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Skript Unternehmensführung 1

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Es ist derzeit bei „volatilen“ Rohstoffen kaum vorhersagbar, ob eine höhere Bestellfrequenz<br />

oder eine einmalige Bestellung vorzuziehen ist. Steigen die Rohstoffkosten allerdings<br />

laufend an (vgl. Abb. 15), dann ist je nach Preisanstieg ggf. eine einmalige Befüllung<br />

des Lagers sinnvoll, da bei der nächsten Bestellung die Preise ja schon wieder „davongelaufen“<br />

sind. Ein Beispiel dafür sind die Diesel bzw. Heizölpreise. Weiterhin muss<br />

man auch vor Augen haben, dass es fast unmöglich ist, saisonale Minima beim Einkauf<br />

genau zu treffen. Wie Abb. 15. zeigt, ist der mittelfristige Trend für Heizöl weiterhin steigend,<br />

auch wenn zeitweise Rückläufe zu beobachten sind.<br />

Neben der Frage nach der optimalen Bestellmenge und Lagerauslastung stellt sich darüber<br />

hinaus auch noch die Frage nach dem optimalen Bestellzeitpunkt. Ein Lagerbestand<br />

z.B. für Kraftfutter oder Treibstoffe wird im Zeitablauf verbraucht. Die Wahl des Bestellzeitpunktes<br />

hängt von der Bestellausführungszeit (Vorlaufzeit) sowie von dem betrieblichen<br />

Verbrauch je Zeiteinheit, der sog. Verwendungsrate ab. Dies ist in der folgenden<br />

Abb. 16 dargestellt. Bei einem Lagerbestand von 28 dt, dem sog. Bestellbestand, müsste<br />

spätestens die Bestellungsaufgabe erfolgen, wenn der Lieferant immer genau nach 14<br />

Tagen liefert und die Verwendungsrate weiterhin 2 to/Tag beträgt.<br />

Abb. 16: Ermittlung des optimalen Bestellzeitpunktes<br />

Allerdings treten in der Praxis immer wieder Abweichungen auf. So kann durch unvorhergesehene<br />

Ereignisse auf dem Beschaffungsmarkt die Bestellausführungszeit schwanken,<br />

was im schlechten Fall zu Fehlbeständen führen kann.<br />

Auch die Verwendungsrate unterliegt Schwankungen. Ein Absinken führt dazu, dass zum<br />

Lieferzeitpunkt das Lager noch nicht wie geplant weitgehend geräumt ist und damit die<br />

Bestellung zu früh geliefert wird. Dies führt zwar zu etwas höheren Lagerkosten, ist aber<br />

ökonomisch gesehen weitgehend unbedeutend und in der Praxis auch oft unvermeidbar.<br />

Weitaus ungünstiger und ggf. gefährlich für das Unternehmen ist der Fall, dass die Verwendungsrate<br />

ansteigt und es zu Fehlbeständen (vgl. Abb. 16) kommt. Man denke nur an<br />

einen plötzlichen Kälteeinbruch, der dazu führt, dass der tägliche Heizölverbrauch für die<br />

Beheizung der Zuchstsauenställe ansteigt. Dies führt im ungünstigsten Fall zu einem Ausfall<br />

der Heizung mit allen negativen Konsequenzen für die Ferkelproduktion.<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 64

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