Skript Unternehmensführung 1
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• Der Jahresrabatt wird auf den in einem Jahr getätigten Umsatz gewährt. Er kann<br />
einmalig festgelegt oder nach Umsatz gestaffelt werden.<br />
• Der Positionsrabatt wird meist nur auf eine Rechnungsposition gewährt, kann aber<br />
auch auf mehrere Positionen in der Rechnung gewährt werden.<br />
• Der Treuerabatt soll die Kundenbindung fördern und Konkurrenten abwehren.<br />
• Der Umsatzbonus ist eine Kunden-Gutschrift, die ausgezahlt wird, wenn am Jahresende<br />
ein vereinbarter Gesamtumsatz erzielt wurde.<br />
• Der Funktionsrabatt wird gewährt, wenn sich der Kunde zur Übernahme bestimmter<br />
Aufgaben verpflichtet (zum Beispiel Werbung, Sortieren, Abfüllen).<br />
• Der Wiederverkäuferrabatt ist die dem Groß- und Einzelhandel gewährte<br />
Handelsspanne bei Waren, deren Endverkaufspreis vom Hersteller festgesetzt<br />
wird. Er soll dem Händler einen angemessenen Gewinn sichern.<br />
• Der Saisonrabatt wird bei vorzeitigem Bezug von Waren, die starken Saisonschwankungen<br />
unterliegen, gewährt.<br />
• Beim Naturalrabatt erhält der Käufer statt eines Preisnachlasses kostenlose Exemplare<br />
(dabei wird zwischen Drauf- und Dreingabe unterschieden).<br />
Rabatte waren in Deutschland bis zum 1. August 2001 durch das Rabattgesetz und die<br />
Zugabenverordnung beschränkt. Rabatte durften nicht mehr als 3 % ausmachen. Zugaben<br />
durften lediglich einen geringen Wert haben.<br />
Drauf- und Dreingaben haben eine beträchtliche Bedeutung. Für den Verkäufer hat die<br />
Draufgabe – je nach variablen Produktionskosten - einen geringeren Wert als das eigentliche<br />
Produkt. Vielfach ist es dann in der Beschaffung einfacher, vom Lieferanten eine<br />
Draufgabe zu bekommen, als einen prozentualen Preisnachlass herauszuhandeln. Bei<br />
der „Dreingabe“ wird die vertraglich vereinbarte Menge geliefert, in Rechnung gestellt wird<br />
jedoch eine geringere Menge.<br />
Wichtig ist auch die Festlegung des Erfüllungsortes im Kaufvertrag. Erfüllungsort ist<br />
jener Ort, an dem der Verkäufer dem Käufer die Ware zur vereinbarten Zeit und in der<br />
vereinbarten Menge und Qualität übergeben muss. Am Erfüllungsort gehen Eigentum und<br />
alle Gefahren auf den Käufer über. Geregelt werden können diese Dinge über sog. „Incoterms“.<br />
Abb. 17: Regelung der Erfüllungsorte durch Incoterms<br />
Incoterm-Codes<br />
Code Bedeutung anzugebender Ort<br />
EXW ab Werk (engl.: EX Works)<br />
FOB frei an Bord (engl.: Free On Board)<br />
CIF Kosten, Versicherung und Fracht (engl.: Cost Insurance Freight)<br />
CPT Fracht, Porto bezahlt bis (engl.: Carriage Paid To)<br />
CIP Fracht, Porto und Versicherung bezahlt bis (engl.: Carriage Insurance Paid)<br />
DAF frei Grenze (engl.: Delivered At Frontier)<br />
DES frei ab Schiff (engl.: Delivered Ex Ship)<br />
DEQ frei ab Kai (engl.: Delivered Ex Quay)<br />
DDU frei unverzollt (engl.: Delivery Duty Unpaid)<br />
DDP verzollt (engl.: Delivery Duty Paid)<br />
<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 70