der Louis-XV-<br />

Epoche bestand vor allem aus Lack- und anderen Kommoden, während<br />

der Transition aus „Bonheurs du Jour“ mit Blumenvasen-Marketerie, während<br />

der Louis-XVI-Epoche aus Möbeln mit schlichter Formgebung. Vor<br />

allem letztere entsprachen dem persönlichen Schaffen von G. Dester am<br />

meisten.<br />

CHF 9 000.- / 14 000.-<br />

(€ 7 500.- / 11 670.-)<br />

1200<br />

ZYLINDERBUREAU MIT AUFSATZ, Louis XVI, Paris um 1780.<br />

Mahagoni kanneliert und profiliert. Rechteckiger Korpus mit geradem,<br />

gekehltem Kranz auf gerader Zarge mit kannelierten Säulenbeinen.<br />

Heraufziehbarer Zylinder über mit grünem, goldgepresstem Leder bezogenem<br />

Blatt über Zentralschublade, flankiert von je 2 Schubladen, die<br />

beiden rechten 1 grosse Schublade bildend. Inneneinteilung mit 3 nebeneinander<br />

liegenden Schubladen unter 2 grossen Fächern. Zweitüriger<br />

Aufsatz mit Lamellenverschluss über 3 nebeneinander liegenden<br />

Schubladen. Bronzebeschläge und -knöpfe. 114x65x(offen 84)x168 cm.<br />

CHF 4 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 830.-)<br />

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