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Skript Unternehmensführung 1

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Im Rahmen des Beschaffungsmanagements ist es Aufgabe der <strong>Unternehmensführung</strong>,<br />

unter Berücksichtigung der Kosten der Lagerhaltung über die Wahl der Bestellmengen<br />

und Festlegung der Bestellzeitpunkte die Lagerbestände für einzelne Güter zu optimieren.<br />

3.1.1.2 Kosten der Lagerhaltung<br />

Da die Kosten der Lagerhaltung eine wichtige Größe darstellen, wollen wir sie im Folgenden<br />

einmal genauer aufschlüsseln. Dabei lassen sich drei große Kostenblöcke bilden, die<br />

auch analog auf Absatz-Lagerhaltung übertragen werden können:<br />

1. Kosten der reinen Lagerung:<br />

Dazu zählen zunächst die Kosten für die Bereitstellung geeigneter Lager mit ihren Kostenarten:<br />

Abschreibungen, Versicherungen und Zinsen bzw. Zinsansätzen für Gebäude u.<br />

technische Einrichtungen (Waage, Förderanlagen, sicherheitstechnische Einrichtungen<br />

etc.), anteilige Steuern (Grundwerbs- bzw. Grundsteuer), Energie und Instandhaltung.<br />

Des Weiteren ergeben sich Kosten aus den Lagerbeständen selbst: Zinsen bzw. Zinsansätze<br />

für das in den Gütern gebundene Kapital, die Versicherungen der Lagerbestände<br />

selbst sowie Verderb und Schwund.<br />

2. Kosten der Bewegung und Behandlung lagernder Güter:<br />

Hierbei ist zunächst an die Kosten der Güterbewegung durch Ein-, Aus- bzw. Umlagern zu<br />

denken. Eventuell sind auch nach längerer Lagerung Kosten für Probenahmen (Analysen)<br />

sowie Kosten für quantitative oder qualitative Erhaltung (Kühlen, Umschaufeln bzw. Wenden<br />

etc.) zu berücksichtigen.<br />

3. Kosten der Lagerverwaltung:<br />

Vor allem die Personalkosten, aber auch die Kosten von Erfassungs- und Überwachungssystemen<br />

(Hard- und Software, Alarmanlagen etc.) sind Bestandteile dieses Kostenblockes.<br />

In der Praxis taucht bei der Beurteilung von Lagerkosten immer wieder die Frage bzw. die<br />

Schwierigkeit auf, welche der o.a. Kosten für Lagerentscheidungen entscheidungsrelevant<br />

sind. Grundsätzlich geht man bei der Beantwortung der Frage von der Fragestellung aus,<br />

welche der o.a. Kosten entstehen bzw. entstehen nicht, wenn ein zu beschaffendes Gut<br />

eingelagert bzw. „just in time“ geliefert wird.<br />

Dabei sind zunächst zwei Fälle zu unterscheiden:<br />

1. Das Lager ist vorhanden<br />

2. Das Lager muss gebaut werden<br />

Wenn ein Lager gebaut werden muss, dann sind alle o.a. Kosten in der Regel entscheidungsrelevant.<br />

Ist aber ein Lager vorhanden, dann muss eine Einzelfallprüfung vorgenommen<br />

werden. Auf jeden Fall sind Abschreibungen für Gebäude und Einrichtungen, die<br />

Zinsen bzw. Zinsansätze dafür sowie anteilige Steuern (u. a. Grunderwerbssteuer bzw.<br />

Grundsteuer) bei einem vorhandenem Lager als „Sunk Costs“ zu betrachten und damit<br />

entscheidungsirrelevant. Es ist aber zu prüfen, ob das Lager nicht alternativ verwendet<br />

werden könnte, denn dann wären ggf. Opportunitätskosten in Betracht zu ziehen.<br />

Die Zinsen bzw. Zinsansätze für das in den Lagerbeständen gebundene Kapital sind immer<br />

entscheidungsrelevant. Ihre Höhe hängt allerdings von der finanziellen Situation<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 61

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