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Skript Unternehmensführung 1

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wird. Der erwünschte Output eines solchen Systems besteht aus abgegebenen Koppelprodukten,<br />

die oft die Hauptleistung in Form von Milch, Eier, Ferkel, Kälber, etc. darstellen,<br />

sowie Produkten, die als Prozessergebnis durch Wachstum (Mast) veränderte Tierkörper<br />

liefern. Tierische Exkremente stellen für Agrarunternehmen heute ggf. wertvolle<br />

Energie- bzw. Nährstoffquellen dar, die als kontrollierter Input wieder in die biologischtechnischen<br />

Subsysteme der Pflanzenproduktion eingehen.<br />

2.2.1 Wahl der Fütterungsstrategie in der Milchproduktion<br />

Wegen der besonderen Bedeutung der Fütterung als Kosteneinflussgröße haben wir diesem<br />

Input ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Notwendigkeit laufender Entscheidungen zur<br />

Fütterung ergibt sich aus der Dynamik der Transformationsprozesse in dem biologischtechnischen<br />

System Nutztier. Der Output bzw. Status dieser Prozesse, ändert sich mit<br />

fortlaufendem Futterinput in das biologische Subsystem Tier, sei es in Form der Leistungsabgabe<br />

von Milch (Quantität sowie auch Qualität) oder Eiern, dem Tierkörpergewicht<br />

oder der Fleischqualität bei Mastverfahren, oder dem Trächtigkeitszustand eines Tieres<br />

bei der Produktion von „neuem Tiermaterial“. Daraus folgt, dass die Futtermenge bzw. -<br />

zusammensetzung im Sinne der ökonomischen Zielsetzungen innerhalb mehr oder weniger<br />

kleiner Zeitintervalle durch Input-Entscheidungen optimiert werden muss.<br />

Im Hinblick auf ökonomische Zielvariablen gilt es in der Milchproduktion die Fütterung<br />

ständig dem Laktationsverlauf der Kuh kostenminimal und dabei möglichst wiederkäuersowie<br />

bedarfsgerecht anzupassen. Daraus resultiert generell die Frage nach der Fütterungsstrategie.<br />

In Abhängigkeit von der vorhandenen Fütterungstechnik und der Herdengröße<br />

haben sich vor allem die dreigeteilte Fütterung (Grundfutter + Ausgleichsfutter +<br />

Leistungsfutter) und die Totale Mischration (TMR) als Systeme für die kontrollierbare und<br />

leistungsorientierte Fütterung durchgesetzt. Die praktische Anwendung erfolgt aber in einer<br />

Vielzahl von Zwischenvarianten.<br />

Entscheidend für den Erfolg der Fütterung wird jedoch auch immer sein, wie sie im Betrieb<br />

in ein ausgefeiltes Fütterungsmanagement eingebettet ist. Voraussetzung für eine leistungsbezogene<br />

Fütterungsoptimierung ist neben der Kenntnis der Grund- und Kraftfutterzusammensetzung<br />

die tierindividuelle Outputerfassung in Form der Milchmengenmessung<br />

beim Melken.<br />

Dreigeteilte Fütterung:<br />

Die dreigeteilte Fütterung besteht aus einer Grundration aus Grobfutter sowie energieund/oder<br />

proteinreichem Ausgleichsfutter und einem für die Milchsynthese abgestimmten<br />

Leistungsfutter. Dieses Fütterungssystem eignet sich besonders zur leistungsbezogenen<br />

Ausfütterung der Einzelkuh, vor allem in Betrieben, in denen eine differenzierte Grundration<br />

für unterschiedliche Leistungsniveaus aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nicht<br />

zweckmäßig ist. Das Ziel sind hohe Grobfutterleistungen. Die Leistungsfuttergabe erfolgt<br />

mit Kraftfutterautomaten und ist durch die über den ganzen Tag verteilbaren kleinen Kraftfutterportionen<br />

den physiologischen Bedürfnissen der Kuh nach einem weitestgehend<br />

konstanten Pansenmillieu angepasst worden. Die Kraftfutterfütterung erfolgt nach der<br />

Leistung und beugt somit einem Luxusverbrauch und damit verbundener Verfettung der<br />

Kühe in der zweiten Laktationshälfte vor. In der Praxis erfolgt die Milchmengenmessung<br />

über gleitende Mittel, die automatisierte Kraftfutterzuteilung über vorprogrammierte<br />

Höchstmengen, die innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls vom Einzeltier abgerufen<br />

werden können.<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 52

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