Skript Unternehmensführung 1

3.4.2 Finanzplanung
Die Finanzplanung – nicht zu verwechseln mit dem Begriff „Finanzierungsplanung“ – dient
der Steuerung der Liquidität des Unternehmens und gehört zu den wichtigsten Aufgaben
der Unternehmensführung, weil Zahlungsunfähigkeit zur Insolvenz führt und damit die E-
xistenz des Unternehmens gefährdet.
Zur Erhaltung der Liquidität müssen die zur Verfügung stehenden Zahlungsmittel (liquide
Reserven) und die Einzahlungen größer sein als die Auszahlungen. Damit ist die Zahlungsfähigkeit
abhängig vom den Zahlungsströmen. Auch in landwirtschaftlichen Unternehmen
sind die zu erwartenden Zahlungsströme sehr komplex, um sie mit einer einfachen
Überschlagsrechnung zu erfassen. Benötigt wird ein Liquiditätsplan, der die prognostizierten
Ein- und Auszahlungen eines bestimmten Zeitraumes (in der Praxis monatlich)
gegenüberstellt. Dadurch wird sichtbar, wann und wie lange mit Kapitalbedarf bzw.
Kapitalüberschuss zu rechnen ist.
Basis für eine Liquiditätsplanung kann in der Praxis der monatliche „Geldbericht“ aus der
Buchhaltung sein. Dieser ist allerdings so zu „bereinigen“, dass er die in dem Monat zahlungswirksamen
Ein- und Auszahlungen beinhaltet. Ergänzt werden müssen dann weitere
Aus- und Einzahlungen, die im Geldbericht nicht aufgeführt sind. Die folgenden Tabellen
zeigen den Aufbau eines Liquiditätsplanes für ein landwirtschaftliches Unternehmen.
Unternehmensführung 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 87