Skript Unternehmensführung 1
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Zur rein betriebswirtschaftlichen Beurteilung des Zukaufes von Land gelten zunächst die<br />
gleichen Überlegungen wie bei der Zupacht. Der Kauf ist nur dann rentabel, wenn<br />
dadruch ein „Grenzgewinn“ (zusätzlicher Gewinn) realisiert werden kann. Zur ökonomischen<br />
Beurteilung sind bei größeren Änderungen – ähnlich wie bei der Zupacht - gesamtbetriebliche<br />
Planungen (vgl. LP) erforderlich, die ggf. auch steuerliche Aspekte berücksichtigen.<br />
Betriebswirtschaftlich lässt sich der maximale Zukaufspreis für Land aus der Pacht ableiten,<br />
wenn beide Alternativen zur Disposition stehen. Dazu werden die Pachtzahlungen<br />
kapitalisiert. Da man zunächst unendliche Nutzungsdauer unterstellt, lässt sich die Kapitalisierungsformel<br />
erheblich:<br />
KF (für N gegen unendlich): 1/q-1 wobei q = (1 + p/100) ist<br />
Zahlt man beispielsweise eine Pacht von 400 €/ha und rechnet mit einer alternativen langfristigen<br />
Geldanlagemöglichkeit für vorhandene Eigenmittel von 4% p.a. (i= 0,04; Opportunitätszins),<br />
dann ist der Kapitalisierungsfaktor 25. Der maximale Anschaffungsbetrag für<br />
diese Fläche wäre dann<br />
25 * 400 €/ha = 10.000 €/ha<br />
Steht Zupacht nicht als Alternative an, dann lässt sich der maximale Anschaffungspreis für<br />
Land aus den kapitalisierten jährlichen Grenzgewinnen (s.o.) bestimmen. Hierbei spielen<br />
dann ggf. auch steuerliche Aspekte (Steuersprünge) eine Rolle.<br />
Schließlich können aber auch strategische Überlegungen (Versorgungssicherheit mit betriebseigenen<br />
Futtermitteln oder Ausbringungssicherheit für Gülle u.ä.) ein Beweggrund<br />
für Landkauf sein. Die Entscheidung orientiert sich dann meistens nicht an den o.a. Berechnungsverfahren.<br />
3.2.1.3 Crop Sharing<br />
Unter “Crop Sharing” (nicht zu verwechseln mit Sharecropping) versteht man eine Art Zusammenschluss<br />
von Pächter und Verpächter, bei dem der Gewinn aus der gemeinsamen<br />
Produktion entsprechend den Beiträgen beider Vertragsparteien aufgeteilt wird. Die die<br />
praktische Umsetzung sowie die Vor- und Nachteile sind dem folgenden englischsprachigen<br />
Originaltext im Detail zu entnehmen, der die Situation im US-Bundesstaat Missouri<br />
schildert.<br />
“The trend in production agriculture is toward larger farms. Producers accomplish this objective by purchasing<br />
or renting land. The three types of leasing agreements common in Missouri are cash, flexible cash, and<br />
crop share.<br />
A crop share leasing agreement refers to an agreement between a landowner and tenant for the sharing of<br />
the crop as earnings for their contribution in land, labour, and capital. Crop-sharing normally involves grain<br />
crops such as small grains, corn, milo and soybeans. However, crop-sharing also occurs in the production of<br />
cotton, hay, and rice.<br />
The landowner's share of the crop depends on the contribution made towards production of the crop. Landowner's,<br />
at a minimum, contribute land. Similarly, the tenants share of the crop depends on the contribution<br />
made. The tenant will provide, at a minimum, machinery and labour. However, each crop share leasing arrangement<br />
is unique, reflecting the contribution made by each party and the negotiating strength of each<br />
party.<br />
One aspect of negotiating between tenants and landowners is how inputs are split. Traditionally, the tenant<br />
supplies all the labour and the machinery, including paying for all fuel and machinery maintenance. The<br />
<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 76