PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />
1182<br />
1182*<br />
KOMMODE „A FLEURS“, Louis XV, sign. P. ROUSSEL (Pierre<br />
Roussel, Meister 1745), Paris um 1760.<br />
Rosenholz, Palisander und diverse, teils getönte Edelhölzer gefriest sowie<br />
allseitig fein eingelegt mit Blumen, Blättern, Kartuschen, Filets und Zierfries.<br />
Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen<br />
Eck stollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In<br />
der Mitte gebauchte Front mit 2 Schubladen ohne Traverse. Vergoldete,<br />
teils ersetzte Bronzebeschläge und -sabots. Mehrfach profilierte, ersetzte<br />
„Brocatello Siciliano“-Platte. 127,5x60x87,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Ehemals Sammlung Pietro Accorsi, Turin.<br />
- Aus einer europäischen Privatsammlung.<br />
P. Roussel gehört zu den wesentlichsten Ebenisten des 18. Jahrhunderts.<br />
Seine Hauptwerke sind vor allem Möbel im „goût Louis XV“, sein wichtigstes<br />
Markenzeichen ist die ausserordentlich feine, mit teils getönten<br />
Edelhölzern gefertigte Blumenmarketerie, für die er von Zeitgenossen im<br />
„Almanach de Vray Mérite“ als „l’un des premiers ébénistes de Paris“<br />
gerühmt wurde. Sein Atelier befand sich in der Rue de Charenton und<br />
erhielt zahlreiche Aufträge vom Pariser Hochadel. P. Roussel lieferte unter<br />
anderem dem Prince de Condé exquisites Mobiliar für den Palais Bourbon<br />
und das Château de Chantilly. Er hinterliess ein umfangreiches Werk, das<br />
von grosser Phantasie und hoher Qualität gekennzeichnet war.<br />
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.<br />
728-742 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes<br />
français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 413/414 (biogr. Angaben).<br />
CHF 50 000.- / 90 000.-<br />
(€ 41 670.- / 75 000.-)<br />
1183*<br />
FOLGE VON 6 STÜHLEN „A LA REINE“, Louis XV, sign. I.<br />
BOUCAULT (Jean Boucault, Meister 1728), Paris um 1760.<br />
Buche mouluriert und beschnitzt mit Blättern und Zierfries. Geschweifter,<br />
trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />
Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit ausladenden<br />
Armlehnen auf geschweiften -stützen. Jonc-Geflecht. 50x51x44x98 cm.<br />
Proveienz: Aus einer Pariser Sammlung.<br />
Nach Erlangung der Meisterwürde führte der aus einer Möbelhersteller-<br />
Dynastie stammende J. Boucault sein Atelier in der Rue de Cléry, in<br />
einem Gebäude, das seinem berühmten „confrère“ N. Tilliard gehörte.<br />
Boucault pflegte enge Geschäftsbeziehungen zu C. Cresson und N.<br />
Foliot, die 1737 sein Atelier expertisierten. 1758 bis 1760 war er „juré de sa<br />
communauté“. 1780 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und überliess<br />
das Atelier seinem Sohn Louis und seinem Neffen Guillaume. Zu<br />
Boucaults Kundschaft gehörte unter anderem der Duc de Choiseul, der<br />
ihm 1763 den Auftrag gab, alle Sitzmöbel, ein Bett und eine Ottomane für<br />
das Hotel in der Rue de Richelieu herzustellen. Eine Folge von 6 Fauteuils<br />
„à la reine“, ebenfalls gefertigt für den Duc de Choiseul, gehört heute zu<br />
den Sammlungen des Musée de Tours. Zudem lieferte Boucault dem Duc<br />
zahlreiche Sitzmöbel für den „Salon de Compagnie“ des Hotels. Wichtige<br />
Sitzmöbel fertigte er auch für die Duchesse de Parme, Louise Elisabeth.<br />
Lit.: B.G.B. Pallot, Le mobilier du Musée du Louvre, Dijon 1993; II, S.<br />
187 (biogr. Angaben).<br />
CHF 25 000.- / 45 000.-<br />
(€ 20 830.- / 37 500.-)<br />
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