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Skript Unternehmensführung 1

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1.) Prüfung, ob die bestehende Organisation des Betriebes im Optimum ist oder ggf.<br />

eine Anpassung an veränderte Produktions- und Marktbedingungen oder Kapazitäten<br />

erforderlich ist.<br />

2.) Prüfung, ob eine bereits klar vorgegebene Handlungsalternative wirtschaftlich ist<br />

oder nicht.<br />

Der gedankliche Ausgangspunkt für das erste Ziel ist der ruhende, d.h. der nicht organisierte<br />

Betrieb. Bei ihm sind alle Kapazitäten als „ungenutzte Reste“ vorhanden und der<br />

Gesamtdeckungsbeitrag ist Null, da im Betrieb nichts produziert wird. Man bezeichnet<br />

diesen fiktiven Ausgangspunkt auch als die „Null-Lösung“. Dieser Ansatz ist auch für ein<br />

neu einzurichtendes Unternehmen zu wählen, allerdings erweitert um strategische Planungsgesichtspunkte.<br />

Als Planungsinstrument bietet sich unter dieser Zielsetzung die Lineare<br />

Programmierung an. Will man die Unsicherheit der eingehenden Daten noch besser<br />

berücksichtigen, dann kann man auf Monte-Carlo-Techniken zurückgreifen, um verschiedene<br />

LP-Lösungen bezüglich ihres Chancen-Risiko-Verhältnisses zu messen.<br />

Oft wird in der Praxis das zweite Ziel verfolgt, wobei nicht die Gesamtorganisation neu<br />

überdacht und ggf. optimiert werden, sondern „nur“ die Rentabilität einer vorgegebenen<br />

Handlungsalternative im Rahmen der derzeitigen Organisation beurteil werden soll. In Falle<br />

derartiger partieller Betrachtungsweisen muss der Grenzgewinn der beabsichtigten Änderung<br />

berechnet werden:<br />

+ DB des/der zusätzlichen Produktionsverfahren<br />

- Nutzungskosten verdrängter Produktionsverfahren<br />

= Grenzgewinn/-verlust der Organisationsänderung<br />

Die Höhe der Nutzungskosten wird von der Austauschrate und der Wettbewerbskraft<br />

des/der verdrängten Produktion bestimmt. Ihre exakte Quantifizierung ist oft wegen der<br />

innerbetrieblichen Wechselseitigkeiten kompliziert und lässt ich am besten über LP-<br />

Ansatze ermitteln, die eine Sekond-Best-Lösung suchen. Als weitere Planungsinstrumente<br />

bieten sich heuristische Verfahren wie z.B. Betriebsvoranschläge (What-If-<br />

Simulationen) mit Hilfe von PC-gestützten Tabellenkalkulationsprogrammen (z.B. Excel<br />

u.a.) an, die im Falle der Datenunsicherheit mit Monte-Carlo-Techniken erweitert werden<br />

können.<br />

Ein wichtiger Teil der Betriebsplanung ist zunächst die sorgfältige Erfassung der Planungsdaten,<br />

weil das Ergebnis einer Planung generell nicht besser sein kann als die Qualität<br />

seiner Ausgangsdaten! Im Allgemeinen sind die Ausgangsdaten unternehmensintern<br />

zu ermitteln. Vor der Übernahme in die Planung müssen sie jedoch auf Konsistenz geprüft<br />

werden, da für eine Reihe produktionstechnischer Daten i.d.R. nur ungenaue bzw. keine<br />

Unterlagen vorliegen (z.B. Grundfutterertrag, Arbeitsaufwand u.a.).<br />

Können Planungsdaten nicht unternehmensintern gewonnen werden, dann wird die Verwendung<br />

von Normdaten (vorwiegend Katalogdaten wie KTBL etc.) erforderlich, die nach<br />

den Bedingungen des zu planenden Agrarbetriebes auszuwählen bzw. anzupassen sind.<br />

Neben den Planungsdaten müssen auch die operativen Planungsziele definiert sein, die<br />

sich aus dem Zielsystem der Unternehmung ergeben.<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 57

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