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Skript Unternehmensführung 1

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3.2.2 Betriebsvoranschläge<br />

Bei Voranschlagsverfahren werden gedanklich verschiedene Betriebspläne durchgerechnet<br />

und deren Auswirkungen auf die Planungsziele „simuliert“ (What-If-Simulationen). Zur<br />

Durchführung bieten sich heute Tabellenkalkulationsprogramme an. Dabei wird in einem<br />

standardisierten Rahmen von Zeilen und Spalten ein Betriebsmodell durch entsprechende<br />

Verknüpfung einzelner Input- bzw. Output-Zellen mit dem gewählten Produktionsumfang<br />

sowie den erforderlichen Dateneingabefeldern „gebaut“. Der Aufbau eines solchen Modells<br />

benötigt zwar Zeit, ist aber dann jederzeit an neue Planungsfragen anpassbar. Außerdem<br />

ergibt sich die Möglichkeit, bei einem entsprechenden linearen Modellaufbau die<br />

Daten in LP-Lösungsprogramme (Solver) zu importieren und damit - neben der Arbeitsersparnis<br />

für den Aufbau eines LP-Modells - die Synergien beider Instrumente zu nutzen.<br />

Grundsätzlich haben Voranschlagsmodelle als heuristische Instrumente den Nachteil,<br />

dass sie nicht erkennen lassen, ob eine optimale Betriebsorgansiation mit einem berechneten<br />

Plan erreicht ist. Die <strong>Unternehmensführung</strong> weiß letztendlich nicht, ob mit demselben<br />

Aufwand nicht doch ein höheres Betriebseinkommen oder dasselbe Betriebseinkommen<br />

nicht doch mit einem geringeren Organisationsaufwand durch die Wahl eines anderen<br />

Produktionsprogramms möglich ist.<br />

Trotz dieser Mängel hat der Betriebsvoranschlag auch in Zukunft seine Bedeutung. Er ist<br />

in vielen praktischen Fällen relativ einfach zu handhaben und erlaubt problemlos die<br />

Nachbildung nicht linearer Produktionsbeziehungen durch entsprechende Funktionsgleichungen.<br />

Solange keine größeren Organisationsänderungen zu beurteilen sind, ist er in<br />

vielen Fällen ausreichend.<br />

2.3.3 Einsatz linearer Programmierungsmodelle<br />

Die Lineare Programmierung ist eines der wichtigsten Instrumente des Operation Research.<br />

Der Einzug dieser Verfahren zur Lösung von Optimierungsproblemen gestaltete<br />

sich erst in den letzten 40 Jahren. Erstmalig eingesetzt wurde es für praktische Zwecke im<br />

militärischen Sektor von Wissenschaftlern und Militärs in Großbritannien gegen Ende des<br />

zweiten Weltkrieges.<br />

In der Wirtschaft werden heute PC-basierte LP-Programme zur Entscheidungsfindung<br />

genutzt. Anwendungsgebiete, in denen sich dieses Instrument am stärksten bewährt hat,<br />

sind Produktionsprogrammplanung, Verschnittminimierung und Mischungsoptimierung.<br />

Auch in der Landwirtschaft können LP-Modelle im Rahmen der Futteroptimierung, Düngeund<br />

Betriebsplanung eingesetzt werden. Für die ausführliche Darstellung der Methode in<br />

der Landwirtschaft sei auf das spezielle <strong>Skript</strong> hierzu verwiesen.<br />

3. Management des soziotechnischen Subsystems Beschaffung<br />

In einer arbeitsteiligen Wirtschaft stellt der Beschaffungsprozess, der sich in dem Subsystem<br />

„Beschaffung“ abspielt, die Verbindung zwischen Unternehmen und Umwelt her, bevor<br />

der eigentliche Transformationsprozess (Produktion) beginnt. In diesem soziotechnischen<br />

System interagieren Menschen und Sachgüter verschiedener Unternehmen.<br />

Die wichtigsten Instrumente dafür sind Kommunikation in Form freier Verhandlungen, Absprachen<br />

und Verträge.<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 58

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